1.04 – Geistergeschichten
Strange New World

Staffel 1, Episode 4: Geistergeschichten (Strange New World)Die Enterprise fliegt einen erdähnlichen Planeten an, der scheinbar kein humanoides Leben aufweist. Als einige Besatzungsmitglieder durch einen Sturm gezwungen werden, sich in Höhlen zurückzuziehen, tauchen jedoch immer mehr Hinweise auf getarnte Humanoide auf. Die Situation droht zu eskalieren, als eine Verbindung zwischen den Unbekannten und der einzigen Vulkanierin an Bord offenbar wird.

Fakten

  • Erstausstrahlung USA: 10.10.2001
  • Erstausstrahlung BRD: 28.03.2003
  • Produktionsnummer: 004
  • Story: Rick Berman und Brannon Braga
  • Drehbuch: Mike Sussman und Phyllis Strong
  • Musik: Dennis McCarthy
  • Regie: David Livingston

Hauptdarsteller

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Gastdarsteller

Wissenswertes

  • In dieser Episode soll man die Nachteile der damaligen Transportertechnologie zu sehen bekommen, als die Besatzung einen Planeten untersucht, der fälschlicherweise als unbewohnt angesehen wurde.
  • Kellie Waymire verstarb am 13. November 2003

Zusammenfassung

Während sich die Enterprise auf dem Weg zu einem Nebel befindet, entdeckt man einen Planeten der M-Klasse, welcher der Erde sehr, sehr ähnlich sieht. Captain Archer entscheidet sich dafür den Planeten mit einem Aussenteam zu erforschen, entgegen dem Ratschlag von T’Pol, die lieber zuerst ein paar Sonden auf den Planeten schicken würde, wie es die Vulkanier immer machen. So nach einigen Tagen könnte dann auch ein Aussenteam auf den Planeten geschickt werden, was Archer aber entschieden zu lange dauert, weswegen er T’Pol befielt ein Aussenteam zusammen zu stellen. Zu diesem Aussenteam gehören letztlich dann er selbst, T’Pol, Tucker, Mayweather und die Crewman Cutler und Novakovich. Auch Porthos, der Hund von Archer ist mit von der Partie, und so fliegt man mit einem Shuttle auf diesen Planeten, auf dem es keinerlei humanoides Leben gibt, allerdings Leben in Form von Insekten, Fische und wohl auch so einige Reptilien.

Nachdem man einen ersten Blick auf den Planeten geworfen hat, und Porthos mal gleich sein Revier markierte, möchte Archer wieder zurück zur Enterprise fliegen. T’Pol bittet um die Genehmigung zusammen mit Cutler und Novakovich auf dem Planeten zu bleiben, damit man die Studien betreffend der heimischen Pflanzen- und Tierwelt fortsetzen kann. Archer erlaubt es hier, und auch Tucker und Mayweather wollen über Nacht bleiben, denn die Gelegenheit unter freiem Himmel zu schlafen bekommen sie nunmal auch nicht so oft. Archer kehrt alleine auf das Schiff zurück, und am Abend versammelt sich das Grüppchen mit Ausnahme von T’Pol an einem Lagerfeuer, wobei Mayweather eine Geistergeschichte über eine Rettungskapsel erzählt, die über sechzig Jahre lang durch das All getrieben ist. Alles in allem schaut dies nach einem sehr gemütlichen Beisammensein aus, welches aber zu später Stunde durch einen aufkommenden Sturm jäh gestört wird. Als der Sturm immer stärker wird, beschliesst man Schutz in einer nahen Höhle zu suchen, welche von T’Pol am Tag zuvor entdeckt wurde. Crewman Novakovich wird in dieser Höhle nervöser und nervöser, und rennt schliesslich zurück in den Sturm. Mayweather macht sich auf die Suche nach ihm, und sieht ein anderes Besatzungsmitglied, welches auch über den Planeten irrt.

