Die Enterprise Crew wird vom Sternenflottenkommando entsandt, um der Fortunate zu helfen, einem von Menschen betriebenem Frachter, der von nausikaanischen Piraten angegriffen wird. Bei ihrer Ankunft sind sie überrascht, dass sich die Menschen weigern, Archers Hilfe zu akzeptieren und stattdessen Rachegedanken gegen ihre Angreifer hegen, egal welche Konsequenzen dies haben möge.
Fakten
- Erstausstrahlung USA: 21.11.2001
- Erstausstrahlung BRD: 23.05.2003
- Produktionsnummer: 010
- Story: James Duff
- Drehbuch:
- Musik: Dennis McCarthy
- Regie: LeVar Burton
- Missionsdatum: Unbekannt
Hauptdarsteller
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Gastdarsteller
- Lawrence Monoson als Matthew Ryan
- Kieran Mulroney als Shaw
- Vaughn Armstrong als Admiral Maxwell Forrest
- Danny Goldring als Nausicanischer Captain
- Charles Lucia als Captain Keene
- D. Elliot Woods als Nausicanischer Gefangener
- Daniel Asa Henson als Junge
- Elyssa D. Vito als Nadine
Wissenswertes
- In einer ersten Pressemitteilung trug der Charakter "Matthew Ryan" noch den Namen "Ryan Cross".
Zusammenfassung
Der terranische Frachter "Fortunate" fliegt durch das All. In einem Frachtraum werfen sich Captain Keene und sein erster Offizier Matthew Ryan einen Football zu, während sie das aktuelle Tagesgeschehen besprechen. Plötzlich geht ein Ruck durch das Schiff. Die Brücke meldet, dass sie von Nausicanern angegriffen werden.
Mitten in der Nacht wird Archer geweckt. Admiral Forrest will mit ihm Sprechen. Die Sternenflotte hat einen Notruf vom Frachter "Fortunate" empfangen. Er antwortet aber nicht auf ihre Rufe. Leider ist kein Schiff schnell genug, um rechtzeitig zu helfen, außer der Enterprise. Also macht man sich auf den Weg. Auf der Brücke werden die Senioroffiziere über den Frachter informiert. Mayweather hat hierbei auch noch ein paar eher unkonventionelle Informationen, da er ja selbst auf einem Frachter, der "Horizon", aufgewachsen ist.
Bald darauf erreicht die Enterprise die "Fortunate". Der Frachter liegt jedoch schwer beschädigt im All und antwortet nicht auf die Rufe. T'Pol kann 24 Lebenszeichen an Bord ausmachen. Daraufhin macht Archer sich zusammen mit Reed, Mayweather und Dr. Phlox in einem Shuttle auf den Weg. Dort angekommen werden sie sogleich von Matthew Ryan und zwei seiner Männer empfangen. Er erzählt Archer von dem Angriff. Sie benötigen die Hilfe der Enterprise aber nicht. Den Notruf sendete ein jüngeres Crewmitglied, das in Panik geriet. Der Captain wurde während des Angriffs verwundet, weshalb Ryan nun das Kommando hat. Dr. Phlox bietet an, einen Blick auf die Verwundeten zu werfen. Ryan stimmt zu. Phlox behandelt Captain Kenne, aber die Genesung wird zwei bis drei Tage dauern. Derweil kann Archer Ryan überzeugen, dass es besser ist, wenn die Enterprise bei den Reparaturen hilft. Er bietet sogar an, Panzerung und Waffen der Fortunate zu verstärken. Doch Ryan war nicht ganz ehrlich zu Archer. In einem Frachtraum hält er einen Nausicaner gefangen. Er hat diesen offensichtlich schon misshandelt, um Codes zu erhalten.
Mayweather und Ryan gehen auf die Enterprise, um Ersatzteile zu holen. Nebenbei besichtigen sie das Schiff ein wenig. Dabei kommen sie auch auf Mayweathers Leben auf der Horizon zu sprechen. Da sie etwas Zeit haben, gehen die beiden essen. Sie unterhalten sich wieder über das Leben auf einem Frachter, wobei Mayweather begeistert in Erinnerungen schwelgt. Als er Ryan aber fragt, ob er nicht Interesse hätte, zur Sternenflotte zu gehen, reagiert der ungehalten. Er sieht nicht ein, warum all die guten Offiziere zur Sternenflotte sollen und nicht auf die Frachter. So weißt er den jungen Ensign barsch zurück und wirft ihm sogar vor, seine Familie auf der Horizon im Stich gelassen zu haben.
