3.18 – Azati Prime
Azati Prime

Staffel 3, Episode 18: Azati Prime (Azati Prime)Die NX-01 erreicht endlich den Roten Riesen Azati Prime, wo – das erfuhr die Crew bereits in einer früheren Episode – die Xindi-Superwaffe, mit der diese die Erde vernichten wollen, in die letzten Stufen ihrer Vollendung steht. Nachdem die Crew das große Objekt unter der Wasseroberfläche eines Ozeanplaneten lokalisiert haben, erkennen sie, dass die Zerstörung der Waffe einer Selbstmordmission gleich kommt. Archer besteht darauf, dies alleine zu machen. Aber dann taucht plötzlich Daniels auf und zeigt ihm eine Verschwörung, in der eine andere Spezies verwickelt ist, die eine Invasion des uns bekannten Universum plant. Laut Daniels ist diese Spezies dafür verantwortlich, dass die Menschheit und die Xindi aneinander gerieten.

Fakten

  • Erstausstrahlung USA: 03.03.2004 (UPN)
  • Erstausstrahlung BRD: 06.02.2005 (SAT.1)
  • Produktionsnummer: 070
  • Story: Manny Coto, Rick Berman & Brannon Braga
  • Drehbuch: Manny Coto
  • Musik:
  • Regie: Allan Kroeker  
  • Missionsdatum: Unbekannt

Hauptdarsteller

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Gastdarsteller

Wissenswertes

  • Vince Deadrick Jr. führte diesmal einen Stunt selbst aus. Er spielt darin einen brennenden Crewman im Maschinenraum.
  • Produktionsbericht. (16.01.2004)

Weitere Auftritte der Gastdarsteller

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Zusammenfassung

Die Enterprise erreicht endlich Azati Prime. Das Schiff versteckt sich hinter einem Mond eines der äußeren Planeten und scannt das System aus sicherer Entfernung. Nahe des roten Riesensterns befinden sich zahlreiche Xindi-Schiffe, zwei der Planeten sind von ihnen besiedelt. Das Gebiet ist von einem Satelitennetzwerk umgeben. T'Pol entdeckt mehrere Xindi-Schiffe im Anflug auf die Planeten. Eines davon erkennt sie als Degras Schiff. Dieser begießt mit seinen Assistenten gerade den Anbruch einer neuen Ära für die Xindi. Ihre Waffe ist so gut wie fertig.

Etwas später erhält der Waffenkonstrukteur Besuch von drei Xindi-Ratsmitgliedern. Während der Primaten- und der Faultiervertreter sehr erfreut sind, wartet der Reptilienvertreter ungeduldig auf den baldigen Start der Waffe. Zur gleichen Zeit halten die Senioroffiziere der NX-01 eine Besprechung ab. Leider konnten sie keine Schwachstelle im Satelitennetzwerk der Xindi finden. Ein eindringendes Schiff würde sofort erkannt werden. Archer schlägt vor, die Angriffsfähre der Insektoiden zu benutzen. Doch zuerst müssen die Menschen herausfinden, wie man diese fliegt. Also machen sich Travis und Mayweather an die Arbeit, während Hoshi auf der Brücke eine Übersetzungsmatrix für die Insektoiden-Sprache programmiert. Bevor Travis und Trip schließlich starten, erinnert Archer sie daran, dass sie Informationen sammeln und schnellstmöglich zurückkommen sollen.

Nach einigen Startschwierigkeiten gelingt es Mayweather, die Fähre zu steuern. T'Pol versucht, die beiden im Auge zu behalten, doch schon kurz nach Durchfliegen des Sensornetzwerks, verliert sie den Kontakt. Die Fähre wird von einer Patrouille abgefangen. Glücklicherweise glauben die Xindi Trips Geschichte eines Navigationsproblems. Unterdessen bemerkt Reed plötzlich, dass die Enterprise gescannt wird. Auf der Mondoberfläche befindet sich ein Horchposten der Xindi, der durch die Rotation des Mondes in Sichtweite kam. Allerdings senden die stationierten drei Xindi noch keine Nachricht. T'Pol vermutet, dass sie abwarten müssen, bis die Stellung des Monds wieder eine Kommverbindung zulässt. Archer ist das Risiko zu groß. Er beschließt den Horchposten zu zerstören. Trip und Travis erreichen einen Planeten, der vollständig mit Wasser bedeckt ist. Unter der Oberfläche stoßen sie auf die Waffe, welche immer noch in der Werft liegt. Trip beschließt, einen Blick ins Innere zu werfen und so manövrieren sie die Fähre in den Kern des Planetenkillers.

Zurück auf der Enterprise werden die Scans der Waffe analysiert. Schnell wird klar, dass sie die Endphase ihrer Konstruktion erreicht hat. Reed kommt aber zu dem Schluss, dass man sie durch eine starke Explosion im Kern zerstören könnte. Mehrere photonische Torpedos wären nötig. Es handelt sich aber um eine Selbstmordmission. Archer beschließt, selbst zu fliegen. Während Trip die Torpedos vorbereitet, soll Travis ihm Flugstunden mit der Xindi-Fähre geben. Als der Captain einen Turbolift betritt, findet er sich plötzlich an Bord eines fremden Raumschiffes wieder. Daniels begrüßt ihn auf der Enterprise-J, 400 Jahre in der Zukunft. Durch ein Fenster bemerkt Archer, dass im All eine Schlacht tobt.

Durch das Fenster sieht Archer, dass sie sich im transdimensionalen Raum der Sphärenbauer befinden. Daniels erklärt, dass dieser mittlerweile 50.000 Lichtjahre einnimmt. Außerdem bestätigt er Archers Theorie über die Sphärenbauer. Sie verändern das All, um es für sich bewohnbar zu machen und planen eine Invasion. Die beiden sind nun Zeuge der "Schlacht von Prozeon 5". Hier stellte sich die Föderation den Sphärenbauern und drängte sie zurück. Archer erkundigt sich nach der Föderation, worauf Daniels ihn knapp darüber aufklärt, dass es sich um eine friedliche Vereinigung vieler Völker handelt. Er erzählt weiter, dass die Sphärenbauer ohne Eingreifen der Föderation alles Leben in der Galaxis ausgelöscht hätten. Außerdem besitzen sie Technologie, um von dieser Zukunft zu wissen. Deshalb haben sie die Xindi eingespannt, um die Menschen und damit die Föderation auszulöschen. Archer muss nun die Xindi davon überzeugen, dass die Menschen nicht ihre Feinde sind und Frieden schließen. Der Captain bleibt aber stur. Er könne nicht zulassen, dass die Waffe gestartet wird. Daniels versucht ihn zu überzeugen. Die Zerstörung der Waffe wäre nur eine vorläufige Lösung. Archer darf sich nicht opfern. Dieser will aber niemanden auf die Selbstmordmission schicken. Für den Fall, dass Archer seine Meinung ändert, gibt Daniels ihm eine Xindi-Familienmedaille. Sie gehört einem Xindi-Crewmitglied an Bord der Enterprise-J. Archer verspricht, an seinem Plan festzuhalten.

Wieder im 22. Jahrhundert unterhält Archer sich mit T'Pol. Diese unterstützt Daniels' Position. Seit ihrer Reise nach Detroit ist auch sie von Zeitreisen überzeugt. Archer bleibt aber hart. Sie sind der Waffe zu nah, um es nicht zu versuchen. T'Pol erklärt, sie wolle nicht, dass Archer stirbt und fügt hinzu, es wäre nicht notwendig. Der Captain ist anderer Meinung.

Auf Degras Schiff diskutiert der Konstrukteur mit dem Reptilienkommandant über die Größe der Flotte, die den Planetenkiller zur Erde begleiten soll. Der Kommandant verlangt viele Schiffe, um die Menschen restlos auszurotten. Degra sieht aber ein Problem darin, einen stabilen Vortex zu erzeugen. Der Streit wird unterbrochen, als die beiden erfahren, dass sich ein Horchposten nicht mehr meldet. Der Reptilienkommandant lässt eine Patrouille schicken und geht. Unter vier Augen erklärt Degra dem Faultier-Ratsmitglied, dass er Zweifel an ihrem Plan hat. Die Waffe wird sehr viele Unschuldige und vor allem Kinder töten. Der Faultiervertreter rät ihm, nicht darüber nachzudenken. Außerdem würden sie das für ihre eigenen Kinder tun. Doch als Vater fällt Degra dies nicht so leicht.

Während des Flugtrainings will Travis wissen, weshalb Archer die Waffe unbedingt selbst sprengen will. Der Captain erklärt, er habe vor wenigen Stunden befohlen drei Xindi zu töten. Einige Wochen zuvor befahl er Phlox, ein lebendes Wesen zu schaffen und kurz darauf, es zu töten. Nun will er niemandem mehr befehlen, zu sterben. Am Abend bringt Archer Porthos zu Phlox. Der Doktor soll sich von nun an um den Hund kümmern. Schließlich hält der Captain auf der Brücke eine bewegende Ansprache vor der Crew. Er erinnert an ihren Aufbruch als Entdecker und möchte, dass die Besatzung nach der Rettung der Erde wieder als solche tätig wird. Es gibt noch sehr viel zu entdecken. Wenige Minuten später startet Archer in Richtung Azati Prime.

Die Fähre durchquert das Sensornetz und verlässt die Reichweite der Enterprise. Daraufhin geht T'Pol in den Bereitschaftsraum. Endlich alleine lässt sie ihren Tränen freien Lauf. Unterdessen taucht Archer mit der Fähre unter die Wasseroberfläche des Planeten. Als er aber die Werft erreicht, ist die Waffe verschwunden. Mehrere Xindi-Schiffe kommen hinzu und setzen die Fähre außer Gefecht. Tucker sieht nach T'Pol, die sich inzwischen wieder gefangen hat und ihm die kühle Kommandantin vorspielt. Er macht sich Sorgen, da sie nach zwei Stunden immer noch keine Anzeichen für eine Explosion entdeckt haben. Außerdem findet Trip, T'Pol sollte als Captain auf der Brücke sein, um der Crew zu zeigen, dass sie Herr der Lage ist. T'Pol reagiert sehr abweisend auf Trips Vorschlag und schmeißt ihn schließlich raus.

Archer befindet sich nun in Gefangenschaft der Reptilien, die ihn foltern. Der Reptilienkommandant will wissen, ob sich noch mehr Erdenschiffe in der Ausdehnung befinden. Archer antwortet aber nur mit provokativen Bemerkungen. Schließlich wird es dem Reptil zu bunt. Er droht Archer, die Enterprise, über deren Anwesenheit die Xindi inzwischen genau bescheid wissen, anzugreifen, sollte der Captain keine Antworten liefern. Archer willigt ein, auszupacken. Allerdings wird er nur mit Degra alleine sprechen. Um den Konstrukteur zu überzeugen, trägt Archer dem Kommandanten auf, Degra den Namen seines dritten Kindes zu nennen. Der Reptil entgegnet, Degra habe nur zwei Kinder, willigt aber ein.

Auf der Enterprise ist mittlerweile klar, dass Archers Versuch gescheiter ist. Trip und Reed wollen mit der NX-01 ihr Glück versuchen. T'Pol lehnt ab, da sie nicht den Hauch einer Chance hätten, überhaupt bis zur Waffe vorzudringen. Vielmehr will sie, als Vulkanierin, mit einer Fähre nach Azati Prime fliegen und eine dimplomatische Lösung anstreben. Reed erklärt sie für verrückt, doch T'Pol sieht keine Alternative.

Degra wird zu Archer gebracht. Als sie alleine sind erzählt Archer, dass Degras Frau im dritten Monat ihrer Schwangerschaft erkrankte und ihr Kind verlor. Der Captain weiß, welchen Namen es hätte bekommen sollen. Außerdem weiß er, dass Degra Gewissensbisse hat, weil beim Angriff der Xindi-Sonde auch Kinder getötet wurden. Nun ist der Konstrukteur bereit, zuzuhören. Archer erzählt, es sei eine Lüge, dass die Menschen die Xindi in der Zukunft auslöschen würden. Vielmehr gehe die Gefahr von den Sphärenbauern aus. Degra hat sich aber mit den Sphären beschäftigt und kennt keine Daten, welche diese Theorie unterstützen. Archer erklärt, er sei 400 Jahre in der Zukunft gewesen. Als Beweis gibt er Degra die Familienmedaille. Der Primat ist immernoch skeptisch. Daraufhin entgegnet Archer auf agressive Weise, dass Degra mit der Auslöschung der Menschheit auch die Xindi zum Tode verurteilen würde.

Nachdem eine Quantendatierung bestätigt, dass die Medaille aus der Zukunft stammt, beratschlagt Degra sich mit den Ratsvertretern von Primaten und Faultieren. Diese bleiben gegenüber Archers Aussagen skeptisch. Allerdings bröckelt auch ihr Vertrauen zu den Reptilien. Archer hat Degra von den Reptilien erzählt, die auf der Erde eine Biowaffe herstellen wollten, 150 Jahre in der Vergangenheit. Da der Rat eine solche Waffe verboten hatte, erscheint es logisch, dass die Reptilien in der Vergangenheit auf eigene Faust vorgehen wollten, geschützt vor Entdeckungen. Auf die Frage, wie sie durch die Zeit hätten reisen können, meint er, "sie" habe ihnen wahrscheinlich geholfen. Der Primatenvertreter will den Rat informieren, doch dies ist gefährlich. Der Faultiervertreter schlägt vor, ihr Wissen vorerst geheimzuhalten und nur die Aquatiker einzuweihen, während sie weitere Nachforschungen anstellen. Momentan ist es schwer, zu sagen, wem sie noch trauen können.

Auf dem Weg zum Hangar versucht Trip, T'Pol umzustimmen. Die Vulkanierin will aber losfliegen. Schließlich schreit sie Tucker sogar an. Dieser bemerkt, dass mit ihr etwas nicht stimmt. Plötzlich meldet sich Reed. Vier Xindi-Schiffe sind im Anflug. Sie reagieren nicht auf die Rufe der Menschen und laden ihre Waffen.

Zur gleichen Zeit erhält Archer Besuch von Degra und den beiden Ratsmitgliedern. Der Captain schlägt vor, dass die vier zusammenarbeiten. Der Primatenvertreter kann aber nicht so recht glauben, dass die Menschen einmal die Xindi retten werden. Der Captain bittet, vor dem Xindi-Rat sprechen zu dürfen. Der Primatenvertreter will zuerst selbst von Archer überzeugt werden. Das Treffen wird vom Reptilien-Kommandant unterbrochen. Er befiehlt seinen Wachen, Degra und die Ratsmitglieder zurück auf deren Schiff zu bringen. Als die Reptilien mit Gewalt drohen, gehen sie auch. Archer wird für weitere Befragungen in ein Internierungslager gebracht werden. Sollten Besatzungsmitglieder der Enterprise überleben, wird er sie dort wiedersehen. Degra ist über den Angriff auf die NX-01 entsetzt. Leider kann er die Reptilien nicht aufhalten. Bis der Rat kontaktiert wurde, wird es zu spät sein.

Derweil muss die Enterprise einiges einstecken. Überall gibt es Explosionen. Trümmer fliegen durch die Gegend. Die Systeme fallen nach und nach aus. Schließlich wird die Lage kritisch. Die Brücke ist stark mitgenommen, der Maschinenraum muss evakuiert werden. Ohne eine Verteidigungsmöglichkeit treibt die Enterprise durchs All. Vereinzelt beginnt die Außenhülle zu brechen und immer wieder wird das Schiff von den Waffen der Xindi getroffen…

Analyse

Vier Folgen lang hat man uns Zuschauer auf die Folter gespannt, seit die Enterprise-Crew den Bauort der Xindi-Waffe erfahren hatte. Nun hat die Enterprise aber endlich ihr Ziel erreicht: "Azati Prime" (Org. "Azati Prime") – der Anfang vom Ende, zumindest für diese Staffel, denn die heutige Folge läutet das große Finale des Xindi-Handlungsbogens ein, der sich über insgesamt sieben Folgen erstrecken soll.

"Azati Prime" (Org. "Azati Prime") zählt in jedem Fall zu den guten Folgen von Enterprise, denn die Mischung stimmt einfach. Sie bietet spektakuläre und entscheidende Entwicklungen im Staffelplot, gute und unerwartete, teilweise sogar mysteriöse Charaktermomente und atemberaubende Action. Die Enterprise findet also endlich den Planetenkiller und schon nach kurzer Zeit steht fest, deren Zerstörung wird eine Selbstmordmission. Archer ist es leid, ständig über Leben und Tod anderer zu entscheiden und bricht selbst in Richtung Azati Prime auf. Offensichtlich haben seine Entscheidungen der letzten Zeit, als bestes Beispiel wurde Trips Klon aus "Ebenbild" (Org. "Similitude") erwähnt, doch ihre Spuren hinterlassen. Trotzdem geht Archer nicht so weit, dass er Zweifel an der Richtigkeit seiner Wahl bekommt. Er steht immernoch hunderprozentig dahinter und weicht nicht von seinem Kurs ab. Nicht einmal Daniels, der Zeitpolizist aus der Zukunft, welcher ja über viel mehr Informationen und Wissen verfügt, kann den Captain überzeugen. Erst als Archers Plan scheitert, ist er bereit, mit den Xindi zu verhandeln, allerdings viel mehr aus Mangel an Alternativen als aus Willien zur Freundschaft. Dementsprechend hat er sich durch sein vorheriges Handeln keine sonderlich gute Ausgangsbasis für Verhandlungen oder gar eine Vertrauensbeziehung geschaffen. Der Primaten-Vertreter sagt Archer dies auch ganz deutlich ins Gesicht und ich bin sicher, so mancher Fan wird sich bei dieser Szene gedacht haben: "Pech gehabt Johnny, hättest du auf die anderen gehört, dann wär' dir diese missliche Lage und die harte Reptilien-Folter vielleicht erspart geblieben!" Wenn wir gerade beim Thema sind, die Folterszene ist ebenfalls richtig gut inszeniert. Archers Kommentare machen sehr gut deutlich, dass er zu diesem Zeitpunkt nicht mehr auf Rettung hofft. Die ungewohnte Kameraperspektive – wir sehen das Geschehen mehr als einmal aus der Froschperspektive – geben dem ganzen noch zusätzlich eine ausweglose Note. Archer wirkt, wie ein Frosch, der, umzingelt von seinen Feinden, nur nochmal laut quaken kann, bevor er gefressen wird. Als der Reptilien-Kommandant dann aber die Enterprise bedroht, ist Archer endlich bereit, von seinem bisherigen Kurs abzurücken. Er steht an einem Wendepunkt und um das Leben seiner Crew zu retten, entscheidet der Captain sich für Verhandlungen.

Archer ist aber nicht der einzige Charakter, welcher Veränderungen durchmacht. Nachdem man "Azati Prime" (Org. "Azati Prime") gesehen hat, drängt sich unweigerlich eine Frage auf: Was war eigentlich mit T'Pol los? Nicht nur, dass sie in ihrem Verhalten sehr emotional wirkt, als Archer abfliegt, kann sie nicht einmal ihre Tränen zurückhalten. Das positive an dieser Entwicklung ist, dass sie dieses Mal auf jeden Fall beabsichtigt wirkt. In früheren Folgen kam es schon mehr als einmal vor, dass T'Pol unvulkanisch emotional wirkte und man als Zuschauer den Eindruck bekam, die Autoren sein unfähig, einen vulkanischen Charakter zu schreiben, beziehungsweise Jolene Blalock nicht in der Lage, einen solchen zu spielen. Anders in dieser Folge. Wenn T'Pol den Captain fast anfleht, sich nicht zu opfern, sie Trip aufbrausend aus dem Bereitschaftsraum rauswirft oder sie entgegen aller Vernunft alleine Richtung Azati Prime aufbrechen will, merkt man, dass dieses emotionale Verhalten in dieser Form von den Autoren beabsichtigt ist. Dementsprechend rechne ich damit, dass wir in den verbleibenden sechs Folgen der Staffel auch noch einen Grund für dieses Verhalten erfahren werden. Alles andere wäre unverzeilich.

Insgesamt ist es doch erfreulich, dass im Laufe der Episode alle Stammcharaktere ihren Teil zur Geschichte beitragen. Selbst Travis und Hoshi dürfen ihren kleinen Teil beitragen und verschwinden zur Abwechslung mal nicht in der Vergessenheit. Wirklich erwähnenswert sticht aber überraschenderweise ein wiederkehrender Nebencharakter hervor: Degra. Bereits in "Kriegslist" (Org. "Stratagem") hatten wir einen kleinen Einblick in seine Psyche bekommen. Damals wurde klar, dass der Konstrukteur der Superwaffe mit seinem Werk nicht gerade glücklich ist. Ihm ist klar, dass viele Unschuldige seinetwegen sterben werden. Aus diesem Grund erscheint es zumindest etwas glaubhaft, dass er Archer derart offen gegenüber steht. Während die beiden Ratsmitglieder dem Captain doch recht skeptisch gegenüberstehen, scheint Degra dieser Möglichkeit, die Zerstörung der Erde zu verhindern, sehr zugeneigt zu sein. Immerhin beginnt er gerade ernsthafte Verhandlungen mit seinem Erzfeind. Zumindest müssen die Xindi die Menschen als solche sehen, da sie ihrer Quelle aus der Zukunft glauben. Diese Quelle nimmt langsam auch endlich Gestalt an. Seit "Die Ausdehnung" (Org. "The Expanse"), damals sprach der Suliban-Auftraggeber von einer weiteren Fraktion im Temporalen Kalten Krieg, haben wir keine wirklichen Andeutungen über deren Identität bekommen. Nun erklärt Daniels aber, dass die Sphärenbauer, die wir in "Der Vorbote" (Org. "Harbinger") bereits zu Gesicht bekamen, hinter den Ereignissen stecken. Auch wird erwähnt, dass die Kontaktperson der Xindi weiblichen Geschlechts ist. Ich vermute mal, nach diesen Andeutungen werden wir sie sicher auch noch zu Gesicht bekommen.

Neben diesen Entwicklungen hat "Azati Prime" (Org. "Azati Prime") wie erwähnt auch spektakuläre Action zu bieten. Diese findet zwar hauptsächlich gegen Ende statt, bei dem rasanten Erzähltempo der Episode vergeht die Zeit bis dahin aber wie im Fluge. Der Angriff auf die NX-01 ist gekonnt in Szene gesetzt und lässt die Kinnladen reihenweise herunterklappen. Seit Beginn der Serie war bei Enterprise eines konstant, nämlich die Qualität der Spezialeffekte. Hier leisten die Verantworlichen seither gute Arbeit und übertreffen sich selbst immer wieder aufs Neue. Dabei geht es nicht nur um die computergenerierten Aussenszenen, sondern auch die Ereignisse im Innern der NX-01. Überall sprühen Funken, Konsolen explodieren, Männer werden durch die Gegend geschleudert, Mayweather fällt sogar beinahe die Decke auf den Kopf. Ungewöhnlich für Enterprise ist die Tatsache, dass man zur Abwechslung nicht gerade zimperlich mit der Besatzung des Schiffes umgeht. Nachdem beim ersten Angriff auf die NX-01 in der Folge "Rajiin" (Org. "Rajiin") offensichtlich niemand getötet wurde, scheint es dieses Mal gleich mehrere Verluste zu geben. Nachdem bereits in "Die Anomalie" (Org. "Anomaly") und "Das auserwählte Reich" (Org. "Chosen Realm") jeweils ein Besatzungsmitglied getötet wurde, ist nun das Ende der "Wir-bringen-alle-lebend-nach-hause"-Politik der ersten beiden Staffeln besiegelt. Ich will nur hoffen, dass wir noch genauere Zahlenangaben und vor allem Auswirkungen auf die Überlebenden sehen werden.

Positiv:

  • tolle Charakterentwicklung
  • spektakuläre Effekte
  • rasantes Erzähltempo
  • interessante Fortführung des Staffelplots

Negativ:

  • Nichts

Wertung

Nun heißt es erst einmal warten auf die nächste Folge. Sicherlich ist klar, dass die NX-01 wohl kaum zerstört werden wird, auch wenn die Lage zum Schluss mehr als auswegslos erscheint. Viel interessanter als das "ob" ist für mich im Bezug auf die Rettung des Schiffes das "wie". Der Titel der nächsten Folge "Beschädigungen" (Org. "Damage") lässt immerhin schon vermuten, dass die Folgen der Attacke nicht in bester Voyager-Manier einfach im Nichts verschwinden werden. Etwas anderes würde ich von einem finalen Siebenteiler aber auch nicht erwarten. "Azati Prime" hat in jedem Fall einen exzellenten Start für das Finale hingelegt und bekommt acht von zehn Punkten. Wenn die Serie dieses Niveau halten kann, wäre es wünschenswert, wenn die Folge wirklich nur der Anfang vom Ende dieser Staffel bleibt.

Review von Bernd Paulus

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Azati Prime

3.19 – Beschädigungen
Damage

Staffel 3, Episode 19: Beschädigungen (Damage)Die angreifenden Xindi-Schiffe sind kurz davor der Enterprise den letzten Schlag zu geben, lassen sie dann aber praktisch hilflos, mit schwerwiegenden Schäden und mehreren toten Crewmitgliedern zurück. Ein illyrianisches Schiff in der Nähe wurde ebenfalls von den Raumanomalien schwer beschädigt und die zwei Crewmitglieder streben eine Zusammenarbeit mit der Enterprise-Crew an. In der Zwischenzeit hinterlässt die Meinungsverschiedenheit der Xindi, über den Plan gegen die menschliche Rasse, ihre Spuren in den Rängen des Xindi-Rates. In einer Nebenhandlung, erfordert die besorgniseregende Situation des Schiffes von T'Pol, ihr persönlichstes Geheimnis zu offenbaren.

Fakten

  • Erstausstrahlung USA: 21.04.2004 (UPN)
  • Erstausstrahlung BRD: 12.02.2005 (SAT.1)
  • Produktionsnummer: 071
  • Story:
  • Drehbuch: Phyllis Strong
  • Musik: Dennis McCarthy & Kevin Kiner
  • Regie: James L. Conway  
  • Missionsdatum: Unbekannt

Hauptdarsteller

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Gastdarsteller

Wissenswertes

  • Zum ersten Mal soll man in dieser Episode einen der Erbauer der geheimnisvollen Spären zu sehen bekommen.
  • Produktionsbericht. (27.01.2004)

Weitere Auftritte der Gastdarsteller

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Zusammenfassung

Die Enterprise ist immernoch unter starkem Beschuss durch die angreifenden Xindi. Ihre Lage wird immer kritischer und Reed rechnet schon mit dem Schlimmsten, als es plötzlich ruhig wird. Die Xindi-Schiffe ziehen sich überraschenderweise zurück. T'Pol befiehlt sofort, die Gegend zu verlassen. Doch der Antrieb reagiert nicht. Die NX-01 treibt hilflos im All.

Im Orbit von Azati Prime unterhalten sich Degra, der Faultier- und der Primaten-Vertreter mit dem Reptilien-Kommandant. Dieser ist sauer, weil seine Schiffe zurückbeordert wurden. Der Primaten-Vertreter hält entgegen, dass der Rat so entschieden habe. Außerdem ist die NX-01 schwer beschädigt und stellt keine Bedrohung mehr dar. Weiterhin fordert der Rat von den Reptilien die Herausgabe des Gefangenen Archer. Die Aquatiker werden ihn befördern. Der Reptilienkommandant fügt sich zähneknirschend. Unterdessen sind auf der Enterprise die Reparaturen in vollem Gange. Weite Teile des Schiffes sind immernoch nicht zugänglich. Die ersten Meldungen bestätigen fünf tote Besatzungsmitglieder. T'Pol erkundigt sich bei Reed nach dem Zustand von Frachtraum 2. Malcolm erklärt, dieser sei abgeschnitten und ohne Atmosphäre. Im Maschinenraum sieht die Lage nicht besser aus. Trip erklärt, die Warpspule sei irreparabel beschädigt, der Warpantrieb kann vorerst nicht repariert werden. Zur gleichen Zeit erwacht Archer in einer Zelle an Bord eines Raumschiffes. Durch ein Fenster sieht er ins Innere. Alles ist mit Wasser gefüllt. Ein Xindi-Aquatiker erscheint am Fenster und drückt einen Knopf. Archer sinkt bewusstlos zu Boden.

Etwas später gelingt es Reed, die Hilfsenergie wiederherzustellen. T'Pol gibt ihm den Auftrag, auf Deck E weiter zu arbeiten. In Frachtraum 2 befänden sich wichtige Ersatzteile. Plötzlich entdeckt Mayweather ein näherkommendes Xindi-Schiff. Reed misst ein Lebenszeichen an Bord des unbewaffneten Ein-Mann-Schiffes. T'Pol lässt es an Bord holen. Kurz darauf wird die Kapsel im Hangar geöffnet. Im Inneren liegt Captain Archer. Er wird auf die Krankenstation gebracht und von Phlox untersucht. Abgesehen von einigen Verletzungen durch das Reptilien-Verhör ist er gesund. Archer will sofort wieder an die Arbeit gehen. T'Pol gibt ihm einen Schadensbericht. Der Impulsantrieb wird in sechs Stunden wieder funktionieren, der Hecktorpedowerfer und eine vordere Phasenkanone sind bereits repariert. Nach einem schwermütigen Blick auf die verhüllten Leichen einiger Besatzungsmitglieder befiehlt Archer, die Xindi-Kapsel zu untersuchen. T'Pol erklärt, diese sei vermutlich aquatisch. Sie erkundigt sich, wie Archer frei kommen konnte. Er erzählt, dass er in Degra einen Gesprächspartner gefunden hat. Als T'Pol ihm ein Handtuch reicht, zittert ihre Hand plötzlich übermäßig stark. Die Vulkanierin ignoriert dies aber und geht zurück an ihre Arbeit. Draußen im Korridor fällt es ihr aber immer schwerer, sich zu kontrollieren. Ihre Sinnesorgane reagieren übermäßig sensibel, was ihr im Tumult der Reparaturen sehr zu schaffen macht. T'Pol eilt in ihr Quartier.

Auf der Brücke findet eine Besprechung des Seniorstabs statt. Archer erzählt von der Zerstrittenheit der Xindi und dem Alleingang der Reptilien, der zum Angriff auf die Enterprise führte. Um einer weiteren möglichen Attacke zu entgehen, nimmt das Schiff Kurs auf eine Kometenstaubwolke. Bevor sie ihre Mission fortsetzen können, muss das Schiff wieder so gut es geht flott gemacht werden. Anschließend machen sich Hoshi und Travis an die Untersuchung der Xindi-Kapsel. Dabei denkt Hoshi darüber nach, was sie in ihrem Leben noch alles tun wollte. Travis versichert ihr, dass sie nach Hause kommen werden. Doch die junge Kommunikationsoffizierin ist nicht ganz so optimistisch. Im Maschinenraum arbeiten Trip und Archer an einer Plasmaleitung. Tucker fragt sich, weshalb man Degra trauen sollte. Archer erklärt, der Xindi würde beginnen, seine Motive in Frage zu stellen. Von der Brücke meldet T'Pol, dass sich ein unbekanntes Schiff nähert und um Hilfe bittet. Archer befiehlt einen Rendezvous-Kurs, vielleicht kann man sich ja gegenseitig helfen.

Kurz darauf erreicht die NX-01 das fremde Schiff. Es wurde von einigen Anomalien recht stark beschädigt. Die Enterprise dockt an und der außerirdische Captain, ein Illyrianer, kommt an Bord. Er befehligt ein Forschungsschiff, dass den Roten Riesen untersuchen wollte. Von den Xindi hat er noch nichts gehört. Archer bietet ihm Trellium-D als Schutz gegen die Anomalien an. Als Gegenleistung möchte er eine Warpspule. Der illyrianische Captain kann aber darauf nicht verzichten. Ohne die Spule bräuchte sein Schiff drei Jahre für den Heimflug. Archer erzählt ihm vom Angriff der Xindi und der Bedrohung durch den Planetenkiller. Allerdings will der Illyrianer das Leben seiner Besatzung nicht gefährden. Daraufhin trennen sich die Schiffe wieder.

Am Abend gönnt T'Pol sich eine heiße Dusche, zusammen mit Trip. Sie küssen sich leidenschaftlich, wobei T'Pol immer agressiver wird. Schließlich stößt Trip sie weg. Plötzlich ist das Gesicht der Vulkanierin entstellt, wie bei den Trellium-Zombies, und sie beginnt, Trip zu würgen. Die Vulkanierin erwacht verängstigt in ihrem Bett. Schließich steht sie auf und holt sich einen Schutzanzug. In diesem geht sie zum Frachtraum 2. Bei einem riskanten Sprung verliert T'Pol kurz ihren Luftschlauch, kann ihn aber gleich wieder anbringen. Dann geht sie zielstrebig zu einem Kontainer und holt aus diesem einen Brocken Trellium-D. Im Labor verflüssigt sie das Gestein und injeziert es sich selbst. Danach wird sie endlich ruhiger.

Die Ensigns Mayweather und Sato sind mit der Untersuchung der Kapsel inzwischen fertig. Alles scheint normal, bis auf eine Nachricht, die Hoshi entdeckt hat. Es handelt sich um eine verschlüsselte Nachricht von Degra. Sie enthält Koordinaten und Zeitangabe für ein Treffen. Allerdings bräuchten die Menschen Warpantrieb, um rechtzeitig dort zu sein. Archer zieht sich in seinen Bereitschaftsraum zurück, um nachzudenken. Etwas später kommt Phlox zu ihm, um Porthos zurückzubringen. Er versucht den Captain mit erfreulichen Meldungen von der Krankenstation aufzumuntern. Dieser entgegnet, die Enterprise werde wohl nie wieder die gleiche sein. Er fragt den Doktor, ob dieser in all seinen Jahren als Arzt je etwas getan hat, das er für unethisch hielt. Als Phlox bejaht, erklärt Archer weiter, dass er wohl eine Grenze überschreiten muss, die er niemals überschreiten wollte und es vermutlich nichteinmal die letzte sein wird. Phlox möchte wissen, was der Captain plant, doch der erwidert nur, es könnte weitere Verletzte geben. Kurz darauf trifft Archer sich mit Reed und beauftragt diesen, ein Enterkommando zusammenzustellen. Der Captain plant, das illyrianische Schiff zu überfallen und dessen Warpspule zu stehlen. Malcolm will Einspruch erheben, doch Archer lässt nicht mit sich reden.

