2.25 – Kopfgeld
Bounty

Staffel 2, Episode 25: Kopfgeld (Bounty)Der tellaritische Kopfgeldjäger Skalaar entführt Captain Archer um ihn für eine erhebliche Belohnung den Klingonen zu übergeben. Nachdem sie sich auf einer Außenmission mit einem Virus infiziert hat, beginnt T'Pol frühzeitig, schwere Symptome des Pon Farr zu erleben, dem vulkanischen Fortpflanzungszyklus, bei dem sie sich mit jemanden fortpflanzen muss oder sterben wird. Sie beginnt sich sowohl Phlox als auch Reed anzunäheren, in ihrem brennenden Verlangen, sich fortzupflanzen, und zwingt die Crew somit, eine Lösung zu finden.

Fakten

  • Erstausstrahlung USA: 14.05.2003
  • Erstausstrahlung BRD: 21.11.2004 (SAT.1)
  • Produktionsnummer: 051
  • Story: Rick Berman & Brannon Braga
  • Drehbuch: Hans Tobeasen, Mike Sussman & Phyllis Strong
  • Musik:
  • Regie: Roxann Dawson  
  • Missionsdatum: 21. März 2153

Hauptdarsteller

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Gastdarsteller

Wissenswertes

  • In dieser Folge wird erstmals seit der TOS-Folge "Reise nach Babel" (Org. "Journey to Babel") wieder ein Tellarite zu sehen sein.

Zusammenfassung

Archer und Tucker werden von einem dreitägigen Landurlaub auf einem unbewohnten Planeten zur Enterprise zurückgerufen, als das Schiff Besuch von einem außerirdischen Schiff erhält. Auf der Brücke informiert Reed den Captain, dass das Schiff von den Tellariten ist und der Pilot mit Archer sprechen will. Hoshi stellt eine Verbindung her und auf dem Schirm erscheint der Tellarite Skalaar. Er will wissen, was die Enterprise im Orbit des Planeten zu suchen hat. Archer erklärt, dass seine Crew diesen erforscht und etwas Urlaub macht. Plötzlich ist Skalaar sehr freundlich und gibt den Menschen sogar einige Reisetipps. Archer erkundigt sich, ob Skalaar für sie den Reiseführer machen würde und dieser ist einverstanden. Das tellaritische Schiff dockt an die NX-01. Auf dem Weg zur Luftschleuse unterhalten Archer und Trip sich über die wenigen Informationen, die sie bereits über die Tellariten erfahren haben. Als Tucker die Tür öffnet wird er ohne Vorwarnung von Skalaar niedergeschossen. Archer stürzt sich auf den Tellariten, doch nach einem kurzen Kampf wird er ebenfalls betäubt. Dann schließt Skalaar die Tür zur NX-01 hinter sich und Archer.

Auf der Brücke bemerkt Hoshi das Waffenfeuer. Reed schickt ein Sicherheitsteam und ruft den Captain erfolglos über das Kommsystem. Ein Ruck geht durch die Enterprise, als das tellaritische Schiff versucht, sich loszureißen. Es gelingt und mit einem gezielten Schuss auf eine Warpgondel verhindert Skalaar, dass die Menschen ihn verfolgen. Dann verschwindet er. Reed befiehlt alle Teams von der Planetenoberfläche zurück zu holen. Phlox und T'Pol erreichen die Enterprise wenig später und während der Doktor den Routinecheck macht, wird die Vulkanierin von Trip über die aktuelle Lage informiert. Die Reparaturen werden noch eine knappe Stunde dauern und Skalaar scheint seine Warpsignatur maskiert zu haben. T'Pol will schnellstmöglich zur Brücke kommen. Phlox bremst sie aber, denn offensichtlich haben die beiden eine Mikrobe mitgebracht, weshalb sie erst die Dekontamination durchlaufen müssen. Phlox kann noch nicht sagen, ob der Erreger gefährlich ist.

Zur gleichen Zeit erwacht Archer an Bord des tellaritschen Schiffes. Ein Kraftfeld trennt ihn vom Cockpit, wo Skalaar am Steuer sitzt. Archer fragt den Tellariten, was dieser von ihm will, erhält aber keine Antwort. Der Captain äußert die Vermutung, dass Skalaars Schiff gegen die Enterprise keine Chance hat. Der Tellarite antwortet aber gelassen, dass die Menschen sie nicht mehr finden werden. Archer stellt weiter Fragen über die Ziele und Absichten von Skalaar, erhält aber immernoch keine Antwort. Schließlich zieht der Tellarite seine Waffe und stellt Archer vor die Wahl, still zu sein oder die Reise bewußtlos zu verbringen.

Unterdessen stellt Phlox in der Dekontaminationskammer fest, dass die Mikrobe der Bestrahlung standhält. Deshalb holt er ein Gel. Es wird aber einige Zeit dauern, bis sie erkennen, ob es wirkt. T'Pol drängt auf eine schnelle Lösung, doch Phlox erklärt, dass ihr keine Wahl bleibt. Menschen reagieren vermutlich empfindlicher auf die Mikrobe als die beiden. Außerdem ist Trip ein fähiger Offizier und kann jeder Zeit den Rat der Vulkanierin erfragen. Dann zieht der Doktor einen Vorhang in der Mitte vor und die beiden beginnen sich einzureiben. Phlox denkt darüber nach, wo sich die beiden die Mikrobe eingefangen haben könnten. Glücklicherweise sind sie als einzige infiziert. Dann bittet er T'Pol, ihm den Rücken einzureiben. Während die Vulkanierin dies tut, hat sie einen ungewöhnlichen Gesichtsausdruck. Auf der Brücke entdeckt Reed eine Warpsignatur, die der des Tellariten gleicht. Tucker lässt einen Kurs setzen.

Skalaar kontaktiert seinen Auftraggeber Captain Goroth. Er teilt diesem mit, dass er den Flüchtigen gefangen hat und nach Kronos bringen will. Goroth lehnt dies ab. Er teilt dem Tellariten einen Treffpunkt mit, wo er Archer in zwei Tagen übergeben soll. Als das Gespräch beendet ist, möchte Archer wissen, wieviel Skalaar bezahlt wird, erhält aber keine Antwort. Aus der Erwähnung der klingonischen Heimatwelt schlussfolgert Archer, dass er wegen seiner Flucht von Rura Penthe entführt wurde. Offensichtlich wusste Skalaar aber nicht, was man Archer vorwirft. Allerdings erklärt er auch, es sei ihm egal.

Die Enterprise findet die Quelle der Warpsignatur: Eine Boje, die eine Warpsignatur aussendet und gleichzeitig die Sensoren behindert. Reed zerstört Skalaars Köder. Der Tellarite bereitet sich derweil etwas zu Essen. Archer versucht ihn zu bestechen und verspricht die doppelte Summe des klingonischen Kopfgeldes. Skalaar will aber kein Geld von einem Kriminellen. Der Captain erklärt, dass sein Verbrechen darin bestand Flüchtlingen zu helfen. Skalaar amüsiert sich darüber und meint Archer solle das nächste Mal besser nachdenken. Der erwidert, dass er keine zweite Chance erhalten wird. Vielleicht wird er sogar hingerichtet. Skalaar meint darauf, dass alle Flüchtigen, die er bis jetzt gefangen hat, behaupteten sie wären unschuldig. Archer glaubt, dass dies sogar wahr sein könnte, wenn sie von den Klingonen gesucht wurden. Skalaar erklärt, dass er Goroth bereits informiert hat. Sollte er Archer nicht übergeben, gerät er selbst in die Schusslinie. Der Tellarite scheint seine Lektion im Umgang mit Klingonen gelernt zu haben. Er erklärt, dass es ihm nicht um Archer gehe, allerdings braucht er die Belohnung.

In der Dekontaminationskammer versucht T'Pol zu meditieren. Sie wird gestört, als Phlox sie scannt. Er erklärt, dass ihre Werte ungewöhnlich sind. Die Vulkanierin reagiert gereizt und will zur Brücke gehen. Phlox verschließt die Ausgangstür vor ihrer Nase. T'Pol würde die Mikrobe im gesamten Schiff verteilen. Daraufhin erhält ihre Stimme einen bedrohlichen Unterton, als sie dem Doktor befiehlt, die Tür zu öffnen. Schließlich schreit sie ihn sogar auf höchst unvulkanische Art an. Daraufhin beruhigt die Vulkanierin sich wieder und gesteht Phlox, dass sie Probleme hat, ihre Gefühle zu unterdrücken. Der Doktor schlägt vor, ihr ein Betäubungsmittel zu geben.

Skalaar führt ein Gespräch mit seinem Bruder Gaavrin. Er erklärt diesem, dass die Klingonen ihm 9.000 Darseks bezahlen werden und das Geschäft im Grunde schon in trockenen Tüchern ist. Diese Summe reicht laut Skalaar aus, um "Tezra" frei zu bekommen. Gaavrin wirft ihm aber vor, unrealistisch zu sein. Außerdem habe er früher schon ähnliches versprochen. Gaavrin erklärt, dass seine Entscheidung feststeht, selbst wenn Skalaar entgegen seiner Erwartungen das Geld erhalten sollte. Dann unterbricht er die Verbindung. Archer erkundigt sich nach "Tezra". Skalaar erzählt, dass es sich dabei um ein Frachtschiff handelt. Plötzlich entdeckt der Tellarite ein näherkommendes Schiff. Ein Kopfgeldjäger namens Kago-Darr meldet sich und fordert die Herausgabe von Archer. Goroth hat ihm Skalaars Aufenthaltsort mitgeteilt. Kago will den Gefangenen, notfalls mit Gewalt. Skalaar unterbricht die Verbindung und rät Archer, sich festzuhalten. Ein heftiger Schusswechsel entbrennt. Als die Lage allmählich brenzlig wird, bietet Archer seine Fähigkeiten als Pilot an. Der Tellarite lässt sich überzeugen, warnt Archer aber vor Fluchtversuchen. Der Captain entdeckt einen L-Klasse-Planeten in der Nähe und fliegt diesen an. Sein Plan lautet, Kago-Darr in der wolkigen Atmosphäre auszumanövrieren. Dort angekommen, fallen die hinteren Kanonen aus. Archer setzt die beiden verbliebenen Bojen ab. Da Kago-Darr nur mit Hilfe der Sensoren manövriert, muss er sich für eine von drei Signaturen entscheiden. So erhält Archer eine Chance für einen Angriff. Der Plan funktioniert, woraufhin Kago-Darr zur Notlandung gezwungen wird. Allerdings muss auch das tellaritische Schiff landen, um Reparaturen durchzuführen.

Der schlafende Phlox wird in der Dekontaminationskammer von T'Pol wachgestreichelt. Dies ist dem Doktor etwas unangenehm. Allerdings ist das Verhalten der Vulkanierin nicht normal, weshalb er ihr ein weiteres Betäubungsmittel anbietet. T'Pol erwidert, dass sie keine Ruhe brauche. Sie versucht Phlox zu verführen, doch dieser widersteht. Er hält es für unangemessen. Außerdem ist T'Pol nicht gesund. Phlox entdeckt, dass ihre Hormon- und Endorphinwerte gefährlich hoch sind. T'Pol erklärt, diese seien normal für einen Vulkanier in ihrem Zustand. Phlox möchte wissen was los ist. Er versichert, dass er sich an die ärztliche Schweigepflicht halten wird. T'Pol erklärt, dass sie das "Pon Farr", den vulkanischen Paarungszyklus durchlaufe. Allerdings sei es eigentlich noch zu früh dafür. Sollte sie jedoch nicht mit einem Mann schlafen, wird sie sterben.

Während die beiden das Schiff reparieren, spricht Archer Skalaar auf die Tezra an. Der Tellarite erzählt, dass ihm dieser Frachter sehr wichtig ist. Er möchte mit dem Kopfgeld etwas Nützliches tun und wieder Frachtercaptain werden. Skalaar schwärmt von der Tezra. Sie sei nicht wie andere Frachter, sondern etwas besonderes. Nichteinmal die Enterprise sei in der Lage so viel Fracht derart schnell zu befördern. Archer möchte wissen, weshalb das Schiff beschlagnahmt wurde. Skalaar erzählt, dass er und sein Bruder einst zusammen die Tezra führten. Skalaar wollte eine Abkürzung durch einen unbedeutenden Teil des klingonischen Raums nehmen. Er lernte dabei, dass es keine unbedeutenden Teile im klingonischen Raum gibt. Die Klingonen beschlagnahmten Schiff und Ladung. Gaavrin hat Skalaar dies nie verziehen. Seither versucht er, die Tezra zurück zu bekommen. Während des Gesprächs gelingt es Archer, einen Antimaterieinjektor unbrauchbar zu machen. Als Skalaar dies bemerkt, wirft er Archer zu Boden und zückt seine Waffe. Der Captain will den Antrieb nicht reparieren. Immerhin wird er zu seiner Hinrichtung gebracht. Der Tellarite denkt kurz nach und meint dann, dass sie Goroth rechtzeitig erreichen werden.

T'Pol erwacht in der Dekontaminationskammer. Phlox arbeitet gerade an einem Mittel gegen die Mikrobe. Die Vulkanierin kann sich kaum beherrschen und versucht weiter den Doktor zu verführen. Sie bedrängt ihn, doch glücklicherweise werden sie von der Türklingel unterbrochen. Phlox geht in den Vorraum. Trip wartet hinter der Glasscheibe. Er hat das Essen gebracht. Phlox erkundigt sich nach Captain Archer. Trip erklärt, dass sie eine neue Warpsignatur verfolgen und hoffen, dass dies die richtige ist. Plötzlich stürmt T'Pol aus der Kammer und holt sich einen der Teller. Dann schlingt sie das Essen herunter. Trip fragt, ob mit ihr alles in Ordnung ist. Phlox meint, dass sie Fieber habe, aber nichts ernstes. Dann schiebt er sie zurück in die Kammer und schließt die Tür. Reed ruft Trip zurück auf die Brücke, sie haben die Koordinaten erreicht. Der Waffenoffizier erkennt zwei Bojen von Skalaar in der Atmosphäre und ein unbekanntes Schiff auf der Oberfläche mit Maschinenschaden. Hoshi öffnet einen Kanal. Kago-Darr erscheint auf dem Schirm. Trip erkundigt sich, ob der Außerirdische ein tellaritisches Schiff gesehen hat. Kago will wissen, wieviel die Klingonen ihnen angeboten haben, was Tucker verwirrt. Er erklärt, dass sie ihren Captain suchen. Kago erählt, dass ein Preis auf dessen Kopf ausgesetzt wurde und er wahrscheinlich schon in klingonischem Gebiet ist. Dann trennt er die Verbindung. Die Enterprise befindet sich weniger als sechs Lichtjahre vom klingonischen Territorium entfernt. Trip meint, dass sie den Captain besser schnell finden.

Unterdessen erreicht Skalaars Schiff einen größeren Handelsaußenposten. Gaavrin kommt an Bord. Skalaar erklärt, dass er die Hilfe seines Bruders brauche. Er benötigt einen neuen Antimaterieinjektor. Gaavrin bemerkt richtig, dass sein Bruder nicht bezahlen kann, doch der erklärt, dass sein Gefangener die einzige Person ist, die je von Rura Penthe fliehen konnte. Deshalb ist das Kopfgeld entsprechend hoch. Skalaar will, dass Archer dies bestätigt, doch der Captain schweigt. Gaavrin will ihm den Injektor geben, allerdings muss Skalaar versprechen niemals zurück zu kommen. Der ist verwirrt. Er will seinen Bruder zurückholen, sobald er die Tezra hat. Doch Gaavrin hat kein Interesse mehr. Er arbeitet jetzt auf dem Posten. Außerdem werde Skalaar den Frachter nichtmehr wollen, wenn er ihn erst sieht. Die Klingonen haben ihn inzwischen ausgeschlachtet. Gaavrin gibt Skalaar den Injektor, doch dann soll dieser verschwinden. Als sie alleine sind, fragt Archer, was Skalaar jetzt tun will. Der Tellarite werde das Kopfgeld bekommen, aber nicht seinen Frachter. Die Klingonen haben ihm seinen Frachter genommen und das Verhältnis zu seinem Bruder zerstört. Als Ausgleich erhält Skalaar nur 9.000 Darseks. Archer hält das nicht für gerecht. Skalaar hat aber keine Wahl. Man würde ihn töten, wenn er Archer laufen ließe. Der Captain fragt, ob Skalaar schon an Bord von Goroths Schiff war, was dieser bejaht. Archer hat einen Plan.

Phlox hat das Serum fertiggestellt, während sich T'Pols Zustand verschlechtert. Sie möchte aus der Kammer heraus. Phlox versucht ihr das Medikament zu injizieren, doch die Vulkanierin weigert sich. Also öffnet Phlox die Kammer und sagt T'Pol den Türcode. Sie könne gehen. Die Vulkanierin geht zur Ausgangstür und gibt den Code ein. Phlox versucht jetzt, ihr die Spritze zu geben, scheitert aber. T'Pol wirft ihn in eine Ecke, wo er bewußtlos liegen bleibt. Als sie bemerkt, dass der Türcode falsch ist, reißt sie kurzerhand die Schalttafel aus der Wand, wodurch das Schloss geöffnet wird. Dann zieht sie die Tür auf und rennt davon. Phlox erwacht und weist Tucker an, das D-Deck zu evakuieren.

Nur wenige Zeit später durchsucht Reed zusammen mit zwei Sicherheitmännern das D-Deck. Sie tragen Schutzanzüge. Der Sicherheitschef rät zur Vorsicht, da Phlox meinte, T'Pol verhalte sich irrational. Die drei trennen sich, um die Sektion, in der die Vulkanierin laut Scanner ist, besser abzusuchen. T'Pol trifft Reed und versucht sofort ihn zu verführen. Malcolm widersteht und erklärt, Phlox habe sich deutlich genug ausgedrückt. Da T'Pol nicht freiwillig mitkommen will, zückt er die Phasenpistole. Die Vulkanierin schubst ihn zu Boden und rennt davon. Sie kommt aber nicht weit, da ihr von den anderen beiden Sicherheitsoffizieren der Weg abgeschnitten wird. Mit dem Rücken zur Wand stürmt sie auf Reed zu, der sie mit einem Schuss betäubt.

Das tellaritische Schiff dockt an Goroths Schiff an. Skalaar hat Archer mit Handschellen gefesellt und begrüßt die Klingonen an Bord. Er wird aber sehr unfreundlich behandelt. Goroth gibt dem Tellariten 6.000 Darseks und rät ihm, sich nicht zu beklagen. Archer gibt Skalaar zu denken, dass es sich um Blutgeld handelt. Hoffentlich habe er Freude daran. Dann wird der Captain weggebracht, Skalaar dockt ab und das klingonische Schiff fliegt davon. Kurz darauf wird die Enterprise zur allgemeinen Überraschung vom tellaritischen Schiff gerufen.

Auf dem Klingonenschiff öffnet Archer in seiner Zelle die Handschellen und holt ein kleines Gerät aus dem Gehäuse der Fesseln. Mit diesem öffnet er die Zellentür. Eine Alarmsirene ertönt, woraufhin ein klingonischer Wärter erscheint. Archer schlägt ihn, nach einer kurzen Rangelei mit den Handschellen nieder. Dann schnappt er sich dessen Waffe und geht weiter. Reed hat das Klingonenschiff derweil entdeckt. Trip befiehlt einen Abfangkurs und lässt den taktischen Alarm aktivieren. Nachdem er zwei Wächter niedergeschossen hat, erreicht Archer eine Fluchtkapsel. Es gelingt ihm zuerst nicht, die Tür zu dieser zu öffnen. Zwei weitere Klingonen treffen ein und es kommt zum Schusswechsel. Einer der beiden meint, Archer habe keine Chance, da es im näheren Umkreis keinen Planeten gäbe. Der Captain kann den Zugang zu einer anderen Fluchtkapsel öffnen und springt hinein. Dann startet er die Kapsel. Goroth befiehlt, das Schiff zu stoppen und den Menschen lebend zu fangen. Die Enterprise erreicht das Klingonenschiff, als dieses gerade die Fluchtkapsel mit einem Traktorstrahl erfasst. Dieser wird aber wieder gelöst, als die NX-01 einige Schüsse auf das Klingonenschiff abfeuert. Es kommt zu einem Raumkampf. Dabei gelingt es der Enterprise, die Waffen der Klingonen zu zerstören und Archers Fluchtkapsel mit dem Greifer aufzunehmen. Dann befiehlt Trip den Rückflug.

T'Pol wird von Phlox in der Dekontaminationskammer geweckt. Er teilt ihr mit, dass sie das Pon Farr überstanden hat. Die Vulkanierin möchte wissen, ob sie etwas unangebrachtes getan hat. Offensichtlich kann sie sich nicht mehr erinnern. Der Doktor meint darauf, er hatte schon schlimmere Patienten. T'Pol bittet darum, nichts über die Ereignisse weiterzuerzählen, was Phlox ihr natürlich verspricht.

Archer kommt auf die Brücke und erkundigt sich nach dem aktuellen Stand der Dinge. Trip erklärt, die Klingonen müssten wahrscheinlich auf dem Heimweg sein. Die Enterprise wird von Skalaar gerufen. Der Tellarite ist erfreut, dass Archer heil zurück ist. Er bezweifelt, dass die Klingonen bemerkt haben, dass er Archer geholfen hat. Skalaar rät dem Captain aber weiterhin zur Vorsicht. Vermutlich werden die Klingonen das Kopfgeld jetzt verdoppeln.

Analyse

Oh… mein… Goooott. Was hat Rick Berman und Brannon Braga denn bitte dieses Mal geritten? Erst vor Kurzem versuchte man mit dem Auftauchen der Borg mehr schlecht als recht irgendwie hohe Einschaltquoten zu erzielen. Und jetzt – nur zwei Folgen später – versucht man dies, noch schlechter als rechter, auch noch mit einem kleinen Pon Farr von T'Pol. Auf die Problematik, ob vulkanische Frauen überhaupt ein Pon Farr bekommen, gehe ich jetzt nicht ein. Dies ist ein streitbares Thema, bei dem man eigentlich für beide Seiten Gründe finden könnte. Der so genannte "Inhalt" von "Kopfgeld" (Org. "Bounty") ist da schon eindeutiger. Etwa die Hälfte der Folge ist T'Pol vollkommen verschwitzt in Unterwäsche zu sehen, wie sie verzweifelt versucht, einen Paarungspartner zu finden. Teilweise fehlt nicht mehr viel und die Episode dürfte in Deutschland wahrscheinlich nicht mehr vor 22 Uhr ungeschnitten im Free-TV ausgestrahlt werden. Das ist einfach nur unterste Schublade und sicher kein Weg, um das ohnehin schon stark angeschlagene Niveau der Serie in irgendeiner Form zu steigern. Im Gegenteil vergrault man sich wahrscheinlich noch die verbleibenden Fans, wenn man ständig versucht, mit irgendwelchen billigen Tricks Quote zu machen. Doch genug davon, die Episode hatte ja noch einen zweiten Handlungsstrang. Leider ist dieser auch nicht übermäßig gut gelungen. Archer wird entführt, baut allmählich eine gute Beziehung zu seinem Entführer auf und kann diesen schließlich von der "dunklen Seite" abbringen. Hatten wir das im Grunde nicht schonmal? Genaugenommen war das jetzt schon die sechste Folge dieser Staffel, in der ein Besatzungsmitglied der NX-01 entführt wird. Komischerweise ist Archer schon zum vierten Mal der Entführte. Außerdem wurde erst in "Das Urteil" (Org. "Judgment") ein ähnliches Konzept verwendet: Archer wird gefangen genommen, kann aber einen der "Bösen" allmählich überzeugen ihm zu helfen. Ach ja, eine weiter Ähnlichkeit der beiden Folgen ist die Befreiungsaktion, denn die ist in "Kopfgeld" (Org. "Bounty") schon wieder nicht gelungen. Archer besiegt einen klingonischen Krieger im Kampf Mann gegen Mann und kämpft sich dann im Alleingang durch die Gänge. Kurz darauf besiegt die Enterprise ein klingonisches Raumschiff im Kampf Schiff gegen Schiff. Ich erinnere mich an eine erste Staffel von Enterprise, in der man noch den Eindruck hatte, die Menschen wären den meisten raumfahrenden Spezies technologisch ein wenig unterlegen und die NX-01 sei kein Superkreuzer. Das einzig Positive an "Kopfgeld" (Org. "Bounty") ist die offizielle Einführung der Tellariten. In "Todesstation" (Org. "Dead Stop") hatte man ja schon eine Audio-Nachricht von ihnen erhalten, jetzt bekommen wir sie endlich zu Gesicht. Das Make-Up wurde natürlich einer Generalüberholung unterzogen, denn seit ihrem ersten und bis jetzt einzigen Auftritt in der TOS-Folge "Reise nach Babel" (Org. "Journey to Babel") haben sich die Möglichkeiten der Maskenbildner natürlich weiterentwickelt. Einzig die Körpergröße von Skalaar hat mir nicht ganz gepasst, denn die TOS-Tellariten waren alle ein wenig kleiner, während Skalaar sogar Archer überragt. An die Wiedereinführung der Andorianer in "Doppeltes Spiel" (Org. "The Andorian Incident") reicht "Kopfgeld" (Org. "Bounty") logischerweise nicht heran, denn man könnte sich durchaus fragen, weshalb Skalaar ausgerechnet ein Tellarite ist. Genaugenommen hätter er auch jeder anderen Spezies angehören können. Es fehlte das speziell "Tellaritische". Hoffentlich wird man sich beim nächsten Auftauchen dieser Spezies noch etwas mehr Mühe geben.

Positiv:

  • Die Tellariten kehren mit verbessertem Make-Up zurück

Negativ:

  • T'Pols Pon Farr
  • schon wieder eine schlechtinszenierte Entführung

Wertung

Wie schon erwähnt baut "Kopfgeld" (Org. "Bounty") auf "Das Urteil" (Org. "Judgment") auf und die Aussetzung eines Kopfgeldes auf Archer ist eine logische Konsequenz. Die Autoren haben zur Abwechslung mal einen guten Grund für eine Entführung gefunden. An er Umsetzung der Grundidee haperts dann aber doch gewaltig. Dazu kommt noch die miserable T'Pol-Story, was der Folge zwei von zehn Punkten einbringt. Betrachtet man es genau, verkörpert "Kopfgeld" (Org. "Bounty") die "Verbesserungen", die für die zweite Staffel einst angekündigt wurden: mehr Action und mehr Sex. Die Episode deutet an, wo dies im Extremfall hinführen kann. Wenn soetwas zur Regel wird, haben Berman und Braga es geschafft, noch mindestens einen weiteren Trekkie zu vergraulen.

bp

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Bounty

2.26 – Die Ausdehnung
The Expanse

Staffel 2, Episode 26: Die Ausdehnung (The Expanse)Die Erde wird von einer mysteriösen außerirdischen Sonde angegriffen, wodurch Millionen von Menschen getötet werden. Als Archer erfährt, dass die schuldige Rasse plant, bei ihrem nächsten Angriff den gesamten Planeten zu zerstören, begibt sich die Enterprise auf eine neue Mission in die gefährliche und höchst geheimnisvolle delphische Ausdehnung (Delphic Expanse), um sie zu stoppen. Obwohl T'Pol direkt vom Vulkanischen Oberkommando den Befehl erhalten hat, nicht an dieser Mission teilzunehmen, gibt sie ihren Posten auf, um weiterhin auf der Enterprise zu bleiben. Währenddessen setzen die Klingonen, die versessen darauf sind, Archer zu zerstören, ihre Verfolgungsjagd auf die Enterprise auf ihrem Weg durch die Ausdehnung fort.

Fakten

  • Erstausstrahlung USA: 21.05.2003
  • Erstausstrahlung BRD: 27.11.2004
  • Produktionsnummer: 052
  • Story:
  • Drehbuch: Rick Berman & Brannon Braga
  • Musik:
  • Regie: Allan Kroeker  
  • Missionsdatum: 24. April 2153

Hauptdarsteller

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Gastdarsteller

Wissenswertes

  • Mit dieser Folge wird Enterprise eine neue Mission antreten, um eine mysteriöse außerirdische Spezies zu jagen, die im zweiten Cliffhanger Season Finale plant, die Erde zu zerstören.
  • Die Folge soll einen Ausblick auf einige Veränderungen der Charaktere in der dritten Staffel geben. Die Mission der NX-01 in der delphischen Ausdehnung wird mehrere Episoden lang dauern. (15.04.2003)
  • Die NX-01 wird neues Personal an Bord nehmen, welches nicht zur Sternenflotte gehört. Offenbar handelt es sich dabei um militärische Verstärkung für eventuelle Konflikte in der delphischen Ausdehnung.
  • Laut Berman wird ein Hauptcharakter beim Angriff auf die Erde jemanden verlieren. (16.04.2003)
  • Allan Kroeker ist inzwischen ein Spezialist für Star Trek-Finale. Er führte schon beim Staffelfinale der fünften, sechsten und siebten Deep Space Nine-Staffel, dem Voyager-Finale "Endspiel" (Org. "Endgame") und dem ersten Staffelfinale von Enterprise "Die Schockwelle" (Org. "Shockwave") Regie.
  • Dan Desmond ersetzt in dieser Episode Peter Henry Schroeder, welcher in "Aufbruch ins Unbekannte" (Org. "Broken Bow") als klingonischer Kanzler zu sehen war.

Zusammenfassung

Eine kugelförmige Sonde enttarnt sich im Orbit der Erde und fliegt auf die Oberfläche zu. Plötzlich beginnt sie aufzuleuchten und feuert einen Energiestrahl ab. Mit diesem zieht sie einen Krater von Florida aus gen Süden. Als ihre Energiereserven aufgebraucht sind, stürzt die Sonde auf die Erde.

Auf Kronos ist der klingonische Hohe Rat aufgebracht. Schon zum zweiten Mal ist Captain Archer den Klingonen entkommen. Man hätte ihm beim ersten Mal keine Gnade zeigen dürfen. Der Klingone Duras hat sich von Archer zum Narren halten lassen. Nun erhält er noch eine letzte Chance, seine Ehre wieder zu erlangen. Duras verspricht, nicht zu versagen.

Auf der Enterprise versammeln sich die Senioroffiziere im Besprechungsraum. Einzig Captain Archer fehlt noch. Hoshi erzählt, dass er bereits zum dritten Mal innerhalb einer Stunde mit Admiral Forrest spricht. Während die Offiziere spekulieren, was los ist, betritt der Captain den Raum. Er erklärt den Anwesenden, dass die Erde von einer Unbekannten Sonde angegriffen wurde. Ihre Waffe hinterließ einen 4000 km langen Krater von Florida bis Venezuela. Momentan geht man von 1 Million Opfern aus. Die NX-01 wurde zurückgerufen. Ein Offizier meldet von der Brücke, dass Admiral Forrest wieder mit Archer reden will. Der Captain befiehlt Travis mit Warp 5 zur Erde zurückzufliegen.

Einige Zeit später kommt Trip zu Archer. Er möchte wissen, welcher Teil von Florida getroffen wurde. Leider hat der Captain keine genauen Informationen. Trip macht sich ernsthafte Sorgen um seine Schwester, die in Florida lebt. Archer versucht ihn zu beruhigen. Immerhin könnte sie doch während des Angriffs unterwegs gewesen sein. Trip reißt sich zusammen und fragt nach, was der Admiral berichtet hat. Archer antwortet, dass die Opferzahl nach oben korrigiert wurde, auf 3 Millionen. T'Pol kommt herein und teilt dem Captain mit, dass sie gerade mit Botschafter Soval gesprochen hat. Ein vulkanischer Transporter hat die Überreste der Sonde gefunden. Jetzt werden diese Untersucht, allerdings gibt es noch nicht viele Ergebnisse. Der Pilot wurde beim Absturz getötet. Er entstammt einer unbekannten Spezies. Reed unterbricht das Gespräch und meldet, dass sich acht Sulibanschiffe nähern. Archer befiehlt Taktischen Alarm und geht zur Brücke. Die Suliban beantworten Hoshis Rufe nicht. Plötzlich fällt auf der Brücke das Licht aus. Im Schatten sieht man einige Sulibansoldaten, die an der Decke krabbeln. Als das Licht wieder angeht, ist der Captain verschwunden.

Archer wird zur Station der Suliban gebracht, wo Silik ihn begrüßt. Der Captain verdächtigt sofort die Suliban, für den Angriff auf die Erde verantwortlich zu sein. Silik weiß aber nicht, wovon der Mensch spricht. Er erklärt, dass jemand mit Archer sprechen will, um ihm nützliche Informationen zu geben. Offenbar ist die Menschheit in großer Gefahr. Archer wird zur Temporalen Kammer gebracht, wo bereits eine Verbindung zu Siliks Auftraggeber aus der Zukunft hergestellt ist. Die Schattengestalt erzählt Archer, dass die Erde angegriffen wurde und er weiß, weshalb. Die Sonde wurde von den Xindi geschickt. Diese haben erfahren, dass ihre Heimatwelt in 400 Jahren von den Menschen vernichtet werden wird. Archer versteht nicht, woher sie das wissen könnten. Die humanoide Gestalt erklärt, dass die Xindi ihre Informationen von Personen aus der Zukunft haben, die durch die Zeit kommunizieren können. Archer vermutet, dass dies die selben Leute sind, für die auch die Suliban arbeiten. Doch der Schattenmann erklärt, die Suliban arbeiten für ihn. Die Leute, welche die Xindi kontaktiert haben, gehören einer anderen Splittergruppe im Temporalen Kalten Krieg an. Die Sonde war nur ein Test für eine weitaus größere Waffe. Diese befindet sich derzeit im Bau und soll benutzt werden, um die Erde zu vernichten. Archer beginnt zu verstehen. Dann möchte er wissen, weshalb die humanoide Gestalt ihm hilft. Diese antwortet, es wäre nicht vorgesehen, dass die Xindi ihre Zukunft kennen. Sollte die Waffe fertiggestellt werden, wird die Zeitlinie kontaminiert. Die Enterprise soll dies verhindern. Archer will wissen, weshalb er der Schattengestalt vertrauen sollte. Diese antwortet, dass Archer keine andere Wahl bleibt.

Nach dem Gespräch wird Archer zurück zur Enterprise gebracht. Im Bereitschaftsraum spricht er mit T'Pol über die neuen Erkenntnisse. Die Vulkanierin zweifelt natürlich wieder am Wahrheitsgehalt der Aussage des Zeitreisenden, immerhin hätte er sie schon vor dem Angriff warnen können. Archer erklärt, dass er befürchtete, die Menschen würden ihm nicht glauben. T'Pol glaubt, die Sternenflotte wird mit Hilfe der Vulkanier eine logische Erklärung für die Gründe des Angriffs finden. Archer zieht aber in Erwägung, dass die humanoide Gestalt ihm die Wahrheit gesagt hat. In diesem Fall braucht er T'Pols Unterstützung.

Einige Wochen später hat die Enterprise die Erde fast erreicht. Die Opferzahl ist inzwischen auf 7 Millionen gestiegen. Während sich die NX-01 allmählich dem Sonnensystem nähert, taucht plötzlich ein Schiff auf. Ohne Vorwarnung eröffnet es das Feuer. T'Pol identifiziert es als klingonischen "Bird of Prey". Hoshi empfängt eine Nachricht. Die Klingonen fordern die Übergabe von Captain Archer und drohen die Enterprise zu zerstören. Aus dem Wortlaut der Nachricht entnimmt Archer, dass Duras der Captain des Klingonenschiffes ist. Als Antrieb und Waffen der NX-01 außer Gefecht gesetzt sind, befiehlt Duras auf der Brücke des Bird of Prey, ein Enterkommando fertig zu machen. Plötzlich meldet einer seiner Offiziere, dass sich drei weitere Schiffe nähern. Sie gehören der Sternenflotte an und eröffnen das Feuer auf die Klingonen. Der Bird of Prey muss einiges einstecken und schließlich befiehlt Duras den Rückzug. Captain Ramirez von der Intrepid heißt die Enterprise zuhause willkommen.

Vom Orbit aus besichtigt die Crew der Enterprise mit Entsetzen den großen Krater. Am Abend hat Archer eine Unterredung mit Admiral Forrest und Botschafter Soval. Der Admiral erklärt, dass das Sternenflottenkommando die Geschichte des Zeitreisenden nicht sehr glaubhaft findet. Soval erklärt, dass die Vulkanier Zeitreisen für unmöglich erklärt haben. Archer will aber keinen zweiten Angriff riskieren. Er bittet darum, mit der Enterprise die Xindi suchen zu dürfen. Immerhin hätten sie nichts zu verlieren. Soval klärt Archer genauer über die Koordinaten auf, bei denen die Xindi angeblich zu finden sind. Sie würden ihn in eine Region namens "Delphische Ausdehnung" führen. Dies ist eine fast 2000 Lichtjahre umfassende Region, aus der nur wenige vulkanische Schiffe, die hineinfolgen, wieder zurückgekehrt sind. Es gibt Berichte über gefährliche Spezies, Anomalien und stellenweise sollen nicht einmal die Gesetze der Physik gelten. Soval rät davon ab, dorthin zu fliegen. Doch Archer ist bereit, das Risiko einzugehen. Trotzdem würden Forrest und Soval gerne einen Beweis für Archers Behauptung sehen. Der Captain erklärt, dass die humanoide Gestalt diese Reaktion erwartet habe. Deshalb hat er ihm einen Beweis gegeben.

Die drei gehen zu einem Hangar, wo die Überreste der Sonde aufbewahrt werden. Archer läuft mit einem Scanner durch den Hangar und überprüft, vor wieviel Jahren die Trümmerstücke hergestellt wurden. Schließlich findet er ein Teil, bei dem der Scanner einen negativen Wert anzeigt. Auch ein anderer Scanner bringt dieses Ergebnis. Soval will wissen, wie die Xindi dieses Teil erhalten haben sollen, wenn die Gruppe aus der Zukunft nur durch die Zeit kommunizieren kann. Archer weiß keine Antwort. Dies ändert aber nichts daran, dass das Wrackteil aus der Zukunft stammt. Derweil wurde die Enterprise ins Raumdock gebracht. Als Archer zurückkehrt, geht er auf die Krankenstation. Dort erwarten ihn Phlox und der vulkanische Dr. Fer'at. Phlox erklärt, dass die Vulkanier eine gefährliche Strahlung entdeckt haben, die von den Wrackteilen ausgeht. Fer'at soll das Ausmaß von Archers Verstrahlung feststellen. Der Vulkanier beginnt mit der Untersuchung und kommt sofort auf das Wrackteil aus der Zukunft zu sprechen. Er erzählt, dass es Vulkanier gibt, die an Zeitreisen glauben. Dann erkundigt er sich nach dem Zeitreisenden, mit dem Archer gesprochen hat. Der Captain reagiert etwas genervt auf die Neugier des Doktors. Schließlich erkundigt Fer'at sich nach Archers Gefühlen im Bezug auf die Zeitreise-Geschichte. Plötzlich schreitet Phlox ein und erklärt die Untersuchung für beendet. Er hat in der vulkanischen Datenbank nur einen Dr. Fer'at gefunden. Dieser ist aber ein psychatrischer Analytiker. Archer erkennt, dass die Vulkanier offenbar versuchen, Archers Unzurechnungsfähigkeit zu beweisen. Phlox ist aufgebracht, dass er derart benutzt wurde. Archer trägt dem Doktor auf, den Vulkanier zur Luftschleuse zu begleiten.

Tucker und Reed schauen sich das Ausmaß der Katastrophe in Florida an. Sie stehen am Rande des Kraters und Trip erklärt Malcolm, wo das Haus seiner Schwester einmal gestanden hat. Er geht inzwischen davon aus, dass sie während des Angriffs zuhause war, denn bis jetzt hat niemand von ihr gehört.

Einige Tage später erhält Archer die Nachricht, dass das Sternenflottenkommando nach längeren Debatten beschlossen hat, seine Mission zu bewilligen. Derweil besichtigt der Captain zusammen mit Admiral Forrest die NX-02, die gerade in einer Werft zusammengebaut wird. Sie soll in 14 Monaten startbereit sein. Forrest hofft, dass die Enterprise bis dahin wieder zurück ist. Er erkundigt sich nach Archers Crew. Der Captain erklärt, dass einige Besatzungsmitglieder noch überlegen, ob sie an der Mission teilnehmen. Er rechnet aber damit, dass höchstens acht oder neun auf der Erde bleiben. Anschließend erfährt Archer, dass die von ihm angeforderte militärische Verstärkung auf der Enterprise eingetroffen ist. Forrest ist wegen der Waffe, welche die Xindi offenbar bauen beunruhigt. Doch Archer meint, sie wären nicht gewarnt worden, wenn es keine Möglichkeit gäbe, sie aufzuhalten.

T'Pol besucht Phlox auf der Krankenstation. Sie spricht den Doktor darauf an, dass er entschieden hat, auf der Enterprise zu bleiben. Er möchte wissen, wie T'Pol sich entschieden hat. Sie erklärt, dass das vulkanische Oberkommando eindeutig gegen eine Teilnahme an dieser Mission ist. Phlox möchte aber T'Pols perönliche Ansicht hören. Diese meint, sie könne das Oberkommando nicht einfach übergehen. Phlox erklärt, dass er es interessant findet. Sie, als die einzigen beiden Außerirdischen an Bord müssen sich entscheiden, ob sie bleiben oder gehen. Für Phlox ist es nur eine Frage der Loyalität gegenüber Captain Archer. T'Pol muss sich aber zwischen der Loyalität zu Archer und der zum Oberkommando entscheiden. Malcolm zeigt Trip unterdessen die verbesserten Waffen. Die NX-01 wurde mit Photonentorpedos ausgestattet. Zur Zeit werden die Torpedorohre noch angepasst. Reed ist von den neuen Torpedos beeindruckt. Während die beiden durch die Korridore gehen, erkundigt Malcolm sich, ob eine Gedenkfeier für Trips Schwester stattfinden wird. Tucker reagiert sehr gereizt darauf und macht klar, dass ihm Rache an den Xindi jetzt wichtiger ist, als irgendeine Trauerfeier für seine tote Schwester.

Um den Menschen einen Eindruck zu geben, was sie in der delphischen Ausdehnung erwartet, zeigt Soval Forrest, Archer und T'Pol einen Film von einem vulkanischen Schiff, das einst in die Ausdehnung hineinflog. Die Crew übermittelte die Daten etwa zwei Tage nach ihrem Einflug in die Ausdehnung. Der Film zeigt erschreckende Bilder: Vulkanier fallen sich gegenseitig in rasender Wut an und bringen sich auf grausige Art um. Soval erklärt, dass das Schiff knapp eine Stunde später zerstört wurde. Es gab keine Anzeichen für eine Fehlfunktion oder einen Angriff. Der vulkanische Botschafter rät Archer, seine Mission noch einmal zu überdenken. Archer bleibt aber unbeeindruckt und will gehen. Soval bittet T'Pol um ein Gespräch. Als die beiden Vulkanier unter sich sind, meint Soval, T'Pol könnte ihren alten Posten bei der vulkanischen Botschaft auf der Erde innerhalb eines Jahres wieder übernehmen. Zunächst soll sie aber für eine Weile zurück nach Vulkan, da sie laut Soval zu lange unter Menschen war. T'Pol versteht nicht, weshalb es plötzlich nicht mehr nötig sein soll, dass ein Vulkanier an Bord der Enterprise bleibt. Soval erklärt, dass sie bisher auf dem Erdenschiff für die nötige Logik sorgen sollte. In der delphischen Ausdehnung hilft Logik aber nicht weiter. T'Pol sieht dies nicht ein. Soval informiert sie aber, dass das Oberkommando ihre Versetzung nach Vulkan angeordnet hat. Als Subcommander muss sie sich diesem Befehl beugen.

Auf der Enterprise birngt Archer Admiral Forrest zur Luftschleuse. Der Captain erklärt, die Vulkanier haben nichts dagegen, dass die NX-01 T'Pol nach Vulkan bringt. Forrest stimmt ebenfalls zu. Die Aufrüstung des Schiffes ist so gut wie abgeschlossen. Der Admiral verabschiedet sich und wünscht Archer viel Glück auf seiner Mission. Kurz darauf verlässt die NX-01 wieder das Raumdock. Von den Menschen unbemerkt beobachtet Duras dies auf seinem Kreuzer. Der Klingone lässt alles für einen erneuten Angriff vorbereiten.

Abends sitzen Archer und Tucker in der Messe bei einer Flasche Wiskey. Beide können nicht schlafen. Der Captain gesteht, dass er immer noch keinen neuen Wissenschaftsoffizier ausgewählt hat. Die beiden stellen fest, dass sie T'Pol vermissen werden. Dann machen sie sich Gedanken über ihre Mission in der Ausdehnung. Die Crew der Enterprise trägt eine große Verantwortung auf ihren Schultern. Trip kann es gar nicht erwarten, die Urheber des Anschlages zur Strecke zu bringen. Plötzlich geht ein Ruck durch das Schiff. Duras greift erneut an. Reed erhält dadurch eine gute Möglichkeit die neuen Photonentorpedos zu testen. Schon nach wenigen Treffern kommen die Klingonen in Bedrängnis. Diese haben offenbar nicht mit der Verbesserung von Panzer und Waffen der NX-01 gerechnet. Schließlich versagt der Warpantrieb der Klingonen und sie müssen den Angriff abbrechen. Archer befiehlt, die Geschwindigkeit zu erhöhen. Wenn die Menschen rechtzeitig vulkanischen Raum erreichen, sollten sie vor einem weiteren Angriff sicher sein.

Etwas später sucht T'Pol Archer im Bereitschaftsraum auf. Laut Ensign Mayweather werden sie Vulkan in zwei Tagen erreichen. Archer erinnert T'Pol daran, dass sie bald wieder zuhause sein wird und nicht mehr unter Menschen leben muss. Die Vulkanierin hat sich aber inzwischen an das Leben auf der Enterprise gewöhnt. Sie möchte auf dem Erdenschiff bleiben, sofern der Captain dies gestattet. Archer bezweifelt aber, dass das vulkanische Oberkommando damit einverstanden sein wird. T'Pol erklärt, sie wolle ihren Posten aufgeben. Die NX-01 ist unterwegs zu einer sehr gefährlichen Gegend, wo sie T'Pols Fähigkeiten brauchen wird. Captain Archer ist nicht begeistert davon, dass die Vulkanierin ihre Karriere wegwirft, willigt aber ein. Die beiden gehen auf die Brücke. Unter dem Vorwand, die Klingonen seien eine zu große Bedrohung, lässt Archer einen direkten Kurs zur delphischen Ausdehnung setzen, ohne Zwischenstopp auf Vulkan.

Sieben Wochen später erreicht die Enterprise den Rand der Ausdehnung. Nun muss das Schiff nur noch eine dichte Wolkenschicht durchfliegen, welche die Ausdehnung umhüllt. Das letzte vulkanische Schiff, brauchte sechs Stunden, um hindurch zu kommen. Ein wenig nervös befiehlt Archer mit Impulsgeschwindigkeit in die Wolkenschicht einzudringen. Sechs Stunden später ist die Enterprise immernoch nicht in der Ausdehnung angelangt. Immerhin hat Trip inzwischen eine Kommunikationsboje in Betrieb genommen, wodurch direkter Kontakt mit der Erde möglich ist. Plötzlich entdeckt T'Pol etwas auf ihren Scannern: 3 klingonische Birds of Prey unter Duras' Kommando. Sie eröffnen sofort das Feuer. Trip ist verwundert, dass die Klingonen ihnen in die Ausdehnung folgen. Doch Archer bemerkt, dass sie diese noch nicht erreicht haben. Obwohl Trip davon abrät, befiehlt der Captain nun volle Impulsgeschwindigkeit. Die Klingonen halten mit und kurz darauf meldet sich Duras. Er verlangt, dass die Menschen sich ergeben und droht mit der Zerstörung der NX-01. Archer lässt die Verbindung wieder trennen. T'Pol meldet, dass die Wolken dünner werden und klarer Weltraum vor ihnen liegt. Archer erkennt, dass Duras die Enterprise stoppen will, bevor sie in die Ausdehnung fliegt.

Duras muss derweil feststellen, dass sich seine beiden Begleitschiffe zurückziehen. Auch sein Steuermann äußert Bedenken, in die Ausdehnung hinein zu fliegen. Schließlich übernimmt Duras selbst das Steuer. Obwohl die NX-01 nur noch gegen ein Schiff kämpfen muss wird die Lage langsam kritisch. Reed teilt mit, dass die Waffen der Menschen keine große Wirkung zeigen, da die Klingonen ihre gesamte Schildenergie nach vorne gelegt haben. Dies bedeutet aber gleichzeitig, dass das Heck des Bird of Prey ungeschützt ist. Mayweather kann eine dunkle Wolke ausnutzen, um die NX-01 mit einem geschickten Flugmanöver hinter die Klingonen zu bringen. Mit gezielten Schüssen gelingt es Reed, Duras' Schiff zu zerstören. Kurz darauf wird die Wolkenschicht dünner und die Enterprise erreicht die delphische Ausdehnung…

Analyse

So endet nun also die unsägliche zweite Staffel von Enterprise, in deren Verlauf sich die Autoren bei Weitem nicht mit Ruhm bekleckert haben. Glücklicherweise haben sie dieses Mal ein Versprechen wahr gemacht und präsentieren uns mit "Die Ausdehnung" (Org. "The Expanse") in mancher Hinsicht einen Neuanfang, eine Kehrtwende für die Serie. Ein derartiger Schub war schon seit längerem bitter nötig. Ebenfalls positiv ist zu bemerken, dass uns im zweiten Staffelfinale von Enterprise ein großer Cliffhanger erspart bleibt, dessen Auflösung in der Premiere der nächsten Staffel höchstwahrscheinlich nur wieder an den Haaren herbei gezogen und enttäuschend gewesen wäre.

Statt dessen erleben wir 45 Minuten, in denen sich die Mission der NX-01 drastisch ändert und diverse Grundsteine für kommende Entwicklungen der Charaktere, wie auch der Hintergrundstory gelegt werden: Archer, T'Pol und vor allem Trip finden sich am Ende in einer neuen, recht schwierigen Lage, an die sie sich erst anpassen müssen. Archer trägt eine noch größere Verantwortung und steht unter enormem Druck. T'Pol ist nicht mehr Mitglied des vulkanischen Oberkommandos. Trip hat seine Schwester verloren und wird nun von einem riesigen Rachedurst angetrieben. Gleichzeitig kommt eine militärische Einheit an Bord des Schiffes und es ist zu erwarten, dass es hier zumindest einige Reibereien zwischen Soldaten und Schiffsbesatzungen geben wird. Bleibt nur zu hoffen, dass man anders verfährt, als einst mit den Maquis bei Voyager, die schon nach recht kurzer Zeit viel zu gut mit dem Sternenflottenpersonal auskamen. Auch die delphische Ausdehnung bietet neuen Raum für interessante Geschichten, da hier laut den Vulkaniern ganz andre Regeln gelten, selbst in der Physik. Bei all diesen Änderungen wurde natürlich auch die NX-01 verbessert und so hat sie neben einem verstärkten Panzer nun auch neue Torpedos, und zwar Photonentorpedos. Während andere Aufwertungen nur logisch klingen, finde ich die Photonentorpedos doch etwas arg weit hergeholt. Vor allem sind sie in meinen Augen übertrieben wirkungsvoll. Immerhin gelingt es Reed, beim ersten Test mit nur zwei Torpedos Duras' Schiff kampfunfähig zu schießen. Dabei benutzt er nicht einmal die volle mögliche Stärke. Auch wenn der Effekt wahrscheinlich beabsichtigt ist, geht dadurch das Gefühl der Unterlegenheit der Menschen gegenüber anderen Rassen verloren, welches zumindest in der ersten Staffel einen wichtigen Teil der Stimmung von Enterprise ausmachte. Dies muss nicht zwangsläufig negativ sein, für meinen Geschmack erfolgt der Schritt aber in diesem Ausmaß nach nur zwei Jahren einfach zu früh.

Die Länge des vorangegangenen Textes lässt hoffentlich vermuten, wie viel dem Zuschauer in nur einer dreiviertel Stunde vermittelt wird, was mich zu dem Schluss bringt, dass "Die Ausdehnung" (Org. "The Expanse") mit Story überladen ist. Ich bin mir recht sicher, dass es dieses Mal für einen Zweiteiler gereicht hätte. Da hätte sich beispielsweise die Möglichkeit geboten, die Situation der Crew der Enterprise während ihrer Rückreise zur Erde etwas genauer zu beleuchten. Wie kommen die Menschen damit klar, so weit entfernt, so machtlos während ständig neue schreckliche Berichte eintreffen? Was erleben die einzelnen Crewmitglieder auf der Erde? Eine länger angekündigte Szene, in der Archer eine alte Flamme trifft, wurde offensichtlich ein Opfer der Schere. Fiel den Besatzungsmitgliedern die Entscheidung, an der neuen Mission teilzunehmen leicht oder haben sie bedenken? Vor allem Trips Situation wäre von Interesse gewesen. Man hätte seine Entwicklung im Verlauf der Episode dann vielleicht besser nachvollziehen können, denn diese erfolgt doch etwas sprunghaft. Auch der Auftritt von Silik und der mysteriösen Gestalt aus der Zukunft ist etwas knapp gehalten. Hier hätte ich mir vor allem gewünscht, dass Archers Entführung nicht ganz so einfach ist. Ich verweise gerne auf die Ereignisse des letzten Staffelfinales "Die Schockwelle" (Org. "Schockwave"). Damals fiel es den Suliban noch deutlich schwerer, an Archer heranzukommen. Der negativste Punkt der Folge stellt aber, leider erneut, die Charakterisierung der Vulkanier dar. Sovals Abneigung gegen eine Reise in die delphische Ausdehnung ist ja noch nachvollziehbar und an sich logisch. Auch die Versetzung von T'Pol bleibt verständlich. Die Szene mit dem vulkanischen Arzt, der Archer aushorcht, um ihn für verrückt erklären zu können, ist hingegen mehr als unnötig. Hier will man dem Zuschauer mal wieder mit der Holzhammermethode klar machen, dass die Vulkanier gegen die neue Mission sind. Dabei wäre Sovals Verhalten deutlich genug gewesen. Positiv fällt "Die Ausdehnung" (Org. "The Expanse") hingegen vor allem durch eher nebensächliche Details auf: Beispielsweise wird ein innerer Zusammenhang zu vorhergehenden Folgen geschaffen. In einer Szene sieht man kurz andere Erdenschiffe, immerhin haben wir ja eine SternenFLOTTE. Die Enterprise ist wirklich lange unterwegs, denn für ihre Reise zur Erde und später zur Ausdehnung benötigt sie Wochen und beim Abflug von der Erde kommt nocheinmal richtig Aufbruchstimmung auf, ähnlich wie einst im Pilotfilm "Aufbruch ins Unbekannte" (Org. "Broken Bow").

