Während die Enterprise so etwas wie einen Dunklen Materie-Nebel untersucht, erreicht Archer die Nachricht, dass A.G. Robinson, sein alter Rivale aus den frühen Tagen des NX Test Programms, gestorben ist. Während einer Shuttle-Mission im Dunklen Materie Phänomen schwelgt Archer mit T'Pol in Erinnerungen aus der Zeit, als er und Robinson Piloten waren und beide um die Ehre kämpften, der erste Mensch zu sein, der die Warp 2 Barriere durchbricht.
Fakten
- Erstausstrahlung USA: 14.05.2003
- Erstausstrahlung BRD: 14.11.2004 (SAT.1)
- Produktionsnummer: 050
- Story:
- Drehbuch: John Shiban & Chris Black
- Musik:
- Regie: LeVar Burton
- Missionsdatum: Unbekannt
Hauptdarsteller
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Gastdarsteller
- Keith Carradine als A.G. Robinson
- Michael Canavan als vulkanischer Berater #1
- Vaughn Armstrong als Admiral Maxwell Forrest
- Victor Bevine als Flug-Controller
- Brigid Brannaugh als Ruby
- John B. Moody als Sicherheitsoffizier
- James D. Frey als Techniker
- Kathleen J. Grant als Senatorin
- Thomas P. Hunt als Gehilfe der Senatorin
Wissenswertes
- Die 50. Episode von Enterprise ist die vierte, welche von LeVar Burton inszeniert wird. Er führte zuvor schon bei "Terra Nova" (Org. "Terra Nova"), "Familienbande" (Org. "Fortunate Son") und "Cogenitor" (Org. "Cogenitor") Regie.
- Unter den Gaststars sind drei Crewmitglieder vom Flugzeugträger U.S.S. Enterprise CVN 65, die von der Navy zu "Sailors of the Year" gewählt wurden. Als Teil einer bereits jährlichen Tradition kamen die Ausgezeichneten zu Paramount um ein Teil des Star Trek-Universums zu werden. Dieses Jahr aber spielten sie keine Enterprise-Crewmitglieder aus dem 22. Jahrhundert, sondern sind im Hintergrund der NX Mission Control-Szenen als Techniker (James D. Frey), Senatorin (Kathleen J. Grant) und Senator Gehilfe (Thomas P. Hunt) zu sehen.
- Der Name von Trips ehemaligem Vorgesetzten Captain Jefferies ist eine Homage an Matt Jefferies, der das Untertassen-und-Gondel Design des originalen Raumschiffs Enterprise in den 60er Jahren entwarf.
- Man wird einige Testschiffe post-Phoenix und pre-Enterprise sehen und die Einrichtungen, in denen die frühen Warppiloten gearbeitet haben.
- Wer bereits "Allein" (Org. "Shuttlepod One") gesehen hat, wird sich an eine kleine Bar in Mill Valley erinnern, von der Trip und Malcolm in der Folge sprachen, in die alle Sternenflottenanwärter gewöhnlich gehen und wo es eine Bedienung gibt, die es sowohl Trip als auch Malcolm angetan hat. Diese Bar – genauer den 602 Club – wird man in "Erstflug" (Org. "First Flight") besuchen und man wird auch die schöne Ruby treffen. (21.03.2003)
- Für Vaughn Armstrong war dieser Auftritt der bisher größte für seinen Charakter Admiral Maxwell Forrest, er musste an fünf von sieben Drehtagen arbeiten.
- John Shiban und Chris Black arbeiteten bereits gemeinsam am Drehbuch für "Böses Blut" (Org. "The Breach").