Im der Ratskammer der Xindi unterhalten sich Degra, der Primaten- und der Faultier-Vertreter mit einer weiblichen Sphärenbauerin, die über eine holographische Projektion mit ihnen kommuniziert. Die drei sprechen sie darauf an, dass die Reptilien eine Biowaffe in der Vergangenheit herstellen wollten. Die Sphärenbauerin gibt offen zu, dass sie dabei geholfen hat. Sie habe dadurch verhindert, dass die Reptilien und die Insektoiden den Rat verlassen, nachdem dieser eine Biowaffe ablehnte. Die ausgesendeten Reptilien sind aber verschwunden. Degra möchte daraufhin wissen, ob ihre Rasse für den Bau der Sphären verantwortlich ist. Die Sphärenbauerin erwidert, sie lasse sich nicht auf ein Verhör ein und verweist darauf, dass ihre Rasse den Xindi das Leben rette. Die Anwesenden sollten sich nicht von ihrem eigentlichen Ziel ablenken lassen und sie nur noch rufen, wenn alle Ratsmitglieder versammelt sind. Dann verschwindet sie. Degra traut ihren Worten nicht. Im Gegensatz zu ihr hat Captain Archer nämlich Beweise angeboten.

Auf der Brücke schmieden die Senioroffiziere Pläne für den Überfall. Dieser ist riskant, da die NX-01 schwer beschädigt ist. Außerdem muss ein Team an Bord des Schiffes und die Warpspule manuell holen. Dies könnte bis zu zehn Minuten dauern. T'Pol schlägt erneute Verhandlungen vor. Allerdings will Archer das Überaschungsmoment nicht verschenken. Sobald die Fremden kampfunfähig sind, soll ein Landeteam hinüberbeamen, die Warpspule holen und wieder verschwinden. Den Offizieren ist bei diesem Plan nicht besonders wohl, doch sie gehen an die Vorbereitungen. T'Pol gibt aber nicht so schnell auf. Sie folgt Archer in den Bereitschaftsraum und erinnert ihn an die Piraten, welche die Enterprise zu Beginn ihrer Mission überfallen hatten. Archer sieht aber einen klaren Unterschied zwischen den Piraten und ihnen. Er wird den Illyrianern eine Ladung Trellium und weitere Vorräte überlassen. T'Pol hält entgegen, dass die Außerirdischen durch den Angriff zu sehr geschwächt werden könnten, um lange in der Ausdehnung zu überleben. Archer will davon aber nichts hören und erklärt die Diskussion für beendet. Da platzt T'Pol der Kragen und sie zertrümert wütend ein PADD am Schreibtisch des Captains. Entsetzt über sich selbst erklärt die Vulkanierin, sie habe in den letzten Tagen keine Zeit zum Meditieren gefunden. Archer weist sie an, sich Zeit zu nehmen. Da er das Enterkommando anführen wird, muss T'Pol bei Kräften sein.

T'Pol begibt sich direkt zur Krankenstation und spricht Phlox an. Sie beichtet ihm, ihre Trellium-Sucht. T'Pol erzählt, dass sie sich das Metall seit drei Monaten injeziert. Nachdem sie dem Trellium auf der Sol'eya ausgesetzt war und die anfänglichen überstarken Auswirkungen abgeklungen waren, bemerkte die Vulkanierin, dass sie plötzlich gewisse Gefühle empfand und wollte mehr davon. Also sprizte sie sich kleine Mengen des Metalls, in der Hoffnung dies wäre nicht schädlich. Zunächst verlief auch alles gut und T'Pol kam mit der menschlichen Besatzung besser zurecht. Nach dem Angriff war sie aber vorübergehend von weiterem Trellium abgeschnitten und bemerkte, dass sie süchtig geworden ist. Phlox gibt ihr ein Medikament, stellt aber auch klar, dass die Entzugserscheinungen bald wiederkommen werden. Die NX-01 nähert sich den Illyrianern, weshalb T'Pol auf die Brücke gerufen wird. Phlox willigt ein, ihre Sucht geheim zu halten.

Wenig später trifft die Enterprise das illyrianische Schiff und greift an. Der erste Schuss setzt den Warpantrieb der Außerirdischen außer Gefecht. Daraufhin beamt das Enterkommando an Bord, während ein Schusswechsel zwischen den Schiffen beginnt. Auch an Bord des Illyrianer-Schiffes kommt es zur Schießerei. Trip und ein MACO sind in der Lage, einen Zugangsschacht zu erreichen und die Warpspule zu finden. Allerdings wird diese von einem Kraftfeld geschützt. Derweil sieht es für die NX-01 nicht so rosig aus. Reed pocht darauf, die Waffen der Außerirdischen zu zerstören, doch T'Pol will sie nicht schutzlos zurücklassen. Schließlich wird die Lage aber kritisch und die Vulkanierin muss einlenken. Mit einem gezielten Schuss zerstört Reed einen Energieknoten am Schiff der Fremden. Daraufhin gehen dort die Lichter aus und auch das Kraftfeld verschwindet. Nachdem die Warpspule auf die Enterprise gebeamt wurde, bereiten sich auch Archer und die letzten MACOs auf den Rücktransport vor. In einem Korridor stehen sie unerwartet dem illyrianischen Captain gegenüber. Archer erklärt, dass eine Ladung Trellium, sowie Essen und Versorgungsgüter herüber gebeamt wurden. Der Illyrianer will wissen, weshalb die Menschen ihn zu einer drei Jahre langen Heimreise verdammen. Archer entgegnet, er habe keine andere Wahl und lässt sich wegbeamen. Die NX-01 fliegt davon.

Am Abend lädt T'Pol Phlox in ihr Quartier ein. Sie erzählt, dass sie immernoch Probleme hat, ihre Gefühle zu unterdrücken. Phlox erklärt, dass die Emotionen nicht über Nacht wieder verschwinden. Sie wird Geduld brauchen. Im Maschinenraum hat Trip inzwischen die Warpspule eingebaut. Er meint zu Archer, dieser habe das Richtige getan. Der Captain ist sich aber nicht mehr so sicher. Immerhin wird die Enterprise den Treffpunkt rechtzeitig erreichen. Kurz darauf macht sich das Schiff wieder auf den Weg…

Analyse

"Damage", zu deutsch "Schaden" – ein wirklich passender Name für eine Episode, die sich eigentlich nur um Schäden dreht. Sei es der schwere Maschinenschaden, den die NX-01 vom Angriff der Xindi davon getragen hat, der moralische Schaden, den die Crew nach einer vernichtenden Niederlage mit mehreren Toten genommen hat, der neurale Schaden, den T'Pol sich durch ihre Trellium-Sucht zugefügt hat oder auch der Schaden, den Archers Entscheidung in verschiedener Hinsicht nach sich zieht.

Bevor wir uns aber den verschiedenen Schäden zuwenden konnten, musste zuerst der Cliffhangar aus "Azati Prime" (Org. "Azati Prime") aufgelöst werden. Ehrlich gesagt, wurde ich hierbei von den Autoren leider enttäuscht. Schon in der letzten Folge hatte der Vertreter der Xindi-Primaten angekündigt, er werde dem Xindi-Rat vom Angriff auf die Enterprise berichten und ihn stoppen. Der Reptilien-Kommandant erwiderte – übrigens sehr glaubwürdig und überzeugend – dass die Zeit hierfür nicht reichen würde. Bis der Rat versammelt sei, wäre die NX-01 bereits "Staub". Aus irgendwelchen Gründen gelingt es Degra und seinen Verbündeten nun doch. Allerdings wird hierüber kein Wort verloren, was den Eindruck erweckt, die Autoren hätten dieses Statement des Reptilien-Kommandanten nur eingebaut, um die Lage auch möglichst hoffnungslos erscheinen zu lassen. Im Endeffekt wurde dann aber doch der simpelste Ausweg gewählt und leider nicht einmal näher erklärt. Schade eigentlich, denn schaut man sich "Azati Prime" (Org. "Azati Prime") und "Beschädigungen" (Org. "Damage") in Folge an, erhält man den Eindruck, dass der Angriff nicht sonderlich lange dauert. Ich persönlich habe immernoch nicht genau verstanden, wie in so kurzer Zeit der Rat versammelt werden und entscheiden konnte.

Doch kommen wir nun zum eigentlich wichtigen Teil der Folge. Zwei dominante Themen bestimmen den Hauptteil der Folge: T'Pols Sucht und Archers Entscheidung für einen Überfall. T'Pols Sucht ist ein sowohl interessanter als auch überraschender neuer Aspekt. Die Folge "Impulsiv" (Org. "Impulse") vom Anfang der Staffel legte den Grundstein für diese Sucht. Damals wurde T'Pol zum ersten Mal mit den Auswirkungen von Trellium konfrontiert. Lange Zeit wurde es anschließend ruhig um das Metall und es schien mir persönlich schon fast, als habe man es vergessen. Gelegentliche Erwähnungen sprachen zwar dagegen, doch das Trellium hatte seine bedeutsame Rolle aus den ersten Folgen der Staffel ganz plötzlich verloren. Nun kehrt das Metall aber endlich zurück auf die Bildfläche und liefert uns gleichzeitig eine stimmige Erklärung für T'Pols Verhalten in den letzten Folgen. In diesem Zusammenhang erinnere ich nur an ihr Verhalten aus "Der Vorbote" (Org. "Harbinger") oder "Azati Prime" (Org. "Azati Prime"), das man jetzt aus einem ganz anderen Blickwinkel sehen kann. Manch einem wird sich die Frage stellen, ob es denn logisch sei, dass eine Vulkanierin drogenabhängig wird. Die Antwort darauf ist bis zu einem gewissen Grad sicher Ansichtssache. Man sollte aber bedenken, dass T'Pol nach "Impulsiv" (Org. "Impulse") schon unter der Einwirkung des Trelliums stand, als sie begann, es sich zu spritzen. Alles in allem erscheint dieser Handlungsfaden recht gut von den Autoren durchdacht. Wie wird dies nun aber in der Folge umgesetzt? T'Pols Situation wird an sich gut dargestellt und erscheint im Rahmen der Umstände sogar mehr oder weniger nachvollziehbar. Allerdings gibt es zwei Szenen, die mich stören. Zum einen wäre da T'Pols Traum. Er beginnt mit einer leidenschaftlichen Duschszene zwischen Trip und T'Pol, die die bisherigen Massageszenen deutlich in den Schatten stellen. Stellt sich die Frage, ob das so wirklich nötig war. Einen Alptraum, in dem klar wird, dass T'Pol von Trellium abhängig ist, hätte man mit Sicherheit auch anders gestalten können. "Sex sells" hat man sich da vermutlich mal wieder gedacht, denn einen anderen Zweck scheint das Ganze wirklich nicht zu erfüllen.

Viel kontroverser als diese "Duschszene" wird in Fankreisen momentan, kurz nach Erstausstrahlung der Folge, aber das Verhalten von Archer diskutiert. War seine Entscheidung richtig, gerechtfertigt, moralisch vertretbar oder in irgendeiner Form nachvollziehbar? Ich persönlich fand zu allererst die Ironie sehr interessant. In "Die Anomalie" (Org. "Anomaly"), der zweiten Folge dieser Staffel, wurde die Enterprise von Piraten überfallen. Dies hatte schwerwiegende Konsequenzen: ein Besatzungsmitglied starb, der erste Todesfall überhaupt (abgesehen von Daniels, der ja in "Der kalte Krieg" (Org. "Cold Front") nicht wirklich getötet wurde), und der Captain lies sich dazu hinreißen, einen Gefangenen zu foltern. Am Ende hatte er bemerkt, dass er an seiner Menschlichkeit festhalten müsse, um die Erde zu retten. Genau daran erinnert ihn T'Pol nun bei ihrem Streit, als Archer beschließt, selbst zum Pirat zu werden, womit wir schon mitten in der zweiten Szene wären, die mich bezüglich T'Pols Sucht stört: Der Streit zwischen ihr und Archer. Archer versucht hier mehr oder weniger rational seinen Plan zu rechtfertigen. Da die überzeugenden Argumente aber nicht auf seiner Seite sind, baut der Captain stärker darauf, eine Diskussion mit Hilfe seiner Kommandoposition im Keim zu ersticken. T'Pol lässt sich dadurch allerdings nicht beeindrucken (sicherlich auch wegen ihres letzten "Trellium-Schusses"). Sie führt ihm deutlich vor Augen, dass sein Weg falsch ist und wo dieser im schlimmsten Falle enden könnte. Bis hierhin bin ich noch einverstanden, doch dann lassen die Autoren T'Pol ausrasten und plötzlich wird der ethische Konflikt zur Nebensache. Archer ist plötzlich im Recht, weil T'Pol die Drogen nimmt. Die Szene erweckt den Eindruck, dass auch beim Zuschauer eine solche Haltung geweckt werden solle. Immerhin ist Archer der "Held" der Serie, der Anführer, der Mann der die (richtigen) Entscheidungen treffen muss. Ich persönlich halte es aber für die falsche Variante, ihn ins rechte Licht zu rücken, indem der Vertreter der Gegenseite in Misskredit gebracht wird. Viel mehr hätte man deutlich besser darstellen sollen, wie Archer zu seiner Entscheidung kommt. Vor allem aber hätte ich mir noch eine stärkere Betonung seines Gewissenskonflikts gewünscht. Betrachtet man es nämlich einmal wirklich objektiv, dann war Archers Entscheidung, so hart es klingt, in Anbetracht der Umstände richtig und nachvollziehbar. Eine Alternative hatte er, so wünschenswert es auch gewesen wäre, leider nicht. Immerhin geht es für Archer um das Überleben seiner gesamten Spezies. "Dämmerung" (Org. "Twilight") hat uns eindrucksvoll gezeigt, was passiert, wenn die Xindi ihren Plan umsetzen. Von der Menschheit wird so gut wie nichts mehr übrigbleiben. Manche Fans werfen Archer Unfähigkeit vor und Verweisen darauf, dass es so etwas zu TNG-Zeiten nicht gegeben hätte. Ich gebe zu, ich bin kein Experte für TNG. Allerdings bin ich mir sicher, dass Picard und seine Mannschaft nie in einer ähnlichen Situation waren. Es wäre sicher interessant zu wissen, wie der Captain der Enterprise-D reagiert hätte. Allerdings spielt Enterprise in einer ganz anderen Zeit unter völlig anderen Umständen. Ich bezweifle, dass man zu Picards Zeiten eine vergleichbare Situation hätte schaffen können.

Positiv:

  • interessante Enthüllung über T'Pol

Negativ:

  • zu sipmle Auflösung des Cliffhangars
  • der Duschtraum

Wertung

Entscheidend für "Beschädigungen" (Org. "Damage") ist wohl die Tatsache, dass wir uns nun mitten im finalen Mehrteiler befinden. Daher ist es nicht ganz so einfach, die Folge vollständig für sich alleine zu bewerten. Das Gespräch von Degra und seinen Verbündeten mit der Sphärenbauerin beispielsweise wird wohl erst in den kommenden Folgen ins Gewicht fallen und scheint bis jetzt noch keine ausschlaggebende Rolle zu spielen. Nachdem Archer nun eine Grenze überschritten hat, bleibt es abzuwarten, wie er in Zukunft verfahren wird. Interessant wäre dies vor allem, wenn es denn eine vierte Staffel geben würde, die Archer und seine Crew im früheren "Forscher-Alltag" mit ganz anderen Einstellungen und Erfahrungen zeigen könnte. "Beschädigungen" (Org. "Damage") hat einige gute Momente, allerdings auch einige weniger gute. Archers Dilemma und sein innerer Konflikt hätten für meinen Geschmack noch etwas publikumsnäher und -verständlicher inszeniert werden können. Daher reiht sich die Episode im guten Staffeldurchschnitt ein und erhält sechs von zehn Punkten.

Review von Bernd Paulus

Veröffentlicht unter Guide Enterprise | Verschlagwortet mit , , , | Kommentare deaktiviert für 3.19 – Beschädigungen
Damage

3.20 – Die Vergessenen
The Forgotten

epg-ent3x20_ForgottenArcher erregt die Aufmerksamkeit von zwei hochrangigen Xindi – dem Waffendesigner Degra und einem weiteren Ratsmitglied. Die Beiden verlangen absolute Beweise seiner Behauptungen, dass sie manipuliert werden um Krieg gegen die Menschen zu führen. Wenn sie ausreichend überzeugt werden können, versprechen sie, die Planetenzerstörende Waffe vor dem Start zu stoppen. Unterdessen, inmitten der andauernden Reparaturen und nach dem Tod eines Fünftels der Besatzung durch die vorangegangenen Ereignisse, welche die Überlebenden schwer belasten, schreibt Trip, dem das Ganze sehr zusetzt, einen Brief an die Eltern eines der Verstorbenen.

Fakten

  • Erstausstrahlung USA: 28.04.2004 (UPN)
  • Erstausstrahlung BRD: 13.02.2005 (SAT.1)
  • Produktionsnummer: 072
  • Story:
  • Drehbuch: Chris Black & David A. Goodman
  • Musik:
  • Regie: LeVar Burton  
  • Missionsdatum: Unbekannt

Hauptdarsteller

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Gastdarsteller

Wissenswertes

  • Die Hauptdreharbeiten begannen am Freitag, dem 23.01.2004 und endeten offiziell am Montag, dem 02.02.2004. (07.02.2004)
  • Gastdarsteller MacFarlane hat eine ernüchternde Geschichte, in der eine außergewöhnliche Verwechslung des Schicksals es ihm ermöglicht, heute noch immer am Leben zu sein: Am 11. September 2001, war er für den American Airlines Flug 11 aus Boston gebucht. Durch einen Fehler im Reisebüro kam er zu spät am Flughafen an und verpasste seinen Flug. Keine Stunde später krachte das Flugzeug in das World Trade Center. (07.02.2004)
  • Zum ersten Mal bekommt man in dieser Episode die "Leichenhalle" der Enterprise zu sehen. (07.02.2004)
  • Produktionsbericht. (07.02.2004)

Weitere Auftritte der Gastdarsteller

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Zusammenfassung

Im Hangar der Enterprise hält Archer eine Trauerfeier für die 18 Besatzungsmitglieder, die beim Angriff ums Leben kamen. Dabei verweist er auf das große Risiko, welches ihre Mission birgt. Die NX-01 und ihre Crew haben schon sehr viel einstecken müssen. Doch gerade deshalb ist er überzeugt, dass sie ihre Mission erfüllen werden.

Die Enterprise ist noch zehn Stunden von ihrem Treffpunkt mit Degra entfernt. Im Bereitschaftsraum geben Trip und T'Pol einen Schadensbericht ab. Die Reparaturen an Waffen und Schilden sind schon fortgeschritten, doch insgesamt ist der Zustand des Schiffes immernoch kritisch. Trip bleibt skeptisch und befürchtet, Degra wolle sie in eine Falle locken. Archer will trotzdem pünktlich am Treffpunkt sein. Bevor Trip geht, spricht der Captain ihn auf Crewman Taylor, eines der Opfer, an. Da sie zu Tuckers Team gehörte, möchte er, dass der Ingenieur einen kurzen Brief an ihre Eltern schreibt. Trip ist nicht begeistert, doch Archer setzt sich durch. Etwas später kommt T'Pol auf die Krankenstation für einen Check. Phlox stellt fest, dass sich keine nennenswerten Trellium-Spuren mehr in ihrem Blut befinden. Auch die Entzugserscheinungen dürften vorüber sein. Trotzdem bleibt T'Pol unruhig. Sie hat enorme Schwierigkeiten, ihre Emotionen zu unterdrücken. Phlox erklärt, dass ihre Nervenbahnen stark beschädigt wurden. Sie muss sich vielleicht daran gewöhnen, mit ihren Gefühlen zu leben.

Schließlich erreicht die Enterprise den Treffpunkt. Allerdings ist kein anderes Schiff zu sehen. Plötzlich wird die NX-01 von Anomalien durchgeschüttelt. Als Archer schon weiterfliegen will, erscheint Degras Schiff aus einem Tarnfeld. Er weist die Menschen an, ihm zu folgen und fliegt zurück durch die Tarnbarriere. Auf der anderen Seite befindet sich eine der Sphären. In deren Orbit docken die beiden Schiffe. Degra meldet sich und lädt Archer auf sein Schiff ein. Etwas später klären der Konstrukteur und der Faultier-Vertreter Archer über die jüngsten Ereignisse auf. Degra hat dafür gesorgt, dass Archer zurück auf die Enterprise kam. Die Reptilien hätten ihn ansonsten vermutlich getötet. Außerdem sind die beiden auch für den Abbruch des Angriffs auf die Enterprise verantwortlich. Die Zukunft ihrer Spezies war ihnen das Risiko wert. Doch nun möchten sie Beweise sehen. Archer erklärt, diese befänden sich auf der Enterprise. Zuvor möchte er aber wissen, wann der Planetenkiller gestartet wird. Der Faultier-Vertreter meint, dies Läge im Ermessen des Rates. Es ist aber nur noch eine Frage von Tagen. Degra will die Beweise sehen. Dann werde er tun, was er kann, um die Waffe zu stoppen.

In der schwer beschädigten Messe setzt T'Pol sich zu Trip. Der Ingenieur ist gerade mit dem Brief an Familie Taylor beschäftigt, was ihm sichtlich schwer fällt. T'Pol bemerkt, dass Trip übermüdet ist. Er gibt auch offen zu, seit zwei Tagen nicht mehr geschlafen zu haben. Er habe keine Zeit dafür. Plötzlich geht ein Ruck durch das Schiff. Die beiden rennen sofort los. In einem Korridor hat es einen Unfall gegeben. Trip kümmert sich sofort darum. Ein Ingenieur ist verletzt. Unbemerkt bildet sich unter der Außenhülle des Schiffes ein kleines Leck in einer Plasmaleitung.

In der Leichenhalle zeigt Archer Degra und dem Faultier-Vertreter die Leichen der gefundenen Reptilien. Degra erkennt diese als die Wissenschaftler, welche die Biowaffe entwickeln sollten. Sie verschwanden, nachdem der Rat die Waffe abgelehnt hatte. Der Faultiervertreter bleibt skeptisch. Die Leichen seien kein Beweis für eine Zeitreise. Daraufhin führt Archer die beiden in einen Frachtraum, wo die Ausrüstung der Reptilien gelagert ist. Degra erkennt diese als Xindi-Technologie, will es aber durch seine Männer überprüfen lassen. Archer hat nichts dagegen. Der Faultier-Vertreter gesteht, dass dies den nicht sehr überraschenden Alleingang der Reptilien beweise. Nun muss Archer aber noch seine Anschuldigungen gegen die transdimensionalen Wesen, von denen die Xindi ihre Informationen haben, untermauern. Unterdessen erhält Trip bei der Arbeit Besuch von Phlox. T'Pol hat dem Doktor von Trips Schlafmangel berichtet. Der Ingenieur ist aber immernoch nicht einsichtig, weshalb Phlox ihn vorübergehend von seinen Pflichten entbindet und ihm etwas Schlaf verordnet. Zur gleichen Zeit wird das Plasmaleitungsleck unter der Schiffshülle größer.

Auf der Krankenstation zeigt Archer seinen Gästen Bilder vom Sphärenbauer, den die Menschen vor einiger Zeit getroffen haben. Phlox erklärt, dass der Außerirdische in unserem Universum nicht überleben konnte. Archer fügt hinzu, dass dessen Rasse daher den Normalraum für sich selbst bewohnbar machen will. Degra folgert, dass die Ausdehnung dann für die Xindi nicht mehr bewohnbar sein wird. Archer erklärt, Menschen und Xind würden die Sphärenbauer einst zurückschlagen. Wenn die Erde aber zerstört wird, wären auch die Xindi verloren.

Trip erwacht und geht zum zerstörten Quartier von Crewman Taylor. Er sieht sich etwas um und plötzlich steht die Tote hinter ihm. Tucker wird klar, dass er nur träumt. Taylor erkundigt sich nach dem Stand des Briefs an ihre Eltern. Trip ist aber noch nichts eingefallen. Die junge Frau möchte wissen, wo das Problem liege. Schlagartig wird ihr klar, dass Trip nichts einfällt. Sie beginnt von ihrer gemeinsamen Zeit auf der Enterprise zu erzählen und bittet Trip, sich zu erinnern. Dieser will sich aber nicht erinnern und versucht wegzurennen. Trip erwacht in seinem Quartier. Auf Degras Schiff diskutiert der Waffenkonstrukteur mit dem Faultier-Vertreter über Archers Beweise. Inzwischen wurde bestätigt, dass die gezeigte Ausrüstung von den Reptilien stammt, die Scans weisen sogar auf eine Zeitreise hin. Der Faultier-Vertreter will Archer aber immernoch nicht glauben. Die Menschen könnten die Werte fabriziert haben. Er befürchtet vor allem, dass die Beweislage viel zu dünn ist, um den Rat gegen die Sphärenbauerin aufzubringen, welche den Xindi schon mehrfach geholfen hat und an der Bildung des Rats beteiligt war. Als Degra gehen will, rät ihm der Faultier-Xindi, sein Urteilsvermögen nicht durch seine Zweifel am Sinn des Planetenkillers trüben zu lassen.

Kurz darauf trifft Degra im Kommandozentrum der NX-01 ein, wo Trip und T'Pol mit Reparaturen beschäftigt sind. Tucker meint voller Sarkasmus, der Planetenkiller sei eine beeindruckende Konstruktion und er würde gerne einen Blick auf die Telemtrie des ersten Angriffs werfen. Er macht Degra hasserfüllt Vorwürfe und erzählt, dass seine Schwester bei dem Angriff starb. Archer kommt hinzu und lädt Degra in seinen Bereitschaftsraum ein, bis die Reparaturen beendet sind. Trip weist er an, sich auf seine Arbeit zu konzentrieren. Unterdessen kommt es am Plasmaleck zu einem Kurzschluss, wodurch sich das Plasma entzündet. Eine riesige Flammenfontäne ragt ins All. Um zu verhindern, dass das Plasmafeuer den Reaktor erreicht, muss die Hauptzufuhr unterbrochen werden. Dies ist derzeit aber nur manuell möglich. Die Ventile befinden sich auf der Außenhülle, nahe des Feuers. Also schlüpfen Tucker und Reed in ihre Raumanzüge und gehen nach draußen.

Jeder muss ein Ventil bedienen. Malcolm muss aber zuerst die Abdeckplatte aufschweißen, da das Metall durch das Plasmafeuer zusammengeschmolzen ist. Kurz darauf stellt Hoshi auf der Brücke fest, dass es in Reeds Anzug zu heiß wird. Archer schickt ihn zurück zur Luftschleuse, doch Malcolm erledigt zuerst seine Arbeit. Nachdem Trip das Ausweichventil geöffnet hat, schließt er sein Ventil. Der Plasmastrom versiegt. Als Trip zu Malcolm geht, stellt er fest, dass der Sicherheitschef bewusstlos ist. Trip kann ihn zur Luftschleuse bringen, wo Phlox bereits wartet. Auch Archer und Degra sind anwesend. Als der Xindi sein Bedauern über Reeds Zustand äußert, fährt Trip ihn an. Ein toter Mensch mehr oder weniger würde doch keinen Unterschied machen. Archer zügelt seinen Freund. Dann gehen er und Degra weiter.

Im Kommandozentrum tauschen Archer und Degra Daten über die Sphären aus. Der Captain nutzt die Gelegenheit und entschuldigt sich für Tuckers Verhalten. Degra räumt ein, dass Trip gute Gründe dafür habe. Inzwischen weiß Degra aber, dass der Angriff auf die Erde falsch war. Archer erwähnt, dass sie sich darüber bereits unterhalten haben. Degra weiß inzwischen von seiner Entführung und erwidert, die Menschen hätten ein ausgesprochenes Talent für Täuschungen. Archer räumt ein, dass dies wohl nicht der beste Weg gewesen wäre, das Vertrauen des Xindi zu erlangen. Das Thema wechselt wieder zu den Sphären. Degra erklärt, sein Volk hätte kaum Informationen über deren Innenleben. Archer zeigt ihm die Scans der beschädigten Sphäre. Degra ist beeindruckt. Unterdessen versucht Trip sich wieder im Briefschreiben. Allerdings ist er nicht sehr zufrieden. Plötzlich ertönt der Taktische Alarm: ein Reptilienschiff nähert sich. Degra kann sich nicht erklären, wie sie entdeckt werden konnten.

Der Captain der Reptilien fordert die Crew von Degras Schiff auf, sofort von der Enterprise abzudocken. Daraufhin meldet sich der Faultiervertreter bei den Menschen. Die Reptilien wollen die Enterprise angreifen. Degra soll von Bord gehen und mit seinem Schiff fliehen. Sonst läuft er Gefahr selbst unter Feuer zu geraten. Reed stellt klar, dass die NX-01 in einem Kampf keine Chance hat. Als Archer sich nach Degras Waffenstärke erkundigt, ist dieser entrüstet. Er kennt zwar die Schwächen des feindlichen Schiffes, kann sich aber nicht vorstellen, gegen Xindi zu kämpfen. Wenige Minuten später dockt Degras Schiff ab. Der Konstrukteur möchte eine Zusage, dass seine Crew nicht bestraft wird, doch der Reptilien-Vertreter überlässt diese Entscheidung dem Rat und befiehlt Degra, anzudocken. Als Degras Schiff den Reptilien-Kreuzer erreicht, lässt der Primat das Feuer eröffnen. Mit Unterstützung der Enterprise wird das Reptilien-Schiff kampfunfähig geschossen. Unerwartet lässt Degra nocheinmal das Feuer eröffnen und zerstört, zum Entsetzen der Menschen, den Reptilien-Kreuzer. Anschließend meldet sich der Konstrukteur bei Archer und erklärt, die Reptilien hätten ihre Allianz entlarven können. Er hat daher keinen anderen Ausweg gesehen, als sie zum Schweigen zu bringen.

T'Pol findet Trip alleine mit einer Reparatur beschäftigt. Sie bringt ihm Ersatzteile, welche sie von den Xindi erhalten haben. Trip ist davon nicht begeistert. Die Xindi haben den Schaden angerichtet und mehrere Besatzungsmitglieder getötet. Er will ihre Ersatzteile daher nicht und gibt dem Kontainer einen kräftigen Tritt. Dann beginnt er T'Pol sein Herz auszuschütten. Immer wenn er beginnt, den Brief an Crewman Taylors Eltern zu schreiben, wird ihm klar, dass er nicht an sie denkt, sondern an seine Schwester Elizabeth. Seit ihrem Tod hat Trip versucht, sie als ein Opfer unter vielen zu sehen. Doch nun erkennt er, dass ihm seine Schwester mehr bedeutet. Trip bricht in Tränen aus. Als er erwähnt, er beneide die Vulkanier, erklärt ihm T'Pol, dass ihr Volk durchaus Trauer über den Tod anderer empfindet, diesem Gefühl allerdings nicht nachgeben kann. Es würde sie überwältigen.

Im Bereitschaftsraum meint Degra, Archer müsse vor dem Rat der Xindi sprechen und seine Beweise darlegen. Der Captain bezweifelt, dass er die Reptilien überzeugen kann. Degra erklärt, sie müssten für eine Mehrheit nur die Aquatiker für sich gewinnen. Er gibt Archer die Koordinaten der Ratskammer und erzählt ihm von einem Subraumkorridor in einem Nebel nahe ihrer Postition. Mit dessen Hilfe kann die NX-01 die Strecke in kürzester Zeit zurücklegen. Allerdings warnt er Archer vor außerirdischen Räubern, Degra wird in drei Tagen am Ausgang des Korridors warten und verspricht, alles zu tun, um den Planetenkiller lange genug aufzuhalten. Die beiden Männer verabschieden sich mit einem freundschaftlichen Händedruck. Dann trennen sich ihre Wege.

In seinem Quartier beginnt Trip nocheinmal mit dem Brief an Familie Taylor. Dieses Mal formuliert er ihn aber nicht als Nachricht über den Tod ihrer Tochter, sondern als persönliche Beileidsbekundung. Er erzählt, wie er sich schwer tat, den Brief zu schreiben, weil er nicht akzeptieren wollte, dass eine junge und talentierte Frau einfach so weg sein soll. Nun hat er sich damit abgefunden, wodurch ihm die Erinnerung an Taylor viel leichter fällt. Er verspricht, sie nicht zu vergessen. Anschließend nimmt Trip ein Bild seiner Schwester und verabschiedet sich auch endlich von ihr.

Analyse

Nach all den schweren Kämpfen in den letzten Folgen wird es diese Woche mit "Die Vergessenen" (Org. "The Forgotten") etwas ruhiger. Die Crew der Enterprise macht bei ihrer Suche nach der Xindi-Waffe zwar wieder einen recht großen Schritt nach vorne, das Hauptaugenmerk liegt aber klar auf den Charakteren und ihrer Weiterentwicklung.