Positiv:

  • es wird eine robuste Basis für die kommende Staffel geschaffen

Negativ:

  • zu viel Story für 45 Minuten
  • negative Vulkanierdarstellung

Wertung

Nach wiederholten herben Enttäuschungen im vergangenen Jahr, kann "Die Ausdehnung" (Org. "The Expanse") endlich wieder Boden gut machen. Leider hat man sich aber nicht getraut aus dem Finale einen Zweiteiler zu machen. Dies wäre nur umso wünschenswerter gewesen, wenn man bedenkt, dass uns dann vielleicht "Kopfgeld" (Org. "Bounty") erspart geblieben wäre. Trotzdem erreicht die Folge 7,5 von 10 Punkten. Auf jeden Fall wirft sie einige Fragen auf, deren Beantwortung hoffentlich nicht allzulange auf sich warten lassen wird: Wer sind die Xindi und wie kann man sie aufhalten? Was verbirgt sich hinter dem Mysterium der delphischen Ausdehnung? Ist Duras denn nun wirklich tot? Und was bezweckt eigentlich die humanodie Gestalt aus der Zukunft? Nun, wir werden sehen…

bp

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The Expanse

3.01 – Die Xindi
The Xindi

Staffel 3, Episode 1: Die Xindi (The Xindi)Nach sechs Wochen in der delphischen Ausdehnung erfahren Captain Archer und seine Crew von einem Xindi, der in einer Minenkolonie arbeitet. Sie beschließen, ihn zu finden um Informationen über die mysteriöse antagonistische Rasse zu erhalten.

Fakten

  • Erstausstrahlung USA: 10.09.2003
  • Erstausstrahlung BRD: 04.12.2004
  • Produktionsnummer: 053
  • Story: Rick Berman & Brannon Braga
  • Drehbuch: Rick Berman & Brannon Braga
  • Musik:
  • Regie: Allan Kroeker  
  • Missionsdatum: Unbekannt

Hauptdarsteller

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Gastdarsteller

Wissenswertes

  • Die Vorarbeiten begannen am 26. Juni 2003 und dauerten bis zum 8. Juli 2003.
  • Drei neue Sets werden zu sehen sein: ein Kommandozentrum, das Gefängnis und ein weiteres, noch nicht bekanntes. (15.07.2003)
  • Erster Auftritt der neuen militärischen Einsatztruppe, dem Military Assault Command Operations Team (MACOs). (15.07.2003)
  • Die Gruppe wird angeführt bei Major Hayes, gespielt von Stephen Culp. Culp trat in der der letzten Szene von "Star Trek: Nemesis" (Org. "Star Trek: Nemesis") auf, diese fiel jedoch der Schere zum Opfer. Er spielte "Martin Madden", Rikers Ersatz als Erster Offizier an Bord der Enterprise-E. Man kann diese Szene jedoch als "Deleted Scene" auf der Nemesis DVD sehen. (15.07.2003)
  • Produktionsbericht. (15.07.2003)

Zusammenfassung

An einem unbekannten Ort tagt ein Rat aus Vertretern der verschiedenen Xindi-Spezies. Die Xindi haben von der Ankunft der Enterprise in der delphischen Ausdehnung erfahren und diskutieren nun über den Grund für das Eintreffen eines Erdenschiffes. Der Vertreter der Reptilien sieht eine Invasionsstreitmacht nahen und fordert die Zerstörung der NX-01. Die anderen Ratsmitglieder sehen dafür aber keine Notwendigkeit und halten sich lieber an den ursprünglichen Plan: Die Waffe, mit der die Erde vollständig vernichtet werden soll, befindet sich derzeit in der Testphase.

Die Enterprise ist unterwegs zu einer Minenkolonie. Von einem Frachtercaptain hat die Crew erfahren, dass dort ein Xindi arbeitet, der ihnen vielleicht weiterhelfen kann. Captain Archer, T'Pol und Lieutenant Reed unterhalten sich im neueingerichteten Kommandozentrum darüber. Reed rät, mit extremer Vorsicht vorzugehen, da der Frachtercaptain fragwürdig erschien. Daraufhin wird er von Archer zurechtgewiesen. Die Enterprise sei nun schon seit sechs Wochen in der Ausdehnung und habe noch keinerlei Fortschritte in ihrer Suche nach den Xindi erzielt. Den Luxus immer auf Nummer Sicher zu gehen, könnten sie sich nicht leisten. Wenn es nicht anders geht, nimmt Archer auch Informationen von einer fragwürdig erscheinenden Quelle. In der Messe setzt Hoshi sich beim Essen zu einer Gruppe des Military Assault Command Operations (kurz MACO) -Teams. Sie beginnen zu plaudern und verstehen sich sofort recht gut. Die Soldaten würden gerne erfahre, wann sie nun endlich zum Einsatz kommen werden. Doch Hoshi weiß auch nicht mehr, als sie. Derweil führt Trip den Captain zu Frachtraum 2, wo eine Anomalie sämtliche Container an der Wand hängen lässt. Hin und wieder werden diese von einer Wand zur anderen geschleudert. Offensichtlich eine Auswirkung der Delphic-Ausdehnung und offensichtlich auch nicht die erste an Bord der NX-01. Da nichts Lebensnotwendiges in den Kisten gelagert wird, lässt Archer den Frachtraum versiegeln und hofft, dass die Anomalie, wie die vorigen bald vorübergeht.

Auf der Krankenstation untersucht Dr. Phlox einige Proben von der Leiche des Xindi-Piloten, der den Angriff auf die Erde durchführte. Der Doktor versucht ein Profil der Xindi zu erstellen und hat entdeckt, dass sie vermutlich reptilienartige Wesen sind. T'Pol betritt die Krankenstation. Phlox erzählt ihr, dass Commander Tucker bei dem Angriff der Xindi eine Schwester verloren hat und seither an Schlafstörungen leidet. Bis jetzt hat Phlox ihm Schlafmittel gegeben, doch der Doktor möchte diese allmählich absetzen. Er schlägt T'Pol deshalb vor, Trip bei einer vulkanischen Nervenmassage mit einzubeziehen. T'Pol ist davon ganz und gar nicht begeistert, doch Phlox kann sie überzeugen, dass Trip ihre Hilfe braucht. Schließlich stimmt sie zu. Ein Problem gibt es aber noch: Phlox hat Trip diese Behandlung schon vorgeschlagen, doch der Ingenieur war nicht sonderlich angetan. Der Doktor bittet T'Pol, Trip von der Wirksamkeit dieser Behandlung zu überzeugen, sobald er den Ingenieur unter einem Vorwand zum Quartier der Vulkanierin geschickt hat.

Einige Zeit später erreicht die Enterprise den Minenplaneten. Archer und Reed landen auf dem Planeten und stellen fest, dass die Atmosphäre stark verschmutzt ist. Sie betreten eine Mine und werden von zwei Wachmännern zum Leiter derselben gebracht. Dieser fackelt nicht lange und erklärt gleich, dass er für das Arrangieren eines Treffens mit dem Xindi-Arbeiter flüssiges Platin verlangt. Archer will zuerst den Xindi sehen und dessen Herkunft überprüfen. Der Minenleiter erklärt dies für unnötig und holt einen Finger des Xindi aus seinem Schrank. Angeblich hat sein Arbeiter diesen bei einem Unfall verloren, allerdings wirkt diese Aussage stark unglaubwürdig. Archer und Reed kehren zum Schiff zurück.

In der Nacht hat Trip wieder einen Alptraum: Er sieht seine Schwester und versucht sie vor dem herannahenden Energiestrahl der Xindi-Sonde zu warnen, doch sie kann ihn nicht hören und wird schließlich von der Explosion erfasst.

Dr. Phlox untersucht das Blut des Fingers, welchen Archer von der Plantenoberfläche mitgebracht hat. Das Ergebnis überrascht ihn. Der Xindi-Arbeiter hat ein ähnliches Genom, wie der Xindi-Pilot, allerdings gibt es unterschiede, im Ausmaß ähnlich dem Unterschied zwischen Homo Sapiens und Neandertaler. Während der Xindi-Pilot ein Reptil war, scheint der Arbeiter ein Xinid-Humanoid zu sein. Genaueres kann Phlox Archer leider nicht sagen. An der Tür trifft Archer Trip, der gerade die Krankenstation betritt. Der Chefingenieur erklärt, dass seine Männer das gewünschte Platinum aus Ersatzteilen zusammenschmelzen können und bald fertig sind. Auf Archers Frage, meint Trip es gehe ihm gut. Als die beiden alleine sind, bittet Trip Phlox um ein stärkeres Schlafmittel. Der Doktor weist ihn an, am Abend wieder zu kommen.

Schließlich fliegen Archer und Trip auf die Oberfläche, um den Xindi zu treffen. Der Leiter erkundigt sich nach den Motiven der Menschen, doch Archer hat kein Interesse daran, sich mit solchen Lapalien aufzuhalten. Er drängt den Minenleiter, sie sofort zu dem Xindi zu bringen. Daraufhin führt der Leiter die beiden Menschen zusammen mit ein paar Wachen tiefer in die Mine. Unterwegs erklärt er Trip, dass hier ausschließlich Trellium-D gefördert wird. Dieser Stoff wird allgemein für die Isolation von Raumschiffen benutzt. Während der Minenleiter mit einem hinterhältigen Lächeln mutmaßt, dass Archer eine große Crew kommandiert, wird der Xindi hereingebracht. Trip übergibt das Platin und die Wachen gehen. Aufgrund seines abgeschnittenen Fingers ist der Xindi, mit Namen Kessick, nicht sehr gut auf die Menschen zu sprechen. Archer verlangt die Koordinaten der xindi-Heimatwelt. Kessick weigert sich aber, Auskunft zu geben. Er verlangt, dass die Menschen ihn befreien, denn er wird als Sklave gehalten. Plötzlich schaltet Trip sich ein und packt Kressick am Kragen. Er droht, die Informationen notfalls auch aus dem Xindi herauszuprügeln. Archer erkennt aber, dass Gewalt hier nicht weiterhilft und pfeitft Trip zurück. Das Gespräch wird unterbrochen, als T'Pol sich meldet. Drei Kriegsschiffe nähern sich dem Planeten schnell. Sie scheinen zur Kolonie zu gehören und werden in zwei Stunden hier sein. Archer befiehlt taktischen Alarm und will zurück zur Fähre. Allerdings muss er feststellen, dass er und Trip eingeschlossen wurden. Nun erreicht er auch die Enterprise nicht mehr. Das Signal wird gestört. Kessick bietet Archer an, sie zur Oberfläche zu bringen. Sie müssen ihn aber mitnehmen.

Unterdessen benachrichtigt der Minenleiter die Crew der Enterprise, dass Captain Archer und sein Begleiter wegen Wartungsarbeiten etwa eine Stunde länger bleiben müssen. T'Pol spricht ihn auf die näherkommenden Schiffe an. Der Minenleiter erklärt, es handle sich um Frachter, die wegen des hohen Wertes von Trellium-D stark bewaffnet sind. T'Pol möchte mit dem Captain sprechen, doch der Minenleiter erklärt, dass wegen der Wartungsarbeiten derzeit keine Kommunikation mit den unteren Ebenen möglich sei. T'Pol bleibt mistrauisch und befiehlt Reed, zusammen mit Major Hayes, dem Kommandant der MACOs, einen Plan zur Rettung von Archer und Trip zu erstellen. In der Mine führt Kessick die beiden Menschen durch einen Abwasserkanal zu einem stillgelegten vertikalen Plasmaschacht. Dieser hat alle acht Ebenen eine Schleuse und führt direkt zur Oberfläche. Die drei beginnen mit dem Aufstieg. Eine Stunde später kommt T'Pol in die Waffenkammer. Reed und Hayes haben einen Plan ausgearbeitet, doch sie sind sich noch uneins, ob die MACOs oder ein Sicherheitsteam landen soll. T'Pol unterstützt den Einsatz eines MACO-Teams. Reed lässt sich überreden, übernimmt aber selbst die Führung des Teams. Er ist nicht gerade glücklich, dass sein Sicherheitsteam seiner Meinung nach übergangen wird.

Die Wachen der Mine haben das Verschwinden der Menschen inzwischen bemerkt. Der Leiter lässt Wachen bei der Fähre postieren. Außerdem plant er die gesamte Crew der Enterprise zu versklaven. Die drei Flüchtigen klettern immernoch durch den Plasmaschacht. Ohne Leiter müssen sie an den Wänden mühsam nach oben klettern. Nach kurzer Vorbereitung bringt Mayweather Reed und das siebenköpfige MACO-Team auf die Oberfläche. Die Wachen der Mine haben Kessicks Plan inzwischen durchschaut. Um die Flüchtigen aufzuhalten, befiehlt der Leiter kurzerhand, den Plasmafluss in den Schacht umzuleiten. Im Schacht erkundigt sich Kessick, was die Menschen überhaupt von den Xindi wollen. Dabei erklärt er, dass es eigentlich fünf verschiedene Xindi-Spezies gibt, die sich alle um die Vorherschaft streiten. Plötzlich geht ein Ruck durch den Schacht und die drei müssen erschreckt feststellen, dass von unten das heiße Plasma naht. Sie beschließen zurück zur letzten Luke zu klettern, was ihnen in letzter Sekunde auch gelingt. Allerdings werden sie dort schon von den Wachen erwartet.

Die Wachen bringen Archer, Trip und Kessick zum Minenleiter. Dieser erklärt, dass sie zu viel Ärger verursachen, um als Sklaven zu taugen. Deshalb sollen sie an der Oberfläche erschossen werden. Die Wachen setzen sich in Bewegung, als sich plötzlich das MACO-Team von der Decke herabseilt und das Feuer eröffnet. Im folgenden Gefecht gelingt es den Soldaten der NX-01 die Wachen auszuschalten. Reed sprengt die Eingangsschleuse der Mine und eilt dem Team von oben entgegen. Auch Kessick darf mitkommen, nachdem er versprochen hat, die Koordinaten seiner Heimatwelt preiszugeben. Als die Gruppe die Landeplattform erreicht, wird sie unerwartet von einem Heckenschützen beschossen. Unglücklicherweise wird Kessick getroffen, bevor ein MACO den Schützen ausschaltet. Mayweather landet mit der zweiten Fähre und das gesamte Team startet zurück zur Enterprise. Dort stellt Hoshi derweil fest, dass die Kriegsschiffe in etwa sieben Minuten ankommen werden. Die Fähren erreichen die Enterprise jedoch vorher und das Schiff ergreift die Flucht. Es gelingt den Kriegsschiffen nicht, die NX-01 einzuholen und schließlich geben sie die Verfolgung auf. Etwas später teilt Dr. Phlox dem Captain mit, dass Kessick seinen Verletzungen erlegen ist. Allerdings hat der Xindi mit letzter Kraft die Koordinaten seiner Heimatwelt verraten.

Auf dem Weg zur Krankenstation unterhält Trip sich mit Reed. Der Sicherheitschef gibt zu, dass die MACOs ihre Sache gut gemacht haben. Daraufhin betritt Trip die Krankenstation, um von Phlox das gewünschte stärkere Schlafmittel zu erhalten. Der Doktor gibt ihm eine Spritze und bittet ihn noch, bei T'Pol ein PADD abzugeben. Trip stimmt zu und geht. Daraufhin ruft Phlox T'Pol über das Kommsystem. Er erklärt der Vulkanierin, dass er Trip soeben zu ihr geschickt und ihm zuvor ein Placebo injeziert hat. Kurz darauf erreicht der Ingenieur das Quartier von T'Pol. Die Vulkanierin bietet ihm einen Sitzplatz an, doch Trip will sofort wieder gehen. Also spricht sie ihn auf seine Schlafprobleme an, den auch T'Pol fällt es, vermutlich wegen der Delphic-Ausdehnung, offenbar schwer, nachts erholsamen Schlaf zu finden. Die Vulkanier kennen eine Methode, um dem ohne Medizien Abhilfe zu schaffen: T'Pol bittet Trip um eine Nackenmassage. Er willigt ein und kann kurz darauf ihre Verspannungen lösen. T'Pol überzeugt ihn anschließend, die Behandlung ebenfalls zu probieren.

Einige Zeit später erreicht die Enterprise Kessicks Koordinaten. Archer befiehlt volle Kampfstation. Überraschenderweise sind in dem Sonnensystem keine Planeten vorzufinden. Dafür enthält es ein riesiges Trümmerfeld: die Überreste des Xindi-Planeten. T'Pol schätzt, dass der Planet vor etwa 120 Jahren zerstört wurde. Trip entdeckt Überreste von Metalllegierungen, die teilweise zur Hülle der Xindi-Sonde passen. Archer versteht nicht, weshalb die Xindi verhindern wollen, dass die Menschen in 400 Jahren ihre Heimatwelt zerstören, wenn diese schon lange in Trümmern liegt. T'Pol erinnert ihn daran, dass die Xindi immernoch an einer neuen Waffe bauen und dies vermutlich innerhalb der Ausdehnung tun. Daraufhin befiehlt Archer einen neuen Kurs, tiefer in die Ausdehnung hinein. Reed warnt, dass die Zahl der Raumverzerrungen dort steigt, doch der Captain bleibt unbeeindruckt.

Der Xindi-Rat ist über die Schritte der NX-01 unterdessen bestens informiert. Der Xindi-Faultiervertreter bezweifelt, dass die Menschen ihr momentanes Zielgebiet lebend verlassen werden. Doch dem Insektoidenvertreter ist dies zu unsicher. Er will die Enterprise sofort angreifen und zerstören. Die anderen Vertreter halten es aber für weiser, vorerst im Hintergrund zu bleiben. Die Menschen würden so oder so nichts finden. Der Insektoid ist damit aber nicht sehr zufrieden. Er fordert die anderen Mitglieder auf, sich bei der Durchführung des Plans zu beeilen, ansonsten wird er die NX-01 notfalls auch im Alleingang zerstören.

Analyse

In den Wochen vor der Staffelpremiere wurden uns viele Verbesserungen angekündigt und versprochen. Es sollte steil bergauf gehen mit Enterprise, wenn die Crew der NX-01 ihre Mission in der Delphic-Ausdehnung beginnt. Hier haben wir nun also die erste Folge der neuen Staffel und es bleibt abzuwarten, ob alle Versprechen im positiven Sinne gehalten wurden. Eine der auffälligsten Neuerungen ist wohl die abgewandelte Titelmusik. Während sich optisch am Intro nichts verändert hat, wurde die musikalische Untermalung von "Faith of the Heart" überarbeitet. Leider ist den Verantwortlichen hier wahrlich kein Meisterstück gelungen. Bisher war das Lied recht getragen und vermittelte ein Gefühl von Aufbruch. Jetzt handelt es sich mehr um ein 08/15-Mainstreamgedüdel, welches den Bildern der Raumfahrtentwicklung eher entgegenarbeitet. Glücklicherweise macht das Intro nur einen sehr kurzen Teil der Episode aus, weshalb wir uns besser dem Inhalt von "Die Xindi" (Org. "The Xindi") zuwenden.

Die Folge beginnt schon recht mysteriös mit dem Rat der Xindi, der im Verborgenen seine Pläne schmiedet. Die Idee, dass die Rasse aus mehreren Subspezies besteht finde ich schon recht interessant und auch der Machtkampf unter ihnen könnte sich als gute Idee der Autoren erweisen. Insbesondere die Insektoiden wollen scheinbar lieber ihr eigenes Süppchen kochen. Dies führt dann auch zu einem offenen Ende der Folge, welches einen größeren Storybogen andeutet. Neben den Xindi wurden auch die MACOs neu eingeführt. Auch diese Neuerung hat mir bisher gut gefallen. Leider blieben die Soldaten noch etwas blass, da nur kurz zu Beginn auf die Personen eingegangen wurde. Dafür dürfen sie aber später in ihren ersten Kampfeinsatz ziehen und zeigen gleich, dass sie ihre Soldatentätigkeit deutlich besser beherrschen, als die üblichen Sternenflottensicherheitsteams. In dieser Szene liegt aber gleichzeitig auch ein negativer Aspekt von "Die Xindi" (Org. "The Xindi"). Schon gegen Ende der zweiten Staffel wurde die Zahl der Entführungen eines oder mehrere Crewmitglieder, besonders von Archer, auffallend groß. Und leider beginnt die dritte Staffel sofort wieder mit einer. Dementsprechend "interessant" ist auch die Haupthandlung der Folge. Sie läuft nach dem altbekannten Schema "Entführung – Fluchtversuch – Rettungsaktion" ab. Innovationen oder gar Überraschungen sucht man hierbei vergeblich. Wenn wir gerade von negativen Aspekten sprechen: Die "Massageszene" von Trip und T'Pol war ja wohl mehr als unnötig. Schon bei "Kopfgeld" (Org. "Bounty") empfand ich den billigen Versuch mit nackter Haut Quote zu machen als extrem störend. Dieses Mal geht man leider noch einen Schritt weiter und Frau Blalock zieht sogar ihr Oberteil aus. Das üble daran ist, dass es für die Massage offensichtlich nichteinmal nötig ist, da Trip den Nacken massiert. Im Bezug auf den Ingenieur ist es auch schade, dass man seine Gefühle nach dem Verlust seiner Schwester hauptsächlich dazu missbraucht, diese "Massageszene" herbeizuführen, anstatt ernsthaft auf den Charakter oder die Schlafstörungen einzugehen. Einzig seine agressive Reaktion auf den Xindi Kessick fiel mir hier positiv auf. Doch was Charakterentwicklung angeht, sieht es allgemein weniger gut aus. Nachdem die MACOs vorerst nicht näher beleuchtet werden und Trips Trauer auch nicht angemessen abgehandelt wird, gäbe es ja noch andere Charaktere und Konflikte, zum Beispiel Archer. Dessen Veränderung beschränkt sich aber auch nur auf eine unfreundlichere Art und einen ziehmlich bösen Blick. In der ersten Szene, als er Reed zurechtweist, erhält man noch den Eindruck, dass ihm die Verantwortung und der Druck der Mission langsam zu schaffen machen. Später verdichten sich aber die Anzeichen, dass man dies nur auf die seltsamen Auswirkungen der Ausdehnung schieben wird. T'Pols Austritt aus dem vulkanischen Oberkommando und der daraus resultierende Konflikt, ob sie überhaupt noch irgendeine Form von Befehlsgewalt auf der NX-01 ausüben kann, wird leider komplett ausgelassen. Ähnlich ergeht es, zum unzähligsten Mal, Ensign Mayweather, der erneut so gut wie nichts zu tun hat.

Auch wenn ich die obigen Negativpunkte jetzt recht ausführlich behandelt habe, will ich die Folge doch nicht schlechter machen, als sie ist. Auch wenn größere Überraschungen ausbleiben, gelingt es den Autoren endlich wieder etwas mehr Spannung zu erzeugen. Dazu kommt der oben schon angesprochene größere Storybogen, der vor allem in den Details auffällt. Da wäre zum einen diese komische Anomalie in Frachtraum 2. Auf die Anomalien und Auswirkungen der delphischen Ausdehnung will man in der nächsten Folge "Die Anomalie" (Org. "Anomaly") noch genauer eingehen. Trotzdem war es gut, dass man Sovals Erläuterung der ungewöhnlichen Ereignisse in der Ausdehnung aus "Die Ausdehnung" (Org. "The Expanse") nicht vollständig vergessen hat. Ich könnte mir auch vorstellen, dass dieses Mineral Trellium-D, welches in der Mine geschürft wurde, noch eine größere Rolle spielen wird. Am auffälligsten wird der große Storybogen aber anhand der Xindi. Nicht nur die Auseinandersetzungen innerhalb des Rates fallen einem hier ins Auge, auch die Entdeckung ihres bereits zerstörten Heimatplaneten wirft Fragen auf. Auf entsprechende Antworten werden wir aber wohl oder übel erst einmal warten müssen.

Positiv:

  • die Xindi
  • die MACOs
  • die Andeutung auf einen großen Storybogen

Negativ:

  • die "Massageszene"
  • die altbekannte Grundstory
  • die fehlende Charakterentwicklung

Wertung

Im Großen und Ganzen ist der Staffelauftakt in Ordnung. Im Detail findet man so manche nette Kleinigkeit, allerdings auch weniger Gutes. Die Autoren haben verschiedene Verbesserungen eingeführt und damit einen ersten Schritt in Richtung Steigerung geschafft. Nun müssen sie aber auch die alten Schwächen, wie fehlende glaubhafte Charakterentwicklung, ewiges Recycling altbekannter Storys oder miserable Quotenfangversuche durch mehr nackte Haut ausmerzen und gleichzeitig die neuen Elemente auf gute Art ausbauen. Ob es ihnen gelingt, wird die Zeit bringen, ich bin gespannt. "Die Xindi" (Org. "The Xindi") erhält als Wertung sechs von zehn Punkten. (Anmerk. d. Autors: Bisher haben die meisten Enterprise-Folgen von mir mehr Punkte erhalten, als sie heute vermutlich noch bekommen würden. Der größte Teil hat ein bis zwei Punkte zuviel. Nun beginnt die dritte Staffel, weshalb in meinen Augen auch die Schonfrist allmählich zu Ende geht. In Zukunft wird eine Folge von durchschnittlicher Qualität auch eine durchschnittliche Punktzahl von fünf aus zehn Punkten erhalten.)

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The Xindi

3.02 – Die Anomalie
Anomaly

Staffel 3, Episode 2: Die Anomalie (Anomaly)Die Enterprise wird von einer Gruppe Aliens angegriffen, die unter dem Namen Ventaxianer bekannt sind. Die Enterprise-Crew folgt ihnen bis zu ihrer Basis, einer gigantische Sphäre, die ihre eigene Tarnvorrichtung besitzt. Als Xindi-Material in der Sphäre gefunden wird, ist Archer davon besessen weitere Informationen über die mysteriöse Rasse herauszufinden. Davon überzeugt, dass die Ventaxianer wichtige Informationen in ihrer Datenbank haben, benutzt Archer die Luftschleuse, um die Ventaxianer zu zwingen wichtige Codes herauszurücken. Diese rücksichtslose Aktion lässt die Crew vermuten, dass die delphische Ausdehnung ihren Preis von ihrem Captain verlangt.

Fakten

  • Erstausstrahlung USA: 17.09.2003
  • Erstausstrahlung BRD: 05.12.2004 (SAT.1)
  • Produktionsnummer: 054
  • Story:
  • Drehbuch: Mike Sussman
  • Musik:
  • Regie: David Straiton  
  • Missionsdatum: Unbekannt

Hauptdarsteller

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Gastdarsteller

Wissenswertes

  • Die Arbeiten an dieser Episode begannen am 10. Juli 2003 und endeten nach sieben Drehtagen. (11.07.2003 & 24.07.2003)
  • Mehrere MX-01-Sets wurde während der Dreharbeiten benutzt, u.a. die Brücke, die Krankenstation, die Waffenkammer und das noch nie gezeigte Gefängnis-Set. Ein Nicht-Enterprise-Set, daß für die Episode gebaut wurde, war "das Innere eines mysteriösen, großen Gebildes mitten im Weltraum".
  • Diese Episode spielt zwei Wochen nach den Ereignissen in "Die Xindi" (Org. "The Xindi"). (09.08.2003)
  • Die Ventaxianer hatten auch schon in der Next Generation-Episode 4.13 "Der Pakt mit dem Teufel" (Org. "Devil's Due"). Die Namensgleichheit dürfte aber wohl eher zufällig sein.

Zusammenfassung

Die Enterprise ist in eine Raumverzerrung geraten, die sich auf das ganze Schiff auswirkt. Der Warpkern fängt an zu fluktuieren, so dass er abgeschaltet werden muss.

Dann entdeckt Travis auf den Sensoren ein anderes Schiff, was offensichtlich in einigen tausend Kilometern Entfernung im Raum treibt. Kommunikationsversuche schlagen leider auf Grund der kaputten Ausrüstung fehl. Lebenszeichen können nicht geortet werden, ebenso wenig eine Atmosphäre.

Archer, Reed und einige der MACO’s begeben sich in einem Shuttle auf das andere Schiff und untersuchen es. Sie finden aber nur die Leichen der Besatzung.

T’Pol ist für ein vorsichtigeres weiteres Vorgehen, stößt beim Captain aber auf taube Ohren, der die Angreifer nicht entkommen lassen will, da er sich von ihnen Informationen verspricht.

Dann nähert sich plötzlich ein Schiff der Enterprise. Sie aktivieren ihre Waffen. Auf Kommunikationsversuche reagiert das fremde Schiff nicht und plötzlich materialisieren an verschiedenen Punkten des Schiffes mehrere Aliens und beginnen Ausrüstung von der Enterprise zu demontieren und zu ihrem Schiff zu beamen. Sie bedienen sich in der Waffenkammer, im Maschinenraum und räumen einen Frachtraum komplett leer. Sie haben neben einigen Torpedos, Gewehren, Granaten und Lebensmitteln auch sämtliche Antimaterievorräte des Schiffes mitgehen lassen, was in weniger als einem Monat dazu führen würde, das dem Schiff der Treibstoff ausgeht.

In der Krankenstation unterrichtet Phlox den Captain über die Verletzungen einiger Crewmitglieder. Der Angriff hat auch einen Toten gefordert – Crewman Fuller.

Einer der Angreifer konnte überwältigt werden und liegt ebenfalls in der Krankenstation. Archer veranlasst, dass er in die Arrestzelle gebracht wird. Phlox erkennt die Spezies des Angreifers – er ist Osarianer, eine Spezies, die ursprünglich nicht aus der delphischen Ausdehnung stammt. Die vulkanische Datenbank enthält nicht viele Informationen über die Osarianer, sie sind hauptsächlich Händler.

Eine Ortung des Schiffes schlägt fehl, die Fremden haben ihre Ionenspur maskiert. Archer versucht, den Gefangenen dazu zu bewegen, ihm Informationen über den Aufenthaltsort seiner Gefährten zu geben, doch der Osarianer weigert sich. Er beginnt mit Archer eine Diskussion darüber ob Archer den Anforderungen hier in der Ausdehnung überhaupt gewachsen wäre. Angeblich wäre er noch zu zivilisiert und zu sehr seinen moralischen Standards verpflichtet, um hier lange zu überleben.

Mittlerweile hat man auch einen Weg gefunden, die Ionenspur des Piratenschiffes zu finden und verfolgt diese, bis sie plötzlich im Nichts endet. Eine nähere Untersuchung führt die Enterprise in ein Tarnfeld, welches eine gigantische Raumstation verbirgt.

Archer begibt sich mit einem Aussenteam an Bord und dort findet man auch die gestohlenen Ausrüstungsgegenstände wieder, die dann wieder an Bord der Enterprise gebracht werden.

Die Station ist sehr alt und offensichtlich funktioniert nur noch ein kleiner Teil der Energieversorgung. Die Sphäre könnte eventuell für die Raumanomalien in der Umgebung verantwortlich sein.

In einer im Computer der Station gefundenen Frachtliste findet Hoshi Daten, die in einer Xindisprache geschrieben sind.

Archer begibt sich zur Arrestzelle und versucht aus dem Osarianer Informationen diesbezüglich herauszubekommen. Der Pirat stellt sich aber dumm, was Archer in Rage bringt. Er wird immer wütender und schleppt den Alien schliesslich zu einer Luftschleuse, wo er langsam die Luft entweichen lässt um den Osarianer zum Reden zu zwingen. Reed kommt dazu, wird aber von Archer zurückgehalten. Kurz bevor ihm die Luft ausgeht erklärt sich der Pirat bereit zu reden, Archer öffnet die Luftschleuse und lässt ihn zurück in die Zelle bringen.

Der Osarianer erzählt Archer alles was er wissen will, unter anderem, dass die Piraten auch die Datenbank der Xindi gestohlen haben und gibt ihm auch die Zugangscodes zum Computer des Piratenschiffes. Man muss möglichst nahe an das Schiff heran, um an die Daten zu kommen.

Kurze Zeit später taucht das Piratenschiff wieder innerhalb des Tarnfeldes auf und wird sofort von der Enterprise angegriffen. Archer ruft die Piraten, erhält aber keine Antwort. Sie machen sich an die Verfolgung des Schiffes um an die Daten zu kommen. Es gelingt Hoshi sich Zugang zum Computer der Piraten zu verschaffen und ca. 90 Prozent der Xindi-Datenbank runterzuladen, bevor die Enterprise gezwungen ist sich zurück zu ziehen. Das Piratenschiff wird schwer beschädigt. Nach dem Kampf schickt Archer den gefangenen Piraten zur Sphäre zurück, muss sich aber von ihm vorwerfen lassen, dass er immer noch zu moralisch handelt und falsches Mitleid zeigt.

In der Schlussszene sieht man Archer vor einem grossen Bildschirm stehen, wie er sich die Xindi-Datenbank ansieht.

Analyse

Hier haben wir nun die zweite Folge der neuen 3. Staffel. Sie macht dort weiter, wo "Die Xindi" (Org. "The Xindi") aufgehört hat. Es geht weiter darum möglichst viele Informationen über die Xindi zu erhalten und dafür ist Archer mittlerweile bereit sehr weit zu gehen. Er fängt an irrational zu handeln. Es ist allerdings nicht offensichtlich ob er sich die Opfer der Attacke auf die Erde zu sehr zu Herzen genommen hat oder ob sein Verhalten erste Auswirkungen der Anomalien sind. Dies findet seinen Höhepunkt, als er den Osarianer foltert um ihm Informationen zu entlocken. Will man Archer in Zukunft wirklich so charakterisieren? Will man wirklich, das der Captain sogar vor Folter nicht zurückschreckt, nur um an Informationen zu kommen? Oder wird dies später durch irgendein Phänomen, seien es jetzt die Anomalien oder einfach nur Stress, revidiert und bagatellisiert? Schade dass man hier nicht näher auf die Reaktionen der Crew eingegangen ist. Bedenklich ist diese Charakterentwicklung auf jeden Fall. Man kann nur hoffen, das in den nächsten Folgen Aufschluss darüber gegeben wird, was mit diesem neuen Archer bezweckt wird.

Es fällt auch auf, dass man sich hier in bestimmten Motiven bei älteren Star Trek-Folgen bedient. Die Sphäre beispielsweise erinnert an die Dysonsphäre aus TNG. Das Grundthema der Folge erinnert an die Voyager-Episode "Die Leere" (Org. "The Void").

Wertung

Doch hat die Folge natürlich auch einige gute Punkte, wenn es hier auch nur wieder die kleinen Dinge sind, die Freude bringen. Trip’s Schlaflosigkeit zum Beispiel sorgt auch hier wieder für den einen oder anderen Lacher. Leider ist die Episode nicht mehr als 6 von 10 Punkten wert. Schuld daran ist die doch arge charakterliche Kehrtwende, die Archer vollzieht. Hier kann man nur auf die kommenden Folgen warten um zu sehen, wo diese Entwicklung hinführt, was dann eventuell zu einer Aufwertung der Episode führt. Von Archer abgesehen, ist die Episode eine eher durchschnittliche Enterprise-Episode. Der in "Die Ausdehnung" (Org. "The Expanse") und "Die Xindi" (Org. "The Xindi") begonnene Storybogen wird fortgeführt und wirft auch immer wieder neue Fragen auf, die hoffentlich in den kommenden Folgen beantwortet werden.

Review von Frank Richter

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Anomaly

3.03 – Transformation
Extinction

epg-ent_3x03_ExtinctionDie Crew entdeckt auf einem Dschungel-Planeten ein Schiff der Xindi. Als Archer, Reed, Hoshi und T'Pol sich auf die Oberfläche begeben um sich das Schiff anzuschauen, werden sie von einer biologischen Mutagen infiziert, der sie in eine Art primitive außerirdische Lebensform mutieren lässt. Die Dinge komplizieren sich, als außerirdische "Dekontaminations-Agenten" erscheinen und vorhaben, das Mutagen aufzuhalten, indem sie die Crew mit ihren Lötbrenner-ähnlichen Plasma-Waffen "neutralisieren" will.

Fakten

  • Erstausstrahlung USA: 24.09.2003
  • Erstausstrahlung BRD: 05.12.2004
  • Produktionsnummer: 055
  • Story:
  • Drehbuch: Andre Bormanis
  • Musik:
  • Stuntkoordinator: Vince Deadrick Jr.
  • Regie: LeVar Burton  
  • Missionsdatum: Unbekannt

Hauptdarsteller

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Gastdarsteller

Wissenswertes

  • Die Dreharbeiten endeten nach einem 7-Tage-Dreh am 29. Juli 2003. (31.07.2003)
  • Gerüchteweise soll in dieser Episode eine außerirdische Rasse die Identität der Enterprise-Crew annehmen. (11.07.2003)
  • Produktionsbericht. (03.08.2003)
  • Von nun an wird die Serie auch im Intro als Star Trek – Enterprise bezeichnet
  • Die Episode ist Jerry Fleck gewidmet. Er war viele Jahre bei Star Trek als "First Assistant Director" tätig und verstarb am 14. September 2003 im Alter von 55 Jahren.

Zusammenfassung

Auf einem fremden Planeten wird ein Außerirdischer von zwei Männern in Schutzanzügen durch einen dunklen dichten Dschungel gejagt. Schließlich erreicht er eine Raumkapsel, fällt aber zu Boden. Ein weiterer Mann im Schutzanzug tritt hervor und die drei Verfolger richten Flammenwerfer auf den Flüchtling…

Zu recht später Stunde besucht Trip T'Pol in ihrem Quartier für eine Massage. Zwar helfen diese dem Ingenieur bei seinen Schlafproblemen, doch in letzter Zeit musste er öfter absagen. Als Entschuldigung bringt Trip Pfirsiche von der Erde mit und er überredet T'Pol einen zu probieren. Dann beginnen sie mit der Massage. Sie werden unterbrochen, als Captain Archer T'Pol zum Kommandozentrum ruft. Dort arbeitet er immernoch an der Xindi-Datenbank, welche sie von den osarianischen Piraten ergattern konnten. Archer hat Informationen über eine weitere Xindi-Subspezies gefunden. Außerdem konnte er mit etwas Mühe den Kurs des Schiffes, von dem die Datenbank ursprünglich stammte, rekonstruieren. Der Captain plant nun, den letzten Planeten, den dieses besuchte anzufliegen. T'Pol wirft ein, dass sie nicht wissen, ob diese Xindi in den Angriff auf die Erde verwickelt waren. Archer meint nur, dass sie auch nichts Gegenteiliges wissen.

Einige Zeit später erreicht die Enterprise den Planeten. T'Pol scannt eine ausgeprägte Pflanzenwelt, aber vorerst kein humanoides Leben. Reed entdeckt hingegen ein verlassenes Landeschiff. Also machen sich Archer, T'Pol, Reed und Hoshi auf zur Oberfläche. Sie finden das Schiff im nächtlichen Dschungel schnell. T'Pol stellt fest, dass es schon etwa zwei Wochen hier ist. Archer identifiziert es eindeutig als Xindi-Schiff, er kennt das Modell aus der Datenbank. Hoshi entdeckt in der Nähe eine verkohlte Leiche. Der Tote gehörte keiner der drei bekannten Xindi-Spezies an. Reed entdeckt eine weitere Leiche der gleichen unbekannten Spezies. Archer fällt auf, dass die ganze Umgebung verbrannt ist. Die vier trennen sich und suchen die Gegend ab. Plötzlich bemerkt T'Pol an ihrem Arm ungewöhnliche Male und neben ihren Augen wachsen Wülste aus der Haut. Sie geht zu Reed, der aber plötzlich wie der Außerirdische, welcher zu Beginn der Episode verfolgt wurde, aussieht. Auch Archer beginnt plötzlich, sich zu verändern. Äußerlich, wie auch innerlich wird er zu einem Außerirdischen. Als T'Pol dies bemerkt, ruft sie die Enterprise und befiehlt Mayweather, ein Sicherheitsteam zu schicken. Archer hat sich inzwischen in einen Außerirdischen verwandelt und spricht in einer fremden Sprache. Er verhält sich sehr ungewöhnlich, weshalb T'Pol ihn mit der Phasenpistole betäuben muss. Allerdings springt Hoshi, ebenfalls verwandelt, aus den Büschen auf die Vulkanierin. T'Pol versucht vor den Dreien zu fliehen, kommt aber nach wenigen Metern zu Fall und bleibt liegen.

Archer, Reed und Sato bauen aus Pflanzen eine Trage und bringen T'Pol weg. Als sie rasten, erwacht die Vulkanierin. Sie möchte losgebunden werden und Archer erfüllt ihr diesen Wunsch, trotz Hoshis Eingreifen. Die transformierten Menschen benehmen sich fast schon wie Tiere. Während T'Pol von Archer beschnuppert wird, versucht sie auf den Captain einzureden, doch der versteht ihre Sprache nicht. Mit Archers Hilfe erhält T'Pol von Hoshi den Universalübersetzer. Doch es braucht noch etwas Zeit, bis dieser die Sprache analysiert hat. Auf der Enterprise analysieren Phlox, Trip und Mayweather die Lage. Sie entdecken auf der Oberfläche nur noch ein vulkanisches und drei außerirdische Lebenszeichen. Aufgrund von T'Pols Hilferuf vermutet Phlox, dass die drei Menschen von etwas verändert wurden. Trip will aber nicht mehr länger warten und lässt die zweite Fähre vorbereiten. Das Sicherheitsteam soll Schutzanzüge tragen. In der Zwischenzeit hat der Universalübersetzer genügend Daten und T'Pol versteht die drei veränderten Menschen. Reed und Hoshi drängen darauf, einen Ort namens Urq'uat zu finden, wo sich angeblich ihr Volk aufhält. T'Pol versucht weiter, den Captain dazu zu bringen, auf die Enterprise zurückzukehren. Hoshi und Reed misstrauen der Vulkanierin aber und wollen Archer gegen sie aufbringen. T'Pol sieht sich gezwungen, ebenfalls nach Urq'uat zu suchen.

Zusammen mit den MACO-Soldaten Chang und Palmer landet Trip auf der Oberfläche. Archer und die anderen bemerken dies natürlich und gehen in Deckung. Trip und die Soldaten durchsuchen die Gegend und teilen sich dafür auf. Plötzlich wird Chang von Reed niedergeschlagen. Trip kann Reed betäuben, wird aber selbst von Archer attackiert. Glücklicherweise gelingt es T'Pol den Captain zu besänftigen, bevor dieser Trip verletzt. Als Palmer eintrifft ergreift er aber die Flucht. T'Pol folgt ihm. Trip nimmt den betäubten Reed mit auf die Enterprise.

Reed wird in der Dekontaminationskammer eingesperrt und beobachtet. Trip ist über seinen Zustand erstaunt. Phlox erklärt ihm, dass ein Virus dafür verantwortlich ist. Dieses wurde geschaffen, um die DNS eines Humanoiden in die einer bestimmten Rasse zu verwandeln. Glücklicherweise scheint das vulkanische Immunsystem resistent zu sein. Um ein Gegenmittel zu erstellen braucht der Doktor aber noch eine Probe von T'Pols DNS. Sie muss schnellstmöglich an Bord geholt werden. Mayweather ruft Trip auf die Brücke. Zwei fremde Schiffe nähern sich. Kurz darauf meldet sich der außerirdische Anführer. Er erklärt, dass die NX-01 in verbotenes Gebiet eingedrungen ist und eine Person an Bord mit einem gefährlichen Virus infiziert ist. Die Enterprise steht deshalb unter Quarantäne und soll von seinen Dekontaminationsagenten geentert werden.

Trip ist mit einer Enterung natürlich nicht einverstanden. Der außerirdische Captain erklärt aber, dass die infizierte Person ausgelöscht werden muss, um eine Ausbreitung zu vermeiden. Sein Volk kämpft schon seit 60 Jahren erfolglos gegen das Virus. Einzig durch Auslöschung infizierter Individuen können sie Ausbrüche vermeiden. Trip hält aber nichts davon. Seine Crew hat erst einen Tag mit diesem Virus zu tun, weshalb er zuversichtlich ist, andere Wege zu finden. Er bietet dem außerirdischen Captain an, auf der NX-01 mit ihm die Lage zu besprechen und warnt ihn gleichzeitig vor einem Versuch mit Gewalt an Bord zu kommen.

Der veränderte Archer läuft bei Tag alleine durch Höhlengänge. Schließlich erreicht er den Durchgang zu einer gigantischen Höhle, in der sich eine gewaltige, beeindruckende Stadt befindet. Archer ist von dem Anblick überwältigt. Plötzlich tritt sein menschliches Ich aus dem Hintergrund hervor und der verwandelte Archer erwacht im Wald aus seinem Traum. Er berichtet Hoshi, dass er Urq'uat im Traum gesehen hat und es nicht mehr weit ist. T'Pol bleibt skeptisch. Sie appeliert noch einmal an Archers Pflichtgefühl und macht ihn auf seine Mission aufmerksam, leider ohne Erfolg.

Unterdessen ist der außerirdische Captain an Bord der Enterprise gekommen. Während sie von der Krankenstation aus Reed beobachten, erklärt der Captain Trip und Phlox, dass das Virus Zehntausende seines Volkes befallen hat. Sie mussten alle "zerstört" werden. Ursprünglich wurde es von den Ureinwohnern des Planeten geschaffen. Sie hatten ihre Fähigkeit zur Fortpflanzung verloren und wollten ihre Spezies erhalten, indem sie andere Humanoide verwandelten. Das Gespräch wird unterbrochen, als der außerirdische Captain über die Entdeckung dreier infizierter Lebewesen auf dem Planeten informiert wird. Phlox merkt an, dass einer der drei eine Immunität gegen das Virus entwickelt hat und sie doch gemeinsam eine Lösung suchen könnten. Der Captain lehnt aber ab. Sein Volk wird die Infizierten selbst untersuchen. Trip ist damit nicht einverstanden, doch der Captain bleibt hart und kehrt auf sein Schiff zurück. Als sie alleine sind, mahnt Phlox zur Eile. In etwa zwei Stunden wird nicht mehr genug der ursprünglichen DNS übrig sein, um Archer, Reed und Sato zu retten. Trip denkt darüber nach, wie sie T'Pol sicher an Bord holen können, ohne die Crew zu gefährden. Plötzlich kommt ihm die rettende Idee. Er rennt zu T'Pols Quartier und findet dort den Pfirsich, von dem die Vulkanierin am Vorabend abgebissen hat. Mayweather teilt ihm von der Brücke mit, dass die Außerirdischen eine Fähre gestartet haben.

Am Morgen finden Archer, Hoshi und T'Pol endlich einen Höhleneingang. Leider bietet sich ihnen nicht der erhoffte Anblick: Urq'uat liegt in Trümmern. Die Stadt wurde schon vor langer Zeit zerstört. Archer und Hoshi sind entsprechend niedergeschlagen. T'Pol bietet an, auf der Enterprise nach den Gründen für die Vernichtung Urq'uats zu suchen. Doch Archer und Hoshi wollen bleiben. Plötzlich kommt dem Captain die Idee, dass T'Pols Volk dafür verantwortlich sein könnte und bedroht die Vulkanierin. Als sich schwere Schritte nähern lässt er aber von ihr ab. T'Pol kann die beiden überreden, zu fliehen. Kurze Zeit später erscheinen zwei der außerirdischen Dekontaminationsagenten in ihren Schutzanzügen. Sie erhalten den Befehl, T'Pol zu fangen und die anderen beiden umzubringen. Archer, T'Pol und Hoshi erreichen eine anderes Höhlensystem und treffen dort auf weitere Dekontaminationsagenten. Sie können zwei überwältigen, wobei Archer den Schutzanzug eines Agenten beschädigt. T'Pol drängt zur Eile, weshalb sie weitergehen. Als der Agent zu sich kommt, bemerkt er das Leck im Anzug, doch für ihn ist es zu spät. Zwei weitere Agenten treffen ein und verbrennen ihn. Zur selben Zeit erreichen Archer, T'Pol und Hoshi einen Ausgang, wo sie aber schon von Dekontaminationsagenten erwartet werden. Als diese Archer und Hoshi umbringen wollen, materialisieren unerwartet Trip und Palmer und schalten die Agenten aus. Archer und Hoshi wollen wieder zurück in die Höhle, doch T'Pol kann sie überreden, mit auf die Enterprise zu gehen.

Mit der Raumfähre kehrt die Gruppe auf die NX-01 zurück und Trip befiehlt sofort auf Warp zu gehen. Die außerirdischen Dekontaminationsagenten nehmen die Verfolgung auf und kommen allmählich näher. Als sie in Waffenreichweite sind, eröffnen sie das Feuer. Schließlich sieht sich Trip gezwungen, auf die Rufe der Außerirdischen zu antworten. Deren Captain befiehlt sofort unter Warp zu gehen, damit der Ausbruch des Virus eingedämmt werden kann. In diesem Moment betreten Phlox, Archer und Hoshi die Brücke. Die beiden Menschen sehen schon fast wieder so aus, wie früher. Phlox erklärt, dass die Infizierten auf seine Behandlung sehr gut ansprechen. Trip bietet dem außerirdischen Captain das Gegenmittel an, wenn sie die Enterprise nicht mehr angreifen. Der Captain nimmt an.

Nach einigen Tagen spüren Archer, Malcolm und Hoshi immer noch einige Nachwirkungen ihrer Infektion, sind aber auf dem Weg der Besserung. Phlox ruft Archer auf die Krankenstation. Er hat die letzte Probe des Virus und möchte wissen, was er damit tun soll. Archer möchte, dass er es sicher verwahrt. Die Dekontaminationsagenten werden sicher alles daran setzen, das Virus auszulöschen. Dies würde aber bedeuten, dass mit dem Virus auch eine Zivilisation ausgelöscht würde. Wenn Archer die Probe zerstört, ist er nicht besser als die Xindi, welche ja die Menschheit auslöschen wollen.

Analyse

Wie geht es wohl mit Archer weiter? Nach seiner umstrittenen Folteraktion in der letzten Folge "Die Anomalie" (Org. "Anomaly"), ist dies wohl eine der wichtigsten Fragen. Wird man diese Charakterisierung konsequent durchziehen? Wird man das Ganze noch ernsthaft kritisieren? Werden noch triftige Gründe geliefert? Eine Antwort auf all diese Fragen erhält man in "Transformation" (Org. "Extinction") leider nicht.

Nach zwei Folgen gönnen die Autoren uns eine Verschnaufpause von der ständigen Xindi-Jagd. (Haben wir das eigentlich schon nötig?) Archers Verhalten auf den Gesamtkontext bezogen bringt uns bei der Beantwortung obiger Fragen dieses Mal nicht weiter, denn den größten Teil der Folge über ist er als Außerirdischer zu sehen, der mit dem Menschen-Archer nicht sonderlich viel gemeinsam hat. Scott Bakula, Dominic Keating und vor allem Linda Park spielen ihre außerirdischen Parts richtig schön fremdartig. Vor allem zu Beginn, als sie noch in einer fremden Sprache sprechen, wirken ihre Leistungen überzeugend und stimmungsvoll. Allerdings ist nicht alles Gold was glänzt. Das tierische Verhalten der Verwandelten will irgendwie nicht so ganz zu der offenkundig hochentwickelten Kultur der früheren Planetenbewohner passen. Immerhin waren diese in der Lage eine gigantische unterirdische Stadt zu bauen und sogar ein sehr hochentwickeltes Virus zu erzeugen. In der Delphic-Ausdehnung soll zwar einiges möglich sein, aber hier stimmt einfach etwas nicht. Am Ende sehen wir noch kurz den normalen Archer. Er beschließt das Virus nicht zu vernichten und bringt dies sogar glaubwürdig rüber. Seine Motive bleiben dabei mehr oder weniger im Unklaren. Will er wirklich nicht riskieren, sich auf eine Stufe mit den Xindi zu stellen? Oder steht er noch unter dem Einfluss des Virus? Vielleicht will er sich das Virus gar als Waffe bereitlegen, um im Notfall die bösen Xindi einfach alle zu verwandeln. Nun, mit Sicherheit sagen können wir es nicht. Auf jeden Fall war es positiv, dass man zum Schluss noch darauf zu sprechen kam und das Ganze nicht einfach unter den Tisch fallen ließ. Vielleicht wird das Thema ja irgendwann nocheinmal aufgegriffen. "Transformation" (Org. "Extinction") gibt hier Anlass zum Optimismus, denn obwohl die Folge eigentlich für sich alleine steht, ist sie auf intelligente Art und Weise in die große Story eingebettet. Zum einen sehen wir eine weiter Massagesitzung Trips bei T'Pol, heute glücklicherweise ohne billige Erotikquotenmache, andererseits wird logischerweise wieder auf die Xindi-Datenbank zurückgegriffen. Beide Elemente werden konsequent weitergesponnen und führen schließlich zur bekannten Story. Die T'Pol/Trip-Sache stellt nicht unbedingt mein Lieblingselement für einen längeren Handlungsbogen dar, ist aber besser als nichts.

Die Haupthandlung der Episode glänzt allerdings leider nur mit Durchschnittlichkeit. Sie leidet mal wieder an den üblichen Kinderkrankheiten der Serie, soll heißen es fehlt an überraschenden Wendungen, Innovationen oder größeren Spannungskurven. Die Vorhersehbarkeit zeigt sich wohl am deutlichsten anhand des Pfirsichs. Schon als Phlox zum ersten Mal die Notwendigkeit einer "aktiven DNS-Probe von T'Pol" für die Herstellung eines Heilmittels erwähnt, drängt sich einem unweigerlich der Pfirsich als Lösung auf. Ansonsten sehen wir nicht viel Neues. Ausser vielleicht, dass Ensign Mayweather zur Abwechslung ein klein wenig aktiver am Geschehen beteiligt ist als sonst. Allerdings könnte der Eindruck auch täuschen, da es jetzt Charaktere gibt, die noch nichtssagender sind als er: Die MACO-Soldaten. Corporal Chang war beispielsweise schon zum zweiten Mal, nach "Die Xindi" (Org. "The Xindi"), zu sehen. Insgesamt hat er bis jetzt aber maximal zwei Sätze sagen dürfen. Ich finde es ja gut, wenn man wiederkehrende Charaktere einbaut und als solche sind die MACOs konzipiert. Allerdings sollte man sie dann nicht ganz so blass dastehen lassen und zumindest einigen wenigen von ihnen, dem Anführer Major Hayes zum Beispiel, einen Charakter verpassen. Andernfalls könnte es darauf hinauslaufen, dass sie zu billigem Kanonenfutter verkommen.