In der Zwischenzeit untersucht T’Pol die Höhle etwas genauer, und die allein gelassene Cutler folgt ihr. In einem weit entfernten Teil der Höhle sieht sie T’Pol mit einem Ausserirdischen reden, worüber sie Tucker und Mayweather nach deren Rückkehr informiert. Als T’Pol dies leugnet entwickelt Tucker die Theorie, dass T’Pol an einer Verschwörung gegen die Enterprise-Besatzung beteiligt ist, da die Vulkanier ja schon von jeher die Menschen aus dem Weltall fernhalten wollten. Seiner Ansicht nach hat sich T’Pol mit den “Felsenleuten” verschworen, von denen Mayweather einen gesehen hat. Tucker traut T’Pol nicht mehr, und zieht deswegen seinen Waffe, welche er auf die Vulkanierin richtet. Das ganze Team ist sich nicht bewusst, dass durch den Sturm eine Pfanzenpollenart aus den Bergen heruntergeweht wurde, die bei Humanoiden Wahnvorstellungen und Paranoia erzeugt.

Archer und Reed versuchten mittlerweile mit einem Shuttle das Team zu evakuieren, aber durch den Sturm konnten sie nicht landen. Zurück auf der Enterprise gelingt es ihnen wenigsten Novakovich zu lokalisieren, dessen Biowerte sehr instabil sind. Sie entschliessen sich deswegen ihn zurück zu beamen, trotz der damit verbundenen Risiken. Die Transporttechnologie steckt wirklich noch in den Kinderschuhen, was man hier sehr gut sehen kann, denn der Computer ist nicht in der Lage mitgebeamte Pflanzen und andere Sachen auszusortieren, die nun im Körper von Novakovich stecken. Für Dr. Phlox stellt die Heilung dieser Wunden aber kein grosses Problem da, aber er erkennt die psychotropische Wirkung der Pollen, und früher oder später wird das ganze Team auf dem Planeten dieser Droge zum Opfer fallen. Archer kontaktiert darauf das Aussenteam und informiert sie über die neuen Erkenntnisse, doch die Droge hat schon einen zu grossen Einfluss auf Tucker genommen, der an seiner Verschwörungstheorie beharrlich festhält. Die vulkanische Physiologie von T’Pol macht sie für diese Droge weniger empfänglich, aber auch sie ist nicht immun dagegen. Langsam aber sicher wird auch sie immer aggressiver und spricht auch nur noch die vulkanische Sprache.

Mittlerweile hat Dr. Phlox nach weiteren Untersuchungen erkannt, dass Novakovich sterben wird. Offensichtlich erzeugt die Droge im Körper ein Gift, welches tödlich ist, wenn man es nicht schnellstens neutralisiert. Das Gegenmittel herzustellen ist nicht besonders kompliziert, und da ein Flug mit einem Shuttle noch immer nicht möglich ist, möchte Archer das Mittel auf den Planeten beamen. Jedoch weigert sich Tucker das Mittel zu nehmen, da er einfach nicht daran glaubt, dass er Wahnvorstellungen hat. Archer und T’Pol erkennen, dass sie hier nur mit einer List weiterkommen, und so erfinden sie eine Geschichte über Verhandlungen zwischen der Sternenflotte und den “Felsenleuten”, die der höchsten Geheimhaltungsstufe unterlagen, und über die nur Archer und T’Pol Bescheid wussten. Tucker glaubt ihnen dies, und als er seine Waffe senkt wird an von T’Pol niedergeschossen, die danach dem kompletten Aussenteam das Heilmittel verabreichen kann.

Als Tucker am nächsten Morgen erwacht, erkennt er was geschehen ist und versucht sich auf seine ganz eigene Art bei T’Pol zu entschuldigen. Sein Biologielehrer in der zehnten Klasse, der ein Vulkanier war, versuchte ihm damals etwas beizubringen, was er nun endlich verstanden hat. Als das Shuttle endlich landen kann, hat der Ausflug zumindest für ein Mitglied des Aussenteam etwas gebracht.