Vektorgrafiken
WMF #54
NX Project
WMF #68
Starfleet Mission Control
Zusammenfassung
Auf ihrem Weg durch die unendlichen Weiten entdecken die Sensoren der Enterprise Ungewöhnliches. Captain Archer hält es für einen Nebel aus dunkler Materie. T'Pol ist skeptisch, da es sich um eine sehr große Menge handelt. Außerdem würde man, selbst wenn der Nebel wirklich da ist, nichts sehen können. Archer erinnert sich aber an ein vulkanisches Experiment, bei dem dunkle Materie durch Beschuss mit besonderen Teilchen zum Leuchten angeregt wurde. Er weist Trip an, spezielle Ladungen vorzubereiten, welche diese Partikel im All verteilen. Hoshi unterbricht die Besprechung und teilt Archer mit, dass Admiral Forrest mit ihm Sprechen will. In seinem Raum schwärmt der Captain Forrest von der neuesten Entdeckung vor. Der Admiral unterbricht ihn aber. Er hat schlechte Nachrichten: Archers Freund A.G. hatte einen tödlichen Unfall beim Bergsteigen.
Etwas später hat Trip eine Fähre mit sechs Ladungen bestückt, welche dunkle Materie in einem bestimmten Umkreis erleuchten müssten. Archer möchte den Nebel ohne Trip erforschen. Er braucht etwas Zeit für sich, um den Tod ihres Freundes zu verarbeiten. Auch Trip ist bestürzt, er kannte A.G. ebenfalls. Archer geht in die Fähre und bereitet alles für den Start vor. Plötzlich steigt T'Pol ein und macht klar, dass sie den Captain begleiten will. Archer möchte lieber alleine fliegen, doch T'Pol duldet keinen Widerspruch. Sie verweist auf eine Sternenflottenvorschrift, welche verbietet, dass der Captain das Schiff ohne Begleitung verlässt. Da Archer keine Wahl bleibt, starten die beiden. Unterwegs schlägt T'Pol vor, sich zu unterhalten oder zusammen zu meditieren. Ihr ist aufgefallen, dass Archer seit der Unterhaltung mit Admiral Forrest unruhig ist. Von Trip hat sie erfahren, dass ein alter Kollege der beiden gestorben ist. Archer meint, dass er ohne diesen Freund, Captain A.G. Robinson, vermutlich nicht hier draußen wäre. Und so erzählt er T'Pol von seiner Vergangenheit auf der Erde.
Die Geschichte beginnt einige Jahre früher, als die Menschen im Zuge des NX-Testprogrammes versuchen, die Warp-2-Grenze zu überwinden. Commander Archer und Commander Robinson sind zwei der vier Testpiloten, die um den "Ersten Flug" mit Warp 2 konkurrieren. Leider muss Archer von Commodore Forrest erfahren, dass Robinson für den Testflug ausgewählt wurde. Archer ist der Ersatzpilot. Der Commodore versteht, wie wichtig Jonathan das Projekt um den Antrieb seines Vaters ist und kann daher die Enttäuschung verstehen. Archer erwidert aber, dass für ihn nur der Erfolg des Projektes zählt. Dann darf er gehen. In der Bar "602" gönnt er sich anschließend ein paar Biere. Die Bedienung Ruby rät ihm, sich auf die kommenden Testflüge zu freuen, doch für Jonathan ist das nur ein schwacher Trost. Er geht an den Tresen zu Robinson, um diesem zu gratulieren. Nachdem die beiden angestoßen haben, meint Robinson, dass Archer den "Ersten Flug" nicht bekommen hat, weil er sich zu sehr angestrengt hat und sich dabei zu sehr an die Regeln hält. Die Sternenflotte möchte aber keinen guten Piloten, sondern einen guten Captain.
T'Pol findet es ungewöhnlich, dass Archer und Robinson befreundet gewesen sein sollen. Ihr erscheint die Beziehung recht feindlich. Archer erklärt, dass nur einer von ihnen das Testschiff steuern konnte, wodurch es zu einem Wettkampf kam. T'Pol gibt Robinson recht, dass Pilotengeschick nicht ausreicht, um ein Raumschiff zu kommandieren. Glücklicherweise scheint Archer die nötigen Fähigkeiten entwickelt zu haben. Archer erzählt weiter, dass Robinsons Flug nicht nach Plan verlief und er nur mit Glück in einem Stück zurück kam.