Positiv:

  • konsequente Weiterführung der folgenübergreifenden Storybögen

Negativ:

  • fade, zum Teil vorhersehbare Story

Wertung

"Transformation" (Org. "Extinction") ist mal wieder kein tolles Highlight, auch wenn es bei Enterprise… ich meine natürlich Star Trek – Enterprise langsam Zeit für eines wäre. Trotzdem ist die Folge an sich in Ordnung und im Detail findet man auch das ein oder andere Erfreuliche, weshalb die Folge fünf von zehn Punkten bekommt. Nicht nur inhaltlich, auch im Bezug auf die angekündigte Niveausteigerung hilft sie eigentlich nicht groß weiter. Genau wie bei den inhaltlichen Fragen können wir nur abwarten, wie es weitergeht. Wird die Serie bald eine spürbare Qualitätssteigerung schaffen oder dümpelt sie endgültig in der Durchschnittlichkeit dahin?

Fehler

  • Archer, Reed und Hoshi verhalten sich nach ihre Verwandlung fast schon wie Tiere. Die Rasse, in welche sie verwandelt wurden, wirkte aber sehr hoch entwickelt.

Review von Bernd Paulus

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Extinction

3.04 – Rajiin
Rajiin

Staffel 3, Episode 4: Rajiin (Rajiin)Archer, Trip und Reed sind unterwegs zu einem Treffen mit einem Händler mit dem Namen B'Rat Ud, Archer will von ihm die Formel um Trellium zu synthetisieren. Wie sich herrausstellt, ist Zjod der Besitzer eines exotische Alien-Bordells. Während diesem Gespräch sucht eine Konkubine mit dem Namen Rajiin mehrere Male den Augenkontakt mit Archer, wie mit der Bitte um Hilfe. Als Archer gehen will, entkommt Rajiin aus dem Bordell und läuft geradewegs auf den Sternenflotten-Captain zu! Aber so einfach kommt sie nicht davon, als ein wütender Zjod sich Archer nähert, bereit für einen Kampf …

Fakten

  • Erstausstrahlung USA: 01.10.2003
  • Erstausstrahlung BRD: 11.12.2004 (SAT.1)
  • Produktionsnummer: 056
  • Story:
  • Drehbuch: Brent V. Friedman
  • Musik:
  • Regie: Mike Vejar  
  • Missionsdatum: Unbekannt

Hauptdarsteller

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Gastdarsteller

Wissenswertes

  • Paramount gibt in einem Produktionsbericht den wirklichen Namen der Folge bekannt. Danach heißt die Folge nicht wie ursprünglich angenommen "Enemy Advances" sondern "Rajiin" (13.08.2003)
  • Produktionsbericht. (14.08.2003)

Zusammenfassung

Der Wissenschaftler Degra muss dem Xindi-Rat mitteilen, dass sein Labor bei einem Unfall fast vollständig zerstört wurde. Dadurch wird die Entwicklung der Waffe, mit welcher die Erde zerstört werden soll, um Monate verzögert. Die Insektoiden und Reptilien sind darüber gar nicht erfreut. Degra erinnert sie daran, dass er eine immense Aufgabe erfüllen muss. Der Reptilien-Vertreter wirft ein, dass es noch eine weitere Option gibt, doch die anderen Ratsmitglieder lehnen diese ab, da die Xindi zu wenig über die Menschen wissen. Der Aquawesen-Vertreter rät Degra trotzdem, sich nicht zu viel Zeit zu lassen.

T'Pol und Trip sind wieder mal bei einer Massagesitzung. Als sie fertig sind, meint Trip, sie sollten mit den regelmäßigen Sitzungen aufhören, da unter der Besatzung schon Gerüchte über die beiden umgehen. T'Pol hat damit aber keine Probleme. Es sei schließlich ihre Privatsache und gehe die Crew nichts an. Captain Archer hat derweil Probleme damit, ruhig zu schlafen. Er leidet immer noch unter den Auswirkungen seiner kürzlichen Verwandlung in einen Außerirdischen. Während er sich auf der Krankenstation behandeln lässt, erkundigt sich Dr. Phlox nach Anstrengungen der Crew, an Trellium-D zu kommen. Archer erzählt, dass sie einen außerirdischen Chemiker gefunden haben, welcher angeblich eine Methode kennt, den Stoff zu synthetisieren. Phlox hofft, dass die NX-01 bald gegen die Anomalien der Ausdehnung geschützt ist.

Einige Zeit später erreicht die Enterprise den Planeten, auf dem sich besagter Chemiker aufhält. Archer, Trip und Reed landen mit einer Fähre und finden sich auf einem außerirdischen Markt wieder. Nachdem die drei sich durch das dichte Gedränge von Händlern und Käufern geschoben haben, erreichen sie schließlich den Laden des Chemikers B'Rat Ud. Dieser schickt sie zuerst weg, da er noch geschlossen habe. Als Archer das Trellium-D erwähnt, erinnert sich Ud aber wieder an die Menschen. Er warnt sie, dass Trellium-D selten und schwer herzustellen ist. Der Chemiker erinnert sich auch daran, dass Archer großes Interesse an den Xindi hat. Eine Woche zuvor besuchten einige Xindi den Planeten und hatten mit einem Händler zu tun. Ud ist bereit ihnen den Namen zu nennen. Trip übergibt ihm eine List von Waren, welche die Enterprise zum Tausch für die Trellium-D-Formel anbietet. B'Rat Uds Tipp führt Archer und Reed zu einem Bordell. Der Besitzer bietet ihnen sofort verschiedene Sklavinen zum Kauf an. Als Archer ihn auf die Xindi anspricht, entgegnet er nur, dass sie den Orbit zwei Tage zuvor verlassen haben. Mehr gibt er nicht preis. Als Archer gehen will, dreht er sich noch einmal um, wobei ihm eine der Frauen auffällt. Der Bordellbesitzer wittert schon ein Geschäft, doch sie werden von Archers Kommunikator unterbrochen. Trip hat sich mit Ud auf einen Preis geeinigt. Nun müssen sie die entsprechenden Waren auf der Enterprise holen. Trip will die beiden bei der Fähre treffen, weshalb Archer und Reed aufbrechen. Nach kurzer Zeit hören sie hinter sich Lärm. Die blonde Sklavin, welche Archer zuvor bemerkte, rennt ihm direkt in die Arme und bittet, mitgenommen zu werden. Der Bordellbesitzer trifft ebenfalls ein und will seine Sklavin zurück. Archer ist damit nicht einverstanden und so kommt es zwischen den beiden zu einem Kampf. Am Ende liegt der Bordellbesitzer bewusstlos am Boden und die Menschen kehren mit der befreiten Sklavin im Gepäck zurück zur Enterprise.

Die Sklavin, welche sich als Rajiin vorstellt, wird zuerst von Dr. Phlox untersucht. Dieser kennt zwar ihre Spezies noch nicht, attestiert ihr aber volle Gesundheit. Als Archer die Krankenstation betritt, bedankt Rajiin sich für ihre Befreiung. Der Captain muss ersteinmal klar stellen, dass sie von nun an frei ist und niemandem gehört. Rajiin erinnert sich nur an den Namen ihres Heimatplaneten, da sie schon früh von dort weggeholt wurde. Archer verspricht in der Xindi-Datenbank nach diesem zu suchen.

Einige Zeit später bezahlen Trip und Reed B'Rat Ud mit einem Koffer voller Gewürze von der Erde. Dafür erhalten sie die Anleitung zur Trellium-D-Herstellung. B'Rat warnt die Menschen, dass Trellium in flüssiger Form synthetisiert wird und in diesem Zustand sehr instabil ist.

Captain Archer und Rajiin speisen zusammen in der Offiziersmesse. Archer erklärt, dass Rajiin sich gerne auf der Enterprise umsehen darf. Das Gespräch geht weiter und schließlich kommen sie auf die aktuelle Mission der Enterprise zu sprechen. Archer erklärt, dass die Menschen die Xindi suchen und mit diesen eine "Unstimmigkeit lösen möchten". Rajiin weiß leider wenig über die Xindi. Die beiden Reptilien, die vor Kurzem das Bordell besuchten, schienen aber unangenehme Zeitgenossen zu sein. Die beiden werden unterbrochen, als Trip den Captain in den Maschinenraum ruft. Der Chefingenieur erklärt dort die Problematik der Trellium-D-Herstellung. T'Pol ist aber zuversichtlich, dass sie und Trip den Stoff mit den entsprechenden Berechnungen gefahrlos herstellen können. Trotzdem treffen sie die nötigen Sicherheitsvorkehrungen. Am Abend erhält Archer in seinem Quartier unerwartet Besuch von Rajiin. Sie möchte mit ihm sprechen. Archer kann ihr gleich mitteilen, dass Rajiins Heimatwelt lokalisiert wurde und nur zwei Tage entfernt liegt. Die Ex-Sklavin nimmt die Nachricht sehr gelassen auf. Sie kann sich nicht an ihre Heimat erinnern und bezweifelt, dass sie dort jemand kennen wird. Während Archer ihr Mut macht, tritt Rajiin näher. Sie möchte sich bei ihm bedanken und schließlich küsst sie ihn. Anschließend fährt sie mit ihren Händen über Archers Körper. Dabei geht von ihren Handflächen ein seltsames Leuchten aus. Als Archer Rajiin nocheinmal küssen möchte, ist es als ob er aus einem Tagtraum erwacht. Rajiin steht zwei Meter von ihm entfernt, bedankt sich nocheinmal und geht. Der Captain bleibt verwundert zurück.

Während die NX-01 unterwegs zu Rajiins Heimatplaneten ist, versuchen Trip und T'Pol Trellium-D herzustellen. Leider ist der Stoff sehr instabil. Die beiden können das Labor im letzten Moment verlassen, bevor es zur Explosion kommt. Sie müssen wieder von vorne beginnen. T'Pol schlägt vor, dass sie sich vor dem nächsten Versuch etwas ausruhen und bestellt Trip in einer halben Stunde für eine Massage in ihr Quartier. Derweil besichtigt Rajiin die Enterprise. Als sie sich den Transporter ansieht, kommt Hoshi hinzu. Die beiden kommen ins Gespräch, wobei Rajiin eine seltsame Wirkung auf Hoshi hat. Die Kommunikationsoffizierin wirkt wie hypnotisiert. Die beiden gehen zur Messe. Einige Zeit später trifft T'Pol in ihrem Quartier die Vorbereitungen für die Massagesitzung. Plötzlich tritt Rajiin aus dem Schatten hervor und spricht sie an.

T'Pol ist überrascht. Rajiin kommt näher und betrachtet die Vulkanierin genau. T'Pol ist darüber nicht gerade erfreut und schickt die Besucherin weg. Rajiin hat auf T'Pol eine ähnliche Wirkung wie auf Hoshi. Der Vulkanierin fällt es plötzlich schwer, ihre Emotionen zu unterdrücken. Rajiin beginnt mit ihren Händen über T'Pols Körper zu fahren. Erneut geht von ihren Handflächen das seltsame Leuchten aus. Man hat den Eindruck, sie scanne die Vulkanierin. T'Pol ist die Sache sehr unangenehm, doch sie kann sich nicht wehren. Plötzlich klingelt es an der Tür. Es ist Trip. T'Pol gelingt es, Rajiin wegzustoßen. Diese nimmt die Vulkanierin aber in den Schwitzkasten und legt ihre Hände an T'Pols Kopf. Trip wird derweil misstrauisch und er öffnet die Tür zum Quartier. Allerdings findet er nur T'Pol am Boden liegend. Unerwartet wird er von Rajiin mit einer Vase niedergeschlagen. Dann flüchtet die Ex-Sklavin. Trip kann den Sicherheitsdienst verständigen. Rajiin verständigt ihre Auftraggeber. Sie habe die gewünschten Daten, wurde aber entdeckt. Sie will mit dem Transporter fliehen. Hierfür müssen ihre Auftraggeber in Reichweite kommen. Aus einem Turbolift tritt ein Sicherheitsmann hervor. Rajiin kann ihn mit ihrem Charme betören und gelangt so an seine Phasenpistole. Reed und ein Sicherheitsteam machen sich unterdessen auf die Suche nach ihr. Rajiin betritt den Maschinenraum, wo es zu einem Schusswechsel kommt. Schließlich erreicht sie den Transporter und versucht – erfolglos – ihre Auftraggeber zu rufen. Archer und ein Sicherheitsteam nehmen sie fest. Sie haben ihr Kommunikationssignal gestört.

T'Pol wird auf der Krankenstation von Phlox behandelt. Sie ist immernoch bewusstlos. Der Doktor erklärt Archer und Trip, dass sie nur dank ihrer vulkanischen Physiologie noch lebt. Die Behandlung wird noch einige Zeit dauern.

Archer geht zur Arrestzelle, um sich mit Rajiin zu unterhalten. Diese weigert sich zuerst Antworten zu geben. Dem Captain wird klar, dass ihre Flucht aus dem Bordell nur ein Plan war, um an Bord der Enterprise zu gelangen. Rajiin warnt, dass die Menschen in Gefahr sind. Wenn sie mehr sagt, werden ihre Auftraggeber sie töten. Archer erkennt, dass sie für die Xindi arbeitet. Als er gehen will, meint Rajiin, sie möchte nicht, dass er verletzt wird. Er solle sie in seinem Interesse gehen lassen. Archer fragt noch einmal mit Nachdruck, für wen Rajiin arbeitet. Doch sie werden von Reed unterbrochen. Dieser meldet von der Brücke, dass zwei Xindi-Schiffe näherkommen. Die Lebenszeichen lassen auf Reptilien schließen, jene Subspezies, welcher der Pilot beim Angriff auf die Erde angehörte. Archer befiehlt Kampfstationen. Er schlussfolgert, dass Rajiin von den Reptilien-Xindi geschickt wurde.

Die Xindi greifen an und zwingen die Enterprise, unter Warp zu gehen. Rajiin bittet Archer erneut, sie frei zu lassen. Ihnen würde nichts geschehen. Archer glaubt ihr nicht, da die Reptilien bereits sieben Millionen Menschen auf dem Gewissen haben. Reed meldet, dass eines der beiden Schiffe versucht anzudocken. Archer lässt Sicherheitsteams an der Schleuse postieren. Als er die Arrestzelle verlassen will, beginnt Rajiin unerwartet seine Fragen zu beantworten. Sie soll für die Reptilien Informationen über die Physiologie der Menschen beschaffen. Die Xindi wollen eine zweite Waffe in Form einer biologischen Waffe bauen. Mehr weiß sie jedoch nicht. Archer geht und befiehlt der Wache höchste Alarmbereitschaft.

Kurz nachdem ein MACO-Team an der Schleuse Stellung bezogen hat, wird diese auch schon gesprengt. Mehrere Reptilien dringen ein und es kommt zu einem Schusswechsel. Die MACOs werden dabei zum Rückzug gezwungen. Insgesamt dringen drei Entermannschaften ein und versuchen die Arrestzelle zu erreichen. Archer und Reed versuchen jeweils mit MACO-Unterstützung diese aufzuhalten. Allerdings erreicht ein Enterkommando recht schnell den Zellenbereich. Es stellt für die Xindi kein größeres Problem dar, die Wachen auszuschalten. Während Archer ein Enterkommando in der Nähe der Schleuse bekämpft, wird Rajiin befreit. Der Captain wird Zeuge, wie sie zur Luftschleuse gebracht wird. Als er ihr folgen will, stürzt sich ein Xindi auf ihn. Ein MACO-Soldat kommt ihm zu Hilfe, doch die Schleuse ist schon geschlossen. Archer kann nur hilflos zusehen, wie das Schiff abdockt und zusammen mit dem anderen in einer Art Wirbel verschwindet. Der Xindi, welcher Archer angefallen hat, ist tot.

Später stellt Phlox fest, dass dem Reptilien-Soldat eine Drüse eingepflanzt wurde, die ein Nervengift freigesetzt hat. Archer ordnet eine Autopsie der Leiche an. Außerdem soll Reed die Waffe des Xindi untersuchen und Schutzmaßnahmen entwickeln. T'Pol ist inzwischen wieder auf den Beinen. Sie erhält Anweisung, die Daten der Xindi-Schiffe zu analysieren. Außerdem soll sie den Wirbel, in dem die Schiffe verschwunden sind unter die Lupe nehmen. Archer will kein zweites Mal derart von den Xindi überrascht werden.

Der Xindi-Rat ist über die Aktion der Reptilien und vor allem die Gefangennahme des Soldaten nicht sehr erfreut. Auch Degra ist erbost. Immerhin wurde ihm mehr Zeit zugesichert, da sie nicht genügend Daten für die Biowaffe zur Verfügung haben. Daraufhin lässt der Reptilien-Vertreter Rajiin hereinbringen. Auf Drängen der Reptilien zeigt sie dem Rat eine Art holografische schematische Projektion des menschlichen Körpers. Der Humanoiden-Vertreter ist trotzdem nicht sehr begeistert vom Alleingang der Reptilien. Dadurch wurden die Xindi nur verwundbarer. Rajiin meldet sich zu Wort und will erklären, dass die Menschen eine genauere Studie wert sind. Daraufhin lässt sie der Reptilien-Vertreter hinausbringen.

Analyse

Nach einem kleinen Ausflug in eine Stand-alone-Episode letzte Woche in "Transformation" (Org. "Extinction") sind wir mit "Rajiin" (Org. "Rajiin") wieder mitten im Xindi-Plot. Endlich werden einige Antworten gegeben, nur um neue Fragen aufzuwerfen. Beispielsweise wird endlich klar, warum die NX-01, nachdem in "Die Xindi" (Org. "The Xindi") und "Die Anomalie" (Org. "Anomaly") zwei Mal sehr deutlich auf die schützende Funktion von Trellium-D hingewiesen wurde, noch nicht mit diesem Stoff isoliert wurde. Die Erklärung ist sogar richtig gut: Das Zeug muss erst hergestellt werden und das Rezept haben sie jetzt bekommen. Ich bin gespannt, ob Trip und T'Pol noch einige Rückschläge verkraften müssen oder ob der nächste Versuch gelingt. Auf jeden Fall werden wir den weiteren Verlauf zu sehen bekommen, da bin ich mir sicher. Inzwischen haben die Autoren offenbar begriffen, wie man Folgen auch durch augenscheinliche Kleinigkeiten interessant miteinander verknüpft. Bestes Beispiel: Archer leidet immernoch an Nachwirkungen seiner Verwandlung in der letzten Folge. Endlich sieht man einmal, dass ein derartiges Ereignis nicht einfach über Nacht vergessen wird, wie es in den anderen Trek-Serien bisher meist der Fall war. Wo wir gerade bei Archer sind, diese Woche wird nun die Charakterisierung aus "Die Anomalie" (Org. "Anomaly") weitergeführt. Auch wenn man sich über die Art der Charakterisierung streiten kann, so finde ich es doch sehr positiv, dass die Autoren konsequent vorgehen. Zu Beginn ist er noch eher der gemäßigte Typ, doch als er von Rajiins Verrat erfährt, wird er wieder der grimmige, aufbrausende, feindselig dreinschauende Archer aus "Die Anomalie" (Org. "Anomaly"). Dieses Mal geht er zwar nicht so weit, seine Gefangene zu foltern, doch er behandelt sie auch nicht gerade zimperlich. Nebenbei wurde auch wieder die Massage-Handlung um Trip und T'Pol weitergeführt. Dieses Mal hat man hierbei glücklicherweise auf die übertriebene Dosis Sex verzichtet. Dafür sorgt die Liebessklavin Rajiin für den nötigen Schuss Erotik. Dies wird zur Abwechslung mal mehr oder weniger intelligent in die Story eingearbeitet, so dass die entsprechenden Szenen nicht wie billiger Quotenfang wirken. Allerdings wären jetzt langsam ein paar Folgen ohne erotischen Touch ganz nett.

Der weitere Hauptplot war diese Woche schon besser und beinhaltete mit dem Auftauchen der Xindi-Reptilien sogar eine überraschende Wendung. So früh hatte ich mit einer Enterung der NX-01 nicht gerechnet. Der Kampf ist entsprechend zum Teil recht spektakulär, denn die Waffen der Xindi sind teilweise eher unkonventionell. Allerdings würde es mich noch interessieren, ob die niedergeschossenen Besatzungsmitglieder getötet wurden und wenn ja wie viele. Dafür muss man aber die nächste Folge "Impulsiv" (Org. "Impulse") abwarten. Neben einigen Schusswechseln bekommen wir im Laufe der Episode noch andere computeranimierte Szenen zu Gesicht, die in gewohnter Qualität erstrahlen. Vor allem der Planet, auf dem die Menschen den Markt besuchen, ist wirklich gelungen. Der Landeanflug der Fähre ist sehr beeindruckend. Doch auch der Markt selbst ist den Machern gut gelungen – wenn auch ohne CGI. Man sieht viele verschiedene fremde Spezies und hat auch den Eindruck, dass dort viele Leute auf einem Markt im dichten Gedränge sind. Einzig das Bordell lässt etwas zu wünschen übrig. Denn neben der Tatsache, dass offenbar nur weibliche Sklavinen angeboten werden (in einem außerirdischen Bordell, in einer Gegend voller fremder Spezies, Sitten, Gebräuche und Weltanschauungen), scheinen diese auch noch ausschließlich bisher unbekannten Rassen zu entstammen. Zumindest einem grünhäutige orionische Liebessklavin, mit denen Captain Kirk in TOS einst seine Erfahrungen machte, hätte ich mir im Hintergrund gewünscht.

Positiv:

  • viele Bezüge auf frühere Folgen
  • tolle Effekte
  • nette Story

Negativ:

  • keine

Wertung

Der Xindi-Rat spinnt im Hintergrund weiter seine Pläne und während ich hoffe, bald wieder seinen Streitgesprächen lauschen zu dürfen, erhält "Rajiin" (Org. "Rajiin") von mir sieben von zehn Punkten. Im Grunde gibt es kaum etwas ernsthaft an der Folge auszusetzen, ein richtiger Negativ-Punkt fällt mir nicht ein. Bis jetzt hat sich die dritte Staffel in jedem Fall als Steigerung im Vergleich zum letzten Jahr erwiesen. So darf es weiter gehen, denn inzwischen gelingt es den Autoren wieder, Interesse für die nächste Folge zu wecken.

Review von Bernd Paulus

Veröffentlicht unter Guide Enterprise | Verschlagwortet mit , , , | Kommentare deaktiviert für 3.04 – Rajiin
Rajiin

3.05 – Impulsiv
Impulse

Staffel 3, Episode 4: Impulsiv (Impulse)Die NX-01 empfängt inmitten eines Asteroidenfeldes den Notruf eines in der delphischen Ausdehnung getrandeten vulkanischen Schiffes. Als Archer und sein Team an Bord des schwer beschädigten Schiffes gehen, treffen sie auf eine Gruppe von Vulkaniern, die gewalttätig und verrückt geworden sind und sich physisch in etwas verwandelt haben, was wandelnden Toten nahe kommt.

Fakten

  • Erstausstrahlung USA: 08.10.2003
  • Erstausstrahlung BRD: 12.12.2004 (SAT.1)
  • Produktionsnummer: 057
  • Story: Jonathan Fernandez & Terry Matalas
  • Drehbuch: Jonathan Fernandez
  • Musik:
  • Regie: David Livingston  
  • Missionsdatum: Unbekannt

Hauptdarsteller

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Gastdarsteller

Wissenswertes

  • Die Hauptdreharbeiten wurden am Mittwoch dem 20.08.2003 nach ungefähr achteinhalb Tagen beendet. (23.08.2003)
  • Produktionsbericht. (23.08.2003)
  • Andre Bormanis wurde zum Executive Story Editor befördert. (23.08.2003)
  • Jonathan Fernandez ist in der dritten Season der neue Story Editor. (23.08.2003)
  • Diese Episode ist die neunte Enterprise-Episode des Regisseurs David Livingston. (23.08.2003)

Zusammenfassung

In Windeseile trägt Archer die bewusstlose T'Pol in die Krankenstation. Er legt sie auf den OP-Tisch und beginnt zusammen mit Phlox, die Vulkanierin festzubinden. Diese kommt derweil zu sich, versucht Archer in rasender Wut zu würgen und beginnt, laut zu schreien.

Phlox stellt fest, dass T'Pol ernsteren Schaden davon getragen hat, als erwartet. Da sich die Vulkanierin immernoch wehrt, muss Archer ihren Kopf festhalten, damit der Doktor ihr eine Spritze geben kann. Daraufhin schläft T'Pol ein und Phlox kann mit der Behandlung beginnen.

Ein Tag zuvor…

Während die Enterprise weiter durch die Delphic-Ausdehnung fliegt, analysieren Trip und Archer im Kommandozentrum Sternenkarten aus der Xindi-Datenbank. Trip spricht den Captain auf die sinkende Moral der Besatzung an. Er schlägt vor, die wöchentliche Filmnacht in der Messe wieder einzuführen. Obwohl Archer nicht sehr begeistert ist, lässt er sich breitschlagen. T'Pol kommt herein und ist verwundert, dass die beiden sie nicht hinzugezogen haben. Archer erklärt, dass er sie so spät nicht wecken wollte. Hoshi unterbricht die drei, als sie von der Brücke den Eingang eines vulkanischen Notsignals meldet. Dieses wird automatisch gesendet, die Besatzung meldet sich nicht. Auf der Brücke angekommen, kann T'Pol die Transponderfrequenz des Schiffes identifizieren. Es ist die Sol'eia. Sie flog vor neun Monaten in die Ausdehnung. Archer lässt einen Kurs setzen. Kurz darauf erreicht die NX-01 ein Asteroidenfeld. Die Gesteinsbrocken bewegen sich auf chaotische und unvorhersehbare Weise, wahrscheinlich aufgrund einer Anomalie. Das vulkanische Schiff befindet sich im Inneren. Trip stellt fest, dass die Asteroiden eine große Menge Trellium-Erz enthalten. Archer beschließt mit einer Fähre durch das Asteroidenfeld zur Sol'eia zu fliegen. Trip soll Trellium-Erz beschaffen.

In einer Fähre bahnen sich Archer, T'Pol, Reed und der MACO-Soldat Hawkins ihren Weg durch das Asteroidenfeld. Während des Fluges fragt Archer nach weiteren Informationen über die Sol'eia. T'Pol erzählt, dass sie ein gutes Jahr an Bord gedient hat, bevor sie zum diplomatischen Konsulat auf die Erde kam. Die Sol'eia untersuchte die Barriere außerhalb der delphischen Ausdehnung und wurde von einer Anomalie hineingezogen. Danach hörte man nichts mehr von ihr. Daraufhin wurde die Van'kar hinterhergeschickt. Die letzte Übertragung des Rettungsschiffes haben Archer und T'Pol vor ihrem Abflug von der Erde bereits gesehen. Auf der Enterprise beamen Trip und Mayweather Asteroiden mit Trellium-Erz an Bord. Leider übernehmen sie sich etwas, verursachen eine Fehlfunktion und setzen den Transporter damit außer Gefecht. Mayweather schlägt vor, mit der zweiten Fähre auf einem der großen Asteroiden zu landen. Trip ist mangels Alternativen einverstanden.

Unterdessen erreicht Fähre 1 die Sol'eia. Das vulkanische Schiff ist in bedenklichem Zustand: ohne Hauptenergie und mit nur minimaler Lebenserhaltung treibt es zwischen den Asteroiden. Obwohl T'Pol einige Lebenszeichen ausmacht, bleiben Kommunikationsversuche unbeantwortet. Also dockt die Fähre an. Im Schiffsinneren bietet sich dem Außenteam ein gespenstisches Bild. Überall sind Teile von der Decke heruntergestürzt. Bis auf ständige Blitze ist es recht dunkel. Reed entdeckt ein Schott, das zum Teil mit Trellium-D verkleidet ist. Die vier verteilen sich, um nach Überlebenden zu suchen. Reed und Hawkins entdecken eine Wand voller vulkanischem Blut. T'Pol und Archer hören ein Klopfen, welches sie zu einer Tür führt. Als sie diese öffnen, werden sie von einem furchtbar entstellten Vulkanier mit einer Eisenstange angegriffen. Sie können ihn mit den Phasenpistolen betäuben, allerdings sind zwei Schüsse nötig.

T'Pol scannt den betäubten Vulkanier und stellt fest, dass seine synaptischen Bahnen stark angeschlagen sind. Archer will ihn zur Fähre bringen. Plötzlich nähern sich zwei weitere Vulkanier. Ihre Art erinnert aber mehr an Zombies, als Vulkanier. Der Captain gibt Reed bescheid, vorsichtig zu sein und im nächsten Moment wird Hawkins auch schon angefallen. Den beiden stellt sich eine deutlich größere Anzahl "Zombie-Vulkanier" in den Weg, weshalb ein heftiger Kampf entbrennt. Glücklicherweise kommen ihnen Archer und T'Pol zu Hilfe. Hawkins wird aber am Oberarm verletzt. Archer beschließt zur Fähre zurück zu gehen. Unerwartet stehen die betäubten Vulkanier schon wieder auf, weshalb sich das Außenteam beeilt. Hawkins stellt sein Gewehr auf "Töten" um und wird daraufhin von T'Pol zurecht gewiesen. Immerhin sind sie auf einer Rettungsmission. Archer gibt ihr recht. Kurz vor der Schleuse zur Fähre versperren ihnen plötzlich zwei Vulkanier den Weg. Während Archer versucht mit ihnen zu reden, schließt einer der beiden ein Schott. Der Weg zur Fähre ist versperrt, die Steuerung für das Schott zerstört. Von hinten nähert sich eine Gruppe Vulkanier. T'Pol führt die Gruppe zu einem Wartungsschacht, wo sie vorerst sicher sind. Archer versucht ohne Erfolg die Enterprise zu rufen. T'Pol schlägt vor, das Kommunikationssystem der Sol'eia zu benutzen. Dafür müssten sie aber auf die sieben Decks höher gelegene Brücke, was zu gefährlich ist. Das Außenteam sucht einen Weg zur Fähre. Allerdings sind vier Schotts vor der Luftschleuse geschlossen worden. Außerdem muss Hawkins Verletzung behandelt werden. Archer beschließt, zuerst zur Krankenstation zu gehen. Bevor sie losgehen, gesteht T'Pol ihm, dass sie Probleme mit ihren Emotionen hat. Sie vermutet, die selben Symptome wie die vulkanische Crew zu bekommen.

Tucker und Mayweather erreichen mit der zweiten Fähre einen geeigneten Asteroiden und Travis schafft eine mehr oder weniger sanfte Landung. Die beiden steigen aus und beginnen Trellium einzusammeln. Das Team auf der Sol'eia erreicht die Krankenstation und wird dort gleich wieder von einem Vulkanier angegriffen. Reed betäubt ihn. Während der Sicherheitschef Hawkins Wunde versorgt, führt T'Pol an dem betäubten Angreifer medizinische Scans durch. Sie erkennt den Vulkanier als den Chefingenieur des Schiffes. Als sie erfolglos versucht, ihn anzusprechen, wird T'Pol ungewöhnlich agressiv. Langsam aber sicher verliert sie die Kontrolle über sich. Archer kann sie vorerst beruhigen. Das Team macht sich auf den Weg zum Maschinendeck, wo sich eine Hilfskontrolle für die Schotts befindet. Unterwegs warten T'Pol und Hawkins kurz, bis Archer und Reed den Weg freigemacht haben. Der MACO-Soldat entschuldigt sich, dass er zuvor überreagiert hat. Ihm ist klar, dass sie auf einer Rettungsmission sind. Außerdem interessiert es ihn, wie die vulkanische Crew derart durchdrehen konnte, obwohl Vulkanier eigentlich keine Emotionen haben. T'Pol klärt ihn auf, dass Vulkanier Gefühle haben, diese aber normalerweise unterdrücken. Irgendetwas bewirkt, dass die Vulkanier an Bord wieder in einen paranoiden, gewalttätigen Urzustand verfallen sind.

Während Tucker und Mayweather fleißig Trellium schürfen, wird der Asteroid plötzlich von einer Anomalie erschüttert. Hoshi gibt von der Enterprise aus bescheid, dass die Flugbahn des Asteroiden verändert wurde. Über ihren Köpfen sehen die Trellium-Schürfer schon einen riesigen Brocken näherkommen. In letzter Sekunde gelingt ihnen die Flucht, die Fähre nimmt aber Schaden. Die beiden kehren zur NX-01 zurück.

Archer, Reed, T'Pol und Hawkins erreichen unterdessen den Hilfskontrollraum der Sol'eia. Reed sichert die Tür, rechnet aber nicht mit einem langanhaltenden Schutz vor den Vulkaniern. T'Pol kann die Kommunikationskontrolle herstellen. Ihr Verhalten wird zunehmend agressiv. Etwas später sind Trip und Mayweather zurück auf der Enterprise. Fähre 2 ist in weniger gutem Zustand. Hoshi meldet, dass sie vom Außenteam eine dringende Nachricht erhalten: Archer erklärt, dass er und sein Team schnellstmöglich abgeholt werden müssen. Leider wird die Reperatur der Fähre einige Stunden dauern. Archer sendet noch einige medizinische Daten über die vulkanische Crew. Phlox soll sie analysieren.

Einige Zeit später hat T'Pol einige Reparaturen abgeschlossen, wodurch sie nun auf die Kontrollen der Schotts zugreifen kann. Als sie dies versucht, erhält sie einen Stromschlag. Schuld daran ist Reed, der ihr bei den Reparaturen geholfen und einige Schaltkreise falsch angeordnet hat. Der Plan, die Schotts zu öffnen funktioniert nicht mehr. T'Pol verliert daraufhin die Nerven. Plötzlich beschuldigt sie Archer, er habe sie am Abend nicht zur Analyse der Xindi-Datenbank gerufen, um etwas vor ihr zu verheimlichen. Reed unterbricht die beiden. Er schlägt vor, das Energiegitter zu überladen und so die Kontrollen auf dem gesamten Schiff zu umgehen. T'Pol ist dagegen, da dadurch der Warpkern brechen würde. Archer sieht aber keine andere Möglichkeit. Nun dreht T'Pol völlig durch. Sie richtet ihre Phasenpistole – im "Töten"-Modus – auf den Captain und glaubt hinter seinen Plan gekommen zu sein. Er habe den Vulkaniern nie getraut und werfe ihnen vor, die Arbeit seines Vaters behindert zu haben. Nun wolle er sich rächen. Archer geht auf sie zu und versucht sie zu beruhigen. Plötzlich klopft etwas gegen die Tür, wodurch T'Pol abgelenkt wird. Der Captain nutzt die Chance und entwaffnet sie.

Derweil hat Dr. Phlox festgestellt, dass Trellium-D auf Vulkanier wie ein Nervengift wirkt. Es zerstört die synaptischen Bahnen, welche den Vulkaniern ermöglichen, ihre Emotionen zu unterdrücken. Glücklicherweise konnten Trip und T'Pol bisher keinen nennenswerten Mengen davon herstellen. Die Sol'eia befindet sich aber schon länger mitten in einem Asteroidenfeld voller Trellium. Phlox teilt dem Außenteam dies mit. T'Pol kann geholfen werden, wenn sie baldmöglichst auf die Enterprise zurückkehrt. Für die Crew der Sol'eia ist es aber zu spät. Der Nervenschaden ist zu groß und die Crew stirbt allmählich. Plötzlich wird die Kommunikationsverbindung von der "Zombie-Crew" unterbrochen und der Kontrollraum füllt sich mit Gas. Reed kann nichts dagegen tun, woraufhin Archer die Überladung des Energiegitters befiehlt. Das Team flieht durch eine Schleuse in der Decke. Ihnen bleiben 15 Minuten bis der Warpkern bricht. Durch die Überladung beginnt das Schiff allmählich auseinanderzubrechen. Nur einige Meter vor der Luftschleuse steht das Team vor einem sehr tiefen Loch. Unglücklicherweise nähern sich nun auch wieder mehrere Vulkanier. Archer und Reed legen einen Stahlträger über das Loch. Als der Captain mit T'Pol auf die andere Seite laufen will, wird die Vulkanierin derart agressiv, dass er sie betäuben muss. Es gelingt dem Team, das Loch sicher zu überqueren und gleichzeitig eine große Gruppe Vulkanier in Schach zu halten. In der Fähre hat Archer daraufhin Probleme, die Andockklammern zu lösen. In diesem Moment treffen Mayweather und Trip mit der zweiten Fähre ein. Sie zerstören die Andockvorrichtung. Im letzten Moment können beide Fähren entkommen, während die Sol'eia explodiert.

Zurück auf der Enterprise zeigt Trip dem Captain über 60 Kilogramm Trellium-Erz, genug um die vordere Hülle zu verkleiden. Archer befiehlt, es vorerst bei den biologischen Risikostoffen zu lagern. Er geht auf die Krankenstation, wo Phlox ihm mitteilt, dass T'Pol noch rechtzeitig behandelt wurde. Es wird aber einige Tage dauern, bis sie sich wieder unter Kontrolle hat. Archer will mit ihr sprechen. Er erzählt ihr vom Schicksal der Sol'eia, Trips Trellium-Funden und den verheerenden Auswirkungen des Stoffes. T'Pol bittet darum, auf dem nächsten bewohnbaren Planeten ausgesetzt zu werden. Die Sicherheit der Enterprise und ihrer Mission sei wichtiger als ihre Leben. Archer ist aber dagegen. Er will niemanden zurück lassen und ist zuversichtlich einen anderen Weg zu finden.

Die Filmnacht in der Messe ist voll besetzt. Trip und Phlox rätseln, wer im Film der Mörder sein könnte und werden deshalb von T'Pol zur Ruhe ermahnt. Das Ganze wird von Captain Archer unterbrochen, der über Lautsprecher taktischen Alarm verkündet. Als T'Pol alleine durch die Gänge geht, ist sie plötzlich von mehreren "Zombie-Vulkaniern" umzingelt. Während sie zu unterliegen droht, weckt Phlox sie aus ihrem Alptraum. Die Vulkanierin liegt immernoch auf der Krankenstation und ist vollkommen verstört…

Analyse

Star Trek goes "Angriff der Killer-Zombie-Vulkanier"! Im ersten Augenblick wird man da eher stuzig. Kann das denn gut werden? Geht das überhaupt? Nun egal wie das Resultat auch aussehen mag, auf jeden Fall wird uns endlich etwas Neues serviert. Vor allem im vergangenen Jahr mussten die Enterprise-Autoren sehr viel Schelte einstecken, wenn sie eine bereits bekannte Grundstory zum 8.472sten Mal recycelten. Nun scheinen sie sich diese Kritik endlich zu Herzen genommen zu haben und gehen einen neuen Weg. (Ursprünglich war ja die gesamte Serie als solcher versprochen worden.) Fragt sich nur noch, ob das neue Konzept auch gut und zu Star Trek passend umgesetzt wurde.

Wenn man eine Folge im Stile alter Horror-Filme machen will, so braucht man zuerst einmal eine entsprechende Atmosphäre. Für die ist schon gleich zu Beginn auf dem schwer beschädigten vulkanischen Schiff gesorgt. Es ist dunkel, überall liegen Trümmer herum, Wände sind mit Blut verschmiert, man hört ungewöhnliche Geräusche im Hintergrund und das Ganze wird von einer bedrohlichen Musik untermalt. Einzig mit dem Stroboskop hätte man etwas sparsamer sein können, denn das ständige Geblitze geht einem schon recht bald eher auf die Nerven. Schließlich trifft das Team auf die Vulkanier-Zombies und diese lassen einen sofort an einen älteren Horrorstreifen erinnern. Sie bewegen sich auf zombietypische Art, haben einen zombietypisch irren Blick, geben zombietypisch komische Laute von sich und strecken die ganze Zeit über ihre Arme nach vorn. Wie die guten alten Zombies eben. Außerdem stehen die Abgeschossenen ganz typisch nach kurzer Zeit wieder auf, was den MACO Hawkins dazu bewegt, seine Waffe auf "Töten" stellen zu wollen. Wenn wir gerade bei Hawkins sind: Endlich scheinen meine Gebete zumindest ansatzweise erhört worden zu sein! Endlich darf ein MACO mehr sein, als nur der wortkarge Kämpfer oder schlimmstenfalls das Kanonenfutter. Hawkins darf sich in einer kurzen aber völlig ausreichenden Szene mit T'Pol unterhalten. Dabei repräsentiert er im Grunde den Durchschnittsmensch, wenn er dem allgemeinen Irrglauben unterliegt (wie auch manch ein Trek-Fan), Vulkanier hätten keine Emotionen. Irgendwie war mir der Charakter richtig sympathisch. Glücklicherweise hat man am Ende darauf verzichtet, ihm ein Redshirt-Schicksal aufzuerlegen, wodurch zumindest die theoretische Möglichkeit auf eine Rückkehr besteht.

Ein sehr wichtiges Thema von "Impulsiv" (Org. "Impulse") war die Tatsache, dass Trellium-D Vulkanier vergiftet. Zum einen ist das ein sehr guter Schachzug der Autoren, da die NX-01 nun immernoch nicht gegen die Anomalien geschützt ist. Leider wird dies bis jetzt nicht optimal ausgenutzt, denn in meinen Augen wirkt diese Bedrohung bisher nicht sonderlich akut. Da wäre es doch viel drängender, wenn während einer Folge völlig unvermittelt in der Krankenstation im Hintergrund Verletzte sitzen und der Doktor in einem Satz anmerkt, dass schon wieder eine Anomalie "zugeschlagen habe". Oder man könnte das ein oder andere kleine Problem einbauen, welches gar nicht ins Gewicht fällt, aber in einem Nebensatz auf Anomalien hinweist. Beispielsweise ist ein Frachtraum zur Zeit wegen Anomalien nicht verfügbar oder in der Messe gibt es gerade nichts zu essen, weil die Putzcrew wiedermal das Essen von der Decke kratzen muss,… Den Autoren wären hier viele Möglichkeit offen, sowohl ernste, wie auch lustige Dinge am Rande zu erwähnen. Doch zurück zum Trellium-D. Besonders die letzte Einstellung, als T'Pol vollkommen verstört in der Krankenstation aufwacht, lassen hoffen, dass uns diese Sache noch etwas beschäftigen wird. Wie verkraftet sie den emotionalen Ausbruch? Sehen wir gleich wieder die kühle, beherrschte Vulkanierin, die problemlos ihrer Arbeit nachgeht? Ich hoffe doch nicht, denn bisher hat man solche Dinge in der neuen Staffel sehr gut nebenbei fortgesetzt.

Was mir richtig gut gefallen hat, war die Tatsache, dass diese Woche eigentlich alle Hauptcharaktere etwas zu tun hatten. Travis' Rolle ist sogar richtig wichtig. Einzig Hoshi bleibt etwas zurückhaltend, dafür wird sie aber in der nächsten Folge "Exil" (Org. "Exile") im Mittelpunkt stehen. Phlox agiert ebenfalls relativ im Hintergrund. Er hat aber eine der besten Szenen der Folge: Während der Filmnacht in T'Pols Traum am Ende, unterhält der Denobulaner sich ausführlich und richtig amüsant über den Film. Die beiden rätseln, wer denn der Tote im Film sein könnte und versuchen auch auf den Mörder zu schließen. T'Pol ermahnt die beiden zur Ruhe und man erlebt ein starkes Déjà-vu, denn eine ähnliche Szene gab es bereits in der Folge "Horizon" (Org. "Horizon"). Der spätere Teil der Traumszene erinnert ein wenig an Alpträume in früheren Serien mit den Borg. Die Ähnlichkeit zwischen dem Verhalten der Zomies und der Borg (im Traum) ist schon auffällig. Doch das Gute ist, dass man zu Beginn wirklich nicht ahnen kann, dass T'Pol alles nur träumt.

Positiv:

  • gutes Horrorflair
  • für Trek-Verhältnisse neue, innovative Grundstory
  • macht Lust auf mehr

Negativ:

  • die ständigen Blitze an Bord der Sol'eia nerven bald

Wertung

Wiedermal fällt mir nichts richtig Negatives an der Folge auf. Dabei bleibt es jedem selbst überlassen, ob ihm das Ganze nun gefällt oder nicht. Mir persönlich hat die Umsetzung gefallen, auch wenn man hier und da noch etwas hätte verbessern können. Es ist vor allem nett mitanzusehen, wie T'Pol allmählich durchdreht. Da "Impulsiv" (Org. "Impulse") im bisher guten Durchschnitt der dritten Staffel mithalten kann, erhält sie sechs von zehn Punkten.

Fehler

Das vulkanische Schiff, dessen letzte Minuten man in "Die Ausdehnung" (Org. "The Expanse") zu sehen bekam, war nur zwei Tage in der Ausdehnung. Bedenkt man, wie lange die Menschen brauchten, um überhaupt von Trellium-D zu erfahren, und wie lange es dauerte bis T'Pol durchdrehte, erscheint mir diese kurze Zeitspanne doch etwas unwahrscheinlich.

Review von Bernd Paulus

Veröffentlicht unter Guide Enterprise | Verschlagwortet mit , , , | Kommentare deaktiviert für 3.05 – Impulsiv
Impulse

3.06 – Exil
Exile

Staffel 3, Episode 6: Exil (Exil)Ein mächtiger Telepath namens Tarquin nimmt Kontakt mit Hoshi auf und erzählt ihr, dass er der Crew der NX-01 helfen möchte, die Xindi zu finden. Die Enterprise findet Tarquin, der allein auf einem Planeten lebt, weil er von seinem Volk wegen seiner Fähigkeiten ins Exil geschickt wurde. Und obwohl die Menschen ein ungutes Gefühl bei ihm haben, drängt Hoshi Captain Archer, ihm zu vertrauen. Archer schiebt seine Verdächtigungen beiseite und ist mit Tarquins Hilfe einverstanden, doch der Preis könnte sich als zu hoch herausstellen…

Fakten

  • Erstausstrahlung USA: 15.10.2003
  • Erstausstrahlung BRD: 18.12.2004 (SAT.1)
  • Produktionsnummer: 058
  • Story:
  • Drehbuch: Phyllis Strong
  • Musik:
  • Regie: Roxann Dawson  
  • Missionsdatum: Unbekannt

Hauptdarsteller

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Gastdarsteller

Wissenswertes

  • Linda Park beschreibt die Beziehung ihres Charakters Hoshi Sato zu Tarquin als eine "Die Schöne und das Biest"-ähnliche Beziehung. (30.08.2003)
  • Die Dreharbeiten begannen am Mittwoch, dem 20. August, der gleiche Tag, an dem "Impulsiv" (Org. "Impulse") mit den Dreharbeiten fertig wurde, und endeten am Freitag, dem 29. August. (06.09.2003)
  • Sterling konnte den größten Teil der Dreharbeiten ohne Maske vor der Kamera verbringen, da Tarquin für Hoshi telepathisch in menschlicher Gestalt auftritt. Den Rest der Zeit trug er eine groteske Maske – das wahre Aussehen seines Charakters. (06.09.2003)

Zusammenfassung

Ensign Hoshi Sato ist abends in ihrem Quartier. Plötzlich hört sie eine männliche Stimme, die nach ihr ruft. Zuerst entdeckt sie niemanden, doch dann sieht sie eine Gestalt in einer Ecke stehen. Hoshi ruft den Sicherheitsdienst, doch die Gestalt ist schon wieder verschwunden.

Captain Archer trifft im Kommandozentrum überrascht auf T'Pol. Diese hat etwas Interessantes herausgefunden. Nachdem sie die Orte, an denen Anomalien aufgetreten sind, mit den Vektoren der gravimetrischen Wellen, welche die uralte mondgroße Sphäre aussendet, verglich, kam sie zu dem Schluss, dass es noch eine zweite ähnliche Sphäre geben muss. Die Anomalien treten dort auf, wo sich die gravimetrischen Wellen kreuzen. Mit genaueren Daten über das gravimetrischen Feld der zweiten Sphäre, könnte man eine Karte der Anomalien berechnen. Archer lässt sofort einen Kurs setzen. Derweil erklärt Malcolm Hoshi, dass er keine Anzeichen für einen Eindringling gefunden hat. Hoshi ist sich aber sicher, dass jemand in ihrem Quartier war. Reed versucht sie zu beruhigen. Auch er habe sich nachts schon eingebildet, ein Xindi-Soldat stünde neben seinem Bett. Dies sei gar nichts ungewöhnliches. Hoshi glaubt aber nicht an eine Einbildung. Also lässt sie sich auf der Krankenstation von Dr. Phlox untersuchen. Dieser findet aber nichts Beunruhigendes. Hoshi erzählt, dass sie schon seit Tagen das Gefühl hat, beobachtet zu werden. Phlox vermutet, dass ihr der Stress zu schaffen macht.

Hoshi macht sich wieder an die Arbeit. Im Kommandozentrum befasst sie sich mit Übersetzungsarbeiten. Plötzlich hört sie wieder die Stimme. Alle Monitore im Raum zeigen einen Planeten und die Stimme erklärt, sie würde dort auf Hoshi warten. Die Kommunikationsoffizierin ruft den Sicherheitsdienst, doch plötzlich steht eine Gestalt im Schatten hinter ihr. Nun zeigen alle Monitore Hoshi. Der Unbekannte erzählt ihr, sie müsse keine Angst haben. Er sei nicht in der Nähe des Schiffes, wolle aber den Menschen seine Hilfe anbieten. Hoshi will wegrennen und findet sich plötzlich im Innern eines Schlosses wieder. Auch der Unbekannte ist da. Hoshi rennt zu einer Tür, die sie ins Freie führt. Vor ihr ist ein großer Abgrund in einem eisigen Gebirge. Plötzlich legt jemand seine Hand auf Hoshis Schulter. Es ist Reed und die beiden stehen in einem Korridor auf der NX-01. Phlox untersucht Hoshi erneut und kann wieder nichts finden. Reed erklärt, dass er keine Schiffe in der Umgebung und keine Eindringlinge an Bord gefunden hat. Hoshi ist aber sicher, dass sie sich das Ganze nicht einbildet. Captain Archer weiß nicht, was er davon halten soll, lässt aber sicherheitshalber Vorsichtsmaßnahmen treffen. Als die beiden alleine sind, bittet Hoshi Phlox, noch eine Weile auf der Krankenstation bleiben zu dürfen. Der Doktor hat nichts dagegen. Während sie die Tierchen füttert, erzählt Hoshi, dass sie das Gefühl hat, der Unbekannte sei in ihrem Kopf und würde alles durch ihre Augen sehen und erleben. Plötzlich steht der Unbekannte in Gestalt von Phlox vor ihr und erklärt, dass er ihre Gedanken schon seit Tagen erforscht. Er ist ein Telepath und hat in Hoshi den ersten kompatiblen Geist seit Jahren gefunden. Er verändert die Umgebund in ein Gewächshaus und erscheint als Mensch. Weiter bittet der Telepath um ein Treffen. Er möchte über die Mission der Menschen sprechen.

Hoshi erstattet dem Captain Bericht. Der Telepath hat angeboten, den Menschen bei ihrer Suche nach den Xindi zu helfen. Der Captain ist misstrauisch, doch Hoshi glaubt fest an den guten Willen des Fremden. Also lässt Archer sich zu einer Kursänderung überreden. Einige Zeit später erreicht die NX-01 den Zielplaneten und Archer, Hoshi und Reed landen mit einer Fähre. Ihr Ziel ist ein Schloss in einem verschneiten Gebirge, genauso, wie es Hoshi in ihrem Traum zuvor gesehen hat. Die drei treten ein und gelangen zum Arbeitszimmer des Telepathen. Entgegen seinen bisherigen Erscheinungsformen ist er aber kein Mensch, sondern ein sehr fremdartig aussehender Außerirdischer, der seine Gäste überraschend höflich begrüßt.

Der Telepath stellt sich als Tarquin vor und erklärt Hoshi, dass er sie nicht ängstigen wollte und ihr deshalb als Mensch erschien. Er ist über ihren Besuch sehr erfreut. Archer kommt sofort auf den Punkt. Er will Informationen über die Xindi. Tarquin erklärt, dass er ihnen bei der Suche nach der Xindi-Waffe helfen könnte. Jedes Artefakt enthalte eine Art Prägung seiner Erbauer. Der Telepath kann diese Prägung erspüren. Er braucht einen Gegenstand von den Xindi und einige Tage Zeit. Reed spricht ihn darauf an, dass es keine weiteren Lebenszeichen auf dem Planeten zu geben scheint. Tarquin erklärt, dass er schon seit langer Zeit alleine lebt. Archer verspricht, einen Gegenstand herunter zu bringen und will gehen. Tarquin stellt aber eine Bedingung: Hoshi soll während seiner Arbeit bei ihm bleiben.

Auf der Enterprise besprechen Archer und Sato Tarquins Bedingung. Hoshi hat nicht das Gefühl, als wolle er ihr etwas antun, doch Archers Instinkte sagen ihm, dass der Telepath etwas verbirgt. Reed schlägt vor, für einige Tage im Orbit zu bleiben, doch Hoshi ist klar, dass die Menschen nicht genug Zeit haben, um mehrere Tage einfach nur zu warten. Sie ist bereit das Risiko einzugehen. Der Captain stimmt widerwillig zu. Später kehren er und Hoshi auf den Planeten zurück. Sie geben Tarquin ein Teil der Xindi-Sonde, welche die Erde angriff. Archer hat immernoch Bedenken, doch Hoshi ist zuversichtlich und so kehrt der Captain zurück auf die Enterprise.

Am Abend bereitet Tarquin für Hoshi ein großes Essen im Speisesaal. Er hat mit Hilfe ihrer Erinnerungen ihre Lieblingsgerichte nachgebildet. Während sie essen, erkundigt sich Hoshi nach Tarquins Vergangenheit. Er erzählt, dass seine Heimatwelt 30 Lichtjahre entfernt ist. Er hatte das große Pech, als Telepath geboren zu werden. Die Gesellschaft betrachtet diese als Bedrohung. Ihnen bleibt nur das einsame Exil. Tarquin erhebt sein Glas auf die Einsamkeit, mit der Hoshi ja vertraut sei. Diese erkundigt sich, was er meine, woraufhin der Telepath sie daran erinnert, wie sie schon als Kind die meiste Zeit alleine verbrachte und Sprachen studierte. Hoshi ist davon nicht gerade begeistert, weshalb Tarquin sich entschuldigt. Er erklärt, dass er ihre Gedanken seit sie eingetroffen ist nicht mehr liest. Er möchte sie lieber auf normale Weise kennen lernen. Hoshi erklärt, sie sei müde, woraufhin Tarquin sie zu ihrem Zimmer führt. Er stellt es ihr frei, sich im Schloss nach Belieben umzusehen. Allerdings soll sie nicht ins Freie, die Winde seien angeblich sehr stark. Weiterhin gibt er der Linguistin ein Buch, geschrieben in einer alten, toten Sprache von einem Volk, das mittlerweile vergessen ist. Bevor Tarquin geht, meint er noch, dass Hoshi sich nicht alleine oder isoliert fühlen müsse.