Im Laufe der Folge werden einige Handlungsfäden aufgenommen und weitergeführt, zum Teil auch nur kurz. So kommt am Anfang natürlich auch T'Pols Trellium-Sucht aus der letzten Folge "Beschädigungen" (Org. "Damage") wieder zur Sprache. Es hat mich allerdings etwas irritiert, dass die Vulkanierin die schlimmsten Entzugserscheinungen schon hinter sich haben soll. Erinnern wir uns mal kurz zurück: Laut "Beschädigungen" (Org. "Damage") brauchte die Enterprise etwa zwei Tage, um zum Treffpunkt zu gelangen. T'Pol beichtete ihre Sucht nur einige Stunden vor dem Abflug. Als sie sich nun in "Die Vergessenen" (Org. "The Forgotten") von Phlox untersuchen lässt, ist die Enterprise noch nicht ganz an ihrem Ziel angelangt. Folglich sind allerhöchstens zwei Tage vergangen, seit die Vulkanierin in Behandlung ist. Ich hätte mir hier doch etwas mehr Logik im Details gewünscht und vor allem, dass man von der Entzugsphase vielleicht auch noch etwas sieht. Ansonsten bleibt T'Pol im Laufe der Folge größtenteils im Hintergrund. Stattdessen rückt Trip ins Rampenlicht. Nach langer Zeit beschäftigen sich die Autoren mal wieder mit dem Tod seiner Schwester. Musste dieser bisher – vor allem in den ersten Folgen der Staffel – hauptsächlich als Begründung für die eher zweifelhaften Massageszenen von Trip und T'Pol herhalten, wird er jetzt endlich auf eine Art und Weise eingebaut, die anspruchsvollem Fernsehen und vor allem Star Trek deutlich angemessener ist: Trip stellt sich endlich der Realität und akzeptiert, dass seine Schwester nie mehr zurückkehren wird. Bis es so weit ist, dauert es aber bis zum Schluss. Zuvor sehen wir wieder den Trip, der uns zuerst in "Die Ausdehnung" (Org. "The Expanse") begegnet war. Er stürzt sich vollkommen in seine Arbeit und nimmt sich nicht einmal Zeit zum Schlafen. Gegenüber Degra ist er misstrauisch und offen feindselig, dessen Hilfsangebot würde er am liebsten ausschlagen. Bei ihren kurzen Begegnungen nimmt er kein Blatt vor den Mund und macht dem Waffenkonstrukteur schwere Vorwürfe. Erst als Archer dazwischen geht, nimmt sich Trip zusammen. Wie schon in "Die Ausdehnung" (Org. "The Expanse") versucht Tucker die Toten lieber zu vergessen, als sich an sie und damit an den Verlust zu erinnern. Schließlich kann er sich aber nicht mehr entziehen und muss den Tatsachen ins Auge sehen. Diese Entwicklung ist von Connor Trinneer wirklich gut dargestellt und er kann einmal mehr zeigen, was er als Schauspieler auf dem Kasten hat.

Neben Trip steht natürlich auch Archer wieder im Mittelpunkt, allerdings etwas weniger als letztes Mal. Heute liegt er Schwerpunkt stärker auf seiner Beziehung zu Degra. Der Captain der NX-01 muss nun seine Behauptungen begründen, was ihn beim Faultier-Vertreter so manche Überzeugungsarbeit kostet. Es ist sehr positiv, dass neben dem gutgläubigen Degra, der wahrscheinlich auch ohne Beweise lieber Archers Geschichte glauben und den Planetenkiller verschrotten würde, noch ein deutlich kritischerer und skeptischerer Xindi überzeugt werden muss, der zunächst einmal alles in Frage stellt. Degra selbst merkt an, die Menschen hätten ein Talent für Täuschungen. Daher müsste er eigentlich zunächst davon ausgehen, dass Archer lügt, bis er selbst die Beweise auf ihre Stichhaltigkeit geprüft hat. Trotz allem besteht Archer die Prüfung und nun kann er sich auch vor den Xindi-Rat wagen. Nachdem Archer Degra überzeugt hat, wird ihre Allianz aber noch auf eine Probe gestellt, als ein Reptilien-Kreuzer eintrifft. Nach einem gemeinsamen Kampf beschließt Degra sogar, diesen zu zerstören. Die Wandlung ist sehr deutlich, da er zuerst sehr entsetzt auf die Vorstellung reagiert, andere Xindi anzugreifen, und nur eine Minute später zu sehen ist, wie er den Reptilien den Todesstoß versetzt. Wie Archer in der letzten Folge musste nun auch Degra eine Grenze überschreiten, um sein Ziel zu erreichen, was die beiden Charaktere irgendwie verbindet. Immerhin hat der Xindi nun den Beweiß erbracht, dass man ihm trauen kann. Am Ende kann man die Beziehung zwischen Archer und Degra eigentlich schon als Freundschaft bezeichnen.

Auch wenn die Charaktere viel Platz in der heutigen Episode einnehmen, bleibt die Action nicht ganz auf der Strecke. Zum einen gibt es da, wie schon erwähnt, den Kampf mit dem Reptilien-Kreuzer, zum anderen wird uns noch ein Plasmafeuer geboten. Fragt sich nur, wie sinnvoll dieses eigentlich war. Sicher, es unterstützt die Atmosphäre auf der halb zerstörten NX-01 und zeigt, dass diese in einem schlechten Zustand ist. Allerdings nimmt die Szene dafür recht viel Platz ein und wirkt ein wenig fehl am Platze. Hier mussten wohl einfach noch etwas Action und – gewohnt gute – Spezialeffekte ins Drehbuch gezwängt werden. Vielleicht spielt ja auch Malcolms Verletzung in den kommenden Folgen noch eine Rolle.

Positiv:

  • gute Charakterfolge
  • Trip – Entwicklung und Darstellung
  • mehrer Handlungsfäden werden weitergesponnen

Negativ:

  • das Plasmafeuer wirkt etwas fehl am Platze
  • T'Pols Entzugsphase ist zu schnell vorbei

Wertung

Offenbar liegt es den Autoren, Charakter-Drama mit Tucker im Mittelpunkt zu schreiben, denn am Niveau gemessen erinnert die Folge auf gewisse Weise an "Cogenitor" (Org. "Cogenitor") aus der zweiten Staffel. Allerdings fehlt "Die Vergessenen" (Org. "The Forgotten"), wie auch einst "Cogenitor" (Org. "Cogenitor"), der letzte Schliff, der das ganze zum Highlight macht. Immerhin reicht es für gute sieben von zehn Punkten. Die NX-01 sieht schon wieder etwas besser aus und fliegt nun immer mehr dem Finale entgegen. Zuvor sind aber noch einige offene Handlungsfäden zu Ende zu bringen. Mal sehen, wie es nächstes Mal mit "E²" (Org. "E²") weitergeht…

Review von Bernd Paulus

Veröffentlicht unter Guide Enterprise | Verschlagwortet mit , | Kommentare deaktiviert für 3.20 – Die Vergessenen
The Forgotten

3.21 – E²

Staffel 3, Episode 21: E² (Während sie sich auf dem Weg zu einem Gespräch mit dem Konzil der Xindi befinden, entdecken Archer und seine Besatzung eine Enterprise aus der Zukunft, die von ihren direkten Nachkommen befehligt wird. Von ihnen erhalten sie die Warnung, dass die Abkürzung durch ein Wurmloch, welche die Besatzung der NX-01 nehmen wollte, sie 100 Jahre zurück in die Vergangenheit schleudern, und zur totalen Zerstörung der Erde führen wird …

Fakten

  • Erstausstrahlung USA: 05.05.2004 (UPN)
  • Erstausstrahlung BRD: 19.02.2005 (SAT.1)
  • Produktionsnummer: 073
  • Story:
  • Drehbuch: Mike Sussmann
  • Musik:
  • Regie: Roxann Dawson  
  • Missionsdatum: Unbekannt

Hauptdarsteller

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Gastdarsteller

Wissenswertes

Weitere Auftritte der Gastdarsteller

[scg_html_randy-oglesby][scg_html_rick-worthy][scg_html_tucker-smallwood]

Zusammenfassung

Eine uralte T'Pol erhält in ihrem Quartier Besuch von einem Vulkanier namens Lorian. Er berichtet, dass sie den Start der Xindi-Sonde nicht verhindern konnten. Alles geschehe erneut, wie damals. T'Pol beauftragt Lorian, um jeden Preis Jonathan Archer zu finden.

Die NX-01 ist immernoch unterwegs zur Ratskammer der Xindi. Am Abend erhält T'Pol Besuch von Trip. Er macht sich Sorgen um T'Pol. In der letzten Zeit zieht sie sich ungewöhnlich oft zurück und verbringt fast all ihre Freizeit alleine. Außerdem meidet sie ihn, seit die beiden miteinander geschlafen haben. T'Pol macht ihm klar, dass sie nur die menschliche Sexualität erforschen und keine Beziehung begründen wollte. Trip kann damit leben. Allerdings ist er um die Vulkanierin besorgt. T'Pol versichert ihm, dass es ihr gut geht. Am nächsten Morgen findet eine Besprechung im Kommandozentrum statt. Die Koordinaten von Degra führen zu einem Nebel. In diesem befindet sich die Öffnung eines Subraumkorridors. Allerdings wird er von einer feindlichen Spezies bewacht, welche überraschend viele Schiffe hat. Durch den Nebel entstehen glücklicherweise Sensorgeister. Dies sind falsche Sensorsignale, welche die Piraten möglicherweise verwirren werden. So könnten die Menschen etwas Zeit gewinnen und den Korridor schnell genug erreichen.

Unterdessen trifft sich Degra mit dem Primaten-Vertreter. Dieser ist entsetzt, dass Degra die Postition der Ratskammer verraten hat. Der Waffenbauer hält entgegen, dass die NX-01 derzeit keine Gefahr darstellt. Archer müsse vor dem Rat sprechen. Sollte er die Wahrheit sagen, hätte das für die Xindi schwere Konsequenzen. Der Primaten-Vertreter lässt sich überzeugen. Allerdings müssen sie nun einen Plan entwerfen, um die Enterprise an den Patroullien vorbei zu schleusen. Gerade, als die Enterprise in den Nebel hineinfliegen will, entdeckt T'Pol ein näherkommendes Sternenflottenschiff der NX-Klasse. Zur weiteren Verwirrung ist auf dem stark mitgenommenen Rumpf eindeutig "Enterprise" zu lesen. Der Captain der zweiten Enterprise – Lorian – meldet sich und bittet Archer, sofort umzukehren. Dieser lenkt ein und kurz darauf docken die Schiffe zusammen. An der Luftschleuse trifft Archer auf Lorian, der sich als Kommandant der Enterprise vorstellt, und dessen Erste Offizierin Karyn Archer. Der Vulkanier möchte im Konferenzraum im Beisein des Seniorstabs alles erklären.

Lorian erklärt, die Enterprise könne nicht durch den Subraumkorridor fliegen. Bei einem Versuch würde sie 117 Jahre in die Vergangenheit geworfen werden, so wie es schon einmal geschah. Lorian erzählt, wie die Crew der Enterprise sich einst bis zum Korridor durchkämpfte und auf der anderen Seite feststellen musste, dass sie in die Vergangenheit gereist war. Der Grund hierfür liegt wahrscheinlich im Aufbau des Impulsantriebs. Leider führt der Subraumkorridor nur in eine Richtung. Ein Rückflug war also unmöglich, genauso wie ein Heimflug zur Erde, welcher die Geschichte geändert hätte. Also beschloss Archer, ein Jahrhundert zu warten, um schließlich den Angriff auf die Erde zu verhindern. Die Crew begann, Kinder zu kriegen und schloss mit verschiedenen Völkern Allianzen, um sich zu versorgen. Leider konnten ihre Nachfahren den ersten Angriff nicht aufhalten. Nun wollen sie Archers Crew helfen, die zweite Waffe zu stoppen. Mithilfe außerirdischer Technologie könnte die NX-01 kurzzeitig Warp 6.9 erreichen und Degra rechtzeitig treffen. Lorians Enterprise hält diese Verbesserungen leider nicht aus, da ihre Plasmainjektoren inzwischen zu alt sind. Archer ist noch nicht überzeugt. Karyn schlägt vor, dass Phlox ihre Identität überprüft. Auf der Krankenstation bestätigt Phlox Lorians Geschichte. Karyn ist Archers Urenkelin, während Lorian T'Pols Sohn ist. Zur allgemeinen Überraschung war sein Vater ein Mensch: Trip.

Archer beschließt, den Antrieb nach Lorians Vorschlag in sicherer Entfernung vom Nebel aufzurüsten. Im Maschinenraum arbeiten Trip und Lorian zusammen. Der Halbvulkanier erzählt etwas von sich. Beispielsweise hat er eine Balance zwischen Emotionen und Logik gefunden. An einer Stelle des Gesprächs stockt er. Auf Nachfrage von Trip, erzählt Lorian, dass sein Vater starb, als er vierzehn war. Tucker entschuldigt sich, nicht für seinen Sohn dagewesen zu sein. Doch dieser meint, er sei ein guter Vater. Unterdessen zeigt Karyn Archer ihrem Urgroßvater die zweite Enterprise. Bei ihrem Rundgang bemerkt Archer, dass ihm nun klar wird, weshalb die Reptilien ihn ständig nach anderen Erdenschiffen fragten. Karyn gibt zu, dass die Xindi sie vermutlich hin und wieder gesehen haben. Dann bringt sie Archer zur alten T'Pol. Der Captain ist überrascht, dass die Vulkanierin noch lebt und möchte sie vieles fragen. T'Pol drückt ihm aber nur ein PADD in die Hand, mit der Anweisung, es ihrem jüngeren Ich zu geben.

Hoshi und Travis plaudern beim Mittagessen über ihre zukünftigen Kinder. Als Reed sich zu ihnen setzt, wird auch er über seine Nachfahren befragt. Traurig erzählt der Sicherheitschef, dass er als Junggeselle endete. Im Bereitschaftsraum besprechen Archer und T'Pol die neuen Informationen von der alten T'Pol. Offenbar besteht das Risiko, dass sich die Plasmainjektoren bei Warp 5.6 überladen, wodurch die Enterprise zerstört würde. Archer will schon aufgeben und Degra eine Nachricht zukommen lassen, dass sie nicht rechtzeitig eintreffen. T'Pol schlägt vor, den Subraumkorridor doch zu verwenden. Die alte T'Pol hat jahrelang die Sensorlogs ihrer Zeitreise analysiert und eine Möglichkeit gefunden, wie der Impulsantrieb verändert werden könnte. Daraufhin besucht Archer Lorian in dessen Bereitschaftsraum. Der Halbvulkanier meint, das Risiko wäre mangels Alternativen akzeptabel. Archer ist aber anderer Meinung. Er hat bereits den Umbau des Impulsantriebs befohlen und bittet im Gehen noch um etwas Hilfspersonal.

Lorian geht zu seiner Mutter und macht sie für Archers "Fehlentscheidung" verantwortlich. Er ist sicher, die NX-01 wird wieder in die Vergangenheit geschleudert. T'Pol ermahnt ihn, sich nicht von Gefühlen, allen voran Schuld, beeinflussen zu lassen. Lorian wirt ihr aber vor, sie sei um das Schicksal der Erde nicht so besorgt, wie sie es um Vulkan wäre. Anschließend bespricht er sich mit seinen Offizieren. Lorian will die Sache selbst in die Hand nehmen und vor den Xindi-Rat treten. Um Degra rechtzeitig zu treffen, will er die Plasmainjektoren von Archers Enterprise stehlen. Karyn ist nicht begeistert. Doch Lorian sieht keinen anderen Weg.

Auf der Original-Enterprise arbeiten Trip und T'Pol an den Antriebsmodifikationen. Tucker lenkt das Gespräch auf Lorian. Dieser hat ihm von ihrer Hochzeit erzählt und der Ingenieur kann mit diesen Aussichten offensichtlich gut leben. T'Pol hingegen bezweifelt, dass dies alles wirklich passieren wird und konzentriert sich lieber auf die Arbeit. Trip unterstellt der Vulkanierin, sie wolle nicht zugeben, dass sie Gefühle für ihn entwickeln könne. T'Pol entgegnet, es sei ein Fehler gewesen, mit ihm die menschliche Sexualität zu erforschen, da er offensichtlich nun auch eine emotionale Bindung anstrebe. Daraufhin beschließt Trip, irgendwo anders weiterzuarbeiten. Im Maschinenraum haben Lorian und seine Leute inzwischen alle Anwesenden betäubt. Als Trip eintrifft, zögert Lorian zunächst. Schließlich schießt er aber auch auf seinen Vater, holt sich die Plasmainjektoren und geht. Auf der Brücke wird der Ausbau der Injektoren schnell bemerkt. Als sich im Maschinenraum niemand meldet, schickt Archer ein Sicherheitsteam. In diesem Moment dockt die zweite Enterprise ab. Da diese auf Warp gehen will, befiehlt Archer Waffeneinsatz.

Der Warpantrieb der zweiten Enterprise wird beschädigt, woraufhin Lorian ebenfalls Waffenfeuer befiehlt. Da die beiden Schiffe etwa über die gleiche Waffenkapazität verfügen, schickt Archer T'Pol zum Transporterraum. Durch ein Manöver gelingt es Lorians Crew, Hüllenpanzerung und Waffen der Original-Enterprise auszuschalten. Im Gegenzug kann T'Pol einen EPS-Verteiler und ein wichtiges Relais von der zweiten Enterprise herüberbeamen. Daraufhin verliert diese die Hauptenergie. Archer meldet sich und fordert die Injektoren zurück. Reed bemerkt, dass die zweite Enterprise noch einen Torpedo im Rohr hat, der auf ihren Antrieb zielt. Archer appelliert an Lorians Gewissen, den Torpedo nicht abzufeuern. Auf der zweiten Enterprise beginnt auch Karyn zu zweifeln. Immerhin würden sie Familienangehörige töten. Schließlich lenkt Lorian ein.

Der Halbvulkanier wird auf der Original-Enterprise in eine Zelle gesperrt. Archer kommt, um mit ihm zu reden. Glücklicherweise sind die Verletzten und die Schäden auf beiden Schiffen gering, ansonsten wäre die NX-01 am Ende. Lorian ist aber überzeugt, dass die Mission in jedem Fall gescheitert ist. Er macht sich selbst Vorwürfe, für den Tod von Millionen Menschen verantwortlich zu sein. Einst gab er Archer an dessen Sterbebett das Versprechen, die sieben Millionen Opfer zu retten. Als die Xindi-Sonde gestartet wurde, hätte er sie durch eine Kollision mit der Enterprise aufhalten können. Allerdings zögerte er einen Moment zu lange, weil seine Crew dabei getötet worden wäre. Die Sonde entkam und Lorian schwor sich, sein Gefühle nie mehr Oberhand gewinnen zu lassen. Archer öffnet die Zellentür. Er stellt klar, dass er den Subraumkorridor benutzen wird. Allerdings würden seine Erfolgschancen steigen, wenn sie zusammenarbeiten würden. Zur gleichen Zeit besucht T'Pol ihr greises alter Ego. Es gibt Unklarheiten bei der Modifikation. Die alte T'Pol gibt ihr die Pläne für ein Gerät, dass die Probleme löst. Sie spricht die junge T'Pol auf ihren momentanen Gesundheitszustand an und erklärt schießlich, dass ihr junges Ich für immer mit ihren neugewonnenen Gefühlen leben muss. Die alte rät der jungen T'Pol, sich mit ihnen abzufinden. Außerdem könne Trip ihr im Umgang mit den Gefühlen helfen, wenn sie ihm vertraue. In jedem Fall soll die junge T'Pol ihrem Herzen folgen.

Schließlich fliegt die Enterprise in den Nebel. Sofort fällt der Bildschirm aus. T'Pol entdeckt mehrere Sensorgeister, Reflektionen der NX-01. Leider werden sie von den Außerirdischen schnell entdeckt. Drei Schiffe greifen die Enterprise an. Reed kann vorerst nicht zurückschießen, da die Zielsensoren durch den Nebel gestört werden. Schließlich kann er die Gegner aber erfassen. Archer gibt Lorian ein Signal, woraufhin die zweite Enterprise, welche die ganze Zeit unter der originalen NX-01 als vermeindliche Reflektion getarnt mitflog, ausbricht und das Feuer eröffnet. Gemeinsam können die beiden Schiffe das feindliche Führungsschiff ausschalten. Die anderen beiden ziehen sich zurück. Plötzlich verliert die Original-Enterprise an Geschwindigkeit. Der Antrieb wurde beschädigt. Zu allem Überfluss gruppieren sich die Außerirdischen mit Verstärkung neu. Lorians Enterprise beginnt, die originale mit einem Traktorstrahl zum Korridor zu ziehen. Allerdings sind die Piraten schneller. Die Original-Enterprise wird beschädigt. Lorian lässt Archers Schiff den letzten Schwung richtung Korridor mitgeben und greift dann die Außerirdischen an. Während die zweite Enterprise einiges einstecken muss, erreicht die NX-01 den Korridor. Auf der anderen Seite stellt Archers Crew fest, dass sie keinen Zeitsprung gemacht haben. Alles ist nach Plan verlaufen.

Fünf Stunden später ist die zweite Enterprise immernoch nicht eingetroffen. T'Pol bezweifelt, dass sie den Angriff der Piraten überlebt hat. Archer ist aber anderer Meinung. Er vermutet, dass sie aus der Zeitlinie gelöscht wurden, da die Enterprise nicht in der Vergangenheit landete. T'Pol hält entgegen, dass sie sich immernoch an ihre Nachfahren erinnern können. Das Gespräch wird unterbrochen, als Degras Schiff eintrifft und andockt…

Analyse

Vier Folgen bleiben uns noch bis zum großen Finale dieser Staffel und es scheint, als hätten wir mit "E²" (Org. "E²") noch ein letztes Mal tief Luft geholt, bevor es ab nächster Woche so richtig rund geht. Denn obwohl auch diese Woche die Action nicht zu kurz kommt, stehen erneut eher die Charaktere im Vordergrund. Außerdem gibt es keinen nennenswerten Fortschritt im Xindi-Handlungsbogen.

Das Grundkonzept von "E²" (Org. "E²") erinnert ohne Zweifel an die DS9-Folge "Kinder der Zeit" (Org. "Children of Time"). Damals trafen Sisko und die Crew der Defiant ebenfalls ihre Nachfahren. Die DS9-Folge hatte sich sehr intensiv mit dem moralischen Dilemma befasst, ob die Defiant den Zeitsprung absichtlich durchführt, damit ihre Kinder auch geboren werden, oder ob sie dank neuer Informationen nach Hause fliegen, wodurch ihre Kinder nie existieren würden. Diese Frage scheint sich in "E²" (Org. "E²") niemand zu stellen. Erst ganz zum Schluss, als Archer & Co. erfolglos auf die zweite Enterprise warten, kommt dem Captain die Idee, dass sie vielleicht aus der Zeitlinie ausgelöscht wurden. Eine eindeutige Antwort, ob dies wirklich eingetreten ist, bleibt aber aus. Das moralische Dilemma bleibt somit völlig außen vor, allerdings hat dies die Vorgängerserie auch schon zur Genüge diskutiert. Bei Enterprise konzentriert man sich umso mehr auf die Konsequenzen der neugewonnenen Erkenntnisse. Beispielsweise erfahren die Crewmitglieder teilweise, wen sie einst geheiratet haben (werden?). Vor allem in der Trip/T'Pol-Beziehung tut sich hierbei einiges. Tucker scheint recht erfreut über die Aussicht zu sein, T'Pol einmal zu heiraten. Er sieht die Sache recht locker und versucht eher ungezwungen mit der Vulkanierin darüber zu reden. Diese ist aber deutlich weniger begeistert und blockt ab, wo sie nur kann. Es Bedarf erst einer Unterredung mit ihrem alten Ich, um ihre Augen zu öffnen. T'Pol wird offenbart, dass sie aufgrund ihrer Trellium-Sucht für immer mit ihren Gefühlen leben muss. Dies ist eine Offenbarung, die auf die Entwicklung des Charakters in einer möglichen vierten Staffel sicher schweren Einfluss hätte. Allerdings glaube ich nicht, dass sie tatsächlich für immer die volle Bandbreite ihrer Emotionen erleben müsste. Immerhin muss man bedenken, dass die Enterprise der alternativen Zeitlinie nie nach Vulkan fliegen konnte. Dort könnte man T'Pol ja vielleicht helfen. Vorerst bleibt das aber Zukunftsmusik.

Offensichtlich beginnen die Autoren wieder das alte Duo Hoshi/Travis zu entdecken. In den letzten paar Folgen gab es jedes Mal eine kleine private Szene zwischen den beiden, was ich sehr begrüße. Im Gegensatz zu T'Pol und Trip müssen wir hier aber nicht mit einer sich anbahnenden Liebesbeziehung rechnen, vielmehr sind sie einfach richtig gute Freunde und geben – wie schon in manchen Folgen der ersten beiden Staffeln – einen kleinen Einblick in den normalen Menschen des 22. Jahrhunderts. So geschieht es auch dieses Mal, als sich die beiden über ihre zukünftigen Nachfahren unterhalten. Für etwas Humor sorgt dann noch Reeds Auftritt. Hier wäre ich auch gespannt, ob sich in zukünftigen Folgen vielleicht seine Einstellung ändert. Bei der Verteilung der Partner lohnt sich ein kleiner Blick ins Detail. Glücklicherweise hat man Phlox und Mayweather nicht irgendwen an die Seite gestellt. Ersterer heiratet die MACO-Soldatin Amanda Cole, welche in "Der Vorbote" (Org. "Harbinger") einen heißen Flirt mit Trip hatte. Mayweathers Traumfrau wird ebenfalls eine MACO, Corporal McKenzie, die wir in "Die Anomalie" (Org. "Anomaly") zu Gesicht bekamen. Nebenbei wurde wieder, wie auch letzte Woche in "Die Vergessenen" (Org. "The Forgotten"), Crewman Rostov mehrfach erwähnt. Ich finde es wirklich begrüßenswert, dass man bekannte Namen verwendet, zu denen der regelmäßige Zuschauer auch ein Gesicht kennt. Jetzt sollte man diese Gesichter vielleicht auch noch mal wieder zeigen.

Positiv:

  • Bezüge zu früheren Folgen/Charakteren
  • Rückkehr des Travis/Hoshi-Duos

Negativ:

  • keine Bewegung im Xindi-Handlungsbogen
  • Story kratzt teilweise an der Grenze zur Belanglosigkeit

Wertung

Alles in allem haben wir es bei "E²" (Org. "E²") glücklicherweise nicht, wie viel zu oft im Laufe der zweiten Staffel geschehen, mit einem lauen Aufguss einer früheren Star Trek-Folge zu tun. Auch wenn das Grundkonzept bekannt ist, geht man die Thematik von einer anderen Seite an. Trotzdem ist die Episode nicht unbedingt ein Highlight und erhält sechs von zehn Punkten. Die Story hat ihre netten Stellen droht aber teilweise auch in Richtung Langeweile abzudriften. Ansonsten entwickelt sich vor allem die Trip/T'Pol-Beziehung interessant weiter. Die Xindi nehmen sich eine kleine Pause. Sie werden aber wieder kommen und zwar nächste Woche in "Der Rat" (Org. "The Council")…

Review von Bernd Paulus

Veröffentlicht unter Guide Enterprise | Verschlagwortet mit , , , , , | Kommentare deaktiviert für 3.21 – E²

3.22 – Der Rat
The Council

Staffel 3, Episode 22: Der Rat (The Council)T'Pol und Reed leiten eine anstrengende Mission, um wichtige Informationen über das Sphären-Netzwerk innerhalb der Ausdehnung zu erhalten, während Archer und Hoshi vor das Konzil der Xindi treten, in der Hoffnung mit Diplomatie den Start der Xindi-Superwaffe gegen die Erde verhindern zu können. In der Zwischenzeit deckt die Besatzung der Enterprise die Eroberungspläne der Sphärenbauer auf, die sich derweil wichtigen Mitgliedern des Xindi-Konzils zu erkennen geben, und zu drastischen Schritten gegen die Menschheit drängen …

Fakten

  • Erstausstrahlung USA: 12.05.2004 (UPN)
  • Erstausstrahlung BRD: 20.02.2005 (SAT.1)
  • Produktionsnummer: 074
  • Story:
  • Drehbuch: Manny Coto
  • Musik:
  • Regie: David Livingston  
  • Missionsdatum: Unbekannt

Hauptdarsteller

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Gastdarsteller

Wissenswertes

  • Emmy-Nominierung 2004 für "Outstanding Special Visual Effects For A Series"

Art Codron, Visual Effects Supervisor
Dan Curry, Visual Effects Producer
Steve Fong, Führender Visual Effects Compositor
Greg Rainoff, Führender Visual Effects Animator
John Teska, Führender CGI Artist
Sean Jackson, Führender CGI Artist
Mike Stetson, Führender CGI Artist
Koji Kuramura, Führender CGI Artist
Pierre Drolet, Führender CGI Artist

  • Die Dreharbeiten begannen am Donnerstag, den 12. Februar und endeten am 23. Februar 2004.
  • Produktionsbericht. (27.02.2004)

Weitere Auftritte der Gastdarsteller

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Zusammenfassung

In ihrer Heimatdimension besprechen drei Sphärenbauerinnen ihre aktuelle Situation. Die möglichen Zukunftszeitlinien zeigen größtenteils, dass die Menschen die Zerstörung der Erde werden verhindern können, obwohl die Xindi-Waffe bald gestartet werden soll. Die Anführerin ist davon gar nicht begeistert. Sie befiehlt Maßnahmen zu ergreifen, um dem entgegen zu wirken.

Auf der Krankenstation der NX-01 stellt Phlox fest, dass T'Pol keinerlei Trellium mehr im Blut hat. Die Vulkanierin erzählt, dass sie aber immernoch Probleme hat, ihre Gefühle zu kontrollieren. Als Trip hereinkommt, bricht T'Pol mitten im Satz ab und geht. Tucker ist wegen ihres Verhaltens besorgt, doch Phlox verweist darauf, dass zur Zeit alle an Bord unter großem Stress stehen. So geht es auch Tucker, der mit den Reparaturen möglichst weit vorankommen muss bis die NX-01 den Xindi-Rat erreicht. Nebenbei gesagt, hält Trip von diesem Rat auch nicht viel. Phlox entgegnet, Degra mache einen vernünftigen Eindruck. Tucker erinnert nur an seine Heimatstadt und geht. Im Kommandozentrum zeigen T'Pol und Archer Degra Informationen über die Sphären. In deren Innerem befindet sich ein Speicherkern mit Unmengen an Informationen, vielleicht auch über die Sphärenbauer. Diese könnten bei der Überzeugung des Xindi-Rates sicher helfen. Die NX-01 wird bald an einer Sphäre vorbeifliegen. Ein Außenteam soll mit einer Fähre hineinfliegen und die Daten holen. Degra willigt ein, den Menschen alle Daten der Xindi über die Sphären zur Verfügung zu stellen. In der Waffenkammer meldet sich Corporal Hawkins bei Lt. Reed. Der MACO wird an der Außenmission teilnehmen.

Kurze Zeit später startet Fähre Nr.1. Unterdessen erhält Degra auf seinem Schiff überraschenden Besuch: die Sphärenbauerin erscheint als holografische Projektion. Sie weiß von Degras Verrat und bietet ihm eine Chance, zurückzukommen. Er lehnt aber ab. Die Sphärenbauerin erinnert ihn daran, dass ihr Volk den Xindi lange geholfen hat und prophezeit ihnen eine große Zukunft, welche Degra gerade gefährde. Der Konstrukteur kümmert sich aber nicht sonderlich darum, in welcher Form man sich später an ihn erinnern könnte. Er will nur das Richtige tun.

Nachdem die Sphärenbauerin verschwunden ist, geht Degra zu Archer und berichtet ihm davon. Er ist immernoch unsicher, ob sie den Rat überzeugen können. Die Pirmaten und die Faultiere haben erkannt, dass die Sphärenbauer sie belügen. Die restlichen Ratsmitglieder sind allerdings schwieriger zu überzeugen, denn die Sphärenbauer halfen den Xindi zu überleben, nachdem ihr Heimatplanet zerstört wurde. Mittlerweile werden sie vergöttert. Die Xindi nennen sie daher auch "Beschützer". Archers Aufgabe wird sein, die Xindi davon zu überzeugen, dass ihre eigenen Götter die wirklichen Feinde sind. Degra verspricht, während der Ratssitzung nicht von Archers Seite zu weichen. Hoshi meldet von der Brücke, dass sich mehrere Xindi-Schiffe nähern. Degra erklärt, es handle sich um Primaten, Faultiere und Aquatiker. Sie werden die Enterprise auf ihrem Weg zum Sitz des Rates beschützen.

Vor dem Start erzählt Degra Archer von den wichtigsten Ratsmitgliedern. Der Faultiervertreter, welcher Degra in der letzten Zeit begleitete, heißt G'Nar und steht auf ihrer Seite. Die Vertreterin der Aquatiker ist schon etwas schwerer zu überzeugen. Ihre Meinung wird sehr ernst genommen. Allerdings können sich die Aquatiker nur sehr schwer auf ein Urteil festlegen. Die Insektoiden stellen hierzu das genaue Gegenteil da. Sie können ihre Entscheidungen sehr sprunghaft treffen. Das größte Problem sind aber die Reptilien. Ihr Hauptvertreter ist Commander Dolim, den Archer schon während seines Verhöres getroffen hat. Gerüchten zufolge hat er seinen eigenen Enkel vergiftet, weil dieser aufgrund einer angeborenen Behinderung nicht im Militär hätte dienen können. Unterdessen erhält Dolim von einem Offizier die Nachricht, dass die Trümmer eines Reptilien-Schiffes, das Degra suchen sollte, gefunden wurden. Wahrscheinlich wurde es angegriffen. Die Brücke meldet sich und teilt dem Commander mit, dass sich mehrere Schiffe, darunter die Enterprise, nähern. Dolim lässt sofort Degra rufen und erfährt von diesem überrascht, dass die Menschen keinesfalls Gefangene sind. Degra fordert ihn auf, sich zurückzuziehen. Dolim weigert sich. Daraufhin lässt Degra einen Warnschuss abfeuern. Der Reptilien-Kommandant lenkt zähneknirschend ein.

Während T'Pol, Reed, Mayweather und Hawkins die Sphäre erreichen, machen sich Archer und Hoshi gemeinsam mit Degra auf den Weg zur Ratskammer. Diese befindet sich auf der Planetenoberfläche in einem Berg. Der eindrucksvolle Bau wurde einst von den Xindi-Vögeln errichtet. Minuten später betreten die drei endlich die Kammer, wo die anderen Ratsmitglieder bereits warten. G'Nar ergreift das Wort und erklärt, sie seien bereit Archer anzuhören. Der Captain beginnt zu erklären, dass die Xindi belogen wurden, als man ihnen sagte, ihre Heimatwelt würde in der Zukunft von den Menschen zerstört werden. Der Insektoiden-Vertreter wirft erbost ein, die "Beschützer" hätten sie nie belogen. Archer hält entgegen, die "Beschützer" würden mithilfe der Sphären die Ausdehnung verändern, um sie zu kolonisieren. Dolim meint, Archer würde alles sagen, um seine Heimat zu retten und behauptet die Beweise der Menschen seien gefälscht. Degra stellt sich hinter Archer und bestätigt die Echtheit der Daten. Dolim zweifelt am Urteilsvermögen des Konstrukteurs. Als die Debatte zu hitzig wird, geht die Aquatiker-Vertreterin dazwischen. Archer erhält wieder das Wort und erklärt, die Xindi würden durch die Zerstörung der Erde auch sich selbst vernichten. Die Menschen werden einst die Sphärenbauer zurückschlagen. Deshalb haben diese die Xindi manipuliert. Dolim wird es zu bunt. Er verlangt die Übernahme der NX-01, wogegen Degra heftig protestiert. Der Reptilien-Vertreter fügt hinzu, der Rat solle sein Volk verteidigen ansonsten wäre er nutzlos und geht. Als Degra ihn zurückhalten will, schlägt Dolim den Primaten nieder. Archer kommt ihm zuhilfe, wird aber von einem Insektoiden aufgehalten. Die Reptilien und Insektoiden gehen.

