2.06 – Marodeure
Marauders

Captain Archer und seine Crew benötigen dringen Deuterium für die Enterprise. In einer Kolonie von Deuteriumberabeitern werden sie allerdings nicht freundlich empfangen. Wie sich herausstellt werden die Menschen gezwungen, einen Großeteil des gewonnenen Deuteriums an klingonische Marodeure abzugeben, Archer und seine Leute beschließen den Menschen zu helfen sich gegen die Klingonen zu verteidigen.

Fakten

  • Erstausstrahlung USA: 30.10.2002
  • Erstausstrahlung BRD: 26.09.2003
  • Produktionsnummer: 032
  • Story: Rick Berman & Brannon Braga
  • Drehbuch: David Wilcox
  • Musik:
  • Regie: Mike Vejar  
  • Missionsdatum: Unbekannt

Hauptdarsteller

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Gastdarsteller

Wissenswertes

  • Der Großteil von "Marauders" wurde "on-location" gedreht in einem Steinbruch in Ventura County in Kalifornien. Mehrere Außensets wie das Haus der Minenarbeiter und die Deuteriumpumpen waren dort beim Steinbruch vor Drehbgeginn am Montag neu errichtet. Neben den regulären Darstellern von Enterprise und den Gastdarstellern waren auch noch mehrere Dutzend Statisten (als Kolonisten) und Stuntmen (als Klingonen für die Kampfszenen) zugegen. Außerdem wird man das erste Mal die Turnhalle der NX-01 sehen können. (30.08.2002)
  • T'Pol trägt hier zum ersten Mal (und einzigen Mal) eine weiße Uniform.

Zusammenfassung

Wir befinden uns in einer kleinen Kolonie in einer Wüstengegend auf einem fremden Planeten. Zwei Männer arbeiten an einer Deuteriumpumpe, als sie am Horizont ein kleines Schiff entdecken. Einer der beiden fragt beunruhigt, ob 'sie' es sind, der andere verneint dies. Als es näher kommt, erkennt man es als ein Shuttle der Enterprise, das zur Landung in der Nähe der Siedlung ansetzt.

Archer, T'Pol und Trip steigen aus dem Shuttle. Der Anführer der Kolonisten, Tessic, und einer seiner Arbeiter, Maklii, kommen ihnen entgegen. Archer ist verwundert, dass die Kolonisten nicht auf die Rufe der Enterprise geantwortet haben. Tessic erklärt, dass ihr Kommunikationssystem außer Betrieb ist. Archer möchte ein wenig Deuterium erstehen, da die Vorräte der Enterprise bald zur Neige gehen. Tessic erklärt ihm, dass zwei der Pumpen ausgefallen sind und die Menschen deshalb später wieder kommen sollen. T'Pol hat aber schon, nachdem niemand auf ihre Rufe antwortete, die Tanks der Kolonie gescannt. Diese enthalten über 80.000 Liter Deuterium. Tessic erklärt aber, dass er diese schon für jemand anderen aufbewahrt und will die Menschen wegschicken. Da fragt Maklii, ob sie sich in der Reparatur von Deuteriumpumpen auskennen. Trip meint, er könnte es versuchen. Also gehen die anderen zur Siedlung, während Trip im Shuttle einige Werkzeuge holt. Dort trifft er auf einen kleinen Jungen namens Q'ell. Der spielt gerade Pilot und hat am Shuttle offensichtilch gefallen gefunden. Er möchte sogar lernen, es zu steuern. Die beiden unterhalten sich kurz und schließlich verspricht Trip dem Jungen, eine Tour auf der Enterprise. Unterdessen verhandelt Archer mit Tessic. Die beiden können sich erst nicht einigen, doch dann meint E'lis, die Ärztin der Kolonisten, sie könnten auch medizinische Vorräte gebrauchen. Archer und Tessic einigen sich, dass die Enterprise ein wenig Deuterium erhält, wenn sie es schafft, die Pumpen zu reparieren. Außerdem verlangt Tessic, dass die Enterprise den Orbit in zwei Tagen verlässt.