Zur gleichen Zeit nähert sich die Enterprise dem mutmaßlichen Standort der zweiten Sphäre. Dies wird spürbar, als überall an Bord Anomalien auftreten. Schließlich wird sogar ein Teil der Hülle von der Untertassensektion gerissen. Die NX-01 kann nicht weiter vordringen. T'Pol vermutet, dass die zweite Sphäre deutlich mehr gravimetrische Energie abstrahlt. Archer befiehlt Trip, eine Fähre mit Trellium-D zu isolieren. T'Pol soll sich im Lauf der nächsten Tage vom Hangar fernhalten.

Am nächsten Tag sieht Hoshi sich im Schloss um. Schließlich erreicht sie Tarquins Arbeitszimmer und beobachtet, wie der Telepath über einer blauen leuchtenden Kugel meditiert. Er bemerkt sie und bittet sie herein. Tarquin hat noch nichts Neues über die Xindi erfahren. Er braucht noch mehr Zeit. Hoshi zeigt Interesse an der Kristallkugel. Tarquin erklärt, dass sie die Reichweite seiner telepathischen Fähigkeiten erweitert. Mit ihrer Hilfe hat er Hoshi gefunden. Er bietet ihr an, die Kugel auszuprobieren. Hoshi nimmt sie in die Hand, während Tarquin ihr Anweisungen gibt. Plötzlich sieht sie Bilder von früheren Erlebnissen und schließlich auch von einem Xindi. Hoshi ist beeindruckt, lehnt einen zweiten Versuch aber dankend ab. Sie geht ins Gewächshaus und bewundert die Blumen. Die junge Frau bemerkt eine Tür, die ins Freie führt und geht hinaus. Sie entdeckt vier Gräber und plötzlich steht auch schon Tarquin hinter ihr, der nicht sehr erfreut über ihren Ausflug ist. Hoshi will aber wissen, wer hier begraben liegt. Tarquin erklärt, dass er über eine außergewöhnlich lange Lebensspanne verfügt. Die Verstorbenen sind seine früheren Gefährten, wie Hoshi hatten sie einen einzigartigen Geist. Tarquin leidet sehr unter der Einsamkeit und bittet Hoshi, seine nächste Weggefährtin zu werden. Die Kommunikationsoffizierin ist wenig begeistert und macht klar, dass sie das Angebot nicht annehmen will. Sie geht zurück ins Schloss und trifft dort auf Tarquins menschliche Gedankenprojektion. Er versucht sie zu überzeugen bei ihm zu bleiben. Er könne sie verstehen, wie kein anderer und eine einzigartige Verbindung zu ihr aufbauen. Er erinnert sie daran, wie einsam und isoliert sie sich manchmal auf der Enterprise fühlt. Hoshi bleibt ablehnend. Tarquin erinnert sie an ihren Großvater, den letzten Menschen, zu dem sie eine richtig nahe Beziehung hatte. Hoshi ist sehr aufgebracht und will gehen. Tarquin bittet sie, nocheinmal darüber nachzudenken. Sie werde genügend Zeit dafür haben.

Nachdem die Fähre isoliert ist, machen sich Archer und Tucker auf den Weg. Dank des Trelliums bleiben sie von den Anomalien verschont. Sie erreichen das Tarnfeld und werden bei dessen Durchquerung kräftig durchgeschüttelt. Wie erhofft befindet sich auf der anderen Seite die Sphäre. Leider wurden die Sensorenrelais beim Flug durch das Tarnfeld beschädigt. Trip kann den Schaden nur von außen reparieren. Archer beschließt, auf der Sphäre zu landen. Während Trip die Reparaturen durchführt, sieht Archer sich um und macht einige Scans. Kurz bevor Trip fertig ist, verursacht er ungewollt einen Kurzschluss. Dadurch wird eine Düse aktiviert und die Fähre driftet ins All davon. Die beiden Menschen versuchen mit ihren Phasenpistolen die Düse zu treffen, was schließlich auch gelingt. Die Fähre stürzt zurück auf die Sphärenoberfläche, direkt vor die Füse der beiden Offiziere. Daraufhin kehren sie mit den Scans zurück zur Enterprise. Anschließend machen sie sich auf den Weg zu Tarquins Planeten, während T'Pol mit der Auswertung der gesammelten Daten beginnt.

Hoshi liegt auf ihrem Bett und liest, als Tarquin das Zimmer betritt. Er teilt ihr mit, dass die Enterprise in einigen Minuten eintreffen wird. Außerdem hat er viele Informationen über die Xindi-Waffe sammeln können. Der Telepath erkundigt sich nocheinmal, ob Hoshi ihre Meinung bezüglich seines Angebots geändert hat, doch leider verneint sie dies. Tarquin ist natürlich enttäuscht. Er schenkt ihr das außerirdische Buch als Erinnerung an ihren Aufenthalt und verabschiedet sich. Wenig später ist Hoshi bereits wieder in ihre Uniform geschlüpft, als Captain Archer eintrifft. Die Kommunikationsoffizierin kann es kaum erwarten, wieder auf die NX-01 zu kommen. Archer erzählt ihr aber, dass Tarquin ihnen viele wichtige Informationen geliefert hat. Er will ihnen weiterhin helfen, solange das Schiff in Reichweite ist. Allerdings soll Hoshi dafür bei ihm bleiben. Zu ihrer Überraschung bittet Archer sie, diesem Wunsch nachzukommen. Hoshi kann sich dazu überwinden, möchte aber einige Dinge aus ihrem Quartier holen. Archer meint, sie müsse den Planeten dafür nicht verlassen und solle ihm eine Liste geben. Hoshi möchte sich zumindest von ihren Freunden verabschieden, doch Archer entgegnet, dafür wäre keine Zeit. Travis würde es sicher verstehen. Hoshi wird stutzig, denn gerade hat sie noch an den Ensign gedacht. Ihr wird klar, dass nicht der Captain sondern eine von Tarquins Gedankenprojektionen vor ihr steht.

Zur gleichen Zeit trifft die Enterprise im Orbit ein. Archer lässt Hoshi rufen, doch das Signal kommt nicht bis zur Oberfläche durch. Ohne Vorwarnung schalten sich sämtliche Systeme ab. Es wird dunkel auf der NX-01. Hoshi geht wütend zu Tarquin. Sie fragt ihn, wie er dem Captain hätte erklären wollen, dass sie nicht mehr auf die Enterprise zurückkehrt. Ihr ist klar geworden, dass Tarquin nur sie beeinflussen kann. Doch der Telepath reagiert überraschend gelassen. Die Enterprise sei schon zurück und ihr Schicksal liege jetzt in Hoshis Hand. Tarquin habe zu lange nach jemandem wie ihr gesucht, um sie einfach so gehen zu lassen. Wenn Hoshi bei ihm bleibt, werde der Crew nichts passieren. Andernfalls wird die Enterprise weiter ohne jegliche Energie bleiben. Hoshi ist über Tarquins Bereitschaft so viele Leute zu töten entsetzt. Sie nutzt die Gelegenheit, schnappt sich die Kristallkugel und droht, sie zu zerbrechen. Tarquin spielt die Drohung herunter, doch Hoshi erinnert ihn, dass er eines Tages auch sie begraben wird und ohne die Kugel niemals wieder einen Gefährten finden würde. Schließlich gibt der Telepath nach, die Enterprise erhält ihre Energie zurück.

Nachdem Hoshi – ohne neue Informationen – zurück an Bord ist, geht die NX-01 wieder auf alten Kurs. T'Pol hat nach einiger Zeit die Daten der zweiten Sphäre analysiert und ruft Archer ins Kommandozentrum. Die Vulkanierin hat mit den Daten der beiden Sphären versucht eine Karte der Anomalien herzustellen. Leider ist diese an einigen Stellen, wo die Enterprise schon auf Anomalien gestoßen ist, nicht ganz zutreffend. Von diesen Daten ausgehend, ist T'Pol zu dem Schluss gekommen, dass mindestens 50 solcher Sphären existieren müssen. Es scheint als habe irgendjemand einst absichtlich mit diesen Sphären die delphische Ausdehnung erschaffen. Unterdessen ist Hoshi in ihrem Quartier. Sie hat das Buch von Tarquin fertig gelesen. Plötzlich sitzt der Telepath, genauer gesagt seine Gedankenprojektion, neben ihr. Er verspricht, dass er sie zum letzten Mal besucht und hat Informationen für Captain Archer. Tarquin möchte nicht, dass Hoshi verletzt wird und vielleicht ändert sie ihre Meinung noch eines Tages.

Hoshi kommt zu Captain Archer in den Bereitschaftsraum und erzählt von Tarquins Besuch. Er hat ihr die Koordinaten einer Xindi-Kolonie gegeben. Dort wird offenbar ein Teil der Waffe gebaut…

Analyse

Nach 22 Folgen sehen wir mit "Exil" (Org. "Exile") endlich wieder eine Hoshi-Folge. Beim letzten Mal konnte man mit "Vermisst" (Org. "Vanishing Point") weder Hoshis Charakter, noch Linda Parks Fähigkeiten als Schauspielerin gerecht werden. Nun wagen die Autoren einen erneuten Versuch.

Schon recht bald bemerkt man, dass der Hauptplot überraschenderweise einmal ohne Action auskommt. Dafür konzentriert man sich viel stärker auf die Charaktere Hoshi und Tarquin und das beherrschende Thema Einsamkeit. Selbst auf der Enterprise unter 80 anderen Menschen fühlt Hoshi sich manchmal einsam und isoliert, was ihr Tarquin mehrfach sehr deutlich vor Augen führt. Trotzdem möchte sie nicht bei ihm bleiben, obwohl der Telepath sie versteht, wie kein anderer es könnte. Vor allem ihr Pflichtgefühl spielt bei dieser Entscheidung eine wichtige Rolle. Eine Eigenschaft Hoshis, die wir schon früher gesehen haben. Natürlich fällt es ihr auch schwer, ihre Freunde verlassen zu müssen, wie bei dem Gespräch mit Tarquins Projektion von Archer klar wird. Als hierbei Ensign Mayweather zur Sprache kommt, fiel mir aber überraschend auf, dass wir von dem Steuermann bis zu diesem Zeitpunkt eigentlich nichts gesehen haben. Bei genauerem Nachsehen, stellte ich fest, dass er nur in einer kurzen Szene zuvor für wenige Sekunden im Bild saß – natürlich ohne irgendwelchen Text. Zwar sind wir derartiges inzwischen (leider) gewohnt, allerdings fällt es aufgrund des Gesprächs über Travis stärker auf als sonst. Bei der gleichen Szene erinnerte ich mich wieder daran, dass Hoshi und Travis eigentlich richtig gute Freunde sind. In der ersten Staffel hatte man davon sogar öfter etwas gesehen, wenn sie beispielsweise zusammen gegessen haben und über aktuelle Themen plauderten. Zuletzt gab es so eine Szene, so weit ich mich erinnere aber in der Episode "Die Schockwelle" (Org. "Shockwave"). Es ist wirklich schade, dass dies im Laufe der zweiten Staffel vollkommen in Vergessenheit geriet und deshalb würde ich mir wünschen, wenn sich die Autoren wieder besinnen. Nicht nur, dass es die beiden bisher so vernachlässigten Charaktere Hoshi und Travis wieder etwas mehr auf den Bildschrim bringen würde, solche Szenen bringen einem die Charaktere auch oftmals näher, da man mehr auf ihr Privatleben eingehen kann.

Weiter oben hatte ich geschrieben, dass der Hauptplot endlich einmal auf Action verzichtet. Allerdings scheinen die Macher weiterhin darauf zu setzen, dass jede Folge zumindest eine actionlastige Szene enthalten muss, und so dürfen sich Archer und Trip bei ihrem Besuch der Sphäre im "Tonfährenschießen" üben. Besagte Szene zeigt deutlich, dass man es mit den Spezialeffekten auch übertreiben kann. Die abhebende Fähre und ihr anschließender Rücksturz auf die Oberfläche wirkt dermaßen unrealistisch, dass nicht einmal die eigentlich schöne Optik das Kopfschütteln über die offensichtliche Verachtung physikalischer Prinzipien verhindern kann. Es hieß zwar einst, in der Ausdehnung würde die Physik nicht immer greifen, aber beim besten Willen geht man hier deutlich zu weit. Die "Sphären-Story" an sich und das Resultat, dass es noch viele andere Sphären gibt, sind da schon interessanter und mysteriöser. Wir dürfen gespannt sein, wer die Ausdehnung geschaffen hat. Allerdings könnte ich mir inzwischen schon lebhaft vorstellen, dass die Delphic-Ausdehnung zum Schluss durch die Vernichtung der Sphären verschwinden wird. Jedenfalls wäre es eine Erklärung, weshalb man in späteren Serien nicht mehr über sie spricht. Die Frage ist nur, ob wir die Identität der Erbauer und ihre Motive erfahren werden. Möglicherweise gibt es da ja wieder eine Verbindung zum Temporalen Kalten Krieg.

Das Ende von "Exil" (Org. "Exile") ist, wie mittlerweile für die neue Staffel üblich offen, fast noch offener als sonst, denn dieses Mal wird unmissverständlich die nächste Folge "Die Ladung" (Org. "The Shipment") eingeleitet. Ein wenig enttäuscht war ich mal wieder, dass man auf das offene Ende der letzten Folge "Impulsiv" (Org. "Impulse") nicht richtig eingegangen ist. Wir erinnern uns, T'Pol hatte einen schrecklichen Alptraum und litt noch unter den Nachwirkungen ihres Besuches auf dem vulkanischen "Zombieschiff". Nun, eine Folge später, ist sie schon wieder die beherrschte logische Vulkanierin, die scheinbar nie ausgetickt ist. Verstehen sie mich nicht falsch, ich habe es begrüßt, dass T'Pol zu Gunsten von Hoshi in den Hintergrund trat. In ihren wenigen Szenen, hätte man aber doch zumindest andeuten können, dass ihre Welt noch nicht wieder so heil ist, wie sie es gerne hätte. Es hätte mir ja schon gereicht, wenn sie zu Beginn, als Archer überrascht feststellt, dass T'Pol so spät noch arbeitet, eine Antwort à la "Ich konnte nicht schlafen" gegeben hätte. Dem aufmerksamen Zuschauer wäre klar gewesen, dass sie immer noch mit Alpträumen hadert. Andererseits ist es aber auch postiv, dass man darauf verzichtet hat, ihr eine Massage von Trip zu verpassen.

Positiv:

  • Hoshi im Vordergrund
  • interessante charakterbezogene Hauptstory, die ohne Action auskommt

Negativ:

  • Statisten-Travis hat so gut wie nichts zu tun

Wertung

Phyllis Strong ist es geglückt eine schöne Folge über Hoshi zu zaubern, in einem Stil, der bei Enterprise bisher zu selten zu sehen war. Leider werden wir gleichzeitig daran erinnert, was uns vor allem in Bezug auf Hoshi und Travis in der zweiten Staffel alles verloren ging. Viele der anderen Autoren dürfen sich an dieser Folge gerne ein Beispiel nehmen. "Exil" (Org. "Exile") erhält sechs von zehn Punkten. Hoffentlich dauert es nicht wieder 22 Episoden bis zur nächsten Hoshi-Folge.

Review von Bernd Paulus

Veröffentlicht unter Guide Enterprise | Verschlagwortet mit , , , | Kommentare deaktiviert für 3.06 – Exil
Exile

3.07 – Die Ladung
The Shipment

Staffel 3, Episode 7: Die Ladung (The Shipment)Archer, Reed und Major Hayes infiltrieren eine Kolonie der Xindi-Faultiere, um dort mehr über eine Massenvernichtungswaffe der Xindi zu erfahren, mit der ein Angriff auf die Erde erfolgen soll.

Fakten

  • Erstausstrahlung USA: 29.10.2003
  • Erstausstrahlung BRD: 19.12.2004 (SAT.1)
  • Produktionsnummer: 059
  • Story:
  • Drehbuch: Chris Black & Brent V. Friedman
  • Musik:
  • Regie: David Straiton  
  • Missionsdatum: Unbekannt

Hauptdarsteller

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Gastdarsteller

Wissenswertes

  • Gerüchten zufolge bauen die Xindi in einer Fabrik eine Waffe, die für den nächsten Angriff auf die Erde benutzt werden soll. Archer wird dazu bestimmt, diese Fabrik zu zerstören, um die Fertigstellung dieser Waffe zu verhindern. (23.08.2003)
  • Es soll eine sechste Xindi-Spezies geben, die Xindi-Avians, die allerdings durch zwei andere Xindi-Spezies vernichtet wurden. (23.08.2003)

Vektor-Grafik

Xindi Shipment XINDI002
Xindi-Shipment Logo

Zusammenfassung

In seinem Labor berät der Xindi-Wissenschaftler Degra mit einem Xindi-Reptil das weitere organisatorische Vorgehen. Es wurde bereits ein Planet für den Test der Waffe, mit welcher die Erde angegriffen werden soll, ausgewählt. Allerdings benötigt Degra noch weitere 100 kg einer Substanz namens "Kemosite". Der Reptil will Gralik verständigen. Falls der Test erfolgreich verläuft, ist es nur noch eine Frage von Wochen, bis die Waffe einsatzbereit sein wird.

Die Enterprise ist unterwegs zu einer Xindi-Kolonie, deren Lage sie vom Telepathen Tarquin erfahren hat. Im Kommandozentrum werten Archer, T'Pol und Reed die Daten der Langstreckenscans aus und stellen fest, dass es scheinbar keinerlei Verteidigungseinrichtungen gibt. Dementsprechend bleibt es zweifelhaft, ob sich auf dem Zielplaneten tatsächlich eine Einrichtung zum Bau der Waffe befindet. Trotzdem will Archer nachsehen. Er befiehlt, die NX-01 nach erreichen des Systems hinter einem Mond zu verstecken. Reed und der MACO-Major Hayes sollen ihn auf eine Aufklärungsmission begleiten. Zwei Stunden später landen die drei mit einer Fähre auf der Oberfläche. Es gelingt ihnen, dank entsprechender Vorsichtsmaßnahmen, unentdeckt zu bleiben. Nachdem sie einen dichten Wald durchquert haben, entdecken die drei eine Station. Mithilfe eines Fernglases identifiziert Archer die Einwohner als Xindi. Sie gehören der Faultier-Subspezies an, welche die Menschen bisher nur aus der Datenbank kennen. Archer teilt der Enterprise die neuen Erkenntnisse mit. Außerdem scheinen die Arbeiten im Inneren sehr energieaufwändig zu sein. Das bereitstehende Verstärkungsteam soll aber noch warten. Archer will sich zuerst im Inneren der Station umsehen.

Nachdem sich das Team Zugang verschafft hat, erreicht es ein Labor. Dort stößt Reed auf mehrere Kanister, gefüllt mit einem unbekannten radiolytischen Gemisch. Im Labor befinden sich davon größere Mengen. Als drei Laborarbeiter den Raum betreten, müssen sich die Menschen verstecken. Die Faultiere unterhalten sich darüber, dass sie einen größeren Auftrag zur Kemosite-Produktion erhalten haben. Einer der Arbeiter befürchtet, dass Degras Bestellung ihre Kapazitäten überfordern könnte. Der Leiter gibt seinen beiden Mitarbeitern aber klare Anweisungen, damit sie den Zeitplan einhalten können. Dann gehen die Xindi wieder. Archer lässt einen der Kanister auf die Enterprise beamen. Trip und T'Pol sollen den Stoff analysieren. Wieder im Freien schlagen Reed und Hayes dem Captain vor, die gesamte Station aus dem Orbit zu zerstören. Archer ist jedoch dagegen. Immerhin könnte sie die nächste Schiffsladung Kemosite zur Waffe führen. Etwas später geht der Leiter des Labors in sein nahe gelegenes Haus. Plötzlich stehen die drei Menschen mit gezückten Waffen in seiner Stube. Captain Archer hat einige Fragen an ihn.

Der Faultier-Xindi ist verwirrt, da er nicht weiß, wer vor ihm steht. Nachdem Reed und Hayes das Haus durchsucht haben, gehen sie nach draußen, um Wache zu halten. Archer beginnt mit der Befragung und der Xindi stellt sich als Gralik vor. Als der Captain die Erde erwähnt, scheint sein Gefangener diese nicht zu kennen. Archer möchte mehr über Kemosite wissen. Gralik erklärt, dass es dafür viele Anwendungsmöglichkeiten gibt, abhängig vom Reinheitsgrad. Archer erkundigt sich nach Degra und wofür dieser das Kemosite brauche. Gralik entgegnet, dass er seine Kunden normalerweise nicht nach dem Verwendungszweck frage. Archer erzählt ihm wütend, dass damit eine Waffe gebaut wird, um die Menschheit auszulöschen. Er will Informationen über diese. Gralik ist sehr überrascht. Er hatte offensichtlich keine Ahnung davon. Während Archer eine Befragungspause einlegt, erhält er von der Enterprise die Bestätigung, dass die Sonde, welche die Erde angriff, Kemosite enthielt. Außerdem ist es Bestandteil des Xindi-Gewehrs, welches die Menschen kürzlich erbeuten konnten. Trip möchte dieses genauer untersuchen. Archer stimmt zu und beendet das Gespräch. Reed gratuliert dem Captain, dass sie nach dreimonatiger Suche in der Ausdehnung endlich eine Waffenfabrik der Xindi zerstören können. Archer hat aber Zweifel. Immerhin würde er die Ängste der Xindi vor den Menschen bestätigen und wahrscheinlich einen Krieg beginnen. Trotzdem befiehlt er Major Hayes, Sprengladungen zu legen. Allerdings soll nur die Fabrik, nicht aber die Siedlung zerstört werden. Graliks Schicksal bleibt vorerst offen, jedoch soll niemand erfahren, dass die Menschen hier waren.

Captain Archer hat bei Trip und T'Pol einen Gegenstand angefordert. Während sie ihn auf den Planeten beamen, fragen sie sich, was er wohl damit vor hat. Unterdessen wird Gralik langsam ungeduldig. Major Hayes macht ihm aber klar, dass er besser sitzen bleibt. Archer tritt ein. Nachdem Hayes gegangen ist, wirft der Captain Gralik ein Trümmerstück vor die Nase. Der Xindi bestreitet erneut, etwas darüber zu wissen. Archer klärt ihn auf, dass es ein Teil der Sonde ist, die sieben Millionen Menschen ermordete hat. Der Pilot war ein Xindi, die Baustoffe waren xinditypisch und enthielten ein Gemisch, das in Graliks Fabrik produziert wird. Archer will jetzt endlich wissen, wo die große Version der Waffe gebaut wird. Gralik ist sehr überrascht. Allerdings lässt er sich nicht einfach als Mörder bezichtigen. Immerhin habe er zuvor noch nie einen Menschen gesehen oder von der Erde gehört. Er hat mit der Waffe nichts zu tun. Zur selben Zeit macht Trip sich an die Untersuchung des Xindi-Gewehrs. Er hat Phlox hinzugezogen, da es laut den Scans organische Komponenten enthält. Als Trip die Waffe öffnet, erblicken die beiden zwei kleine Würmer. Phlox bemerkt, dass sie synaptische Impulse aussenden und mit Sicherheit organisch sind. Während sie einen Wurm genauer ansehen, wächst an seinem Platz plötzlich ein neuer nach.

Gralik analysiert das Trümmerstück und muss zugeben, dass das enthaltene Kemosite von seiner Fabrik stammt. Der Faultier-Xindi erklärt erneut, wie vielfältig man das radiolytische Gemisch einsetzen kann. Er und seine Mitarbeiter feierten ihren Geschäftserfolg, als Degra größere Mengen bestellte. Über die Verwendung solch reinen Kemosites hatte sich niemand Gedanken gemacht. Archer erkundigt sich über Degra. Gralik erzählt, dass er ein Xindi-Primat ist. Die Primaten waren bisher immer glaubhaft und vertrauenswürdig gewesen. Vielleicht kann man ihnen inzwischen aber so wenig vertrauen wie den Reptilien. Archer erzählt, dass er es sich kaum vorstellen kann, dass fünf intelligente Spezies auf dem gleichen Planeten nebeneinander existieren. Gralik stutzt bei der Zahl fünf. Er erzählt, dass es einst eine sechste Subspezies, die Xindi-Vögel gab. Seit dem Krieg sind sie verschwunden. Kein einziger konnte den Heimatplaneten vor dessen Zerstörung verlassen. Archer möchte mehr über den Krieg wissen. Gralik erzählt, dass er hundert Jahre dauerte. Am Ende zündeten die Insektoiden und Reptilien entsprechend gelegte Sprengladungen und zerstörten den ohnehin schon geologisch instabilen Planeten. Die Vögel kennt man jetzt nur noch aus Erzählungen. Die Nachkommen der Überlebenden sind über die ganze Ausdehnung verstreut. Die meisten sind friedlich, doch nicht alle. Major Hayes unterbricht das Gespräch. Er holt Archer nach draußen und meldet, dass die Sprengladungen verteilt sind. Allerdings scheint es in der Fabrik unruhig zu sein. Etwas passiert. In diesem Moment meldet T'Pol, dass sich ein Schiff der Reptilien nähert.

Am nächsten Morgen landet eine Fähre der Reptilien. An Bord sind auch zwei Primaten. Archer und Reed beobachten alles aus der Ferne. Offenbar sind die Reptilien über etwas aufgebracht. Derweil wird Trip auf die Krankenstation gerufen. Phlox hat die organische Komponente des Gewehrs genauer untersucht. Offenbar ist sie für die Stärke des Energieausstoßes verantwortlich. Leider ist es Phlox nicht gelungen, die Würmer krank zu machen. Einzig eine anhaltende Bestrahlung mit Delta-Strahlung war erfolgreich. Theoretisch könnte man so die Xindi-Waffen problemlos außer Gefecht setzen. Unglücklicherweise ist die erforderliche Dosis für Menschen ebenfalls sehr gefährlich. Für Trip ist es immerhin ein Ansatzpunkt.

Gralik erklärt Archer, dass die Reptilien drei Tage zu früh eingetroffen sind. Archer wird sich mit seiner Mission beeilen müssen, denn Degras Männer wollen ihre letzte Schiffsladung abholen. Als Laborleiter ist es Graliks Aufgabe, die Reinheit des Kemosites zu prüfen und sicherzustellen, dass die gewünschten Anforderung erfüllt sind. Er bietet an, für Archer Informationen zu beschaffen, auch wenn es riskant ist. Der Captain ist immer noch misstrauisch. Gralik könnte ihn verraten. Der Faultier-Xindi erklärt, dass er auf seine Arbeit sehr stolz ist und nicht zulassen will, dass sie derart missbraucht wird. Er hätte vielleicht schon den Tot von sieben Millionen Menschen verhindern können. So etwas soll nicht wieder passieren. Reed benachrichtigt Archer, dass zwei Xindi zum Haus kommen. Es sind Graliks Mitarbeiter. Sie klopfen mehrmals an die Tür und gehen wieder, als sie keine Antwort erhalten. Gralik warnt, dass sie zurückkommen werden, mit bewaffneten Reptilien. Da nicht einmal hundert Leute auf dem Planeten leben, bleibt es nicht unbemerkt, wenn jemand plötzlich verschwindet. Degra wird erst gehen, wenn Gralik die Abschlussanalyse durchgeführt hat.

Trip und Phlox bereiten in der Waffenkammer einen Test des Xindi-Gewehrs vor. T'Pol ist der Meinung, man sollte dafür eine geeignetere Umgebung finden. Trip und Phlox werfen aber ein, dass ihnen die Zeit fehlt. Außerdem kommen sie ohne einen praktischen Test bei ihren Untersuchungen nicht weiter. Ohne genaueres Wissen über die Waffentechnologie der Xindi werden sie beim nächsten Angriff wieder unvorbereitet getroffen werden. T'Pol gibt ihr Einverständnis. Auf dem Planeten beschwert sich der Reptilien-Kommandant bei Degra, dass die Faultiere immernoch nicht fertig sind. Der Wissenschaftler ist da etwas verständnisvoller, immerhin sind sie drei Tage zu früh. Die beiden Faultier-Arbeiter kommen hinzu und melden, dass sie Gralik nicht finden können. Niemand hat ihn gesehn. Allerdings geht er oft außerhalb der Siedlung spazieren. Der Reptilien-Kommandant beschließt, die Suche in die Hand zu nehmen. Die Menschen sind mit Gralik inzwischen in den Wald geflohen. Während sie weitergehen, bemerkt Reed zwei näherkommenden Objekte. Sie nähern sich sehr schnell. Das Team versteckt sich hinter den Bäumen und erblickt schließlich zwei fliegende Suchdrohnen. Archer kann eine zerstören, die andere entkommt beschädigt. Die Menschen sind aufgeflogen. Gralik schlägt vor in einigen Höhlen Schutz zu suchen. Dort müssten sie sicher sein.

Auf der Enterprise will Trip das Gewehr testen. Allerdings lässt es sich nicht abfeuern. Der Ingenieur bemerkt eine Anzeige, die immer kleiner wird, ein Countdown. T'Pol stellt fest, dass sich die Waffe überlädt. Trip findet keine Möglichkeit, dies zu verhindern. Er spurtet los und erreicht im letzten Moment den Transporter. Kurz nachdem das Gewehr im All materialisiert, explodiert es auch schon.

Archer berät mit T'Pol das weitere Vorgehen. Es sind keine weiteren Schiffe eingetroffen, doch die Vulkanierin schlägt dem Captain vor, angesichts seiner Entdeckung aufs Schiff zurückzukehren. Archer will aber bleiben. Er hat noch etwas zu erledigen. Reed kann keine näherkommenden Truppen ausmachen. Offensichtlich konnten sie verhindern, dass die Suchdrohnen ihre Position übermitteln. Gralik ist sicher, dass die Reptilien sie in diesen Höhlen nicht finden werden. Das Gestein stört ihre Scans. Der Faultier-Xindi möchte wissen, wie Archer weiter vorgehen will. Er rechnet damit, dass die Menschen die Fabrik zerstören und ihn gleich hier im Wald "entsorgen" wollen. Überraschenderweise hat der Captain etwas anderes im Sinn. Ihm ist klar geworden, dass die Bewohner dieses Planeten nichts mit dem Angriff auf die Erde zu tun hatten. Er kann sie nicht dafür bezahlen lassen. Archer ist bereit, Graliks Angebot anzunehmen. Degra wird sein Kemosite bekommen, allerdings nicht ganz so, wie er es wollte. Nachdem sie den Plan besprochen haben, geht Gralik nach hause. Reed und Hayes haben Bedenken, ihn alleine gehen zu lassen. Doch Archer vertraut dem Xindi. Dann ruft er die Enterprise. Hoshi und T'Pol müssen etwas für ihn vorbereiten.

Gralik geht ins Labor und teilt seinen beiden Mitarbeitern mit, dass er einen weiteren Test des Kemosites durchführen will. Er trägt ihnen auf, den ersten Teil des Tests durchzuführen, während er sich dem zweiten Teil widmet – alleine. T'Pol und Hoshi haben in der Zwischenzeit das Kemosite, welches Archer am Vortag zur Analyse beschafft hatte, so verändert, dass man seiner Spur folgen kann. Sie beamen den Kanister auf den Planeten zu Archer. Während Gralik im Labor arbeitet, kommen Degra und der Reptilien-Kommandant zu ihm. Der Reptil-Xindi spricht Gralik auf dessen Ausflug in den Wald an. Der Faultier-Xindi erzählt, dass er jagen war. Die Suchdrohne hat die Beute verschreckt, weshalb er sie zerstörte. Außerdem stellt er klar, dass er alleine war. Degra und der Reptil möchten wissen, was Gralik mit dem Kemosite macht, immerhin wurde ihnen gesagt, die Ladung sei fertig. Gralik reagiert genervt und meint, dass er in 42 Jahren niemals eine Ladung abschickte, deren Reinheit er nicht persönlich geprüft hat. Degra hält ihn zu Eile an.

Einige Zeit später beziehen Reed und Hayes auf einem Felsvorsprung Posten. Von dort überblicken sie den Landeplatz. Als niemand zu sehen ist, geben sie Archer ihr Ok. Dieser schleicht sich in die Xindi-Fähre. In einem Frachtraum an Bord gelangt er zu mehreren Truhen, gefüllt mit Kemosite-Kanistern. Er tauscht einen davon durch die präparierte Probe aus. Unterdessen verlassen Degra und der Reptilien-Kommandant zusammen mit Gralik den Komplex. Während der Faultier-Xindi seine Kunden verabschiedet bemerkt er, wie Archer die Laderampe der Fähre verlässt. Um Zeit für den Menschen zu gewinnen, erkundigt Gralik sich nach dem Verwendungszweck des Kemosites. Der Reptil-Kommandant meint, es gehe ihn nichts an, doch Degra findet, dass es alle Xindi angehe. Sie bereiten nämlich einen Schlag gegen eine "unbarmherzige außerirdische Rasse" vor, die droht die Xindi auszulöschen. Gralik könne auf seine Beteiligung stolz sein. Kurz darauf verlässt das Reptilienschiff den Orbit. Hoshi hat ein klares Signal vom veränderten Kemosite.

Archer bedankt sich bei Gralik. Dieser ist unsicher, ob er seinem Volk nun geholfen oder es verraten hat. Der Captain bittet ihn, ihm zu vertrauen. Dann stoßen die beiden zusammen an. Archer ist besorgt, dass Degra herausfinden wird, dass Gralik das Kemosite sabotiert hat. Der Faultier-Xindi sieht darin aber kein größeres Problem. Ihm ist wichtiger, dass der Bau der Waffe dadurch ernsthaft verzögert wird. Archer soll sich keine Sorgen um ihn machen und sich ganz auf die Suche nach der Waffe konzentrieren. Leider haben die Menschen das Signal verloren, als das Reptilienschiff durch ein Energieportal flog. Gralik macht ihm Mut. Die Reichweite der Protale ist nicht sehr groß, weshalb sie weitersuchen sollen. Bevor der Captain geht, erinnert Gralik ihn daran, dass nicht alle Xindi seine Feinde sind. Archer verspricht, daran zu denken.

Analyse

Langsam geht es voran mit der Suche der Menschen. Zwar haben sie die Waffe der Xindi oder ihre Stützpunkte noch nicht gefunden, aber im Verlauf von "Die Ladung" (Org. "The Shipment") können Archer und seine Mannen immerhin einen gewissen Erfolg verbuchen. Nicht nur, dass sie den Bau der Waffe beträchtlich verzögern konnten, es besteht jetzt zumindest die Möglichkeit, den Standort der Waffe auszumachen. Die wichtigste Lektion für Archer war aber, dass nicht alle Xindi automatisch seine Feinde sind. Diese Entwicklung ist eigentlich recht gut dargestellt, denn im Verlauf der Folge sieht man, wie Archers Misstrauen gegenüber Gralik immer mehr verschwindet. Allerdings steht das ganze in einem gewissen Gegensatz zu dem Archer, den wir in "Die Anomalie" (Org. "Anomaly") gesehen haben. Damals war er deutlich aggressiver und wollte die Informationen um jeden Preis. Dieses Mal wirkt der Captain der NX-01 deutlich einsichtiger und verständnisvoller, mehr einem Sternenflottenkommandanten und auch seinem Auftreten zu Beginn der Serie entsprechend. Die Rolle, die man von ihm erwartet hätte, nehmen nun Reed und Hayes, die Soldaten, ein. A Prospos Major Hayes, was ihn betrifft war ich doch etwas enttäuscht. Denn obwohl sich genügend Möglichkeiten offenbart hätten, verzichteten die Autoren darauf, seinen Charakter, seine Ansichten oder irgendetwas an dem MACO näher zu beleuchten. Wie schon die meisten MACOs bisher blieb er blasser als T'Pols Landeinsatzuniform. Dies ist vor allem deshalb schade, weil man in "Impulsiv" (Org. "Impulse") anhand von Hawkins bereits zeigte, dass es durchaus möglich ist, die MACOs nebenbei etwas interessanter zu gestalten.

Der Hauptplot war an sich interessant und stellenweise sogar recht spannend gestaltet, auch wenn man sich wieder an die ein oder andere Szene aus anderen Serien und Filmen erinnert fühlte. Immerhin muss man dem Autorenteam dieses Mal nicht vorwerfen nur billig geklaut zu haben. Was mir schon in der letzen Folge "Exil" (Org. "Exile") aufgefallen war, ist die Tatsache, dass die beiden Folgen vor dem Hintergrund des Staffelhandlungsbogen hervorragend verknüpft wurden. Für Enterprise etwas untypisch, sehen wir zu Beginn sogar eine kleine Zusammenfassung der letzten Folge. Auf diese Weise benötigt man keinen billigen Zufall um die Fabrik zu finden, sondern erhält die Informationen auf eine mehr oder weniger unvorhergesehene Weise. Dies macht das ganze natürlich deutlich glaubwürdiger. Wieder einmal werden auch neue Handlungsverläufe für die Zukunft angedeutet. Es ist vermutlich nur eine Frage der Zeit, bis die NX-01 die Spur des Kemosites wieder aufnehmen wird und mit etwas Glück werden sie auch eine Möglichkeit finden, die Xindi-Gewehre auszuschalten. Hierbei gilt es, die kommenden Folgen abzuwarten. Weiterhin erfahren wir wieder Neuigkeiten über die Xindi. Die Zerstörung ihres Heimatplaneten, dessen Überreste wir schon im Staffelauftakt "Die Xindi" (Org. "The Xindi") zu Gesicht bekamen, geht also auf das Konto von Reptilien und Insektoiden und ist das Ergebnis eines langen Krieges zwischen den Xindi-Subspezies. Dementsprechend ist das Misstrauen unter ihnen vor allem in Bezug auf die Reptilien deutlich spürbar. Inzwischen wird auch klar, dass die Faultiere wohl die friedlichste Subspezies sind. Diesen Eindruck hatte man schon bei den Diskussionen des Xindi-Rats in "Die Xindi" (Org. "The Xindi") und "Rajiin" (Org. "Rajiin"). Ihr Vertreter war damals im Gegensatz beispielsweise zu den Insektoiden vor allem auf den Zusammenhalt des Rates bedacht. Es bleibt abzuwarten, ob und wie sich diese Spannungen innerhalb der neuen Antagonistenrasse auswirken werden.

Ein kleiner Wehrmutstropfen bleibt aber mal wieder und entwickelt sich langsam zu einem ernsthaften Dauerproblem: Travis. Während Hoshis Zurückhaltung noch verständlich ist, immerhin stand sie beim letzten Mal im Mittelpunkt, kann ich nicht wirklich nachvollziehen, weshalb Mayweather noch weniger zu tun hat als sie. Zum x-ten Mal beschränkt sich sein Dasein auf ein oder zwei obligatorische Sätze ohne nähere Bedeutung. Ansonsten darf er nur still an seiner Konsole sitzen. Allmählich wird seine Farblosigkeit ein wenig lästig. Die Autoren sollten endlich mal, etwas mit ihm anfangen.

Positiv:

  • interessante Weiterführung des Xindi-Plots
  • Archer überwindet seine Rachsucht allmählich

Negativ:

  • Major Hayes bleibt blass
  • Sorgenkind Travis

Wertung

Vom Grundlegenden Ansatz erinnert "Die Ladung" (Org. "The Shipment") an "In sicherem Gewahrsam" (Org. "Detained") aus der ersten Staffel. Damals hatte man die Suliban näher beleuchtet und, wie auch jetzt, feststellen müssen, dass nicht alle von ihnen böse sind. Auch damals hatte man erfahren, dass ihr Heimatplanet zerstört worden war. Allerdings gibt es auch gewisse Unterschiede, denn die Xindi haben ihren Planeten selbst zerstört. Außerdem sind die Motive des Rates und seiner Anhänger immer noch nicht klar. Trotzdem will ich nicht glauben, dass sie einfach nur böse und niederträchtig sind, ohne stichhaltige Motive zu haben. Doch da gilt es einmal mehr, Geduld zu haben, denn uns bleiben noch einige Folgen, bis die Xindi-Story abgeschlossen wird und darin kann noch viel geschehen. Konform mit dem Durchschnitt der bisherigen Folgen von Staffel 3 erhält "Die Ladung" (Org. "The Shipment") sechs von zehn Punkten. Es war im Grunde klar, dass ein solcher Schritt ("nicht alle Xindi sind böse") irgendwann erfolgen würde und dafür macht die Episode ihre Sache gut.

Review von Bernd Paulus

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The Shipment

3.08 – Dämmerung
Twilight

Staffel 3, Episode 8: Dämmerung (Twilight)Eine räumliche Verzerrung führt dazu, dass Archer keine Erinnerungen mehr in seinem Langzeitgedächtnis speichern kann. Jahre später wird er eines Morgens wach und ist erstaunt darüber, wie der Konflikt zwischen der Menschheit und den Xindi ausgegangen ist.

Fakten

  • Erstausstrahlung USA: 05.11.2003
  • Erstausstrahlung BRD: 02.01.2005 (SAT.1)
  • Produktionsnummer: 060
  • Story:
  • Drehbuch: Mike Sussman
  • Musik:
  • Regie: Robert Duncan McNeill  
  • Missionsdatum: Unbekannt

Hauptdarsteller

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Gastdarsteller

Wissenswertes

  • Die Hauptdreharbeiten zu dieser Episode wurden nach sieben Tagen Drehzeit am 19. September 2003 beendet. Kurz unterbrochen wurden Sie durch den Tod des Enterprise-"First Assistant Director" Jerry Fleck (24.09.2003)
  • Während der Dreharbeiten mussten sich die Hauptdarsteller mehrfach umziehen und umschminken lassen, damit man die Enterprise und ihre Besatzung in den verschiedenen Zeitperioden zeigen konnte. Nicht einmal Porthos blieb hiervon unberührt, denn in einer Szene wurde sogar ein "alter Porthos" benötigt. Natürlich wurden für diese Episode auch einige Actionszenenen gefilmt, wozu auch Eine gehört, in der ein Wirt eines Xindi-Reptils die Enterprise entert. (24.09.2003)
  • Archer wacht in seinem Quartier auf, nachdem das Schiff unter Beschuß gerät. Da er durch den Angriff in seinem Quaurtier eingeschlossen wurde, wird T'Pol zum neuen Captain. (05.09.2003)

Zusammenfassung

Mitten in der Nacht erwacht Captain Archer in seinem Bett, als die Enterprise von Waffenbeschuss erschüttert wird. Er versucht, die Brücke zu rufen, erhält aber keine Antwort. Also geht Archer nach draußen, wo er überrascht auf einen Wachmann stößt. Dieser will ihn zurückhalten, er habe Befehle vom Captain. Archer schlägt ihn kurzerhand nieder und geht zur Brücke. Dort ist gerade die Hölle los. Captain T'Pol befiehlt, Archer von der Brücke zu schaffen, während die Lage der NX-01 langsam ernst wird. Das Schiff befindet sich in einem Gefecht mit mehreren Xindi-Schiffen im Orbit der Erde. Plötzlich erscheint der Planetenzerstörer der Xindi und feuert. Die Besatzung der Enterprise kann nur hilflos zusehen, wie die Erde explodiert.

Archer erwacht, alt und ergraut, in einem unbekannten Zimmer. Er sieht sich verwundert um und erblickt ein Regal, in dem persönliche Dinge von ihm stehen. Archer geht nach draußen in die Küche, wo T'Pol, ebenfalls stark gealtert, gerade das Frühstück macht. Durch die Fenster sieht man, dass die beiden in einem Haus auf einem Planeten sind. Die Vulkanierin erzählt, sie wisse, dass dies alles für Archer ungewöhnlich erscheint, und werde es ihm beim Essen erzählen. T'Pol fragt ihn nach der letzten Sache, an die er sich erinnert. Archer antwortet, dass er mit ihr zusammen vom Kommandozentrum zur Brücke ging. T'Pol erklärt ihm, dass dies vor 12 Jahren geschah.

12 Jahre zuvor: T'Pol und Archer gehen durch einen Korridor auf der NX-01 und unterhalten sich über die nächste Filmnacht. Der Captain freut sich schon darauf, denn "Rosemaries Baby" wird gezeigt. Plötzlich geht ein Ruck durch das Schiff. Die Brücke meldet, dass eine Anomalie einen Energiestoß in der rechten Warpgondel verursacht hat. Mayweather gelingt es nicht, unter Warp zu gehen, während das Schiff direkt auf mehrere Anomalien zusteuert. Er versucht den Kurs zu ändern, doch in diesem Moment fegt bereits eine Anomalie durch die Korridore. Archer und T'Pol können zur Seite springen, doch T'Pols Bein wird unter einem Trümmerstück eingeklemmt. Der Captain versucht dieses hoch zu heben, damit T'Pol ihr Bein frei bekommt. Als die nächste Anomalie naht, bittet die Vulkanierin, Archer zu gehen, doch der lässt sie nicht zurück. Es gelingt ihm, T'Pol im letzten Moment zu befreien. Allerdings wird er von der Anomalie erfasst und durch den Korridor geschleudert. Archer erwacht auf der Krankenstation und wird von Phlox begrüßt. Dieser muss ihm mitteilen, dass die Anomalie Parasiten in Archers Kopf hinterlassen hat. Nun ist es dem Captain nicht mehr möglich, neue Langzeiterinnerungen zu bilden. Er kann sich an alles erinnern, was vor der Infektion passierte. Neue Erinnerungen verliert er aber nach einigen Stunden. Bis jetzt konnte Phlox keinen Weg finden, die Parasiten zu entfernen, doch er wird nicht aufgeben.

In der Zukunft erzählt T'Pol, dass Phlox nach mehreren Wochen immernoch keinen Erfolg erzielt hatte, weshalb sie und Trip begannen, Archer täglich über das Neueste zu informieren.

Beim Abendessen in der Offiziersmesse erklären Trip und Archer dem Captain, dass sie die Spur des modifizierten Kemosites nur zu einem alten Frachter geführt hat. Um die Stimmung etwas zu verbessern zeigt Archer Trip einige Vorschläge für Verbesserungen am Antrieb. Trip ist dies etwas unangenehm, denn Archers Verbesserungen wurden schon erfolgreich umgesetzt. Nachdem der Chefingenieur gegangen ist, meint Archer, dass sie die regelmäßigen Briefings besser aufgeben sollten. T'Pol widerspricht ihm, seine Erfahrung könnte zum Gelingen der Mission beitragen. Archer will gehen, doch T'Pol hält ihn zurück. Sie möchte sich dafür bedanken, dass er im Korridor ihr Leben gerettet hat, obwohl sie ihn wegschickte. Für Archer war dies selbstverständlich.

Einige Zeit später erhielt T'Pol einen Anruf von Admiral Forrest. Archer wurde von seinem Status als Captain der NX-01 entbunden, T'Pol übernahm seine Position. Als Archer in der Zukunft dies hört, schließt er daraus, dass die Parasiten in seinem Kopf nicht einfach zu entfernen sind. T'Pol erklärt ihm, dass sie sich in einem Zustand außerhalb des normalen Raum-Zeit-Gefüges befinden. Keine Behandlung von Phlox hatte einen Effekt auf die Organismen. Archer möchte wissen, wie die Mission der Enterprise in der Ausdehnung verlief. T'Pol erzählt, dass sie nach einigen Monaten herausfanden, wo die Xindi-Waffe gebaut wurde. Doch die Xindi schickten zwei Schiffe, welche die NX-01 aufhalten sollten.

Die Enterprise wird von zwei Reptilien-Schiffen beschossen. Mayweather wird schon zu Beginn des Gefechts getötet. Kurz darauf entern die Reptilien die NX-01. Die Lage wird ernst für die Menschen. Als die Waffen der Enterprise versagen, ergreift T'Pol die Initiative. Da eines der Xindi-Schiffe an die NX-01 angedockt ist, kann sie dieses in den zweiten Kreuzer hineinsteuern. Die Reptilien-Schiffe werden zerstört, doch die Enterprise trägt schweren Schaden an der Steuerbord-Warpgondel davon. Beim anschließenden Briefing informiert Phlox den Führungsstab über 13 Tote und einige Verletzte. Reed meldet 9 gefangene Xindi, wodurch sich ein Platzproblem im Zellenblock ergibt. Trip erklärt, dass Waffen und Schilde bald wieder funktionieren. Der Warpantrieb ist allerdings schwerer beschädigt. Die Reparatur wird mindesten 6 Monate beanspruchen, momentan ist Warp 1,7 die Höchstgeschwindigkeit. Als die beiden alleine sind, macht Trip T'Pol schwere Vorwürfe. In ihrem derzeitigen Zustand sieht es schlecht aus für die Erfüllung ihrer Mission. Seiner Meinung nach läuft alles schief, seit Archer erkrankt ist. T'Pol entgegnet nur, er könne sich für eine Beschwerde an Admiral Forrest wenden.

Archer wundert sich, wie die Enterprise die Xindi-Waffe aufhalten konnte, wenn sie derartige Probleme mit ihrem Warpantrieb hatte. T'Pol korrigiert ihn, dass die Enterprise nur den Produktionsort der Waffe finden konnte. Die Sonde selbst war schon unterwegs und zerstörte schließlich die Erde. Allerdings hörten sie dort nicht auf. Mars, Alpha Centauri, die Vega-Kolonie und alle anderen menschlichen Außenposten, welche die Xindi finden konnten, vielen ihnen zum Opfer. Jetzt gibt es nur noch weniger als 6 000 Menschen. Für Archer ist dies ein Schock. Er rennt nach draußen und findet sich in einer Barackensiedlung wieder. T'Pol folgt ihm und erklärt, sie befänden sich auf Ceti Alpha 5, weit entfernt von der Ausdehnung. Archer erkundigt sich nach seiner alten Crew. Die meisten befinden sich noch an Bord der Enterprise, welche im Orbit patroliert. Archer möchte wissen, wie all die Menschen hier her kamen. T'Pol erzählt, dass die Überlebenden der Angriffe einen Ort suchen, wo sie sicher waren. Daher nahmen mehrere Konvois Kurs auf. Einer davon wurde von der NX-01 angeführt.

Während der Konvoi durchs All fliegt, entdeckt Reed ein näherkommendes vulkanisches Schiff. An Bord ist Soval und er möchte mit Captain T'Pol sprechen. Der vulkanische Botschafter kommt an Bord und unterhält sich mit T'Pol im Besprechungsraum. Soval bittet sie, mit ihm zurück nach Vulkan zu kommen, zu ihrer eigenen Sicherheit. Vor kurzem wurde einer der anderen Konvois von den Xindi zerstört. Selbst wenn die Enterprise und ihre Begleitschiffe bis Ceti Alpha kommen, wird der Feind dort vermutlich schon warten. T'Pol ist auf eine Konfrontation vorbereitet. Soval bietet ihr ihren alten Rang an und porfessionelle Hilfe für Archer auf Vulkan. T'Pol schulde den Menschen nichts und ihre Lage sei das Resultat ihres unvorbereiteten Vorstoßes in den Weltraum. T'Pol hält ihm daraufhin vor, die Vulkanier hätten den Menschen helfen können, wenn sie deren Entwicklung nicht behindert, sondern gefördert hätten. Soval will davon nichts hören. Sein Angebot bleibt bestehen, solange sein Schiff in Reichweite ist. Dann geht er. Kurz darauf besucht T'Pol Archer in dessen Quartier. Er erkundigt sich nach dem Besuch der Vulkanier und T'Pol antwortet diese hätten die Vorräte aufgestockt. Archer möchte sich irgendwie nützlich machen und bittet im Maschinenraum arbeiten zu dürfen. T'Pol erklärt, sie hätten soetwas schon erfolglos versucht.

Ein Jahr später erreicht der Konvoi der Enterprise den Zielplaneten. Alle anderen Konvois wurden von den Xindi zerstört. Bei ihrer Ankunft übergibt T'Pol ihren Posten als Captain an Trip. Sie möchte zusammen mit Archer auf den Planeten ziehen. Jemand, dem er vertraut, müsse sich um ihn kümmern. Trip erkundigt sich nach T'Pols Gründen, doch die Vulkanierin schweigt.

In der Zukunft erzählt T'Pol, dass die Transportschiffe auseinandergenommen wurden, um daraus die Siedlung zu bauen. Sie und Archer sind nun wieder im Haus. Die Vulkanierin zeigt Archer, dass die Beziehung der beiden im Laufe der Jahre tiefer geworden ist, denn sie weiß einige persönliche Details über ihn. Kurz darauf trifft Phlox ein. Er erzählt Archer, dass er nach dem Bau der Siedlung zurück nach Denobula ging, um dort ein Heilmittel für seinen früheren Captain zu finden. Die denobulanischen Experten meinten, es gäbe keine Möglichkeit außer Archer in einer Subraumimplosion zu vaporisieren. Die erforderliche Technologie würde noch nicht existieren. Nun, fast ein Jahrzehnt danach, ist Phlox endlich am Ziel. Am heutigen Tag soll die Behandlung getestet werden. Da eine beträchtliche Energiemenge nötig ist, wird der Test an Bord der Enterprise durchgeführt.

Später wird Archer an Bord der Enterprise von Trip, Reed und Hoshi herzlich begrüßt. Malcolm ist gerade zum Captain befördert worden und soll demnächst die Intrepid übernehmen. Bevor in der Messe ein Empfang für den früheren Captain veranstaltet wird, geht er zusammen mit Phlox, Trip und T'Pol in den Maschinenraum. Dort zeigt der Doktor ihm eine Kammer. In ihr sollen die Parasiten durch Bestrahlun aus Archers Gehirn entfernt werden. Beim Test wird zuerst ein kleiner Bereich gesäubert werden.

Einige Zeit später findet T'Pol Archer in dessen ehemaligem Quartier. Er hat den Empfang recht früh verlassen, da alles für ihn sehr verwirrend ist. Immerhin hat er aus seiner Sicht alle erst vor einigen Stunden zuletzt gesehen. Archer kann sich vorstellen, dass es für T'Pol nicht immer ganz leicht war, ihm jeden Tag die gleiche Geschichte aufs Neue erzählen zu müssen. Doch er ist sehr dankbar für alles. Sein Satz wird unterbrochen, als Phlox sich meldet. Im Maschinenraum ist alles bereit. Unterdessen entdeckt Reed etwas Ungewöhnliches in der Nähe der Sonne, eventuell ist es ein Schiff. Trip will nachsehen. Im Maschinenraum wird Archer in die Kammer gelegt und bestrahlt. Die Behandlung ist erfolgreich und die anvisierten Parasiten verschwinden. Unterdessen erreicht die NX-01 die Sonne. Reed entdeckt tatsächlich ein Schiff, allerdings keines der Xindi. An Bord ist ein Lebewesen. Trip ruft den Piloten, erhält aber keine Antwort. Statt dessen versucht er zu fliehen. Die Menschen setzten den Antrieb des Unbekannten außer Gefecht und holen das Schiff an Bord.