Unterdessen kann das Außenteam die Fähre durch einen Lüftungsschacht ins Innere der Sphäre steuern. Um den Datenkern zu holen, schlüpfen Reed, T'Pol und Hawkins in ihre Raumanzüge. G'Nar, Degra, der Primaten-Vertreter und Archer analysieren die Sitzung. Der Primaten-Vertreter fürchtet, der Rat könne zerbrechen. Sie werden die Reptilien und die Insektoiden niemals überzeugen können. Archer schlägt vor, sich auf die Aquatiker zu konzentrieren. Degra merkt an, dass dies nicht einfach wird. Sie stimmten dem Bau der Waffe erst zu, als die Sphärenbauer eine Videoaufnahme der Zerstörung des neuen Xindi-Heimatplaneten durch die Menschen zeigten – angeblich echte Bilder aus der Zukunft. Glücklicherweise kommt Degra eine Idee, wie man den Rat doch überzeugen könnte. Zur gleichen Zeit unterhält sich die Sphärenbauerin mit Commander Dolim. Sie ist besorgt, da es mittlerweile im Rat ernsthafte Zweifel am Start des Planetenkillers gibt. Dolim bittet um ihre Hilfe zur Überzeugung des Rates. Die "Beschützerin" lehnt dies aber ab. Sie fordert die Reptilien und Insektoiden auf, die Waffe im Alleingang zu starten, selbst wenn dies einen Bürgerkrieg unter den Xindi zur Folge hätte. Sie verspricht, die Reptilien würden am Ende die Vorherrschaft über alle Xindi übernehmen. Dolim stimmt zu.

Auf der Krankenstation der Enterprise besprechen Degra und Phlox den Plan. Trip kommt hinzu. Er muss zusammen mit Degra die Transportkapsel des Sphärenbauers modifizieren. Tucker reagiert auf den Xindi-Konstrukteur sehr abweisend. Schließlich macht Degra ihm aber klar, dass er sein Leben ebenfalls riskiert, um ihrer beider Heimatwelten zu retten. Mittlerweile sind Reed, T'Pol und Hawkins auf dem Weg zum Datenkern der Sphäre. Mayweather scannt von der Fähre aus die Umgebung. Als das Team den Kern erreicht, öffnet sich irgendwo an einer Wand eine Luke und ein Greifarm fährt heraus. Travis misst eine Bewegung, kann ihren Ort aber nicht festlegen. Auf der Enterprise meldet Degra Archer, dass ihre Vorbereitungen fertig sind. Er lobt Trips Arbeit. Archer erzählt ihm von der Enterprise-J. Dort dienten Menschen und Xindi gemeinsam. Die beiden wollen für diese Zukunft kämpfen.

Wenig später begeben sich Archer und Hoshi wieder in die Ratskammer, um neue Beweise über die Identität der "Beschützer" vorzulegen. Der Captain erzählt von seiner Begegnung mit dem Sphärenbauer einige Wochen zuvor. Dieser befand sich in einer Kapsel, welche aus dem selben Metall, wie die Sphären besteht. Nun lässt Archer die Kapsel in die Ratskammer beamen. Degra hat darin ein biometrisches Hologramm installiert, welches den früheren Insassen zeigt, basierend auf Phlox Scans. Degra erklärt, dass die Menschen nicht über die Technologie verfügen, eine derart detailierte Fälschung zu produzieren. Die Aquatiker-Vertreterin bestätigt, dass es sich bei dem Hologramm um einen "Beschützer" handelt. Daraufhin fordern die Insektoiden, die Menschen hinauszuwerfen. Zur allgemeinen Überraschung ist ausgerechnet Commander Dolim anderer Meinung und will mehr hören. Archer darf fortfahren. In der Sphäre baut T'Pol gerade den Datenkern aus. Travis warnt das Team vor einer näherkommenden Bewegung, doch Reed kann nichts entdecken. Hawkins entdeckt den Greifarm und läuft feuernd darauf zu. Allerdings wird der MACO von dem Arm gepackt und mit eine Strahl aufgelöst. T'Pol rennt zurück Richtung Fähre, während Reed ihre Feuerschutz gibt. Die beiden werden von weiteren Greifarmen attackiert, erhalten aber Rückendeckung durch die Fähre.

Archer und Trip erhalten im Maschinenraum überraschenden Besuch von den beiden Primaten-Vertretern. Degra erklärt außer Atem, die Reptilien hätten einer Verschiebung des Waffenstarts zugestimmt. Archer scheint seinem Ziel einen gewaltigen Schritt näher gekommen zu sein. Trip meldet sich zu Wort und bittet Degra, ihm mit Ersatzteilen, welche er von den Xindi bekommen hat, zu helfen. Unter vier Augen entschuldigt sich der Ingenieur für seine früheren rüden Umgangsformen. Degra erklärt, er könne dies gut nachvollziehen, dann gehn sie an die Arbeit. Am Abend arbeitet Degra auf der Planetenoberfläche in seinem Zimmer. Er erhält unerwartet Besuch von Dolim. Nach etwas Small-Talk kommt der Reptil auf den Punkt. Die Sensordaten des vermissten Schiffes wurden analysiert und ergaben, dass es von Degras Schiff zerstört wurde. Plötzlich rammt Dolim Degra ein Messer in den Bauch. Er verspricht dem sterbenden Konstrukteur, nach der Erde auch dessen Familie auszulöschen.

Trip kann nicht schlafen, weshalb er Phlox auf der Krankenstation besucht. Die beiden unterhalten sich über die Verschiebung des Xindi-Waffenstarts. Trip gesteht, dass er sich bisher immer auf die Rache an den Mördern seiner Schwester fixiert hatte. Es ist ein ungewöhnliches Gefühl, plötzlich mit diesen Leuten friedlich zu verhandeln. Unterdessen wird Archer aus dem Schlaf gerissen. Der Primatenvertreter teilt ihm mit, dass Degra ermordet aufgefunden wurde. Der Captain ist schockiert. Der Primatenvertreter erklärt weiter, dass die Reptilien eine Notsitzung des Rates einberufen haben. Offenbar war ihr Kurswechsel nur ein Ablenkungsmanöver. Die Enterprise befindet sich in Gefahr. Daraufhin befiehlt Archer Taktischen Alarm. Unterdessen ist die Fähre auf dem Weg zur Enterprise. Reed ist wegen Hawkins' Tod wütend. Er ist es leid, sich ständig mit dem Verlust von Besatzungsmitgliedern -inzwischen sind es schon 23 – abzufinden. T'Pol erzählt ihm von dem vulkanischen Grundsatz "Die Bedürfnisse vieler wiegen schwerer als die Bedürfnisse einzelner". Hawkins und die anderen haben sich für die Rettung der Erde geopfert.

Unterdessen kommt es im Rat der Xindi zum Eklat. Dolim gibt offen zu, Degra ermordet zu haben. Dann erklärt er, dass Reptilien und Insektoiden die Waffe kontrollieren und starten werden. Der Rat muss sich nun für oder gegen sie entscheiden. Die verbleibenden Vertreter lassen sich nicht einschüchtern, woraufhin Dolim den Rückzug aus dem Rat erklärt. Auf der Enterprise informiert sich Archer über den Zustand des Schiffes. Trip erklärt, dass sie nicht unbedingt kampftauglich sind. Archer rechnet aber fest mit einem Angriff auf das Schiff. Trip gesteht, dass er Degras Tod bedauert. Der Xindi hattte sich offensichtlich Trips Respekt verdient. Archer wird auf die Brücke gerufen, da auf der Planetenoberfläche etwas vorgeht.

Fünf Insektoiden-Schiffe sammeln sich über einem Gebirge. Plötzlich öffnet sich dort eine riesige Luke und der Planetenkiller fliegt heraus. Archer befiehlt einen Abfangkurs. Der Primaten-Vertreter meldet sich und erklärt, dass die Reptilien die Waffe kontrollieren. Er hat allen verfügbaren Schiffen befohlen, anzugreifen. Kurz darauf entbrennt eine eindrucksvolle Schlacht. Dolim befiehlt, die NX-01 anzugreifen. Als deren Hüllenpanzerung versagt, lässt der Reptilien-Kommandant, Hoshi herüberbeamen. Archer muss hilflos zusehen, wie die Kommunikationsoffizierin von der Brücke verschwindet. Dann öffnen Planeten-Killer und Insektoiden-Schiffe einen Vortex und verschwinden Richtung Erde…

Analyse

Vor fünf Folgen wurde mit "Azati Prime" (Org. "Azati Prime") beeindruckend das Finale der dritten Staffel von Enterprise eingeläutet. Mit der heutigen Folge "Der Rat" (Org. "The Council") hat aber noch viel beeindruckender der finale Endkampf um das Schicksal der Erde begonnen.

Die Episode beginnt mal wieder eher ruhiger und steigert das Tempo immer mehr, bis sich die Ereignisse in den letzten zehn bis fünfzehn Minuten überschlagen. Das Außenteam wird in der Sphäre attackiert, die Reptilien und Insektoiden verlassen den Rat und reißen den Planetenkiller an sich und in der abschließenden Raumschlacht, mal wieder sehr eindrucksvoll visualisiert, können die bösen Xindi nicht nur entkommen, sondern entführen auch noch Hoshi. Wie schon erwähnt, lässt die visuelle Umsetzung – vor allem die Raumschlacht und das Innenleben der Sphäre – nichts zu wünschen übrig. Die Action-Sequenzen sind erneut vom Feinsten. Sehr erfreulich ist aber, dass trotz all der Action die Charaktere nicht zu kurz kommen. Die größte Wandlung macht mal wieder der gute Trip durch. Nachdem er in "Die Vergessenen" (Org. "The Forgotten") endlich den Tod seiner Schwester akzeptieren konnte, überwindet er nun auch seinen Hass auf Degra, zumindest ansatzweise. Dieser für Star Trek eigenlicht typische Prozess des Zusammenwachsens früherer Feinde nimmt inzwischen bei Enterprise recht viel Raum ein. Nach der Freundschaft zwischen Degra und Archer, gehen mittlerweile auch andere Xindi auf die Menschen zu und streben eine friedliche Lösung des Konfliktes an. Auch bei Archer scheint die Bereitschaft, sich mit den Xindi anzufreunden, zu wachsen. Ich erinnere hierbei nur mal an seine Haltung in "Azati Prime" (Org. "Azati Prime"), wo er ihnen noch deutlich feindseliger gegenüber stand. Glücklicherweise macht der Captain der NX-01 aber keine plötzliche Kehrtwende in seiner Haltung. Er geht zwar allmächlich auf die Xindi zu, ist aber über ihren Angriff noch nicht vollkommen hinweg, was er in seiner Eröffnungsrede vor dem Rat verdeutlicht. In jedem Fall wird Archer aber langsam wieder sympathischer, nachdem er in den vergangenen Folgen schon so manchen Sympathie-Punkt verloren hatte. Das einzige, was mich etwas gestört hat, war, dass niemand die Irreführung der Reptilien bemerkt hat. Zuerst sind sie strikte Gegner und ganz plötzlich ändern sie ihre Meinung um 180°. Allerdings ist wirklich absolut niemand misstrauisch. Sicher muss man so ein Angebot begrüßen, aber wenn es derart überraschend kommt, darf man auch davon ausgehen, dass unter Umständen etwas nicht stimmt, vor allem in einem Fall, wo es derart naheliegend ist, wie hier.

Ein Schock für uns Zuschauer war der plötzliche Tod von Degra. Nachdem er sich so gut mit Archer verstand und den Menschen auch immer wieder entscheidend unter die Arme griff, hätte ich nicht damit gerechnet, dass ihm plötzlich jemand ein Messer in den Bauch rammt. In der letzten Zeit wird es aber fast schon auffällig, wie viele Leute plötzlich bei Enterprise sterben. Auch auf der NX-01 setzt sich diese Tendenz fort. Dieses Mal trifft es den MACO-Corporal Hawkins. In "Die Vergessenen" (Org. "The Forgotten") musste sich Trip mit dem Tod eines Crewmitgliedes auseinander setzen. Damals störte es mich etwas, dass die Tote für uns Zuschauer ein vollkommen unbekanntes Gesicht war. Man hatte sie zuvor nie gesehen, weshalb ihr Tod auch keine größere Wirkung hatte. In "Der Rat" (Org. "The Council") müssen wir mit ansehen, wie Hawkins getötet wird. Er hatte schon mehrere Auftritte in dieser Staffel, wodurch er zumindest dem aufmerksamen Fan bekannt vorkommen könnte. Dadurch hat der Tod der Figur gleich mehr Wirkung auf das Publikum. Ich bin recht sicher, das Publikum hätte die Stimmung auf der Enterprise in "Beschädigungen" (Org. "Damage") und "Die Vergessenen" (Org. "The Forgotten") noch viel besser nachvollziehen können, wenn unter den Toten bekannte Gesichter gewesen wären. Leider wären hierfür (öfter) wiederkehrende Nebenrollen nötig gewesen, ein Faktor, an dem es Enterprise – zumindest was die Schiffsbesatzung angeht – noch deutlich mangelt. Zusammenfassend hinterlässt Hawkins' Tod in jedem Fall ein flaues Gefühl und man kann Reeds Wut sehr gut verstehen. Trotzdem bleibt es abzuwarten, ob Hawkins den letzten Namen auf der Verlustliste markiert.

Positiv:

  • Charakterentwicklung und Action im ausgeglichenen Verhältnis
  • Spannender Plot

Negativ:

  • niemand misstraut den Reptilien

Wertung

"Der Rat" (Org. "The Council") endet auf wirklich gemeine Weise, ähnlich wie zuvor "Azati Prime" (Org. "Azati Prime"), auf dem Höhepunkt der Spannung. Davor sehen wir aber 40 Minuten Star Trek. Auch wenn Enterprise früher schon Momente hatte, in denen man es gerne aus selbigem verbannt hätte, zeigt diese Episode, dass die Serie durchaus ihre Daseinsberechtigung im Roddenberry-Universum hat. Vor allem in der ersten Hälfte spielen nämlich die Verhandlungen im Xindi-Rat die entscheidende Rolle. Archer & Co. versuchen gemeinsam eine friedliche Lösung zu erreichen. Dafür und für eine ansonsten überzeugende und eindrucksvoll inszenierte Folge vergebe ich acht von zehn Punkten. Sie verdeutlicht endlich mal den Prequel-Charakter der Serie, denn seit Beginn dieser Staffel haben wir eine Entwicklung gesehen, welche nun immer deutlicher auf die ursprünglichen Werte von Star Trek zusteuert. Allerdings ist der Prozess natürlich noch nicht abgeschlossen, weshalb noch so manche Frage auf Beantwortung wartet: Wie soll die Enterprise den Planetenkiller noch aufhalten? Welche Informationen enthält der Speicherkern der Sphäre? Können diese nach dem Start der Waffe überhaupt noch etwas ändern? Und allem voran: Warum haben die Reptilien Hoshi entführt und was wird wohl aus ihr? Antworten erhalten wir (hoffentlich) in der nächsten Folge, wenn der "Countdown" (Org. "Countdown") beginnt…

Review von Bernd Paulus

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The Council

3.23 – Countdown
Countdown

Staffel 3, Episode 23: Countdown (Countdown)Archer und seine neuen Alliierten unter den Xindi müssen einen Vernichtungsangriff gegen die Superwaffe der Xindi starten, die auf den Weg zur Erde geschickt wurde, und von den rebellischen Xindi-Insektoiden und -Reptilien eskotiert wird. Die Supperwaffe muss aufgehalten werden, bevor es der einer Gehirnwäsche unterzogenen Hoshi gelingt den kodierten Zündmechanismus der Waffe zu entschlüsseln und deren zerstörerische Macht zu entfesseln. In der Zwischenzeit tüfteln Trip und T'Pol einen Plan aus, um eine der Sphären in der Ausdehnung zu zerstören, und somit die Erbauer der Sphären, die für den Konflikt zwischen der Menschheit und den Xindi verantwortlich sind, zu einem Kampf zu zwingen.

Fakten

  • Erstausstrahlung USA: 19.05.2004 (UPN)
  • Erstausstrahlung BRD: 26.02.2005 (SAT.1)
  • Produktionsnummer: 075
  • Story:
  • Drehbuch: André Bormanis & Chris Black
  • Musik:
  • Regie: Robert Duncan McNeill  
  • Missionsdatum: 13. Februar 2154

Hauptdarsteller

[scg_html_crew_ent]

Gastdarsteller

Wissenswertes

  • Emmy 2004 für "Outstanding Special Visual Effects For A Series"

Ronald B. Moore, Visual Effects Supervisor – 
Daniel F. Curry, Visual Effects Producer
Elizabeth Castro, Visual Effects Coordinator
Paul Hill, Führender Visual Effects Compositor
Greg Rainoff, Führender Visual Effects Animator
Fred Pienkos, CGI Supervisor
Sean Scott, Führender CGI Animator
David Morton, Führender CGI Animator
Chris Zapara, Führender CGI Animator

Staffel 3, Episode 23: Countdown (Countdown) - Der Umschlag des Emmy 2004 für "Outstanding Special Visual Effects For A Series"Der Umschlag

Staffel 3, Episode 23: Countdown (Countdown) - Die Gewinner des Emmy 2004 für "Outstanding Special Visual Effects For A Series"Die Gewinner Staffel 3, Episode 23: Countdown (Countdown) - Ronald B. Moore mit seinem bereits 5. Emmy für "Outstanding Special Visual Effects For A Series"Ronald B. Moore
  • Die Dreharbeiten zu dieser Episode endeten am 4. März 2004. (10.03.2003)
  • Diese Episode stellt Robert Duncan McNeills erstes Mal dar, dass er für eine zweite Episode innerhalb einer Staffel die Regie übernahm.
  • Produktionsbericht. (10.03.2004)

Weitere Auftritte der Gastdarsteller

[scg_html_rick-worthy][scg_html_tucker-smallwood][scg_html_scott-macdonald][scg_html_steven-culp][scg_html_josette-dicarlo][scg_html_mary-mara][scg_html_ruth-williamson][scg_html_bruce-thomas][scg_html_andrew-borba][scg_html_kevin-derr][scg_html_paul-sklar]

Ian Eyre
ST10 "Star Trek Nemesis" – Stunts als Remaner
Jacob Chambers
ENT 3.18 "Azati Prime" – Xindi-Reptil
Joey Anaya
ST08 "Star Trek: Der erste Kontakt" – Stunts als Borg
ST10 "Star Trek Nemesis" – Stunts
Alex Chansky
ENT 3.15 "Der Vorbote" – Stunt-Double für Steven Culp

Zusammenfassung

Hoshi erwacht in einer Zelle der Xindi-Reptilien. Commander Dolim kommt mit zwei Wachen herein. Er ist von den linguistischen Fähigkeiten der jungen Frau beeindruckt. Sie soll für ihn wichtige Daten entschlüsseln. Hoshi weigert sich natürlich, weshalb Dolim sie auf einen Stuhl fesseln lässt und eine spezielle Behandlung anordnet.

Mit dem Datenkern der Sphäre an Bord, kehrt die Fähre zurück zur Enterprise. T'Pol will sich sofort mit Trip an die Auswertung der Daten machen. Major Hayes ist ebenfalls im Hangar, als die Fähre landet und erwartet Corporal Hawkins. Reed teilt ihm mit, dass der Soldat getötet wurde. Hayes bittet um einen Bericht. Derweil trifft sich Archer auf der Planetenoberfläche mit dem Faultier-Vertreter G'Nar und dem Primaten-Vertreter. G'Nar erklärt, die Reptilien könnten den Planetenkiller noch nicht benutzen. Jede der fünf Xinid-Rassen hat einen Code. Zum Start der Waffe benötigt man drei davon. Da die Aquatiker noch unentschlossen sind, wie sie weiter vorgehen sollen, vermuten die beiden Xindi, dass die Reptilien und Insektoiden versuchen werden, die Kommandocodes zu überbrücken. Dafür benötigen sie Zeit. Archer befürchtet, Hoshi wurde entführt, um die Bewaffnungssequenz der Waffe zu entschlüsseln.

Im Kommandozentrum arbeiten Trip und T'Pol an den Daten von der Sphäre. Ohne Hoshi fällt ihnen die Übersetzung recht schwer. Trip macht sich Sorgen um sie. T'Pol meint gereizt, sie müssten sich auf ihre Arbeit konzentrieren. Archer kommt hinzu und erkundigt sich nach neuen Erkenntnissen. T'Pol erklärt, die Sphären seien durch ein Subraum-Energienetz verbunden. Es gibt vier Sphären, die offenbar als Kontrollstationen fungieren und das Netz aufrecht erhalten. Die nächste davon ist Sphäre Nr. 41. Mit etwas Glück sind diese Kontrollsphären ein Schwachpunkt des Netzwerkes. In Hoshis Zelle lässt Dolim der jungen Frau Parasiten injezieren, die sie für seine Befehle empfänglich machen sollen. Bevor ihr Gehirn zu stark beschädigt ist, um ihn zu verstehen, bedankt sich Dolim bei Hoshi für die Hilfe bei der Zerstörung der Erde. Dann spritzt ein Reptil ihr die Parasiten in den Kopf.

G'Nar und der Primaten-Vertreter kommen auf die Enterprise. Der Planetenkiller wurde nur vier Lichtjahre entfernt entdeckt. Mittlerweile wird er aber von einem guten Dutzend Schiffen geschützt. Reptilien und Insektoiden sind Faultieren und Primaten an Waffenstärke klar überlegen. Reed stimmt trotzdem für einen Angriff. Archer erkundigt sich nach den Aquatikern. Diese könnten das Kräfteverhältnis zwar zu Gunsten der Menschen ändern, doch sie sind noch nicht von Archers Beweisen überzeugt. Der Captain möchte mit ihnen sprechen. Die beiden Ratsvertreter bringen ihn mit Degras Schiff zur Aquatiker-Vertreterin. Schließlich darf Archer an Bord ihres Schiffes kommen. Dank eines Universalübersetzers kann der Captain sie sogar verstehen. Er bittet sie um Hilfe bei der Rettung der Erde. Die Aquatiker brauchen aber noch mehr Zeit, um sich zu entscheiden. Nicht einmal die Möglichkeit, dass die Reptilien die Waffe vielleicht bald einsetzen können, versetzt sie in Eile. Die Aquatiker wollen das Treffen beenden. Archer erkundigt sich noch, ob die Beschützer den Xindi erzählten, wo die neue Xindi-Heimatwelt, welche die Menschen angeblich vernichten werden, sein werde. Sollte sie nämlich in der Ausdehnung liegen, wird sie durch den Einfluss der Sphären bald unbewohnbar sein. Die Beschützer haben nie versucht, die Sphären auszuschalten. Archer erklärt, die Menschen hätten einen Weg gefunden, und bietet seine Hilfe an. Die Aquatiker sind bereit, zuzuhören.

Im Zentrum des Planetenkillers arbeitet Hoshi gerade an der Überbrückung der aquatischen Verschlüsselungsprotokolle. Dolim geht es zu langsam. Als er sie anspricht, bemerkt er, dass Hoshi sich immernoch wehrt. Dolim ordnet eine weitere Parasiten-Injektion an. Daraufhin versucht Hoshi sich in den Kern der Waffe zu stürzen, wird aber von einer Wache gefasst. Dolim verspricht ihr, sie müsse nicht lange mit ihrer Schuld leben, und lässt sie wegbringen. Als ein Reptil am Computer weiterarbeiten will, stellt er fest, dass Hoshi die Waffenmatrix noch zusätzlich verschlüsselt hat. Auf der Enterprise suchen T'Pol und Trip einen Weg, die Sphären auszuschalten. Die Vorschläge der Vulkanierin hätten aber allesamt schwere Folgen für die Enterprise, weshalb Trip sie ablehnt. T'Pol reagiert sehr gereizt. Schließlich wird es dem Ingenieur zu bunt und er will gehen. T'Pol fasst sich endlich ein Herz. Sie gesteht ihm, zur Zeit Probleme mit ihren Gefühlen zu haben und bittet um Hilfe bei deren Bewältigung. Trip stimmt natürlich zu und die beiden können sich wieder ihrer Arbeit widmen.

Die Sphärenbauerin spricht mit Dolim auf dessen Schiff. Sie verlangt den sofortigen Einsatz der Waffe. Leider sind die Reptilien immernoch mit der Entschlüssung der Startsequenz beschäftigt. Dolim bittet die Beschützerin, ihm den dritten Code in der Vergangenheit zu beschaffen. Diese entgegnet, sie könnte derartige Details nicht feststellen. Dolim wirft ihr vor, sie hätte genügend Details finden können, um die Xindi gegen einander aufzubringen. Die Sphärenbauerin streitet alles ab. Sie macht den Reptil-Kommandanten darauf aufmerksam, dass nicht alle möglichen Zukunftzeitlinien seinen Erfolg zeigen und er sich besser beeilt. Dolim gibt nach. Unterdessen haben Trip und T'Pol endlich eine Schwachstelle der Sphäre 41 gefunden. Zur gleichen Zeit empfängt Archer den Primaten-Vertreter an Bord. Dieser rät ihm zur Geduld mit den Aquatikern. Nach gerademal drei Stunden sei noch keine Entscheidung zu erwarten. Der Captain müsse wohl eher mit Tagen rechnen. Dieser lenkt das Gesprächsthema auf die Frage, wie sich Xindi und Menschen wohl gegenüber stehen werden, wenn sie die Waffe aufhalten können. Der Primaten-Vertreter erzählt, dass Degra offensichtlich eine gemeinsame Zukunft für die beiden Völker sah und auch er möchte eine solche Zukunft aufbauen. Der Captain wird auf die Brücke gerufen. Überraschenderweise sind es schon die Aquatiker. Sie werden Archer helfen. Dafür sollen die Menschen die Sphären ausschalten.

In der Heimatdimension der Sphärenbauer verdichten sich die Anzeichen, dass die Menschen die Waffe erfolgreich stoppen werden. Die Sphärenbauerin schlägt vor, einzugreifen. Inzwischen hat Hoshi den dritten Code für die Waffe entschlüsselt. Dolim befiehlt den Planetenkiller startbereit zu machen. Zur gleichen Zeit machen sich die Menschen auf der NX-01 kampfbereit. Die Aquatiker transportieren das Schiff durch einen Vortex. In der Waffenkammer trifft Reed Major Hayes. Der MACO wird ein Enterkommando leiten, das Hoshi retten soll. Reed gibt ihm den Bericht zu Hawkins' Tod und will wissen, ob der Major ihm die Schuld daran gibt. Hayes erklärt, er ist allgemein nicht sehr glücklich, wenn seine Leute Außenstehenden unterstellt werden. Allerdings haben sich die MACOs in den vergangenen Monaten von Außenseitern zu vollwertigen Mitgliedern der Besatzung entwickelt. Hayes verspricht, Hoshi heil zurückzubringen. In der Offiziersmesse plaudern Archer, Trip und T'Pol beim Essen über ihre Zukunftspläne. Der Captain freut sich darauf, endlich wieder Forscher sein zu dürfen. Trip will zu allererst für sein Ingenieursteam eine Runde im "602" in San Francisco schmeißen. T'Pol erklärt, sie denke darüber nach, der Sternenflotte beizutreten. Das Essen wird unterbrochen, als die Flotte ihr Ziel erreicht.

Auf der Waffe wird gerade die letzte Bewaffnungssequenz eingeleitet. Plötzlich entdeckt ein Reptil-Offizier auf Dolims Brücke mehrere Vortexe. Die Flotte von Aquatikern, Faultieren und Primaten trifft ein. Dolim befiehlt sofort, diese abzufangen. Die Enterprise verlässt das Aquatiker-Schiff und startet den Angriff auf den Planetenkiller. Nach kurzem Gefecht entdeckt T'Pol Hoshi auf einem Reptilien-Schiff, kann ihre genaue Position aber nicht ausmachen. Hayes' Enterkommando wird hinübergebeamt. Wenig später findet der Major Sato bewusstlos in ihrer Zelle. Da er die Enterprise nicht erreicht, begibt sich das Team zurück zum Transporterpunkt.

Für Dolim wird die Lage derweil langsam kritisch. Sein Team an Bord der Waffe benötigt weitere fünf Minuten für die Startvorbereitungen, seine Flotte ist den Aquatikern aber unterlegen. Die Sphärenbauer beobachten dies ebenfalls, woraufhin ihre Anführerin befiehlt, einzugreifen. Eine Sphäre beginnt stark zu leuchten und Energiewellen auszusenden. Um den Xindi-Planetenkiller formen sich große Anomalien. Diese zwingen die Enterprise und ihre Verbündeten zurück. Auch das MACO-Team gerät unter Druck. Am Transporterpunkt kommt es zu einem Schusswechsel mit den Reptilien. Zu allem Überfluss hat eine Anomalie den Transporter der Enterprise beschädigt. Dolim stellt auf seiner Brücke fest, dass sich durch die Anomalien das Blatt zu seinen Gunsten gewendet hat. Im scheint auch klar zu sein, dass die Beschützer dafür verantwortlich sind. Trip gelingt es, den Transporter zu reaktivieren. Allerdings können immer nur zwei Personen gebeamt werden. Zuerst holt Trip Hoshi und Corporal Kelly zurück, dann zwei weitere MACOs. Schließlich bleibt Hayes alleine zurück. Er versucht sich zurückzuziehen, steht aber plötzlich einem Reptil gegenüber. Als der Xindi auf ihn schießt, dematerialisiert der Major. Auf der Enterprise angekommen, bricht er getroffen zusammen. Die Waffe ist inzwischen startbereit. Dolim befiehlt einen Kurs zur Erde. Sein Schiff, der Planetenkiller und das Insektoiden-Führungsschiff verschwinden in einem Vortex.

Reed geht auf die Krankenstation, wo Hayes im Sterben liegt. Mit letzter Kraft bittet der den Lieutenant, auf McKenzie, die neue Anführerin der MACOs, zu vertrauen. Dann stirbt der Major. Auf der Brücke bespricht Archer mit seinen Verbündeten die neue Situation. Die Waffe wird in zehn Stunden die Erde erreichen. Die Schiffe der Aquatiker sind zu langsam, um sie einzuholen. Einzig Degras leicht bewaffnetes Schiff ist schnell genug. Archer beschließt, den Planetenkiller mit einem Enterkommando von innen zu zerstören. Der Primaten-Vertreter erinnert den Captain an sein Versprechen, die Sphären auszuschalten. Die Aquatiker erwarten dessen Einhaltung. Trip und T'Pol erhalten den Auftrag, nach Archers Aufbruch zur Sphäre 41 zu fliegen und über sie das gesamte Sphärennetzwerk auszuschalten. In der Waffenkammer berichtet Reed den versammelten MACOs von Hayes Tod. Dann sucht er mehrere Freiwillige aus, die mit ihm zusammen die Xindi-Waffe entern werden. Derweil kommt Archer auf die Krankenstation. Er erkundigt sich nach Hoshi. Ihr Zustand ist stabil, doch ist sie immernoch bewusstlos und die Parasiten in ihrem Kopf sind alles andere als harmlos. Archer will wissen, was sie an Bord der Waffe gesehen hat. Phlox lässt sie frühestens in zwei Stunden aufwecken. Archer befiehlt, Ensign Sato trotz Protest des Doktors auf Degras Schiff zu bringen.

Unterdessen findet im Vortex zwischen Dolim und dem Anführer der Insektoiden ein Gespräch statt. Letzterer hält das hilfreiche Auftauchen der Anomalien für keinen Zufall. Er verweist auf Archers Behauptung, die Beschützer würden die Sphären kontrollieren. Der Insektoide ist sich nicht mehr so sicher, ob Degra wirklich ein Verräter war. Daraufhin trennt Dolim die Verbindung und lässt das Insektoiden-Schiff vernichten, um kein weiteres Risiko einzugehen. Zur gleichen Zeit geht Archers Team an Bord von Degras Schiff. Trip und T'Pol wünschen dem Captain viel Glück. Dann trennen sich die Schiffe und machen sich auf den Weg…

Analyse

Immer noch sind wir mitten drin im großen Finale der dritten Staffel und auch dieses Mal tut sich wieder einiges: Archer gewinnt die Aquatiker für sich, ein erneuter Kampf um den Planetenkiller entbrennt und schließlich mischen sogar die Sphärenbauer aktiv mit. Am Ende regen sich dann auch noch bei den Insektoiden Zweifel am Plan – allerdings leider zu spät. Die Waffe ist unterwegs zur Erde und nur eine kleine Gruppe um Captain Archer und Reed kann den Planeten noch retten. Dies werden wir aber erst in der nächsten Folge "Stunde Null" (Org. "Zero Hour") sehen, was wohl auch keinen überrascht. Spätestens seit Galaxy Quest wissen wir ja, dass der Timer immer erst in der letzten Sekunde stoppt.