Während der Reparaturen auf der "Fortunate" bemerkt T'Pol etwas Ungewöhnliches, worauf sie Kontakt mit Archer aufnimmt. Auf der Enterprise unterhalten die beiden sich kurz darauf mit Ryan. Da die Reparaturen so weit abgeschlossen sind, bedankt dieser sich und möchte gehen. Archer spricht ihn darauf an, dass T'Pol Biowerte eines verletzten Nausicaners entdeckt hat. Zunächst stellt Ryan sich dumm, doch dann gibt er zu, einen Gefangenen zu haben. Die Nausicaner haben die Fortunate in den vergangenen Monaten immer wieder angegriffen. Nun will Ryan sich rächen. Er verweigert Archer den Gefangenen zu sehen, worauf der Captain droht, die Ersatzteile und Verbesserungen auf der Fortunate wieder auszubauen. Ryan gibt nach und führt ein kleines Außenteam in einen Frachtcontainer der Fortunate. Es ist aber ein Falle. Einer von Ryans Männern erwartet das Team mit einer Waffe und es kommt zu einem kurzen Schusswechsel. Am Ende schießt Ryan ein kleines Loch in die Außenhaut des Containers, versiegelt die Tür von außen und koppelt den Container ab. Anschließend eröffnet der Frachter das Feuer auf die Enterprise, richtet aber keinen großen Schaden an. Trip lässt das Feuer erwidern, doch bevor der Torpedo einschlägt beschleunigt der Frachter auf Warp. Die Enterprise kann die Verfolgung nicht aufnehmen, da im Frachtcontainer, in dem das Außenteam gefangen ist, die Luft entweicht.
Auf der Enterprise versucht man, die "Fortunate" zu finden, leider sind die Langstreckensensoren außer Betrieb. Mayweather schlägt vor, die Nausicaner zu finden, da Ryan sich an ihnen rächen will. Der hat unterdessen auf der "Fortunate" die Schildfrequenz der Nausicaner aus dem Gefangenen heraus geprügelt. Sein Helfer, Shaw, bekommt allerdings langsam Zweifel, ob sie das Richtige tun und dies auch im Sinne Captain Keenes ist.
Während der Reparaturen erzählt Mayweather Tucker, dass man auf einem Frachter Konflikte immer gemeinsam, aber ohne Hilfe von außen bewältigte. Deshalb wird sich ein Frachtercaptain wohl kaum etwas von einem Sternenflottenoffizier vorschreiben lassen. Tucker meint aber, dass sich die Zeiten ändern und die Leute auf den Frachtern dies akzeptieren müssten. Mayweather geht zu Archer, um mit ihm über die Situation zu reden. Er meint, Ryan könnte vielleicht Recht haben. Der Captain kann ihn aber überzeugen, dass das Töten anderer durch nichts zu rechtfertigen ist.
Die "Fortunate" hat unterdessen das nausicanische Schiff gefunden. Bevor sie das Feuer eröffnen können, verschwindet es hinter einem nahegelegenen großen Asteroiden. Die "Fortunate" verfolgt es, doch auf der Rückseite des Asteroiden befindet sich die Basis der Nausicaner, sowie zwei weitere ihrer Schiffe. Shaw will fliehen, aber Ryan besteht darauf, anzugreifen. Die Schildfrequenz, welche ihnen der Gefangene gegeben hat, ist jedoch wertlos, weshalb die "Fortunate" in kürzester Zeit kampfunfähig ist. Der nausicanische Captain meldet sich und fordert sein Crewmitglied zurück. Kurz darauf docken die Nausicaner an. Als die inzwischen reparierten Langstreckensensoren der Enterprise Waffenfeuer entdecken, lässt Archer einen Kurs dorthin setzen.
