2.16 – Die Zukunft
Future Tense

Staffel 2, Episode 16: Die Zukunft (Future Tense)Archer entdeckt ein schwer beschädigtes Schiff mit der Leiche eines menschlichen Piloten an Bord. Als er das Geheimnis untersucht, wird die Enterprise von den Suliban und einer fremden neuen Rasse von feindlichen Außerirdischen angegriffen, die beide das geheimnisvolle Schiff für sich haben wollen. Schließlich erfährt Archer, dass das Schiff eine "Spionage Maschine" aus einer fernen Zukunft ist, das in unserem Jahrhundert "abgestürzt" ist. Er findet sich daraufhin in der Mitte einer angeheizten Schlacht des Temporalen Kalten Krieges wieder.

Fakten

  • Erstausstrahlung USA: 19.02.2003
  • Erstausstrahlung BRD: 05.12.2003
  • Produktionsnummer: 042
  • Story:
  • Drehbuch: Mike Sussman & Phyllis Strong
  • Musik:
  • Regie: James Whitmore, Jr.  
  • Missionsdatum: Unbekannt

Hauptdarsteller

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Gastdarsteller

Wissenswertes

  • Der Arbeitstitel dieser Episode lautete "Crash Landing".
  • In dieser Episode wird die Enterprise zum ersten Mal auf die Tholianer treffen, die zuvor nur in der TOS-Episode "Das Spinnennetz" (Org. "The Tolian Web") zu sehen waren und seitdem hin und wieder in den anderen Serien erwähnt wurden. (19.12.2002)
  • Brannon Braga ließ verlauten, dass die Tholianer offenbar eine weitere Fraktion im Temporalen Kalten Krieg darstellen und wahrscheinlich noch eine größere Rolle spielen werden. (21.01.2003)

Zusammenfassung

In den Weiten des Alls findet die NX-01 eine kleine Raumkapsel. T'Pol entdeckt keine Lebenszeichen an Bord, allerdings werden die Scanner von der Hülle beeinträchtigt. Reed kann keine Spuren für einen Kampf finden. Also gibt Captain Archer Befehl, die Kapsel in den Hangar zu holen. Zusammen mit T'Pol und Reed wirft er kurz darauf einen Blick auf den Fund. Die Kapsel hat keine Fenster, allerdings erkennt T'Pol eine versiegelte Luftschleuse. Reed schweißt die Versiegelung mit einer Phasenpistole auf, wodurch Archer die Lucke öffnen kann. Im Innern entdeckt er die halb verweste Leiche des Piloten. T'Pols Scan zeigt, dass dieser ein Mensch war.

Auf der Krankenstation untersucht Phlox die Leiche, um genaueres zu erfahren. Er möchte einige Proben nehmen, um ein genetisches Profil zu erstellen. Archer schlägt vor, es mit den Daten der Sternenflotte zu vergleichen, um seine Identität herauszufinden. T'Pol betritt den Raum und teilt mit, dass es keine Schiffe oder bewohnte Systeme in der Nähe gibt. Archer glaubt, dass der Pilot Zefram Cochrane ist. Gerüchte besagen, dass dieser vor seinem Verschwinden ein experimentelles Schiff testete. Dies würde erklären, wie er so weit in den Weltraum vordringen konnte. Unterdessen untersuchen Tucker, Reed und Mayweather die Raumkapsel. Die drei entdecken, dass sie über eine Tarnung verfügt. Ohne die vielen Schäden hätte man sie gar nicht entdeckt. Travis bezweifelt, dass es sich um eine Frachtkapsel handelt, da sie zu weit weg von Handelsgebieten trieb. Trip ist zudem verwirrt, da er weder einen Antrieb, noch eine Energiequelle finden kann. Etwas später spricht Archer mit Admiral Forrest. Auch dieser hat keinen Anhaltspunkt, woher die Kapsel stammen könnte. Archer erzählt, dass Phlox bereits das genetische Profil von Zefram Cochrane angefordert hat. Forrest ist begeistert, dass die Enterprise vielleicht eines der größten Rätsel des 22. Jahrhunderts lösen wird. Doch Archer meint, dass es ein viel größeres Mysterium sei, wenn es sich nicht um Cochrane handelt.

