Deep Roy war in mindestens einem – und wahrscheinlich vielen, vielen mehr – von euren Lieblings-Science-Fiction-, Horror- oder Fantasy-Filmen oder Fernsehserien. Kein Scherz. Schaut euch einfach mal eine Zusammenfassung seiner Auftritte an: Doctor Who, Flash Gordon, The Dark Crystal, Blake's 7, Das Imperium schlägt zurück, Die Rückkehr der Jedi Ritter, Die unendliche Geschichte, Rückkehr nach Oz, Freaked, Der Grinch, Akte X, Planet der Affen, Big Fish, Charlie und die Schokoladenfabrik (in der Rolle von ALLEN Oompa Loompas) und Transformers: Revenge of the Fallen. Und dann als Keenser, Scottys fast nicht sprechender außerirdischer Kumpel in Star Trek (2009) und Star Trek Into Darkness (2013). StarTrek.com hat sich vor kurzem mit Roy, ein aus Kenia und England stammender Schauspieler-Stuntman, der jetzt in Los Angeles lebt, für ein ausführliches Interview über seine Karriere und Trek Erfahrungen getroffen.. Hier ist, was er zu sagen hatte:
StarTrek.com: Gehen wir für einen Moment zurück zu Star Trek (2009). Wie kamen Sie zu der Rolle von Keenser?
ROY: Ich wurde J.J. Abrams vom Art Director vorgestellt. Sie suchten mich. Mein guter Freund, Tommy Harper, der als Co-Produzent/Produktionsmanager dort angestellt war, war derjenige, der mich empfohlen hat. Ich wurde J.J. vorgestellt und er engagierte mich, und so hat es angefangen.
StarTrek.com: War es so vorgesehen, dass Keenser fast gar nicht redet, oder geschah das eher spontan?
ROY: Ich hatte Dialog, aber sie änderten das. Sie sagten: "Es sieht nicht richtig aus, dass dieser Kerl redet, denn schließlich kommt er von einem anderen Planeten. Er ist ein Alien. Er spricht nicht die Sprache." Das passierte also im ersten Film. Ich hatte den Dialog, aber sie nahmen ihn heraus. J.J. erzählte mir warum und ich sagte: "Klar, wenn das so ist, dann ist es so." Und dann war es nur sinnvoll für ihn im zweiten Film ebenfalls nicht zu sprechen.
StarTrek.com: Wann nach Star Trek (2009) wussten Sie, dass Sie erneut in Star Trek Into Darkness dabei sein würden?
ROY: Ich ahnte es während wir waren den ersten drehten. Sie diskutierten darüber, ob sie mich weglassen oder auf die Enterprise versetzen wollten. J.J. erschuf eine spezielle Szene für mich. Ich war mit dem Film fertig, aber ich bekam einen Rückruf, und sie sagte: "Sie wollen dich für einen weiteren Tag." Sie haben mir nicht gesagt, für was. Sie sagten: "Du wirst es herausfinden, wenn du auf dem Set bist." Als ich auf das Set ging, sagte J.J.: "Wir werden dich auf die Enterprise bringen." Ich war begeistert. Ich sagte: "Nun, hier kommt die Fortsetzung. Vielleicht bin ich jetzt ein fester Bestandteil."
StarTrek.com: Das muss wirklich ein enormer Nervenkitzel gewesen sei, als Sie ihren eigenen Drehtag und eine eigene Szene bekommen haben, um den Weg für weitere Auftritte als Keenser zu ebnen …
ROY: Ich war begeistert. Die Sache mit diesem Geschäft ist, dass die Arbeit nehmen müssen wenn sie können. Sie hatten tatsächlich eine Star Trek Uniform für mich gemacht, praktisch auf der Stelle.
StarTrek.com: Welche Hintergrundgeschichte haben Sie für Keenser erstellt, und auch für seine Freundschaft mit Scotty?
ROY: Nun, Keenser ist ein kluger Außerirdischer. Ich versuche, ein wenig Comedy einzubauen, aber er ist ein großer Denker. Er ist ein Kerl … Schweigen ist Gold, wie sie sagen, aber er ist sich sehr wohl bewusst, was um ihn herum vorgeht. Er hegt Groll gegen niemanden. Obwohl Scotty ihm eine harte Zeit verschafft und Keenser immer anfährt – was auch immer geschieht, ist es Keenser's Schuld – Keenser nimmt es mit einem Körnchen Salz und macht weiter. Scotty macht Keenser selbst dafür verantwortlich, dass Kirk ihn von der Enterprise geworfen hat. Er sagt: "Du hast nichts gesagt. Du standest einfach nur da wie eine verdammter Auster und hast nichts gemacht." Das war nicht Keenser's Schuld. Scotty quittiert den Dienst und Keenser folgt Scotty.