Auf der Krankenstation werten Phlox und T'Pol die Ergebnisse des Test aus und der Denobulaner ist sehr zufrieden. Er geht davon aus, dass T'Pol ihn auf seiner Heimreise bis Vulkan begleiten wird. Die Vulkanierin will aber noch bei Archer bleiben. Er könnte ihre Hilfe während der Erholungsphase benötigen. Phlox spricht sie auf ihre Gefühle für Archer an. Doch T'Pol erklärt, sie begleiche nur ihre Schuld dafür, dass er damals im Korridor ihr Leben rettete. Phlox lässt sich aber nicht täuschen. Er macht T'Pol Mut, dass sich ihre Beziehung zu Archer ändern könne, wenn er erst wieder gesund ist. Zur gleichen Zeit verhören Trip und Malcolm den Piloten. Er ist Yridianer, eine Rasse, die für ihren Handel mit Informationen bekannt ist, und gibt an, auf einen Kunden gewartet zu haben. Trip will wissen, ob er für die Xindi arbeitet, erhält aber keine Antwort. Also weist er Malcolm an, das Schiff des Yridianers auseinander zu nehmen, bis er Beweise für dessen Geschichte findet. Angesichts der Zerstörung seines Schiffes erzählt der Pilot, dass er angeheurt wurde, um Phlox zu folgen, wenn dieser Denobula verlässt.

Etwas später kommt Trip auf die Krankenstation. Phlox und T'Pol sind verwundert, dass die Ingenieure ihnen die weitere Behandlung von Archer verwehren. Trip erklärt, dass der Befehl von ihm stammt. Die Enterprise hat derzeit größere Probleme. T'Pol redet auf ihn ein, dass die Zerstörung der Parasiten die Lösung aller Probleme sein könnte. Phlox zeigt Trip einige Scans von Archers Gehirn. Selbst auf den ältesten Bildern ist der behandelte Bereich von Archers Gehirn frei von Parasiten. Es scheint als hätten sie dort nie existiert. Phlox vermutet, dass Archers Krankheit in der Vergangenheit vielleicht nie stattfindet, wenn sie die Parasiten jetzt zerstören. Dies könnte die Zeitlinie entscheidend beeinflussen, da Archer das Kommando über die Enterprise behalten würde. Phlox bittet nur um einige Stunden, doch Trip will die Energie lieber für die Waffen aufbringen. Captain Tucker wird auf die Brücke gerufen. Sechs Xindi-Schiffe sind soeben in das System eingeflogen.

Zusammen mit den beiden anderen Schiffen der Menschen nimmt die Enterprise den Kampf gegen die Xindi auf. Dank verbesserter Schilde von den Andorianern kann die NX-01 den Angriffen standhalten. Sie lockt zwei Xindi-Schiffe von den restlichen weg in eine Falle und kann sie ausschalten. Nun nähern sich auch die anderen vier angreifenden Schiffe. Auf der Krankenstation wird Archer durchgeschüttelt. Er beschließt zur Brücke zu gehen, um etwas zu unternehmen. T'Pol folgt ihm. Während die beiden durch eine Jeffries-Röhre klettern, wird die Lage für die Menschheit schlechter. Die Intrepid wird schwer beschädigt und muss sich zurückziehen. Derweil fallen Waffen und Schilde der Enterprise aus. Die Xindi zielen auf die Brücke, welche nach wenigen Schüssen zerstört wird. Als Archer und T'Pol dies bemerken, beschließt die Vulkanierin, zusammen mit Phlox in den Maschinenraum zu gehen, um Archers Behandlung abzuschließen. Unterdessen beamen mehrere Reptilien-Soldaten an Bord und erschießen die Überlebenden. Phlox stellt im Maschinenraum fest, dass die Kammer beschädigt wurde. Archer sieht, dass ihnen nur noch die Möglichkeit einer Subraumimplosion bleibt. Die Enterprise würde zerstört, doch inzwischen scheint dies unabwendbar. Er bereitet alles für eine Überladung des Warpkerns vor und bittet Phlox und T'Pol in einer Fähre zu fliehen. Die beiden bleiben.

Immer mehr Xindi kommen an Bord und durchbrechen die letzten Verteidigungslinien. Nachdem Archer ein beschädigtes Plasmarelais ausgetauscht hat, kann T'Pol mit der Überladung beginnen, doch die Xindi sind bereits im Maschinenraum. Phlox fällt ihnen als erster zum Opfer. Wenig später wird auch T'Pol niedergeschossen. Archer kann etwas Zeit gewinnen, in dem er einige Xindi erschießt. Doch bald wird auch er getroffen. Mit letzter Kraft gelingt es ihm, die Subraumimplosion auszulösen und die Enterprise wird zerstört.

12 Jahre zuvor: Archer erwacht auf der Krankenstation. Phlox möchte ihn über Nacht zur Beobachtung hier behalten, da der Captain eine leicht Gehirnerschütterung erlitten hat. T'Pol erklärt, dass die Anomalien nur geringen Schaden verursacht haben. Sie bedankt sich, dass er sie im Korridor gerettet hat und gibt ihm ein Padd mit "Rosemaries Baby", da er nicht zur Filmnacht kommen kann, sich aber so auf den Film gefreut hat. Archer bittet T'Pol, ihm noch ein Kissen zu holen und das Licht zu dimmen. Die Vulkanierin erfüllt seine Wünsche, woraufhin Archer zu dem Schluss kommt, T'Pol wäre eine tolle Krankenschwester.

Analyse

Der Eindruck, den ich beim Anschauen von "Dämmerung" (Org. "Twilight") hatte, war über große Strecken: "Wow". Dieses kurze Wort beschreibt mit seinen drei wenigen Buchstaben die Wirkung der Episode sehr gut.

Dies fängt schon im Vorspann an, als wir genauso ahnungslos wie Archer mitten ins Geschehen geworfen werden und die Zerstörung der Erde sehen. Die Spezialeffekteabteilung hat dieses Mal hervorragende Arbeit geleistet. Wir sind inzwischen von Enterprise schon so manchen guten Effekt gewohnt. Aber in "Dämmerung" (Org. "Twilight") klappte mir mehrmals die Kinnlade vor Erstaunen runter bis zum Bauchnabel. Sei es die Zerstörung der Erde, der Kampf der NX-01 gegen die beiden Xindi-Schiffe oder die finale Schlacht der letzten Menschen gegen die Xindi. Die CGI-Szenen hatten größtenteils Kinoqualität. Doch nicht nur visuell konnte mir die Episode so manches "Wow" entlocken. Auch die Story und die damit verbundene Entwicklung der Charaktere war sehr gut. T'Pol kümmert sich jahrelang um Archer und entwickelt eine Beziehung zu ihm, über deren Tiefe sie sich ausschweigt. Phlox läuft zu wissenschaftlicher Höchstform auf und macht das Unmögliche schließlich möglich. Reed erhält sein eigenes Kommando. Einzig Hoshi und Travis, der viel zu früh vollkommen unspektakulär stirbt, bleiben (schon wieder) recht farblos. Und dann wäre da noch Trip: Im Laufe der Jahre wurde er ein verbitterter alter Mann, dessen Verhalten und Einstellung den vielfach kritisierten Wutanfall von Archer in "Die Anomalie" (Org. "Anomaly") fast schon als kleine Überreaktion an einem schlechten Tag dastehen lässt. Er schlägt vor, gleich mehrere Xindi aus Platzmangel aus der Luftschleuse zu werfen, verhält sich sehr agressiv beim Verhör des Yridianers und spart seine Energie lieber für eine aussichtsloses Gefecht anstatt ernsthaft den Ausweg über Archers Heilung in Betracht zu ziehen. Allein seine Charakterisierung zeigt sehr deutlich, welches Potential die Autoren immer wieder vergeben, wenn sie keine sinnvolle Charakterentwicklung über mehrere Folge oder gar Staffeln wagen. Schade eigentlich. Eine der besten Szenen der Folge ist nämlich Archers Rückkehr auf die Enterprise und die Begrüßung durch seine alten Kammeraden nach vielen harten Jahren des Kampfes und der Veränderung.

Wie zu erwarten ist aber nicht alles Gold was glänzt und daher hat auch "Dämmerung" (Org. "Twilight") Schwächen. Ganz oben würde ich hierbei den Besuch von Soval auflisten. Wiedereinmal wird der vulkanische Botschafter recht unvulkanisch dargestellt und einen richtigen Sinn kann ich in seinem Besuch nicht sehen. Es wird nur stark verdeutlicht, dass T'Pol auf Seiten der Menschen steht. Dafür hätte man ja gerne einen Vulkanier auftreten lassen können. Doch Soval hätte es nicht sein müssen und wenn doch, dann hätte man ihn etwas vulkanischer agieren lassen sollen. Ein weiteres Minus war, wie oben schon erwähnt, dass Mayweather und Sato so gut wie gar nicht agieren durften. Travis stirbt schon sehr früh derart unspektakulär, dass man es beinahe übersieht. Im krassen Gegensatz dazu steht Archers Tod. Hier hat man es in meinen Augen ein wenig übertrieben. Während alle anderen von nur einem einzigen Treffer einer Xindi-Waffe umgehend zu Boden gehen, steckt der große Held sogar zwei Schüsse ein und kann danach (!!) noch den entscheidenden Hebel betätigen. Das ist mir dann doch zuviel des Guten.

Der Autor der Folge, Mike Sussman, hat offensichtlich seine Hausaufgaben gemacht. Denn im Laufe der Folge gibt es immer wieder kleine Andeutungen und Bezüge zu früheren Folgen und den anderen Serien und zwar in genau der unspektakulären und beiläufigen Art und Weise, wie ich es gerne öfter sehen würde. Beispielsweise flüchten die Menschen sich nach Ceti Alpha 5, genau den Planeten auf dem Captain Kirk ein gutes Jahrhundert später in der Folge "Der schlafende Tiger" (Org. "Space Seed") Kahn und dessen genmanipulierte Begleiter aussetzt. Weiterhin soll Reed das Kommando über die Intrepid übernehmen, das Schiff, welches die NX-01 in "Die Ausdehnung" (Org. "The Expanse") bei der Erde begrüßte. Auch die Spezies der Yridianer und ihre Tätigkeit im Sektor der Informationsbeschaffung wurden schon mehrfach, vor allem im Laufe von Deep Space Nine erwähnt. Nicht zuletzt erhalten die Menschen unterstützende Technologie von den Andorianern, genauer gesagt von Shran, dem andorianischen Kommandanten der schon in "Doppeltes Spiel" (Org. "The Andorian Incident"), "Im Schatten von P'Jem" (Org. "Shadows of P'Jem") und "Waffenstillstand" (Org. "Cease Fire") zu sehen war und allmählich eine freundschaftliche Beziehung zu Archer und den Menschen aufgebaut hatte.

Positiv:

  • tolle Story
  • sehr gute Charakterentwicklung
  • geniale Spezialeffekte

Negativ:

  • Sovals Auftritt

Wertung

Für "Dämmerung" (Org. "Twilight") erhält das Autorenteam ein dickes Lob und acht von zehn Punkten. Zum Schluss musste man natürlich den Reset-Knopf drücken. Was bleibt ist die Gewissheit, dass die Crew der NX-01 nicht auf einem kleinen Rachefeldzug ist, sondern um das Überleben der Menscheit kämpft, sowie die Gewissheit, dass das Autorenteam von Star Trek immernoch in der Lage ist, richtige Knaller zu schreiben. Bleibt nur zu hoffen, dass sie von dieser Fähigkeit etwas öfter Gebrauch machen. "Dämmerung" (Org. "Twilight") zählt aber mit Sicherheit jetzt schon zu den Highlights der dritten Staffel, wenn nicht sogar der ganzen Serie.

Review von Bernd Paulus

Veröffentlicht unter Guide Enterprise | Verschlagwortet mit , , , | Kommentare deaktiviert für 3.08 – Dämmerung
Twilight

3.09 – Faustrecht
North Star

Staffel 3, Episode 9: Faustrecht (North Star)Die Besatzung der Enterprise entdeckt eine menschliche Siedlung in der Delphic-Ausdehnung, in der die Menschen noch wie im Wilden Westen des 19. Jahrhunderts leben. Bei einem Besuch einer Stadt findet Captain Archer heraus, dass die Vorfahren der Menschen vor 300 Jahren von der Erde entführt wurden, und zwar von einer Spezies namens Skagarans, welche die Menschen versklavten, und sie diese Stadt bauen liesen. Irgendwo revoltierten die Menschen, übernahmen die Stadt, und seitdem sind ihre ehemaligen Unterdrücker Lebensformen zweiter Klasse auf diesem Planeten. Archer muss nun herausfinden, was er mit diesen Menschen machen soll.

Fakten

  • Erstausstrahlung USA: 12.11.2003
  • Erstausstrahlung BRD: 08.01.2005 (SAT.1)
  • Produktionsnummer: 061
  • Story:
  • Drehbuch: David A. Goodman
  • Musik:
  • Regie: David Straiton  
  • Missionsdatum: Unbekannt

Hauptdarsteller

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Gastdarsteller

Wissenswertes

  • Fünf von sieben Drehtagen verbrachte das Filmteam in den Western-Stadt-Kulissen. (04.10.2003)
  • Die Außenaufnahmen zu dieser Episode entstanden in den Western-Stadt-Kulissen der Universal Studios. (04.10.2003)

Weitere Auftritte der Gastdarsteller

Glenn Morshower
– TNG 2×21 "Galavorstellung" – Fähnrich Burke
– TNG 6×18 "In der Hand von Terroristen" – Stationsverwalter Orton
– VOY 2×12 "Die Resistance" – Wache
– ST07 "Star Trek: Treffen der Generationen" – Navigator
James Parks
– VOY 3×03 "Das Hochsicherheitsgefängnis" – Vel
Tom Dupont
– ENT 4×15 "Die Heimsuchung" – Rigelianer (Stunt)

Zusammenfassung

Eine Stadt, wie aus dem Wilden Westen. Drei Männer, offensichtlich Menschen, reiten bei Nacht durch die Straße, ein vierter Mann ist ihr Gefangener. Er ist kein Mensch, sondern wird von einem der Männer als "Skag" bezeichnet. Die Reiter erreichen einen Baum in der Stadtmitte und lynchen dort ihren Gefangenen. Dann reiten sie davon.

Am nächsten Morgen begutachtet der Sheriff der Westernstadt, MacReady, den Toten. Eine Frau namens Bethany ist ebenfalls dabei, sie bezahlt für den Sarg. Der Sheriff erinnert sie daran, dass die Skagaraner nicht auf dem Friedhof begraben werden dürfen und entschuldigt sich, dass er nicht rechtzeitig eingreifen konnte, um die Lynchung zu verhindern. Bethany wirft ihm daraufhin vor, dass eine Gerichtsverhandlung nichts geändert hätte, da die Mörder dann in der Jury gesessen hätten. Als sie gehen will, erinnert MacReady sie daran, dass der Mann einen Menschen getötet hat und darauf auch bei Selbstverteidigung für einen "Skag" die Todesstrafe steht. Von den Einheimischen unbemerkt, hat ein fremder Cowboy namens Jonathan Archer das Gespräch mitgehört. Er geht zu T'Pol, die sich wie er der örtlichen Kleidung angepasst hat. Sie bestätigt dem Captain, dass die Einwohner eindeutig Menschen sind. Trip stößt zu den beiden und erzählt, dass alles sehr authentisch aussieht, wie im Wilden Westen. Nun stellt sich die Frage, wie diese Menschen von der Erde auf einen Planeten in der Delphic-Ausdehnung gekommen sind. In einer Seitenstraße kontaktiert Archer die Enterprise. Reed berichtet, dass sie den größten Teil der Oberfläche gescannt haben, die menschlichen Siedlungen befinden sich aber nur in einem relativ kleinen Bereich. Es sind ungefähr 6000 Leute. Außerdem gibt es weniger als 1000 nicht-menschliche Bewohner. Es gibt keine Anzeichen hochentwickelter Technologie, die ältesten Bauwerke sind über 250 Jahre alt. Archer befiehlt Trip und T'Pol, eine nahe gelegene Siedlung der Außerirdischen zu untersuchen. Allerdings sollen sie sich unauffällig verhalten.

T'Pol und Trip gehen zu einem Stall, um ein Pferd zu mieten. Da sie kein Geld bei sich haben, bietet Trip seine Mundharmonika zum Tausch an. Als die beiden losreiten wollen, gestaltet sich dies schwierig. Aber was kann schon schiefgehen? Immerhin kennt Trip sämtliche Western-Filme mit John Ford. Unterdessen geht Cowboy Archer in den Saloon. Am Tresen erhält er kostenlosen Kaffee und beginnt ein Gespräch mit dem Barkeeper. Dank eines Portraits an der Wand erfährt Archer von Cooper Smith, dem Mann der die Skagaraner besiegt hat. Sie werden unterbrochen, als Deputy Bennings und seine beiden Helfer, die drei Männer, welche in der Nacht den Skagaraner lynchten, den Saloon betreten. Sie bestellen etwas zu trinken und Bennings zwingt den verängstigten skagaranischen Kellner Draysik mitzutrinken. Bennings verhöhnt den Jungen und macht sich über die Skagaraner lustig. Dann behauptet er, der inzwischen gelynchte Skag wäre betrunken gewesen, als er einen Menschen erschoss. Als Draysik ihm widerspricht, fordert der Deputy einen Beweis, dass ein Skag nüchtern einen Menschen erschießen kann. Er fordert den Jungen auf, ihn zu erschießen. Während Bennings ihn immer mehr provoziert, mischt sich Archer plötzlich ein. Er möchte noch eine Tasse Kaffee von Draysik. Bennings ist über die Störung nicht sehr erfreut. Glücklicherweise kommt der Barkeeper mit dem Sheriff in den Saloon. MacReady spricht Archer an. Dieser erklärt, dass er nur auf der Durchreise ist und seinen Kaffee wollte. Dann geht er. MacReady befiehlt Bennings, sicherzustellen, dass Archer die Stadt verlässt. Außerdem soll der Deputy die Skags in Ruhe lassen.

In der folgenden Nacht erreichen Tucker und T'Pol die Siedlung der Skagaraner, ein über 200 Jahre altes Raumschiffwrack. T'Pol beschließt mit den Bewohnern Kontakt aufzunehmen. Derweil wendet sich Archer an die örtliche Lehrerin, Bethany, um mehr über die Skagaraner herauszufinden. Die Frau begegnet ihm zuerst recht misstrauisch. Sie hat aber von Archers Einmischung im Saloon gehört und fragt sich, weshalb er für einen Skag Gefängnis riskiert. Archer erklärt, dass er das Leben des Außerirdischen genauso wertvoll einschätzt, wie das eines Menschen. Bethany lässt sich davon überzeugen. Archer erklärt, er wolle mehr über die Skags erfahren, da es in seiner Heimat keine gäbe. Bethany lädt ihn ein, mitzukommen. Sie löscht das Licht und die beiden fahren mit ihrer Kutsche los. Dabei werden sie von Deputy Bennings und seinen Männern bereits beobachtet.

Archer und Bethany erreichen wenig später die Skagaraner-Siedlung. Bethany gibt den Kindern nachts regelmäßig unterricht. Bei Tag kann sie dies nicht, da es illegal ist, Skagaraner zu unterrichten. Während sie alles vorbereitet, trifft Archer Tucker und T'Pol. Die beiden haben in den Überresten des Schiffswracks einige Datenträger gefunden. Der Captain schickt sie zurück auf die Enterprise, um die Funde zu analysieren. Er bleibt auf dem Planeten und beobachtet den Unterricht. Nach etwas Mathematik lässt Bethany für Archer die gemeinsame Geschichte von Menschen und Skagaranern erzählen: Vor langer Zeit entführten die Vorfahren der Skagaraner einige Menschen von der Erde, um sie als Sklavenarbeiter einzusetzen. Die Menschen werten sich allerdings gegen ihre Entführer. Plötzlich platzt Bennings herein. Seine beiden Männer wollen Bethany festnehmen, doch Archer geht dazwischen. Er kann einen Hilfssheriff ausschalten, wird dann aber von Bennings niedergeschlagen und zusammen mit Bethany ins örtliche Gefängnis gesteckt.

Am nächsten Morgen will Archer von Bethany den Fortgang der Geschichte wissen. Die Lehrerin ist zuerst irritiert, da eigentlich jeder auf dem Planeten davon weiß, lässt sich aber überreden. Sie erzählt nocheimal, dass die Skagaraner ihre Vorfahren vor 300 Jahren von der Erde entführten, um sie als Sklaven für den Bau einer Kolonie zu verwenden. Unter der Führung von Cooper Smith konnten sich die Menschen von ihren Unterdrückern befreien. Dabei ging Smith offensichtlich nicht gerade zimperlich vor, denn während die Menschen ihn als Held und Befreier feiern, ist er bei den Skags eher als "Metzger" bekannt. Er schrieb auch die ersten Gesetze, mit denen verhindert werden soll, dass die Skags jemals wieder die Kontrolle erlangen. Bennings kommt herein, um Archer zu holen. MacReady will mit ihm sprechen. Der Sheriff fragt ihn, weshalb er nachts in der Skag-Siedlung war. Er klärt Archer über die Gesetze auf und wovor diese die Menschen schützen sollen. Es ist illegal, Skags zu unterrichten, da sie sonst vielleicht irgendwann wieder lernen könnten, die Menschen zu unterdrücken. Archer wendet ein, dass dies über 200 Jahre her ist. Doch MacReady beharrt darauf, dass er verhindern muss, dass so etwas nocheinmal geschieht. Archer hat eine Stunde, um die Stadt zu verlassen. Bethany erwarten mindestens zehn Jahre Gefängnis.

In einer Nebenstraße nimmt Archer Kontakt mit der Enterprise auf und erkundigt sich nach den Daten aus dem Skagaraner-Wrack. Hoshi arbeitet noch an der Übersetzung. Archer will abgeholt werden, hat aber vorher noch etwas zu erledigen. Er geht zum Gefängnis, wo ihm Bennings die Tür öffnet. Bevor der Deputy reagieren kann, liegt er schon bewusstlos am Boden. Archer befreit Bethany und sperrt Bennings ein. Er schlägt der Lehrerin vor, ihrer Tätigkeit in einer entfernten Siedlung nachzugehen. Die Lage ist dort zwar nicht anders, aber immerhin wird sie dort nicht vom Sheriff gesucht. Kurz nachdem sie gegangen sind, trifft MacReady ein. Er befreit Bennings und macht sich auf die Suche nach den Flüchtigen. In diesem Moment biegen die beiden in einer Kutsche um die Ecke. Während MacReady zögert, zieht Bennings seinen Colt und erschießt Bethany. Archer reagiert sofort und lässt sich mit ihr zusammen auf die Enterprise beamen. Bennings und seine Männer bleiben verwundert zurück.

Phlox führt sofort eine Operation durch und kann Bethanys Leben retten. Dabei stellt er aber fest, dass die Frau zu einem Viertel Skagaranerin ist. Unterdessen unterhalten sich Bennings und MacReady über Archers Verschwinden. Der Deputy ist sich sicher, dass der Fremde mit den Skags zusammen arbeitet. MacReady glaubt nicht daran. Doch für Bennings ist der Fall klar: Die Skags wollen wieder die Herrschaft übernehmen. Die Menschen müssten ihnen zuvor kommen, weshalb er die Siedlung der Skags in der Nacht niederbrennen will. MacReady will aber ohne Beweise nichts unternehmen, für ihn ist das Maß voll. Solange Bennings für ihn arbeitet, soll er das Gesetz vertreten. Daraufhin gibt Bennings seinen Deputy-Stern zurück und geht.

Inzwischen hat Hoshi die Daten aus dem skagaranischen Wrack übersetzt. Die Logbücher bestätigen die Berichte, dass die Skagaraner die Menschen als Arbeiter einsetzten, um eine Kolonie zu bauen. Allerdings kam es wiederholt zu Problemen mit den undisziplinierten Menschen. Sechs Monate nach der Ankunft auf dem Planeten enden die Logbücher aprubt. Die Senioroffiziere beraten, was man mit den Menschen machen solle. Es sind zu viele, um sie gleich mitzunehmen. Archer findet, dass man sie holen könne, sobald die Sache mit den Xindi erledigt ist. Vorerst sollten die Menschen aber erfahren, dass man auf der Erde an sie denkt.

Kurze Zeit später landet eine Fähre der NX-01 auf der Hauptstraße der Westernstadt. Während die meisten Bewohner Deckung suchen, geht MacReady darauf zu. Als sich der Staub gelegt hat, kommen Archer, T'Pol, Reed und einige MACO-Soldaten heraus. Der Captain will mit dem Sheriff sprechen. In dessen Büro erklärt Archer alles. MacReady ist sehr erstaunt, da er sich nie sicher war, ob die Erde tatsächlich existiert. Archer verspricht, dass die Menschen auf diesem Planeten eines Tages abgeholt werden. Allerdings hat sich die Erde mittlerweile verändert und dementsprechend werden sich auch die Menschen hier ändern müssen, wenn sie wieder auf der Erde leben wollen. Nach einem längeren Gespräch gehen die beiden wieder nach draußen. Archer möchte MacReady für eine Tour auf die Enterprise bringen. Plötzlich wird der Sheriff von einem Schuss am Arm getroffen. Bennings ist der Schütze und seine Männer umzingeln die Fähre.

Die Situation ist angespannt. Archer redet auf Bennings ein und MacReady unterstützt den Captain. Er erklärt, die Fremden kämen von der Erde. Bennings zweifelt daran. Während Archer um eine Chance bittet, seine Herkunft zu beweisen, sieht sich Reed plötzlich gezwungen, einen Heckenschützen mit der Phasenpistole zu betäuben. Es kommt zu einer Schießerei. Dabei können die Erdlinge einige der Banditen ausschalten. Als Archer sich absetzt, um Bennings zu verfolgen, schießt dieser ihm in die Schulter. Der Captain flieht in einen Stall, Bennings rennt ihm nach. Während die beiden einen längeren Faustkampf austragen, können Reed und die MACOs die anderen Banditen ausschalten. Schließlich kann auch Archer Bennings' Revolver ergreifen und den ehemaligen Deputy in Schach halten.

Nach ihrer Genesung beobachtet Bethany von der Enterprise aus ihren Heimatplaneten. Sie ist beeindruckt, genauso wie von den medizinischen Fähigkeiten Dr. Phlox'. Archer kommt zu ihr und die beiden unterhalten sich über die Entwicklung der Menschheit. Bethany schämt sich dafür, dass ihre Leute es nicht geschafft haben, sich weiter zu entwickeln. Sie glaubt auf Archer barbarisch zu wirken und nicht für ein Leben auf der Erde bereit zu sein. Archer erklärt ihr aber, dass auch auf der Erde nicht alles über Nacht besser wurde. Außerdem wird es einige Zeit dauern, bis die Planetenbewohner auf die Erde geholt werden können. Ihnen bleibt genügend Zeit, etwas zu ändern. Zu Archers Freude hat MacReady sogar schon verlauten lassen, einige Gesetze würden geändert werden.

Während die Enterprise den Orbit verlässt, hält Bethany eine Unterichtsstunde über die Geschichte der Erde nach dem Verlassen ihrer Vorfahren. Neben menschlichen und skagaranischen Schülern hört auch Sheriff MacReady gebannt zu.

Analyse

Schon die Originale Star Trek-Serie hatte mit "Wildwest im Weltraum" (Org. "Spectre of the Gun") eine Episode, die im Wilden Westen spielte. Später gab es hin und wieder den ein oder anderen Ausflug ins Westerngenre und nun mischen sich auch Archer & Co. unter die Cowboys.

Rein äußerlich ist "Faustrecht" (Org. "North Star") an sich gelungen. Die Musik ist ein guter Mix aus gewohntem Star Trek-Score und typischer Westernmusik. Allerdings muss man schon bewusst hinhören, um dies auch zu bemerken. Die Kulissen der Westernstadt wirken sehr gut und auch die Kostüme sind gelungen. Besonders Archer wirkt in seiner Cowboykluft extrem lässig. Ergänzt durch Scott Bakulas Spiel wird Archer zum coolen Cowboy. In seiner Art, besonders in der Saloon-Szene deutlich zu sehen, stellt der Captain der NX-01 dabei den typischen wortkargen, schlagfertigen, coolen Fremden dar, der im Western in die Stadt kommt und die bösen kräftig aufmischt. Dies ist aber bei weitem nicht das einzige typische Westernelement, das in "Faustrecht" (Org. "North Star") auftaucht. Unter anderem haben wir eine selbstsichere Frau, die die Hilfe unseres Helden braucht, einen Sheriff, der im Grunde gut ist, aber das falsche tut, ein bisschen Wiskey, ein Haufen Colts, logischerweise eine Schießerei und noch so manches mehr. Zwischendurch kommt auch mal etwas Humor zum Vorschein. Einerseits haben wir hier Archers coole Art, die zum Schluss der Saloon-Szene fast schon wie eine Parodie des typischen Western-Fremden wirkt. Andererseits gibt es auch Lacher, durch die Vermischung althergebrachter Westernelemente mit Science-Fiction. So zum Beispiel eine der besten Szenen der Folge: Während der Schießerei nimmt einer der Banditen T'Pol als Geisel und droht, sie zu erschießen, wenn die MACOs nicht ihre Waffen fallen lassen. Bis hierher ist noch alles wie gewohnt. Nun folgt aber eine Auflösung, die für Enterprise-Verhältnisse überraschend innovativ und überraschen ist. Reed schießt die Vulkanierin kurzerhand mit der Phasenpistole – natürlich auf Betäubung – nieder und der verwunderte Bandit folgt ihr ins Reich der Träume, noch bevor er überhaupt versteht, was vor sich geht. Leider gibt es auch Komikeinlagen, die ihren Sinn etwas verfehlen. Trips Reitversuch wirkt beispielsweise eher gezwungen lustig. Der coole Texaner mit dem großen Cowboy-mäßigen Mundwerk, der sogar schon sein Mundharmonikaspiel zum besten geben durfte, kommt auf dem Pferd nicht von der Stelle. Vielleicht bin ich ja etwas zu kritisch, aber ich fand das nicht sonderlich witzig, geschweige denn innovativ. Schade eigentlich.

Das Hauptproblem von "Faustrecht" (Org. "North Star") ist aber auf jeden Fall die Logik. Die Umstände unter denen die Menschen auf den Planeten gekommen sind, wirken dermaßen konstruiert, dass auch dem letzten Zuschauer klar wird, dass die Autoren mit aller Gewalt eine Westernfolge machen wollten, koste es, was es wolle. Weshalb holten die Skagaraner ausgerechnet Sklaven von der Erde? Immerhin ist der Blaue Planet nicht gerade in der Nachbarschaft der Ausdehnung. Weshalb brachten sie die Menschen nicht auf einen Planeten in der Nähe der Erde oder holten sich Sklaven von einem näher gelegenen Planeten? Wie war es den Menschen möglich, die technologisch überlegenen Skagaraner einfach so zu besiegen? Offensichtlich haben Cooper Smith und seine Leute nicht einmal gelernt, die Technologie der Skagaraner gegen diese einzusetzen. Weshalb gab es keinerlei Fortschritt, nichteinmal technologisch? Die Geschichte hätte an sich auch in einer höher entwickelten Gesellschaft funktioniert. Natürlich wäre es dann aber kein Wilder Westen mehr gewesen. Trotzdem sind dies schon Fragen, die man nicht einfach so ignorieren kann. Ein weiteres Problem der Folge ist, dass sie rein gar nichts zum großen Handlungsbogen der Staffel beiträgt. Wie zuvor schon "Transformation" (Org. "Extinction") ist "Faustrecht" (Org. "North Star") eine Stand-Alone-Episode. Allerdings hatte man sich damals immerhin die Mühe gemacht und die Geschichte im Zusammenhang der großen Story eingeleitet. "Faustrecht" (Org. "North Star") hingegen hat mit dem Rest der dritten Staffel eigentlich nichts zu tun, mal von einer Erwähnung der Xindi in einem Nebensatz und der Anwesenheit der MACOs abgesehen. Am ehesten könnte man die Folge, an der Qualität gemessen, in der zweiten Staffel einordnen. Immerhin aber an deren Anfang, als noch Hoffnung auf Besserung bestand, denn "Faustrecht" (Org. "North Star") hat auch einen trekkigen Teil. Wir sehen, wie die Menschen schließlich erkennen, dass sie sich falsch verhalten und die Möglichkeit ihr Verhalten zu ändern auch ergreifen. Sie versuchen zu lernen und ihre Vorurteile abzubauen. Dementsprechend wäre es auch schön, wenn in einer zukünftigen Folge zumindest erwähnt wird, was aus den Planetenbewohnern geworden ist.

Positiv:

  • Westernambiente

Negativ:

  • Logikprobleme

Wertung

Für Westernfans dürfte "Faustrecht" (Org. "North Star") ein Spass sein, alle anderen müssen sie sich ansehen, um selbst zu entscheiden, ob sie den gut oder schlecht ist. Mit einem zugedrückten Auge kann ich ihr noch fünf von zehn Punkten geben. Die Folge ist durchschnittlich kommt aber nicht an die bisherigen Folgen der dritten Staffel heran. Dafür sind die oben beschriebenen Probleme mit Logik und "Daseinsberechtigung" einfach zu hervorstechend. Außerdem wäre es nach diesem kleinen Ausflug nett, wenn die Autoren langsam wieder auf den Xindi-Arc zurückkämen.

Review von Bernd Paulus

Veröffentlicht unter Guide Enterprise | Kommentare deaktiviert für 3.09 – Faustrecht
North Star

3.10 – Ebenbild
Similitude

Staffel 3, Episode 10: Ebenbild (Similitude)Trip Tucker erleidet eine schreckliche Verletzung während er mit dem Schiffsantrieb herumexperimentiert und fällt mit einem schweren Hirnschaden ins Koma. Dr. Phlox erzählt Archer, daß er eine seiner exotischen Kreaturen in seiner Krankenstation dazu benutzen könnte um einen "Mimetischen Simbionten" – im wesentlichen ein Klon – zu erschaffen, von dem er dann neurales Gewebe transplantieren könnte,um Trip's Leben zu retten. Aber dieser Simbiont wird ein lebendes Wesen sein, wenn gleich mit einer Lebensspanne von nur 15 Tagen. Trotz der ethischen Fragen, erlaubt Archer dem Doktor die Prozedur zu beginnen. Die Situation wird noch dringlicher durch die Tatsache, daß die Enterprise in einer Partikelwolke treibt, die dem Schiff seine Energie abzieht.

Fakten

  • Erstausstrahlung USA: 19.11.2003
  • Erstausstrahlung BRD: 09.01.2005 (SAT.1)
  • Produktionsnummer: 062
  • Story:
  • Drehbuch: Manny Coto
  • Musik:
  • Regie: LeVar Burton  
  • Missionsdatum: Unbekannt

Hauptdarsteller

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Gastdarsteller

Wissenswertes

  • Emmy 2004 für "Outstanding Music Composition For A Series (Dramatic Underscore)" – Velton Ray Bunch, Komponist
  • Die Dreharbeiten begannen am 03. Oktober 2003 und endeten am 09. Oktober 2003. (11.10.2003)
  • Am Abend des 7. Oktobers, dem Tag der kalifornischen Gouverneurswahl, wurde vor Drehschluss noch bekannt, daß Arnold Schwarzenegger zum Gouverneur gewählt wurde. (11.10.2003)
  • Am 09. Oktober feierte Scott Bakula seinen Geburtstag. Neben einigen kleinen Feierlichkeiten wurden ihm während des Tages auch ein paar Streiche gespielt. (11.10.2003)
  • Produktionsbericht. (11.10.2003)

Weitere Auftritte der Gastdarsteller

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Zusammenfassung

In der Waffenkammer hält Captain Archer eine Ansprache zum Gedenken eines verstorbenen Crewmitgliedes. Er sagt, dass das Opfer des Verstorbenen nicht umsonst war und die Besatzung der Enterprise mit neuer Entschlossenheit ihrer Mission nachgehen wird. Der Sarg kommt ins Bild und darin liegt Trip.

Zwei Wochen früher: Trip und T'Pol sind mal wieder bei einer Massagesitzung. Während sie sich gegenseitig die Füße massieren, erzählt Trip von einigen Verbesserungen am Warpantrieb. Diese würden es bei erfolgreichem Test ermöglichen, Warp 5 über längere Zeit problemlos zu halten. Am nächsten Morgen kann der Antriebstest beginnen. Zuerst muss die Enterprise Warp 4,9 erreichen, damit die Neuerungen am Antrieb aktiviert werden können. Schon bei Warp 4,8 beginnt das Warpfeld zu fluktuieren, wodurch der Flug unruhig wird. Als Trips Verbesserung aber anspringt, geht die NX-01 in einen ruhigen Flug über und die Warpfeldfluktuationen hören auf. Während sich alle über den Testerfolg freuen, geht plötzlich ein Ruck durch das Schiff. Im Warpkern bahnt sich eine Überladung an und Mayweather kann nicht abbremsen. Trip versucht eine Notabschaltung des Kerns, dieser reagiert aber nicht. Der Ingenieur klettert auf den Warpkern und schaltet diesen manuell ab. Als er wieder herunter will, kommt es neben ihm zu einer Explosion. Trip wird durch den Maschinenraum geschleudert und bleibt bewustlos liegen. Die Enterprise kommt in einer braunen Wolke zum Stillstand. T'Pol misst ein polarisches Feld unbekannter Zusammensetzung. Dieses hat vermutlich die Enterprise gestoppt. Hoshi gibt die Schadensmeldungen durch: Größtenteils gab es nur geringe Schäden, allerdings wurde Commander Tucker auf die Krankenstation gebracht.

Einige Zeit später inspiziert T'Pol die Reparaturarbeiten im Maschinenraum. Archer kommt zu ihr für einen Statusbericht. Die Vulkanierin erklärt, dass das polarische Feld für den Unfall verantwortlich war. Der Warpkern wäre ohne Trips Eingreifen wahrscheinlich gebrochen. Die Reparaturen werden vorraussichtlich mehrere Wochen dauern. Archer erklärt, dass er gerade auf der Krankenstation war. T'Pol soll vorerst die Reparaturen leiten, denn Trip liegt im Koma. Sein Gehirn hat schweren neuralen Schaden davon getragen. Es ist möglich, dass er nicht überlebt.

Phlox ruft den Captain auf die Krankenstation, um ihm eine Option für Trips Behandlung vorzuschlagen. Eines seiner Tierchen hat die Eigenschaft, einen Klon eines anderen Lebewesens herzustellen, sobald ihm dessen DNS injeziert wird. Der Klon durchläuft den kompletten Lebenszyklus des Originals in etwa 15 Tagen. Phlox' Vorschlag lautet, einen Klon zu erschaffen und sobald dieser das passende Alter erreicht hat, Nervengewebe in Trip zu transplantieren. Der Klon könnte seine Lebensspanne anschließend voll ausleben, auch wenn es nur zwei Wochen sind. Phlox sieht darin die einzige Chance für Trips Überleben. Während der Captain darüber nachdenkt, bringt T'Pol ihm ein Stück Metall. Allmählich setzten sich wegen des polarischen Feldes Partikel an der Außenhülle der Enterprise fest, die nur sehr schwer wieder zu lösen sind. Das Metall ist stark magnetisch. Momentan hat die Schicht auf der Hülle noch keinen Effekt, aber je länger die NX-01 hier bleibt, um so mehr Partikel setzen sich fest. T'Pol soll den Antrieb schnellstmöglich reparieren. Die Vulkanierin erkundigt sich, ob Archer schon eine Entscheidung über Phlox' Vorschlag getroffen hat. Er hat zugestimmt. T'Pol macht ihn darauf aufmerksam, dass auf der Heimatwelt des Tierchens, die Züchtung von Klonen verboten ist, doch Archer meint nur, dass sie das dortige Rechtssystem nicht betreffe. Mit Verweis auf die Wichtigkeit ihrer Mission blockt er eine Diskussion über die ethischen Probleme des Klonens ab. Die Enterprise brauche Trip.

Kurze Zeit später spritzt Phlox seinem Tierchen Blut von Trip. Schon Sekunden später beobachtet er Zellteilungen. Zwei Tage später liegt die Enterprise immernoch bewegungslos im All und immer mehr Partikel setzen sich auf der Hülle fest. Derweil ist der Klon nicht mehr weit von seiner "Geburt" entfernt. Phlox präsentiert Archer den Fötus in einer Reifungskammer. Am nächsten Morgen will der Doktor das Baby herausholen.

Als das Baby da ist, stellt Phlox fest, dass es sich um einen perfektes genetisches Duplikat von Trip handelt. Der Denobulaner kümmert sich um das Neugeborene und schlägt vor, den heranwachsenden Klon auf der Krankenstation wohnen zu lassen. Phlox will sich um ihn kümmern und gibt ihm den Namen Sim (Die Klone werden auf dem Planeten des Tierchens "mimetische Symbionten" genannt, als Kurzform davon Sim). Der Doktor ist vom rapiden Wachstum des Jungen beeindruckt und schon nach kurzer Zeit versucht er zusammen mit Hoshi, Sim das Lesen beizubringen. Dabei stellen sie fest, dass der Klon die gleichen Erinnerungen hat, wie Trip im entsprechenden Alter und deshalb schon lesen kann. Je älter er also wird, umso mehr Erinnerungen von Trip hat er. Als Sim die Entwicklungsstufe eines 8-Jährigen erreicht hat, warnt Phlox Archer davor, dass der Junge bald Fragen nach seiner Existenz und seinen Eltern stellen wird und man wird ihm die Wahrheit sagen müssen. Archer sieht ein, dass er selbst den Jungen aufklären muss.

Archer nimmt Sim auf einem Spaziergang mit Porthos mit. In seinem Quartier will er anschließend mit dem Jungen reden. Als Archer aber das Thema ansprechen will, kommt ihm Sims kindliche Begeisterung dazwischen. Die beiden reden über Zefram Cochrane, Archers Position als Captain und den Warpflug. Daraufhin geht Archer mit Sim in den Hangar. Dort lässt er den Jungen mit seinem Raumschiffmodell spielen, das er selbst als kleiner Junge gebaut hat. Während Sim das Spielzeug fliegen lässt, erzählt er, dass ihn seine Eltern Trip nennen, während ihn auf dem Schiff komischerweise alle mit Sim ansprechen. Er möchte wissen, wo seine Eltern sind. Als Archer meint, die Antwort wäre nicht so einfach, baut Sim eine Burchlandung. Der Captain beschließt, denn Jungen auf die Krankenstation zu bringen. Dort zeigt er Sim, Trip im Koma. Der Junge bemerkt sofort, dass der echte Trip auf dem Bett liegt und er (Sim) nur dessen Erinnerungen hat. Der Junge meint er sei nur eine Kopie. Doch Archer erklärt ihm, dass er auch seine eigenen Erinnerungen hier auf der Enterprise sammelt. Dann klärt er Sim über die Operation auf. Er und Phlox versichern, dass diese nicht weh tun wird. Sim möchte sich vorerst lieber mit der Reparatur des Modellraumschiffs beschäftigen.

Am siebten Tag hat Sim etwa den Entwicklungsstand eines 17-Jährigen erreicht. Inzwischen hilft er bei den Reparaturen im Maschinenraum mit und assistiert T'Pol. Als er der Vulkanierin ein Datenpadd bringt, versucht er sie zur Filmnacht und zum Abendessen einzuladen, doch T'Pol ist voll und ganz mit den Reparaturen beschäftigt. Sim vermutet, dass sie keine Zeit mit ihm verbringen will, da er anders ist. T'Pol erklärt, dass sie sich auf die Reparatur des Antriebs konzentrieren müssen, bis die momentane Situation gelöst ist. Sim merkt an, dass er danach wahrscheinlich nicht mehr da sein wird. Die beiden werden von Archer unterbrochen, der T'Pol in seinen Bereitschaftsraum bestellt. Dort erklärt die Vulkanierin, dass der Antrieb in zwei Wochen einsatzbereit sein wird. Leider erzeugen die Partikel an der Hülle ein diamagnetisches Feld, dass stärker wird und in vier Tagen sämtliche Schiffssysteme lahmlegen wird. Bis dahin muss die Enterprise die Wolke verlassen haben oder sie bleibt gefangen.

Einige Zeit später sieht Sim Trip zum Verwechseln ähnlich. Als er in der Messe isst, setzt sich Malcolm zu ihm. Sim hat einen Plan zur Befreiung der NX-01 entwickelt. Er möchte mit den Phasenkanonen die Hangartore freischießen, damit die beiden Fähren starten und das Schiff aus der Anomalie ziehen können. Reed ist skeptisch, da der Antrieb der Fähren nicht für so eine starke Beschleunigung gebaut wurde, doch Sim glaubt, das Problem lösen zu können. Am Abend sitzt T'Pol auf ihrem Bett und liest, als sie Besuch von Sim erhält. Er fragt nach, wie sie seinen Rettungsplan bewertet. T'Pol meint, dass es trotz der Risiken die beste und einzige Chance der Enterprise ist. Daher hat sie dem Captain den Plan schon vorgeschlagen. Sim ist etwas irritiert, da er sich an die Massagesitzungen von Trip und T'Pol in diesem Raum erinnern kann. Er erzählt, dass Trip die Massagen genossen hatte und zwar nicht nur, weil er besser schlafen konnte. Sim möchte wissen, ob jemals etwas zwischen T'Pol und Trip passiert ist. Als die Vulkanierin dies verneint, gesteht Sim ihr seine Liebe. Es ist ihm ernst damit. Allerdings kann er nicht sagen, ob dies seine oder Trips Gefühle sind. Leider hat auch T'Pol keine Antwort darauf. Sim wollte ihr dies noch mitteilen, solange es geht.

Während Archer in seinem Bereitschaftsraum den Plan durchgeht, kommt Sim herein. Er möchte eine der Fähren steuern. Der Captain ist dagegen, da Sim noch keinerlei Pilotenerfahrung hat. Der Klon entgegnet aber, dass er die Erinnerung an tausende von Trips Flugstunden besitzt. Archer ist dies aber nicht genug. Sim vermutet, dass der Captain ihn nur nicht gefährden will, weil er einen Teil seines Gehirns braucht. Archer gesteht, dass dies mitspielt. Allerdings macht es keinen Unterschied, ob Trip überlebt oder nicht, wenn die Enterprise nicht in den nächsten sechs Stunden frei kommt. Wenige Zeit später startet die Aktion. Sim sitzt an Reeds Station auf der Brücke. Nachdem die Hangartore freigeräumt sind, starten die beiden Fähren. Sie setzen sich vor die Enterprise und verankern die Kabel. Dann starten Reed und Mayweather an Bord der Fähren ihre Antriebe. Sie geben immer mehr Energie, bis es für beide kritisch wird. Da bei beiden eine Überladung droht, will Archer abbrechen, obwohl Sim meint, dass sie nur noch Sekunden benötigen. Als der Captain die Fähren ruft, geht ein Ruck durch die Enterprise und sie beginnt sich zu bewegen. Die Trägheit reicht aus, um das Schiff aus der Wolke herauszubewegen. Im normalen Raum bröckeln die Partikel von der Hülle ab.

Phlox ruft Archer auf die Krankenstation. Er hat herausgefunden, dass Sim die Transplantation nicht überleben wird. Als mimetischer Symbiont, der auf menschlicher DNS basiert, ist er nicht so widerstandsfähig, wie erwartet. Als Sim die Nachricht erhält, reagiert er sarkastisch darauf. Es mache keinen Unterschied, da er eh nur noch fünf oder sechs Tage habe. Dann spricht er Phlox auf den "valandranischen Zirkel" an. Der Doktor gibt zu davon zu wissen. Es handelt sich um eine Gruppe von Wissenschaftlern, die behaupten, ein Enzym entwickelt zu haben, welches den rapiden Alterungsprozess mimetischer Symbionten bremsen kann. Archer ist darüber schockiert, dass Phlox dies zurückgehalten hat. Der Doktor erklärt, dass das Enzym sich noch im experimentellen Stadium befindet und die Erfolgschance sehr gering ist. Sim sieht allerdings eine Möglichkeit, eine normale Lebensspanne zu haben, und die will er auch nutzen.

Einige Zeit später findet Archer Sim in Trips Quartier. Der Captain ist darüber nicht gerade begeistert, doch Sim findet, dass er hierher gehört. Er hat Trips Erinnerungen, seine Gefühle und seinen Körper. Wenn er nicht Trip ist, was dann? Archer wird wütend. Sim kann Trip retten. Der Klon meint, er könne dies auch, indem er seinen Platz einnimmt. Archer entgegnet, Phlox sehe nur eine minimale Chance, dass das Enzym funktioniert. Bis er es aber synthetisiert hat, wird Sim für die Transplantation zu alt sein. Sim ist dies klar, doch er will jede mögliche Chance ergreifen weiterzuleben. Archer kann das aber nicht zulassen. Notfalls würde er Sim auch mit Gewalt zur Operation zwingen. Trip ist für die Mission unabdingbar und Archer würde Sim auch töten, um Trip zu retten. Sim meint, Archer sei kein Mörder. Doch der entgegnet kalt, Sim solle ihn nicht zu einem machen.

Kurz darauf kommt Sim in den Maschinenraum und bittet T'Pol ihm eine Arbeit zu geben. Er möchte die Zeit bis zur Operation totschlagen. Die Vulkanierin kommt seiner Bitte nach. Sim macht sich an die Arbeit, allerdings nicht ganz so, wie aufgetragen. Einige Zeit später erhält Reed auf der Brücke eine Fehlermeldung. Jemand hat sich an den Kontrollen des Hangars zu schaffen gemacht, wodurch er keinen Zugriff mehr hat. Hoshi erkennt ein Lebenszeichen im Hangar. Archer geht hinunter und trifft Sim. Der Klon wollte mit einer Fähre fliehen. Allerdings konnte er es nicht. Er wusste nicht wohin und wollte seine letzten Tage nicht in einer Fähre verbringen. Außerdem musste er an seine Schwester denken. Sim möchte nicht, dass andere Menschen ihr Schicksal teilen müssen. Archer meint, dass er aus demselben Grund befahl, Sim zu erschaffen. Der Klon meint, Archer soll Trip raten, beim nächsten Versuch einer Antriebsverbesserung besser aufzupassen. Dann geht er.

Sim liegt in Trips Quartier und streichelt Porthos, als Phlox ihm über Komm mitteilt, dass alles bereit ist. Als er gehen will, klingelt es an der Tür. Es ist T'Pol. Sim bittet sie herein. Die Vulkanierin erklärt, dass er nicht nur der Crew sondern auch ihr sehr fehlen wird. Sim bedankt sich und ist dann sehr überrascht, als T'Pol ihn küsst. Wenig später erreicht Sim die Krankenstation, wo Archer und Phlox warten. Sim erzählt dem Denobulaner, dass er ihm ein verdammt guter Vater war. Phlox ist gerührt. Sim hat sein Schicksal nun eingesehen und wünscht Archer weiterhin viel Glück. Dann legt er sich auf den Operationstisch und wird von Phlox betäubt.

In der Waffenkammer hält Captain Archer eine Ansprache zum Gedenken an Sim. Sein Opfer war nicht umsonst und die Besatzung wird ihrer Mission mit neuer Entschlossenheit nachgehen. Auch Trip steht neben dem Sarg. Reed und Mayweather schließen den Deckel. Dann wird der Sarg in ein Torpedorohr gelegt und den Weiten des Alls übergeben.

Analyse

Da haben wir sie endlich, die Erfüllung meiner Hoffnungen, jedenfalls augenscheinlich. In "Ebenbild" (Org. "Similitude") geht es endlich einmal wieder nur um die Charaktere und richtig Star Trek-mäßig wird die Crew mit einem schwerwiegenden moralischen Problem konfrontiert. Glücklicherweise verzichtet man sogar auf die "Actionsequenz der Woche". Doch schauen wir uns den Inhalt mal etwas genauer an.

Das ethische Problem, welches aufgegriffen wird, ist das Klonen von Menschen und deren Nutzung als "Organersatzteillager". Mit Blick auf die vor nicht allzu langer Zeit geführte Diskussion um die Forschung an embryonalen Stammzellen in Deutschland, ein sehr aktuelles Problem, mit dem sich unsere Gesellschaft früher oder später auch auseinander setzten muss. Leider hat "Ebenbild" (Org. "Similitude") nicht unbedingt einen konstruktiven Beitrag geleistet. Archer beharrt darauf, dass Trip gerettet werden muss und blockt in bester "Der Zweck heiligt die Mittel"-Manier jegliche ethische Diskussion ab. Dies macht ihn in den Augen des Zuschauers nicht gerade sympathischer, nach allem was er in letzter Zeit schon an Diskussionswürdigem geleistet hat. Immerhin ist die Charakterisierung seit Beginn der dritten Staffel und besonders gemessen an "Die Anomalie" (Org. "Anomaly") konsequent. Ich hatte auch mehr den Eindruck, dass Archer jegliche Diskussion vermiet und derart unnachgiebig vorging, um sein Gewissen stumm zu halten. Hierfür spricht auch, dass er Sim immer sehr distanziert begegnet, selbst als dieser im Kindesalter von Zefram Cochrane und Henry Archer schwärmt und sogar als Sims Plan die Enterprise vor dem sicheren Tod bewahrt. Es wäre wirklich gut, wenn wir demnächst auf irgendeine Art erfahren, dass der starke Captain hinter der Fassade von Gewissensbissen geplagt wird und seine Taten ihn doch nicht so kalt lassen, wie er vorgibt. Kurz gesagt, hoffe ich, dass Archers Fassade bald anfängt zu bröckeln. Neben Archers Haltung, die sich am besten in seinem Streit mit Sim äußert, in dem er droht den Klon notfalls zu töten, ist auch T'Pols Kussszene ein wenig fragwürdig. Schon seit einiger Zeit hat man das Gefühl, dass die Vulkanierin ihre Gefühle immer weniger im Zaum hat. Andererseits ist dies auch logisch, denn sie lebt schon seit längerem alleine unter Menschen und hat ihre Stellung beim vulkanischen Oberkommando, und damit bis zu einem gewissen Grad auch die Verbundenheit zu ihrer Gesellschaft, aufgegeben. Dementsprechend, kann ich diesen Kuss an und für sich akzeptieren, hoffe aber, dass man beim weiteren Verlauf der Trip-T'Pol-Beziehung ihre vulkanische Natur nicht vergisst.