Am Tag des Testfluges ist Archer im Kontrollraum für die Kommunikation mit dem Piloten zuständig. Commodore Forrest und zwei vulkanische Berater beobachten alles. Nachdem einige kleinere Probleme beseitigt wurden, erhält Robinson von Archer die Startfreigabe. Er beschleunigt das Schiff auf Warpgeschwindigkeit und wird allmählich schneller. Schließlich erreicht er Warp 2. Als er versucht noch etwas zu beschleunigen, wird das Schiff unruhig. Auch die Werte im Kontrollzentrum nähern sich dem Gefahrenbereich, weshalb Archer Robinson rät, auf Unterlicht abzubremsen. A.G. will aber noch eine höhere Geschwindigkeit erreichen. Schließlich schaltet Forrest sich ein und befiehlt Robinson auf Impuls zu gehen. Bei einer Geschwindigkeit von Warp 2.2 kollabiert das Warpfeld der NX-Alpha. Robinson kann im letzten Moment das Cockpit absprengen, bevor das Testschiff explodiert. Als Archer den Piloten ruft, erhält er aber keine Antwort.
An Bord der Fähre stellt T'Pol fest, dass sie sich dem Nebel aus dunkler Materie langsam nähern, da die Teilchendichte zunimmt. Allerdings glaubt die Vulkanierin immernoch nicht an die Existenz des Nebels. Archer beschließt, die von Trip vorbereiteten Ladungen zu testen. Er schießt zwei davon ab und nach einem kurzen Flug explodieren sie im Weltall. Leider passiert nichts. Also will Archer tiefer in den vermuteten Nebel hineinfliegen. T'Pol erkundigt sich, wie die Geschichte um Commander Robinson weiter geht. Archer erzählt, dass A.G. als erster Mensch eine Rettungskapsel bei Warpgeschwindigkeit abwerfen konnte. Allerdings zerstörte er einen von zwei Schiffsprototypen, was dem NX-Programm nicht sehr gut tat.
Nachdem Robinsons Rettungskapsel geborgen ist, erkundigen sich Archer und Forrest im Hangar nach den Gründen für den Fehlschlag. A.G. erklärt, dass er mit zunehmender Geschwindigkeit Probleme hatte, das Warpfeld stabil zu halten. Einer der vulkanischen Berater, welche ebenfalls anwesend sind, meint, dass das gesamte Design des Antriebs offensichtlich nicht realistisch ist. Aus dem Hintergrund schaltet sich ein junger Ingenieur, der sich als Lieutenant Tucker vorstellt, in das Gespräch ein. Er ist der Meinung, dass das Problem daran liegt, dass sie das richtigt Mischungsverhältnis von Materie und Antimaterie noch nicht gefunden haben. Immerhin hat das Ingenieursteam nie zuvor mit einer derart großen Menge Antimaterie gearbeitet. Der Vulkanier sieht aber genau darin das Problem. Die Menschen machen zu schnelle Fortschritte. Trip entgegnet, es sei nicht nötig, dass die Menschen für die Überwindung der Warp-2-Grenze hundert Jahre brauchen, nur weil es den Vulkaniern so ging. Dann geht er. Archer stimmt Tuckers Meinung zu. Robinson meint, dass sie ohne eine gewisse Risikobereitschaft nicht vorwärts kommen werden. Forrest ist aber weniger enthusiastisch.