StarTrek.com: Wie fanden Sie die Arbeit mit Abrams und Pegg?
ROY: J.J. ist ein erstaunlicher, talentierter Schriftsteller-Produzent und Regisseur. Ich glaube, er hat einen tollen Job gemacht (Star Trek) und ich glaube, er ist der richtige Mann für Star Wars. Möge die Macht mit J.J. sein. Ich denke, er wird Star Wars neu erfinden, wie er es mit Star Trek tat. Ich war bei der Premiere von Star Trek Into Darkness und er sagte: "Ich hoffe, ich sehe dich in London (wo Star Wars gedreht wird)." Hoffen wir, dass es passiert. Und Simon ist ein toller Kerl. Er ist sehr lustig, sehr freundlich, sehr talentiert. Ich liebe Simon. Hoffentlich können wir einen weiteren Star Trek-Film zusammen drehen.
StarTrek.com: Wie lange und kompliziert ist der Make-up-Prozess für Sie?
ROY: Beim ersten Film, gab es zwei Personen, die mir das Make-Up machten. Sie brauchten dafür etwa zwei Stunden. Dann, beim zweiten Film, begann es mit zwei Personen und wurde auf einen Mann reduziert, und es dauerte eine Stunde und 45 Minuten. Es ist nicht allzu schlecht, aber dann muss es die ganze Zeit während der Dreharbeiten an diesem Tag tragen. Eine Erleichterung die ich hatte, waren drei oder vier Teile der Maske, die sie mir während der Mittagspausen abnehmen konnten. Wenn die Leute diese Masken entwerfen, denken sie nie daran, dass man auch essen muss. Sie vergaßen es einfach. Also war ich auf einer Flüssig-Diät. Als ich den Planet der Affen-Film machte, aß ich vor dem Spiegel, so dass das Make-Up nicht zerstörte. Aber diese Jungs arbeiten so hart, und du willst ihr Make-up erhalten. Außerdem, je weniger du das Make-Up beschädigst, desto weniger Zeit musst du nach dem Essen mit Ausbesserungsarbeiten verbringen.
StarTrek.com: Haben Sie den IDW Comic gelesen, der vollständig Keenser gewidmet ist?
ROY: Nein. Niemand hat ihn mir geschickt.
StarTrek.com: Sie haben eine ansehnliche Fangemeinde dank Ihrer Auftritte in Star Trek und ihren vielen anderen Genre-Credits …
ROY: Ich glaube, ich kann mich glücklich schätzen. Du musst doppelt so hart arbeiten, um zu vermitteln, was dein Charakter zu sagen versucht, wenn du das Make-up oder eine Maske auf hast´. Es ist schön, dass die Leute es zu schätzen wissen.
StarTrek.com: Jemand liest diesen Artikel und beschließt daraufhin sich einige ihrer Arbeiten anzusehen. Welchen Film würden Sie demjenigen empfehlen?
ROY: Ich mag alle meine Filme. Sie fragen mich, ob ich einen BMW oder einen Mercedes vorziehen würdem aber da du fragst … Ich habe einen Low-Budget-Film namens Roots of Evil gedreht, in dem ich einen Mafiaboss gespielt habe. Ich habe all die Muskelkraft, und ich bin das Gehirn dahinter. Ich liebte das. Das war meiner Meinung nach mein bester Teil. Außerdem habe ich mit Tim Burton mehrmals gearbeitet und es ist immer ein tolles Erlebnis. Ich liebte "Charlie und die Schokoladenfabrik", und es war eine Herausforderung für mich. A, ich bin kein professioneller Tänzer. B, ich bin kein professioneller Sänger. C porträtierte ich alle Oompa Loompas, und diese Art von Gelegenheit kommt nur einmal im Leben. Es war Tims Vision und ich lieferte ihm, was ich konnte. Es begann als vier Oompas und endete mit bis zu 165.
StarTrek.com: Haben Sie schon etwas Neues am Start oder etwas was in Kürze kommt?
ROY: Mal sehen, was passiert. Ich habe ein paar Dinge am Laufen, aber ich kann noch nichts sagen. Für eine Sache könnte ich nach Rumänien gehen, aber sie machen daraus noch ein großes Geheimnis, so dass niemand die Idee stehlen kann. Und vielleicht bekommt Keenser seine eigene Spin-off-Serie, "The New Adventures of Keenser". Das könnte ein neues Franchise werden.
StarTrek.com: Letzte Frage: Sie waren in Blakes 7, Doctor Who, Star Wars und Star Trek. Was ist noch auf Ihrer Franchise-Einaufsliste?
ROY: James Bond. Wenn jemand dies liest, ich möchte gerne einen Bond-Bösewicht darstellen. Ich glaube, ich würde Bond als Bösewicht ordentlich Feuer unterm Hintern machen.
Das Original-Interview findet ihr hier bei StarTrek.com.