Ein tödlicher Neutronensturm kommt auf die "Enterprise" zu. Als diese nicht mehr entkommen kann, muss die Crew Schutz in dem am besten geschützen Teil des Schiffes – den Wartungsschächte innerhalb der Warpgondeln – für mehrere Tage bleiben. Die Crew bietet außerdem noch einer Gruppe von Fremden Schutz, die sich völlig uneinig über sich selbst sind.
Fakten
- Erstausstrahlung USA: 18.12.2002
- Erstausstrahlung BRD: 07.11.2003
- Produktionsnummer: 038
- Story:
- Drehbuch: Mike Sussman & Phyllis Strong
- Musik:
- Regie: Mike Vejar
- Missionsdatum: 18. September 2152
Hauptdarsteller
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Gastdarsteller
- Scott Burkholder als Tagrim
- Zach Grenier als Renth
- Aaron Lustig als Guri
- Danny Goldring als außerirdischer Captain
- Brian Cousins als außerirdischer Lieutenant
- Sean Smith als Alien #1
- Elizabeth Magness als Crewman #1
Wissenswertes
- In dieser Folge bekommen wir exklusive, neue Sets zu sehen, so etwa das Innenleben der Warpgondeln, in denen die Crew Schutz vor der gefährlichen Strahlung eines Ionensturms sucht. Die Episode wartet mit einigen Extras auf, so etwa bekommen wir einige weitere Mitglieder der 83-köpfigen Schiffsbesatzung zu sehen. Die regulären Charaktere, wie Trip, Archer und T'Pol, schlüpfen in diversen Szenen wieder einmal in die bereits bekannten Schutzanzüge, um sich in den verstrahlten Bereichen des Schiffes, das während des Sturms von Außerirdischen gekapert wird, bewegen zu können. (07.11.2002)
- Auch bekommen wir endlich in einer Szene einen Blick auf den berühmten "Chef" zu sehen, den Schiffskoch … wenn auch nur seine Beine 🙂
Zusammenfassung
Die Enterprise befindet sich im Orbit eines Planeten, der voller Tiere und Pflanzen zu sein scheint. Captain Archer ist gerade bei den letzten Vorbereitungen für den Start eines Landeteams, als sich T'Pol von der Brücke meldet. Ein außerirdisches Schiff nähert sich. Die Fremden nehmen sofort Kontakt auf. Sie sind zu dritt, ihr Anführer stellt sich als Tagrim vor. Sie bitten an Bord kommen zu dürfen, da sich ein gefährlicher Neutronensturm mit hoher Warpgeschwindigkeit nähert. Weiter gibt Tagrim den Rat, vor dem Sturm mit Warp 7 zu fliegen. Leider beträgt die Höchstgeschwindigkeit der Enterprise nur Warp 5.
Scans zeigen, dass der Sturm etwa anderthalb Lichtjahre breit ist. Der Crew bleiben noch rund vier Stunden, bis der Sturm das Schiff erreicht. Reed sieht kein größeres Problem darin, das Schiff zu befestigen. Der Doktor bemerkt aber, dass der Sturm voller radiolythischer Isotope ist. Diese würden die Crew verstrahlen und in wenigen Minuten töten. Trip schlägt vor, alle in den 'Laufsteg' zu evakuieren. Damit meint er das Innere einer Warpgondel. Sie müsste genügend stark abgeschirmt sein. Das einzige Problem besteht darin, dass es dort etwa 300°C heiß ist, wenn der Warpantrieb arbeitet. Deshalb muss der Hauptreaktor abgeschaltet werden. Archer befiehlt alles vorzubereiten. Nachdem das Schiff den Orbit des Planeten verlassen hat, werden der Antrieb abgeschaltet und einige Teile demontiert. Anschließend beginnen Tucker und Mayweather damit, im vorderen Bereich der Gondel eine Kommandostation einzurichten. Dabei berichtet Travis davon, wie er auf dem Frachter seiner Eltern einmal durch einen Klasse 3 Sturm geflogen ist. Das Schiff trug schwere Schäden davon, die Mayweathers brauchten sechs Wochen für die Reperaturen. Die Crew der Enterprise kann sich also auf etwas gefasst machen.