Tucker und Reed untersuchen das Innere der Kapsel genauer. Sie finden eine Lucke im Boden. Der Scan ergibt, dass die Systeme mit organischen Schaltkreisen arbeiten. Trip ist erstaunt. Malcolm öffnet die Lucke und zur Überraschung der beiden befindet sich darunter eine Leiter, die mehrere Meter in die Tiefe führt. Die Kapsel ist im Innern größer als Äußerlich. Tucker und Reed klettern hinunter. Sie kommen in einen Raum, den Trip für den Warpreaktor hält. Reed entdeckt eine schwache Energiesignatur hinter der Wand. Auf der Brücke entdeckt Mayweather unterdessen ein Sulibanschiff, das sich der Enterprise nähert. Es ist ein Transporter mit schwacher Bewaffnung. Der Sulibancaptain meldet sich und fordert die Herausgabe der Kapsel. Ein sulibanisches Zellschiff hat sie schon drei Tage zuvor entdeckt. Archer will die Kapsel aber nicht hergeben. Sie gehört der Erde, da der Pilot ein Mensch war. Der Captain fragt nach den Beweggründen der Suliban. Darauf aktiviert dieser die Waffen. Doch Archer warnt ihn. In der Kapsel können Trip und Malcolm das Fach in der Wand öffnen. Darin finden sie ein kleines Kästchen, welches Trip herausnimmt. Plötzlich wird das Schiff durchgeschüttelt. Die Suliban greifen an. Als Tucker und Reed die Kapsel verlassen, enttarnen sich plötzlich zwei Sulibansoldaten. Trip wird bewußtlos geschlagen, doch Reed schnappt sich eine Phasenpistole. Er schießt einen Suliban nieder. Der zweite erwidert das Feuer und geht in den Kontrollraum des Hangars. Er versucht die Tore zu öffenen. Währenddessen kann die Enterprise den Sulibantransporter beschädigen. Archer befiehlt, das Schiff mit dem Greifer festzuhalten. Die Suliban flüchten aber und die beiden Soldaten werden weggebeamt. Dann aktiviert der Transporter seine Tarnvorrichtung.

Die Enterprise hat Kontakt mit den Vulkaniern aufgenommen und ist nun unterwegs zu einem Treffen mit dem vulkanischen Schiff Tal'kir. Im Maschinenraum untersucht Tucker das Kästchen aus der Kapsel. Er vermutet, dass es die Black Box ist. Allerdings muss er es erst aktivieren, um auf Daten zugreifen zu können. Dr. Phlox ruft Captain Archer zu sich auf die Krankenstation. Der Doktor hat die genetische Analyse des Piloten beendet. Dieser ist aber kein normaler Mensch. Seine DNS enthält Gensequenzen von Vulkaniern, Terelianern und anderen zum Teil unbekannten Außerirdischen. Höchstwahrscheinlich gehörten einige Vorfahren des Piloten der jeweiligen Spezies an. Daraufhin gehen Archer und T'Pol zum versiegelten Quartier von Crewman Daniels. Archer holt dessen Datenbank aus der Zukunft aus dem Spint. Er aktiviert sie und beginnt zu suchen. Nebenbei wundert sich T'Pol darüber, dass Vulkanier mit Menschen Kinder haben könnten. Nur sehr wenige Vulkanier hatten Beziehunge mit Angehörigen anderer Spezies. Schließlich findet Archer in der Datenbank die Pläne der Kapsel. Sie wird aber erst 900 Jahre in der Zukunft gebaut werden. Daraufhin vermutet der Captain, dass der Pilot ein Historiker aus der Zukunft sein könnte, der die Vergangenheit studieren wollte. Geleichzeitig wird Archer klar, dass die Suliban die Kapsel unter keinen Umständen bekommen dürfen. T'Pol fragt sich, weshalb die Kapsel, sollte sie tatsächlich aus der Zukunft stammen, nicht einfach zurückgeholt wurde. Archer weiß keine Antwort. Ensign Mayweather meldet von der Brücke, dass sich ein unidentifiziertes Schiff mit hoher Geschwindigkeit nähert. Auf der Brücke angekommen, stellt T'Pol fest, dass das Schiff tholianisch ist. Die Tholianer sind sehr fremdenfeindlich und reisen normalerweise nicht so weit entfernt von ihrer Heimatwelt. Archer lässt das Schiff rufen. Die Antwort der Tholianer wird von einer Computerstimme übersetzt und ist mit schrillen, fast schmerzhaften Pfeiflauten unterlegt. Auf Archers Frage hin erklären die Tholianer, dass sie die Kapsel wollen. Sie sei gefährlich, da sie eine temporale Strahlung abgebe. Archer will sie trotzdem nicht hergeben, worauf die Tholianer einen Traktorstrahl auf die Enterprise richten. Reed hat Probleme mit den Zielerfassungsscannern. Also droht Archer, die Kapsel zu zerstören. Die Tholianer lösen den Traktorstrahl und fliegen davon.