Wirklich toll war diese Mal Connor Trinneer. Seine Darstellung von Sim ist einfach überzeugend und gibt dem Klon einen ganz eigenen Charakter. Am Ende ist der Zuschauer zwangsläufig wegen Sims Tod traurig, denn Trinneers Spiel bringt einem die Person wirklich näher. Genaugenommen verbreitet die gesamte Folge in den letzten fünf Minuten eine sehr traurige Stimmung. Sei es die Szene, als Trip Porthos streichelnd die Nachricht von Phlox erhält, dass alles vorbereitet ist, die Verabschiedung Sims von Phlox oder die Beerdigungszeremonie in der Waffenkammer, um nur einige zu nennen. Schwache Gemüter sollten auf jeden Fall die Taschentücher bereithalten. Diese Stimmung wird noch von der dezenten aber sehr passenden Hintergrundmusik unterstützt. Die ganze Folge über trägt die Musik, genau wie die tollen Spezialeffekte, wunderbar zur Folge bei, ohne sich dabei irgendwie aufzudrängen.

Die Lösung des moralischen Problems war, bei allem Lob, aber leider enttäuschend. Sim sieht sein Schicksal ein und erklärt sich mit der Operation einverstanden. Im Grunde haben sich die Autoren auf diese Weise um die richtige Diskussion herumgemogelt. Immerhin wurde aber der Tod von Trips Schwester in "Die Ausdehnung" (Org. "The Expanse") endlich für eine sinnvolle Aktion herangezogen und dient jetzt nicht mehr nur als Grundlage der Massagesitzungen von Trip und T'Pol. Trotzdem finde ich es für eine Star Trek-Folge sehr bedauerlich, dass man sich der eigentlichen Diskussion nicht stellt. Dementsprechend gibt es eigentlich auch kein Crewmitglied, das irgendwann moralische Einwände gegen das Vorhaben des Captains äußert, mal abgesehen von T'Pol, die nur nüchtern auf ein ethisches Problem hinweist und es dabei belässt.

Positiv:

  • Charakterfolge ohne sinnfreie Action
  • Connor Trinneer

Negativ:

  • moralische Diskussion wird umgangen
  • Archer wird immer unsympathischer

Wertung

Die Autoren haben gezeigt, dass sie auch noch interessante Charakterfolgen schreiben können und in bester TNG-Manier ethische Fragen aufwerfen können. Bei der Beantwortung beziehungsweise einem Versuch davon haperts leider gewaltig. Daher vergebe ich sieben von zehn Punkten. "Ebenbild" (Org. "Similitude") könnte deutlich mehr sein, wenn ein Besatzungsmitglied dem Captain auch einmal widersprechen würde und eine richtige Diskussion, mit entsprechender Lösung des Problems auf die ein oder andere Weise, entstehen könnte. Außerdem sollte man dieses Mal wirklich in den nächsten Folgen Konsequenzen ziehen. Vor noch nicht allzu langer Zeit haben die Autoren nach "Cogenitor" (Org. "Cogenitor") schon die Chance vergeben, Charaktere weiterzuentwickeln. So unsympathisch, wie Archer dieses Mal dargestellt wird, wäre es fatal, die Sache einfach auf sich beruhen zu lassen.

Review von Bernd Paulus

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Similitude

3.11 – Carpenter Street
Carpenter Street

Staffel 3, Episode 11: Carpenter Street (Carpenter Street)Der Zeitagent Daniels schickt Archer und T'Pol durch die Zeit, damit sie in Erfahrung bringen sollen was die Xindi-Reptilien in Detroit, Michigan des Jahres 2004 machen.

Fakten

  • Erstausstrahlung USA: 26.11.2003
  • Erstausstrahlung BRD: 15.01.2005 (SAT.1)
  • Produktionsnummer: 063
  • Story: Rick Berman & Brannon Braga
  • Drehbuch:
  • Musik:
  • Regie: Mike Vejar  
  • Missionsdatum: Unbekannt

Hauptdarsteller

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Gastdarsteller

Wissenswertes

  • Die Dreharbeiten zu "Carpenter Street" (Org. "Carpenter Street") wurden am 22. Oktober nach neun Drehtagen beendet, wobei einige Aussenkulissen der Paramount-Studios zum Einsatz kamen. (25.10.2003)
  • Ein bekannter Star soll laut Gerüchten als Bösewicht mitspielen. Laut den Vorgaben ist der Bösewicht ein "schleimiger, zeitgenössischer und kleinstädterischer Krimineller", im Alter zwischen 25 und 40. (06.10.2003)
  • Rick Berman erwähnt diese Episode zum ersten Mal in einem Interview, und seiner Aussage nach sind die Produzenten sehr begeistert von ihr (16.09.2003)
  • Inoffiziellen Quellen zufolge wurde die Episode mit "Carpenter Street" (Org. "Carpenter Street") betitelt, und in ihr reisen die Crew ins 21. Jahrhundert, um eine Infilatration der Erde durch die Xindi zu verhindern. (02.10.2003)
  • Grund für den besonderen Gaststar sind die in den USA sogenannten November-Sweeps. Die sogenannten "Sweeptakes" sind eine von drei Perioden im Jahr, in denen über die Einschaltquoten die Kosten für Werbung bei den Sendungen der einzelnen Networks ermittelt werden. Logischerweise versuchen die Networks in dieser Zeit Episoden mit ganz speziellen Gaststars und besonders ansprechenden Geschichten zu senden, um die Zuschauer zum Einschalten ihres Networks zu bewegen. Zu den vorherigen Sweep-Episoden der Serie gehörten "Gefallene Heldin" (Org. "Fallen Hero") (1. Staffel) mit der mit einem Emmy ausgezeichneten Gastdarstellerin Fionnula Flanagan als V'Lar, und auch die Episode "Erstflug" (Org. "First Flight") (2. Staffel) mit dem Oscar-Gewinner Keith Carradine als A.G. Robinson.

Weitere Auftritte der Gastdarsteller

Leland Orser
DS9 2×10 "Auge des Universums" – Gai
DS9 3×21 "Der geheimnisvolle Garak, Teil 2" – Colonel Lovok
VOY 4×05 "Der Isomorph" – HD25 isomorphe Projektion

Zusammenfassung

Erde, Detroit, Jahr 2004. Ein Mann namens Loomis kommt nach Hause in sein Apartement. Dort herrscht ein Chaos, welches ihn offensichtlich kalt lässt. Loomis nimmt sich eine Dose Bier und das letzte Stück kalte Pizza. Plötzlich klingelt das Telefon. Der Mann nimmt ab und eine bedrohlich klingende Stimme am andere Ende fragt ihn, ob er seine Auswahl getroffen habe. Loomis bejaht dies und erkundigt sich, ob die Bezahlung wie beim letzten Mal abläuft. Der Auftraggeber ermahnt ihn, vorsichtiger mit dem Schlafmittel zu sein. Der letzte wäre beinahe gestorben. Loomis verspricht aufzupassen. Irgendwo in einem alten Lagerhaus tritt der Auftraggeber aus dem Schatten. Er ist eine Xindi-Reptil.

Loomis fährt durch die Stadt bis zu einem Parkplatz, wo er eine Prostituierte aufgabelt. Diese erkennt ihn, da sie ihn morgens in einer Klinik getroffen hat. Loomis geht nicht näher darauf ein, kommt aber kurz darauf auf die Blutgruppe der Frau zu sprechen, an welche er sich sehr gut erinnert. Nachdem sie eine kurze Strecke gefahren sind, stoppt Loomis plötzlich den Wagen. Er holt einen Lappen aus einem Glas und drückt ihn der überraschten Frau ins Gesicht. Als sie bewusstlos ist, spritzt Loomis ihr noch ein Betäubungsmittel. Dann fährt er zu einem alten Fabrikgebäude in der Carpenter Street. Er holt die betäubte Prostituierte aus seinem Auto und trägt sie hinein. In einem Raum mit acht Betten, vier sind schon belegt, legt Loomis die Prostituierte auf ein Bett und hängt sie an einen Tropf. Auf einem Tisch liegt ein Aktenkoffer mit Geld. Loomis zählt kurz ein Bündel nach, nimmt den Koffer und geht.

Delphic-Ausdehnung, an Bord der Enterprise, Jahr 2153. Captain Archer gönnt sich und Porthos in der Küche einen kleinen Mitternachtssnack. Plötzlich steht Crewman Daniels hinter ihm. Archer ist überrascht, möchte dann aber Antworten von Daniels, bezüglich seiner neuen Mission. Der Zeitreisende erklärt, er wisse über die momentanen Pläne der Xindi nicht mehr als Archer. Der Captain ist verwirrt. Immerhin sollten Daniels und seine Kollegen Veränderungen der Zeitlinie verhindern. Daniels erklärt, dass der Konflikt mit den Xindi niemals hätte stattfinden dürfen. Allerdings haben die Auswirkungen Daniels' Zeit noch nicht erreicht. Dies braucht einige Zeit. Archer will wissen, ob die Mission in der Ausdehnung sein entscheidender Beitrag zur Geschichte sei. Doch Daniels weiß es nicht. Allerdings gibt es ein Problem mit den Xindi: Die Zeitpolizei hat drei Xindi außerhalb ihrer Zeit auf der Erde im Detroit vor 150 Jahren entdeckt.

Kurz darauf wird T'Pol aus dem Schlaf gerissen. Archer steht an der Tür. Er kommt herein und erzählt ihr von Daniels' Besuch. Der Zeitreisende will Archer und T'Pol in die Vergangenheit schicken, um die Xindi aufzuhalten. T'Pol ist misstrauisch. Weshalb kann Daniels nicht selbst zurückreisen? Immerhin müsste er alle Zeit der Welt haben. Archer erklärt, dass Daniels so schnell keine Genehmigung für einen Eingriff bekäme. Außerdem stammen die drei Reptilien aus Archers Zeit. Demnach kann man sich denken, was sie vorhaben. T'Pol stimmt schließlich zu und so bestellt Archer sie um acht Uhr ins Kommandozentrum. Am nächsten Morgen treffen sich die beiden mit Trip vor dem Kommandozentrum. Archer zeigt dem Ingenieur ihre Rückreisemöglichkeit: ein Kästchen mit "temporalen Marken". Diese bringen alles in seine ursprüngliche Zeit zurück. Trip soll die Abwesenheit von Archer und T'Pol möglichst vertuschen. Er bekommt einen Dienstplan, dann gehen die beiden ins Kommandozentrum. Kaum haben sie die Tür durchschritten, finden sie sich im nächtlichen Detroit von 2004 wieder.

Zuerst benötigen die beiden Zeitreisenden ein Auto. Mit Hilfe seines Handscanners findet Archer schließlich ein passendes und nach einigen kleineren Schwierigkeiten fahren sie los. Nun beginnen sie mit Hilfe von T'Pols Scanner die Stadt abzusuchen. Nach einiger Zeit bemerken die beiden, dass der Treibstofftank des Autos leer wird. Sie benötigen Geld, um zu tanken. Glücklicherweise kann man einen Handscanner auch auf Geldautomaten anwenden, auch wenn Archer dabei ein schlechtes Gewissen hat. Unterdessen geht Loomis zu einem älteren Mann. Er erklärt diesem, dass der Mann am Nachmittag in der Blutbank die falschen Papiere unterzeichnet habe. Loomis soll ihn schnell abholen, damit er die richtigen unterzeichnen könne, natürlich gegen eine kleine Entschädigung. Der Mann stimmt zu und kommt mit.

Zur gleichen Zeit gibt T'Pols Scanner Meldung und führt sie zum Gebäude in der Carpenter Street. Archer will sich umsehen und stellt seine Phasenpistole auf Töten. Als die Reptilien die Enterprise enterten, hatte der Betäubungsmodus keine Wirkung. Sie teilen sich auf und sehen sich um. T'Pol kommt zu einem Tor mit einem elektrischen Schloss. Als sie es öffnen will, kommt plötzlich ein Auto näher. T'Pol und Archer können rechtzeitig in Deckung gehen. Es ist Loomis. Er bringt den Mann ins Innere zu den anderen Entführten. Als er aber sein Geld holen will, stellt er überrascht fest, dass nichts da ist. An der Seite spricht ihn einer seiner Auftraggeber an. sein Gesicht ist im Schatten verborgen. Er erklärt, dass Loomis für die letzten drei Bluttypen das Geld in einer Zahlung erhält. Loomis möchte einige Tage warten, da die Polizei allmählich aufmerksam wird. Es besteht die Möglichkeit, dass man ihn entlarvt. Dem Auftraggeber ist dies aber egal. Er rät Loomis, sich zu beeilen und stellt ihm schließlich doppelte Bezahlung für die letzten drei Patienten in Aussicht. Loomis lässt sich dadurch überzeugen und geht.

Als Loomis losfährt, nehmen Archer und T'Pol die Verfolgung auf. Kurz darauf kommt der Gangster zu Hause an und macht sich sogleich an die Suche nach zwei geeigneten Opfern. Plötzlich klopft es an der Tür. Durch den Spion kann Loomis einen Mann, Archer, ausmachen und gerät in Panik. Mit seinem Scanner stellt Archer vor der Tür fest, dass Loomis über die Feuerleiter fliehen will. Der Captain bricht die Tür auf und rennt hinterher. Als Loomis unten ankommt, wird er aber schon von T'Pol erwartet und mit einem vulkanischen Nervengriff begrüßt.

Loomis wird in seinem Appartement an einen Stuhl gefesselt und von Archer verhört. Der Gauner streitet aber alles ab und verlangt einen Anwalt, da er die beiden für Cops hält. Archer befiehlt T'Pol, Loomis loszubinden und verpasst ihm dann ein harte Rechte. Wer schlägt auch einen wehrlosen Mann? Anschließend wird Loomis wieder gefesselt. Als Archer ihm mit weiteren schlägen droht, ist er bereit, alles zu verraten. Er weiß nicht, wer die Leute in der verlassenen Fabrik sind, vermutet aber Terroristen. Natürlich würde er sich nie mit ihnen einlassen, wenn er Beweise dafür hätte. Die Leute wollen acht Menschen, einen von jeder Blutgruppe. Loomis arbeitet in einer Blutbank und hat daher Zugang zu den passenden Informationen. Wie seine Auftraggeber aussehen, weiß er aber nicht. Archer fasst einen Plan: Loomis fehlen noch die Blutgruppen AB+ und B-. Letztere ist Archers Blutgruppe.

Einige Zeit später bringt Loomis Archer in den Raum mit den anderen Entführten. Während er den Captain an den Tropf anschließt, erklärt er, dass seine Auftraggeber jede Stunde eine Blutprobe holen und alle sechs Stunden das Betäubungsmittel auffüllen. Dann geht Loomis nach draußen. In seinem Auto wartet T'Pol mit gezückter Phasenpistole in einem Versteck und weist ihn an, zu einem Platz in der Nähe zu fahren. Unterdessen holen die Xindi die erste Blutprobe von Archer. Als sie wieder weg sind, macht sich Archer an die Verfolgung. Er kommt zu einem größeren Raum, wo die Xindi an einem Bioreaktor arbeiten. Über seinen Kommunikator informiert er T'Pol. Archer glaubt, dass die Reptilien die Biowaffe bauen, vor der ihn Rajiin gewarnt hat. Allerdings ist es zu gefährlich, den Reaktor einfach zu zerstören, unter Umständen könnte das Virus freigesetzt werden. Während der Captain mit T'Pol, die aus Loomis' Wagen ausgestiegen ist, das weitere Vorgehen bespricht, kann der Gangster unbemerkt ein Springmesser aus einem Versteck holen. Archer entdeckt mit seinem Scanner am Gürtel eines Xindi-Soldaten einen temporalen Signalgeber, deren Verbindung zum 22. Jahrhundert. Ein gezielter Schuss mit der Phasenpistole verwandelt ihn in Schrott, ein weiterer schickt den Xindi dahinter zu Boden. Es kommt zu einem kurzen Schusswechsel zwischen den beiden anderen Reptilien und Archer. Die Xindi nutzen ihre Chance, holen einen Zylinder mit dem Virus aus dem Bioreaktor und fliehen.

Archer folgt den beiden und verständigt T'Pol. Diese lässt sich von Loomis zu einem bestimmten Ort fahren und wartet dort auf die Xindi. Dank ihres Tricorders weiß sie, welchen Weg diese nehmen. Im letzten Moment drückt Loomis aber auf die Hupe und warnt seine Auftraggeber. Archer gelingt es zwar einen der beiden zu erschießen, doch der dritte Xindi flieht weiter mit dem Virus. Loomis attackiert T'Pol mit seinem Messer, hat aber keine sonderliche Chance. Sekunden später schickt ihn die Vulkanierin ins Reich der Träume. Dann hilft sie Archer bei der Verfolgung des letzten Xindis, welcher gerade auf ein Hausdach klettert. Der Reptil geht zu einem Abluftventilator und will mit dessen Hilfe das Virus in die Luft freisetzen. Bevor ihm dies gelingt wird er von T'Pol und Archer beschossen. Die Vulkanierin vermutet, dass das Virus in der Vergangenheit freisetzen will, da er keine Möglichkeit mehr hat, in seine Zeit zurückzukommen. Er würde zwar "nur" drei Viertel der Menschheit auslöschen, doch damit wäre die befürchtete Bedrohung für sein Volk ausgeschaltet. Während T'Pol den Xindi in Schach hält, schleicht Archer sich von hinten an. Er zwingt den Reptil, seine Waffe fallen zu lassen. Doch dieser unternimmt einen letzten Versuch, den Behälter mit dem Virus in den Ventilator zu werfen. Archer erschießt ihn und kann den Behälter auffangen. Anschließend verteilen er und T'Pol die temporalen Marken.

Auf der Enterprise steht Trip immernoch vor dem Kommandozentrum und liest gerade den Dienstplan durch, als Archer und T'Pol herauskommen. Der Ingenieur ist zunächst verwirrt, sind die beiden aus seiner Sicht doch gerade erst hineingegangen. Archer bestellt sofort Reed und ein Sicherheitsteam her. Den Zylinder mit dem Virus will er zu Phlox bringen. T'Pol zeigt Trip, was los ist: Im Kommandozentrum liegen die drei Xindi und der Bioreaktor. Zurück in 2004 wird Loomis am nächsten Morgen von einer Gruppe Polizisten geweckt. Sie haben einen Tipp bekommen und verhaften den Gauner. Der ist vollkommen verwirrt und versucht die Polizisten vor den "Eidechsen-Menschen" zu warnen. Leider findet er kein Gehör.

Analyse

Nachdem im Finale der zweiten Staffel "Die Xindi" (Org. "The Xindi") die Handlung der dritten Staffel durch eine Warnung des Auftraggebers der Suliban ins Rollen kam, wurde es inzwischen Zeit, dass der Temporale Kalte Krieg, um den es ja beim Angriff der Xindi im Grunde geht, wieder einmal zur Sprache kommt. Mit "Carpenter Street" (Org. "Carpenter Street") wurde der Kreis wieder geschlossen. Gleichzeitig durften unsere Helden nun aucheinmal eine Zeitreise unternehmen.

Dies scheint auch wohl das Hauptanliegen der Autoren zu dieser Folge gewesen zu sein. Man wollte Archer und T'Pol in unsere Gegenwart bringen und somit eine ähnliche Situation wie in "Star Trek IV – Zurück in die Gegenwart" (Org. "Star Trek IV: The Voyager Home") schaffen. Das Problem daran ist nur, dass man sich bei der Einleitung des Ganzen viel zu wenig Gedanken gemacht hat. Schon seit dem Ende von "Die Schockwelle, Teil II" (Org. "Shockwave, Part II") hatte ich auf die Rückkehr von Daniels gewartet, hauptsächlich um endlich eine Antwort auf die eine oder andere Frage bezüglich des Temporalen Kalten Krieges zu bekommen. Nun kehrt er also endlich wieder zurück, doch leider ist sein Auftritt recht enttäuschend. Nicht nur, dass er mehr neue Fragen aufwirft als beantwortet, womit ich eigentlich leben könnte, der Grund für seinen Besuch ist vollkommen an den Haaren herbeigezogen. Der Zeitpolizist erzählt uns da, er würde eine Genehmigung für einen Eingriff in die Zeit nicht rechtzeitig von seinen Vorgesetzten bekommen. Dies ist aber in zweifacher Hinsicht totaler Schwachsinn. Einerseits müsste er eigentlich genügend Zeit haben, da es egal ist, ob er am 1. Januar oder am 31. Dezember zwei Jahre später zurück nach 2004 reist (nur um ein Beispiel zu nennen). Natürlich müsste man davon ausgehen, dass die Leute in der Zukunft vor den Änderungen der Zeitlinie irgendwie geschützt sind. In "Die Schockwelle" (Org. "Shockwave") sah es zwar nicht danach aus, doch es würde deutlich gegen Tatsachen aus Star Trek – Voyager verstoßen und ist in meinen Augen auch unsinnig. Andererseits erscheint es mir auch nicht gerade logisch, dass eine Organisation, welche die Zeitlinie beschützen will, Regeln aufstellt, die verhindern, dass ein Agent feindliche Zeitreisende aus der Vergangenheit des eigenen Heimatplaneten entfernt. Komischerweise hat T'Pol meinen ersten Kritikpunkt sogar selbst erwähnt. Ergo sind sich die Autoren dieser Unstimmigkeit durchaus bewusst, was das Ganze noch schlimmer macht. Man könnte sich allerhöchstens aus dem Ende zusammenreimen, dass Daniels wollte, dass die Menschen in den Besitz der Xindi und ihrer Technologie kommen. Allerdings fällt das wohl eher unter die Kategorie "Schönreden der Fans", denn ich bezweifle, dass die Autoren soweit gedacht haben.

Zu den zeitreisenden Xindi, ist mir noch ein interessantes Detail aufgefallen. Nachdem es in "Die Ausdehnung" (Org. "The Expanse") schon angedeutet wurde, haben wir jetzt die Versicherung, dass der Auftraggeber der Xindi über höherentwickelte Zeitreisetechnologie verfügt als der Auftraggeber der Suliban. Immerhin konnten die Reptilien ja in die Vergangenheit reisen und irgendwo müssen sie diese Techologie auch herbekommen haben. Ich bin schon gespannt darauf, endlich Genaueres über Identität und Ziele dieser neuen Macht im Temporalen Kalten Krieg zu erfahren.

Doch nun zum eigentlichen Inhalt von "Carpenter Street" (Org. "Carpenter Street"). Wie oben schon erwähnt, wollte man sich eine ähnliche Ausgangslage, wie zuvor bei Star Trek IV oder auch Episoden, wie in Voyager "Vor dem Ende der Zukunft" (Org. "Future's End") schaffen. Dass der Grundton der dritten Enterprise-Staffel im Gegensatz zu diesen Beispielen ziehmlich düster ist, erkennt man spätestens daran, dass Archer und T'Pol erst ein Auto und später sogar etwas Geld klauen. Für einen Star Trek-Captain nicht unbedingt ein rühmliches Verhalten. Immerhin schähmt Archer sich dafür. Eine andere Szene, die den Kulturkonflikt zwischen der Mitte des 22. Jahrhunderts und dem Beginn des 21. Jahrhunderts verdeutlich soll, war der Besuch im Drive-Through eines Burgerladens. Hier zielte man eher auf den Humor ab, was aber nur teilweise von Erfolg gekrönt ist. Der Rest der Episode folgt hingegen mehr oder weniger einem altbekannten Muster. T'Pol und Archer finden den bösen Buben, sehr gut dargestellt von Gastdarsteller Leland Orser, und können mit dessen Hilfe den finsteren Plan der Xindi vereiteln. Am Ende gibt es noch einen Schusswechsel, bevor man wieder ins 22. Jahrhundert zurückkehrt. Trips Überraschung über die "plötzliche" Rückkehr der Zeitreisenden war ein netter Einfall am Rande. Ich finde es aber wirklich schade, dass man bei der ganzen Zeitreiserei Phlox, Mayweather und Hoshi komplett vergisst. Trip hat eine Nebenrolle, Reed darf einen Satz übers Interkomm sagen. Von den anderen, sieht und hört man überhaupt nichts.

Positiv:

  • Die Xindi-Handlung wird weitergeführt mit einem offenen Ende für die nächsten Folgen
  • Der Temporale Kalte Krieg wird wieder mit einbezogen

Negativ:

  • Daniels' Auftritt
  • Phlox, Hoshi und Mayweather fehlen

Wertung

Alles in allem, ist "Carpenter Street" (Org. "Carpenter Street") stellenweise recht spannend und ganz nett anzusehen. Die großen Logikpatzer bei den Ausführungen von Crewman Daniels fallen aber sehr negativ ins Gewicht. Auch seine Ausführungen darüber, dass sich Änderungen in der Zeitlinie erst durch die Zeit ausbreiten müssen, passen nicht so recht zu den bisherigen Zeitreisefolgen in Star Trek. Allerdings warte ich hier ersteinmal weitere Informationen (sofern sie denn irgendwann noch kommen mögen) ab. Außerdem passt mir Archers kriminelles Verhalten nicht so recht. Auch wenn die Alternativen nicht gerade zahlreich waren, kann ich mich doch nicht richtig mit einem derartigen Verhalten anfreunden. Alles in allem erhält die Episode fünf von zehn Punkten. Zeitreisefolgen haben nuneinmal immer mehr oder weniger mit der Logik zu kämpfen. Davor einfach die Augen zu verschließen hilft sicher nicht weiter. Bis auf weiteres bin ich mit Reisen in die Vergangenheit aber bedient. Ich hoffe doch, dass sich nun etwas mehr in der Gegenwart (der Serie) weiterentwickelt. Möglichkeiten wurden (mal wieder) zur Genüge aufgezeigt. Wie schon so oft, lautet die Frage, wie die Autoren diese verwerten werden.

Review von Bernd Paulus

Veröffentlicht unter Guide Enterprise | Verschlagwortet mit , , | Kommentare deaktiviert für 3.11 – Carpenter Street
Carpenter Street

3.12 – Das auserwählte Reich
Chosen Realm

epg-ent_3x12_ChosenRealmDie Crew der Enterprise untersucht eine der mysteriösen Spären in der Delphic-Ausdehnung, als sie einen Notruf von Außerirdischen, mit dem Namen Triannons, erhalten. Es stellt sich heraus, daß es eine Gruppe von religiösen Zeloten handelt (Anm. d. Red.: Zeloten sind Angehörige einer antirömischen jüdischen Partei zur Zeit Christi), die es sich zum Ziel gesetzt haben, die Enterprise zu kapern und planen, diese im Kampf gegen Ketzer auf ihrer Heimatwelt einzusetzen. Diese Triannons verehren die Spären und glauben, sie wären von Gottheiten erschaffen worden und betrachten die Delphic-Ausdehnung als deren Reich.

Fakten

  • Erstausstrahlung USA: 14.01.2004 (UPN)
  • Erstausstrahlung BRD: 16.01.2005 (SAT.1) .
  • Produktionsnummer: 064
  • Story:
  • Drehbuch: Manny Coto
  • Musik:
  • Regie: Roxann Dawson  
  • Missionsdatum: Unbekannt

Hauptdarsteller

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Gastdarsteller

Wissenswertes

  • Die Dreharbeiten dauerten vom Dienstag, den 21. Oktober bis Mittwoch, den 29. Oktober 2003. (01.11.2003)
  • Die Dreaharbeiten fanden zum größten Teil in den bestehenden Enterprise-Sets statt. (01.11.2003)
  • Zur Zeit der Dreharbeiten wurde Kalifornien von einer verheerenden Naturkatastrophe heimgesucht. Gewaltige Feuer verbrannten bisher eine Fläche von der Größe des Saarlandes und kamen schon bis an den Rand von Los Angeles heran. Deshalb verließ Roxann Dawson an einem Tag etwas früher die Produktion, um sicherzustallen, daß ihr Haus sicher sei. Marvin Rush übernahm während dieser Zeit ihre Aufgaben. (01.11.2003)
  • Mehr als einen Monat nach Abschluss der Dreharbeiten wurden Nachdrehs für die Post-Production benötigt. Da Roxann Dawson zu dieser Zeit mit den Dreharbeiten für die 16. Episode "Auf ärztliche Anweisung" (Org. "Doctor's Order") beschäftigt war, übernahm der 'Visual Effects Producer' Dan Curry die Regie für diese Aufnahmen. (13.12.2003)
  • Roxann Dawsons siebte Enterprise-Regie.
  • Produktionsbericht. (01.11.2003)

Weitere Auftritte der Gastdarsteller

Gregory Wagrowski
DS9 7×04 "Wettkampf in der Holosuite" – Captain Solok

Zusammenfassung

In einer Fähre untersuchen Trip und Mayweather eine weitere Sphäre der Ausdehnung. Dabei stellen sie fest, dass sie den beiden vorher untersuchten bis aufs Haar gleicht. Als die beiden zur Enterprise zurückfliegen, werden sie – ohne es zu merken – von unbekannten Außerirdischen beobachtet. Deren Anführer will mehr über die Bewaffnung der Enterprise erfahren und ist zuversichtlich, das Ziel seiner Suche gefunden zu haben.

Dank der neuen Daten kann T'Pol bessere Berechnungen über die Sphären und die Anomalien anstellen. Ihr Zweck bleibt aber weiterhin im Dunkeln. Archer wird auf die Brücke gerufen, als die Enterprise einen Notruf von einem Schiff empfängt. Dieses ist mit einer Besatzung von 23 Personen zwischen mehreren Anomalien gefangen. Archer befiehlt, Kurs zu setzen. Als die NX-01 andockt, lautet sein erster Befehl aber, höchste Sicherheitsmaßnahmen zu treffen. Kurz darauf besucht der Captain die Krankenstation. Phlox berichtet, dass er einige kleinere Verletzungen behandeln konnte. Allerdings lassen die Fremden aus religiösen Gründen keine Bioscans zu. Dem Doktor ist aber aufgefallen, dass sie schon seit einigen Monaten in der Nähe der Sphäre waren. Einige sind durch Wunden und Narben gezeichnet. Archer spricht den außerirdischen Captain an. Als religiöser Führer beforzugt dieser aber den Titel "Prenom". Er stellt sich als D'Jamat vor und zeigt große Dankbarkeit. Er erklärt, dass seine Gruppe auf einer Pilgerfahrt zur Sphäre war und schon seit einem Jahr unterwegs ist. Archer lädt ihn zum Abendessen ein, um einige Informationen über die Sphären auszutauschen. D'Jamat willigt ein.

Beim Essen erzählt D'Jamat von seiner Heimatwelt Triannon. Von den Xindi hat er aber noch nichts gehört. Sein Volk hat auch kein großes Interesse daran, andere Lebensformen zu treffen. Die Triannoner wollen mit ihren Raumschiffen nur den Sphären näher kommen. Durch Gebete und Meditation suchen sie Kontakt zu den "Schöpfern", den Erbauern der Sphären und der Ausdehnung, oder wie sie diese nennen, des "außerwählten Reichs". D'Jamat konnte sogar schon ihre Anwesenheit spüren und zeigt stolz eine Deformation an seinem Unterarm, verursacht durch eine Anomalie. Als sie auf die Anzahl der Sphären zu sprechen kommen, meint D'Jamat es gäbe mehrere 1000 davon. T'Pol hält aber entgegen, dass es nur 59 sind. Daraus entbrennt zwischen den beiden die alte Diskussion um Religion und Wissenschaft. Schließlich werden sie von Archer unterbrochen. Er erklärt, dass Trip das triannonische Schiff in wenigen Tagen repariert haben wird. D'Jamat hofft, die Gastfreundschaft der Menschen irgendwie begleichen zu können. Unterdessen kommt die Triannonerin Indava auf die Krankenstation, um mit dem Doktor ein für sie unangenehmes Thema zu besprechen…

Am nächsten Morgen sitzt D'Jamat mit zweien seiner Männer in der Messe. Einer davon teilt ihm mit, dass alle auf Position seien und nur noch auf sein Signal warten. Der andere Untergebene, mit Namen Yarrick, hat Zweifel an ihrem Plan. Immerhin haben die Menschen ihr Leben für sie riskiert. D'Jamat hält entgegen, dass ihr Treffen mit den Menschen von den Schöpfern gewollt sei. Außerdem hätte die Crew der Enterprise eine Sphäre entweiht. D'Jamat glaubt, dass sie das Blutvergießen endlich beenden könnten und überzeugt Yarrick schließlich. Im Bereitschaftsraum besprechen Archer und T'Pol den triannonischen Glauben und finden einige Parallelen zu ihren bisherigen Informationen über die Ausdehnung. Sie werden unterbrochen, als D'Jamat hereinkommt. T'Pol geht. Der Prenom erklärt, dass er seine Schuld bei den Menschen begleichen möchte. Daher werden sie an einer glorreichen Mission teilnehmen. D'Jamat hat einige seiner Männer auf dem Schiff verteilt. Diese haben organischen Sprengstoff in ihren Körpern und sind bereit jederzeit zu sterben. Um seine Aussage zu untermauern, gibt er über Funk Anweisungen. In einem Korridor nimmt ein Triannoner diese entgegen. Während eine Offizierin verwundert zusieht, kniet er nieder, nimmt ein spitzes Abzeichen von seiner Jacke ab und rammt sich dieses in den Unterarm. Sekunden später reißt die Explosion ein Loch in die Hülle der Enterprise. Archer eilt auf die Brücke und will Sicherheitsmaßnahmen ergreifen. D'Jamat hält ihn aber zurück. Zwei seiner Männer stehen beim Warpreaktor. Erhält er nicht das Kommando über die NX-01, wird sie zerstört.

Einige Zeit später werden die Offiziere der Enterprise, sowie die MACOs in ihre Quartiere gesperrt. Phlox weigert sich aber, die Krankenstation zu verlassen, da er noch Verletzte von der Explosion behandeln muss. Yarrick, der ihn einsperren sollte, lässt sich überzeugen. Allerdings bleibt ein Wachmann anwesend. Im Maschinenraum macht Archer Trip klar, dass sie derzeit keine Möglichkeit haben, die Triannoner zu vertreiben. Der Ingenieur soll vorerst nichts unternehmen. Schließlich wird auch Archer von D'Jamat persönlich in sein Quartier gebracht. Der Prenom versucht Archer für sich zu gewinnen. Der Crew würde nichts geschehen. Doch Archer zweifelt, nachdem bereits eine Frau tot ist. Bevor D'Jamat geht, erinnert er daran, dass auch einer seiner Männer in der Explosion starb. Er werde aber für beide beten. Dann geht D'Jamat auf die Brücke. Er befiehlt Mayweather, Kurs nach Triannon zu setzen, was dieser wiederwillig tut. T'Pol wird anschließend gezwungen, das triannonische Schiff zu zerstören.

Archer wird zu D'Jamat ins Kommandozentrum gebracht, wo dieser ihm alles erklären will. Die Enterprise wird in drei Tagen Triannon erreichen. Mit ihrer Hilfe will D'Jamat eine Gruppe von "Ketzern" auslöschen, die dort die Führung übernommen hat. Diese zweifeln an der "einzigen Wahrheit". Archer will wissen, wieviele Leute D'Jamat mithilfe der Enterprise töten will. Der Prenom stellt nur fest, wie typisch diese Frage für die Menschen sei, da sie irrtümlicherweise alles durch Wissenschaft verstehen wollen. Es mache keinen Unterschied, wieviele Ketzer sterben, da bei der Rückkehr der Schöpfer nur die Gläubigen überleben würden. Allerdings sei es nicht leicht, die Ungläubigen zu töten. Schweren Herzens teilt D'Jamat Archer mit, dass er in den Aufzeichnungen entdeckte, dass die Menschen zwei weitere Sphären entweiht haben. Allerdings haben die Menschen ihm und seinen Mitstreitern geholfen. Außerdem mag er den Captain, weshalb anstatt allen nur ein Besatzungsmitglied sterben muss. Archer hat sechs Stunden Zeit, um jemanden auszuwählen. Anschließend löscht D'Jamat noch sämtliche Daten über die Ausdehnung, um den Unglauben zu bekämpfen. Archer kann nur tatenlos zusehen.

Während Archer nachdenkt, bringt Yarrick ihm einen Statusbericht über die Reparaturen vorbei. Der Captain spricht den Triannoner auf dessen Frau, Indava an. Sie erzählte Phlox von ihrer Schwangerschaft und ihrem Wunsch, abzutreiben. Dabei erhielt der Doktor den Eindruck, Indava sei mit D'Jamats Weltsicht nicht sonderlich glücklich, genauso wie Yarrick. Dieser streitet alles ab und geht. In einem Korridor trifft er Indava und weist sie wegen ihres Besuchs bei Phlox zurecht. Sie laufen Gefahr, dass D'Jamat etwas erfährt. Der Doktor konnte die Schwangerschaft ohne die Bioscans allerdings nicht abbrechen. Mitlerweile wird er aber bewacht. Yarrik denkt darüber nach, das Kind doch zu bekommen. Durch die Enterprise gebe es ernsthafte Hoffnung, den Krieg bald zu beenden. Indava glaubt aber nicht daran. D'Jamat erhält im Bereitschaftsraum Besuch von Archer. Der Prenom hat sich inzwischen über die Mission der Enterprise informiert und festgestellt, dass die beiden Gruppen sehr viel gemeinsam haben. Beide versuchen ihr Volk vor dem Untergang zu bewahren. Archer hält entgegen, dass er dafür keine Unschuldigen ermordet. D'Jamat spricht ihn auf seine Folteraktion an. Archer rechtfertigt dies damit, dass er wichtige Informationen benötigte. Außerdem wurde der Gefangene schlussendlich nicht verletzt. D'Jamat versteht ihn, musste er doch selbst schon schwere Entscheidungen treffen. Schließlich möchte der Prenom wissen, wen Archer ausgewählt hat. Dieser erklärt, er selbst wird das Opfer sein.

D'Jamat versucht ihn kurz umzustimmen, dann stellt er erfreut fest, dass er selbst, die gleiche Wahl getroffen hätte. Archer hat noch einen letzten Wunsch. Er möchte durch eine bestimmte Maschine "hingerichtet" werden. D'Jamat hat nichts dagegen und kurz darauf stehen die beiden vor dem Transporter. T'Pol bedient das Gerät und nach einer Demonstration mit einem Behälter ist der Prenom überzeugt. Schweren Herzens, doch stolz betritt Archer die Plattform. Er verspricht, dass es noch nicht vorbei wäre, dann löst er sich auf. D'Jamat spricht ein stilles Gebet und trägt T'Pol auf, die Crew zu benachrichtigen.

Im Kommandozentrum bemerkt D'Jamat, dass Yarrick etwas beschäftigt. Auf gezielte Nachfrage, gibt er zu, dass er sich an den drei Toten stört, die ihre Mission nach nur kurzer Zeit schon gefordert hat. D'Jamat erklärt, die Menschen seien Ungläubige und deshalb Feinde. Yarrick will den Grund dafür wissen, woraufhin der Prenom ihn zurechtweist. Er laufe Gefahr ein Ketzer zu werden. Derweil erhält Phlox auf der Krankenstation eine schriftliche Nachricht von Archer auf seinem Bildschirm. Über diesen "Chat" erklärt der Doktor, er brauche den Bioscan eines Triannoners, um den organischen Sprengstoff zu neutralisieren. Archer schaltet kurzerhand einen der außerirdischen Wachmänner aus und scannt diesen. Schon nach kurzer Zeit, wird der Triannoner aber vermisst. D'Jamat will ihn von der Brücke aus finden. In diesem Moment fällt die Hauptenergie aus. Ohne Energie funktionieren die internen Scanner nicht. D'Jamat eilt zum Maschinenraum, doch sein Ingenieur kann bestätigen, dass Trip nichts getan hat. Als eine Störung auf dem D-Deck ausgemacht wird, schickt er Yarrick und den triannonischen Ingenieur hinunter. Dort angekommen, wird letzterer von Archer aus dem Hinterhalt betäubt. Der Captain versucht, Yarrick auf seine Seite zu ziehen. Als er schließlich auf Indava und das ungeborene Kind zu sprechen kommt, lässt Yarrick sich auch überzeugen.

Ohne Hauptenergie funktioniert natürlich auch der Warpantrieb nicht. Während D'Jamat auf Nachricht von Yarrick und dem Ingenieur wartet, nähern sich plötzlich vier triannonische Schiffe. Unterdessen erkundigt sich Archer, was die anderen Triannoner zu Ketzern macht. Yarrick erklärt, seine Leute glauben, das "erwählte Reich" wurde in neun Tagen erschaffen. Die Ketzer glauben, es dauerte zehn Tage. Archer erklärt Yarrick anschließend, wo und wie dieser auf der Brücke die Umweltkontrollen zur Krankenstation umleiten kann. Phlox hat ein Mittel hergestellt, welches ein bestimmtes Enzym ausschaltet und somit die Explosion des organischen Sprengstoffes verhindern soll. Derweil wird D'Jamat vom Anführer der Ketzer gerufen. Er fordert eine sofortige Kapitulation, doch D'Jamat glaubt an seine Überlegenheit. Daraufhin bereiten sich die vier Schiffe auf einen Angriff vor. D'Jamat befiehlt T'Pol auf das Führungsschiff zu zielen. Die Vulkanierin weigert sich. Ein Triannoner übernimmt und so beginnt die Schlacht.

Schon früh wird klar, dass die Enterprise im Kampf überlegen ist. Doch wird sie auch durchgeschüttelt. Phlox nutzt die Chance und befreit seine Fledermaus aus deren Käfig. Während Archer, Reed und einige MACOs befreit, geht Yarrick auf die Brücke. Er erlebt, wie sich die Ketzer zurückziehen und D'Jamat Mayweather mit einer Phasenpistole an dessen Schläfe zwingt, die Verfolgung aufzunehmen. Yarrick geht unbemerkt zur Steuerung der Umweltkontrollen im hinteren Bereich. Phlox kann den triannonischen Wachmann dank der Fledermaus betäuben. Dann leitet er das Mittel in die Luftversorgung.

In der Waffenkammer treffen Archer und Reed auf zwei Triannoner. Nach einem kurzen Schusswechsel geht einer der beiden zu Boden. Der andere gibt vor, sich zu ergeben und versucht dann, den Sprengstoff zu zünden. Verblüfft stellt er fest, dass nichts geschieht und wird ebenfalls betäubt. Auf der Brücke gibt D'Jamat den Befehl, alle verbleibenden Ketzerschiffe auszuschalten. Mit einem sauberen Schuss, wird eines außer Gefecht gesetzt. Während Archer und zwei MACOs den Maschinenraum zurückerobern, treffen Reed und zwei andere Soldaten in einem Korridor auf Gegner. Bei dem entstehenden Handgemenge erhalten sie schließlich Hilfe von Indava. Auf der Brücke geht eine Kapitulation der Ketzer ein, doch D'Jamat zeigt sich gnadenlos. Er will ihnen den Gnadenstoß geben. In diesem Moment meldet sich Archer vom Maschinenraum. Die Steuerung befindet sich wieder in Hand der Menschen. D'Jamat will aber nicht aufgeben. In diesem Moment greifen die Ketzer im Mut der Verzweiflung nocheinmal an. Während der Prenom an Archer appeliert, das Schiff zu verteidigen, stürmen Reed und die MACOs die Brücke. Sekunden später verkündet Reed die Rückeroberung der Brücke. Archer kommt nach oben und lässt die Ketzer rufen. Er berichtet von D'Jamats Niederlage, woraufhin sie sich zurückziehen.

Nach kurzer Reise erreicht die Enterprise Triannon. Archer holt D'Jamat aus der Zelle. Dieser wirft ihm vor, die Beendigung des langen Krieges verhindert zu haben. Archer zählt ihm daraufhin die Verluste der Enterprise auf. Der Prenom meint, diese bedeuten nichts, einzig die "heilige Wahrheit" sei wichtig. Archer verspricht, ihm eine Wahrheit zu zeigen. Die beiden Fähren fliegen zur Oberfläche und landen in einer riesigen Stadtruine. Archer erzählt D'Jamat, dass sich beide Seiten schon vor Monaten gegenseitig auslöschten. Alle größeren Städte wurden zerstört, Millionen getötet. Der Prenom hat nun seinen Frieden.

Analyse

Zu allererst muss ich betonen, dass Manny Coto sicher ein Gewinn für das Enterprise-Autorenteam war. Er hat offensichtlich dafür gesorgt, dass man sich in den Geschichten wieder mit aktuellen gesellschaftlichen Problemen beschäftigt. An der Umsetzung dieser Ideen sollte allerdings noch etwas gearbeitet werden.

Nachdem man sich in "Ebenbild" (Org. "Similitude"), ebenfalls von Manny Coto, bereits mit dem Thema Klonen beschäftigte, geht es dieses Mal um religiösen Fanatismus. Die Enterprise wird also von fanatischen Selbstmordattentätern übernommen und nach einigen philosophischen Gesprächen über "Gott und die Welt" zwischen Archer und D'Jamat erobert man das Schiff schließlich wieder zurück. Der außerirdische Führer bleibt dabei leider so ziehmlich jedem Klischee treu, dass man von so einem Charakter auch erwartet hätte. Sicher geht der Großteil seines Verhaltens in Ordnung, allerdings wirkt es oft auch sehr platt und wenig innovativ. Eine der wenigen Stellen, an denen das Gespräch interessant zu werden verspricht, als nämlich D'Jamat auf Archers Folteraktion in "Die Anomalie" (Org. "Anomaly") zu sprechen kommt, wird leider nicht genutzt, um Archers Innenleben etwas genauer auszuleuchten. Unglücklicherweise holt man dies auch später nicht nach. Es wäre sicher viel besser gewesen, hätte man dem Captain noch die Möglichkeit gegeben, beispielsweise bei einem Monolog in seinem Quartier oder im "Gespräch" mit Porthos, D'Jamats Vergleich etwas mehr zu verarbeiten. Auch wenn er schlussendlich nicht zur Einsicht hätte kommen müssen, bekäme man zumindest den Eindruck, dass "die Fasade bröckelt" (um mich mal selbst zu zitieren). Ein etwas unklarer Punkt beim Zusammenspiel von Archer und D'Jamat ist die Löschung der Datein über die Ausdehnung. Ich bin mal gespannt, ob es nicht noch ein Backup davon gibt. Alles andere wäre doch etwas unlogisch. Gut gefallen hat mir hingegen die unkonventionelle Einbringung des Transporters. Diese Idee ist, soweit ich mich erinnere, wirklich neu und innovativ. Hier nutzt man die "Neuheit" und wenige Verbreitung des Transporters im 22. Jahrhundert einmal angemessen. So etwas passt auch zum Prä-TOS-Konzept.

Ansonsten folgt "Das auserwählte Reich" (Org. "Chosen Realm") eigentlich dem bekannten und bei Enterprise schon fast zu oft verwendeten Muster der Entführungsfolge. Das Schiff wird gekapert und schließlich mit ein wenig Hilfe aus den Reihen des Feindes zurückerobert. Klingt unspäktakulär und wirkt über lange Strecken auch so. Da die Charaktere, wie oben schon ausgeführt, stellenweise nicht so ausgeschöpft werden, wie man es könnte, bleibt mehr Platz für Action. Auch wenn die visuellen Effekte der Raumschlacht zum Teil wirklich sehr schön anzusehen sind, so können einem vereinzelte Kampfszenen an Bord doch sauer aufstoßen. Bestes Beispiel: Archer und Reed tragen einen Schusswechsel mit zwei Triannonern mitten in der Waffenkammer aus. Dabei suchen sie zwischen Torpedos und anderen Waffen Deckung und ballern munter um sich. Eigentlich ist es doch etwas unverständlich, dass der Triannoner anstatt sich selbst in die Luft zu jagen nicht einfach auf einen Torpedo gefeuert hat. Dieses unprofessionelle Verhalten seitens Archer und Reed fällt mal wieder unter die Kategorie "vermeidbare Logikfehler" von denen man in Zukunft vielleicht ein paar weniger machen sollte.

Das Ende der Episode überzeugt allerdings auf ganzer Linie. Auch wenn man sich an vergangene Folgen, wie "Bele jagt Lokai" (Org. "Let that be your last Battlefield") aus TOS, erinnert fühlen wird, so gibt es eigentlich keine passendere Alternative. Der sinnlose Konflikt, verdeutlich durch den Grund, dass man sich um einen Schöpfungstag streitet, führt schließlich zur Zerstörung. Auch wenn es sehr drastisch wirkt, ist die Botschaft klar und angemessen. Selbst wenn vieles an der Folge besser sein könnte, der Schluss ist optimal und regt sicher zum Nachdenken an. Davon braucht Star Trek wieder mehr.

Positiv:

  • die Schlussszene

Negativ:

  • die platte Umsetzung der Fanatiker
  • vermeidbare Logikfehler
  • Archer wird schon wieder nicht näher beleuchtet

Wertung

Wie schon gesagt, sollte der Autorenstab sich noch mehr Gedanken über die Umsetzung eines aktuellen Themas in einer Enterprise-Folge machen. Der Ansatz ist ja in Ordnung, aber ohne eine aussagekräftige Handlung bleibt er eben nur ein Ansatz. Etwas Mut zur ernsthaften Charakterentwicklung würde in meinen Augen weiterhelfen. Deep Space Nine hat dadurch seinerzeit jedenfalls viel gewonnen. Wäre da nicht der wirkungsvolle Schluss, würde "Das auserwählte Reich" (Org. "Chosen Realm") vermutlich in der Bedeutungslosigkeit verschwinden. So kann man sich noch vier von zehn Punkten retten. Trotzdem bleibt die Episode bisher der Tiefpunkt der Staffel.

Review von Bernd Paulus

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Chosen Realm

Katherine Woodville verstorben

130621-Natira

Im Alter von 74 Jahren verstarb am 05. Juni die Schauspielerin Katherine Woodville, welchen Star Trek-Fans durch ihre Rolle als Natira, die Hohenpriesterin des Generationenschiffs Yonada, in der Episode "Der verirrte Planet" (Org. "For the World is Hollow and I Have Touched the Sky") bekannt ist.

Geboren 1938 in England, spielte Woodville in einigen bekannten Serien mit, darunter The Avengers, The Saint, Mission: Impossible, It Takes a Thief, The Virginian, Mannix, und The Rockford Files. 1968 trat sie dann auch bei Star Trek in der oben genannten Episode auf, in welcher sich Dr. Leonard "Pille" McCoy in sie verliebte.

Am 05. Juni, nach einem langen Kampf gegen den Krebs, trat Katherine Woodville nun auch ihre letzte Reise an. Sie hinterlässt eine Tochter, Thaïs, welche aus ihrer zweiten Ehe mit Edward Albert stammt.

Unser Beileid geht auf diesem Wege an Thaïs, und an alle Freunde und Bekannten von Katherine Woodville.

 

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3.13 – Testgebiet
Proving Ground

Staffel 3, Episode 13: Testgebiet (Proving Ground)Die Besatzung des Andorianischen Schiffes, auf dem Shran der Captain ist, macht sich zusammen mit der Enterprise Besatzung auf, eine Waffe der Xindi zu stehlen, mit der die Xindi die Zerstörung der Erde planen. Doch ein Besatzungsmitglied der Andorianer sabotiert die Enterprise, denn Shran bekam von seinen Vorgesetzten den Auftrag die Waffe der Xindi an sich zu nehmen, damit die Andorianer diese in ihrem noch immer anhaltenden Konflikt mit den Vulkanier einsetzen können. Es gefällt ihm allerdings auch nicht ganz die Besatzung der Enterprise zu hintergehen, und sagt deswegen gegenüber einem General der Andorianer, dass eine Allianz mit den Menschen wohl der bessere Weg wäre.

Fakten

  • Erstausstrahlung USA: 21.01.2004
  • Erstausstrahlung BRD: 22.01.2005 (SAT.1)
  • Produktionsnummer: 065
  • Story:
  • Drehbuch: Chris Black
  • Musik: John Frizzell
  • Regie: David Livingston  
  • Missionsdatum: 6. Dezember 2153

Hauptdarsteller

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Gastdarsteller

Wissenswertes

  • Der Dreh zu dieser Episode begann am 30. Oktober und endete 7 Tage später. (13.11.2003)
  • Jeffrey Combs und Molly Brinks kehrten rund einem Monat nach Abschluss der Dreharbeiten ins Studio zurück, für Nachdrehs erneut in ihr andorianisches Outfit und Makeup zu schlüpfen. Sogar die Brücke des andorianischen Schiffes und Shran's Bereitschaftsraum wurden aus dem Lager geholt. (13.12.2003)
  • Produktionsbericht. (13.11.2003)

Weitere Auftritte der Gastdarsteller

Molly Brink
– ENT 4×12 "Babel" – Talas
– ENT 4×13 "Vereinigt" – Talas
Granville Van Dusen
– ENT 2×19 "Das Urteil" – klingonischer Richter
Josh Drennen
– ENT 3×14 "Kriegslist" – Thalen

Zusammenfassung

Der andorianische Commander Shran wird auf die Brücke seines Schiffes gerufen. Lieutenant Talas meldet ihm, dass sie die Warpspur der Enterprise verloren haben. Shran befiehlt, weiterzusuchen. Seine Untergebene wendet ein, dass es hier in der Ausdehnung sehr gefährlich sei und die NX-01 vermutlich schon zerstört wurde. Shran rät ihr, die "Pink Skins" nicht zu unterschätzen.

Im Ratssaal der Xindi muss der Konstrukteur der Xindi-Waffe Degra erbost feststellen, dass nur drei Ratsmitglieder zu einer von ihm anberaumten dringenden Sitzung erschienen sind. Der Reptilien-Vertreter ist daraufhin wegen der Arroganz des Primaten beleidigt. Degra erklärt, dass der neue Prototyp der Waffe fertig gestellt wurde und in drei Tagen ein Test stattfinden soll. Sofern alles nach Plan verläuft, wird die Endversion der Waffe in spätestens einem Monat starten können. Unterdessen hat Hoshi das Signal des manipulierten Kemosites entdeckt. Archer befiehlt sofort einen Kurs und maximale Geschwindigkeit. T'Pol hält ihn aber zurück. Sie und Hoshi konnten etwa 30 % der gelöschten Datenbank wieder herstellen und einen Teil der Anomalien-Karte rekonstruieren. Demnach liegt der Ursprung des Signals hinter einem dichten Anomalienfeld. Es wird 17 Tage dauern, dieses mit Warp 5 zu umfliegen. Archer dauert das zu lange. Kurz darauf erreicht die Enterprise das Feld. Der Warpantrieb wird ausgeschaltet und T'Pol scannt nach Anomalien, um Kollisionen so gut es geht zu vermeiden. Schon kurz nachdem der Flug begonnen hat, wird es sehr unruhig. Schließlich kann Mayweather nicht mehr ausweichen, eine Anomalie durchfährt das gesamte Schiff. Überall explodieren Konsolen, Besatzungsmitglieder werden durch die Luft geschleudert. Als die Lage kritisch wird, entdeckt Mayweather plötzlich ein unbekanntes Schiff. Die NX-01 wird von einem Traktorstrahl erfasst und in Sicherheit gezogen. Der fremde Captain ruft die Enterprise und gibt sich als Shran zu erkennen.