Auf der Enterprise erhält E'lis die medizinischen Vorräte. Phlox ist überrascht, dass sie auch Ausrüstung zur Behandlung von Plasmaverbrennungen mitnimmt. E'lis erklärt, dass Deuterium bei Entzündung fast so heiß wie Plasma brennt. Bei einem Spaziergang durch die Kolonie mit T'Pol wundert Archer sich, dass es den Kolonisten nicht gerade glänzend geht, obwohl sie mit wertvollem Deuterium handeln. Außerdem fragt er sich, wieso sie es mit der Reparatur der Pumpen derart eilig haben. Auf der Enterprise entdeckt Mayweather ein näherkommendes Schiff. An Bord befinden sich zwölf Klingonen. Während Trip und Maklii an einer Pumpe arbeiten, erhält Maklii von Tessic den Befehl, die Pumpen zu sichern und alle in die Hütten zu bringen. Tessic bittet Archer, sich nicht einzumischen. Da die Enterprise noch nicht entdeckt wurde, gibt Archer Mayweather den Befehl, das Schiff außer Sicht zu halten. Kurz darauf beamen sechs Klingonen in die Kolonie. Tessic und Maklii gehen ihnen entgegen. Tessic erklärt dem Anführer der Klingonen, Korok, dass sie nicht genügend Deuterium haben. Dieser wird darauf wütend und wirft Tessic zu Boden. Als Maklii ihm hilft, wird er niedergeschlagen. Korok gibt den Kolonisten vier weitere Tage. Dann beamen die Klingonen zurück auf ihr Schiff. Archer, Trip und T'Pol haben alles aus einer Hütte heraus beobachtet und eilen Maklii nun zu Hilfe. Während er von E'lis versorgt wird, erzählen die Kolonisten, dass die Klingonen schon seit fünf Jahren kommen. Sie nehmen alles Deuterium mit, während die Kolonisten nur mit Mühe genug für den langen Winter zusammenkratzen können. Ihre Heimatwelt ist zu weit entfernt und ein bewaffneter Widerstand wurde einst von den Klingonen blutig zurückgeschlagen. Sie erschossen sogar noch drei weitere Kolonisten, unter ihnen Q'ells Vater, um ihren Standpunkt klar zu machen. Archer bietet seine Hilfe an, doch Tessic hat kein Interesse. Also gehen Archer, Trip und T'Pol zurück auf die Enterprise.

T'Pol erstattet Archer in dessen Bereitschaftsraum Bericht. Das Deuterium ist verstaut, das Schiff bereit den Orbit zu verlassen. Doch Archer will nicht einfach gehen. Er überlegt, das Klingonenschiff anzugreifen, da es gegen die Enterprise kaum eine Chance hätte. Doch T'Pol gibt zu bedenken, dass die Klingonen fliehen und wieder kommen könnten, sobald die Enterprise weg ist. Dann wäre den Kolonisten nicht geholfen. Daraufhin überlegt Archer, den klingonischen Hohen Rat zu kontaktieren. Leider ist es unwahrscheinlich, dass die Diebe dem Rat gehorchen. Obwohl T'Pol ebenfalls der Meinung ist, dass den Kolonisten geholfen werden sollte, sieht sie keine Möglichkeit, welche die Situation der Kolonisten verbessern würde, außer die Klingonen zu töten. Am Abend geht Archer zurück auf den Planeten. Er hilft Tessic bei der Reparatur an einer Arbeitsmaschine. Wieder kommen sie auf die Klingonen zu sprechen und wieder meint Tessic, es gehe die Menschen nichts an. Archer und Reed sind aber zu der Ansicht gekommen, dass die Kolonisten durchaus in der Lage wären, sich zu verteidigen. Doch Tessic hat seinen Mut verloren. Auch wenn die Menschen den Kolonisten helfen würden, wären diese nach der Abreise der Enterprise wieder auf sich alleine gestellt. Archers Plan sieht aber vor, die Kolonisten zu lehren, sich selbst zu verteidigen.