Nach einem längeren Aufenthalt in der Dekontaminationskammer, werden die drei Außerirdischen von Captain Archer begrüßt. Er bemerkt, dass sie sehr weit von ihrem Heimatsystem entfernt sind. Darauf erklärt Renth, dass sie stellare Kartographen sind. In der Zwischenzeit ist die Evakuierung in vollem Gange. Der Doktor hat ein Problem. Ihm wurde nicht genügend Raum für alle seine Tierkäfige zugeteilt. Er kann T'Pol aber überzeugen, ihm mehr Platz zu geben, da diese Tiere für die Gesundheit der Crew sehr wichtig sind. Tucker zeigt den drei Außerirdischen ihren Platz in dem engen Laufsteg. Nachdem er weg ist, beschwert Guri sich, dass er nichts über stellare Kartographie weiß und befürchtet, dass die Menschen unbequeme Fragen stellen. Zur gleichen Zeit packt Archer in seinem Bereitschaftsraum die letzten Sachen. Durch das Fenster kann er den Sturm schon sehen. Unerwarteterweise ist es ein schöner Ausblick. T'Pol gesellt sich zu ihm. Archer findet es schade, dass sie keine Scans vom Sturm machen können. Doch T'Pol meint, dass sie acht Tage darin verbringen werden, genug Zeit für alle möglichen Scans. Die beiden gehen zur Brücke und transferieren alle Kontrollen zur improvisierten Kommandostation im Laufsteg. Dann deaktivieren sie die Hauptenergie. Nach einem kurzen Blick zurück machen sie sich auf den Weg. Kurz darauf treffen die beiden an der Kommandostation ein. Zuerst hält der Captain eine kurze Ansprache an die Crew. Er verspricht, dass sie trotz aller Unannehmlichkeiten durch den Sturm kommen werden. Anschließend taucht die Enterprise in die Sturmfront ein.
Die Crew wird ersteinmal gut durchgeschüttelt, doch dann stabilisiert sich das Schiff. Nach den anfänglichen Komplikationen mischt Archer sich unter die Crew. Er erkundigt sich unter anderem nach Hoshis Wohlbefinden, da diese mit ihre Klaustrophobie zu kämpfen hat. Sie kommt aber soweit klar. Trip pokert derweil mit ein paar Crewmitgliedern. Ihnen gegenüber befindet sich der Bereich der drei außerirdischen Gäste. Sie haben Decken aufgehängt und sondern sich von den Menschen ab. Archer schlägt vor, ihnen ein bisschen Zeit zu geben. Reed besucht den Doktor. Ihm ist ein wenig übel. Phlox gibt ihm ein Mittel dagegen. Er hat schon mehrere seekranke Crewmitglieder behandelt. Malcolm fühlt sich daraufhin besser. Später will sich der Captain schlafen legen. Er und T'Pol haben ihre Kojen direkt hinter der Kommandostation. Die beiden plaudern vor dem Einschlafen noch ein bisschen. Archer sieht sogar etwas Positives an dem Sturm: Die Crew kommt sich näher. T'Pol hingegen verbringt die meiste Zeit im Kommandobereich. Archer schlägt ihr vor, die Crewmitglieder ein wenig kennen zu lernen. Die Vulkanierin ist von der Idee nicht sehr angetan.
Nach einigen Tagen im Sturm ist die Stimmung in der Crew nicht mehr so gut. Besonders Malcolm beschwert sich beim Pokern mit Trip, Travis und Hoshi über alles Mögliche. Während sie diskutieren, bemerkt Travis plötzlich Qualm. Er wird von den drei Außerirdischen verursacht. Sie bereiten sich gerade etwas zu Essen, da sie das Essen der Menschen nicht so gut verdauen können. Trip lässt die Pfanne genvert zum Chefkoch bringen. Captain Archer meldet sich vom Kommandobereich. Trip soll sofort zu ihm kommen, da es ein Problem gibt. Offenbar schaltet sich der Antimaterie-Injektor wieder an. Während Trip nach dem Fehler sucht, beschwert er sich über die Besucher und ihr Verhalten. Archer gibt ihm aber Anweisung, höflich zu sein, da sie die Menschen vor dem Sturm gewarnt haben. Währenddessen entdeckt Trip, dass auch der Materie-Injektor hochfährt. Er muss zum Maschinenraum und den Reaktor wieder abschalten. Der Chefingenieur zieht einen Schutzanzug an und macht sich auf den Weg. Er hat 22 Minuten Zeit. Danach schützt ihn der Anzug nicht mehr vor der Strahlung. Im Maschinenraum angekommen, entdeckt Trip, dass jemand an den Maschinen gearbeitet hat. Plötzlich hört er eine Tür. Er schaltet seine Scheinwerfer aus und versteckt sich. Unbemerkt kann er zwei Außerirdische beobachten, die keine Schutzanzüge tragen. Die beiden Fremden beginnen damit, die demontierten Teile am Warpantriebsystem wieder einzusetzen. Trip kann sie ablenken und aus dem Maschinenraum fliehen. Unterwegs entdeckt er noch mehr Außerirdische. Schließlich gelangt er zu einem Fenster, durch das er ein fremdes Schiff sieht, welches an der Enterprise andockt.