In der Messe setzt sich Dr. Phlox zu T'Pol. Er hat offensichtlich seine Freude daran, die Leiche des Piloten zu untersuchen. T'Pol führt derweil eine genauere Analyse der Hülle der Kapsel durch. Sie hat diverse ungewöhnliche Eigenschaften entdeckt. Trotzdem glaubt sie immernoch nicht, dass die Kapsel aus der Zukunft stammt. Immerhin hat das vulkanische Wissenschaftsdirektorat herausgefunden, dass Zeitreisen nicht möglich sind. Phlox erzählt, dass die Denobulaner früher glaubten, sie seien die einzigen intelligenten Lebewesen im Universum. Selbst als sie ersten Kontakt mit Außerirdischen herstellten, wollten manche die Wahrheit nicht akzeptieren. Am Ende waren sie aber gezwungen, ihren Glauben zu überdenken. T'Pol will aber an der Logik festhalten. Im Maschinenraum arbeiten Trip und Malcolm an der Black Box. Reed findet die Kapsel aufregend. Er wollte schon als Kind gerne einen Blick in die Zukunft wagen. Trip ist da vollkommen anderer Meinung. Er fände Forschung langweilig, wenn man das Ergebnis schon kennen würde. Während des Gesprächs gelingt es Trip, die Energieversorgung der Black Box wieder herzustellen. Nun müssen die beiden eine Schnittstelle konstruieren. Hierfür brauchen sie aber einige organische Schaltkreise aus der Kapsel. Im Hangar angekommen erzählt Trip, dass er gerne die Vergangenheit besuchen würde, um Dinosaurier zu beobachten. Reeds Traumziel wäre der Sieg der englischen Seeflotte über die Spanier im Jahre 1588. Die beiden lösen mit Mühe eine Platte aus der Hülle der Kapsel. Plötzlich betreten sie wieder den Hangar und Trip erzählt von den Dinosauriern. Reed hat ein komisches "Déjà vu"-Gefühl. Als er von seinem Traumziel spricht, weiß Trip schon die Jahreszahl 1588. Doch die beiden tun es als Zufall ab. Als sie die Platte von der Kapsel lösen, betreten sie erneut den Hangar von Neuem. Dieses Mal wissen die beiden aber von Anfang an, was der jeweils andere sagen will. Irgendetwas stimmt nicht.