"Countdown" (Org. "Countdown") ist eine der Folgen, Prädikat: "atemberaubend". Bedenkt man den Inhalt, ist es kein Wunder, dass der Schwerpunkt noch deutlicher als letzte Woche in "Der Rat" (Org. "The Council") auf Action liegt. Diese ist auch hervorragend visuell umgesetzt. Die Raumschlacht hat bereits Kinoqualität. Trotzdem werden die Charaktere bei weitem nicht vergessen. So gibt es bei deren Entwicklung meist eher kleinere Momente, wie T'Pols Geständnis gegenüber Trip oder die immer engere Beziehung zwischen Archer und seinen Xindi-Verbündeten. Nachdem nämlich Degra, als der Xindi, welcher den Menschen am nächsten stand, letztes Mal ermordet wurde, zeigen mittlerweile immer mehr der anderen Xindi-Ratsvertreter in bester Trek-Manier Interesse an einer friedlichen Lösung mit den Menschen. Gleichzeitig sammelt Hoshi allerdings deutlich schlechtere Erfahrungen mit den Xindi-Reptilien. Sie wird gefoltert und mit Pasrasiten für deren Zwecke gefügig gemacht. Später kann sie zwar ein MACO-Team retten, doch macht die junge Offizierin auf der Krankenstation keinen guten Eindruck. Es bleibt auf jeden Fall abzuwarten, wie die Reptilien in eine friedliche Beziehung zwischen Xindi und Menschen hineinpassen. Hoshis Rettungsaktion verläuft leider alles andere als optimal. Es war abzusehen, dass die Verlustliste der Menschen noch länger werden würde. Nun hat es also Major Hayes getroffen. Es ist wirklich schade, dass fast alle der bekannteren wiederkehrenden Nebencharaktere jetzt aufs Finale hin einer nach dem anderen sterben müssen. Hayes' Beziehung zu Reed hatte sich ja seit "Der Vorbote" (Org. "Harbinger") offensichtlich gebessert, auch wenn die beiden keine wirklichen Freunde waren. Der Tod des MACO-Majors war aber offensichtlich nötig, denn nun darf beziehungsweise muss Reed mit dem Captain im Finale den Planetenkiller infiltrieren. Außerdem soll dem Zuschauer woll noch einmal klar gemacht werden, dass die Mission der NX-01 keinesfalls ein Zuckerschlecken ist und sogar die besten Offiziere umkommen können. Einen Führungsoffizier kann man da weniger leicht opfern, als einen wiederkehrenden Charakter, während das berühmt-berüchtigte "Ensign-Redshirt-Opfer" beim Zuschauer wohl zu wenig Eindruck hinterlässt.

In einem ihrer Gespräche sind sich Hayes und Reed darüber einig, dass die MACO-Soldaten inzwischen sehr gut in die Crew der NX-01 integriert sind. Sie hätten ihre Außenseiterrolle abgelegt. Mich stört allerdings die Tatsache, dass wir von diesem Integrationsprozess eigentlich nichts gesehen haben. In "Die Xindi" (Org. "The Xindi") gab es eine nette kleine Szene, in der sich Hoshi beim Essen an einen Tisch voller MACOs setzte. Damals wurde recht gut deutlich, dass die Soldaten eine Gruppe von Außenseitern waren, gleichzeitig aber die Besatzungsmitglieder auf diese zugingen. Diese Szene wäre ein sehr guter Grundstein für eine folgende Entwicklung gewesen. Beispielsweise hätten sich ein MACO und ein Besatzungsmitglied – vielleicht ja einer der wenig beschäftigten Ensigns Mayweather und Sato – anfreunden können oder ähnliches. Allerdings kam in dieser Richtung leider gar nichts. Die einzige Beziehung, welche mehr oder weniger kontinuierlich fortgeführt wurde, war die zwischen Reed und Hayes, welche hoffentlich nicht repräsentativ war, denn sonst wäre Enterprise wohl ins Wrestling-Genre abgedriftet. Bereits im Laufe von Star Trek – Voyager hatten es die Autoren versäumt, das Zusammenwachsen von Maquis- und Sternenflottenpersonal etwas genauer darzustellen. Offensichtlich haben die Autoren daraus nichts gelernt und vergeben diese Chance ein zweites Mal. Mir persönlich wäre es auf jeden Fall lieber, nicht nur ein Ergebnis präsentiert zu bekommen, sondern auch die Entwicklung zu dem selbigen. Bedenkt man den Prequel-Charakter von Enterprise ist dies ja eigentlich genau der Anspruch, den die Serie für sich erhebt: Die Entwicklung zu den späteren Serien zu zeigen. Manch einem Fan könnte es vielleicht auch noch negativ auffallen, dass der Planetenkiller der Xindi gerademal zehn Stunden Flugzeit bis zur Erde benötigt. Erinnern wir uns zurück an "Die Ausdehnung" (Org. "The Expanse"), dort brauchte die Enterprise noch mehrere Wochen für die gleiche Strecke. Sicher, die Xindi haben eine bessere Technologie und sind daher wohl schneller, aber das finde ich etwas übertrieben. Andererseits kann man diesen Zug der Autoren wiederum nachvollziehen, denn bräuchte die Waffe länger – und wären es nur mehrere Tage – dann hätten die Menschen genügend Zeit, um eine Verteidigungslinie aufzubauen. Nun liegt es aber an Archer, die Menschheit zu retten.

Positiv:

  • kinoreife Effekte
  • spannende Entwicklungen bei Charakteren und Staffelplot
  • Hoshi rückt etwas in den Vordergrund

Negativ:

  • wieder sehen wir nur Ergebnisse statt Entwicklungen

Wertung

"Der Rat" (Org. "The Council") hatte ein hohes Niveau vorgelegt, "Countdown" (Org. "Countdown") kann dieses halten. Es scheint, als kämen die Autoren allmählich dahinter, wie man auch aus Enterprise eine wirklich gute Star Trek-Serie machen kann. Die Folge erhält ebenfalls acht von zehn Punkten. Sie zeigt einige wichtige Entwicklungen besonders im Bezug auf die Xindi und die Sphärenbauer. In dieser Art darf Enterprise von mir aus noch lange weiter machen. Für die Erde sind die neuen Entwicklungen, wie es scheint, aber vorerst bedeutungslos, denn zwischen ihr und dem Planetenkiller steht nur noch Archers kleine Truppe. Deren Einsatz sehen wir dann nächstes Mal im Abschluss des großen Finales "Stunde Null" (Org. "Zero Hour")…

Review von Bernd Paulus

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Countdown

3.24 – Stunde Null
Zero Hour

Staffel 3, Episode 24: Stunde Null (Zero Hour)Die Erde befindet sich in greifbarer Nähe, worauf Archer, Hoshi, Reed und ein kleines Team den Angriff auf die sich bereits aufladende Supperwaffe der Xindi vorbereiten. Sie versuchen sich vorbei an der Xindi-Eskorte an Bord der Waffe zu schleichen, und sie von innen zu deaktivieren. Dieser Schachzug würde vielleicht die Erde retten, aber den Tod von Archer bedeuten. In der Ausdehnung versucht T'Pol derweil mit der Enterprise eine der wichtigsten Sphären zu zerstören, bevor die wütenden Erbauer der Sphären das Schiff komplett zerstören oder die degenerativen Auswirkungen der Ausdehnung die Besatzung der NX-01 umbringt.

Fakten

  • Erstausstrahlung USA:26.05.2004 (UPN)
  • Erstausstrahlung BRD:27.02.2005 (SAT.1)
  • Produktionsnummer: 076
  • Story:
  • Drehbuch:
  • Musik:
  • Regie: Allan Kroeker  
  • Missionsdatum: 14. Februar 2154

Hauptdarsteller

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Gastdarsteller

Wissenswertes

  • Emmy-Nominierung 2004 für "Outstanding Prosthetic Makeup For A Series, Miniseries, Movie Or A Special," Michael G. Westmore, Makeup Supervisor
  • Produktionsbericht. (27.03.2004)

Weitere Auftritte der Gestdarsteller

[scg_html_scott-macdonald][scg_html_rick-worthy][scg_html_tucker-smallwood][scg_html_josette-dicarlo][scg_html_mary-mara][scg_html_ruth-williamson][scg_html_matt-winston][scg_html_jeffrey-combs][scg_html_j-paul-boehmer][scg_html_bruce-thomas][scg_html_andrew-borba]

Zusammenfassung

An Bord seines Schiffes stößt Commander Dolim mit zwei seiner Männer auf die Zukunft an. Eine Herrschaft der Reptilien sei das Beste für alle Xindi, deshalb wollen sie ihren Platz auf dem Tron nach der Zerstörung der Erde auch einnehmen.

Unterdessen hat Archers Team mit Degras Schiff die Verfolgung des Planetenkillers aufgenommen. Der Primaten-Vertreter versichert, dass sie die Waffe einholen werden. Der Faultier-Vertreter G'Nar versucht auf Degras Pläne des Planetenkillers zuzugreifen, doch diese sind verschlüsselt. Deshalb wird Hoshi gebraucht. Sie ist aber immernoch in schlechtem Zustand. Archer lässt die Pläne auf Padds runterladen und bringt sie in ihre Quartier. Zur gleichen Zeit stellen die Sphärenbauer in ihrer Dimension fest, dass immer mehr Zeitlinien auf einen Erfolg der Menschen hinweisen. Die Anführerin befiehlt, die Hauptkontrollsphäre zu schützen, um den Angriff der Menschen abzuwehren.

Auf der NX-01 laufen derweil die Vorbereitungen für die Ausschaltung von Sphäre 41. Trip berichtet T'Pol, dass der nötige Energiepuls die Schiffssysteme lahmlegen wird. Die Vulkanierin gibt ihm zwei Stunden, um das Problem zu lösen. Tucker protestiert. T'Pol macht ihm klar, dass niemand die Sphärenbauer aufhalten wird, sollte die Erde zerstört werden. Das Schicksal der gesamten Galaxis liegt in ihrer Hand. Auf der Brücke macht Mayweather eine beunruhigende Entdeckung: An der Position von Sphäre 41 gibt es plötzlich ein Anomalienfeld, das auch noch ungewöhnlich dicht ist. Phlox analysiert das Phänomen auf der Krankenstation. Es entspricht der Anomalie, in welcher sie das Versuchskaninchen gefunden haben. Es handelt sich wohl um eine Sicherheitsmaßnahme, die die Menschen fernhalten soll. Die Crew kann im veränderten Raum nur wenige Minuten überleben. Da die NX-01 aber bis auf einen Kilometer an die Sphäre heran muss, will der Doktor ein Mittelchen mischen, welches die Menschen etwas länger bei Bewusstsein hält.

Auf Degras Schiff arbeitet Hoshi an den verschlüsselten Plänen. Sie ist immernoch verstört und vollkommen fertig, weil sie den Reptilien geholfen hat. Archer macht ihr Mut, noch etwas länger durchzuhalten. Ohne sie, werden die Menschen die Waffe nicht überladen können. In deren Zentrum bespricht Dolim mit einem Lieutenant gerade den Plan. Sie werden den Vortex in einiger Entfernung von der Erde verlassen und brauchen dann noch etwas Zeit, bevor sie feuern können. Der Commander will, dass alles so schnell wie möglich abläuft. Zur gleichen Zeit wird Mayweather in den Maschinenraum der Enterprise gerufen. Trip glaubt, eine Systemüberlastung verhindern zu können, wenn er die Energie des Impulsantriebs für den Puls verwendet. Travis wird das Schiff nur mithilfe der Steuerdüsen manövrieren können. Reed stellt derweil den Plan für die Infiltration der Waffe vor. Das Team muss im äußeren Bereich hineinbeamen. Das Zentrum ist zu stark abgeschirmt. Archer besteht darauf, dass Hoshi mitkommt. Immerhin war sie schon an Bord der Waffe. G'Nar möchte wissen, wie das Team rechtzeitig wieder von Bord gehen will. Archer erklärt, er werde die Überladung erst auslösen, sobald die anderen sicher sind, und dann selber fliehen.

Als Archer von der Brücke geht, steht er plötzlich auf einer Aussichtsplattform in einer riesigen Halle voller Leute. Daniels tritt zu ihm und erklärt, sie seien Zeugen eines sehr wichtigen Ereignisses, sieben Jahre in der Zukunft. In der Mitte des Saales wird gerade die Vereinte Föderation der Planeten gegründet – unter anderem von Archer selbst. Daniels erklärt, der Captain spiele eine zentrale Rolle beim Aufbau der Föderation. Archer will davon aber nichts hören und sich lieber um die Xindi-Waffe kümmern. Daniels bittet ihn, die Überladung des Planetenkillers nicht selbst auszulösen. Das Risiko sei zu groß und Archer zu wichtig für die Zukunft. Der Captain entgegnet, es sei noch wichtiger, dass die Erde überlebt, und lässt sich zurückschicken. Während Phlox auf der Krankenstation sein Testament aufzeichnet, kommt T'Pol, um das Mittel gegen den veränderten Raum abzuholen. Die NX-01 erreicht ihr Ziel und alles ist für den Angriff bereit. Die Anomalie um die Sphäre ist inzwischen deutlich gewachsen. Der Crew bleiben maximal fünfzehn Minuten, um die Sphäre zu zerstören. Kurz darauf fliegt das Schiff in die riesige Anomalie.

Archers Team kommt allmählich dahinter, wie man die Waffe überladen kann. Sie müssen den Reaktor zerstören, während das Energiesystem umgekehrt wird. Die Reihenfolge ist aber ausschlaggebend, ansonsten verhindern Notfallsysteme die Überladung. Hoshi ist bereits mit der Entschlüsselung der richtigen Sequenz beschäftigt. Archer verspricht ihr einen ausführlichen Urlaub, sobald alles vorüber ist. Auf der Brücke erfährt er von G'Nar, dass die Waffe nur noch von Dolims Schiff begleitet wird. Dies kommt den Menschen sehr gelegen. Die Reptilien erreichen schließlich die Erde. Sie entdecken keinerlei Verteidigung, einzig eine unbewaffnete Forschungsstation im Orbit der Erde – die Yosemite-Station. Wenig später kommt auch Degras Schiff an, gerade noch rechtzeitig, um mit anzusehen, wie die Reptilien die Yosemite-Station vernichten. Zur gleichen Zeit stellt die Besatzung der Enterprise fest, dass der transdimensionale Raum ihre Haut seltsam verändert. Phlox erklärt, dies sei ungefährlich. Die NX-01 erreicht die Sphäre und beginnt den Strahl abzufeuern. Im Maschinenraum tauchen plötzlich mehrere Sphärenbauer auf und versuchen, das Schiff zu sabotieren.

Als Dolim feststellt, dass mehrere Menschen an Bord von Degras Schiff sind, befiehlt er einen Abfangkurs. Archers Trupp ist bereit, zum Planetenkiller zu beamen. Der Captain weist seine Xindi-Verbündeten an, ihn nur hinüberzubringen und keine Heldentaten zu versuchen. Plötzlich trifft ein weiteres Schiff ein. Es ist Shran, der seine Hilfe anbietet. Zum Ärger der Reptilien geben die Andorianer Degras Schiff Deckung. Während ein Feuergefecht zwischen den beiden großen Schiffen entbrennt, können die Xindi Archers Team auf der Waffe absetzen. Shran stellt klar, dass nun der Captain in seiner Schuld stünde. Die Crew der Enterprise hat derweil Probleme, mit den Sphärenbauern fertig zu werden. Das Waffenfeuer durchdringt die transdimensionalen Wesen wirkungslos. Glücklicherweise weiß Phlox, wie die MACOs ihre Waffen modifizieren müssen, um die Eindringlinge zu treffen. Trip merkt an, dass sie ohne volle Energieleistung für die Zerstörung der Sphäre zu lange brauchen werden. Immerhin können die Sphärenbauer zurückgedrängt werden. Trip hat wieder volle Energie, doch die Zeit wird langsam knapp.

Nachdem einige Reptilien ausgeschaltet sind, beginnt Archer im Zentrum der Waffe, die Energiekupplungen nach Hoshis Anweisungen umzudrehen. Die Arbeit wird verzögert, als weitere Wachen auftauchen. Reed und die MACOs können schließlich alle Reptilien ausschalten. Zur gleichen Zeit wird Dolim klar, dass die Andorianer ihn nur von der Waffe weglocken wollen. Auf der Enterprise wird die Lage kritisch. T'Pol will den Versuch bereits abbrechen, doch Trip hält sie zurück. Als die fünfzehn Minuten um sind, ist auch die Zeit der Sphärenbauer abgelaufen. Trip kann Sphäre 41 den Todesstoß versetzen, woraufhin diese implodiert. Während Travis das Schiff in sichere Entfernung steuert, fällt die Sphäre vollständig zusammen und sendet einen Blitz zur nächsten Sphäre. Auch diese implodiert und sendet einen weiteren Blitz aus. Die Sphärenbauer an Bord der Enterprise lösen sich auf, als das Schiff wieder den Normalraum erreicht. T'Pol stellt fest, dass das Sphärennetzwerk vollständig zusammenbricht. An Bord der Waffe dreht Archer die vorletzte Energiekupplung um. Nun muss der Reaktor zerstört werden. Reed will sich darum kümmern, doch Archer lässt nicht mit sich reden. Er schickt die anderen zum Transporterpunkt. Schweren Herzens gibt Reed ihm die drei Sprengladungen und die Fernsteuerung. Archer verspricht gleich nachzukommen.

Der Planetenkiller hat die Erde beinahe erreicht. Archer schaltet den Reaktor mit zwei Sprengladungen aus und dreht die letzte Kupplung um. Während Alarmsirenen ertönen taucht plötzlich Dolim auf. Archer kämpft mit dem Reptil, scheint aber unterlegen zu sein. Derweil fallen die Schilde um den Antrieb des Reptilien-Kreuzers aus. Shran nutzt die Chance und lässt das Schiff zerstören. G'Nar versucht Archer in Sicherheit zu beamen, doch der Captain ist noch zu tief im Innern der Waffe. Dieser prügelt sich immernoch mit Dolim. Um die beiden herum gibt es immer mehr Explosionen. Die Waffe scheint auseinander zu brechen. Archer gelingt es, die letzte Sprengladung an Dolims Rücken anzubringen und aus sicherer Entfernung zu zünden. Während ein flammendes Inferno ausbricht, rennt Archer los. Kurz darauf explodiert der Planetenkiller im Orbit der Erde.

Die Enterprise wartet am vereinbarten Treffpunkt auf Degras Schiff. Im Kommandozentrum stellen T'Pol und Trip fest, dass es keine Anzeichen für die Sphären mehr gibt. Die Anomalien sind ebenfalls verschwunden, genauso wie die Wolkenbarriere um die Ausdehnung. Allem Anschein nach verwandelt sich die Delphic-Ausdehnung wieder in Normalraum zurück. Trip macht die Ungewissheit über das Schicksal der Erde zu schaffen. T'Pol rät ihm, geduldig zu sein. Tucker wechselt das Thema. Da die Veränderung ihrer Haut noch nicht ganz verschwunden ist, vergleicht er die Vulkanierin mit einem alten Ölgemälde. T'Pol entgegnet beleidigt, sie würde im kommenden Jahr erst 66 und sei noch nicht alt. Trip kann kaum fassen, dass sie ihm endlich ihr Alter verraten hat und will den Grund dafür wissen. Die Vulkanierin erklärt, ihr Volk hält Altersangaben für sehr persönlich. Travis stört das Gespräch mit der Meldung, dass Degras Schiff eingetroffen ist. Da die Kommunikation stark gestört ist, warten Trip und T'Pol an der Luftschleuse. Reed berichtet, dass der Captain die Waffe zerstört hat. Allerdings konnte er nicht mehr rechtzeitig in Sicherheit gebeamt werden.

Ein Aquatiker-Schiff nimmt die NX-01 für den Transport zur Erde auf. Der Primaten-Vertreter kommt an Bord und erklärt, die Menschen würden in weniger als einem Tag zuhause sein. Erfreulicherweise wird der Rat der Xindi wieder zusammenkommen. Die Insektoiden haben bereits eingelenkt und auch die Reptilien werden einsehen müssen, dass die Beschützer nur leere Versprechungen gemacht haben. Archers Opfer werde nicht vergessen werden. Später kommt T'Pol auf die Krankenstation, wo der Doktor mit seinen Tierchen beschäftig ist. Diese sind ungewöhnlich unruhig. T'Pols Haut ist immernoch nicht ganz verheilt. Phlox meint, es brauche noch etwas mehr Zeit. Die Vulkanierin entdeckt Porthos und erkundigt sich nach dessen Wohlbefinden. Dem Hund geht es ähnlich, wie der Crew. Er braucht etwas Zeit, um den Verlust Archers zu verarbeiten. T'Pol spricht Porthos Mut zu und streichelt ihn sogar.

Am nächsten Tag setzt das Aquatiker-Schiff die NX-01 in der Nähe der Erde ab und fliegt zurück. Die Crew der Enterprise bestaunt beim Näherkommen den blauen Planeten. T'Pol befiehlt Hoshi, das Sternenflottenkommando zu rufen. Seltsamerweise antwortet niemand. Plötzlich bemerkt Travis, dass die Orbitalstationen um die Erde verschwunden sind. Hoshi kann niemanden erreichen, auch die Mondkolonie antwortet nicht. T'Pol schickt Tucker und Travis mit einer Fähre nach San Francisco. Als das Shuttle die Wolkendecke durchdringen, sieht alles normal aus. Drei Flugobjekte nähern sich und Trip versucht sie zu rufen. Das Empfangskommitee antwortet allerdings mit Waffenfeuer, genauer gesagt mit altmodischen Projektilwaffen. Dementsprechend sind die Flugzeuge altmodische propeller-getriebene Ein-Mann-Jäger.

Die Schlussszene zeigt ein Lazarett der Nazis, offenbar während des Zweiten Weltkrieges. Drei Offiziere kommen herein. Der Doktor führt sie zu einem bewusstlosen unbekannten Verletzten, der am Vortag mit schweren Verbrennungen eingeliefert wurde. Es ist Archer. Der Doktor möchte wissen, ob die Offiziere die Uniform erkennen. Als er in die Runde blickt, tritt der dritte Offizier aus dem Schatten. Im Gegensatz zu allen anderen ist er definitiv kein Mensch…

Analyse

Da rechnet man noch bis kurz vor Schluss mit einer idyllischen Rückkehr zur Erde nach getaner Arbeit, alles deutet auf ein Happy End und plötzlich wird doch noch ein Cliffhangar draus. Bis jetzt zähle ich das Ende von "Stunde Null" (Org. "Zero Hour") zu den besten Cliffhangarn von Star Trek überhaupt. Mit Sicherheit ist er aber einer der gemeinsten. Innerhalb nur weniger Augenblicke ändert sich alles grundlegend, die gesamte Handlung vollzieht eine 540°-Wende. Die Xindi sind plötzlich unbedeutend, von Sphärenbauern spricht niemand mehr… Aber was bitteschön ist mit der Erde passiert? Wo kommen auf einmal die Nazis her? Und was zur Hölle soll dieser Alien-Nazi??? Wie ihr seht, lässt das Finale der dritten Staffel viele drängende Fragen offen und vor allem viel Raum zur Spekulation. Allerdings sollte man trotzdem die vierzig Minuten Handlung davor nicht vergessen, auf welche wir nun einen genaueren Blick werfen wollen.

Die Auflösung des Staffelplots bring an sich keine größeren Überraschungen. Der Planetenkiller wird im Erdorbit gestoppt und – manch ein Fan hat es wahrscheinlich schon seit "Die Ausdehnung" (Org. "The Expanse") prophezeit haben – die Delphic-Ausdehnung über die Sphären zerstört. Letzteres war wohl die einfachste und im Grunde auch plausibelste Lösung dafür, dass wir von der Delphic-Ausdehnung in späteren Serien nichts mehr gehört haben. Sie existierte einfach nicht mehr. Da nun das Ende der Staffel eingetroffen ist, das man sich genaugenommen schon vor ihrem Beginn hätte denken können, stellt sich natürlich die Frage, ob "Stunde Null" (Org. "Zero Hour") langweilig ist. Dies kann ich mit einem klaren "Nein!" beantworten. Wie schon so manche Enterprise-Folge in der letzten Zeit, beginnt auch das Finale wieder etwas ruhiger. An verschiedenen Fronten werden Pläne geschmiedet, wie man nun weitermachen soll. In dieser Phase gefiel mir vor allem Linda Parks Leistung. Sie hat den Autoren mal wieder richtig blendent vor Augen geführt, welch großes Potential diese durch die Vernachlässigung von Hoshi doch verschwenden. Auf meinem Wunschzettel für die nächste Staffel steht eine stärkere Einbringung von Hoshi (aber natürlich auch den anderen Nebencharakteren) sehr weit oben. Glücklicherweise bekam Ensign Sato zum Abschluss nocheinmal etwas mehr zu tun und nicht nur sie, alle sieben regulären Charaktere wurden in angemessenem Maße in die Story eingebunden. Phlox beispielsweise darf sein Testament machen, eine Angelegenheit die unter Denobulanern offensichtlich sehr beliebt ist, und somit die ansonsten recht dunkle Stimmung etwas auflockern.

Nachdem die Pläne dann geschmiedet sind, beginnt schließlich der finale Kampf. Dieses Mal liegt die Betonung aber deutlich weniger auf einer Weltraumschlacht. Diese haben wir ja schon letztes Mal in "Countdown" (Org. "Countdown") sehr eindrucksvoll gesehen. Stattdessen gibt es einige Kämpfe Mann gegen Mann auf dem Planetenkiller, Schusswechsel mit den Sphärenbauern und natürlich der große Kampf gegen die Zeit. Die nötige Spannung wird vor allem durch rasante und vor allem zahlreiche Schnitte erzeugt. Ständig wechselt das Geschehen von einem Krisenherd zum anderen: erst sind wir an Bord der Xindi-Waffe, dann auf der Enterprise, in der Dimension der Sphärenbauer, auf Degras Schiff, auf Dolims Schiff, auf Shrans Schiff und wieder zurück an Bord der Waffe. Dies kann hin und wieder etwas verwirren, verdeutlicht aber sehr gut den Zeitdruck, unter dem alle stehen und wirkt gekonnt der Gefahr von Langeweile entgegen. Wie erwartet, gewinnen die Menschen natürlich an allen Fronten, weshalb es im dritten Teil der Episode wieder ruhiger wird. Die Crew der NX-01 muss erfahren, dass ihr Captain bei der Zerstörung der Waffe scheinbar unkam, und verabschiedet sich im Frieden von den Xindi. Diese sind inzwischen zu Freunden geworden und werden sich nun wohl wieder ihren internen Problemen widmen. Demnach vermute ich wohl, dass wir vorerst nicht mehr sehr viel von ihnen sehen werden. Es wäre aber schön, wenn die Autoren sie nicht ganz vergäßen und hin und wieder Auskunft über ihre Entwicklung gäben. In jedem Fall bleibt in diesem Teil der Folge nocheinmal Zeit für einige persönlichere Momente, die sich hauptsächlich mit Trip und T'Pol beschäftigen. Seit "E²" (Org. "E²") ist wohl abzusehen, dass sich zwischen den beiden eine ernsthaftere Beziehung entwickeln wird, wobei ich die Autoren doch darum bitten würde, es den beiden nicht zu einfach zu machen. Nach ihrem Geständnis in "Countdown" (Org. "Countdown") macht T'Pol nun aber einen weiteren Schritt auf Trip zu und nennt ihm ihr Alter. Die Veränderung ihres Charakters ist inzwischen recht deutlich spürbar, fällt aber keinesfalles negativ auf. Ich bin in jedem Falle gespannt, wie sich diese auf ihre nächste Begegnung mit anderen Vulkaniern auswirkt.

Allerdings ist bekanntlich nicht alles Gold, was glänzt, und so kann man "Stunde Null" (Org. "Zero Hour") auch nicht als perfekt bezeichnen. Der größte Schwachpunkt ist in meinen Augen sicherlich das Fehlen, jeglicher Verteidigung der Erde. In "Die Ausdehnung" (Org. "The Expanse") war die Enterprise noch nicht ganz in Sichtweite der Erde und bekam schon Unterstützung von drei Erdenschiffen, als die Klingonen angriffen. Und dieses Mal? Nichts! Absolut nichts! Selbst wenn man annimmt, dass Archer die Sternenflotte nicht vor dem sich nähernden Planetenkiller gewarnt hätte – was ich übrigens für sehr unwahrscheinlich und unlogisch halte – müsste man doch eigentlich davon ausgehen, dass die Erde wenigstens ein paar einsatzbereite Schiffe in der Nähe haben müsste. Immerhin ermöglicht das Fehlen einer menschlichen Verteidigung den Einsatz der Andorianer und der Führung von Shran. Es ist wirklich toll, zu sehen, wie unsere blauen Freunde praktisch aus dem Nichts auftauchen, um den Menschen zu helfen. Zur Abwechslung ist nun einmal Shran derjenige, der hilft, nicht aber ohne zu betonen, dass Archer jetzt in seiner Schuld steht und nicht umgekehrt. Es ist nur schade, dass die Andorianer so plötzlich verschwinden, wie sie aufgetaucht sind. Nachdem Dolims Schiff zerstört ist, sind auch sie leider nicht mehr zu sehen. Allerdings spielt das Auftachen der Andorianer noch eine weitere wichtige Rolle. Nachdem die Menschen schon mehrfach den Andorianern geholfen haben, setzen sich diese nun ebenfalls völlig uneigennützig für das Wohl der "Pinkskins" ein. Dies stellt wohl einen weiteren wichtigen Schritt auf dem Weg zur Gründung der Föderation dar. Außerdem sehen wir mittels einer kleinen Zeitreise sogar die Gründungszeremonie der Föderation. Zwar läuft sie nur im Hintergrund ab, doch wir erfahren, dass Archer einer der Unterzeichner ist, weshalb er in der Vergangenheit schon mehrfach von Daniels als unersetzlich für den Verlauf der Zeitlinie bezeichnet wurde. Dies sind in jedem Fall deutliche Zeichen, dass die Autoren – entgegen der Befürchtungen mancher Fans im Laufe der vergangenen Staffel – keinesfalls "von ihrem Weg abgekommen" sind. "Stunde Null" (Org. "Zero Hour") deutet klar an, dass am Ende von Star Trek – Enterprise die Gründung der Föderation stehen wird. Es wäre nur allmählich an der Zeit, die Tellariten richtig einzubauen und auch den Andorianer-Vulkanier-Konflikt noch genauer zu behandeln…

Positiv:

  • Alle Charaktere werden sinnvoll eingesetzt
  • Der Weg zur Föderation wird angedeutet
  • Der Staffelplot wird befriedigend abgeschlossen

Negativ:

  • Die Verteidigung der Erde fehlt

Wertung

Mit "Stunde Null" (Org. "Zero Hour") wird nun der große Staffelplot um die Xindi und ihre Waffe abgeschlossen. Die Episode kann nocheinmal an das gute Niveau der letzten beiden Folgen anschließen und erhält ebenfalls acht von zehn Punkten. Kurz vor Schluss wird aber gleich wieder ein neuer Plot begonnen, wobei wir wieder beim Cliffhangar angelangt werden. Inhaltlich kann man noch nicht viel sagen, es wurde einfach zu wenig gezeigt, um sicher zu sagen, was uns im kommenden Jahr erwarten wird. Demnach kann ich erst im Herbst entscheiden, ob es sich um einen genialen Schachzug oder den größten Fehler überhaupt handelt. Auf jeden Fall erfüllt der Cliffhangar seinen Zweck. Er kommt vollkommen unangekündigt und überraschend, wodurch der Zuschauer völlig unvorbereitet getroffen wird. Dadurch wird ein (übrigens verdammt drängendes) Interesse beim Zuschauer geweckt, im nächsten Herbst wieder einzuschalten. Genau dies ist auch beabsichtigt. Egal, ob man die neue Wendung begrüßt oder verteufelt, man will wissen, wie es weitergeht. Nun liegt es an den Autoren, im nächsten Jahr etwas aus diesem Potential zu machen. Lassen wir uns überraschen, wie der Nazi-Alien in die Serie passt. Ich persönlich bin schon sehr gespannt.

Fehler

  • Am Ende von "Countdown" (Org. "Countdown") war die Krankenstation mit Verletzten überfüllt. Während "Stunde Null" (Org. "Zero Hour"), also nur wenige Stunden später, ist sie aber vollkommen leer.
  • T'Pol gibt bei ihrem Logbucheintrag als Datum den 14. Februar 2152 an.

Review von Bernd Paulus

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Zero Hour

4.01 – Sturmfront
Storm Front

Staffel 4, Episode 1: Sturmfront (Storm Front)Wir schreiben das Jahr 1944. Ort: New York. Captain Archer befindet in der Gefangenschaft von Nazis, die zum grössten Teil Menschen sind. Als Archer in einem Jeep zu einem Verhör transportiert wird, wird der Jeep überfallen. Archer wird schliesslich in der Wohnung einer gewissen Alicia Silvers wach, einer Symaptisantin einer Wiederstandsbewegung.

Fakten

  • Erstausstrahlung USA: 08.10.2004 (UPN)
  • Erstausstrahlung BRD: 12.02.2006 (SAT.1)
  • Produktionsnummer: 077
  • Story:
  • Drehbuch: Manny Coto
  • Musik:
  • Regie: Alan Kroeker  
  • Missionsdatum: 1944

Hauptdarsteller

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Gastdarsteller

* In der Internet Movie Database (IMDb) trägt sein Charakter den Namen "Salvatore".

Wissenswertes

  • Produktionsbeginn war der 15. Juli (20.07.2004)
  • Ab der vierten Staffel wurde Star Trek: Enterprise erstmals mit einer Digitalkamera anstatt mit einer herkömlichen Kamera aufgenommen. Dadurch erhalten die Bilder eine bessere Auflösung, was man hinterher – durch den Einsatz von Filtern, aber nicht mehr bemerken wird. (20.07.2004)
  • Rick Berman zufolge sollte die vierte Staffel nicht mehr aus einem Großen, sondern mehrere kleineren Handlungsbögen bestehen. Dabei soll u.a. der Xindi-Handlungsbogen aufgelöst werden. (06.07.2004)
  • Berichten zufolge sollen Außerirdische, die Nazis während des 2. Weltkrieges unterstützen. Archer befindet sich in deren Gefangenschaft. Derweil stirbt Daniels auf der Krankenstation der Enterprise. (07.07.2004)
  • Produktionsbericht. (01.08.2004)

Weitere Auftritte der Gastdarsteller

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Tom Wright
VOY 2.24 "Tuvix" – Tuvix
Jack Gwaltney
ENT 4.02 "Sturmfront, Teil 2" – Vosk
Steve R. Schirripa
ENT 4.02 "Sturmfront, Teil 2" – Carmine
Golden Brooks
ENT 4.02 "Sturmfront, Teil 2" – Alicia Silvers
Christopher Neame
VOY 1.12 "Helden und Dämonen" – Unferth
ENT 4.02 "Sturmfront, Teil 2" – deutscher General

Zusammenfassung

Beim Versuch mit der Fähre in San Francisco zu landen, werden Tucker und Mayweather von altertümlichen amerikanischen P-51-Jagdflugzeugen angegriffen. Schließlich zwingt sie Geschützfeuer zum Rückzug in den Orbit.