Shran kommt an Bord, um sich mit Archer zu unterhalten. Er erzählt, dass die Andorianer einige Tricks entdeckt haben, um mit den Anomalien klar zu kommen. Von ihrem letzten Zusammentreffen haben die Andorianer die Warpsignatur der Enterprise. Da andorianische Schiffe schneller sind, konnten sie die NX-01 einholen. Archer möchte die Gründe für Shrans Auftauchen wissen. Der erklärt, die Andorianische Imperiale Garde wolle den Menschen helfen. Als Archer immer noch nicht überzeugt ist, verweist Shran darauf, dass die Vulkanier nicht einen Offizier zur Unterstützung abstellen wollten. T'Pol musste ihre Position sogar aufgeben. Die Andorianer wollen hingegen helfen, allerdings nicht gegen Archers Willen.

Einige Zeit später gibt Reed dem Captain in der Waffenkammer einen Schadensbericht. Sämtliche Waffensysteme sind ziehmlich mitgenommen. Archer erwähnt, dass Shran seine Waffenoffizierin schicken will. Reed ist gar nicht begeistert, da diese Zugang zu sensiblen Informationen bekommen könnte. Der Captain ist sich dessen bewusst, doch bietet sich den Menschen durch das Kemosite-Signal eine wichtige Chance, die sie nicht verstreichen lassen dürfen. Ohne Waffen sind sie aber handlungsunfähig. Reed sieht dies ein. Kurz darauf trifft Archer auf T'Pol. Auch sie rät ihm, den Andorianern mit Vorsicht zu begegnen. Die Vulkanier haben in der Vergangenheit trotz eines vielversprechenden Erstkontaktes, schlechte Erfahrungen mit ihnen gemacht. Archer gibt zu, den Andorianern nicht zu trauen. Doch aufgrund seiner bisherigen Erfahrungen traut er Commander Shran.

Trip und Reed machen in der Messe eine kurze Pause, um etwas Koffein zu tanken. Plötzlich betritt Talas den Raum. Sie ist überrascht, Reed nicht in der Waffenkammer, sondern beim Ausspannen anzutreffen. Malcolm hält entgegen, dass er in den letzten 12 Stunden fast durchgehend dort war. Nach einer knappen Vorstellung will Talas sofort an die Arbeit. Je schneller sie wieder auf ihr Schiff kommt, umso besser. Unterdessen sitzen Archer und Shran in der Offiziersmesse. Der Andorianer hat zur Feier ihres Wiedersehens eine Flasche andorianisches Ale mitgebracht. Nach dem Getränk beginnt er zu erzählen. Shran hat sich für die Mission freiwillig gemeldet. Immerhin hat er schon am meisten Erfahrung mit Menschen gesammelt. Außerdem steht er seit ihrem letzten Treffen mal wieder in Archers Schuld. Der Captain bemerkt, dass sie sich ständig gegenseitig Gefallen erweisen. Shran meint, so entstünden Allianzen. Derweil geht T'Pol zu Trip in den Maschinenraum, um den Stand der Reparaturen zu erfahren. Dank der andorianischen Hilfe, müsste der Warpantrieb in zwölf Stunden wieder arbeiten. Trip erzählt T'Pol, er habe das Gefühl, die Vulkanierin meide ihn. Diese entgegnet nur, dass man bei drei Massagesitzungen pro Woche nicht von meiden sprechen könne.

In der Waffenkammer ist Reed mit den Reparaturen beschäftigt. Talas darf ihm die Werkzeuge reichen. Die Andorianerin erklärt, sie wolle keine Geheimnisse der Menschen stehlen, dies würde sich sowieso nicht lohnen. Die Technologie der Menschen sei der andorianischen unterlegen und sorge bei Talas höchstens für Nostalgie. Als die Offizierin den Raum verlassen will, warnt sie Reed noch davor, das System, an dem er gerade arbeitet, zu aktivieren. Er hat etwas vergessen und würde daher einen Kurzschluss verursachen. Dem Menschen wird klar, dass Talas über eine gewisse Kompetenz verfügt. Er hält sie zurück, entschuldigt sich und will nun mit ihr zusammenarbeiten. Mit Unterstützung der Andorianer gelingt es der Enterprise schließlich, das Anomalienfeld unbeschadet zu durchqueren. In sicherem Abstand von der Kemosite-Signalquelle halten die beiden Schiffe an. T'Pol kann in besagtem System sechs Planeten mit über hundert Monden ausmachen. Für genauere Daten sind sie aber zu weit entfernt. Shran arrangiert, dass die Menschen die Sensordaten der Andorianer bekommen, deren Scanner deutlich fortschrittlicher sind. Sekunden später kommt ein Bild auf den Hauptschirm. Dieses zeigt vier Xindi-Schiffe.

In der Kommandozentrale analysieren T'Pol, Archer und Shran die Sensordaten. Verschiedene Krater auf vielen der Monde lassen darauf schließen, dass die Xindi das System als Testgelände für ihre Waffe benutzen. Wenn die Waffe also schon getestet wird, müssen die Menschen sich beeilen. Shran rät von einem direkten Angriff ab. Viele wichtige Systeme der NX-01 seine beschädigt und sie ist zahlenmäßig unterlegen. Offensichtlich plant Shran nicht, mitzukämpfen. Das Risiko ist ihm zu groß, insbesondere da sie nichteinmal wissen, ob die Waffe wirklich hier ist. Archer stimmt zu. Sie brauchen genauere Daten und er hat auch schon einen Plan. Auf dem Weg zur Luftschleuse trifft Shran auf Trip. Der Ingenieur bittet um einen Antimaterie-Injektor der Andorianer. Dieser würde den Menschen wirklich weiterhelfen. An der Luftschleuse angekommen, spricht Shran Trip sein Beileid zum Tod von dessen Schwester aus. Der Commander erklärt, dass Siege immer Opfer fordern. Er selbst ging noch zur Schule, als sein älterer Bruder im Kampf mit den Vulkaniern ums Leben kam. Daher kann Shran nachvollziehen, dass Trip sich an den Xindi rächen will. Der Ingenieur entgegnet, dass er die Urheber des Anschlags liebend gerne in die Finger bekäme, doch dies ist nicht die Mission der Enterprise. Es ist wichtiger, zu verhindern, dass deren Plan vereitelt wird. Daher benötigen die Menschen jede Hilfe. Shran will einen Antimaterie-Injektor bringen lassen.

Während der Xindi-Rat – dieses Mal vollzählig – allmählich ungeduldig wird, schließt Degra an Bord seines Schiffes die Vorbereitungen für den Test ab. Die Waffe wird gestartet und aufgeladen. Plötzlich ertönt eine Alarmglocke. Ein unbekanntes Schiff ist in das System eingeflogen. Degra lässt den Test sofort abbrechen und alle nötigen Sicherheitsmaßnahmen treffen. Das Schiff meldet sich und Shran (vom Andorianischen Bergbau Konsortium) erscheint auf dem Bildschirm. Er und seine Männer suchen nach dem seltenen Mineral Archerit. Degra fordert ihn auf, sofort zu verschwinden. Shran lässt noch einen letzten Scan auf der Suche nach Archerit durchführen, wobei unglücklicherweise auch die Xindi-Schiffe gescannt werden. Degra droht Shran, woraufhin dieser einlenkt und geht. Allerdings hätten die Xindi sich vielleicht gerade um einen enormen Gewinn gebracht.

Im Kommandozentrum analysieren Archer, T'Pol und Shran wenig später die Scans der Waffe. Sie hat die gleiche Struktur wie die Sonde, welche die Erde angriff. Archer erkundigt sich nach dem Stand der Reparaturen. T'Pol erklärt, dass die Waffen immernoch nicht arbeiten. Der Antrieb ist in schlechtem Zustand. Insgesamt dürften sie noch zwei weitere Tage brauchen. Archer dauert dies zu lange. Shran versteht ihn nicht. Die Daten zeigen, dass es sich nicht um eine finale Version der Waffe handelt. Es wäre sinnvoller, den Test zu beobachten und Daten zu sammeln, anstatt den Prototyp zu zerstören. Archer will ihn aber nicht zerstören, sondern kapern. Durch genaue Analysen könnte die Sternenflotte vielleicht Abwehrmaßnahmen entwickeln. In der Waffenkammer arbeiten Reed und Talas an den Phasenkanonen. Dabei kommen sie ins Plaudern und erzählen sich von ihren Familien. Sie entdecken manche Gemeinsamkeit. Inzwischen scheinen sich die beiden gut zu verstehen. Als Reed Talas jedoch kurz alleine lässt, macht diese sich am System zu schaffen. Etwas später werden Archer und Shran auf die Brücke gerufen. Die Xindi beginnen mit dem Waffentest. Dank der andorianischen Sensoren könne auch die Menschen zusehen. Sie werden Zeuge, wie die Waffe einen Mond in mehrere große Stücke spaltet.

Der Xindi-Rat ist vom Ergebnis des Tests nicht sonderlich beeindruckt. Der Mond sollte komplett zerstört werden, nicht nur zerbrechen. Degra erklärt, dass eine Energieüberladung sie zum Abbruch zwang. Er braucht etwas Zeit, um die Daten zu analysieren. Der Reptilien-Vertreter erklärt, dass ihre Geduld langsam erschöpft ist. Der Faultier-Vertreter wendet ein, dass das Zerbrechen des Mondes einen deutlichen Fortschritt zeigt. Der Reptilien-Vertreter hält dagegen, dass dies nicht reiche. Jeder verstrichene Tag erhöhe ihr Risiko. Zur gleichen Zeit findet im Kommandozentrum auf der Enterprise eine weitere Analysesession statt. T'Pol erklärt, dass die Waffe noch nicht ihre maximale Stärke erreicht hat, da sie sich offenbar überlud. Archer wird klar, dass Graliks Manipulation des Kemosites offensichtlich Wirkung gezeigt hat. Die Waffe wurde aber immer noch nicht zurückgeholt, da sie eine starke Strahlung abgibt. Erst in sechs Stunden wird man sie gefahrlos holen können. Archer schlägt vor, den Hangar abzuschirmen und die Waffe früher zu holen. T'Pol rät davon ab. Die Crew würde gefährdet werden. Shran bietet sein Schiff an. Dieses ist mit Kraftfeldern ausgestattet. Archer ist von diesem großzügigen Angebot überrascht. Er erkundigt sich bei Reed, wie der Status der Waffen ist. Dieser teilt ihm mit, dass Torpedos und Phasenkanonen dank Talas' Hilfe wieder funktionieren. Archer nimmt Shrans Angebot an. Allerdings will er das Kommando haben. Shran ist dagegen. Seine Crew wird keine Befehle von einem Menschen annehmen. Archer erklärt aber, dass er das Schicksal der Menschheit nicht in die Hände der Andorianer legen wird. Shran lenkt ein.

Zurück auf seinem Schiff unterhält Shran sich mit seinem Vorgesetzten. Dieser ist von den Daten über die Xindi-Waffe beeindruckt und befiehlt, wie geplant weiterzumachen. Shran erklärt, dass die Menschen wertvolle Verbündete werden könnten. Der General entgegnet, dass sie bei Erfolg ihrer Mission keine Verbündeten brauchen werden. Bei aller Bewunderung für Archer darf Shran seine Mission nicht vergessen. Auf der Enterprise erkundigt sich Reed bei Talas, warum sie unnötigerweise die Sensoren benutzt. Die Andorianerin erklärt, sie prüfe, ob nach den vielen Reparaturen nicht ungewollt eines der anderen Systeme beeinträchtigt wurde. Mittlerweile arbeite aber alles, wie geschmiert.

Einige Zeit später entdeckt Degras Stellvertreter an Bord des Xinid-Führungsschiffes ein näherkommendes Schiff. An Bord befinden sich Menschen. Degra befiehlt den Verteidigungsschiffen, sofort anzugreifen. Als sich zwei Xindi-Schiffe auf die Enterprise zubewegen, verständigt T'Pol Archer auf dem andorianischen Schiff. Während die NX-01 die Xindi beschäftigt, holen die Andorianer den Prototyp. Beide Schiffe ziehen sich zurück. Die Enterprise konnte die Antriebe der Xindi-Schiffe außer Gefecht setzen, weshalb sie nicht verfolgt werden. Archer ordnet an, mit der Enterprise einen Treffpunkt zu vereinbaren, doch Shran befiehlt Kurs nach Andoria. Archer wird klar, dass die Großzügigkeit der Andorianer nicht gerade durch Selbstlosigkeit begründet war. Shran erklärt, dass sein Befehl lautet, die Xindi-Waffe um jeden Preis zu bergen. Ihre Feuerkraft werde die Vulkanier ein für allemal von einer Invasion Andorias abhalten. Archer entgegnet, dass die Enterprise die Waffe nicht kampflos aufgeben wird. Shran meint nur, dass die NX-01 zu langsam wäre, um die Andorianer einzuholen. Außerdem hat Talas die Hauptsensorplattform außer Gefecht gesetzt, so dass die Menschen sie nicht finden werden, wenn sie abbremsen müssen, um durch das Anomalienfeld zu fliegen. Daraufhin verpasst Archer Shran eine harte Linke. Der Captain wird zu einer Fluchtkapsel gebracht.

Wenig später wird Archer von der Enterprise aufgenommen. Die Xindi haben keine Maßnahmen zu ihrer Verfolgung ergriffen. Da Reed Talas die ganze Zeit über überwachte, war es kein Problem, ihre Manipulation rückgängig zu machen. Die Enterprise wird die Andorianer in 14 Minuten erreichen. Derweil spricht Shran wieder mit seinem Vorgesetzten. Die Andorianer haben bereits mit der Untersuchung der Waffe begonnen. Der General ist zufrieden. Shrans Begeisterung hält sich hingegen in Grenzen. Plötzlich ruft Talas ihn auf die Brücke. Die Enterprise kommt näher. Archer meldet sich und fordert die Herausgabe der Waffe. Shran bleibt unbeeindruckt, ist sein Schiff doch waffentechnisch überlegen. Archer erwähnt, dass die Menschen, dank den Sensordaten der Andorianer, die Aktivierungscodes der Waffe abfangen konnten. Sollte Shran sich weigern, wird Archer die Waffe innerhalb des andorianischen Frachtraums aktivieren. Er kann nicht riskieren, dass die Andorianer sie gegen die Vulkanier einsetzen. Shran zweifelt daran und meint, Archer bluffe. Daraufhin lässt dieser die Waffe aktivieren. Schließlich gibt Shran nach und lässt die Waffe abwerfen. Sekunden später explodiert sie. Die Enterprise hat genug Abstand, doch die Andorianer nehmen beachtlichen Schaden. Archer bietet ihnen seine Hilfe an.

Etwas später fliegt die Enterprise wieder alleine durchs All. Shran hat das Hilfsangebot abgelehnt. Die Andorianer werden sich alleine durchschlagen. Archer wird ins Kommandozentrum gerufen. Hoshi hat eine verschlüsselte Nachricht entdeckt, welche jemand auf dem andorianischen Schiff heimlich an die Menschen schickte. Es handelt sich um die ersten genaueren Untersuchungen der Xindi-Waffe. Archer lässt sie sofort zur Erde schicken. Dann lädt er Trip und T'Pol ein, dies mit ihm bei einer Flasche andorianischem Ale zu feiern.

Analyse

Es geht ja doch noch. Nach vier Folgen, die allesamt nicht so recht überzeugen wollten, haben wir mit "Testgebiet" (Org. "Proving Ground") endlich wieder eine Episode, die an das letzte Highlight "Dämmerung" (Org. "Twilight") heranreicht. Dies ist sicher nicht nur aber auch deshalb so, weil nach einem Jahr endlich wieder die Andorianer vorbeischauen.

"Testgebiet" (Org. "Proving Ground") ist eine Folge, die – zumindest für Enterprise-Verhältnisse – sehr viel von dem hat, was man von einer guten Folge erwartet. Das beginnt bei den mittlerweile gewohnt überragenden visuellen Effekten. Wie die Zusammenfassung erahnen lässt, gibt es einige Szenen, bei denen es im All doch recht heiß her geht. So sehen wir kurze Raumschlachten, den Test der Xindi-Waffe und deren spektakuläre Zerstörung. Auch wenn ich inzwischen in dieser Hinsicht bei Enterprise ein hohes Niveau gewohnt bin, so klappt mir doch immer wieder die Kinnlade runter. Doch nicht nur die visuellen Effekte, auch die Story kann sich diese Mal sehen lassen. Sie bringt nicht nur die Andorianer zurück, sondern führt auch die Xindi-Handlung fort. Inzwischen zeichnet sich schon ab, dass man einige Folgen als Vorwissen benötigt, um voll durchzusteigen. Vor allem aber die Ereignisse aus "Die Ladung" (Org. "The Shipment") spielen endlich eine entscheidende Rolle. Ich hatte mich schon gefragt, wann das Kemosite-Signal denn nun endlich entdeckt wird oder ob die Ereignisse wie damals in "Dämmerung" (Org. "Twilight") prophezeit ablaufen würden. Doch auch andere vorherige Ereignisse spielen eine Rolle. Zudem wurde der Grundstein für neue Entwicklungen gelegt und es bleibt abzuwarten, wies denn nun weitergeht. Wie werden die Xindi auf die Zerstörung des Prototyps reagieren? Kann die Sternenflotte rechtzeitig Schutzmaßnahmen gegen die Waffe entwickeln? Was wird aus den Andorianern? … Nun ja, dass die letzte Frage so schnell beantwortet werden wird, bezweifle ich. Allerdings sind die Andorianer immer noch in der Ausdehnung und vielleicht sehen wir sie ja noch einmal.

Neben der vielen Action und der Weiterführung des Storybogens blieb glücklicherweise sogar noch etwas Zeit für einige Charakterszenen. So erfahren wir mal wieder etwas mehr über Malcolm Reed, der ja schon seit längerem meist im Hintergrund agieren musste. Dabei freundete er sich mit Talas an und auch wenn sie sich letzten Endes als unehrlich entpuppte, hatte ich doch das Gefühl, dass Shran inzwischen nicht mehr der einzige Andorianer ist, der die Menschen lieber als Freunde sehen würde. Während Reed etwas mehr im Vordergrund stand, gab es da noch eine kleine unscheinbare Szene zwischen Trip und T'Pol. Trip erklärte der Vulkanierin, dass er das Gefühl habe, sie gehe ihm aus dem Weg. Obwohl oder gerade weil dies mit dem Rest der Folge eigentlich nichts zu tun hatte, glaube ich, dass es noch eine Rolle spielen wird. Wenn dem so ist, dann muss ich den Autoren wirklich ein Kompliment aussprechen, denn obwohl mir diese Massagesitzungen bisher wenig behagten, finde ich es gut, wenn ein Handlungsbogen mehr oder weniger kontinuierlich weitergeführt wird. Derartige kleine Szenen, die im ersten Moment vollkommen unscheinbar wirken, entfallten im besten Fall, erst nach einigen Folgen ihre volle Wirkung. In anderen Serien (beispielsweise Angel oder 24) wurde das schon hervorragend umgesetzt. Sollte es denn tatsächlich etwas bedeuten, würde mein Vertrauen in die Fähigkeit der Autoren wieder etwas gestärkt werden. Dann bräuchten sie nur noch interessante Handlungsstränge, welche sie fortführen könnten. Oder aber sie entwickeln die Massagesitzungen so weiter, dass es interessant wird. Wie immer gilt allerdings, abzuwarten. Weiterhin wird auch die Darstellung der Xindi immer interessanter. Die Positon der Reptilien im Rat wird zunehmend aggressiver, während die Insektoiden und die Aquatiker sie mehr und mehr unterstützen. Die Faultiere hingegen sind weiterhin auf Verständigung zwischen den Subspezies aus und die Primaten wollen die Bedrohung durch die Menschheit vernichten, müssen aber berücksichtigen, dass Degra einer von ihnen ist. Im Großen und Ganzen hat sich zwar noch nicht viel verändert, aber die einzelnen Standpunkte wurden gefestigt und langsam aber sicher weiter auseinandergetrieben. Hier verbirgt sich noch viel Konfliktpotential, welches hoffentlich auch ausgeschöpft werden wird.

Die Folge hatte eigentlich nur wenige kleinere Schwächen im Bezug auf die innere Logik: So verwundert es vor allem, dass die Xindi zum Schluss weder Menschen, noch Andorianer verfolgten, um ihren Prototyp zurück zu holen. Dass ihre Antriebe außer Gefecht gesetzt wurden, klang nicht so ganz überzeugend. Genau genommen, ist es schon etwas ungewöhnlich, dass die Xindi nur vier Schiffe zur Verteidigung einsetzen, wenn man bedenkt, dass sie so schnell unterliegen. Außerdem ist mir nicht so ganz klar, weshalb die Xindi von ihren Informanten aus der Zukunft so ausführlich über die Menschen aufgeklärt wurden, andere wichtige Mitglieder der Föderation, wie die Andorianer aber offensichtlich nicht kennen. Hierbei wäre es aber – ich weiß, dass ich mich wiederhole – mal interessant endlich mehr Informationen über diese Helfer aus der Zukunft zu erhalten. A Propos Informationen. Die Menschen haben also offiziell kein Backup ihrer Datenbank, welche in der letzten Folge "Das auserwählte Reich" (Org. "Chosen Realm") gelöscht wurde. Keine Sicherungskopie, keine Kopie auf der Erde, nichts. Das erscheint mir doch etwas ungewöhnlich. Vor allem, dass nicht zumindest ein großer Teil der Daten an die Erde geschickt worden war, finde ich unlogisch. Am Ende der Folge weist Archer Hoshi ja an, die Pläne des Prototyps an die Erde zu senden. Demnacht dürfte dies kein technisches Problem sein, dafür aber mehr ein logisches.

Positiv:

  • Rückkehr der Andorianer
  • sinnvoller Aufbau auf frühere Folgen
  • Charakterszenen
  • tolle visuelle Effekte

Negativ:

  • kleinere Logikschwächen

Wertung

So wie es den Anschein hat müssen wir auf das nächste Treffen mit den Andorianern wieder längere Zeit warten. Schade eigentlich, denn sie bergen viel Potential, vor allem nachdem wir mit dem andorianischen General wieder ein Gegengewicht zum "guten" Shran gesehen haben. In jedem Fall erhält "Testgebiet" (Org. "Proving Ground") acht von zehn Punkten. Wie schon erwähnt kann man sie mit "Dämmerung" (Org. "Twilight") zu den Höhepunkten der bisherigen Staffel einreihen. Wenn der Xindi-Handlungsbogen schließlich abgeschlossen sein wird, hoffe ich doch, dass man deutlich mehr auf den Vulkanier-Andorianer-Konflikt eingehen wird. Der ist sicher interessant und würde deutlich besser zur bevorstehenden Föderationsgründung hinleiten.

Review von Bernd Paulus

Veröffentlicht unter Guide Enterprise | Kommentare deaktiviert für 3.13 – Testgebiet
Proving Ground

3.14 – Kriegslist
Stratagem

Staffel 3, Episode 14: Kriegslist (Stratagem)Die Besatzung der NX-01 setzt die Suche nach der Massenvernichtungswaffe der Xindi fort, nachdem ihnen in 'Proving Ground' ein gewaltiger Fortschritt gelungen ist; in dieser Episode werden sie Degra gefangen nehmen, der Xindi, der hinter dem Plan, die Erde zu zerstören, steht.

Fakten

  • Erstausstrahlung USA: 04.02.2004
  • Erstausstrahlung BRD: 23.01.2005 (SAT.1)
  • Produktionsnummer: 066
  • Story: Terry Matalas
  • Drehbuch: Mike Sussman
  • Musik: Jay Chattaway
  • Regie: Mike Vejar  
  • Missionsdatum: 12. Dezember 2153

Hauptdarsteller

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Gastdarsteller

Weitere Auftritte der Gastdarsteller

Josh Drennen
ENT 3×13 "Testgebiet" – Thalen

Zusammenfassung

Degra, der Konstrukteur der Xindi-Waffe, erwacht im Innern eines kleinen Schiffs. Er ist verwundert und orientierungslos. Die kleine Fähre wird von Waffenfeuer durchgeschüttelt und der Pilot – der Degra bis dahin unbekannte Archer – weist ihn an, verschiedene Notreparaturen durchzuführen. Degra wagt aber lieber einen kurzen Blick durch das Seitenfenster und erkennt die Angreifer als Xindi-Insektoiden. Er fordert Archer auf, eine Sprechverbindung herzustellen, um ihnen zu befehlen, sich zurückzuziehen. Der Pilot entgegnet nur, dass die Xindi seit langer Zeit keine Befehl mehr von Degra annehmen. Glücklicherweise gelingt es Archer die Angreifer mit einem Trick auszuschalten. Degra möchte sofort den Grund für seine "Entführung" wissen. Archer stellt nur enttäuscht fest, dass der Primat sich nicht mehr erinnert – wie befürchtet. Degra ist wegen der Tatsache, dass Archer ein Mensch ist, sehr geschockt. Der erklärt ihm aber, dass Degra die letzten beiden Tage über von den Insektoiden verhört wurde. Offensichtlich wurden ihm Mittel verabreicht, welche sein Gedächtnis beeinflussen. Glücklicherweise konnte er zusammen mit Archer von der Gefängniskolonie der Insektoiden entkommen. Dort hatten die beiden fast drei Jahre zusammen in einer Zelle verbracht. Als Beweis zeigt ihm der Mensch eine Zahl, welche beiden auf den Unterarm tätowiert wurde. Archer erklärt, dass der Konflikt zwischen ihren beiden Spezies vorbei ist. Beide haben verloren.

Nachdem sie auf Warp gegangen sind, beginnt Degra die Diskussion von Neuem. Er kann nicht glauben, dass seine eigenen Leute ihn ins Gefängnis stecken würden. Außerdem will er wissen, weshalb er sich an nichts erinnert. Archer vermutet, dass "Blutwürmer" verantwortlich sind. Sie werden bei Verhören benutzt. Manchmal kommt es zu Nebenwirkungen, woraufhin ein Infizierter vorübergehend sein Gedächtnis verliert. Das Letzte, woran Degra sich erinnert, ist, dass er auf seinem Schiff war, kurze Zeit nach dem fehlgeschlagenen Waffentest. Archer weiß ebenfalls darüber bescheid und erzählt relativ emotionslos, was danach geschah: Das Program wurde durch die Sabotage des Tests nur verlangsamt. Schließlich kam die Waffe doch zum Einsatz und zerstörte die Erde. Daraufhin brachen allerdings die alten Rivalitäten unter den Xindi wieder hervor. Die Insektoiden hatten die Zeit genutzt, in der die anderen Spezies mit dem Bau der Waffe beschäftigt waren und eine große Flotte von Schiffen hergestellt. Nach der Auslöschung der Erde schlugen sie los und wollten die Herrschaft über die Xindi erlangen. Plötzlich bemerkt Degra etwas unter der Haut seines linken Unterarms. Es ist der "Blutwurm". Archer holt ein Messer, macht einen kleinen Schnitt und zieht den Wurm heraus.

Einige Zeit lang grübelt Degra darüber nach, wie ein Xindi und ein Mensch Freunde werden konnten. Archer erzählt ihm, dass es die Gefängniswärter lustig fanden, die beiden in eine Zelle zu sperren. Lange Zeit versuchten sie, sich gegenseitig umzubringen. Eines Tages bemerkte Archer aber die Sinnlosigkeit des Ganzen. Schließlich vereinbarten sie, gemeinsam aus dem Gefängnis zu fliehen. Nun haben sie dies mit einem unbewaffneten Versorgungsshuttle geschafft. Degra schlägt vor, Kurs zur Enterprise zu setzen. Daraufhin erzählt Archer, wie die Insektoiden sein Schiff enterten, kurz bevor die Menschen die Waffe erreichten. Der Captain wurde gefangen genommen, das Schiff mitsamt der Crew gesprengt. Degra ist entsetzt, dass die Insektoiden die Arbeit des Xindi-Rates derart untergraben. Archer erkundigt sich nach dem Rat. Degra erzählt, dass dieser gegründet wurde, um einen neuen Heimatplaneten für alle Xindi zu finden. Leider konnte er sich, wie gewöhnlich, nicht auf einen der möglichen Planeten einigen. Dann erfuhren sie von der Bedrohung durch die Menschen und Degra erhielt den Auftrag zum Bau der Waffe. Der Primat möchte wissen, was aus seiner Familie geworden ist. Archer entgegnet, Degra hätte vor seiner Gefangennahme erfahren, dass seine Frau, Nora, und die Kinder in Sicherheit wären. Der Captain schlägt vor, sie zu suchen. Degra erklärt, sie wären auf einer Kolonie nahe eines roten Riesensterns. Archer kann in der Nähe keinen finden und erkundigt sich nach den Koordinaten. Degra bezweifelt aber, dass die Siedlung noch existiert. Sie müsste eines der ersten Ziele gewesen sein. Archer bleibt optimistisch, doch Degra will lieber eine sichere Zuflucht finden. Plötzlich bricht die Reaktorkühlleitung auf und giftiges Gas entweicht. Archer findet eine Atemmaske und gibt sie Degra. Dann drückt er dem Xindi ein Werkzeug in die Hand, um den Riss zu schließen. Während der Captain versucht, die Reaktorkühlung abzuschalten, bricht er zusammen. Degra verschließt das Loch und rettet den Menschen mit der Atemmaske.

In der Nacht steht Archer heimlich auf, holt eine Sprize aus einem Fach und injeziert sie dem schlafenden Degra. Dann wendet er sich einer versteckten Kamera zu, eine verborgene Tür öffnet sich und Archer tritt aus dem Flugsimulator in einen Frachtraum der Enterprise. Dort warten Phlox, Trip und Mayweather an der Steuerkonsole für den Simulater. Der Doktor erklärt, dass Degra etwa zwei Stunden schlafen müsste. Archer und Trip eilen sofort zu einer Besprechung. Sie wissen nun sicher, dass Degra die Waffe konstruiert hat. Im Kommandozentrum warten Hoshi und T'Pol bereits auf die beiden Männer. Die Vulkanierin erklärt, es gäbe sieben rote Riesen in einem Umkreis von 40 Lichtjahren. Trip bezweifelt, dass die Waffe bei einem davon gebaut wird. Degra sagte nur, seine Familie sei dort. Archer vermutet aber, dass er als Konstrukteur der Waffe seine Familie in der Nähe behält. T'Pol schlägt vor etwas direkter zu fragen. Immerhin hat Archer Degras Vertrauen gewonnen. Doch dem Captain ist dies zu riskant. Er will noch einige Zeit weitermachen und hofft, dass Degra von alleine reden wird.

Drei Tage zuvor. Die Enterprise untersucht den Ort, wo die Xindi zuvor ihren Waffentest durchführten. Plötzlich nähert sich ein kleines Xindi-Schiff. Die Scans zeigen, dass es zuvor auch beim Waffentest anwesend war. An Bord befinden sich nur drei Personen und sie haben die Enterprise innerhalb des Trümmerfelds nicht entdeckt. Die Menschen nutzen die Gelegenheit und setzen Kommunikation und Antrieb der Xindi außer Gefecht. Dann entern sie das Schiff. Degra befiehlt seinem Mitarbeiter Thalen, den Speicherkern zu löschen. Als T'Pol und Hoshi später versuchen, an Informationen zu kommen, ist fast nichts mehr übrig. Hoshi entdeckt nur Fragmente persönlicher Daten eines Mannes mit Namen Degra. Daraus geht unter anderem hervor, dass das Schiff kürzlich einen Planeten namens Azati Prime besucht hat. Derweil untersucht Trip den Antrieb des Schiffes und ist zutiefst beeindruckt.

Kurz darauf unterhält sich Archer in der Gefängniszelle mit Degra. Er erkennt den Primaten als Konstrukteur der Waffe, nachdem er ihn schon einmal gesehen hat. Degra will aber keine Informationen preisgeben. Das Verhör wird unterbrochen, als das Licht flackert. Die Brücke meldet, dass die Strahlung des Trümmerfelds die Systeme beeinflusst. Archer befiehlt, das Feld zu verlassen. Da er bei Degra keinen Fortschritt erzielt, erkundigt sich der Captain bei Phlox nach Möglichkeiten, um an Informationen zu kommen. Der Doktor erklärt, dass er in der Lage sein müsste, Degras jüngste Erinnerungen zu löschen. Der Primat könnte sich dann nicht an die Begegnung mit den Menschen erinnern. Wenig später findet auf der Brücke eine Besprechung des Seniorstabes statt. Archer erzählt von seinem Plan, Degra auszutricksen. Während die technische Seite keine größeren Probleme stellt, gibt es Bedenken, da die Menschen kaum Informationen über den Xindi besitzen. Glücklicherweise konnte Hoshi einen Brief von Degras Frau Nora rekonstruieren, der auch persönliche Informationen enthält. Weiterhin soll Archer ein Funkempfänger unter die Haut implantiert werden, damit er Informationen von außerhalb erhalten kann. Dann machen sich alle an die Arbeit. Zusammen mit T'Pol beginnt Archer, eine Geschichte über Degras "fehlende" Erinnerungen zu erfinden. Auf der Krankenstation bereitet Phlox Degra für den Plan vor. Die Haare werden, wie auch bei Archer, etwas verlängert und die Zeichen auf den Unterarm tätowiert. Außerdem setzt Phlox dem Xindi einen kleinen ungefährlichen Wurm in den Körper. Nun kann das Spiel beginnen.

Wieder in der Gegenwart. Degra erwacht, als der Flug unruhig wird. Archer erklärt, sie würden ein Anomalienfeld durchqueren. T'Pol beobachtet alles vom Kommandozentrum und befiehlt Trip über Komm, den Simulator noch stärker durchzuschütteln. Schließlich bremsen sie aprubt ab. Archer wird zuvor natürlich informiert. Er erzählt Degra, sie müssten unter Warp gehen. Der Xindi beobachtet durch das kleine Seitenfenster, wie die Sterne wieder zu kleinen Punkten werden. Archer erklärt, sie würden es nicht durch das Feld schaffen und sollten einen Notruf an Degras Verbündete senden. Um sich vor den Insektoiden zu verbergen, gibt Degra eine geheime Frequenz des Rates ein. Während Hoshi diese im Kommandozentrum empfängt, meldet Reed von der Brücke, dass sich ein Xindi-Schiff nähert. Es wird in sechs Stunden ankommen. Um ihren Sensoren zu entgehen, befiehlt T'Pol, die Enterprise trotz der Risiken zurück ins Trümmerfeld zu bewegen.

Während sie auf eine Antwort warten, überbrücken Archer und Degra die Zeit mit einer Flasche andorianischen Ales. Glücklicherweise hat Archer zuvor von Phlox ein Mittel gegen den Alkohol bekommen. Zuerst erzählt der Captain ein wenig von sich und seinen Träumen. Dann spricht er Degra auf dessen frühere Heimat an. Der Primat erzählt, dass die Lebensumstände nicht sonderlich bequem waren. Seine Frau bezweifelte auch, dass eine militärische Kolonie eine gute Umgebung für die Kinder wäre. Degra erzählt, dass seine Familie ihm sehr wichtig ist. Er würde alles tun, um sie zu beschützen. Allerdings ist die Zerstörung, welche der Waffenprototyp auf der Erde anrichtete, auch nicht spurlos an ihm vorbei gegangen. Als er den Angriff beobachtete, musste er an die vielen Kinder denken, die getötet wurden. Ihr Gespräch wird unterbrochen, als eine Audionachricht eintrifft. Es ist Thalen (beziehungsweise Hoshis modulierte Stimme). Er erklärt, er wäre auf Azati Prime, wo es sicher sei. Degras Familie wäre ebenfalls anwesend. Dann bricht die Verbindung ab. Degra ist verwundert, weshalb die große Kolonie der Primaten nicht zerstört wurde. Archer kann ihn aber überreden, die Koordinaten des Planeten einzugeben. Im Kommandozentrum empfängt Hoshi diese und stellt fest, dass sich dort ein Roter Riesenstern befindet. Archer wird sofort informiert. Allerdings würde eine Reise mit der NX-01 drei Wochen dauern. Sollte die Waffe nicht dort sein, wäre der Umweg zu groß. Also beschließt Archer, die Scharade noch etwas länger aufrecht zu erhalten.

Plötzlich wird der Simulator durchgeschüttelt. Außerhalb stellt Travis fest, dass die Strahlung der Trümmer die Systeme wieder beeinflusst. T'Pol befiehlt, das Feld wieder zu verlassen. Allerdings bemerkt Degra, wie einer der Schirme, welcher die Sterne vor dem Fenster zeigt, flackert. Langsam richt der Xindi den Braten. Als der Flug wieder ruhig verläuft, erzählt Archer, sie hätten Subraumturbulenzen durchflogen. Degra wird nun misstrauisch. Er will von Archer die Namen seiner Kinder wissen. Hoshi entdeckt über eine Kamera, dass der Primat ein Messer hinter seinem Rücken versteckt und warnt den Captain. Sie kann die Namen der Kinder aus dem Brief herauslesen, doch deren Alter wird nicht erwähnt. Es kommt zum Kampf zwischen Archer und Degra. Sekunden später trifft Sicherheitspersonal ein. Der Xindi wird zurück in die Zelle gebracht.

Degra fühlt sich nun in seiner Einschätzung der Menschen voll bestätigt. Er gibt bei einer weiteren Befragung keine Informationen mehr preis und sorgt sogar geschickt für Unklarheit über Wahr- oder Unwahrheit seiner vorherigen Aussagen. Nichteinmal die Drohung, nocheinmal mit der Simulation zu beginnen, führt zum Erfolg. Degra ist sicher, dass seine Leute schon nach ihm suchen. Daraufhin besprechen Archer, Trip, T'Pol und Hoshi die Lage im Kommandozentrum. Sie können nicht sicher sein, ob Degras Koordinaten zur Waffe führen. Ein Umweg von drei Wochen ist aber inakzeptabel. Archer möchte etwas mehr über die Antriebstechnik der Xindi wissen. Trip erklärt, dass sie mit ihren Subraumwirbeln mehrer Lichtjahre innerhalb von Minuten zurücklegen können.

Etwas später meldet Archer vom Maschinenraum aus, dass alles bereit sei. Der Test beginnt und der Flug wird unruhig. Degra und sein Ingenieur werden von Reed aus der Zelle geholt und in den Maschinenraum gebracht. Dort scheint die Lage langsam kritisch. Archer erklärt dem Ingenieur, dass sie die Xindi-Antriebstechnik angepasst und eingebaut haben. Der Primat soll ihnen helfen, das Schiff zu stabilisieren. Dieser weigert sich aber. Kurz bevor das Schiff auseinander bricht, wird es plötzlich durchgeschüttelt. Dann normalisiert sich die Lage. Trip teilt mit, dass Mayweather sie offenbar gerettet hat. T'Pol meldet sich und ruft Archer auf die Brücke, Degra wird mitgenommen. Dort angekommen, zeigt der Hauptschirm einen roten Riesenstern. Reed erklärt, er entdecke mehrere Xindi-Schiffe und andere Anzeichen für eine Xindi-Kolonie. Da die Enterprise mehr oder weniger intakt ist, befiehlt Archer, näher hinzufliegen. Degra soll von der Brücke gebracht werden. Der Primat wehrt sich gegen die Wache und verspricht Archer, dass die Menschen nicht an den Verteidigungsstellungen vor der Waffe vorbeikommen werden. Archer hat endlich Gewissheit. Die Systeme kehren in den Normalzustand zurück und der Hauptschirm zeigt nun, dass sich die Enterprise immernoch beim Testgebiet des Prototyps befindet. Degra wird weggebracht.

Die Erinnerungen der Xindi werden wieder gelöscht. T'Pol lässt alles so aussehen, als wäre an Bord des Xindi-Schiffes eine Plasmaleitung gebrochen. Einzig der gelöschte Datenkern wird nicht in die Unfallgeschichte passen, doch der wird die Xindi sicher nicht auf die Spur der Menschen bringen. Schließlich macht sich die Enterprise auf ihren Weg zum Bauort der Xindi-Waffe, nach Azati Prime…

Analyse

Schon ab und an gab es im Star Trek-Universum Folgen, in denen einer der Hauptcharaktere entführt wurde und anschließend mit einem Täuschungsmanöver dazu gebracht werden sollte, Informationen zu verraten. Nun sehen wir diese Geschichte mal aus der anderen Perspektive, denn dieses Mal sind die Menschen die Entführer, welche Informationen wollen. Für Star Trek ist das sogar etwas Neues.

Die Folge beginnt etwas verwirrend mitten im Geschehen. Genau wie Degra hat man als Zuschauer zunächst keine Ahnung, was da eigentlich los ist. Die Situation ist von Beginn an sehr ungewöhnlich und man kann erst nicht richtig glauben, dass Archer und Degra, den der Zuschauer ja schon aus einigen früheren Folgen etwas besser als Bösewicht kennt, plötzlich Freunde sein sollen. Nach etwa fünfzehn Minuten, in denen es einige interessante Szenen und Entwicklungen zwischen den beiden Männern gibt, erfährt man dann plötzlich, was vor sich geht. Auch wenn eigentlich klar ist, dass nicht alles mit rechten Dingen zugeht, sorgt Archers plötzliches Verlassen des Simulators doch für eine kleine Überraschung. Das Problem ist nur, dass man sich soetwas eigentlich schon denken konnte. Mitten in der laufenden Staffel stellt sich normalerweise nicht die Frage, ob die Enterprise zerstört wurde, sondern nur, wie man wieder zurück zur Ausgangssituation kommt. Da wir eine alternative Zukunft erst vor sechs Folgen in "Dämmerung" (Org. "Twilight") hatten, scheidet diese Möglichkeit eigentlich aus. Demnach gibt es leider nicht mehr viele Alternativen. Immerhin könnte ich bis zu diesem Punkt mit der Vorhersehbarkeit der Folge leben, denn wie oben schon erwähnt ist die Grundidee ja mehr oder weniger neu. Leider bleibt das Problem aber bis zum Ende bestehen. Das zweite Täuschungsmanöver beispielsweise dürfte sich dem Zuschauer eigentlich schon während der Szene im Maschinenraum offenbaren. Um so schlimmer eigentlich, dass Degra nichts bemerkt und sich derart plump hinters Licht führen lässt. Nach den interessanten und teilweise intelligenten Wortgefechten zwischen Archer und dem Xindi, sowie der eigentlich guten logischen Ausarbeitung des Plots, hätte ich am Schluss etwas mehr erwartet.

Wie in der Einleitung schon erwähnt, sind es dieses Mal die Menschen, die einen Außerirdischen täuschen wollen, um ihm Informationen zu entlocken. Bisher kannten wir diese Situation fast nur aus der Perspektive des Opfers, wobei eigentlich die Entführer und ihre Methoden auch immer als "böse" und "schlecht" dargestellt wurden. In diesem Zusammenhang ist es wohl etwas problematisch, dass von Seiten der Enterprise-Crew keinerlei Bedenken an Archers Plan geäußert werden. Man hält sich mal wieder treu an das Motto: "Der Zweck heiligt die Mittel". Das Resultat ist zwar nicht so krass, wie in "Die Anomalie" (Org. "Anomaly"), bleibt aber moralisch fragwürdig. Mittlerweile bezweifle ich, dass sich in der dritten Staffel noch sonderlich viel an dieser Einstellung ändern wird. Immerhin erwähnte Scott Bakula aber kürzlich in einem Interview, dass die Hauptcharaktere nach dem Ende ihrer Mission in der Ausdehnung (also voraussichtlich in der vierten Staffel) nicht mehr die selben sein werden. Daher hoffe ich, dass die Autoren in diesem Bereich weitergraben. Zur Zeit geht es um die Rettung der Menschheit vor der Auslöschung. Doch wie geht es weiter, wenn die Gefahr nicht mehr besteht? Wird Archer dann trotzdem ähnliche Methoden zur Informationsbeschaffung anwenden? Wir werden (hoffentlich) sehen…

Trotz dieser negativen Anmerkungen, hat "Kriegslist" (Org. "Stratagem") doch auch viel Gutes. Vor allem die Szenen zwischen Archer und Degra sind wirklich gut gemacht, auch wenn der Xindi etwas zu schnell Vertrauen zu Archer fasst. Weiterhin fand ich es gut, dass eigentlich alle Hauptcharaktere eine logische und sinnvolle Rolle bei der Ausführung des Planes einnehmen durften: T'Pol musste Archer als Kommandant vertreten und hat die Simulation vom Kommandozentrum aus überwacht. Hoshi stand ihr tatkräftig zur Seite. Trip und Travis waren für die technische Seite des Plans zuständig, Phlox übernahm das Medizinische. Reed war der "Mann fürs Grobe". Alles in allem wurde jeder, seinen Fähigkeiten entsprechend, in die Geschichte integriert. Nun gut, Mayweather hätte noch etwas mehr tun dürfen, doch daran sind wir ja inzwischen gewöhnt.

Positiv:

  • neue, kreative Grundidee
  • Die Beziehung Archer-Degra

Negativ:

  • die Vorhersehbarkeit (besonders zum Schluss)

Wertung

"Kriegslist" (Org. "Stratagem") ist an sich recht spannend, wenn man einmal über kleiner Schönheitsfehler hinweg sieht. Die Episode erhält sechs von zehn Punkten. Immerhin hätte man manches Details noch etwas besser machen können. Trotzdem ist die Folge wichtig für den weiteren Verlauf der Staffel. Die Menschen wissen nun also, wo die Waffe gebaut wird und sind unterwegs. Allerdings war von einer dreiwöchigen Reise die Rede und so verwundert es nicht, dass erst die 18. Folge dieser Staffel "Azati Prime" heißen wird. Demnach stehen uns also drei Füllepisoden bevor. Dies muss nicht unbedingt schlecht sein, denn hier könnte man, vor einem mit Sicherheit sehr actionreichen Finale, noch etwas näher auf die Charaktere eingehen. Die Alternative wären "Anomalie-" oder "Alien-der-Woche"-Folgen, worauf ich aber gerne verzichten könnte.

Review von Bernd Paulus

Veröffentlicht unter Guide Enterprise | Verschlagwortet mit , , , , , | Kommentare deaktiviert für 3.14 – Kriegslist
Stratagem

3.15 – Der Vorbote
Harbinger

Staffel 3, Episode 15: Der Vorbote (Harbinger)Die Besatzung der Enterprise entdeckt ein Raumschiff, in welchem sich ein sterbender Außerirdischer befindet. Dr. Phlox kümmert sich um den sterbenden Außerirdischen. Widerwillig lässt er sich behandeln und beantwortet nur zögernd Archers Fragen. Doch dann überwältigt der Fremde Dr. Phlox und setzt eine dramatische Kettenreaktion in Gang …

Fakten

  • Erstausstrahlung USA: 11.02.2004 (UPN)
  • Erstausstrahlung BRD: 29.01.2005 (SAT.1)
  • Produktionsnummer: 067
  • Story: Rick Berman & Brannon Braga
  • Drehbuch: Manny Coto
  • Musik:
  • Regie: David Livingston  
  • Missionsdatum: 27. Dezember 2153

Hauptdarsteller

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Gastdarsteller

Wissenswertes

  • Die Dreharbeiten begannen am 20. November und streckten sich aufgrund der Thanksgiving-Feiertage über zwei Wochen hin.
  • Produktionsbericht. (05.12.2003)

Weitere Auftritte der Gastdarsteller

Alex Chansky
ENT 3×23 "Countdown" – Stunt-Double für Steven Culp

Zusammenfassung

Trip ist mal wieder bei einer Nervendruck-Massagesitzung. Heute allerdings nicht mit T'Pol, sondern mit der MACO-Soldatin Amanda Cole. Die beiden verstehen sich recht gut. Während Trip die Soldatin massiert, unterhalten sie sich über Reed und Major Hayes. Dabei entdecken sie einige Gemeinsamkeiten zwischen den beiden Offizieren. Nach der Massage bedankt sich Corporal Cole mit einem heißen Kuss, sowie einer hoffnungsvolen Andeutung für ihren nächsten Besuch und geht in ihr Quartier.

Die Enterprise ist immernoch unterwegs zu den von Degra erhaltenen Koordinaten. Reed wird in Archers Raum gerufen. Major Hayes hat dem Captain vorgeschlagen, für das Sicherheitspersonal und die Senioroffiziere ein spezielles Kampftraining durchzuführen. Reed ist von einem Training unter MACO-Leitung nicht sehr angetan. Archer glaubt aber, dass die Idee angesichts einer drohenden Konfrontation mit den Xindi realisiert werden sollte. Reed soll das Training zusammen mit Hayes planen. Derweil wird T'Pol zur Krankenstation gerufen. Phlox erzählt ihr, dass Corporal Cole an Kopfschmerzen leidet. Deren Ursache scheinen falsch durchgeführte vulkanische Nervendruck-Massagen zu sein. Der Doktor bittet T'Pol, der Soldatin mit einer richtigen Massage zu helfen. Kurz darauf machen sich Reed und Hayes an die Planung des Trainings. Doch schon die Einigung auf einen Termin gestaltet sich schwierig. Die beiden geraten aneinander. Hayes meint, Reed wolle ihm nur Steine in den Weg legen, während dieser seine Authorität untergraben sieht. Schlussendlich sitzt Malcolm als ranghöherer Offizier aber am längeren Hebel.

Durch ein Problem mit der Navigation stößt Mayweather auf eine ungewöhnlich starke Raumverzerrung nur unweit abseits des aktuellen Kurses. Archer beschließt, nachzusehen. Kurz darauf erreicht die NX-01 ein Gebiet im All, dass von einer gallertartig wirkenden bräunlichen blubbernden Masse ausgefüllt ist. T'Pol hält dies für eine riesige Anhäufung von Anomalien, der Durchmesser beträgt mehr als 700 Millionen Kilometer. Sie entdeckt ein Objekt wenige Meter innerhalb des Phänomens, darin misst sie ein humanoides Lebenszeichen. Mit dem Greifer wird die Kapsel herausgezogen. In diesem Moment bricht eine riesige Blase aus dem Phänomen hervor und hüllt die vordere Hälfte der Untertassensektion des Schiffes ein. Auf der ebenfalls eingehüllten Brücke wird die Umgebung rötlich und mehrere flackernde Lichtwolken erscheinen. Als die Systeme versagen und sich die Atmosphäre verändert, befiehlt Archer dem Maschinenraum volle Kraft zurück. Daraufhin normalisiert sich die Lage wieder. Wenig später wird die Kapsel geöffnet. Darin befindet sich ein gelbhäutiger Außerirdischer, der am ganzen Körper mit leuchtenden Kabeln verbunden ist.

Der Unbekannte wird auf der Krankenstation untersucht. Phlox stellt fest, dass er an rapider Zelldegeneration leidet. Es ist unsicher, ob er überleben wird. Archer spricht den leidenden Außerirdischen an. Dieser reagiert sehr abweisend und will zurück in sein Schiff. Auf Fragen geht er nicht ein. Archer erklärt, der Außerirdische werde sterben. Dieser will aber nur zurück und erleidet einen Schock. Daraufhin geht Archer ins Kommandozentrum. Dort ist es Mayweather inzwischen gelungen, die Störung der Navigation durch die Anomalie zu kompensieren. T'Pol hat unterdessen entdeckt, dass sich die Anomalie mit recht hoher Geschwindigkeit ausbreitet. Außerdem befindet sie sich im relativen Zentrum zwischen fünf Sphären. Im Inneren des Phänomens befindet sich ein Planet, der einst bewohnt war. Nun sind alle Lebensspuren verschwunden. Archer befiehlt T'Pol und Trip, die Kapsel des Außerirdischen zu untersuchen.

In der Sporthalle leitet Major Hayes die erste Trainingsstunde. Im Nahkampftraining müssen die Senioroffiziere gegen MACOs im unbewaffneten Zweikampf bestehen und schlagen sich ganz gut. Trip trainiert mit Corporal Cole, wobei dies mehr an einen agressiven Flirt erinnert. T'Pol wird davon abgelenkt und geht zu Boden. Etwas später muss Mayweather vor der Gruppe gegen einen MACO antreten. Zu Beginn behält Travis, zu Reeds Vergnügen, die Oberhand, doch schließlich geht er zu Boden. Hayes will eine Pause machen, doch Reed erklärt das Training für beendet. Unter vier Augen weist Malcolm den Major zurecht. Travis Gegener habe übertrieben und sollte bedenken, dass es sich nur um ein Training handelt.

Während Trip und T'Pol die Kapsel untersuchen, erwähnt die Vulkanierin ihr Gespräch mit Phlox. Als sie erklärt, dass Trips Massagen Corporal Cole offenbar nicht gut tun, glaubt dieser, T'Pol sei eifersüchtig. Er stellt außerdem fest, dass sie viel über seine Treffen mit Amanda weiß. Die beiden seien aber auch nur schwer zu übersehen. T'Pol rät ihm sich als Senioroffizier zurückzuhalten. Tucker entgegnet, sie hätten nur vieles gemeinsam, wie die Herkunft aus Florida. Außerdem ist Amanda kein Sternenflottenoffizier. Plötzlich entdeckt T'Pol etwas an der Kapsel und unterrichtet sofort den Captain. Das Schiff besteht aus dem gleichen Metall, wie die Sphären. Archer erinnert sich an die Religion der Triannoner, nach der höhere Wesen die Ausdehnung mithilfe der Sphären in ein Paradies verwandeln wollten. T'Pol erklärt, dass die Kapsel dazu dient, medizinsche Daten über den Insassen zu übermitteln. Der Unbekannte ist offenbar ein Testsubjekt, um zu zeigen, ob die Umgebung verträglich ist. Der Zustand des Außerirdischen verschlechtert sich zunehmend. Archer verlangt von Phlox, ihn aufzuwecken. Der Doktor ist dagegen, da der Unbekannte dadurch nur unnötig leiden wird. Eine Heilung ist nicht in Sicht. Archer beharrt aber auf seinem Befehl.

Am Abend besucht Amanda Cole T'Pol für eine Massage. Natürlich ist Trip ihr Gesprächsthema. Amanda kommt ziehmlich ins Schwärmen, bis T'Pol beim Massieren "der Finger ausrutscht". Am nächsten Morgen steht Schießtraining an. Major Hayes lässt zuerst Reed einen Versuch auf Stufe 2 wagen. Anschließend zeigt Hayes sein Können auf Stufe 4. Reed ist nicht begeistert. Später isst er zusammen mit Trip in der Messe. Malcolm ist sich sicher, dass Hayes seinen Posten als Sicherheitschef übernehmen will. Trip widerspricht ihm. Daraufhin wechselt Reed das Thema und bringt Tuckers Beziehung mit Amanda zur Sprache. Er hat einige Gerüchte aufgeschnappt. Trip verteidigt sich vehement und tut alles als enge Freundschaft ab. Schlussendlich muss er klarstellen, dass er weder mit Amanda, noch mit T'Pol eine Liebesbeziehung hat.