Auf der Brücke werden Tucker und Reed von Phlox untersucht, während sie dem Captain von der Zeitschleife erzählen. Der Doktor kann nichts Ungewöhnliches finden. T'Pol entdeckt, dass die Kapsel eine ungewöhnliche hochenergetische Strahlung abgibt. Archer vermutet, dass dies die temporale Strahlung ist, von der die Tholianer sprachen. Phlox hält es für unwahrscheinlich, dass die geringe Strahlungsintensität Langzeitschäden verursacht. T'Pol mutmaßt, dass die Strahlung das Zeitgefühl von Trip und Malcolm durcheinander brachte. Doch Archer glaubt, dass sie den gleichen Moment mehrmals erlebt haben. Er lässt den Hangar und die umliegenden Sektionen sicherheitshalber evakuieren. Trip berichtet, dass er die Energie der Black Box aktiviert hat, aber immer noch nicht auf die Daten zugreifen kann. Dann geht er wieder an die Arbeit. T'Pol bittet den Captain um ein kurzes Gespräch. In seinem Bereitschaftsraum schlägt die Vulkanierin vor, die Kapsel zu zerstören. Die Strahlung könnte gefährlich sein. Außerdem ist es sehr wahrscheinlich, dass zwei feindliche Spezies nach der NX-01 suchen. Doch Archer sieht dies nicht ein. Er will endlich eine aktivere Rolle im Temporalen Kalten Krieg übernehmen und hierfür Informationen sammeln. T'Pol hält es aber für besser, sich aus diesem Konflikt, sollte er wirklich existieren, herauszuhalten. Archer erklärt aber, dass sie schon seit ihrer Abreise darin verwickelt sind. T'Pol wirft Archer vor, dass seine Neugier das Schiff unnötig gefährdet. Doch der will sich die erste Möglichkeit, Antworten zu erhalten, nicht nehmen lassen. Seine Entscheidung ist klar und so geht T'Pol. Da die Suliban getarnt zurückkommen könnten, wird das Schiff in "taktischen Alarm" versetzt.

Tucker ruft den Captain in den Maschinenraum. Das Gerät aus der Kapsel ist offenbar keine Black Box, sondern ein Mikrotransmitter. Es wurde aktiv, nachdem sie die Energieversorgung wieder hergestellt hatten. Trip vermutet, dass es sich um eine Notbake handelt. T'Pol meldet von der Brücke, dass sich mehrere Sulibanschiffe nähern. Archer und Reed gehen zur Brücke. Der Captain befiehlt auf maximale Warpgeschwindigkeit zu gehen, allerdings stellt das für die Suliban kein Problem dar. Da der vulkanische Kreuzer nur noch knapp drei Minuten entfernt ist, befiehlt Archer, diesen über die Suliban zu informieren. Die Vulkanier antworten jedoch nicht. Statt dessen meldet sich der Suliban-Captain. Er fordert Archer auf, die Enterprise zu übergeben. Der weißt ihn darauf hin, dass sie gleich bei einem vulkanischen Kreuzer eintreffen werden. Der Suliban bezweifelt aber, dass die Vulkanier ihr Schiff für die Menschen riskieren werden. Dann beendet er das Gespräch und der Kampf beginnt. Die NX-01 wehrt sich, doch es sieht gegen die Übermacht der Suliban nicht sehr gut aus. Diese beschießen die Hangartore der Enterprise, um sie zu öffnen. Schließlich erreicht das Schiff die Tal'kir, nur um dort die nächste Überraschung zu erleben. Der vulkanische Kreuzer treibt reglos im All. Die Crew ist zwar am Leben, doch das Schiff ist außer Gefecht. Plötzlich entdeckt Mayweather vier tholianische Schiffe in der Nähe der Tal'kir. Sie steuern auf die Enterprise zu.