Später sitzen Archer und Tucker zusammen im "602". Archer lädt den jungen Ingenieur aus Dank für dessen Hilfe auf ein Bier ein. Während die neugewonnenen Freunde über die Absichten der Vulkanier grübeln, tritt Commodore Forrest an den Tisch. Er setzt sich zu ihnen und versucht etwas Smalltalk zu betreiben. Archer fragt aber gleich nach, was Forrest herführt. Dieser erklärt, dass das Sternenflottenkommando auf Druck der Vulkanier beschlossen hat, das NX-Programm für unbestimmte Zeit auf Eis zu legen. Die Menschen sollen nocheinmal von vorne beginnen und einen komplett neuen Antrieb entwickeln. Archer ist entsetzt. Ein neuer Antrieb würde Jahrzehnte der Entwicklung benötigen. Auch Trip hält die Entscheidung für einen Fehler. Die drei diskutieren eine Weile weiter. Nachdem Commodore Forrest gegangen ist, betritt Robinson die Bar und setzt sich zu Archer und Trip. Auch er hat schon vom Ende des NX-Programms gehört. A.G. erzählt, dass er gerade über den Verlauf des Testfluges befragt wurde. Er hat berichtet, dass sich das Warpfeld destabilisierte und die Flugkontrollen ausfielen, wodurch das Schiff verloren ging. Trip merkt an, dass er die Möglichkeit eines Pilotenfehlers verschwiegen hat. Archer stimmt Trip zu. Robinson habe den Vulkaniern, die das Programm schon länger stoppen wollen, endlich bestätigt, dass der Antrieb nicht funktioniert. Robinson entgegnet, dass Archer endlich die Augen öffnen solle. Trip verteidigt den Antrieb. Sie bräuchten nur etwas Zeit, um das Materie-Antimaterieverhältnis besser auszugleichen. Archer fügt hinzu, dass sie auch noch einen Piloten bräuchten, der Befehle befolgt. Er wirft A.G. vor, dass dieser den Test beim ersten Problem hätte abbrechen müssen. Robinson wirft Archer hingegen vor, dass dieser die Fehler des Prototyps nicht sehen will. Sein Vater habe einen schlechten Antrieb entwickelt. Archer platzt der Kragen und es kommt zu einer Schlägerei. Schließlich greifen Trip und zwei weitere Offiziere ein und bringen die beiden auseinander.
T'Pol fragt sich, wer von beiden die Schlägerei wohl gewonnen hätte. Plötzlich flackert das Licht in der Fähre, woraufhin die Vulkanierin eine Fluktuation in der Hauptenergie feststellt. Die beiden scheinen dem Nebel inzwischen sehr nahe zu sein. Trip hat den Captain vor eventuellen Beeinträchtigungen der Systeme durch die Dunkle Materie gewarnt. T'Pol wendet ein, dass es sich auch um eine einfache Fehlfunktion handeln könnte. Außerdem erfassen die Sensoren keine Dunkle Materie. Archer will trotzdem nicht aufgeben. T'Pol gibt zu bedenken, dass eine weiterere Energiefluktuation die Lebenserhaltung beeinträchtigen könnte. Archer erwidert, dass er von A.G. einst gelernt hat, dass man ohne Risiko nirgendwo hinkommt.
Am Tag nach der Schlägerei trifft Archer Robinson im Gebäude des NX-Programms. A.G. räumt gerade seinen Spint aus. Archer gibt zu, dass seine Meinung über den Antrieb seines Vaters nicht objektiv genug war. Robinson meint, dass es jetzt keine Rolle mehr spiele. Archer ist anderer Meinung. Er hat die Telemetriedaten des Testfluges in die Hände bekommen. Trip glaubt, dass er das Problem des Materie-Antimaterieverhältnisses lösen kann. Archer will damit zum Sternenflottenkommando gehen. A.G. bezweifelt, dass die Vulkanier einen weiteren Test zulassen. Doch Archer vertraut auf Commodore Forrests Unterstützung. Er appeliert an Robinson, ihm zu helfen. A.G. rede immer von Risiken, die man auf sich nehmen müsse. Momentan haben die beiden nichts zu verlieren. Robinson erklärt, dass die Vulkanier sich nicht von theoretischen Kalkulationen überzeugen lassen werden. Allerdings sei ja noch der zweite Prototyp, die NX-Beta übrig. Archer zögert, da sie niemals Freigabe für einen zweiten Testflug erhalten werden. Robinson entgegnet, dass Archer ein guter Pilot sei. Allerdings werde er niemals in die Weiten des Alls vorstoßen, wenn er immer auf Nummer Sicher geht. Der Captain des ersten Warp-5-Schiffes wird auch nicht in der Lage sein, ständig bei der Erde oder den Vulkaniern um Rat zu fragen.