Am nächsten Tag besichtigt Reed die Waffen der Kolonisten. Auch wenn sie nicht sonderlich modern sind, müssten sie doch ausreichen. Archer erklärt, dass sie planen, den Klingonen eine Falle zu stellen. Die Klingonen sind zwar starke Krieger, aber veränderten Umständen können sie sich nur schwer anpassen. Der Plan sieht vor, die Siedlung der Kolonisten um etwa 15 Meter nach Süden zu verschieben, um die Klingonen mitten auf ein Deuteriumfeld zu locken. Außerdem werden die Kolonisten in kleinen Gruppen auf die Enterprise gebracht und im Nahkampf trainiert. Tessic willigt ein und kurz darauf beginnen die Kolonisten damit, die Gebäude abzubauen. Natürlich hilft die Besatzung der Enterprise tatkräftig mit. In der Waffenkammer geben Hoshi und Malcolm den Kolonisten Schießstunden. Währenddessen erhält eine andere Gruppe in der Turnhalle von T'Pol und Mayweather einen Schnellkurs in Selbstverteidigung. Nach einer kurzen Erläuterung der klingonischen Angrifstechniken demonstriert T'Pol eine Ausweichbewegung, mit der man den klingonischen Schlägen entgehen können sollte. Dieser Bewegungsfolge liegt eine schwierige vulkanische Kampfkunst zu Grunde. Aus Zeitgründen ist sie die einzige Technik, welche die Kolonisten erlernen. Während den Umbauarbeiten kommt Q'ell zu Trip. Der Junge möchte helfen die Siedlung gegen die Klingonen zu verteidigen. Doch Trip macht ihm klar, dass es sehr gefährlich ist und er besser im Hintergrund bleibt.

Am Morgen vor der Ankunft der Klingonen sind die Arbeiten so gut wie beendet und die Falle ist gestellt. Archer besucht Tessic in dessen Hütte. Der Anführer der Kolonisten ist besorgt und nervös, wegen des bevorstehenden Kampfes. Daraufhin erzählt Archer, wie er nur drei Tage nach dem Stapellauf der Enterprise in einem bewaffneten Konflikt mit den Suliban verwundet wurde. Damals dachte er, dass er sich hierfür nicht gemeldet hatte. Er wollte das All erforschen und friedliche Wesen kennen lernen. Doch als er sah, dass seine Crew bedroht wird, musste er sie verteidigen. Er gibt zu nervös zu sein, doch sie können auch den heutigen Kampf gewinnen. Mayweather meldet vom Schiff aus, dass die Klingonen eingetroffen sind. Tessics Blick verrät, dass er für die Konfrontation bereit ist.

Als die Klingonen in die Siedlung beamen, scheint sie verlassen. Niemand ist zu sehen, die Deuteriumpumpen stehen still. Korok ist beunruhigt. Seine Männer sollen die Hütte durchsuchen. Bevor sie etwas finden, hören sie ein Geräusch. Sie folgen ihm und auf ein Zeichen von Trip rennt ein Kolonist aus seinem Versteck. In den folgenden Minuten werden die Klingonen von einem Platz zum anderen gelockt und zwischendurch auch durch Beschuss gezwungen in Deckung zu gehen. Es gelingt ihnen aber nicht, einen Kolonisten zu fangen oder zu verwunden. Schließlich schlägt T'Pol als Kolonistin verkleidet einen Klingonen K.O. und flieht dann in die Berge. Ein anderer Klingone will sie erschießen doch Korok hält ihn zurück, da er eine Deuteriumquelle entzünden könnte, was eine riesige Explosion zur Folge hätte. Allerdings hat der klingonische Anführer entdeckt, dass sich die Kolonisten in den Bergen verstecken. Also gehen die Klingonen dort hin. Da sie zu weit südlich von der Falle sind, beginnt die gesamte Gruppe der Kolonisten nach Süden zu gehen, worauf sich auch die Klingonen in diese Richtung bewegen. Schließlich erreichen sie die präparierte Stelle. Bevor sie bemerken was vor sich geht, aktiviert Trip die Falle, worauf Korok und seine Männer von einer Feuerwand umzingelt werden. Tessic geht zu ihnen und weist sie an, zu verschwinden und nie mehr zurück zu kommen. Die Kolonisten haben keine Angst mehr vor ihnen. Als Korok auf ihn schießen will, rät Tessic davon ab, da sich unter den Klingonen noch zwei weitere Deuteriumquellen befinden, die er ebenfalls entzünden könnte. Also geben die Klingonen sich geschlagen und verlassen den Planeten.