Analyse

Am Anfang der Episode kam mir der Verdacht auf, wir bekommen hier wieder eine standardisierte “Ensign Redshirt”-Episode vorgesetzt, da wir ganz zu Beginn zwei bis dato noch völlig unbekannte Crewman zu Gesicht bekommen, die einen Blick auf einen wunderschönen Planeten werfen. Dieser Verdacht wurde dann auch weiter vertieft, als genau diese beiden Crewman mit zur Erforschung dieses Planeten sollen. Doch da hatten sie plötzlich schon Namen, was dann meinen Verdacht noch etwas vertiefte, denn man ist es ja schliesslich doch gewohnt, dass ein völlig unbekannter Charakter bei Star Trek erscheint, namentlich genannt wird und maximal fünfzehn Minuten später nicht mehr unter der Besatzung weilt. Als Novakovich dann auch noch voller Panik zurück in den Sturm rennt, da war es mir völlig klar: Crewman Novakovich, sie sind Geschichte. Der weitere Verlauf der Episode stellte sich vor meinem geistigen Auge da, und am Ende kam ich immer wieder zu diesem Ergebnis. Doch ab und an wird man eben auch bei Star Trek noch ein wenig überrascht, denn zu guter Letzt überlebt es Novakovich ja doch, und wird sogar noch zur Nebenhandlung in dieser Geschichte. Der Fokus wendet sich dem Konflikt zwischen Tucker und T’Pol zu, wobei die wachsende Paranoia von Tucker von Connor Trinneer sehr gut dargestellt wird. Auch erfahren wir in dieser Situation, dass er mehr als alles andere Captain Archer vertraut, der ihm schon einmal das Leben gerettet hat. Auch Jolene Blalock scheint mittlerweile gelernt zu haben, wie man eine Vulkanierin spielt. Trotz der offensichtlichen Beeinflussung von T’Pol durch diese Droge, welche doch für sehr starke Angstgefühle sorgt, konnte man dennoch die Vulkanierin auch weiterhin erkennen, und vor allem deren innerer Kampf. Obwohl Gefühle an die Oberfläche durchbrachen, blieb T’Pol dennoch mehr oder weniger gelassen und behielt die Kontrolle über die Situation.

Positiv:

  • Bisher unbekannte Besatzungsmitglieder sterben mal nicht bei ihrer ersten Außenmission.
  • Sowohl die schauspielerische Leistung von Jolene Blalock als auch von Connor Trinneer waren grossartig.
  • Wunderschöne Landschaftsaufnahmen, die man in dieser Art zuletzt in der VOY-Episode “Ein natürliches Gesetz” (Org.: “Natural Law”) gesehen hat.
  • Erneut die Darstellung dieser “primitiven” Technik. Das Shuttle konnte nicht landen und der Transporter machte auch wieder ärger. Zu dieser Episode passte dies, aber hoffentlich wird man das nicht übermässig ausreizen.
  • Man konnte sich anfangs nicht ganz sicher sein, ob das Aussenteam wirklich halluziniert, oder ob es auf dem Planeten wirklich eine unbekannte, humanoide Lebensform gibt.

Negativ:

  • Porthos markiert sofort sein Review. Wie war das noch einmal gleich mit neuen Lebensformen in einem bestehenden Ökosystem? Sowas kann schlimme Folgen haben.
  • Wie schon bei der VOY-Episode “Verborgene Bilder” (Org.: “Latent Image”) wurde wieder einmal der Planet “Arrakis” genannt. Mir will einfach nicht in den Kopf, weshalb man immer wieder einen Bezug zu “Dune” herstellen muss. Afair wurde ein Planet dieses Namens noch nie bei Star Trek gezeigt.
  • Die Charakterentwicklung von Ethan Novakovich und Elizabeth Cutler wurde ein wenig vernachlässigt. Hier hätte man doch noch etwas mehr ins Detail gehen können.

Wertung

Alles in allem haben wir hier wieder eine sehenswerte Episode, die ohne grössere Fehler daherkommt, und uns ab und an ein wenig zu überraschen vermag. Es gibt in dieser Episode auch einige Anfälle von Humor, die sich leider nicht ganz mit meinem doch etwas seltsamen Humor vereinbaren. Solche Aussagen wie “Where no dog has gone before” werden sicherlich von einigen Leuten als sehr witzig empfunden, ich allerdings gehöre nicht zu Diesen. Auch werden die kleinen Reibereien zwischen T’Pol und Archer gerade von Letztgenanntem mittlerweile sehr auf die leichte Schulter genommen, und seine Aussagen dazu werden von mir da schon eher als witzig betrachtet. Alles in allem kann ich der Episode problemlos wieder einmal acht von zehn Punkten geben, da sie sehr unterhaltsam, ein wenig überraschend, ohne grössere Fehler und sehr kurzweilig daherkommt.

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