Drei Nausicaner entern die "Fortunate". Entgegen den Protesten von Shaw lässt Ryan Waffen ausgeben. Zusammen mit zwei weiteren Männern versuchen sie, die Eindringlinge aufzuhalten. Während des Schusswechsels wird einer von Ryans Männern verwundet. Die Menschen ziehen sich zurück und können die Luke vorerst verriegeln. Während die Nausicaner versuchen, die Luke zu öffnen, trifft die Enterprise ein. Archer lässt die Nausicaner rufen. Ihr Captain meldet sich und erklärt, dass sie sich auf einer Rettungsmission befinden. Archer schlägt vor, den nausicanischen Gefangenen gehen zu lassen, wenn die Nausicaner die "Fortunate" weiterfliegen lassen. Er muss jedoch mit Gewalt drohen, um den Captain zum einlenken zu bewegen.
Schließlich können die drei Nausicaner die Luke öffnen und es kommt wieder zu einem Gefecht. Da meldet sich Archer über Funk. Er fordert Ryan auf, die Geisel frei zu lassen. Der ist aber nicht zu überzeugen. Erst als Mayweather ihm klar macht, dass die Nausicaner die Crew der "Fortunate" töten werden und vielleicht auch die Crew des nächsten Frachters auf den sie treffen, gibt Ryan auf. Er lässt den Gefangenen gehen, worauf die Nausicaner sich zurückziehen.
Nachdem Captain Keene wieder wohlauf ist, hat er Ryan zum Schiffsjungen degradiert. Er lehnt es aber ab, ihn zur Erde zurück zu schicken, da er immer noch ein Mitglied der Crew ist und gebraucht wird. Daraufhin macht sich die Enterprise wieder auf den Weg.
Analyse
Zu "Familienbande" (Org. "Fortunate Son") kann man eigentlich nicht sonderlich viel sagen. Die Folge ist durchschnittlich, nicht schlecht, aber auch nicht wirklich gut. Die Story, um einen Frachtercaptain, der sich im Alleingang an Piraten rächen will, ist nicht wirklich neu. Teilweise ist sie auch zu vorhersehbar: Dass die Bösen, selbst wenn sie gefoltert werden, nicht die richtigen Codes verraten, ist ein alter Hut. Auch, dass gerade Mayweather Ryan überzeugt, kann man sich denken. Wenigstens hat der aber mal etwas mehr zu tun. So hat es mich gefreut, endlich ein wenig mehr von dem bisher stark vernachlässigten Ensign zu sehen und ein wenig über ihn und seine Vergangenheit zu erfahren. Allerdings war dies auch schon das Beste an "Familienbande" (Org. "Fortunate Son"). Die Idee, raumfahrende Menschen außerhalb der Sternenflotte zu zeigen ist an sich nicht schlecht. Die Umsetzung der selben ist meiner Meinung nach aber nicht so geglückt. Beispielsweise ist die Enterprise das erste Raumschiff der Menschen, welches sich ins tiefere Weltall vorwagt. Nun erreichen sie in nur eineinhalb Tagen einen terranischen Frachter. Das ist meiner Meinung nach nicht stimmig. Weiterhin war bei der Moralpredigt von Archer der Zeigefinger zu stark erhoben. Ich fühlte mich da wieder stark an Captain Janeway und ihre Zeiten auf der Voyager erinnert.
Positiv:
- Endlich stand Mayweather, der vorher stark vernachlässigt wurde, im Vordergrund
- die Idee, dass Menschen auch außerhalb der Sternenflotte, auf Frachtern das All befahren
Negativ:
- die Umsetzung der o.g. Idee
- die Enterprise trifft so weit draußen auf Menschen
- der erhobene Zeigefinger, der stark an schlechtere Zeiten von VOY erinnert
Wertung
Nachdem die Folgen bisher fast alle ein beachtliches Niveau hatten und meiner Meinung größtenteils wirklich gelungen waren, war es klar, dass irgendwann eine Folge kommt, die uns wieder auf den Boden der Tatsachen zurückbringt. Hier haben wir sie also. Glücklicherweise ist sie nicht so schlecht, wie sie im schlimmsten Fall hätte sein können. Immerhin erhält sie noch sechs von zehn Punkten. Vor allem Mayweather kann einiges gut machen und es wäre wünschenswert, wenn er bald wieder in den Vordergrund rückt, dann aber in einer besseren Folge.
bp
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