Die Fähre ist inzwischen schon 20.000 km innerhalb des vermuteten Nebels. Archer will zwei weitere Ladungen abwerfen. T'Pol ist etwas verwirrt. In den Aufzeichnungen über die Testflüge der Menschen wurde nicht erwähnt, dass zwei Piloten den Warp-3-Prototypen gestohlen hätten. Archer erklärt, dass die Sternenflotte dies nicht gerne veröffentlicht. T'Pol ist aber noch etwas skeptisch. Sie kann nicht glauben, dass Archer erst überzeugt werden musste, an einer derartigen Aktion teilzunehmen. Der Captain erklärt, dass er damals die Regeln sehr genau nahm. Schließlich schießt er zwei von Trips Ladungen ab, doch auch diese verpuffen ergebnislos im All. Da sie noch zwei weitere an Bord haben, will Archer noch etwas weitersuchen.
Nachdem sie alles vorbereitet haben, starten Archer, Robinson und Tucker in der Nacht ihr Vorhaben. Trip hat die Kontrollen des Prototypes etwas verändert, damit die beiden Piloten, das Mischverhältnis von Materie und Antimaterie manuell an Bord regeln können. Bevor Archer die NX-Beta besteigt, verspricht er Tucker, ihn mitzunehmen, sollte er jemals sein eigenes Kommado erhalten. Der Ingenieur manipuliert die Sensoren im Hangar, so dass Archer und Robinson unbemerkt starten können. Der Start läuft glatt. Trip warnt die beiden Piloten, dass sie demnächst von den Mondkolonien entdeckt werden, doch Robinson sieht das gelassen.
Kurze Zeit später meldet ein Techniker Commodore Forrest, dass die Mondkolonie Neu Berlin die Sichtung der NX-Beta gemeldet hat, obwohl das Schiff laut Sensoren noch im Hangar steht. Forrest ist aufgebracht und macht sich auf den Weg.
Bevor die NX-Beta auf Warp beschleunigt, tauscht Robinson mit Archer den Platz. A.G. meint, er hatte schon den letzten Flug. Nun soll Jonathan ans Steuer. Plötzlich erreicht die beiden ein Anruf von der Erde. Commodore Forrest meldet sich vom Kontrollraum und will wissen, was vorgeht. Er befiehlt den beiden, umzukehren. Robinson unterbricht die Verbindung. Mit finsteren Blicken betreten die vulkanischen Berater die Kommandozentrale. Zur gleichen Zeit geht die NX-Beta auf Warp. Als sie Warp 2 erreicht, bemerkt Trip von seiner Kontrollkonsole im Hangar aus, dass es Probleme mit dem Mischverhältnis gibt. Robinson versucht es zu korrigieren, während der Flug immer unruhiger wird. Trip meldet, dass das Warpfeld zusammenbricht.
Während Robinson und Archer versuchen, das Problem in den Griff zu bekommen, betritt ein Sicherheitsteam den Hangar und will Tucker vestnehmen. Der reißt sich los und versucht die NX-Beta zu rufen. Archer kommt ihm aber zuvor. Der Commander meldet Commodore Forrest, dass sich die NX-Beta ruhig mit Warp 2.5 fortbewegt. Forrests Freude hält sich in Grenzen. Er befiehlt den beiden Piloten, sofort zurück zur Erde zu kommen.