Archer befiehlt sofort auf Warp zu gehen, doch mit vier kurzen Schüssen setzen die Tholianer die Enterprise ebenfalls außer Gefecht. Antrieb, Waffen und Hüllenpanzerung schalten sich ab. In diesem Moment treffen die Suliban ein. Um die NX-01 herum bricht ein heftiger Kampf zwischen Suliban und Tholianern aus. Archer erkundigt sich bei Trip nach der Situation im Maschinenraum. Dieser gibt nur wenig Hoffnung. Es wird längere Zeit in Anspruch nehmen, Waffen und Antrieb wieder herzustellen. Archer weist Trip an, die Notbake aus der Kapsel zu reparieren. Er hofft, dass die Erbauer der Kapsel Hilfe aus der Zukunft schicken. Tucker macht sich sofort an die Arbeit. T'Pol gibt Archer zu Bedenken, dass die Hilfe vermutlich nicht rechtzeitig eintreffen wird. Deshalb gehen Archer und Reed in den Hangar. Reed soll den Sprengkopf eines Torpedos abmontieren, damit man die Kapsel im Notfall abwerfen und zerstören kann. Im All tobt weiterhin ein heftiger Kampf, bei dem die Tholianer allmählich die Oberhand gewinnen. Im Hangar beginnen Archer und Reed die Arbeit am Torpedo. Sie müssen den Torpedokopf vorsichtig vom Rest trennen, um an den Sprengkopf zu kommen. Im Maschinenraum macht Trip derweil Fortschritte mit der Notbake. Kurz darauf gibt T'Pol dem Captain von der Brücke bescheid, dass die Suliban bereits die Hälfte ihrer Schiffe verloren haben. Die Zeit wird langsam knapp. Reed ist soweit fertig und Archer holt den Sprengkopf heraus. Plötzlich schrauben Archer und Reed wieder den Kopf des Torpedos ab. Reed bemerkt, dass sie dies schon einmal getan haben. Archer fragt sich, wie weit sie das letzte Mal gekommen sind. Er ist nicht sicher, glaubt aber, dass sie den Sprengkopf schon herausgenommen hatten. Reed weist darauf hin, dass die Zeit außerhalb des Hangars nicht zurück springt. Sie sollten sich beeilen. Auf der Brücke stellt Mayweahter entsetzt fest, dass sämtliche Sulibanschiffe zerstört wurden.

Die Tholianer nehmen nun Kurs auf die Enterprise. Sie nehmen Funkkontakt auf und fordern erneut die Herausgabe der Kapsel. T'Pol versucht Zeit zu gewinnen, indem sie erzählt, die Hangartore seien beschädigt und müssten erst repariert werden. Die Tholianer brechen die Sprechverbindung ab und docken an den Luftschleusen der NX-01 an. T'Pol lässt diese versiegeln und schickt Sicherheitsteams hin. Archer und Reed haben inzwischen wieder den Sprengkopf entfernt. Nachdem Archer ihn in die Kapsel gelegt hat, springen sie plötzlich wieder in der Zeit zurück und schrauben erneut den Torpedokopf ab. Dieses Mal bemerken sie den Zeitsprung sofort und beeilen sich noch mehr. Derweil postiert sich das Sicherheitsteam an der Luftschleuse. Die Tholianer beginnen damit, die Tür von außen aufzuschweißen. Endlich gelingt es Archer und Reed den Sprengkopf in der Kapsel zu plazieren. Im Maschinenraum vollendet Trip seine Arbeit an der Bake und sie beginnt zu senden. Reed öffnet die Hangartore, worauf die Kapsel ins All treibt. Sofort wird sie von einem tholianischen Schiff per Traktorstrahl erfasst. Archer befiehlt Reed, den Sprengkopf in der Kapsel zu zünden. Leider haben die Tholianer diesen schon neutralisiert. Archer und Reed eilen zurück zur Brücke. Trip untersucht derweil die Bake, welche immernoch ihr Signal sendet. Plötzlich verschwindet sie und Trip bleibt verwirrt zurück. Gleichzeitig verschwindet auf der Krankenstation die Leiche des Piloten. Auch die Kapsel löst sich auf. Auf der Brücke herrscht allgemeine Verwirrung. T'Pol bestätigt, dass die Kapsel dematerialisiert ist, sich aber nicht an Bord eines tholianischen Schiffes befindet. Die Tholianer fliegen daraufhin davon. Archer ist über deren plötzlichen Rückzug verwundert, erkundigt sich dann aber nach den Vulkaniern. T'Pol erklärt, dass der Warpantrieb der Tal'kir beschädigt ist, aber die Lebenserhaltung arbeitet. Archer befiehlt, ein Shuttle vorzubereiten, um den Vulkaniern zu helfen.