Der Außerirdische ist mitlerweile wach. Archer möchte mehr über die Anomalie erfahren. Unter Schmerzen erzählt der Unbekannte schließlich, er käme aus einem transdimensionalen Raum, wo er im Gefängnis saß. Eines Tages ließ er sich überreden, an einem Experiment teilzunehmen. Er stimmte zu, dann erwachte er an Bord der NX-01. Der Außerirdische glaubt aber nicht, dass sein Volk ihn alleine lassen würde und möchte zurück in seinem Kapsel. Als er versucht den Captain anzufassen, verschwindet plötzlich kurz seine Hand.

Schließlich geht die Enterprise wieder auf ihren ursprünglichen Kurs nach Azati Prime. Am Abend wird Trip wieder von T'Pol massiert. Da die Vulkanierin wenig spricht, äußert Tucker die Vermutung, sie sei auf Amanda eifersüchtig. Er drängt T'Pol, zuzugeben sie fühle sich zu ihm hingezogen. Daraufhin geht diese in die Offensive. Trip fühle sich zu ihr hingezogen, nicht umgekehrt. Immerhin hat ihr Trips Klon Sim bereits seine Liebe gestanden. Trip ist überrascht, hat er davon bisher doch noch nichts gewusst. Schließlich gesteht der Ingenieur, dass er sich zu T'Pol hingezogen fühlt. Daraufhin küssen sich die beiden leidenschaftlich. Dann zieht T'Pol ihre Kleider aus…

Auf der Krankenstation erkundigt sich der Unbekannte derweil bei Phlox nach den Heimatplaneten von Menschen und Denobulanern. Die Information, seine Retter kämen von der Erde, bringt den Außerirdischen kurz ins Grübeln. Phlox widmet sich wieder seiner Arbeit. Plötzlich fällt ihn der Unbekannte von hinten an. Als sich dessen Arm wieder auflöst, fährt er durch Phlox' Hals hindurch. Der Doktor geht bewusstlos zu Boden. Dann verlässt der Außerirdische die Krankenstation durch die Wand.

Reed trainiert in der Sporthalle, als Major Hayes hinzutritt. Malcolm kann ihn zu einem kleinen Zweikampftraining überreden. Die beiden scheinen ebenbürtig und schenken sich nichts. Mit der Zeit wird aus dem Training aber bitterer Ernst. Reed und Hayes steigern sich immer mehr hinein und lassen ihrer Abneigung gegenüber dem anderen freien Lauf. Als beide schon blutende Schrammen im Gesicht haben, werden sie von einem Taktischen Alarm unterbrochen. Der Außerirdische läuft immernoch quer durch das Schiff, wobei er verschiedene Schiffssysteme beschädigt. Reed und Hayes haben sich mitlerweile bewaffnet und treffen den Unbekannten. Die Schüsse durchdringen ihn aber wirkungslos. Er ist unterwegs zum Maschinenraum. Bevor Trip aber gewarnt werden kann, ist er auch schon außer Gefecht. Sekunden später treffen Reed und Hayes ein. Der Außerirdische klettert gerade auf den Warpkern. Er steckt seine Hand in diesen, woraufhin sich ein Kernbruch anbahnt. Malcolm gelingt es aber mit Hayes Hilfe einen Feedback-Puls zu erzeugen, welcher den Außerirdischen quer durch den Raum schleudert.

Nachdem sich die Lage wieder beruhigt hat, trifft Trip in der Messe auf T'Pol. Er möchte mit ihr über die vergangene Nacht sprechen. Die Vulkanierin bedankt sich, dass Tucker ihr die Erforschung der menschlichen Sexualität ermöglicht hat. Seit sie das vulkanische Oberkommando verlassen hat, möchte T'Pol die Menschen näher kennenlernen. Trip hat eine derartige Antwort nicht erwartet. Schließlich vereinbaren die beiden, die vergangene Nacht zu vergessen. Die Massagen sollen aber weitergehen. Reed und Hayes müssen beim Captain antreten. Dieser ist von ihrem Verhalten sehr enttäuscht und weist sie zurecht. Er befiehlt ihnen, das Problem zu vergessen. Da meldet sich Phlox von der Krankenstation. Der Außerirdische ist wieder bei Bewusstsein.

Phlox erklärt Archer, er könne nichts mehr für den Unbekannten tun. Dieser beginnt schon, sich aufzulösen. Archer will wissen, weshalb er versucht hat, die Enterprise zu zerstören. Der Fremde antwortet grinsend: "Wenn die Xindi die Erde zerstört haben, wird mein Volk herrschen." Dann verschwindet er vollständig…

Analyse

In "Der Vorbote" (Org. "Harbinger") haben wir Charakterentwicklung, mehrere parallel verlaufende Handlungsstränge und eine interessante Entwicklung im Staffelhandlungsbogen. Die Kritiker müssen mit der Folge zufrieden sein – sollte man zumindest meinen. Mal schauen, wie die Realität aussieht.

Der Haupthandlungsstrang von "Der Vorbote" (Org. "Harbinger") ist die "Rettung" eines unbekannten Außerirdischen. Schlussendlich entpuppt sich dieser als Angehöriger eines Volkes, das den Menschen nicht sonderlich wohl gesonnen ist. So wie es aussieht, hat diese Spezies auch die Sphären und damit die Delphic-Ausdehung erschaffen. Gleichzeitig scheinen sie auch die Auftraggeber der Xindi zu sein. Von ihnen haben wir sicher nicht zum letzten Mal gehört. Auf die vielen offenen Fragen will Archer von dem verletzten Außerirdischen natürlich Antworten. Dabei geht der Captain – mal wieder – nicht sehr zimperlich vor. Allerdings würde ich den Autoren vorschlagen, Archers Charakter mal etwas weiterzuentwickeln. Mittlerweile sind sein immer gleicher böser Blick und seine unnachgiebige Haltung nichts Neues mehr und seine offene Missachtung von Moral und Ethik hat ihre schockierende Wirkung größtenteils verloren. Daher sollte man einen Schritt weiter gehen, in welche Richtung auch immer. Ansonsten läuft man Gefahr, das Publikum zu langweilen. Phlox ist hingegen noch mehr oder minder bei Sinnen, woran manch einer nach dessen vorbehaltloser Unterstützung Archers in "Kriegslist" (Org. "Stratagem"), vielleicht schon gezweifelt hatte. Dieses Mal muss er einen sterbenden Patienten versorgen. Als Archer ihm befiehlt, dem leidenden Außerirdischen Medizin vorzuenthalten, um an Antworten zu kommen, widerspricht der Doktor. Schlussendlich muss er aber dem Befehl gehorchen.

Der zweite Handlungsstrang befasst sich mit dem Konflikt zwischen Reed und dem MACO-Anführer Major Hayes. Nachdem sich schon zu Beginn der Staffel ein solcher angekündigt hatte, schien er schon nach wenigen Folgen beseitigt oder wohl eher vergessen. Nun kommt es aber zur direkten Konfrontation und beide kämpfen mit harten Bandagen. Schade ist daran nur, dass dies alles derart plötzlich kommt. Nach "Die Xindi" (Org. "The Xindi") war von diesem Konflikt so gut wie nichts zu sehen. Ich hätte mir gewünscht, dass sich dies alles im Hintergrund und auf subtile Art langsam ankündigt: scheinbar unbedeutende Bemerkungen in Nebensätzen, böse oder abwertende Blicke,… Einsätze der MACOs und damit Gelegenheiten gab es in den vergangenen Folgen genug. Vielleicht hätte man auf diese Art auch Reeds Position etwas glaubwürdiger rüberbringen können. Malcolm wirkt schon ein wenig paranoid in seiner Befürchtung wegen des Konkurrenten Hayes. Dem Zuschauer wird eigentlich kein vernünftiger und vor allem trifftiger Grund für diese Sorge geliefert. Dadurch wird er sich wahrscheinlich eher auf die Seite des Majors schlagen. Ich persönlich, hätte wohl dem MACO recht gegeben und das, obwohl Reed mit mein Lieblingscharakter bei Enterprise ist (oder zumindest mal war).

Last but not least, gibt es natürlich noch die Trip/T'Pol-Beziehung. Zu Beginn der Folge wird uns plötzlich eine Tatsache präsentiert, die man auch vielleicht besser langsam entwickelt hätte: Trip kommt einer MACO-Soldatin näher. Bedenkt man, wie nah sich die beiden schon sind, immerhin küssen sie sich schon im Vorspann, könnte man doch meinen, sie kennen sich schon länger. So aprubt Corporal Cole auftaucht, so schnell verschwindet sie aber auch wieder. Am Schluss fehlte für meinen Geschmack noch ein klärendes Gespräch zwischen ihr und Trip, in dem der Ingenieur ihre Beziehung hätte klären können. Doch nun zum wichtigen Teil. Trip und T'Pol haben also miteinander geschlafen. Die Verführungsszene muss man wirklich loben, denn sie war witzig, kreativ und einfach gut geschrieben. Allerdings muss man als treuer Zuschauer dabei vergessen, dass T'Pol eine Vulkanierin ist, denn sie benimmt sich garantiert nicht wie eine Vertreterin dieser Spezies, was mich schon etwas gestört hat. Ich hoffe doch, dass demnächst noch eine Erklärung für dieses Verhalten folgt. Die Lösung des Paares, die Liebesnacht zu vergessen und trotzdem mit den Massagen weiterzumachen, gefällt mir nicht so sonderlich. Das riecht verdächtig nach "Rückkehr zum Status Quo ohne weitere Beachtung der erfolgten Charakterentwicklung". Ich hoffe doch, dass das Autorenteam inzwischen schlauer ist. Andererseits könnte man aus dieser Entwicklung auch etwas machen. Warten wirs ab.

"Der Vorbote" (Org. "Harbinger") kann mal wieder mit einer guten und stimmigen Hintergrundmusik aufwarten. Besonders in den Szenen mit dem Außerirdischen wird die mysteriöse und bedrohliche Stimmung durch die musikalische Untermalung noch verstärkt. Weiterhin fällt positiv auf, dass die drei Handlungsfäden hin und wieder miteinander verbunden werden. So müssen Reed und Hayes nur Minuten, nachdem sie sich geschlagen haben, zusammenarbeiten, um den Außerirdischen aufzuhalten. Weiterhin unterhalten sich Reed und Trip in der Messe, wobei die Probleme des jeweils anderen auf amüsante Art nochmal dargestellt werden. Vor allem aber sehen wir endlich wieder eine private Szene mit den beiden Freunden, die Trip und Malcolm seit "Allein" (Org. "Shuttlepod One") ja sind. Solche Freundschaften, wie auch die von Hoshi und Travis, könnten öfter im Vordergrund stehen. Wenn wir gerade bei den Ensigns Sato und Mayweather sind, mitlerweile sind beide zu Statisten verkommen. Es ist wirklich schade, dass sie derart in den Hintergrund gedrängt werden und kaum mehr hervorkommen dürfen.

Positiv:

  • Charakterentwicklung
  • drei parallele Handlungsfäden
  • Einführung der Sphärenbauer

Negativ:

  • T'Pol verhält sich höchst unvulkanisch

Wertung

In "Der Vorbote" (Org. "Harbinger") sind erste Anzeichen für eine ernsthafte Charakterentwicklung zu erkennen, ein Element gegen die sich die Autoren bei Enterprise bisher gesträubt hatten. Nun endlich wagt man den Schritt und erzielt auch ein gutes Ergebnis. Wie bei früheren neuerprobten Elementen, beispielsweise den größeren, verzwickteren Handlungsbögen, merkt man auch hier noch einige Schwächen, sozusagen die Kinderkrankheiten. Trotz diesen siedle ich die Folge mit sieben von zehn Punkten im besseren Durchschnitt an. Wie schon seit einigen Folgen in der dritten Staffeln, spielt es auch bei "Der Vorbote" (Org. "Harbinger") wieder eine beachtliche Rolle, ob und wie die erfolgten Entwicklungen weitergeführt werden…

Review von Bernd Paulus

Veröffentlicht unter Guide Enterprise | Verschlagwortet mit , , , | Kommentare deaktiviert für 3.15 – Der Vorbote
Harbinger

3.16 – Auf ärztliche Anweisung
Doctor’s Orders

Staffel 3, Episode 16: Auf ärztliche Anweisung (Doctor's Orders)Aufgrund von Informationen nimmt die Enterprise Kurs auf einen roten Riesen. Doch plötzlich kommt es zu einer Trans-Dimensionalen Störung – viel gefährlicher für das menschliche Nervensystem als alle anderen Anomalien in der Ausdehnung. Phlox kann eine Gefährdung der Crew durch ein künstliches Koma verhindern und gleichzeitig vermeiden sie einen unnötigen Umweg um das Phänomen. Nachdem man den Doktor in die wichtigsten Schiffsfunktionen eingewiesen hat, lässt Archer ihn die gesamte Crew ins Koma versetzen. Anschließend hat Phlox die volle Kontrolle über das Schiff, nur in der Gesellschaft von Porthos und T'Pol. Aber die Vulkanierin ist nicht in der Lage ihm zu helfen, da ihre Widerstandskraft gegenüber dem schädlichen Weltraum in Frage steht.

Fakten

  • Erstausstrahlung USA: 18.02.2004 (UPN)
  • Erstausstrahlung BRD: 30.01.2005 (SAT.1)
  • Produktionsnummer: 068
  • Story:
  • Drehbuch: Chris Black
  • Musik:
  • Regie: Roxann Dawson  
  • Missionsdatum: Unbekannt

Hauptdarsteller

[scg_html_crew_ent]

Wissenswertes

  • Die Dreharbeiten endeten am 10. Dezember 2003 nach einem sieben Tage Dreh. (13.12.2003)
  • Jolene Blalock und John Billingsley waren an allen sieben Drehtagen auf dem Set. Scott Bakula hingegen musste nur an einem Tag erscheinen. (13.12.2003)
  • Rekord für den Beagle "Breazy" (Porthos): Er durfte an fünf der sieben Drehtage auf dem Set herumspringen. (13.12.2003)
  • Die Episode enthält eine Aufnahme mit einer Steadicam. Die Kamera verfolgt in einer durchgehenden Aufnahme Phlox von der Krankenstation durch die Korridore bis in Archers Quartier. (13.12.2003)
  • Produktionsbericht. (13.12.2003)

Zusammenfassung

Die Enterprise durchfliegt ein Gebiet, das an einen Nebel erinnert. Ungewöhnlicherweise scheint das Schiff wie leergefegt. Weder auf der Brücke, noch im Maschinenraum oder in der Messe ist irgendjemand zu sehen. In einem Korridor gibt es aber doch noch jemanden: Porthos, dicht gefolgt von Phlox, der offensichtlich seine Mühe mit dem Hund hat. Dieser rennt zum Quartier des Captains und will hinein. Phlox gewährt ihm einen kurzen Besuch. Archer liegt auf seinem Bett in einem tiefen Schlaf und bemerkt seinen Hund nicht. Ein kleines Gerät auf seiner Stirn sorgt dafür, dass der Captain nicht aufwacht.

Phlox verbringt seine Zeit zusammen mit Porthos. Es ist aber ein sehr einseitiges Gespräch. Um sich abzulenken beginnt der Doktor einen Brief an seinen menschlichen Kollegen Doktor Lucas, der ebenfalls am interstellaren Medizineraustausch teilnimmt, zu schreiben, während er die Enterprise durchstreift. Darin erzählt er ein wenig über die Delphic-Ausdehnung und seine aktuelle Lage, die ihm das Schreiben des Briefes ermöglicht.

Zwei Tage zuvor stieß die Enterprise auf eine transdimensionale Störung. Sie hatte sich gerade neu gebildet und ähnelt einer Anomalie, der die Menschen schon kurz zuvor begegnet waren. Das Phänomen breitet sich aber sehr schnell aus. Ein Ausweichkurs hätte die Crew zwei Wochen gekostet. Da die Störung noch neu ist, kann die Enterprise hindurchfliegen. Der umgebildetet Raum greift das menschliche Nervengewebe an. Um die Menschen zu schützen, musste ihre Nervenaktivität durch ein Koma heruntergefahren werden. Trip war nicht gerade begeistert. Mit Warpgeschwindigkeit hätte der Flug nur eine knappe Stunde betragen, doch dem Ingenieur war es zu riskant den Warpantrieb zu benutzen. Doch selbst mit Impulsgeschwindigkeit braucht die Enterprise nur gut vier Tage für die Durchquerung. Archer stimmte dem Plan zu. Da Phlox gegen die Umgebung immun ist, übernahm er die Überwachung des Schiffes. Hierfür wurde er in die wichtigsten Funktion eingewiesen. Trip bestand darauf, dass ihn der Doktor im Ernstfall wecken sollte, wenn ein Problem bestünde, selbst wenn dies sein sicherer Tod wäre. Als letztes Besatzungsmitglied wurde der Captain ins Koma versetzt. Zuvor sprach er Phlox sein vollstes Vertrauen in dessen Fähigkeiten aus.

Phlox ist mittlerweile im Maschinenraum angekommen. Stolz schreibt er, dass die letzten beiden Tage problemlos verliefen. Plötzlich hört er ein Geräusch. Niemand ist zu sehen und niemand antwortet auf seine Rufe.

Der Doktor genießt es, das Schiff für sich alleine zu haben. Er joggt singend durch die Gänge oder geht seiner Arbeit einfach mal unbekleidet nach. Am Abend findet in der Messe eine Flimnacht statt. Phlox und Porthos sind aber die einzigen Zuschauer. Plötzlich hört der Doktor wieder ein Geräusch. Nun will er diesem nachgehen. Schließlich erreichen er und Porthos den Hangar. Das Geräusch wird von einer Kette erzeugt, die durch eine kaputte Luftleitung bewegt wird und gegen das Metallgeländer schlägt. Als eine Person von hinten hinzutritt, erschrickt Phlox fast zu Tode. Es ist T'Pol, die mit einer Systemdiagnose beschäftigt war. Sie erkundigt sich nach dem Wohlbefinden des Doktors. Die gespenstische Atmosphäre an Bord hat ihn etwas mitgenommen, außerdem plagen ihn leichte Kopfschmerzen. Phlox versucht, T'Pol zu überreden, ihm Gesellschaft zu leisten. Die Vulkanierin will aber zuerst ihre Arbeit beenden.

Als Phlox wieder im Maschinenraum die Systeme kontrolliert, bemerkt er plötzlich jemanden. Eine Gestalt rennt durch den Schatten und verlässt den Maschinenraum. Über Komm weist Phlox T'Pol zurecht. Sie solle doch diese kindischen Spielchen unterlassen. T'Pol erklärt aber, sie sei auf der Brücke. Später treffen sich die beiden in der Schiffsküche zum Essen. Der Doktor ist immernoch beunruhigt, da er sich sicher ist, jemanden im Maschinenraum gesehen zu haben. Allerdings ist außer ihnen niemand wach. Phlox erklärt, dass auf Denobula alles sehr dichtgedrängt und voller Leute ist. Die momentane Situation, das ganze Schiff nur mit ihm und T'Pol bevölkert, ist für Phlox stressiger als erwartet. T'Pol hingegen begrüßt die Möglichkeit, endlich wieder etwas Zeit alleine und ohne Menschen verbringen zu können.

Bei seiner nächsten Kontrolltour der Crew, schreibt Phlox den Brief weiter. Er erinnert sich an seinen Heimatplaneten und hat etwas Heimweh. Im Quartier des Captains wagt Phlox einen Blick aus dem Fenster. Plötzlich huscht ein Schatten vorbei. Er alarmiert sofort T'Pol. Von der Brücke aus scannen sie das Schiff. Allerdings gibt es keine Anzeichen für weitere Lebewesen. Phlox ist sicher, dass er sah, wie eine Gestalt über die Hülle krabbelte. T'Pol gibt zu bedenken, dass der Doktor sich all dies nur einbilden könnte. Er soll sich etwas ausruhen. Phlox will aber zuerst seine Kontrolltour beenden. Als er Hoshis Quartier betritt, steht ihm plötzlich ein Xindi-Insektoide gegenüber. Phlox ergreift die Flucht und kann in den Korridoren einem zweiten Insektoiden ausweichen. Er schließt sich in der Luftschleuse ein. Jemand rüttelt kurz an der Tür, dann entfernt sich der Schatten des Insektoiden. Phlox öffnet die Tür und verständigt T'Pol.

In der Waffenkammer holt Phlox sich eine Phasenpistole. Da die internen Sensoren nichts zeigen, zweifelt T'Pol daran, dass wirklich Xindi an Bord sind. Die äußeren Zugangsschleusen sind immernoch versiegelt, es gibt keine Transportersignaturen. Demnach konnten die Xindi gar nicht an Bord kommen. Phlox kümmert sich nicht darum. Das Leben der Crew steht auf dem Spiel. Er wird das Schiff von oben bis unten durchsuchen, bis er die Xindi gefunden hat.

Nachdem vier Decks erfolglos abgesucht wurden, versucht T'Pol den Doktor zur Aufgabe zu bewegen. Plötzlich entdeckt Phlox ein nichtmenschliches Lebenszeichen auf dem Handscanner. T'Pol bleibt skeptisch und hält es für eine Störung. Sie gehen dem Signal entgegen. Als der Unbekannte um die Ecke biegt, feuert Phlox einen Schuss mit der Phasenpistole ab. Glücklicherweise kann er nicht gut mit Waffen umgehen, denn er hätte beinahe Porthos erschossen. Der Doktor hat offensichtlich vergessen, den Hund in sein Quartier zu sperren. T'Pol führt Phlox vor Augen, dass er sich die Xindi eingebildet hat. Sie erinnert ihn daran, dass Denobulaner Stress abbauen, indem sie haluzinieren. Phlox ist aber immernoch nicht überzeugt und will alleine weiter machen. Er geht weiter und wird plötzlich von Hoshi über Komm gerufen. Sofort rennt er zu ihrem Quartier. Doch ihr Bett ist leer. Im Bad läuft die Dusche, so heiß, dass der ganze Raum mit Dampf ausgefüllt ist. Hoshi tritt aus der Dusche. Sie ist furchtbar entstellt und wirft Phlox vor, dafür verantwortlich zu sein. Der Doktor flieht aus dem Bad und bemerkt, dass Hoshi tief schlafend auf ihrem Bett liegt. Phlox geht zurück ins Bad. Die Dusche ist aus, der Dampf ist weg, alles scheint unberührt. Über Komm weist Phlox T'Pol an, ihn in der Krankenstation zu treffen. Als er den Turbolift erreicht steht plötzlich Archer vor ihm. Dieser gibt sich besorgt um den Doktor und bietet an, alles weitere zu übernehmen. Phlox ist klar, dass er haluziniert. Plötzlich spricht T'Pol ihn von hinten an. Daraufhin verschwindet die Haluzination.

Auf der Krankenstation testet Phlox sich selbst. Er stellt fest, dass die Anomalie auch ihn beeinflusst, wenn auch nur sehr schwach. Phlox möchte sich selbst ins Koma versetzen und T'Pol die Aufsicht während der verbleibenden sechs Stunden übertragen. Die Vulkanierin lehnt aber ab. Sie scheint ebenfalls beeinflusst zu werden und hat Probleme, ihre Gefühle zu kontrollieren. Phlox ist nicht begeistert, doch T'Pol überzeugt ihn, dass er der Lage gewachsen ist. Immerhin vertraute der Captain ihm das Schicksal der Crew an. Phlox fiebert dem Verlassen der Anomalie entgegen und sechs Stunden später gehen er und T'Pol auf die Brücke, um das Verlassen der Anomalie zu bestätigen. Als Phlox aber den Bildschirm aktiviert, sieht er immernoch die nebelartige Umgebung des transdimensionalen Raums. Die Langstreckensensoren zeigen, dass sie vom Normalraum noch weit entfernt sind. Der Flug würde bei vollem Impuls noch zehn Wochen dauern.

Die transdimensionale Störung hat sich unerwartet stark ausgebreitet. Um rechtzeitig herauszukommen, muss das Schiff schneller fliegen. T'Pol kommt zu dem Schluss, dass sie auf Warp beschleunigen müssen. Im Maschinenraum stellt sich aber ein neues Problem. Leider hat Phlox keine Ahnung, wie man den Warpantrieb aktiviert, geschweige denn bedient. T'Pol hingegen ist kaum noch in der Lage, sich zu konzentrieren. Also muss Phlox in der Bedienungsanleitung des Antriebs nachschlagen. Auch dies gestaltet sich schwierig. Er bittet T'Pol, die Plasmarelais zu schließen, um anschließend den Reaktor starten zu können. Als Phlox alleine ist, erscheint plötzlich Trip neben ihm. Wütend versucht er den Doktor vom Start des Antriebs abzuhalten. Phlox hat inzwischen aber Mut gefasst und versucht die Haluzination zu ignorieren. Sie verschwindet, als T'Pol hinzutritt. Sie kann die Plasmarelais nicht finden. Etwas später ist dann aber alles vorbereitet. Phlox aktiviert den Warpkern. Sekunden später ertönt bereits die erste Alarmsirene. T'Pol ist mitlerweile so stark von der Anomalie beeinflusst, dass sie keine Hilfe mehr ist. Als die Lage schlimmer wird, schlägt sie vor, Trip aufzuwecken. Phlox gelingt es aber den Fehler zu finden und richtigzustellen. Dann geht er auf Warp.

Schließlich erreicht die NX-01 wieder den Normalraum. Endlich kann Phlox die Crew aufwecken. Anschließend bringt er T'Pol in ihr Quartier, damit auch sie sich etwas ausruhen kann. Dort stellt der Doktor aber fest, dass die Vulkanierin schlafend im Koma auf dem Bett liegt. Die haluzinierte T'Pol ist verschwunden.

Phlox beschließt seinen Brief an Doktor Lucas nicht zu löschen. Ihm ist jetzt zwar klar, dass er sich viele darin beschriebene Ereignisse nur einbildete, aber der Brief besitzt dennoch einen gewissen Unterhaltungswert. Am nächsten Tag setzt Phlox sich in der Messe zu T'Pol. Diese vermutet, er habe die Ruhe im Schiff genossen. Der Doktor entgegnet nur, es sei gar nicht so leer gewesen, wie erwartet.

Analyse

Die Enterprise ist immernoch unterwegs nach Azati Prime, wo sie aber erst in zwei Folgen ankommen wird. Dementsprechend war vorherzusehen, dass "Auf ärztliche Anweisung" (Org. "Doctor's Orders") den Xindi-Handlungsbogen nicht unbedingt weiterbringt. Gleichzeitig musste man offensichtlich noch etwas Geld sparen, immerhin steht uns ja ein größeres Staffelfinale bevor, das vermutlich auch mit spektakulären Effekten aufwarten wird. In "Auf ärztliche Anweisung" (Org. "Doctor's Orders") hat man also darauf verzichtet, weshalb bei den Enterprise-Machern etwas Kreativität gefragt war.

In dieser Situation kommt nun John Billingsley ins Spiel, der Hauptakteur dieser Episode. Da Phlox als Hauptfigur die gesamte Folge über zu sehen ist, eigentlich gibt es so gut wie keine Szene ohne ihn, steht und fällt die Qualität mit Billingsleys Können. Hierzu kann ich aber nur sagen, dass seine schauspielerische Leistung einfach toll ist. Beim Spielen mit Porthos wirkt er genauso überzeugend, wie im Gespräch mit T'Pol oder während einer der Wahnvorstellungen. Billingsley versteht es wirklich, seinem Charakter auf ganz eigene Art Leben einzuhauchen. Gleichzeitig ist positiv zu bemerken, dass die Autoren bei Phlox' Charakterisierung ebenfalls mitgedacht haben. So gibt es in den Dialogen verschiedene Verweise auf Fakten über die denobulanische Kultur, die schon in früheren Enterprise-Folgen erwähnt wurden. Sei es der überbevölkerte Planet Denobula, die denobulanische Eigenschaft, Stress durch Haluzinieren abzubauen oder die für menschliche Maßstäbe doch recht ungewöhnliche denobulanische Familienkonstellation. Insgesamt fügte sich alles wunderbar in das bisherige Gesamtbild, welches man von den Denobulanern hatte, ein. Auch recht typisch für Phlox war die gelungene Mischung aus Humor und Ernsthaftigkeit. Die Nacktszene des Doktors ist wirklich zum Schießen und erinnerte etwas an die ähnlichen Szenen in den Austin Powers-Filmen. Nur Minuten später steigt die Spannung ins Unermessliche, wenn Phlox die dunklen Gänge der NX-01 durchsucht. Roxann Dawson versteht es sehr gut an Bord eine ungewohnt gespenstische Atmosphäre zu erzeugen. Man kann Phlox' Unbehagen durchaus nachvollziehen.

Mit einem derart gut dargestellten Hauptcharakter und einer sehr guten Regie müsste die Folge ja zu den besten der Staffel gehören. Oder? "Auf ärztliche Anweisung" (Org. "Doctor's Orders") hat leider ein großes Problem. Nachdem zu Beginn durchaus eine gute Atmosphäre und Spannung erzeugt wurde, lässt die Folge in der zweiten Hälfte leider nach. Der klägliche Versuch, durch eine "unvorhergesehene Wendung" (der ubermäßig starken Ausbreitung des transdimensionalen Raums) noch mehr Spannung zu erzeugen, geht leider nach hinten los. Wie oft hatten wir das nun schon bei Star Trek? Inzwischen ist es eigentlich normal, dass beim Durchfliegen einer Anomalie irgendetwas schief geht und die Reise länger dauert/aufgehalten wird/… Ich möchte es einmal erleben, dass in so einer Situation alles glatt geht und das Schiff zum vorgesehenen Zeitpunkt am vorgesehenen Ort wieder in den Normalraum zurückkehrt. Diese Bildschirmzeit hätten die Autoren vielleicht besser nutzen können. Die einzig gute und unvorhergesehene Wendung war die Enthüllung am Ende, dass T'Pol die ganze Zeit über nur eine Halluzination von Phlox war. Diese Idee war wirklich toll. Schaut man sich "Auf ärztliche Anweisung" (Org. "Doctor's Orders") ein zweites Mal an, wird klar, dass diese Enthüllung wirklich durchdacht war. T'Pol hilft Phlox physisch nicht ein einziges Mal. Vielmehr wirkt sie wie eine Verkörperung von Phlox' innerem Konflikt, beispielsweise der zwischen dem pragmatischen Wissenschaftler und dem verängstigten Zeugen einer scheinbar unmöglichen Tatsache.

Neben den schon erwähnten Verweisen auf früher Folgen war es vor allem sehr positiv, dass man Phlox Briefwechsel mit einem menschlichen Arzt aus "Liebster Doktor" (Org. "Dear Doctor") wieder aufgegriffen hat. Solche Details sind immer wieder schön anzusehen. Einerseits kann der Gelegenheitszuschauer problemlos der Handlung folgen, andererseits erkennt der regelmäßige Zuschauer Kontinuität und die Fortführung netter, wenn auch nebensächlicher Details. Dies macht den Charakter gleich ein wenig vertrauter.

Positiv:

  • John Billingsley
  • toll inszenierte Atmosphäre

Negativ:

  • die Story lässt in der zweiten Hälfte stark nach

Wertung

Wie eingangs erwähnt, ist "Auf ärztliche Anweisung" (Org. "Doctor's Orders") eigentlich eher eine Füllepisode bis "Azati Prime" (Org. "Azati Prime") und gleichzeitig ein Möglichkeit für das Produktionsteam Geld zu sparen. Dementsprechend erwartet man nicht unbedingt ein Highlight. Unter Umständen hätte aus der Folge trotzdem eines werden können. "Auf ärztliche Anweisung" (Org. "Doctor's Orders") war aber leider nicht so ausgereift, wie es nötig gewesen wäre, weshalb die Folge nicht über die Mittelmäßigkeit hinauskommt. Dementsprechend erhält sie sechs von zehn Punkten. Ein großer Teil dieser Punkte geht sicherlich auf das Konto von John Billingsley, ein kleinerer Teil auf das von Porthos, der zwischendurch ein paar Mal schön in Szene gesetzt wurde.

Review von Bernd Paulus

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Doctor’s Orders

3.17 – Brutstätte
Hatchery

Staffel 3, Episode 17: Brutstätte (Hatchery)Die Enterprise entdeckt ein Xindi-Insektoiden Schiff, das auf einem kleinen, unfruchtbaren Planeten abgestürzt ist. Die Crew ist tot. Bei genauerer Untersuchung erfährt man, dass sie nicht durch den Absturz ums Leben kamen, sondern absichtlich erstickten, damit die komplette Lebenserhaltung in eine Brutkammer mit mehreren Dutzend Insekteneiern transferiert werden konnte. Die Eier versuchen zu schlüpfen, aber die Biounterstützung des Schiffes fällt aus. Archer entscheidet den Nachkommen beim Überleben zu helfen.

Fakten

  • Erstausstrahlung USA: 25.02.2004 (UPN)
  • Erstausstrahlung BRD: 05.02.2005 (SAT.1)
  • Produktionsnummer: 069
  • Story:
  • Drehbuch: Andre Bormanis & Mike Sussman
  • Musik:
  • Regie: Michael Grossman  
  • Missionsdatum: 8. Januar 2154

Hauptdarsteller

[scg_html_crew_ent]

Gastdarsteller

Wissenswertes

  • Die Produktion endete am Freitag, den 19. Dezember und leitete eine zweiwöchige Drehpause ein. (25.12.2003)
  • "Brutstätte" (Org. "Hatchery") wurde unter der Regie von Trek Neuling Michael Grossman gedreht. Grossman arbeite sich durch die Hierarchie als First Assistant Director und Second-Unit Director in Film und Fernsehen, um ein bewährter Regiesseur zu werden. Zu seinen Arbeiten gehören Episoden von Genreserien wir 'Buffy the Vampire Slayer', 'Angel' und 'Firefly', sowie 'The Invisible Man' vom Sci-Fi Channel. (25.12.2003)
  • Die siebentägigen Aufnahmen fanden großteils auf den Standardbühnen, wie der Krankenstation, den Crewquartieren, der Messe, dem Waffendeck und der Brücke statt. Ein Bruchteil eines Tages wurde in einem Insektoiden Shuttle verbracht, dann ein vollständiger Tag auf der Bühne der Brutkammer. Der letzte Tag der Aufnahmen fand in anderen Bereichen des Insektoiden Schiffes statt, unter anderem Korridore und Luftschleuse. Etwa die Hälfte diese Szenen werden mit optischen Effekten, wie einigen lebenden, geschlüpften Insektoiden, in der Post-Production aufgewertet. (25.12.2003)
  • Die Bühnen des Insektoiden Schiffes wurden von Herman Zimmermans Designteam erschaffen und wirken zusammen mit dem Makeup von Michael Westmoores Team so, dass man in die schaurige Welt dieser überdimensionierten Käfer eintaucht. In der mit Dämmerlicht ausgeleuchteten Brutkammer, werden wir Eisäcke umgeben von organisch wirkenden Sehnen sehen. Die Beleuchtungscrew benutzte Rauch, um dichten, feuchten Nebel in der Brutkammer zu erzeugen. (25.12.2003)
  • Produktionsbericht. (25.12.2003)

Weitere Auftritte der Gastdarsteller

[scg_html_steven-culp][scg_html_daniel-dae-kim][scg_html_sean-mcgowan][scg_html_dorenda-moore][scg_html_kevin-derr]

Zusammenfassung

Die Enterprise macht bei ihrer Reise nach Azati Prime einen kleinen Stopp bei einem unwirtlichen Planeten. Auf dessen Oberfläche liegt das Wrack eines Xindi-Schiffes. An Bord gibt es keine Lebenszeichen und in der Umgebung des Systems sind keine weiteren Schiffe zu finden. Also lässt Archer ein Außenteam zusammenstellen.

Wenig später landet das Team mit einer Fähre. Die Leichen der Crew zeigen, dass das Wrack ein Schiff der Xindi-Insektoiden war. Archer ordnet eine Autopsie der Leichen an. Dann teilt sich das Team auf. Während T'Pol Zugang zur Datenbank des Schiffes sucht, gelangen Archer und Major Hayes in den Hangar. Dort finden sie eine schwerbewaffnete Angriffsfähre. Unterdessen kommen Tucker und Reed in eine Luftschleuse. Dahinter liegt ein weiterer Raum, an dessen Decke 31 Eier hängen. Offensichtlich der Nachwuchs der Insektoiden. Dieser Brutraum ist der einzige Bereich an Bord, der noch mit Energie versorgt wird. Archer befiehlt, die Angriffsfähre an Bord zu bringen und zu untersuchen. Dann sieht er sich im Brutraum um. Als der Captain neben einigen Eiern steht, sprüht ihm plötzlich ein Tentakel etwas Flüssigkeit ins Gesicht.

Phlox checkt den Captain und stellt keine schwerere Schädigung fest. Das Ei hielt Archer offenbar für eine Bedrohung und besprühte ihn mit dem leichten Nervengift. Das Ergebnis ist eine leichte Hautreizung im Gesicht. Zur gleichen Zeit schleppen Reed und Hayes die Angriffsfähre der Insektoiden in den Orbit. Der Major kommt auf das Kampftraining der Senioroffiziere zu sprechen und möchte einen zusätzlichen Abend für das Schießtrainig einplanen. Reed lehnt dies ab. Daraufhin deutet Hayes an, er werde sich an den Captain wenden. Trip und T'Pol können das Schicksal des Insektoiden-Schiffes rekonstruieren: Wegen eines Antriebsschadens musste es notlanden. Die Crew wendete daraufhin alle Energie für die Lebenserhaltung im Brutraum auf. Alle anderen Systeme wurden abgeschaltet, weshalb die Insektoiden starben. Nun verliert der Brutraum aber auch die Lebenserhaltung. Archer befiehlt Trip, den Schaden zu reparieren. Der Ingenieur ist davon sehr überrascht. Archer erklärt, sie hätten die Möglichkeit, den Xindi zu zeigen, dass die Menschen nicht so unbarmherzig sind, wie sie glauben. Er ordnet schließlich an, dass Trip die Angriffsfähre analysiert, während er selbst die Reparaturen leitet. Trips Einwände erstickt der Captain im Keim.

Am nächsten Tag beschäftigen sich Trip und Travis mit der Angriffsfähre. Allerdings machen sie nur geringen Fortschritt. In der Messe holen sie sich Rat bei Reed, wie sie Sicherheitssysteme umgehen könnten. Anschließend merkt der Waffenoffizier an, dass er ihren verlängerten Aufenthalt beim Nest für unnötige Zeitverschwendung hält. Trip verteidigt die Entscheidung des Captains. Sie könnten wichtige Informationen über die taktischen Systeme der Xindi finden. Auf der Krankenstation ist Phlox derweil mit der Autopsie eines Insektoiden beschäftigt. Er findet heraus, dass diese Xindi-Subspezies geschlechtslos ist und sich asexuell fortpflanzt. Außerdem haben sie eine Lebensspanne von etwa 12 Jahren. Archer möchte wissen, bis wann die Jungen schlüpfen werden. Phlox schätzt, dass dies in der kommenden Woche geschehen wird. Als der Captain gehen will, rät Phlox ihm, sich etwas auszuruhen. Archer ignoriert den Rat und geht zurück an die Reparatur des Xindi-Schiffes.

Einige Zeit später begibt T'Pol sich ebenfalls auf den Planeten. In der Luftschleuse vor dem Brutraum trifft sie überrascht auf zwei MACOs. Diese sollen auf Befehl des Captains den Eingang bewachen. T'Pol geht hinein und will Archer Reeds taktische Analyse des Xindi-Schiffes geben. Der Captain ist aber voll auf die Reparatur konzentriert und ignoriert sie. Die Vulkanierin spricht ihn auf die Wachen vor der Tür an. Archer entgegnet, die Eier seien verwundbar und könnten von wilden Tieren angegriffen werden. T'Pol konnnte aber noch keine Spuren für höherentwickelte Lebewesen auf dem Planeten finden. Archer und Trip versuchen das Energienetz mit einer menschlichen Quelle zu speisen. Allerdings geht der Versuch schief, ein Ei wird zerstört. Archer findet das sterbende Insektoiden-Baby und lässt es sofort auf die Krankenstation bringen. Phlox kann aber nichts mehr tun. Archer ordnet an, dass Hoshi in der Xindi-Datenbank nach Begräbnisritualen suchen soll, sobald sie mit der Übersetzung fertig ist. Trip hat derweil das Problem entdeckt. Das Energienetz der Xindi kommt nicht mit den menschlichen Konvertern klar. Eine Anpassung würde drei Tage dauern. Also plant Archer, den Reaktor des Xindi-Schiffes zu reaktivieren. Die Insektoiden haben aber beim Absturz fast all ihre Antimaterie verloren. Archer befiehlt, an die Reserven der Enterprise zu gehen. T'Pol ist dagegen, doch Archer bleibt hart.

Im Kommandozentrum besprechen T'Pol, Trip und Reed die aktuelle Lage. Eine Reparatur des Xindi-Reaktors würde ein Drittel der Antimateriereserven beanspruchen. Reed bemerkt, dass das Verhalten des Captains sehr ungewöhnlich ist. T'Pol weist Trip an, die Antimaterielieferung zu verzögern. Sie will zuerst mit Archer sprechen. Auf dem Planeten erkundigt sich der Captain bei T'Pol sofort nach der Antimaterie. Sie klärt ihn über den enormen Verbrauch auf. Archer meint aber, sie hätten immernoch genügend Treibstoff übrig. Es stünden hier immerhin Leben auf dem Spiel. Außerdem können sie den Xindi beweisen, dass die Menschen keine Monster sind. T'Pol erklärt, dass Reed und Trip die Mission der NX-01 gefährdet sehen. Archer nimmt die Einwände zur Kenntnis und fordert T'Pol auf, die Antimaterie endlich zu bringen. Die Vulkanierin weigert sich. Daraufhin enthebt Archer sie ihres Postens als Erster Offizier. Hayes muss sie in ihre Quartier sperren.

Einige Zeit später hat Archer sich nach Tagen endlich wieder eine Dusche gegönnt. Trip kommt in sein Quartier und berichtet, dass die erste Ladung Antimaterie unterwegs ist. Dann schlägt er Reed als neuen Ersten Offizier vor. Archer erklärt aber, er werde die Kommandostruktur nicht verändern. T'Pol brauchte mal einen Dämpfer. Trip äußert sein Unverständnis über Archers Entscheidung. Der Captain erklärt, er könne nicht zulassen, dass ihm Senioroffiziere vor den Augen der Crew widersprechen. Unterdessen zeigt Hayes Reed in der Waffenkammer eine Kampfsimulation zwischen der Enterprise und einem Insektoiden-Schiff. Malcolm ist aufgebracht, dass der Major seine Zeit mit soetwas verschwendet. Er wollte nur Informationen über Schwächen in den Schilden der Xindi. Hayes erklärt weiter, die Simulation zeige eine Schwachstelle bei den Impulstriebwerken. Reed erkennt, dass der MACO doch gute Arbeit geleistet hat und entschuldigt sich für seine Überreaktion. Die beiden kommen auf T'Pols Entlassung zu sprechen. Hayes stimmt dem Captain zu. Er würde bei seinen Männern Befehlsverweigerung ebenfalls nicht tolerieren.

Unterdessen geht Trip zu T'Pol. Die Vulkanierin ist wegen Archers Verhalten sehr besorgt. Tucker muss die Verwendung der Antimaterie verhindern. Phlox soll eine genaue medizinische Untersuchung durchführen. Vielleicht könnte man Archer aus medizinischen Gründen des Kommandos entheben. Trip ist nicht begeistert. Allerdings bleiben ihnen nur noch etwa zwölf Stunden, um die Antimaterie zu retten. Zur gleichen Zeit nähert sich ein kleines Insektoiden-Schiff. Es eröffnet umgehend das Feuer auf die Enterprise. Dann versuchen die Xindi die Flucht zu ergreifen. Reed, der gerade das Kommando hat, befiehlt einen Schuss auf die Impulstriebwerke. Der Torpedo trifft, das Schiff wird zerstört. In diesem Moment trifft Archer auf der Brücke ein. Reed erklärt, die Insektoiden hätten versucht zu fliehen. Dies hätte die Menschen verraten. Archer ist aufgebracht. Die Xindi hätten sich um die Brut kümmern können. Reed hätte einen Schusswechsel vermeiden müssen. Er wird von seinem Posten als taktischer Offizier entbunden und durch Major Hayes ersetzt. Dann befiehlt Archer Hoshi, einen Notruf in der Sprache der Insektoiden zu verfassen und auf allen Frequenzen zu senden.

In seinem Raum spricht Archer mit Major Hayes. Der Captain erklärt, er brauche Offiziere, welche die Kommandohirarchie respektieren. Daher hat Hayes das Kommando während er auf der Oberfläche weiterarbeitet. Als Archer wenig später im Hangar Antimaterie verlädt, erhält er Besuch von Tucker und Phlox. Sie wollen, dass der Captain sich einer medizinischen Untersuchung unterzieht. Schließlich lässt er sich überreden. Allerdings will er erst nach der Reparatur des Xindi-Reaktors auf die Krankenstation. Trip und Phlox ist dies nicht gut genug. Daraufhin ruft Archer einen MACO zu sich und erwähnt, er habe heute schon zwei Senioroffiziere in ihre Quartiere gesperrt. Trip und Phlox gehen freiwillig. Auf der Krankenstation werten sie den medizinischen Scan Archers aus, welchen der Doktor heimlich gemacht hat. Dieser zeigt, dass alles normal ist. Phlox muss aber erst einen genauen Scan in der Untersuchungskammer durchführen. Trip wird klar, dass sie nicht mehr viel Zeit haben. Sie müssen etwas unternehmen, denn bald wird Hoshi den Notruf senden und alle Xindi in der Umgebung alarmieren. Zur gleichen Zeit beginnen auf der Oberfläche die Baby-Insektoiden zu schlüpfen.

Tucker, Reed und Phlox starten nun eine Meuterei. Zuerst überwältigen sie die Wache vor T'Pols Quartier und befreien die Vulkanierin. Dann beschließen sie, die Brücke zu sichern. Phlox schlägt vor, mit Hayes zu reden, doch Reed hält dies für zu riskant. Auf dem Planeten befiehlt Archer den beiden verbleibenden Ingenieuren, zur Enterprise zurück zu fliegen. Er selbst bleibt. Die Gruppe der Meuterer überwältigt zwei MACOs in der Waffenkammer und bewaffnet sich. Trip und ein Sicherheitsmann beamen auf den Planeten. Mit einer Betäubungsgranate setzen sie die Wachen in der Luftschleuse außer Gefecht. Dann gehen sie in die Brutkammer. Auf der Brücke wird Hayes über T'Pols Flucht informiert. Auch die Waffenkammer meldet sich nicht. Plötzlich stürmen die Meuterer den Raum. Reed und T'Pol fordern die MACOs auf, ihre Waffen zu senken. Doch Hayes weigert sich. Auf der Oberfläche sind inzwischen mehrere Insektoiden geschlüpft. Archer scheint ein sehr inniges Verhältnis zu ihnen zu haben. Einige krabbeln sogar an seinem Körper herum. Schließlich sieht Trip sich gezwungen, den Captain zu betäuben. Auf der Brücke ergreift Mayweather die Initiative und fällt Hayes an. Die Meuterer können die MACOs betäuben, der Major muss sich geschlagen geben.

Phlox findet den Grund für Archers Verhalten. Die Substand, mit der Archer bei Entdecken des Brutraums von einem Ei besprüht wurde, bewirkte, dass er eine Art Mutterinstinkt entwickelte. Schließlich war Archers einziges Ziel, die Eier zu beschützen. Unter vier Augen fragt Hayes, weshalb Reed nicht vorher mit ihm gesprochen hat. Malcolm erklärt, das Risiko sei zu groß gewesen. Der Major gibt zu, dass er sich vermutlich für die Seite des Captains entschieden hätte.

Trip besucht Archer in dessen Quartier. Er hat ein schlechtes Gewissen, weil er auf den Captain geschossen hat. Dieser versteht Trips Beweggründe und will die Sache hinter sich lassen. Er möchte lieber die aktuelle Lage erfahren. Trip erzählt, dass die Antimaterie wieder an Bord ist. Auf dem Planeten sind 19 Baby-Insektoiden geschlüpft. Mit etwas Glück überleben sie bis zum Eintreffen des nächsten Xindi-Schiffes. Die Enterprise ist wieder auf altem Kurs: Mit maximaler Geschwindigkeit unterwegs nach "Azati Prime"…

Analyse

Nun ist die Reise nach "Azati Prime" also fast zu Ende und entgegen aller Befürchtungen blieben uns billige Füllepisoden erspart. Vielmehr nutzte man die Zeit für drei Charakterfolgen. Mit "Der Vorbote" (Org. "Harbinger") war der Einstand auch recht gut geglückt. "Brutstätte" (Org. "Hatchery") kommt leider nicht ganz an dieses Niveau heran.

Sehr positiv überrascht hat mich die Tatsache, dass nur zwei Folgen nach "Der Vorbote" (Org. "Harbinger") wieder auf die Beziehung Reed/Hayes eingegangen wird. Im wahren Leben ist es nun mal so, dass zwei Streihähne ihren Streit eben nicht beilegen, nur weil der Chef das so will. Glücklicherweise bleibt man bei Enterprise so realistisch und so können wir schon recht früh in der Folge wieder die gewohnten Sticheleien zwischen Reed und dem MACO-Major belauschen. Erfreulicherweise bleibt es aber nicht dabei, denn die Beziehung entwickelt sich sogar weiter(!). Nur wenig später macht Reed den ersten Schritt und am Ende der Folge hat man als Zuschauer das Gefühl, die beiden sind sich näher gekommen. Das war richtig gut gemachte Charakterentwicklung und ich weiß gar nicht, weshalb sich die Produzenten der Serie bisher derart dagegen gesträubt haben. So schlimm war das doch gar nicht, oder? Nachdem Reed im Verlauf der Folge suspendiert und durch Hayes ersetzt wurde, wirkt der Sicherheitschef endlich auch etwas glaubwürdiger. Kam er bisher schon recht paranoid daher, sehen wir nun endlich, dass sich seine Angst, von Hayes ersetzt zu werden, im Extremfall durchaus bewahrheiten könnte. Sicher, der Captain drehte wegen außerirdischer Beeinflussung fast durch. Doch Malcolms Position hat doch an Glaubwürdigkeit gewonnen.

Eher negativ fielen mir hingegen die beiden MACO-Gastcorporals Daniel Dae Kim und Sean McGowan auf. Um mich etwas klarer auszudrücken: Das Schlimme war eigentlich, dass mir die beiden fast bis gar nicht auffielen. Erinnert sich noch jemand an meine Analyse zu "Impulsiv" (Org. "Impulse")? Unter anderem hatte ich mich gefreut, dass mit McGowans Charakter "Corporal Hawkins" zum ersten Mal ein MACO mehr sein darf, als nur der einfache Soldatenstatist. Damals hatte ich auf eine Rückkehr gehofft. Ehrlich gesagt, ich habe ihn bis jetzt in "Brutstätte" (Org. "Hatchery") noch nicht entdeckt. Sicher, ich habe weder ein Bild von Sean McGowan gesucht, noch "Impulsiv" (Org. "Impulse") hervorgekramt. Demnach habe ich nur noch eine vage Vorstellung seines Gesichtes. (Der Durchschnittszuschauer hat nicht einmal so etwas) Leider wollte keines der MACO-Gesichter dazu passen. Zumindest keines derer, die man erkennen konnte. Daniel Dae Kim hat es da schon etwas leichter. Nicht nur, dass sein Gesicht spätestens seit seiner wiederkehrenden Rolle als Anwalt "Gavin Parks" in der Serie Angel im Science-Fiction/Fantasy-Genre etwas bekannter ist. Seine Rolle in der heutigen Episode beinhaltete sogar wenige Sätze. Bedenkt man aber deren Tragweite, bleibt die Tatsache ihrer reinen Existenz ein schwacher Trost. Die Auftritte der beiden Schauspieler, beide sind immerhin schon zum dritten Mal dabei, grenzen schon hart an Talentverschwendung. Man hat zwei wiederkehrende Nebencharaktere, die man dem Publikum auch bekannt machen sollte. Nur wenn es einen Wiedererkennungseffekt gibt, macht es Sinn, die Leute zurück zu bringen. Ansonsten ist das vertane Mühe. Wie hätte man diese MACOs nun aber sinnvoller einsetzen können? Ich für meinen Teil fand es weniger gut, dass im Zuge dieser Meuterei die Fronten derart klar verliefen. Nur Personal der Sternenflotte meuterte – sogar nachvollziehbar, da die Hemmschwelle beim militärischen Drill der MACOs hier deutlich höher liegen sollte. Doch die "bösen" MACOs schlagen sich auch als einzige auf die Seite des Captains. Einige Sympathisanten in den Reihen der Sternenflotte, welche für die Rettung der Insektoiden-Babys einstehen, hätten die Situation vielleicht noch interessanter gestaltet und auf jeden Fall die Möglichkeit geboten, auch die MACOs noch etwas besser einzubringen.

Ein sehr großes Problem von "Brutstätte" (Org. "Hatchery") war, dass der Geschichte einfach etwas Innovation fehlte. Alles läuft mal wieder nach Schema F ab und genau so, wie man es erwartet. Als Archer von einem Ei angesprüht wird, ist sofort klar, dass dies nicht ohne Folgen bleiben wird. Als der Captain später anfängt, sich ungewöhnlich zu verhalten, bleiben auch nur wenige Zweifel am Grund dafür. Glücklicherweise findet sich ein wenig Innovation in Nebensächlichkeiten. Archers Auftrag, nach dem Tod des Jungen nach Beerdigungsritualen der Insektoiden zu suchen, kommt doch etwas überraschend und verleitet zum Schmunzeln. Außerdem hat man den Fund dieser Angriffsfähre nett eingebaut. Sie wird sogar noch untersucht, bleibt aber sonst im Hintergrund. Es ist aber klar, dass sie im kommenden Finale noch eine Rolle spielen wird.

Positiv:

  • Die Reed/Hayes-Beziehung wird weiterentwickelt

Negativ:

  • Die Gastdarsteller werden sinnlos verheizt
  • Die Geschichte ist recht vorhersehbar.

Wertung

"Brutstätte" (Org. "Hatchery") hat gute Ansätze und vor allem eine tolle Entwicklung bezüglich Reed und Hayes. Der Rest kann der Durchschnittlichkeit aber leider nicht entkommen und dümpelt zu sehr vor sich hin. Daher erhält die Folge mittelmäßige fünf von zehn Punkten. Auch diese Woche hat man uns wieder auf die Folter gespannt und Spannung, sowie große Erwartungen an das kommende Finale aufgebaut. Lassen wir uns einmal überraschen, ob sie dennn auch erfüllt werden. Also, auf nach "Azati Prime" (Org. "Azati Prime")…

Review von Bernd Paulus

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Hatchery