In Forrests Büro müssen Archer und Robinson eine Standpauke des Commodores über sich ergehen lassen. Als Strafe sind die beiden vorübergehend vom Dienst suspendiert. Das Sternenflottenkommando wird sich ihrer noch annehmen. Darüberhinaus ist Forrest von den beiden enttäuscht. Sie gehörten zu den besten Vorzeigeoffizieren der Sternenflotte. Der Commodore möchte die Gründe für ihre Aktion wissen. Robinson antwortet, dass die Menschen niemals ins tiefe All kommen, wenn sie immer nur auf die Ratschläge der Vulkanier hören. Einer der vulkanischen Berater wirft ein, dass sie das Warpprogramm keineswegs abbrechen wollen. Sie drängen nur auf etwas mehr Beherrschung. Robinson entgegnet, dass Lieutenant Tucker, sowie jeder andere Ingenieur des Projektes bezeugen könne, dass das Schiff flugtauglich ist. Außerdem haben er und Archer es gerade bewiesen. Robinson meint, sie seien bereit aufzubrechen. Der Vulkanier wirft ein, dies sei nicht Robinsons Entscheidung. Archer erwidert, das es auch nicht die Entscheidung der Vulkanier sei. Er gibt zu, dass die Aktion von ihm und A.G. nicht gerade vorbildlich war und die beiden sind sich der möglichen Konsequenzen für ihre Karriere bewusst. Allerdings sind sie bereit, das Opfer für die Fortführung des NX-Projektes zu bringen. Sein Vater hat diesen Antrieb einst gebaut, um Forschung möglich zu machen. Er würde sich heute wohl fragen, worauf die Menschen eigentlich noch warten.
T'Pol schlussfolgert richtig, dass Archer für seine Aktion nicht aus der Sternenflotte ausgeschlossen wurde. Der Captain erzählt, dass ein Kriegsgerichtsverfahren verhindert werden konnte, allerdings hatten er und A.G. drei Monate lang Flugverbot. Glücklicherweise ließen die Vulkanier sich von der Tauglichkeit des Antriebs überzeugen, nachdem ein Jahr lang unzählige Simulationen durchgeführt wurden. Während des Gesprächs entdeckt T'Pol, dass die Teilchendichte um die Fähre wieder stark zugenommen hat. Archer schießt die letzten beiden Ladungen ab, allerdings scheinen auch diese wirkungslos im All zu verpuffen. Plötzlich beginnt aber an ihrem Explosionsort eine Kettenreaktion, die den Raum um die Fähre in beeindruckenden Farben aufleuchten lässt. T'Pol setzt sich sofort an ihre Konsole, um zu scannen. Archer fordert sie auf, den Computer die Arbeit machen zu lassen und den Anblick kurz zu genießen. Er erzählt, dass dies der Grund für seine und A.G.s harte Arbeit war. Die Vulkanierin fragt nach, ob Robinson nicht auch Interesse am Kommando der Enterprise hatte. Archer erklärt, dass er und A.G. am Ende als einzige Kandidaten übrig blieben. Er hatte das Glück schließlich ausgewählt zu werden.
Robinson und Archer trinken im "602" mit Ruby auf Archers Ernennung zum Kommandanten der Enterprise. Robinson scherzt zunächst ein wenig und wünscht Archer dann viel Glück bei seiner Mission. Er wird auf die Fertigstellung der NX-02 warten. Dann verabschiedet er sich mit den Worten "Wir sehn uns da draußen!".
T'Pol reißt Archer aus seinen Gedanken. Allmählich müssen sie sich auf den Rückweg machen. Zurück auf der Enterprise erinnert T'Pol den Captain an einen menschlichen Brauch, nachdem der Entdecker eines Phänomens diesem einen Namen geben darf. Die Vulkanierin hält "Robinson-Nebel" für angemessen.