Unterdessen findet sich Captain Archer im Gewahrsam der Nazis wieder. Mittlerweile hat er sich von seinen Verbrennungen einigermaßen erholt und wird an einen anderen Ort verlegt. Unterwegs wird der Konvoi allerdings von Widerstandskämpfern überfallen. Archer kann in den Wald fliehen. Schließlich sieht er sich dem Pistolenlauf eines Widerstandskämpfers gegenüber. Im Orbit analysieren die restlichen Senioroffiziere der NX-01 derweil die Lage. Hoshi hat eine Ansprache von Winston Churchill, sowie militärischen Funkverkehr abgefangen. T'Pol will die Sensoren überprüfen lassen, woraufhin Trip gereizt erklärt, sie wären zweifellos 200 Jahre in der Vergangenheit, was die Projektile in der Hülle der Fähre beweisen. T'Pol weist Reed daraufhin an, auch nach Anomalien in der Umgebung zu suchen. Travis fragt sich, ob sie wirklich zufällig hergelangt sind. Unterdessen krabbelt in einem Korridor der Schiffes ein alter Bekannter an der Decke: Silik.

In einem geheimen Stützpunkt berichtet ein außerirdischer Nazi-Offizier dem außerirdischen Anführer von Archers Flucht. Dieser ist nicht sehr erfreut. Bei Archer wurde ein Kommunikator gefunden, weshalb der Anführer ihn für einen temporalen Agenten hält. Er befürchtet, dass ihre Operation entdeckt wurde. Der außerirdische Offizier leitet sofort eine Suche nach Archer ein. Auf der Enterprise besucht Trip T'Pol im Bereitschaftsraum und entschuldigt sich für sein rüdes Verhalten bei der Besprechung. Die plötzliche Krise so kurz vor der Heimkehr war ihm zuviel. T'Pol kann das verstehn. Auch sie hatte sich auf einen Besuch Vulkans gefreut. Reed kommt herein und berichtet, dass etwas mit dem Funkverkehr, welchen Hoshi abgefangen hat, nicht stimmt. Es gibt Meldungen über Kämpfe in Virgina und Ohio. Die Nazis haben Nordamerika eigentlich nie erreicht, nun kontrollieren sie aber die gesamte Ostküste der USA. Auf der Krankenstation kümmert Phlox sich unterdessen um Porthos. Plötzlich taumelt Daniels herein. Er ist in üblem Zustand.

Archer erwacht auf der Couch einer Frau, die ihn gerade pflegt. Sie stellt sich als Alicia Travers vor und ist Mitglied der amerikanischen Widerstandsbewegung. Nach dem Überfall auf den Konvoi wurde Archer in ihr Appartment gebracht, nun kümmert sie sich um ihn. Bei einem Blick aus dem Fenster entdeckt Archer deutsche Soldaten, die in der Stadt patroullieren. Alicia erklärt ihm, er befände sich im Jahr 1944 in New York City…

Im Weißen Haus, das von den Nazis kontrolliert wird, zeigt der außerirdische Anführer dem deutschen General einen Film über einen Waffentest. Seine Leute sind dabei, Plasmagewehre für die Nazis zu entwickeln. Allerdings gibt es noch Probleme bei der Energieversorgung, da in dieser Zeit keine geeigneten Energiezellen verfügbar sind. Der Außerirdische verlangt zusätzliche Rohstoffe. Der General ist zunächst dagegen. Die Kriegsgüterproduktion müsse weiter verstärkt werden. Der Außerirdische verspricht aber, mit den zusätzlichen Mitteln überlegene Waffen zu bauen, die jeglichen Widerstand gegen die Nazis zum Scheitern verurteilen würden. Der General gibt nach. Auf der Enterprise klärt Phlox T'Pol über Daniels' Zustand auf. Teile seines Körpers sind dramatisch gealtert, während andere stark verjüngt wurden. Die Ursache ist unklar, allerdings bleibt dem temporalen Agenten nicht viel Zeit. T'Pol will baldmöglichst mit ihm sprechen.

Während Nazi-Schergen die New Yorker Bevölkerung terrorisieren erhalten Archer und Alicia Besuch von drei Widerstandskämpfern. Einer ihrer Mitstreiter, Vic, wurde gefangen genommen. Die Gestapo hat auf Archer ein Kopfgeld ausgesetzt. Der Anführer der Gruppe, Sal, will von ihm wissen, weshalb. Der Captain schweigt allerdings. Sal schlägt vor, die Wohnung zu verlassen, falls Vic auspacken sollte. Alicia will ihr Heim aber nicht verlassen. Die drei Männer gehen wieder, um weitere Informationen zu sammeln. Zur gleichen Zeit erwacht Daniels und gibt zu, die NX-01 in die Vergangenheit gebracht zu haben. Der Temporale Kalte Krieg sei nicht länger kalt. Mehrere temporale Agenten wurden angewiesen, die Geschichte zu verändern. Die verschiedenen Fraktionen versuchen sich gegenseitig auszulöschen. Die NX-01 könne nicht mehr in ihre Zeit zurück, da diese nicht mehr in der bekannten Form existiere. T'Pol müsse "ihn" unbedingt aufhalten. Daniels wird wieder bewusstlos, bevor die Vulkanierin mehr erfahren kann.

Der außerirdische Offizier erstattet seinem Anführer Bericht. Mittlerweile wurden mehrere mutmaßliche Widerstandskämpfer gefangen. Dies dürften sie zu Archer führen. Die Außerirdischen haben zudem auch die Enterprise im Orbit der Erde entdeckt. Archer isst derweil mit Alicia zu abend. Er erzählt ihr von einem Nazi-Offizier, den er im Lazarett gesehen hat. Dieser war, mit grauen Haut und rot leuchtenden Augen, kein Mensch. Alicia erklärt, Sal hätte solche Geschichten schon erwähnt. Archer will mehr erfahren. Im Hangar der Enterprise repariert Trip die Fähre. Plötzlich steht Silik mit gezückter Waffe hinter ihm. Dieser fordert ihn auf, in die Fähre zu klettern. Trip versucht den Suliban zu überwältigen, wird dabei aber niedergeschossen. Wenig später bemerkt Mayweather auf der Brücke den Start einer Fähre. Reed misst ein Suliban-Lebenszeichen an Bord. T'Pol lässt die Fähre beschießen und zwingt Silik zu einer Notlandung.

In New York treffen sich Archer und Alicia mit Sals Helfer Carmine. Der Captain erzählt von dem Außerirdischen und Carmine verspricht, mit Sal zu reden. Auf der Enterprise schlussfolgert T'Pol, dass Daniels sie vor Silik warnen wollte. Leider ist dieser trotzdem geflohen. Reed konnte das Gebiet, in dem die Fähre gelandet ist, immerhin eingrenzen. Trip ist verwirrt, da Silik ihn aus dem Hangar getragen hat, bevor er startete. In der Nacht treffen sich Sal, Carmine, Archer und Alicia mit dem Informanten Joe Prazki. Dieser berichtet Archer von einem Kunden, der Interesse an Aktivitäten von Widerstand und Gestapo hat und nicht wie ein Mensch aussieht. Archer will mit diesem Kunden sprechen. Sal zwingt Prazki, ein Treffen zu arrangieren.

Während Trip und Mayweather auf die Oberfläche beamen, um die Fähre zu suchen, warten Archer und die anderen auf Prazkis Kunden. Sal erzählt dem Captain von der Widerstandsbewegung, die sich aus unterschiedlichsten Personen, bis hin zu Gangmitgliedern und Mafiosis zusammensetzt. Als der Kunde eintrifft, gibt Sal Archer eine geladene Pistole. Der Unbekannte wird umzingelt und entwaffnet. Als er ins Licht tritt, erkennen die Menschen sein Gesicht. Es ist einer der außerirdischen Nazi-Offiziere. Archer findet in dessen Tasche einen Kommunikator. Er will Informationen über die Absicht der Außerirdischen, doch der Gefangene schweigt. Also schießt Sal ihm in die Hand, woraufhin er redsamer wird. Die Außerirdischen seien gestrandet und würden mithilfe der Deutschen einen Zeitkanal bauen, mit dem sie in ihre eigene Zeit zurückkehren könnten. Weiterhin hätten sie Archer als temporalen Agenten identifiziert und auch sein Schiff im Orbit entdeckt. Plötzlich ertönt eine Alarmsirene. Der Außerirdische verrät nicht, wo der Zeitkanal gebaut wird und verspricht, Archer aus der Geschichte auszulöschen. Sal erschießt ihn kurzerhand.

Zur gleichen Zeit entdecken Trip und Travis die Fähre im Wald außerhalb New Yorks. Silik ist verschwunden, das Shuttle sehr schwer beschädigt. Als Reed von der Enterprise aus näherkommende Fahrzeuge entdeckt, plazieren Trip und Travis Sprengladungen am Wrack. Unterdessen wollen Sal und Carmine endlich wissen was los ist. Sie haben mitbekommen, dass Archer offensichtlich aus der Zukunft stammt. Der Captain erklärt, dass sie gerade einem Außerirdischen begegnet sind. Alicia meldet sich zu Wort. Etwas stimmt nicht mit den "Passanten" in der näheren Umgebung. Plötzlich stürmen deutsche Soldaten aus einem Haus und erschießen Sal. Während Carmine ihnen den Rücken freihält, flüchten Archer und Alicia in eine Seitengasse. Schließlich landen die beiden aber in einer Sackgasse. Archer versucht die Enterprise mit dem Kommunikator des Außerirdischen zu erreichen, Alicia hält die Soldaten mit einer Pistole auf Abstand.

Im Wald erreicht ein Suchtrupp der Nazis die Fähre. Tucker und Mayweather verstecken sich zwischen den Bäumen und zünden die Sprengsätze. Dann ergreifen die beiden die Flucht, werden aber schon kurz darauf von zwei anderen Fahrzeugen gestellt. Auf der Brücke der NX-01 verliert Hoshi den Kontakt zu den beiden, macht dafür aber die Explosion verantwortlich. Gleichzeitig empfängt sie ein anderes schwaches Signal. Zur allgemeinen Überraschung meldet sich der totgeglaubte Captain Archer. Alicia ist mittlerweile die Munition ausgegangen. Als der außerirdische Anführer die beiden Widerständler stellen will, werden sie auf die Enterprise gebeamt. Archer kommt auf die Brücke und wird dort herzlich begrüßt.

Etwas später steht fest, dass Trip und Travis in die Hände der Nazis gefallen sind. Archer trägt T'Pol auf, den außerirdischen Kommunikator zu untersuchen, um deren Funkverkehr abhören zu können. Dann geht er zur Krankenstation. Dort liefert Daniels endlich Antworten: Die Außerirdischen gehören einer Rasse namens Na'Kuhl an, der gefährlichsten Fraktion im Temporalen Krieg. Ihr Anführer ist Vosk, ein Fanatiker, der die Temporalen Abkommen gebrochen hat. Kurz bevor er gefasst werden konnte, gelang ihm die Flucht in die Vergangenheit, wo er genügend Kräfte sammelte, um die Zeitpolizei bei seiner Rückkehr in die Zukunft zu besiegen. Dann hat er den Temporalen Krieg ausgelöst, der droht, die Zeit selbst zu zerstören. Daniels hat die NX-01 hergebracht, da Vosk nur hier aufgehalten werden kann. Wenn Archer Erfolg hat, wird die ursprüngliche Zeitlinie wieder hergestellt werden. Archer spricht Daniels auf den Zeitkanal an. Der temporale Agent erklärt, die Na'Kuhl müssten diesen bauen, um in ihre Zeit zurückzukehren. Da sie Technologie des 20. Jahrhunderts verwenden, muss das Gerät enorme Ausmaße haben. Mit letzter Kraft weist Daniels Archer an, den Zeitkanal zu zerstören. Dann stirbt er.

Tucker und Mayweather werden zu Vosk gebracht. Dieser verspricht, ihnen Informationen zu entlocken. Die beiden sollen für die Befragung vorbereitet werden. Dann geht der außerirdische Anführer in ein Labor, um einen Test zu beobachten. Er tritt auf eine Aussichtsplattform und blickt auf eine enorme Halle. Darin erstreckt sich der riesige Zeitkanal.

to be continued…

Analyse

Da wären wir also wieder, zurück in einem neuen Jahr. Viele Wochen haben wir "Sturmfront" (Org. "Storm Front") entgegen gefiebert, um endlich zu erfahren, was sich hinter dem Alien-Nazi verbirgt. Um ehrlich zu sein, ich weiß immernoch nicht, ob ich lachen oder weinen soll.

"Sturmfront" (Org. "Storm Front") gibt uns nach dem großen Knall in "Stunde Null" (Org. "Zero Hour") einige Antworten und wartet mit wichtigen Entwicklungen im Temporalen Kalten Krieg (der offensichtlich nicht mehr so kalt ist) auf. Darüber hinaus ist die Folge aber vor allem eines: actionlastig. Das hätte man sich aber auch denken können. Was soll man auch sonst erwarten, bei einer Folge, die in einer alternativen Realität während des 2. Weltkriegs spielt? Wo wir gerade bei Erwartungen sind: Ich hätte von Star Trek etwas mehr Niveau erwartet, was die Darstellung der deutschen Soldaten angeht. Leider werden uns nur die klischeehaften "dummen Nazis" gezeigt, die vor allem als Kanonenfutter taugen. Gutes Beispiel: Als auf Archer bereits ein Kopfgeld ausgesetzt wurde (!!!), treffen er und Alicia auf eine deutsche Patrouille. Die beiden Soldaten sind aber so sehr damit beschäftigt, das Paar anzupöbeln und Alicia wegen ihrer Hautfarbe zu beleidigen, dass sie den Flüchtling nicht erkennen…

Im Großen und Ganzen ist "Sturmfront" (Org. "Storm Front") eigentlich ganz kurzweilig gehalten. Die visuellen Effekte machen auch in der vierten Staffel trotz der Budget-Kürzung noch einen relativ guten Eindruck. Zwischen den rasanten Action-Szenen gibt es auch ein paar wenige ruhigere Momente, in denen auch die Charaktere zum Zug kommen. Beispielsweise erklärt Trip, dass ihm diese plötzliche neue Krise im ersten Moment zu viel des Guten war, weshalb er T'Pol in einer Besprechung anschnauzt. In einer anderen Szene erzählt Alicia Archer, wie ihre Nachbarn den Nazis trotzen, in dem ein Grammophon jeden Abend Musik spielt und Nacht für Nacht von einem Haus zum nächsten wandert, um den Soldaten zu entgehen. Mir gefällt es immer, wenn solche kleinen Momente passend in die Handlung eingestreut werden.

Zwischen all den Gefechten bleibt natürlich auch Zeit, um von den neusten Entwicklungen im Temporalen Kalten Krieg zu berichten. Der hat sich offensichtlich für die Menschheit sehr unvorteilhaft entwickelt, was Daniels nun korrigieren will. Hier liegt aber mal wieder das Problem, das droht sowohl die Episode, als auch den gesamten Temporalen Krieg unlogisch zu machen: Wenn Daniels in die Zeit eingreifen kann, um Vosks Plan zu verhindern, muss Vosk doch auch in die Zeit eingreifen können, um Daniels daran zu hindern, ihn aufzuhalten. Daraus ergäbe sich schließlich ein Teufelskreis. Allerdings sollten wir wohl den zweiten Teil abwarten, um hier ein endgültiges Urteil zu fällen. "Sturmfront" (Org. "Storm Front") lässt nämlich noch genügend Fragen im Raum stehen, allen voran natürlich die Rolle Siliks, der bisher noch nicht viel zu tun hatte. Es zeichnet sich aber ab, dass er auf der selben Seite wie die Menschen kämpft. Warum hätte er Trip sonst am Leben lassen sollen (mal davon abgesehen, dass dieser ein Hauptcharakter der Serie ist)? Insgesamt denke ich inzwischen aber, dass die Entscheidung der Autoren, den Temporalen Krieg abzuschließen, richtig war. Auch wenn der Cliffhangar bisher akzeptabel aufgelöst wurde, kann die Eröffnungsfolge der neuen Staffel "Stunde Null" (Org. "Zero Hour") sicher nicht das Wasser reichen.

Positiv:

  • kurzweilige Story

Negativ:

  • die "dummen" Nazi-Soldaten als Kanonenfutter

Wertung

Insgesamt gesehen bietet "Sturmfront" (Org. "Storm Front") zwar eine kurzweilige Stunde Unterhaltung, trotzdem mangelt es noch hier und da. Nach dem tollen großen Finale der dritten Staffel liegt das Niveau doch wieder etwas tiefer. Die Episode erhält sechs von zehn Punkten. Wie die obigen Zeilen wohl erkennen lassen, bin ich aber immernoch etwas unentschlossen, was ich von der ganzen Geschichte um die Alien-Nazis eigentlich halten soll. Eine klare Antwort wird hier aber nur der zweite Teil geben können, auf den ich nach wie vor, sehr gespannt bin. Der Kampf um die Zeit hat begonnen. Mal sehen, wie unsre Helden da wieder raus kommen…

Review von Bernd Paulus

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Storm Front

4.02 – Sturmfront, Teil 2
Storm Front, Part II

Staffel 4, Episode 1: Sturmfront, Teil 2 (Storm Front, Part II)Archer und Silik – die sich beide immer noch nicht leiden können – müssen zusammenarbeiten, um den Plan des Außerirdischen Vosk zu verhindern. Vosk ist der Verantwortliche unter den Na'kuhl, der die Veränderungen in der Zeitlinie durchgeführt war, die es den Nazis ermöglichten 1944 die Ostküste der Vereinigten Staaten zu erobern. Wenn Archer und Silik versagen, wird der "Temporale Kalte Krieg" nicht länger "kalt" bleiben, sondern könnte zur Zerstörung der Zeit selbst führen.

Fakten

  • Erstausstrahlung USA: 15.10.2004 (UPN)
  • Erstausstrahlung BRD: 19.02.2006 (SAT.1)
  • Produktionsnummer: 078
  • Story:
  • Drehbuch: Manny Coto
  • Musik:
  • Regie: David Straiton  
  • Missionsdatum: 1944

Hauptdarsteller

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Gastdarsteller

* In der Internet Movie Database (IMDb) trägt sein Charakter den Namen "Salvatore".

Wissenswertes

Weitere Auftritte der Gastdarsteller

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Jack Gwaltney
ENT 4.01 "Sturmfront" – Vosk
Christopher Neame
VOY 1.12 "Helden und Dämonen" – Unferth
ENT 4.01 "Sturmfront" – deutscher General
Steve Schirripa
ENT 4.01 "Sturmfront" – Carmine
Golden Brooks
ENT 4.01 "Sturmfront" – Alicia Silvers

Zusammenfassung

In der Wochenschau der Nazis wird der Einzug deutscher Truppen in New York und ein Besuch des Führers im Big Apple gezeigt. Die Propaganda-Sendung zeigt Menschenmengen, die dem Führer auf dem Time Square zujubeln und feiert die "Vereinigung" von Deutschland mit den USA.

Im Weißen Haus treffen sich Vosk und der deutsche General. Letzterer ist besorgt, da die Geheimdienste einen baldigen Angriff der Alliierten erwarten. Er fordert Vosk auf, endlich die verbesserte Flugzeugstaffel zu liefern. Der Außerirdische lehnt aber ab. Als der General ihm droht, stellt Vosk klar, dass er am längeren Hebel sitzt und seine Geduld mit dem Nazi-General nicht ewig währt. Auf der Enterprise unterhält sich Archer mit Alicia. Diese muss die neuen Informationen über Zeitreisen, Raumschiffe, Außerirdische und dergleichen erst noch verarbeiten. Archer bietet ihr an, sie an ein ruhiges, sicheres Plätzchen auf der Erde zu bringen. Alicia möchte aber nicht wegrennen. Der Captain hat damit gerechnet und erzählt ihr von Trips und Mayweathers Verschwinden. Sie will sich im Widerstand umhören. Archer verspricht, dass sie die Nazis aufhalten werden. Zunächst muss Alicia aber zurück nach New York.

Im Labor der Na'Kuhl beginnt unter Vosks Aufsicht ein Test des Zeitkanals, der aber scheitert. Die Wissenschaftler arbeiten eifrig an der Behebung von Fehlern. Ein außerirdischer Offizier, Kraul, berichtet, dass die Gefangenen laut dem Ergebnis der Verhöre wohl keine temporalen Agenten sind. Vosk stimmt zu, bezweifelt aber, dass sie zufällig hier sind. Den Na'Kuhl läuft langsam die Zeit davon. Die Deutschen werden ungeduldig und Vosk will sie nicht mit Waffen ausstatten, die gegen ihn eingesetzt werden könnten. Kraul weist er an, die Gefangenen medizinisch versorgen zu lassen. Unterdessen werden Trip und Travis in eine Zelle getragen. Beide wurden offensichtlich gefoltert. Als Trip langsam zu sich kommt, sieht er Silik an der Decke krabbeln. Dieser stürzt sich auf den Ingenieur.

Inzwischen hat Reed den Fehler in der Zeitlinie gefunden: 1916 wurde Lenin ermordet. Dadurch wurde Russland nicht kommunistisch und keine Gefahr für Nazi-Deutschland. Hitler konnte sich auf den Westen konzentrieren und die USA überfallen. Die Na'Kuhl sind aber noch nicht lange genug auf der Erde, um dafür verantwortlich zu sein. Berichten zufolge löste sich Lenins Mörder in Luft auf. Womöglich war dies eine Attacke im Temporalen Krieg, dessen Ausbruch die Enterprise-Crew gerade zu verhindern versucht. Hoshi empfängt unerwartet eine Nachricht von Vosk. Dieser will sich an einem neutralen Ort mit Archer treffen, um die Gefangenen zurückzugeben.

Der Captain beamt mit zwei MACOs in ein Waldgebiet, während Vosk und drei Soldaten in einem Auto eintreffen. Sie haben Trip und Travis dabei. Vosk lässt die beiden gehen, woraufhin sie auf die NX-01 gebeamt werden. Der außerirdische Anführer will nun mit Archer reden. Er erklärt, die temporalen Agenten seien eine tyrannische Sekte, welche die Zeitlinie zu ihrem Nutzen manipuliere. Immerhin mache Vosk keinen Hehl aus seiner Absicht, die Zeitlinie – angeblich zum Wohle aller Völker – ändern zu wollen. Er bietet Archer an, die NX-01 in ihre Zeit zurückzubringen, wenn er die Ressourcen des Schiffes nutzen darf. Außerdem wolle er die Zeitlinie wieder herstellen, nachdem er die temporalen Agenten besiegt hat.

Archer erhält Bedenkzeit und kehrt auf sein Schiff zurück. In der Krankenstation untersucht Phlox Trip und Travis. Während Archer von Vosks Vorschlag berichtet, bemerkt der Doktor, dass nicht Trip sondern Silik vor ihnen sitzt. Er weist Archer unauffällig darauf hin und ruft die MACOs. "Trip" erzählt vom Komplex, in dem sie gefangen waren. Die Enterprise-Crew konnte diesen bereits ausfindig machen. Allerdings wird er von einem Energiefeld beschützt. Allmählich bemerkt Silik, dass etwas nicht stimmt. Er ergreift die Flucht und wird im Korridor von zwei MACOs betäubt. Auf der Erde wird Carmine von Alicia medizinisch versorgt. Er konnte ebenfalls lebend aus dem Hinterhalt der Nazis entkommen. Er hat in Alicias Tasche einen Kommunikator gefunden und will wissen, wo Archer ist. Der Widerstandskämpfer kann Alicias plötzliche Geheimniskrämerei nicht verstehen.

Im Zellentrakt der Enterprise verhört Archer Silik. Er will wissen, wo Trip ist. Der Suliban schweigt. In dessen Tasche wurde eine Disk mit Bauplänen von Vosks Unterschlupf gefunden. Archer vermutet, dass Silik für seinen Auftraggeber die Pläne einer Zeitmaschine stehlen sollte, damit dieser auch durch die Zeit reisen kann. Nun kam der Suliban auf die Enterprise, um zurück in die Zukunft zu gelangen. Silik kommentiert die Theorie nicht. Trip erwacht derweil gefesselt in einem Nebenraum in Vosks Hauptquartier. Etwas später meldet sich das Na'Kuhl-Oberhaupt wieder bei Archer. Inzwischen wurde der Daten-Diebstahl bemerkt. Archer gibt zu, den Dieb an Bord zu haben. Er wird ihn aber genauso wenig herausgeben, wie die gestohlenen Daten. Der Captain lehnt Vosks Friedensangebot ab. Daraufhin lässt dieser eine Plasmakanone abfeuern. Da die Phasenkanonen nicht durch den Schutzschild des Gebäudes dringen, bewegt sich die Enterprise außer Reichweite.

Waffen und Antrieb der NX-01 wurden bei dem kurzen Schusswechsel beschädigt. Archer weist T'Pol an, in den Plänen des Na'Kuhl-Komplexes einen Weg zur Abschaltung des Schildes zu finden. Dann geht er wieder zu Silik. Der Suliban soll ihm helfen, in Vosks Unterschlupf einzudringen. Silik stimmt zu, da auch er Vosk aufhalten will. Archer hat bereits einen Plan, wie er auch ohne genetische Verbesserung in die Fabrik eindringen kann. Dank Siliks Datendisk macht T'Pol eine Konsole aus, an welcher der Schild des Na'Kuhl-Komplexes abgeschaltet werden kann. Archer befiehlt, das Gebäude zehn Minuten nach Ausfall des Schildes zu zerstören. Die Enterprise ist inzwischen wieder dazu in der Lage, auch wenn die Zielerfassung noch nicht repariert ist. Archer und Silik beamen zeitgenössisch gekleidet auf die Erde.

Vosk erhält Besuch vom deutschen General. Die Amerikaner haben eine Gegenoffensive gestartet. Der General fordert die Lieferung der verbesserten Flugzeuge. Vosk willigt ein, in sechs Stunden zu liefern. Als sie alleine sind, erklärt er Kraul, dass sie in der kommenden Nacht in ihre Zeit zurückkehren werden. Obwohl alle bisherigen Tests scheiterten, ist der Na'Kuhl-Anführer überzeugt, dass der Kanal dieses Mal stabil sein wird. Unterdessen kann Trip eine Lampe zertrümmern und mit den Scherben seine Fesseln zerschneiden.

Silik und Archer schleichen durch das nächtliche New York. Der Suliban hat sich mittlerweile als Mensch getarnt. Er ist von der agressiven Vergangenheit der Menschen beeindruckt. Archer möchte wissen, warum die Suliban sich nicht mit Vosk gegen Daniels verbünden. Silik erklärt, Vosk sehe andere Rassen nur als Helfershelfer zur Erfüllung seiner Ziele an. Außerdem versuchten die Na'Kuhl einst, die Suliban auszuschalten, wurden aber von den temporalen Agenten aufgehalten. Trotzdem sieht Silik in Daniels nur den Feind. Schließlich erreichen die beiden eine Gruppe von Widerstandskämpfern und werden von Alicia und Carmine begrüßt. Im Orbit bemerkt Reed unterdessen den Ausbruch von Kämpfen zwischen Nazis und Alliierten im Osten Pennsylvanias und im Süden Virginias. Während der Antrieb des Schiffes allmählich repariert wird, ist die Zielerfassung wohl über den Jordan.

Archer berichtet Carmine und Alicia von seinem Plan, die Fabrik von Vosk anzugreifen. Carmine ist skeptisch, doch Alicia will Archer helfen, weshalb auch er zähneknirschend einwilligt. Zur gleichen Zeit hält Vosk im Labor eine Ansprache vor den versammelten Na'Kuhl. Sie sind bereit, nach Hause zu gehen.

Einige Zeit später durchbricht ein Auto das Haupttor des Na'Kuhl-Komplexes. Angeführt von Carmine springen Widerstandskämpfer heraus und beginnen einen Schusswechsel mit den Wachposten der Nazis. Kurz darauf trifft eine zweite Gruppe unter Alicias Führung zur Unterstützung ein. Gleichzeitig dringen Archer und Silik durch einen Seiteneingang in das Gebäude ein. Kraul berichtet Vosk vom Angriff. Dieser will es den Deutschen überlassen. Wenig später erreichen Archer und Silik die Schildkonsole. T'Pol informiert den Captain, dass die Enterprise ohne Zielerfassungsscanner direkt über das Gebäude fliegen muss. Während der Zeitkanal aktiviert wird, kann Archer den Schild ausschalten. Daraufhin nimmt die NX-01 Kurs Richtung New York auf.

Archer und Silik werden von deutschen Soldaten unter Feuer genommen. Da er keine Waffe hat, beschließt der Suliban, die Gegner im Nahkampf auszuschalten. Dies gelingt ihm zwar, aber ein Soldat kann ihm noch in den Rücken schießen. Archer versucht die Enterprise zu rufen, doch das Signal kommt nicht durch die Störungen in der Atmosphäre. Silik stirbt. Derweil berichtet Kraul Vosk, dass die Enterprise auf dem Weg ist. Da sie keine Energie für die Plasmakanone aufbringen können, befiehlt Vosk den Start der Fliegerstaffel. Der deutsche General trifft ein und erklärt, die Staffel werde an die Front beordert. Außerdem will er Vosk absetzten. Daraufhin erschießt dieser den General und dessen Eskorte. Archer will sich auf die Suche nach Trip machen, als dieser um die Ecke biegt. Zunächst hält Tucker den Captain für Silik, doch ein Blick auf die Leiche des Suliban überzeugt ihn, dass wirklich Archer vor ihm steht.

Archer und Tucker gehen zu den Widerstandskämpfern, die am Haupttor immernoch mit den deutschen Soldaten kämpfen. Auf Rat des Captains treten sie den Rückzug an. Dieser verabschiedet sich noch von Alicia und verspricht, die Zeitlinie wieder in Ordnung zu bringen. Die Enterprise trifft in New York ein. Reed entdeckt eine näherkommende Staffel deutscher Stuka-Bomber, die unerwartet mit Plasmageschützen feuern. Das Schiff kämpft sich an den feindlichen Fliegern vorbei und kurz darauf erscheint Archer auf der Brücke. Unterdessen können die Na'Kuhl einen stabilen Zeitkanal öffnen. Als Vosk gerade in den Wirbel gehen will, erreicht die NX-01 den Komplex. Reed feuert Photonentorpedos ab und zerstört das Gebäude.

Captain Archer findet sich in einem Wirbel aus Bildern wieder. Daniels erscheint neben ihm und erklärt, sie würden gerade Zeuge, wie sich die Zeitline wieder herstellt. Vosk sei tot und der von ihm verursachte Schaden nie passiert. Daniels möchte dem Captain gratulieren, doch Archer will keinen Dank. Er fordert den temporalen Agenten auf, ihn und seine Crew ein für allemal in Ruhe zu lassen. Daniels willigt ein, da der Temporale Kalte Krieg nun vorüber sei. Sekunden später steht Archer auf der Brücke der Enterprise. Das Schiff befindet sich bei der Erde und in der richtigen Zeit. Eine große Flotte von Erdenschiffen nähert sich, um die Helden nach Hause zu eskortieren. 

Analyse

Das war er dann also, der Temporale Kalte Krieg. Seit dem Pilotfilm "Aufbruch ins Unbekannte" (Org. "Broken Bow") hatte er uns immer wieder begleitet und mal für Entzücken, mal für bloßes Kopfschütteln bei den Fans gesorgt. Mit "Sturmfront" (Org. "Storm Front") wurde das Thema nun zu einem Ende gebracht. Außerdem können wir nun endlich die Frage beantworten, ob der überraschende Cliffhangar mit den Alien-Nazis in "Stunde Null" (Org. "Zero Hour") Geniestreich oder Reinfall war.

Um ehrlich zu sein, auch der zweite Teil von "Sturmfront" (Org. "Storm Front, Part II") ist alles andere als überzeugend. Der Temporale Kalte Krieg wird zwar abgeschlossen, doch das ist auch schon das Beste daran, denn das hätte man sicher auch besser hinbekommen. Zu viele Fragen bleiben unbeantwortet und über Logik sollte man sich besser nicht so viele Gedanken machen. Ein sehr gutes Beispiel hierfür ist Silik. Wie kam er denn nun auf die Enterprise und was hatte er wirklich vor? Archer äußert zwar eine wilde Vermutung, doch wenn man etwas genauer hinschaut, sieht es mehr danach aus, als wollte der Suliban den Menschen helfen. Dies passt sogar auf gewisse Art und Weise in die bisherige Darstellung des Charakters. Im Pilotfilm noch eindeutig in der Rolle des Bösewichts, gab Siliks Verhalten in "Der kalte Krieg" (Org. "Cold Front") doch zu denken. Einen Auftritt später, im Zweiteiler "Die Schockwelle" (Org. "Shockwave"), schien er wieder ganz klar den Feind zu verkörpern. Am Ende war es aber Siliks Auftraggeber, der Archer in "Die Ausdehnung" (Org. "The Expanse") vor den Xindi warnte. Wie man sieht, war Siliks Rolle niemals wirklich eindeutig. Trotzdem oder gerade deshalb hätte ich mir eine Erklärung für sein Eingreifen gewünscht. Stattdessen stirbt er und wir Zuschauer bleiben mit vielen unbeantworteten Fragen zurück. Wo wir gerade beim Thema sterben sind, wie schon in "Sturmfront" (Org. "Strom Front") scheint das erneut das einzige zu sein, wofür die deutschen Soldaten zu gebrauchen sind. Der Angriff der Widerstandskämpfer auf das Haupttor von Vosks Unterschlupf war da wirklich zu viel des Guten. Die "dummen Deutschen" werden reihenweise niedergemäht, während es auf Seiten der amerikanischen Angreifer offenbar keinen einzigen Verletzten gibt. Zu allem Überfluss schwärmt Carmine, der ja zu "den Guten" gehören soll, wie viel Spaß ihm der Schusswechsel doch macht. Von Star Trek hätte ich derart extreme Klischees und platte Sprüche nicht gerade erwartet. Insgesamt steht Gewalt im Laufe des Zweiteilers ungewöhnlich oft sehr stark im Vordergrund. Verschiedene Schusswechsel reihen sich an kaltblütige Erschießungen (beispielsweise des Außerirdischen Ghrath oder des deutschen Generals) und Feuergefechte mit der Enterprise. Dementsprechend dominiert nur ein Element beide Folgen des Zweiteilers: Action, Action, Action.