Über ein Terminal kann Trip sehen, was auf der Brücke vorgeht. Dort arbeiten mehrere Außerirdische an den Stationen. Ein genauerer Blick zeigt, dass sie der selben Spezies wie Tagrim und seine Begleiter angehören. Unterdessen studiert der Anführer der Fremden in Archers Bereitschaftsraum die Daten der Enterprise-Crew. Ein Untergebener teilt ihm mit, dass die Flüchtigen nicht gefunden wurden und es keine Anzeichen dafür gibt, dass die Crew noch an Bord ist. Der Anführer vermutet, dass sie in einem nahegelegenen System Schutz gesucht haben. Der Untergebene teilt mit, dass es noch Probleme mit dem Warpreaktor gibt. Er erhält den Befehl, dies schnellstens zu beheben. Im Laufsteg stellt der Doktor fest, dass Tagrim und seine Begleiter gegen die Strahlung des Sturms immun sind. Archer fordert eine Erklärung. Er ist sicher, dass die Außerirdischen, die die Enterprise übernommen haben, nach den Dreien suchen. Guri erklärt, dass die Besatzer von der Takrit-Militz sind. Tagrim, Renth und Guri gehörten dieser auch an. Doch als sie bemerkten, dass ihre Vorgesetzten Schiffe kapern und plündern, flohen sie. Tagrim entschuldigt sich für die Unannehmlichkeiten, doch er ist sich sicher, dass die Takrit-Militz die Enterprise auch dann plündern wird, wenn sich die drei stellen. Reed informiert Archer, dass der Warpreaktor wieder aktiviert wird. Offensichtlich wissen die Takrit nicht, dass sich die Crew in der Warpgondel befindet. Es ist sicher besser, wenn sie es auch nicht erfahren.
Die Takrit haben den Warpreaktor inzwischen wieder zusammengebaut. Allerdings haben sie noch keine Kontrolle über die Navigationskonsole auf der Brücke. Während Archer, T'Pol, Trip und Reed überlegen, wie sie die Enterprise zurück erobern könnten, wird plötzlich der Reaktor wieder aktiviert. Den Menschen bleiben etwa 20 Minuten, bis die Temperatur in der Warpgondel kritisch wird. Archer, T'Pol und Reed ziehen sich Schutzanzüge an und gehen ins Schiff. Trip bleibt im Laufsteg, da er der Strahlung schon lange genug ausgesetzt war. Derweil ist es der Militz immernoch nicht gelungen die Navigationskontrolle zu bekommen. Archer geht in die Vorratskammer der Schiffsküche und macht sich an Konsolen hinter der Wand zu schaffen. T'Pol und Reed gehen unterdessen in einen Wartungsschacht, um den Warpreaktor abzuschalten. Trip gibt ihnen vom Laufsteg aus Anweisungen. Auf der Brücke stellt ein Takrit-Soldat fest, dass sie von irgendwo im Innern des Schiffes gerufen werden. Es ist Archer. Er erzählt dem Takrit-Captain, dass seine Crew vom Sturm getötet wurde. Archer fordert die Takrit mit scheinbar schmerzverzerrtem Gesicht auf, die Enterprise zu verlassen. Der außerirdische Captain lässt aber nicht mit sich reden. Daraufhin erklärt Archer, er werde die Enterprise lieber zerstören, als sie der Militz zu überlassen. Der Takrit-Captain glaubt, Archer bluffe nur. Er lässt Soldaten zu dessen Position schicken, welche inzwischen ungefähr festgestellt wurde.