Später geht Trip zum Shuttle zurück und trifft dort wieder auf Q'ell. Der kleine Junge möchte nicht, dass Trip geht. Der Chefingenieur schenkt ihm zum Abschied die Baupläne der Enterprise. Unterdessen verabschiedet sich auch Archer. Die Kolonisten geben den Menschen zum Dank für die Hilfe anstatt der vereinbarten 200, ganze 2.000 Liter Deuterium.

Analyse

Star Trek meets A-Team. Diesen Vergleich habe ich vor kurzem in einem Forum gelesen und er beschreibt die Folge sehr gut. Die Enterprise trifft auf eine kleine Gruppe unschuldiger, rechtschaffender Aliens, die von einigen Fieslingen bedroht und beraubt werden. Also beschließt man, den Aliens zu helfen, unterrichtet sie, rüstet sie aus und am Ende gelingt es sogar (wer hätte das gedacht), die Bösen zu vertreiben. Diese wenigen Worte beschreiben eigentlich schon, um was es in "Marodeure" (Org. "Marauders") geht. Leider ist die Episode nicht besonders einfallsreich aufgebaut. Zu viele Elemente sind schon bekannt und vorhersehbar oder einfach nur unkreativ. Ein sehr gutes Beispiel sind hier die Klingonen. Sie werden dieses Mal so gewalttätig und dumm dargestellt, wie schon lange nicht mehr. Sie sind vollkommen zweidimensional und vorhersehbar. Auch wenn die Klingonen allgemein als nicht sehr schlau gelten, so einfältig wie hier, sind sie normalerweise nicht. Was mir an den Klingonen hingegen gefallen hat, war ihr Schiff. Es sieht wirklich aus, als wäre es ein Vorgänger der uns bekannten Schiffe. Weiterhin sind mir auch diverse Bezüge zu früheren Folgen positiv aufgefallen. Besonders auf "Schlafende Hunde" (Org. "Sleeping Dogs") gab es einige Anspielungen, was ja auch nahe liegt, da die Enterprise damals das letzte Mal auf Klingonen getroffen war. Beispielsweise hat Hoshi offenbar Schießen trainiert, da sich ihre Fähigkeiten hier stark verbessert haben. Die entsprechende Szene erinnert auch irgendwie an die Szene aus 'Schlafende Hunde'. Doch auch die Bezüge zu den letzten paar Folgen waren nett anzusehen. So braucht die Enterprise Deuterium, da sie ihre Vorräte seit dem verheerenden Treffen mit den Romulanern in "Das Minenfeld" (Org. "Minefield") immer noch nicht auffrischen konnte. Im Gegensatz zu Voyager, wo eigentlich nie eine Erklärung gegeben wurde, warum das Schiff zu Beginn einer Folge wieder intakt war, obwohl es in der Folge davor stark beschädigt worden war, sieht man hier die Reparaturen und Nachwirkungen noch drei Folgen später. Ich hoffe mal, das wird auch in Zukunft so bleiben. (Natürlich erwarte ich dann einen anderen Lösungsweg, als dieses Mal.) Ein weiterer kleiner Bezug wurde zur vorigen Folge "Eine Nacht Krankenstation" (Org. "A Night in Sickbay") hergestellt, denn offenbar hat ein Kreetassianer den Menschen die Kolonie als Deuteriumquelle empfohlen. Diese ganzen Andeutungen sind zwar eigentlich für die Handlung nicht so wichtig, sie erzeugen aber ein Gefühl von Kontinuität innerhalb der Folgen. Lange Rede, kurzer Sinn, noch einmal das Positive, wie das Negative in einer kurzen Liste:

Positiv:

  • viele gute Bezüge zu früheren Folgen
  • das klingonische Schiff war gut designt

Negativ:

  • die Story ist nicht sonderlich neu und stark vorhersehbar
  • die Klingonen sind sehr dumm dargestellt

Wertung

Vom Hocker wird "Marodeure" (Org. "Marauders") wohl kaum jemanden reißen. Stellenweise könnte der eine oder andere sogar auf eine Geduldprobe gestellt werden. Trotzdem hat sie auch ein paar bessere Momente. Also bekommt sie nochmal sechs von zehn Punkten und ich hoffe (erneut), dass sich die Qualität der Folgen wieder steigert.

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