Auch bei der Logik hapert es in "Sturmfront, Teil 2" (Org. "Storm Front, Part II") ein wenig. Warum kommt Silik alleine? Er hätte ja noch einige Suliban-Krieger mitnehmen können und dadurch wohl überlebt oder Vosk ohne Archer bekämpfen können. Warum greifen die Na'Kuhl nicht in die Zeit ein? Immerhin könnten sie Archer davon abhalten, Vosk aufzuhalten. Dies ist im Grunde eines der Kernprobleme bei einem temporalen Krieg. Wenn eine Partei in der Vergangenheit einen Schritt gegen eine andere unternimmt, kann die angegriffene Fraktion einfach etwas weiter zurückreisen und die Angreifer von ihrem Angriff abhalten. Daraufhin können die Angreifer wiederum noch weiter zurück reisen und ihren Angriff doch durchführen, und so weiter. Im Grunde wäre dies ein unendlicher Kreislauf, dessen Ausbleiben in "Sturmfront" (Org. "Storm Front") leider nichtmal erwähnt wird. Vosk wurde eben getötet und schon ist die Welt in Ordnung.

Gibt es nun an "Sturmfront, Teil 2" (Org. "Storm Front, Part II") auch positive Aspekte? Wie schon im ersten Teil, wird auch in dieser Episode ein gutes Tempo vorgelegt. Langeweile kommt eigentlich nicht auf. Trotzdem kann das über die offensichtlichen Schwächen der Folge nicht hinwegtäuschen. Auch die Spezial-Effekte sind größtenteils ganz nett anzusehen. Siliks Fähigkeiten, der Zeitkanal, die Raumflotte der Erde oder auch der Luftkampf über den Dächern New Yorks, alles sieht eigentlich ganz gut aus. Einzig die Zerstörung des Na'Kuhl-Unterschlupfes lässt erahnen, dass das Budget der Serie Einschnitte hinnehmen musste, denn diese Einstellung ist leider weniger gelungen. Wo ich gerade die Flotte der Erde erwähnt habe, deren Anblick hat mich doch etwas überrascht. In "Stunde Null" (Org. "Zero Hour") näherte sich ein riesiger Planetenkiller der Erde und drohte den gesamten Planeten zu zerstören. Shrans Schiff kam den Menschen zur Hilfe. Nach Erdenschiffen habe ich damals leider vergeblich Ausschau gehalten. Dieser Fehler liegt aber wohl eher bei "Stunde Null" (Org. "Zero Hour"). Eine nette Idee hatten die Macher der Folge mit dem Vorspann. Dieser zeigt eine Propaganda-Sendung der Nazis, in der Hitler New York besucht und Nazi-Truppen über den Time Square marschieren, und gibt so einen kleinen Einblick in die Geschichte dieser alternativen Zeitlinie.

Positiv:

  • der Temporale Kalte Krieg ist vorbei

Negativ:

  • viele Fragen bleiben offen
  • viel Action und Gewalt
  • klischeehafte deutsche Soldaten als "dummes Kanonenfutter"

Wertung

Abschließend komme ich zu dem Urteil, dass der Cliffhangar mit den Alien-Nazis sicher kein Geniestreich war. Manny Coto hat daraus zwar zwei kurzweilige actiongeladene Folgen entwickelt, doch haben diese auch zu viele offensichtliche Schwächen. Wäre das alles nötig gewesen? Ich denke nicht. Den Temporalen Kalten Krieg hätte man sicher auch auf anderem, besserem Wege zu einem Ende bringen können. Immerhin, er ist vorbei und nun können wir uns Neuem zuwenden. "Sturmfront, Teil 2" (Org. "Storm Front, Part II") versinkt leider in der Durchschnittlichkeit und kommt nicht über vier von zehn Punkten hinaus. Nachdem nun aber diese Altlasten aus der Welt geschafft wurden, erwarte ich schon mit Spannung die neue Richtung von Enterprise, die Manny Coto der Serie ja geben will. Die ersten Berichte klangen schon vielversprechend. Mal sehen, was die neue Autorenleitung so zuwege bringt…

Review von Bernd Paulus

Veröffentlicht unter Guide Enterprise | Verschlagwortet mit , | Kommentare deaktiviert für 4.02 – Sturmfront, Teil 2
Storm Front, Part II

4.03 – Zuhause
Home

staffel 4, Episode 3: Zuhause (Home)Archer und seine Crew in werden einer spektakulären Zeremonie willkommen geheißen. Aber dann müssen sie sich auch weniger angenehmen Nachwirkungen ihrer Erlebnisse stellen, wie anstrengenden Nachbesprechungen, emotionellen Auswirkungen und der bleibenden Bitterkeit auf der Erde seit der ersten Attacke der Xindi. Unterdessen, weil Trip Tucker kein Zuhause mehr hat, da Florida zerstört und seine Schwester getötet wurde, aktzeptiert er T'Pols Einladung, sie bei einem Besuch auf ihrer Heimatwelt und ihrer Mutter zu begleiten.

Fakten

  • Erstausstrahlung USA: 22.10.2004 (UPN)
  • Erstausstrahlung BRD: 26.02.2006 (SAT.1)
  • Produktionsnummer: 079
  • Story:
  • Drehbuch: Mike Sussman
  • Musik:
  • Regie: Allan Kroeker  
  • Missionsdatum: Unbekannt

Hauptdarsteller

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Gastdarsteller

Wissenswertes

  • Gerüchten zufolge soll T'Pol in dieser Episode heiraten. Dies bestätigte selbst T'Pol-Schauspielerin Jolene Blalock. Wer allerdings der Bräutigam sein wird, darüber schwieg sie sich aus.
  • Produktionsbericht. (18.08.2004)

Weitere Auftritte der Gastdarsteller

[scg_html_vaughn-armstrong][scg_html_jim-fitzpatrick][scg_html_gary-graham][scg_html_michael-reilly-burke]

Ada Maris
ENT 4.15 "Die Heimsuchung" – Captain Erika Hernandez
ENT 4.16 "Die Abweichung" – Captain Erika Hernandez
Jack Donner
TOS 3.02 "Die unsichtbare Falle" – Subcommander Tal
ENT 4.09 "Kir'Shara" – vulkanischer Priester
Joanna Cassidy
ENT 4.08 "Erwachen" – T'Les

Zusammenfassung

Die NX-01 hat endlich die Erde erreicht. Die Führungscrew fliegt in einer Fähre nach San Francisco und wird von einer riesigen Menschenmenge empfangen. In seiner Rede gedenkt Captain Archer den 27 Crewmitgliedern, die in der Ausdehnung ihr Leben gaben. Nun freuen sich aber alle, endlich wieder zuhause zu sein.

Archer besucht eine Bar und trifft dort eine alte Flamme wieder: Captain Erika Hernandez ist die zukünftige Kommandantin der NX-02 Columbia. Sie möchte ein wenig über Johns Erfahrungen in der Ausdehnung erfahren, doch der Captain verweist auf die Abschlussbesprechung am nächsten Morgen und will lieber über Neuigkeiten von der Erde sprechen. Unterdessen packt T'Pol auf der Enterprise ihre Koffer, um nach Vulkan zu reisen. Sie erhält Besuch von Trip. Der Ingenieur wurde von Archer angewiesen, Urlaub zu nehmen, weiß aber nicht, wo er hingehen soll. T'Pol lädt ihn ein, mit nach Vulkan zu kommen. Im Haus ihrer Mutter gäbe es ein freies Gästezimmer. Trip willigt ein und verlässt erwartungsvoll grinsend das Quartier der Vulkanierin.

Am nächsten Morgen zeigt Hernandez Archer die NX-02 auf deren Brücke noch eifrig gewerkelt wird. Im Gegensatz zur NX-01 wurden einige Verbesserungen eingebaut, mit der auch die Enterprise ausgerüstet werden soll. Erika bittet John die vorläufige Liste ihrer Senioroffiziere zu bewerten. Archer willigt ein und betrachtet die aufgerüsteten Waffensysteme näher. Er erinnert sich an einen Streit mit einem Entwickler der NX-Klasse über die nötige Waffenstärke eines Forschungsschiffes. Inzwischen hat Archer seine Meinung geändert und glaubt, dass mehr Feuerkraft nie schaden kann.

Etwas später beginnt die Nachbesprechung, bei der ein Kommitee aus Sternenflottenoffizieren und Vulkaniern Archers Handlungen bei der Xindi-Mission unter die Lupe nimmt. Unter anderem wird das Schicksal der Sol'eya analysiert. Botschafter Soval merkt an, dass Archer weder einen Versuch unternahm, die vulkanische Crew zu retten, noch deren Datenbank sicherte, um verlässliche Informationen über die Ereignisse zu erhalten. Schließlich wird es Archer zu bunt. Er wirft den Vulkaniern vor, seine Mission sabotiert zu haben. Selbst die Andorianer waren hilfreicher. Admiral Forrest sieht sich gezwungen, die Sitzung zu unterbrechen. Unter vier Augen erzählt er dem Captain, die Anhörung werde erst fortgesetzt, wenn dieser wieder einen klaren Kopf habe. Forrest schickt Archer in den Urlaub.

Auf der Enterprise trifft Phlox Reed auf dem Weg zur Luftschleuse. Der Doktor will die Erde besuchen. Malcolm rät ihm zur Vorsicht. Seit der Xindi-Attacke sind viele Menschen Außerirdischen gegenüber nicht mehr sehr wohl gesonnen. Es kam sogar schon zu Übergriffen. Phlox lässt sich davon nicht abschrecken. Er hat schon viele Jahre auf der Erde verbracht. Unterdessen bricht Archer zu einer Klettertour in die Berge auf. Unerwartet stößt Hernandez zu ihm. Sie will ihn begleiten.

T'Pol und Trip erreichen Vulkan und gehen zu T'Pols Geburtshaus. Tucker ist beeindruckt. Unerwartet werden sie von T'Pols Mutter, T'Less, begrüßt. Diese ist von Trips Anwesenheit überrascht. T'Pol stellt ihn als an Vulkan interessierten Kollegen vor. Während der Mensch sein Zimmer bezieht, erkundigt sich T'Pol weshalb ihre Mutter nicht an der vulkanischen Wissenschaftsakademie arbeitet. T'Less entgegnet, sie sei wie geplant in den Ruhestand gegangen. Offenbar hat ihr Brief T'Pol in der Ausdehnung nicht erreicht. Allerdings ist am Vortag ein Brief von Koss, T'Pols Verlobtem, eingegangen. Ihre Entscheidung gegen die Ehe ist wohl doch nicht so endgültig, wie gedacht. Unterdessen klettern Archer und Hernandez durch die Berge. Erika möchte Johns Meinung zu ihrer Seniorcrew hören. Dieser rät ihr, zu einem MACO als taktischen Offizier und einem MACO-Team als Verstärkung. Er selbst musste bereits öfter kämpfen, als ihm lieb ist.

Am nächsten Morgen erkundigt sich T'Less beim Frühstück nach dem Grund von T'Pols Besuch. Diese erklärt, ihr sei eine Anstellung bei der Sternenflotte angeboten worden. Sie wollte die Chance nutzen, noch einmal nach Hause zu kommen. T'Less ist davon wenig begeistert. Ihr wäre es lieber, wenn ihre Tochter auf Vulkan bliebe. Auf der Erde besuchen Reed, Phlox und Mayweather eine Bar. Während sie gemütlich beieinander sitzen, tritt ein Mann an ihren Tisch, der offensichtlich etwas gegen Phlox hat. Der Doktor will gehen, doch Malcolm und Travis lassen sich nicht so leicht einschüchtern. Der Prolet wirft der Sternenflotte vor, böse Außerirdische unnötigerweise auf die Erde aufmerksam zu machen. Schließlich versucht er Reed niederzuschlagen. Eine Schlägerei mit weiteren Rowdeys beginnt, in deren Verlauf Phlox angegriffen wird. Plötzlich bläßt der Denobulaner sein Gesicht auf und schüchtert die Rowdeys dadurch ein. Sie ergreifen die Flucht.

Während Trip ein Küchengerät von T'Less repariert, versucht er mit ihr ins Gespräch zu kommen. Die Vulkanierin spricht ihn allerdings direkt auf seine Beziehung zu T'Pol an. Ihre Mutterinstinkte sagen ihr, dass zwischen den beiden mehr läuft. Trip ist überrascht, macht aber auch keinen Hehl aus seinen Gefühlen. Die beiden werden unterbrochen, als Koss an der Tür klopft. Er will mit T'Pol sprechen. Diese empfängt ihren Verlobten im Garten. Koss stellt klar, dass er die Hochzeit unter allen Umständen durchziehen will, selbst wenn T'Pol von ihm einen Kampf auf Leben und Tod verlangen sollte. Diese muss darüber nachdenken. Auf dem Weg nach draußen erwähnt Koss, sein Vater könne T'Pols Mutter helfen, wieder an der Akademie zu arbeiten. T'Less wurde gezwungen, in den Ruhestand zu gehen. Außerdem könne T'Pol nachdem sie das obligatorische Jahr als Eheleute gemeinsam auf Vulkan verbracht hätten, wieder zur Sternenflotte gehen. Koss könnte damit leben. T'Pol bittet ihn, zu gehen.

Am Abend schlagen Archer und Hernandez ein Lager auf. John entdeckt am Himmel den Polarstern, in dessen Umgebung die Enterprise ihren ersten Klasse-M-Planeten fand. Die damaligen Ereignisse bringen ihn zu dem Schluss, dass die Menschheit vielleicht doch nicht bereit für das Weltall war. Er hat offensichtlich den Glauben in eine friedliche Forschungsmission der Sternenflotte verloren. Erika versucht ihn vom Gegenteil zu überzeugen. John entgegnet verbittert, sie solle ihre eigenen Erfahrungen in den feindseligen Weiten des Alls abwarten. Unterdessen spricht T'Pol ihre Mutter auf deren Pensionierung an. T'Less gibt zu, dass sie vom Sicherheitsministerium mit falschen Anschuldigungen in den Ruhestand gezwungen wurde. T'Pol erkennt, dass der Grund dafür ihre Beteiligung am Zwischenfall in P'Jem ist. Ihre Mutter bestätigt, dass sie sich dadurch viele Feinde geschaffen hat. T'Pol ist erbost, dass man nicht sie selbst, sondern ihre Mutter bestraft hat. T'Less merkt an, dass T'Pol sich sehr verändert habe. Sie vermutet, dass Trip der Grund ist und zweifelt daran, dass ein Mensch und eine Vulkanierin eine gemeinsame Zukunft haben könnten. T'Pol verlässt wütend den Raum.

Archer wird mitten in der Nacht von seltsamen Lauten geweckt, die auf ein Raubtier hindeuten. Mit einer Phasenpistole bewaffnet sieht er sich um. Plötzlich stürzen sich zwei Xindi-Reptilien auf ihn. Sie können Archer im Zweikampf überwältigen und werfen ihn über die Klippe. John erwacht aus dem Alptraum. Erika sitzt besorgt neben ihm. Sie bietet ihm an, über sein Problem zu sprechen. John will stattdessen lieber mitten in der Nacht weiterklettern. Er hat genug von der Welt und will nicht von allen als Held gefeiert werden. Nach allem, was er getan hat, fühlt er sich nämlich nicht wie einer. Erika unterstellt ihm Todessehnsucht. Archer gesteht, dass er nur von ihr wegkommen will. Er sieht in Erika den optimistischen Forscher, der er selbst beim Start der NX-01 war. Die Erinnerung daran schmerzt ihn, da er sich in der Ausdehnung verändert hat. Daraufhin küsst Erika ihn und bietet an, ihm zu helfen.

Trip und T'Pol besichtigen die berühmten Lava-Felder Vulkans. Unter vier Augen offenbart die Vulkanierin Tucker, dass sie Koss heiraten wird. Dessen Vater hat genügend Einfluss, um T'Less zu ihrer alten Anstellung zu verhelfen. Immerhin hat Koss' Familie zugestimmt, dass das Ehepaar das gemeinsame Jahr auf Vulkan nicht sofort zusammen verbringen muss. Vorläufig kann T'Pol auf die Enterprise zurückkehren. Trip ist von diesen Neuigkeiten schwer enttäuscht. Unterdessen genießen Archer und Hernandez den Blick über die Berge. Erika erinnert sich, dass die beiden ihre Beziehung vor Jahren beendeten, weil John ranghöher war. Dies hat sich nun geändert. Die beiden Fallen sich in die Arme und beginnen sich leidenschaftlich zu küssen. Auf der Krankenstation der Enterprise teilt Phlox Hoshi mit, dass die Xindi-Parasiten fast vollständig aus ihrem Körper entfernt sind. Hoshi möchte am Abend mit Phlox in San Francisco Essen gehen. Der Denobulaner will aber lieber an Bord bleiben und nicht riskieren, einen weiteren Vorfall auszulösen. Er hofft, dass sich die Menschen mit der Zeit wieder beruhigen werden.

Im Hauptquartier der Sternenflotte wird die Nachbesprechung der Xindi-Mission ohne weitere Vorfälle abgeschlossen. Unter vier Augen entschuldigt Archer sich anschließend bei Botschafter Soval für seinen Ausraster. Der Vulkanier gibt seinerseits zu, dass er mit seiner Haltung gegen Archers Ernennung zum Captain der NX-01 falsch lag. Der Mensch habe notwendige Entscheidungen getroffen und auch Vulkan einen Dienst erwiesen. Schließlich hätte die Ausdehnung in vielen Jahrzehnten auch Sovals Heimatplaneten erreicht. Der Botschafter reicht Archer die Hand.

Auf Vulkan bereitet sich Trip für die Hochzeitszeremonie vor. T'Less gibt ihm passende Kleidung ihres verstorbenen Ehemannes. Trip kann sich mit T'Pols Entscheidung immernoch nicht abfinden. T'Less möchte wissen, ob er ihrer Tochter seine Liebe gestanden hat. Trip erklärt, dass ihm diese erst auf den Lava-Feldern klar wurde. Dort konnte er es aber nicht sagen. T'Less fordert ihn auf, zu T'Pol zu gehen, damit diese alle Fakten kennt. Trip will T'Pols Lage aber nicht noch komplizierter machen und bleibt. Wenig später versammelt sich die Hochzeitsgesellschaft im Hof. T'Pol bedankt sich bei Trip für seinen Beistand und verabschiedet sich von ihm mit einem sanften Kuss auf die Wange. Dann wird sie nach alter vulkanischer Tradition mit Koss vermählt…

Analyse

Die bösen Alien-Nazis sind besiegt, der Temporale Kalte Krieg ausgefochten, der schwache Staffelauftakt schon fast erfolgreich verdrängt. Endlich kehrt die Crew der Enterprise heim. Doch "Zuhause" (Org. "Home") ist nicht nur für die Charaktere ein Grund zum Freuen, denn als Zuschauer hat man teilweise das Gefühl, eine ganz andere, deutlich bessere Serie zu sehen!

Nach den vielen Kämpfen in der Ausdehnung und dem Showdown gegen Vosk, kommen unsre Helden nun endlich zur Ruhe und diese Stimmung bringt die Episode auch sehr gut rüber. Sie wirkt wie eine kleine Verschnaufpause und bietet uns die Möglichkeit, zumindest einen kleinen Teil der Charaktere mal wieder etwas näher zu betrachten. Hoshi, Travis, Reed und Phlox bleiben leider mal wieder im Hintergrund, wobei letztere immerhin in einer kleinen Nebenhandlung ein bisschen was zu tun bekommen. Das Hauptaugenmerkt liegt allerdings auf Archer, T'Pol und Trip, die drei Charaktere die auch schon in der Ausdehnung die größten Entwicklungen durchgemacht haben. Zum einen trifft der Captain auf eine alte Liebe und muss sich gleichzeitig mit seinen Entscheidungen im Verlauf der Xindi-Mission auseinander setzen. Archer ist ein verbitterter Mann, der hinter jeder Ecke "den Feind" vermutet und seinen Glauben an eine friedliche Mission der Sternenflotte verloren hat. Gleichzeitig wird er aber von allen als großer Held gefeiert und muss sich anhören, wie toll ihn alle finden. Er selbst kann diese Einschätzung aber nicht teilen. Einzig die Vulkanier nehmen an dieser Lobpreisung nicht teil und stellen vielmehr Archers Entscheidungen, die ihm das Leben ja gerade so schwer machen, in Frage. Scheinbar in die Ecke gedrängt reagiert der Captain auf jene agressive, jähzornige und feindselige Art, die wir in den vergangenen Folgen schon häufig gesehen haben. Die Darstellung des Charakters wurde konsequent durchgehalten, was in meinen Augen für die Autoren spricht, selbst wenn sich über das Verhalten selbst sicher streiten ließe. Nachdem Archers kleiner Ausraster nun mehr Schaden als Erfolg gebracht hat, geht er über zu einer neuen Strategie zur Problembewältigung: er rennt weg. Glücklicherweise lässt seine alte Freundin Erika nicht so schnell locker und heftet sich an seine Fersen. Schlussendlich ist er gezwungen, sich seinen Problemen zu stellen und kann sie offenbar verarbeiten. Am Ende versöhnt er sich sogar mit Botschafter Soval, der ja schon seit "Aufbruch ins Unbekannte" (Org. "Broken Bow") nicht gerade zu Archers Freunden zählte. Die Entwicklung im Lauf der Folge macht einen durchdachten Eindruck. Außerdem gibt es ein kleines Wiedersehen mit den Xindi-Reptilien. Das abrupte Ende der dritten Staffel in "Stunde Null" (Org. "Zero Hour") hatte uns die Xindi, welche immerhin ein ganzes Jahr lang die Rolle der Bösewichtiger innehatten, fast vergessen lassen. Ich hoffe mal, dass Archers Probleme mit dieser Episode noch nicht vom Tisch sind. Er hat zwar schon einen Schritt in die richtige Richtung gemacht, allerdings sollte er noch ein wenig an den Konsequenzen zu knabbern haben.

Im zweiten Handlungsfaden von "Zuhause" (Org. "Home") geht es, wie erwähnt, um Trip und T'Pol. In den letzten Folgen der dritten Staffel hatte sich ja so etwas wie eine Liebesbeziehung zwischen den beiden entwickelt. Nun wird diese auf eine harte Probe gestellt, als sich T'Pol mit ihren vulkanischen Wurzeln konfrontiert sieht. T'Pols "Zuhause" (Org. "Home") ist nun mal Vulkan. In den vergangene Staffeln war dies angesichts ihrer Verhaltensweise nicht immer so deutlich zu sehen, doch Manny Coto scheint hierauf wesentlich größeren Wert zu legen. Allerdings stellt man nun auch klar, dass T'Pol sich sehr unvulkanisch verhält. Es hätte wahrscheinlich nichteinmal der wiederholten Feststellungen ihrer Mutter bedarft, um dies zu erkennen. Neben T'Less und Koss wirkt T'Pol beinahe schon menschlich. Auch hier bin ich sehr gespannt, wie es mit ihr in naher Zukunft weitergehen wird. Findet T'Pol zu ihren vulkanischen Wurzeln zurück? Akzeptiert sie Koss als Ehemann? (Immerhin fand ich ihn bisher nicht sonderlich unsympathisch und er könnte sich sicher als netter Kerl entpuppen, sollten wir ihn noch besser kennen lernen.) Und werden Trip und T'Pol jemals zueinander finden? Ich persönlich zweifle daran, da ich mich zu erinnern glaube, dass Sarek und Amanda das erste Mensch/Vulkanier-Ehepaar waren und diese Tatsache wohl eher nicht in Frage gestellt werden wird. Allerdings werden die beiden auch in Zukunft viel Zeit zusammen auf der NX-01 verbringen, wodurch noch genügend Storypotential vorhanden ist. Eine große Rolle spielt hier natürlich auch Trips Verhalten. Früher kannten wir ihn als einen eher impulsiven Typen mit losem Mundwerk, der auch nicht davor zurückschreckte, seine Meinung zu sagen. Dieses Mal aber schweigt Trip zur allgemeinen Überraschung am Ende und erzählt T'Pol nichts von seiner neu entdeckten Liebe zu ihr. Bleibt aber noch abzuwarten, ob er sein Schweigen nicht doch noch bricht.

Dem Ende der Folge stehe ich mit etwas gemischten Gefühlen gegenüber. Wir sehen T'Pols Hochzeit. Sie hat sich dafür entschieden und offensichtlich wird sich auch nichts daran ändern. Die Vulkanierin hat nun einen Ehemann, der auf Vulkan auf sie wartet. Ihre Beziehung mit Trip scheint dadurch zumindest sehr erschwert zu sein. Dummerweise endet die Folge aber mitten im Geschehen. Ich war beim ersten Anschauen wirklich überrascht, als plötzlich die End-Credits eingeblendet wurden. Die Hochzeit wird durchgezogen, doch es fehlte mir eine richtige Aussprache zwischen Trip und T'Pol. Bei genauerer Betrachtung erscheint es mir aber logisch, dass sich das Autoren-Team diese Spannung bewahren wollte, um sie erst in der kommenden Zeit auf welche Art auch immer aufzulösen.

"Zuhause" (Org. "Home") verzichtet fast vollkommen auf Action. Es gibt nur Archers Traumkampf mit den Reptilien und eine kurze Schlägerei auf der Erde. Nach dem Angriff der Xindi in "Die Ausdehnung" (Org. "The Expanse") begegnen manche Menschen Außerirdischen sehr feindselig. Selbst die Vulkanier ziehen es inzwischen vor, sich in ihre Botschaften zurückzuziehen. Auch Phlox muss das leider feststellen. Es wäre sicher nett, zu sehen, wie sich die Einstellung der Menschen langsam wieder ändert. Es soll ja nicht mehr so viel Zeit bis zur Gründung der Föderation vergehen. Dafür wird aber ein Mentalitätswechsel auf der Erde von Nöten sein. Dieser Handlungsstrang nahm in der Folge aber nur sehr wenig Platz ein und es bleibt abzuwarten, ob da demnächst noch mehr kommt. Wie schon gesagt, fehlt die Action ansonsten komplett, was der Episode aber keinesfalles schadet. Vielmehr entsteht dadurch zur Abwechslung eine ruhige Atmosphäre und es bleibt genügend Raum für die Entfaltung der Charaktere. Dementsprechend kommt auch den Spezialeffekten nur eine Hintergrundrolle zuteil. Leider bin ich mit der Umsetzung dieses Mal nicht ganz zufrieden. Während die Lava-Ströme Vulkans noch verhältnismäßig gut aussehen, schreit das mit einer Menschenmenge gefüllte Stadion in der anfänglichen Begrüßungsszene geradezu nach CGI-Effekt. Das wirkte für mich leider zu künstlich.

Positiv:

  • gute Story
  • interessante Konsequenzen der Xindi-Mission
  • viele neue Möglichkeiten für zukünftige Folgen
  • ansprechende Charakterentwicklungen
  • ruhige Atmosphäre
  • die Liebe zum Detail

Negativ:

  • zu künstlich wirkende Computereffekte

Wertung

An meiner außergewöhnlich langen Positiv-Liste könnt ihr erkennen, dass ich mit "Zuhause" (Org. "Home") schon deutlich zufriedener bin, als mit "Sturmfront" (Org. "Storm Front"). Nicht nur atmosphärisch, sondern auch inhaltlich ist die Folge deutlich überzeugender. Eine ihrer größten Stärken liegt aber im Detail. Man merkt dieses Mal richtig, dass Manny Coto über ein mehr als solides Basiswissen über das Star Trek-Universum verfügt, von dem auch Enterprise nicht ausgeschlossen bleibt. Dies beschränkt sich nicht nur auf eine viel vertrautere und traditionellere Darstellung der Vulkanier. Geschickt lässt er beispielsweise Nebensächlichkeiten aus der ersten Enterprise-Staffel einfließen. Erinnert sich vielleicht noch einer von euch daran, dass Phlox im Pilotfilm von der Eiersuppe eines Restaurants in San Francisco schwärmte? Ich hatte das ja schon vergessen… "Zuhause" (Org. "Home") verdient sich acht von zehn Punkten, wobei ich meinen Enthusiasmus noch ein wenig bremse. Die Episode taugt deutlich besser als Staffelauftakt, da sie nicht nur Entwicklungen der vergangenen Staffel reflektiert, sondern auch (der ein oder andere hat es schon an den Formulierungen meiner Analyse bemerkt) einge interessante neue Möglichkeiten für das kommende Jahr eröffnet. Kurz gesagt: "Zuhause" (Org. "Home") macht richtig Lust auf mehr…

Review von Bernd Paulus

Veröffentlicht unter Guide Enterprise | Verschlagwortet mit , , , , | Kommentare deaktiviert für 4.03 – Zuhause
Home

4.04 – Grenzgebiet
Borderland

staffel 4, Episode 4: Grenzgebiet (Borderland)Genetisch aufgebesserte Individuen entführen ein kingonisches Schiff. Archer und seine Crew müssen ihre Ferien unterbrechen und verfolgen die genetisch aufgebesserte Menschen. Doch dazu benötigt Archer die Hilfe ihres Schöpfers, Dr. Soong um einen interstellaren Krieg zu verhindern.

Fakten

  • Erstausstrahlung USA: 29.10.2004 (UPN)
  • Erstausstrahlung BRD: 05.03.2006 (SAT.1)
  • Produktionsnummer: 080
  • Story: Manny Coto
  • Drehbuch: Ken LaZebnik
  • Musik:
  • Regie: David Livingston  
  • Missionsdatum: 17. Mai 2154

Hauptdarsteller

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Gastdarsteller

Wissenswertes

  • Die Dreharbeiten liefen vom 13. August bis zum 23. August 2004.
  • Dies wird die erste von drei Episoden sein, in denen Brent Spiner seinen Gastauftritt als Urahne von Dr. Noonien Soong absolviert.
  • Manny Coto: "Arik Soong ist mehr eine Art Dr. Frankenstein. Er ist kein freundliches Individuum. Er erweckte 20 Embryonen aus eugenischen Zeit zum Leben. Um es auszusprechen, er führt eine Bande von Khan Noonien Singhs an. Er glaubt, dass genetische Manipulation der richtige Weg ist.
  • In dieser Episode wird auch J.G. Hertzler auftreten. Hertzler spielte in DS9 die Rolle des General Martok und schlüpfte in Enterprise in der Episode "Das Urteil" (Org. "Judgment") in die Rolle eines klingonischen Anwalts.
  • Brent Spiner zeigt Parallelen zwischen "Borderland" und dem Hier und Jetzt auf.
  • Produktionsbericht. (28.08.2004)

Weitere Auftritte der Gastdarsteller

[scg_html_brent-spiner][scg_html_j.g.-hertzler][scg_html_paul-sklar][scg_html_dorenda-moore][scg_html_kevin-derr]

Vince Deadrick Sr.
TOS 1.07 "Der alte Traum" – Matthews
TOS 1.14 "Spock unter Verdacht" – romulanisches Crewmitglied
Alec Newman
ENT 4.05 "Cold Station 12" – Malik
ENT 4.06 "Die Augments" – Malik
Abby Brammell
ENT 4.05 "Cold Station 12" – Persis
ENT 4.06 "Die Augments" – Persis

Zusammenfassung

Ein klingonischer Bird of Prey stößt auf eine kleine schwer beschädigte Transportfähre. An Bord befinden sich zwei Menschen. Der klingonische Captain lässt die Fähre einfangen. Mehrere bewaffnete Klingonen eskortieren die Menschen zum Gefängnis. Plötzlich bleiben die beiden Männer stehen und setzen die Klingonen einen nach dem anderen mit bloßen Händen außer Gefecht. Nun bewaffnet gehen sie zur Brücke und erledigen den Rest der klingonischen Crew.

Dr. Arik Soong, ein inhaftierter Genetiker, erhält in seiner Zelle Besuch von Captain Archer. Die Wände sind mit Papierblättern übersäht, auf denen der Wissenschaftler seine Visionen genetisch aufgewerteter Menschen niederschreibt. Seit der Doktor mit einem modifizierten PADD die Sicherheitstüren des Gefängnisses öffnete, muss er sich mit altmodischem Papier begnügen. Archer berichtet Soong vom Angriff auf den Bird of Prey. Die Leichen der Klingonen wurden aus einer Luftschleuse geworfen. Man hat an ihnen DNS von genetisch aufgewerteten Menschen, so genannten "Verbesserten", gefunden. Die Embryonen dieser Verbesserten wurden vor zwanzig Jahren von Soong aus einer Sternenflotten-Einrichtung gestohlen.

Auf der Enterprise, die immernoch im Raumdock repariert wird, klärt Archer seine Führungscrew über ihre nächste Mission auf. Dr. Soong arbeitete früher auf der Cold Station-12, wo die Sternenflotte neben hochinfektiösen Krankheitserregern auch genetisch verbesserte Embryonen aus Zeiten der Eugenischen Kriege aufbewahrt. Der Wissenschaftler stahl einige Embryonen, die auch nach seiner Festnahme nicht gefunden werden konnten. Soong behauptet, er habe sie auf einem entlegenen Planeten aufgezogen, bis er vor zehn Jahren gefangen wurde. Diese Verbesserten haben nun im so genannten "Grenzland", dem feindseligen Raumgebiet zwischen klingonischem Reich und Orion-Syndikat, das Klingonenschiff gekapert. Soong meint nicht nur, die Verbesserten zur kampflosen Aufgabe bringen zu können, er kennt sich auch im Grenzland aus. Die NX-01 soll die Verbesserten zur Erde bringen, um einen Krieg mit den Klingonen zu verhindern.