Analyse
Nach der rasanten Borgfolge "Regeneration" (Org. "Regeneration"), sehen wir mit "Erstflug" (Org. "First Flight") eine sehr ruhige, ja eigentlich schon zu ruhige Episode über Archers Vergangenheit. Wir erleben einen wichtigen Wendepunkt in seinem Leben, denn er lernt eine Lektion, ohne die er vermutlich nicht Captain der NX-01 geworden wäre. Allerdings stellt sich die Frage, was er denn gelernt hat. Wurde ihm bewusst, dass manchmal Eigeninitiative und ein gesundes Maß an Risikobereitschaft nötig sind, um ein Zeil zu erreichen oder hat er gemerkt, dass er sich im Grunde alles erlauben kann, sofern er nur das Ergebnis seiner Taten im richtigen Licht präsentiert. Denn eigentlich kann man diese "Strafe", die Archer und Robinson erhalten, nicht wirklich als solche bezeichnen. Es wäre wahrscheinlich auf das selbe herausgekommen, wenn Forrest gesagt hätte, "Gut gemacht Jungs, ihr habt euch etwas Urlaub verdient!". Captain Kirk wurde beispielsweise in "Star Trek IV: Zurück in die Gegenwart" (Org. "Star Trek IV: The Voyager Home") wegen Befehlsverweigerung degradiert, obwohl er die Erde vor dem Untergang gerettet hatte. Dagegen erscheint ein dreimonatiges Flugverbot mit der Rettung des NX-Programmes als milderndem Umstand geradezu lächerlich. Auch die Tatsache, dass Archer und Robinson den schwarzen Peter einfach den Vulkanierin zuschieben, hat mir nicht gefallen. "Ich hab das Gefühl, die Vulkis wollen unser Warp-Programm nur behindern" reicht in meinen Augen nicht als Grund für einen Quasi-Freispruch aus. Die Vulkanier wurden mal wieder als die "bösen Buben vom Dienst" dargestellt und dieses Mal hatte der Zuschauer wirklich den Eindruck, dass ihr einziges Ziel das Scheitern des NX-Programmes wäre. Das Hauptproblem von "Erstflug" (Org. "First Flight") ist aber eindeutig, dass es eigentlich zu keinem Zeitpunkt wirklich gelingt, auf die eine oder andere Art den Zuschauer zu fesseln. Schon von Beginn an ist klar, dass die Helden am Schluss einen geglückten Testflug machen werden. Dass Robinson beim ersten Testflug nicht stirbt, ist auch logisch, da er ja erst kurz vor Forrests Nachricht zu Beginn der Episode verunglückt. Genausowenig muss der Zuschauer befürchten, dass Archer und Robinson wegen ihrer Aktion aus der Sternenflotte geworfen werden. So gesehen, kann man sich schon zu Beginn denken, wie die Verhältnisse am Ende stehen und so kommt es, dass die Handlung im Grunde vollkommen vorhersehbar vor sich hinplätschert. Einzig ein paar Details am Rande machen dem interessierten und regelmäßígen Zuschauer ein wenig Freude. So erfahren wir unter anderem, wie Tucker und Archer sich kennen lernten, woher Tuckers Spitzname "Trip" stammt und wir sehen die schöne Kellnerin Ruby, von der Tucker und Reed bereits in "Allein" (Org. "Shuttlepod One") geschwärmt hatten. Zudem erhält Vaughn Armstrong als Admiral Forrest erfreulicherweise einmal eine größere Rolle. Immerhin ist Forrest bisher der am meisten wiederkehrende Gastcharakter bei Enterprise, weshalb er gerne mal eine größere Rolle spielen darf. Allerdings hätte man solche Kleinigkeiten wahrscheinlich auch auf eine bessere Art in eine Folge einbringen können. Wenigstens ist die Rahmenhandlung dieses Mal etwas kreativer, als in der letzten "Geschichtenerzählstunde" "Carbon Creek" (Org. "Carbon Creek"). Allerdings ist der kleine Ausflug von Archer und T'Pol auch nicht sonderlich spektakulär.
Positiv:
- die kleinen Details
Negativ:
- Archer und Robinson kommen im Grunde straffrei davon
- die "bösen" Vulkanier legen den Menschen nur Steine in den Weg
Wertung
"Erstflug" (Org. "First Flight") ist keine Folge, die man ganz gesehen haben muss. Denn spätestens nach zehn Minuten, kann man sich einen guten Reim darauf machen, was passieren wird und wie es ausgeht. Ich finde es schade, denn die Weiterentwicklung des Warpantriebs der Menschen wäre an sich schon ein interessantes Thema für eine Rückblick-Episode gewesen. Nur hätten die Autoren dies auch entsprechend umsetzen müssen. Da die Folge aber an recht offensichtlichen Schönheitsfehlern leidet, kann sie nur 6,5 von 10 Punkten gewinnen.
bp
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