Später erwarten Menschen und Vulkanier die Ankunft, eines vulkanischen Transporters, welcher sich um die schwer beschädigte Tal'kir kümmern soll. Glücklicherweise gab es keine Verluste und es gibt auch keine Anzeichen für weitere Suliban- oder Tholianerschiffe in der Umgebung. In der Offiziersmesse sitzen Archer, T'Pol und Trip beim Essen. Trip erzählt, dass er die Kapsel gerne noch näher untersucht hätte. Er findet es schade, dass sie jetzt wieder im 31. Jahrhundert ist. T'Pol wirft ein, dass es für diese Theorie keine Beweise gibt. Trip entgegnet, dass es auch keine Beweise dagegen gibt. Er ist erstaunt, wie schnell die Leute aus der Zukunft die Kapsel geholt haben. Immerhin sendete die Notbake ihr Signal nur eine knappe Minute, bevor sie verschwand. Doch Archer gibt ihm zu bedenken, dass für die Zeitreisenden Zeit unbedeutend ist. Sie können die Kapsel in Ruhe orten und dann zu jedem beliebigen Punkt reisen und sie holen. Trip muss noch Reparaturen erledigen und verabschiedet sich deshalb. Als sie alleine sind, erklärt Archer T'Pol, dass er sich beim vulkanischen Oberkommando für den Ärger, den sie verursacht haben, entschuldigen und sich außerdem für die Hilfe bedanken will. T'Pol meint, dass Schiffe ersetzt werden könnten. Die Geste wird aber sicher begrüßt werden.