Archer macht sich wieder auf den Weg zum Laufsteg und gibt Travis befehl, Kurs auf einen Plasmawirbel zu nehmen. Unterwegs wird Archer von Takrit-Soldaten angegriffen. Es kommt zu einer Schießerei in der Küche. Unterdessen wird es im Laufsteg immer heißer. T'Pol und Reed brauchen länger als vermutet, um den Reaktor abzuschalten. Auf der Brücke haben die Takrit inzwischen die Kursänderung bemerkt. Ihnen bleiben noch acht Minuten. Endlich gelingt es T'Pol und Reed, den Reaktor abzuschalten. Als sie noch drei Minuten vom Plasmawirbel entfernt sind, gibt der Takrit-Captain endlich den Befehl, die Enterprise zu verlassen. Kurz darauf legt das Schiff der Takrit ab. Mayweather bringt die Enterprise wieder auf den alten Kurs zurück. Einige Zeit später hat das Schiff den Sturm fast durchquert. Die Crew sieht sich gerade einen Western auf einem recht kleinen Bildschirm an und sogar T'Pol nimmt an der Filmnacht teil. Captain Archer lässt alle über die Lautsprecher wissen, dass sie den Sturm bald verlassen werden. Kurz darauf haben sie es endlich geschafft. Die Crew kehrt erleichtert aufs Schiff zurück. Tagrim entschuldigt sich nocheinmal bei Archer, bevor er, Renth und Guri gehen.
Analyse
"Der Laufsteg" (Org. "Catwalk") gehört zweifellos zu den besseren Folgen dieser zweiten Staffel. Dafür sorgt vor allem die erste Hälfte der Folge. Wir sehen die Crew eingepfercht auf einem engen Raum. Es kommt zu kleineren Reibereien. Reed kämpft mit seinem Magen. Und für einen kurzen Moment sehen wir sogar den ominösen Chefkoch, leider nur von der Hüfte an abwärts. Im Grunde hätte man die Zeit mit diesem Teil der Episode füllen können. Es wäre sicher interessant gewesen noch mehr davon zu sehen. Die Autoren haben sich aber dafür entschieden, eine Bedrohung für das Schiff einzubauen. Schließlich muss der Captain diese Woche seine Crew auch wieder vor irgendetwas retten. Die ganze Sache mit der Kaperung und Rückeroberung der Enterprise ist aber (wieder mal) nicht sonderlich neu. Es ist bei weitem nicht das erste Mal, dass der Captain droht, sein Schiff zu zerstören, um die bösen Außerirdischen vom Schiff zu jagen. Bei Enterprise haben wir das zum Beispiel erst vor noch nicht all zu langer Zeit in "Die Schockwelle, Teil 2" (Org. "Shockwave, Part II") gesehen. Allerdings ist die Aktion gut inszeniert und daher recht kurzweilig, leider aber auch entsprechend vorhersehbar. Trotzdem ist es schade, dass man nicht mehr aus den Beziehungen zwischen den Crewmitgliedern gemacht hat. Man hätte vielleicht auch wieder einige bekannte Gesichter zeigen können. So hätte sich beispielsweise ein Gastauftritt von Kellie Waymire als Crewman Cutler oder Joseph Will als Crewman Rostov angeboten. Beide waren in der ersten Staffel schon bei verschiedenen Folgen zu sehen und ein erneuter Auftritt hätte etwas mehr Kontinuität in die Serie gebracht. Immerhin besteht die Crew aus 83 Menschen. Mit der Zeit würde es unglaubwürdig, immer neue Leute zu zeigen. Die Takrit-Militz hätte man deshalb meiner Meinung nach gar nicht gebraucht. Ein Beispiel hierfür ist T'Pols "Entwicklung" innerhalb der Folge. Erst schlägt Archer ihr vor, die Crew näher kennen zu lernen und am Schluss steht sie dann beim Filmabend dabei. Die Entwicklung dazwischen findet leider in der Zeit statt, welche der Fernsehzuschauer nicht zu sehen bekommt. Ich finde, man hat einige Chancen vergeben, die Crew und ihr Verhältnis untereinander etwas genauer zu zeigen.
Positiv:
- die Szenen, welche die Crew unter sich zeigen
nicht sehr Negativ, aber schade:
- die vergebene Chance, die Beziehungen innerhalb der Crew zu zeigen
- die aufgewärmte "mit-Selbstzerstörung-drohen"-Methode
Wertung
Auf jeden Fall haben Mike Sussman und Phyllis Strong eine gute Folge abgeliefert. Nachdem Rick Berman und Brannon Braga in letzter Zeit nicht mehr so überzeugende Arbeit abgeliefert haben, sollten sie sich vielleicht einmal überlegen, andere Autoren stärker in die Produktion mit einzubeziehen. "Der Laufsteg" (Org. "Catwalk") erhält von mir 7,5 von zehn Punkten. Dieses Mal bin ich aber etwas vorsichtiger mit der Ankündigung einer Trendwende. In der zweiten Staffel ging es für zwölf Folgen schon viel zu oft nach einer oder zwei guten Folgen wieder mit dem Niveau bergab.
bp
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