Analyse

Ein halbes Jahr ist vergangen, seit "Die Schockwelle, Teil 2" (Org. "Shockwave, Part II"). Lange Zeit mussten wir darauf warten, dass die Ereignisse um den Temporalen Kalten Krieg fortgeführt werden. Nun endlich geht es weiter und zwar mit einem echten Knall. Die Einführung der Tholianer ist eine interessante Wendung und lässt einige Fragen offen. Wir können sicher sein, dass wir sie nicht zum letzten Mal gesehen haben. Das Debut der aus TOS bekannten Rasse ist den Autoren gut gelungen. Seit ihrem Auftritt in "Das Spinnennetz" (Org. "The Tholian Web") wurden sie immer wieder erwähnt, waren aber nie mehr zu sehen. Auch wenn kein Vertreter des Volkes sichtbar wurde, so konnte man wenigstens die Schiffe wiedererkennen, denn ihnen sah man den Ursprung des Designs sehr gut an. Überhaupt haben die Spezial-Effekte-Macher tolle Arbeit geleistet, nicht nur was das tholianische Schiffsdesign betrifft. Die Raumschlacht zwischen Suliban und Tholianern ist zwar nur relativ kurz im Bild zu sehen, das wenige, das man sieht, ist aber beeindruckend. Man hat wirklich das Gefühl, um die Enterprise herum tobt ein schweres Gefecht. Doch gute Effekte machen ja bekanntlich noch keine gute Folge aus. Die Story ist wichtig und die ist wirklich gelungen. Schon die Idee zu Beginn, als Archer noch denkt, der Pilot wäre Zefram Cochrane, ist eine tolle Anspielung auf die TOS-Folge "Metamorphose" (Org. "Metamorphosis"), in welcher wir erfahren, was wirklich aus Cochrane wurde. Kurz darauf geht es spannend weiter, als wir mehr über die ungewöhnliche Kapsel erfahren. Als Archer zum versiegelten Quartier von Crewman Daniels eilt, hatte ich zwar schon angst, dass er dort wieder irgendein Wundergerät holt, das später alle Probleme löst, doch glücklicherweise war es nur die Datenbank aus der Zukunft, welche wir schon in "Die Schockwelle" (Org. "Shockwave") sahen. Bei all der Spannung kamen aber auch die Charaktermomente nicht zu kurz. Phlox führt mit T'Pol in der Messe ein sehr interessantes Gespräch. Schon im Zweiteiler "Die Schockwelle" (Org. "Shockwave") bahnte sich ein innerer Konflikt von T'Pol an, der hier erneut aufgegriffen wird: Die Logik spricht gegen Zeitreisen. T'Pol hat aber schon Dinge gesehen, die sich anders kaum erklären lassen. Noch hält sie in dieser Hinsicht an ihrer Logik fest. Ein weiterer interessanter Moment war die Schlussszene, in der Archer erklärt, sich beim vulkanischen Oberkommando entschuldigen zu wollen. Er geht damit einen weiteren kleinen Schritt auf die Vulkanier zu. Trotz alldem bleibt aber auch ein kleiner Wehrmutstropfen. Wie schon beim Abschlussgespräch in der Offiziersmesse angedeutet, können die Leute aus der Zukunft die Kapsel zu jedem beliebigen Zeitpunkt zurückholen. Die logische Grauzone ist nun die Frage, weshalb man die Kapsel nicht einfach zu einem früheren Zeitpunkt, bevor die Enterprise sie findet, zurückholt. Man könnte dies erklären, dass sie bis zu dem Zeitpunkt warten mussten, als die Notbake aktiviert wurde. Ansonsten würde ein temporales Paradoxon entstehen (Enterprise findet Kapsel nicht => Bake wird nicht aktiviert => Kapsel wird nicht geholt => Enterprise findet Kapsel) Allerdings sollte man bei der ausgefeilten Zeitreisetechnik im 31. Jahrhundert damit doch zurechtkommen. Letztendlich bleibt es jedem selbst überlassen, wie gut oder schlecht er diese Auflösung findet. Trotz allem stellt sich dann zumindest mir aber immer noch die Frage, weshalb Daniels nicht langsam seine Geräte in die Zukunft zurück holt. In "Der Kalte Krieg" (Org. "Cold Front") sah es nicht so aus, als wäre sein Abgang geplant gewesen. Archer meinte in "Die Schockwelle" (Org. "Shockwave"), Daniels hätte nicht die Zeit gehabt, seine Sachen mitzunehmen. Nun wurde uns aber gezeigt, dass Zeit für ihn eigentlich keine Rolle spielen dürfte. Also sollte er mal darüber nachdenken, seine Sachen zu holen. Immerhin riskiert er, dass jemand die Geräte missbraucht.

Positiv:

  • fesselnde Story
  • tolle Effekte
  • die Einführung der Tholianer
  • die Weiterführung des Temporalen Kalten Krieges

Negativ:

  • die üblichen logischen Ungereimtheiten im Zusammenhang mit Zeitreisen

Wertung

Enterprise schafft den Hattrick. Nach "Schandmal" (Org. "Stigma") und "Waffenstillstand" (Org. "Cease Fire") ist "Die Zukunft" (Org. "Future Tense") zum dritten Mal in Folge eine richtig gute Episode. Und wie schon eine Episode zuvor stellt sich einem die Frage: Warum haben die Autoren damit so lange gewartet? "Die Zukunft" (Org. "Future Tense") erhält trotz der Logik-Problematik der Zeitreisen neun von zehn Punkten, denn die Episode ist ein, wenn nicht sogar das Highlight der zweiten Staffel und lässt kaum Wünsche offen. Auch wenn es schön wäre, halte ich es leider nicht für sehr wahrscheinlich, dass die Serie dieses Niveau noch lange durchhält. Es würde mich freuen, vom Gegenteil überzeugt zu werden.

bp

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