Unterdessen bringen der Verbesserte Malik und sein Kamerad den gestolenen Bird of Prey zu ihrem Heimatplaneten. Der Anführer der Verbesserten Raakin ist aber nicht begeistert, da Malik ohne sein Einverständnis handelte. Er fürchtet die Rache der Klingonen. Malik fühlt sich aber sicher. Raakin erinnert Malik, dass er der Anführer ist. Dann befiehlt er, alle Vorräte an Bord zu bringen. Zur gleichen Zeit wird Dr. Soong an Bord der Enterprise gebracht. Archer stellt klar, dass der Wissenschaftler ununterbrochen bewacht wird. Ein Fluchtversuch sei zwecklos. Soong bittet darum, die gefundenen DNS-Proben ansehen zu dürfen. Auf der Brücke montiert Trip den neuen Kommandantensessel, als T'Pol zu ihm kommt. Tucker erkundigt sich nach ihren Flitterwochen. Immerhin war sie zwei Wochen länger auf Vulkan als er. Die beiden werden unterbrochen, als Archer die Brücke betritt. Der Captain testet seinen neuen Stuhl und befiehlt dann den Start. Erneut verlässt die Enterprise das Raumdock und macht sich auf den Weg in die Weiten des Alls.

Etwas später kommt T'Pol in Archers Bereitschaftsraum. Der Captain berichtet, dass die Sternenflotte klingonische Aufklärungsschiffe gesichtet hat. T'Pol hofft immernoch auf die kleine Chance, dass vulkanische Diplomaten eine friedliche Lösung mit den Klingonen erreichen werden. Die Vulkanierin ist mittlerweile der Sternenflotte beigetreten und nimmt den Rang eines Commanders ein. Zu Ehren ihres ersten offiziellen Diensttages, schenkt Archer ihr einen altertümlichen Kompass.

Schließlich erreicht die Enterprise das Grenzland. Auf der Krankenstation identifiziert Soong einen der Verbesserten anhand der DNS-Probe als Malik. Dieser war schon immer ein Rebell. Phlox stellt fest, dass die genetischen Verbesserungen einen sehr hochentwickelten Eindruck machen, woraufhin Soong stolz erklärt, er habe selbst noch Verbesserungen durchgeführt. Daraufhin entbrennt zwischen den beiden Wissenschaftlern eine Diskussion über Richtig und Falsch von genetischen Veränderungen. Phlox wirft Soong vor, aus den Fehlern der Vergangenheit nicht gelernt zu haben. Plötzlich wird die Enterprise von Waffenfeuer durchgeschüttelt. Zwei orionische Abfangjäger greifen an. Während das Schiff zunehmend Schaden nimmt, werden unerwartet neun Crewmitglieder, unter anderem T'Pol, weggebeamt. Dann ziehn sich die Orioner zurück. Archer wendet sich an Soong. Dieser vermutet, dass die entführten Besatzungsmitglieder zu einer Station der Orioner gebracht und versklavt werden. Diese Stationen sind schwer bewacht. Glücklicherweise hat sich Soong in der Vergangenheit bei den Orionern einen Namen als Handelspartner gemacht. Archer lässt einen Kurz zur nächstgelegenen Station setzen.

Unterdessen trifft sich Malik auf dem gestohlenen Bird of Prey mit Persis, Raakins Gefährtin. Der Anführer der Verbesserten lässt die Gruppe zu einem anderen Planeten bringen, wo sie ihr Leben in Frieden verbringen sollen. Malik ist dagegen. Er glaubt, ihr "Vater" (Soong) hätte nicht gewollt, dass sie davonlaufen. Raakin sei schwach und als Anführer ungeeignet. Malik beansprucht die Führungsposition für sich. Derweil wird T'Pol von einem Orioner ein kleines Gerät, eine neurolytische Beschränkung, an den Hals implantiert. Diese macht einen Sklaven gefügig oder tötet ihn, sobald er ein bestimmtes Gebiet verlässt. Anschließend wird sie mit anderen Sklaven in einen Käfig gesperrt. Dort trifft die Vulkanierin auf Ensign Pierce. Der junge Mann hat gerade erst auf der NX-01 angeheuert und ist entsprechend unerfahren. Die Aussicht, als Sklave verkauft zu werden, versetzt ihn in Panik. Glücklicherweise trifft die Enterprise wenig später im Orbit des Planeten ein. Soongs alter Identifikationscode wird von den Orionern akzeptiert. Phlox injeziert dem Wissenschaftler einen Transponder ins Blut, wodurch eine Flucht verhindert werden soll. Dann beamen Archer und Soong auf die Oberfläche, um die Besatzungsmitglieder aufzuspüren.

T'Pol kann Pierce inzwischen etwas beruhigen. Dann wird sie aber von einem Orioner abgeholt. Als Pierce diesen aufhalten will, aktiviert der Sklavenhändler per Fernsteuerung die neurolytische Beschränkung des Ensigns, wodurch dieser starke Schmerzen erleidet. T'Pol wird in der Auktionshalle dem Publikum präsentiert. Bei der anschließenden Auktion erzielt die Vulkanierin ein Rekordergebnis. Zur gleichen Zeit durchsuchen Archer und Soong die Käfige nach den Crewmitgliedern und können nach und nach alle neun aufspüren. Wegen der Beschränkungen kann man sie aber nicht einfach herausbeamen.

Auf dem Bird of Prey der Verbesserten berichtet Persis Raakin, dass Malik in der Gruppe großen Rückhalt besitzt. Mittlerweile plane er sogar, Raakin als Anführer abzulösen. Dieser beschließt, Malik umzubringen. Auf dem Sklavenmarkt soll nun auch Pierce versteigert werden. Das Interesse an ihm ist aber deutlich geringer. Archer nutzt die Chance und ersteigert den Ensign. Mithilfe eines kleinen Bestechungsgeldes kann er den orionischen Wärter überreden, die neurolytische Beschränkung an Pierces Hals nach der Deaktivierung nicht zu entfernen. Auf der Krankenstation übernimmt Phlox diesen Job. Anschließend macht sich Trip an die Analyse des Geräts. Auf dem Bird of Prey spitzt sich die Lage zu. Persis trifft sich mit Malik. Plötzlich tritt Raakin mit einem Gewehr in der Hand hinzu. Als er Malik erschießen will, reagiert die Waffe aber nicht. Mehrere Verbesserte kommen in den Raum. Sie gehorchen nun Malik. Dieser ersticht Raakin und übernimmt so endgültig das Kommando.

Nachdem Trip einen Weg gefunden hat, die Beschränkungen auszuschalten, verschaffen sich Archer und Soong Zugang zum Käfigbereich des Sklavenmarkts. T'Pol wird gerade ihrem Käufer übergeben, als sie bemerkt, wie ihre Beschränkung deaktiviert wird. Sie schlägt den Käufer nieder. Der orionische Wächter versucht sie erfolglos zu bestrafen. Dadurch bemerken die anderen Sklaven, dass die Beschränkungen abgeschaltet wurden und versuchen zu fliehen. Archer weist Trip an, die Crewmitglieder an Bord zu beamen. Plötzlich wird der Captain von Soong mit einem orionischen Elektroschockstab niedergestreckt. Der Wissenschaftler nutzt das Getümmel zur Flucht. Er verpasst sich selbst einen kleinen Elektroschock und neutralisiert so den Transponder in seinem Blut. Archer kommt aber wieder auf die Beine und kann den Doktor ausfindig machen. Schließlich stellt er ihn in einer Seitengasse. Die beiden werden wieder auf die Enterprise gebeamt.

Soong wird in die Arrestzelle gesperrt und von Archer befragt. Dem Captain ist inzwischen klar, dass Soong mit einem Überfall der Orioner gerechnet hat und diesen zur Flucht nutzen wollte. Der Wissenschaftler entschuldigt sich und erklärt, er habe niemanden verletzen wollen. Archer will endlich wissen, wie er die Verbesserten finden kann. Soong ist sicher, dass sie einen Plan verfolgen. Allerdings ist er immernoch überzeugt, dass genetisch verbesserte Menschen die Zukunft darstellen. Soong versucht Archer von seinem Standpunkt zu überzeugen und zum Heimflug zu bewegen. Der Captain bleibt aber standhaft. Trip besucht T'Pol auf der Krankenstation. Diese kann es kaum erwarten, ihren Dienst wieder anzutreten. Sie erzählt Tucker aber auch, dass Vulkanier keine Flitterwochen haben. Nach der Hochzeit ging sie alleine auf einen Berg, um zu meditieren. Plötzlich wird das Schiff wieder durchgeschüttelt. Die Orioner sind zurück und wollen ihre Sklaven wiederhaben. Unerwartet wird die Enterprise von einem klingonischen Bird of Prey gerettet, der die Orioner verjagt.

Die Retter entpuppen sich als die Gruppe der Verbesserten. Soong konnte während seines Fluchtversuchs auf dem Sklavenmarkt eine Nachricht an sie senden. Der Bird of Prey dockt an die Enterprise und Malik kommt an Bord. Er fordert die Herausgabe des Doktors. Archer lehnt ab und teilt Malik mit, dass er die Verbesserten zur Erde bringen soll. Malik entgegnet, dass ihm die Probleme der Menschheit egal sind. Schließlich packt er Archer an der Kehle und droht ihn zu töten. Die Wachen sehen sich gezwungen den Verbesserten gehen zu lassen. Malik gibt Persis ein Signal, woraufhin ein Team der Verbesserten über die Luftschleuse ins Schiff eindringt. Dann geht er mit Archer als Geisel zum Turbolift. Die MACOs können den Verbesserten nur wenig entgegensetzen. Das Team erreicht den Zellentrakt und befreit Soong. Der Wissenschaftler wird von seinen "Kindern" herzlich begrüßt. Archer versucht Soong nocheinmal ins Gewissen zu reden, doch der Doktor ignoriert ihn. Immerhin lässt der die Crew der NX-01 am Leben, da er in ihr keine Gefahr sieht.

Soong und die Verbesserten machen sich im Bird of Prey auf den Weg. Die Enterprise bleibt beschädigt zurück. Soong geht auf die Brücke des Klingonenschiffs. Er plant mit seinen Kindern eine neue Welt aufzubauen. Zunächst warten aber noch tausende genetisch verbesserter Embryonen darauf, geboren zu werden. Diese will Soong nun holen…

to be continued…

Analyse

Es scheint, als gönnten die Autoren der Enterprise-Crew keine längere Verschnaufpause, denn nach der ruhigen Episode "Zuhause" (Org. "Home") stürzen sich Archers Mannen diese Woche sofort wieder ins Getümmel. Dabei erhalten sie Besuch von Brent Spiner, der zur Abwechslung mal den Bösewicht spielt und dies offenbar genießt.

Es war wohl ein Glücksgriff der Enterprise-Produzenten, dass sie Brent Spiner für diese und die nächsten beiden Folgen gewinnen konnten. Der frühere Data-Darsteller bringt frischen Wind in die Serie und kann in der Rolle des bösen Wissenschaftlers vollkommen überzeugen. Am besten gefällt mir allerdings sein schwarzer Humor, denn Soong hat in so ziehmlich jeder passenden und unpassenden Situation einen lockeren Spruch auf Lager. Ähnlich wie Soong ist aber auch die Darstellung der Verbesserten gelungen. Nicht nur äußerlich, auch im Bezug auf das Verhalten ist die Ähnlichkeit zu Kahn unverkennbar. Zudem wird ihre Überlegenheit, vor allem im Kampf, dank besserer Möglichkeiten als zu Zeiten der originalen Star Trek-Serie, viel glaubwürdiger in Szene gesetzt. Dies wird vor allem im Kampf mit den Klingonen zu Beginn der Folge sehr deutlich. Die Verbesserten weichen mit scheinbar spielerischer Leichtigkeit dem klingonischen Waffenfeuer aus und schleudern die Klingonen ohne größere Anstrengungen quer durch den Raum. Man hat als Zuschauer wirklich den Eindruck, dass diese Leute deutlich stärker sind als der Durchschnittsmensch.

Die neuen Bösewichter haben also einen ganz guten Start hingelegt. Leider kann "Grenzgebiet" (Org. "Borderland") trotzdem nicht richtig überzeugen. Die Folge beginnt recht vielversprechend. Die Verbesserten schmieden einen Plan, Soong kommt auf die Enterprise und das Schiff bricht auf, um wieder für Ordnung zu sorgen. Bis hierhin läuft auch alles ganz gut. Dann wird die NX-01 aber von Orionern überfallen und einige Crewmitglieder entführt. Das Problem liegt darin, dass wir bei Enterprise vor allem in der zweiten Staffel genügend Entführungs-Folgen hatten. Zur Abwechslung ist Archer zwar unter den Rettern, anstatt selbst gekidnappt zu werden, die Handlung läuft aber trotzdem nach dem uralten Standardmuster ab und wirkt mehr wie ein Lückenfüller. Die Darstellung der Orioner oder auch der kurze Blick auf ein orionisches Sklavenmädchen sind zwar nett gemeinte Anspielungen auf frühere Star Trek-Folgen und -Serien, können aber die schwache Handlung nicht wett machen. Man erhält den Eindruck, dass die Autoren vorübergehend das eigentliche Thema der Episode aus den Augen verlieren. Erst, als die Entführten wieder wohlbehalten auf der Enterprise zurück sind, gewinnt die Story wieder an Fahrt, denn dann kehrt die Folge wieder zum Wesentlichen zurück: der Suche nach den Verbesserten. Soong wird von seinen Kindern befreit und macht sich auf den Weg, um weitere genetisch veränderte Embryonen zu holen und aufzuziehen. Leider endet "Borderland" an dieser Stelle auch schon wieder und wir müssen die nächste Folge "Cold Station 12" (Org. "Cold Station 12") abwarten.

Positiv:

  • Brent Spiner
  • Darstellung der Verbesserten
  • Soongs Humor

Negativ:

  • altbekannte Entführungsstory ohne besondere Überraschungen

Wertung

Für die nächsten beiden Folgen hoffe ich, dass man sich auf die eigentliche Handlung, der Jagd nach Soong und den Verbesserten, konzentriert. Brent Spiner schafft es wirklich, aus Soong einen herrlichen Bösewicht zu machen, dem man gerne noch etwas länger zusieht. Bei "Grenzgebiet" (Org. "Borderland") bleibt leider ein leicht unbefriedigendes Gefühl zurück. Ich hatte den Eindruck, dass man aus der Folge noch etwas mehr hätte machen können. Sie ist zwar an sich nicht schlecht, bleibt aber mit sechs von zehn Punkten im Mittelfeld der Wertungsskala. Ich würde mir wünschen, dass das immernoch vorhandene Potential der Geschichte in den kommenden zwei Folgen noch etwas besser genutzt wird.

Review von Bernd Paulus

Veröffentlicht unter Guide Enterprise | Verschlagwortet mit , , | Kommentare deaktiviert für 4.04 – Grenzgebiet
Borderland

4.05 – Cold Station 12
Cold Station 12

Staffel 4, Episode 5: Cold Station 12 (Cold Station 12)Soong begibt sich – nachdem er Captain Archers Aufsicht entfliehen konnte und sich seiner Nachkommenschaft anschloss – zurück in die Einrichtung, in der er einst arbeitete (die Titelgebende 'Cold Station 12') und in der noch immer Hunderte weiterer genetisch verbesserter menschliche Embryonen im Verborgenen lagern. Sein Ziel ist es diese zu retten, sie auszubrüten und wie die erste Gruppe von Augments aufzuziehen, um letztendlich die Menschheit zu ersetzen.

Fakten

  • Erstausstrahlung USA: 05.11.2004 (UPN)
  • Erstausstrahlung BRD: 12.03.2006 (SAT.1)
  • Produktionsnummer: 081
  • Story:
  • Drehbuch: Alan Brennert
  • Musik:
  • Regie: Mike Vejar
  • Missionsdatum: Unbekannt

Hauptdarsteller

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Gastdarsteller

Wissenswertes

  • In dieser Folge sehen wir zum ersten Mal Dr. Lucas, den Wissenschaftler, an den Phlox in früheren Folgen (z.B. "Liebster Doktor" (Org. "Dear Doktor") ) hin und wieder Briefe schrieb.
  • Die Dreharbeiten begannen am 24. August und endeten am 1. Spetember 2004.
  • Produktionsbericht. (10.09.2004)

Weitere Auftritte der Gastdarsteller

[scg_html_brent-spiner][scg_html_richard-riehle]

Alec Newman
ENT 4.04 "Grenzgebiet" – Malik
ENT 4.06 "Die Augments" – Malik
Abby Brammell
ENT 4.04 "Grenzgebiet" – Persis
ENT 4.06 "Die Augments" – Persis
Adam Grimes
ENT 4.06 "Die Augments" – Lokesh

Zusammenfassung

Vor elf Jahren machte Dr. Arik Soong der kleinen Gruppe von Verbesserten, damals noch im Kindesalter, klar, dass es ihre Pflicht sei, die restlichen genetisch verbesserten Embryonen eines Tages zu befreien. Nun arbeitet der Genetiker an Bord des gekaperten Bird of Preys an einem Plan, um diese Pflicht zu erfüllen: Er will mit den Verbesserten in die Forschungsstation Cold Station 12 eindringen. Da der Doktor dort früher Forschungsleiter war, kennt er die Örtlichkeiten sehr gut. Malik schlägt vor, die Lebenserhaltung zu zerstören, um so möglichem Widerstand vorzubeugen. Soong stellt aber klar, dass niemand getötet werden darf.

Unterdessen erreicht die Enterprise die frühere Heimat von Soong und seinen Verbesserten. Ein Außenteam untersucht das verlassene Haus. Unerwartet stößt es auf einen Verbesserten, der offensichtlich nicht mit den anderen weggegangen ist. Als dieser hört, dass die Menschen von der Erde kommen, attackiert er Archer mit einem Messer. Der Captain kann den Verbesserten bewusstlos schlagen. Auf dem Klingonenschiff will Soong von Malik wissen, wo Raakin ist. Die anderen wollen ihm nichts sagen. Malik gesteht, Raakin getötet zu haben. Er erzählt Soong von einem Streit zwischen den beiden. Schließlich habe Raakin ein Messer gezogen und ihn angegriffen. Malik habe seinen Bruder dann in Notwehr getötet. Soong ist darüber sehr aufgebracht. Malik spielt ihm aber das Unschuldslamm vor, das aufgrund widriger Umstände nicht anders handeln konnte und alles furchtbar bereut, und besänftigt so seinen Ziehvater.

Phlox untersucht den gefangen genommenen Verbesserten und stellt fest, dass dieser zwar genetisch verändert wurde, allerdings trotzdem nicht über die entsprechenden Verbesserungen verfügt. Archer unterhält sich mit dem jungen Mann auf der Krankenstation. Dieser stellt sich als Smike vor. Er blieb auf dem Planeten, um die anderen nicht zu behindern, als sie ein Jahr zuvor ihre Heimat verließen. Archer versucht, ihm Informationen über die Verbesserten zu entlocken, doch Smike schweigt. Er glaubt, die Erdlinge wollten die Verbesserten um jeden Preis töten. Trip meldet sich von der Planetenoberfläche. Er hat entdeckt, dass die Verbesserten Inkubatoren auf ihre Reise mitgenommen haben.

In der Nacht unterhält sich Malik mit Persis über Soong. Er ist von dessen riskantem Plan zur Einnahme der Forschungsstation nicht überzeugt. Außerdem findet er, dass die Verbesserten nicht von einem normalen Menschen angeführt werden sollten. Er selbst sollte Anführer sein. In der Zwischenzeit ist auch Archers Crew dahinter gekommen, dass Soong auf dem Weg zur Cold Station 12 ist. Auf der menschlich-denobulanischen Forschungsstation befinden sich neben einem Sortiment der gefährlichsten bekannten Krankheitserreger noch fast 2000 genetisch verbesserte Embryonen aus Zeiten der Eugenischen Kriege, die Soong mit den Inkubatoren wohl ausbrüten will. Die Sternenflotte hat Archer ermächtigt, alles Nötige zu tun, um den Doktor aufzuhalten. Die NX-01 macht sich auf den Weg zur Forschungsstation. Zur gleichen Zeit kapern Soong und seine Leute ein denobulanisches Frachtschiff.

Archer besucht Phlox auf der Krankenstation und teilt dem Doktor mit, dass sich auch dessen Brieffreund Dr. Lucas auf Cold Station 12 befindet. Er ist seit kurzem der Forschungsleiter. Phlox möchte das Landeteam auf die Forschungsstation begleiten. Immerhin war er in der Vergangenheit schon dort stationiert und kennt sich aus. Archer willigt ein. An Bord des denobulanischen Frachters können Soong und seine Verbesserten die Sicherheitsvorkehrungen der Cold Station 12 überwinden und dort landen. Anschließend flutet Soong die Räume mit Betäubungsgas.

Beim Essen in der Offiziersmesse gelingt es Archer, Smike etwas besser kennen zu lernen. Er schlägt, dem jungen Mann vor, auf der Erde die Schule zu besuchen. Smike fürchtet aber, ins Gefängnis gesteckt zu werden, weil er ein Verbesserter ist. Archer räumt mit Soongs Lügen über die Erde auf und zeigt Smike Aufzeichnungen über dessen biologische Eltern. Dadurch wird das Interesse des jungen Manns geweckt. Einige Zeit später trifft Archer in der Messe auf Phlox. Der Denobulaner sorgt sich um seinen alten Freund Dr. Lucas. Weiterhin erwähnt er, dass Smike inzwischen eine reges Interesse an der Geschichte der Erde, insbesondere den Eugenischen Kriegen, entwickelt hat. Archer erzählt Phlox vom Clark-Syndrom. Sein Vater starb daran. Er hätte mithilfe der Gentechnik vielleicht geheilt werden können. Der Captain glaubt, Soong könnte mit seiner Einstellung womöglich doch nicht so falsch liegen. Allerdings hat der Wissenschaftler das Gesetz gebrochen. Archer will ihn um jeden Preis stoppen.

Soong lässt alle Wissenschaftler der Forschungsstation einsperren. Er will von Lucas den Zugangscode für das Embryonenlager. Dieser erklärt, dass seit Soongs Diebstahl nur noch das Sternenflottenkommando über den Code verfüge. Malik hält dies für eine Lüge, doch Soong glaubt dem Stationsleiter. Während der Verbesserte Lokesh versucht, das Sicherheitssystem zu knacken, bemerkt er die Ankunft eines Schiffes im System: die Enterprise. Auf deren Brücke lässt Archer nach dem Bird of Prey Ausschau halten. T'Pol kann nichts finden. Allerdings befindet sich die Station in einem Asteroiden-Feld, das genügend Verstecke bietet. Soong ruft die Enterprise und verlangt von Archer mit Blick auf seine Geiselen, umzukehren. Lucas versichert dem Captain, dass die Wissenschaftler wohlauf sind. Als Soong diesem eine Waffe ins Gesicht hält, befiehlt Archer Travis, das Schiff zu wenden.

In den Stationslogbüchern entdeckt Malik, dass Lucas erst kürzlich das Embryonenlager betreten hat. Er muss also über den Zugangscode verfügen. Derweil beamt ein Sicherheitsteam der Enterprise unter Archers Führung heimlich auf die Station. Auf Bitte des Captains kommt auch Smike mit.

Da Malik den Code nicht aus Lucas herausprügeln kann, schlägt er vor, das Leben eines der anderen Wissenschaftler zu bedrohen. Im Raum befinden sich mehrere Glaskammern, die mit tödlichen Krankheitserregern geflutet werden können. Soong lässt sich widerwillig überzeugen. Daraufhin holt Malik Lucas' Stellvertreter und steckt ihn in eine Kammer. Soong fordert den Forschungsleiter nocheinmal auf, ihm den Zugangscode zu geben. Da dieser sich weiter weigert, leitet er einen Erreger in die Kammer. Schon nach Sekunden beginnt Lucas' Stellvertreter Blut zu spucken. Zur gleichen Zeit manipuliert Phlox die Lebenserhaltung, um die Sauerstoffzufuhr im Kontrollraum abzuschalten. Dummerweise bemerkt Lokesh dies im Kontrollraum und schickt Persis los. Wenig später ist Archers Team von Verbesserten umzingelt. Der Wissenschaftler in der Kammer erleidet immer stärkere Schmerzen und fleht um sein Leben, doch Lucas schweigt. Schließlich befiehlt Soong Malik, das Gegenmittel in die Kammer zu leiten. Der Verbesserte weigert sich aber, woraufhin der Wissenschaftler stirbt.

Auf der Enterprise bemerken Trip und T'Pol, dass die Kommunikatoren des Landeteams kein Signal zur Transportererfassung mehr senden. Sie vermuten, dass Archer und die anderen gefangen wurden. Das Landeteam wird derweil in den Kontrollraum geführt. Soong erlaubt Phlox, Lucas zu behandeln. Der Genetiker ist außerdem hocherfreut, als er Smike sieht, den er für tot gehalten hatte. Malik erklärt, dass Raakin angeordnet hatte, den schwächeren Jungen zurückzulassen. Soong ist überrascht, dass alle Verbesserten damit einverstanden waren. Das Gespräch wird unterbrochen, als die Enterprise Funkkontakt aufnimmt. Dabei gelingt es Archer, T'Pol anzuweisen, ihre Befehle auszuführen. Siegessicher erklärt der Captain, T'Pol werde die Selbstzerstörung der Forschungsstation auslösen. Soong und Malik glauben zunächst an einen Bluff Archers. Allerdings sendet Hoshi in diesem Moment bereits das notwendige Signal.

Die Verbesserten sind in der Lage, Hoshis Signal abzublocken, wodurch die Selbstzerstörung nicht aktiviert wird. Also beschließt T'Pol, die Station mit der Enterprise zu vernichten. Im Kontrollraum der Forschungsstation hat Malik erneut eine saddistische Idee. Ihm ist aufgefallen, dass Phlox und Lucas Freunde sind. Also steckt er den Denobulaner kurzerhand in eine zweite Glaskammer. Soong will Malik aufhalten, doch der Verbesserte stößt ihn weg. Nun gibt Lucas nach und öffnet den Eindringlingen das Tor zum Embryonenlager. Phlox kommt wieder frei. Soong geht mit Lokesh zum Lagerraum. Er will Smike mitnehmen, doch dieser möchte lieber bei Archer bleiben. Soong akzeptiert dies und verabschiedet sich in Freundschaft. Die Enterprise wird unterdessen bei ihrem Anflug auf Cold Station 12 plötzlich vom Bird of Prey der Verbesserten überrascht und angegriffen. T'Pol lässt sich aber nicht vom eigentlichen Ziel, der Station, abbringen.

Als die Station unter Beschuss gerät, drängt Persis zum Rückzug. Malik durchsucht allerdings noch die Datenbank nach den gefährlichsten Krankheitserregern, um diese mitzunehmen. Er schickt Persis und zwei weitere Männer zum Verladen der Erreger. Archer nutzt die Tatsache, dass nur noch zwei Verbesserte anwesend sind, und versucht, sich zu befreien. Es kommt zu einem Kampf, zwischen ihm und Malik. Smike will Archer helfen und wird dabei bewusstlos geschlagen. Malik beschließt, Archer mit bloßen Händen zu töten. Der Captain wehrt sich, hat gegen den Verbesserten aber kaum eine Chance. Plötzlich ändert Malik seine Meinung. Während Archer kaum noch aufstehen kann, programmiert der Verbesserte den Computer darauf, alle Stasisfelder auf der Station fünf Minuten nach seinem Abflug auszuschalten. Dadurch werden unzählige Krankheitserreger freigesetzt. Bevor Malik geht, erschießt er Smike, um diesem einen schmerzvollen Tod zu ersparen.

Trip entdeckt wenig später den Start des Denobulanerfrachters mit Soong und den Verbesserten an Bord. T'Pol lässt einen Torpedo darauf feuern. Die Verbesserten können ausweichen und im Hangar des Bird of Prey landen. Dann beschleunigt das Klingonenschiff auf Warp. Im Kontrollraum der Forschungsstation stellt Dr. Lucas fest, dass der Zusammenbruch der Stasisfelder nur vom primären Verteilerknoten aus verhindert werden kann. Archer rennt sofort los. Allerdings muss er unterwegs eine sehr lange Leiter hinaufklettern.

to be continued…

Analyse

So gefällt mir das schon viel besser! Dr. Soong ist zu seinen Verbesserten zurückgekehrt und verfolgt mit ihnen einen Plan zur Befreiung unzähliger weiterer Verbesserter aus Zeiten der Eugenischen Kriege. Dabei wird einigen Charakteren großzügig Raum zur Entwicklung gegeben, die Story ist gegenüber "Grenzgebiet" (Org. "Borderland") deutlich fesselnder und die Action kommt trotzdem nicht zu kurz.

"Cold Station 12" (Org. "Cold Station 12") macht natürlich dort weiter, wo "Grenzgebiet" (Org. "Borderland") endete und wie in der letzten Anaylse bereits erwähnt, hatte die Story gegen Ende der letzten Folge ja wieder etwas Fahrt aufgenommen. "Cold Station 12" (Org. "Cold Station 12") kann hier recht nahtlos anknüpfen. Ein sehr großes Plus der Episode ist aber, dass die Charaktere dieses Mal ganz neue Konturen erhalten. Soong zum Beispiel war letztes Mal ein zynischer Wissenschaftler, der ständig fliehen wollte und mit seinem Sarkasmus die Crew der NX-01 nervte und uns Zuschauer amüsierte. Von diesem herrlichen Humor ist diese Woche fast nichts mehr zu sehen. Allerdings hätte das wohl auch gar nicht in die Folge gepasst, da die Atmosphäre vor allem aufgrund der Folterszenen viel düsterer ist. Stattdessen wirkt der Genetiker viel nachdenklicher und ernster. Es wird klar, dass er die Verbesserten aus gutem Grund seine "Kinder" nennt, da er sie wie seine Kinder aufgezogen hat. Entsprechend berühren ihn auch die Nachricht von Raakins Tod und Smikes unerwartetes Auftauchen. Außerdem weigert sich Soong, für die Erfüllung seines Planes Menschen zu töten, selbst wenn er hin und wieder damit droht. Malik ist da deutlich skrupelloser. Er legt immer mehr den – den Fans von Kahn Noonien Singh bekannten – Größenwahn und entsprechende Machtgier an den Tag. Nachdem er in "Grenzgebiet" (Org. "Borderland") den früheren Anführer der Verbesserten ermordet hatte, muss er sich nun mit Soong einem neuen Anführer unterordnen, was ihm absolut nicht gefällt. Außerdem fährt der Genetiker einen deutlich weniger radikalen Kurs als er selbst. Schließlich weigert sich Malik offen, einen Befehl des Doktors zu befolgen, wodurch Dr. Lucas' Stellvertreter stirbt, und setzt etwas später gegen Soongs Willen Phlox beinahe tödlichen Viren aus. Aufgrund dieser offenen Rebellion ist eine ernste Konfrontation zwischen Malik und Soong für die nächste Folge vorprogrammiert. Vor allem Soong wirkt in der heutigen Folge deutlich menschlicher. Er ist nicht einfach ein Bösewicht, der verabscheuungswürdigen Frevel predigt. Dies geht soweit, dass Archer sogar ernsthaft über Soongs Ansichten nachdenkt und einräumt, dass der Genetiker bis zu einem gewissen Grad sogar recht haben könnte. In bester Star Trek-Manier wird die Gentechnik nicht einfach pauschal als schlecht, böse oder Teufelswerk verurteilt, sondern eine Grenze gezogen, zwischen nützlicher und schädlicher Gentechnik. Entscheidend bleibt – und das lernen wir aus dieser Folge fürs richtige Leben – wie weit die Genetiker gehen und was sie damit bezwecken.

Es stellt sich als sehr großer Vorteil heraus, dass die Story dieses Mal nicht von einer Nebenhandlung unterbrochen wird, wie letztes Mal mit den Orionern geschehn. Dadurch werden die Verbesserten etwas ausführlicher und genauer dargestellt. In "Grenzgebiet" (Org. "Borderland") durften sie vor allem ihre überdurchschnittliche Kraft demonstrieren. Nun sehen wir sie aber auch beim Bedienen von Computern und das können sie offenbar genauso gut. Insgesamt wirkt die Story auf jeden Fall viel runder und ausgeglichener. Man konzentriert sich durchgehend auf das Wesentliche, die Verbesserten. Dabei dürfen natürlich auch Action und Spannung nicht fehlen und beides ist zur Genüge vorhanden. Das Ende der Folge ist allerdings wieder etwas unerwartet, glücklicherweise aber nicht an einem übermäßigen Spannungshöhepunkt. Mitten im Geschehen ist halt plötzlich Schluss. Ich denke es wird jedem klar sein, dass Archer die Station retten wird oder alle Anwesenden in letzter Sekunde in Sicherheit gebracht werden. Die Frage lautet, wie immer: Wie? Deren Beantwortung kann zumindest ich aber getrost eine Woche lang abwarten.

Positiv:

  • runde, teils fesselnde Story
  • Charaktere werden vielschichtiger und interessanter

Negativ:

  • abrupter Schluss mitten in der Handlung

Wertung

"Cold Station 12" (Org. "Cold Station 12") stellt gegenüber "Grenzgebiet" (Org. "Borderland") in jedem Fall eine Verbesserung dar. Es zeigt sich auch ein Vorteil der mehrteiligen Geschichten. Nachdem die neuen Charaktere und Beziehungen im ersten Teil eingeführt wurden, können sie nun näher beleuchtet, ausgebaut und weiterentwickelt werden. Vor allem bei Soong, aber auch bei Malik ist dies gut gelungen. Es ist nur etwas schade, dass, abgesehen von Archer und in geringem Maße vielleicht noch Phlox, die Stammcrew relativ weit in den Hintergrund tritt. Schlussendlich erhält "Cold Station 12" (Org. "Cold Station 12") sieben von zehn Punkten. Nun bin ich allerdings gespannt darauf, wie die Verbesserten am Ende des Mini-Arcs aufgehalten werden. Nach dieser Folge steigen meine Hoffnungen auf eine interessante Auflösung sicher an.

Review von Bernd Paulus

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Cold Station 12

4.06 – Die Augments
The Augments

Staffel 4, Episode 6: Die Augments (The Augments)Die Augments wollen nicht länger Befehle von ihrem Schöpfer, Dr. Arik Soong entgegennehmen. Er verliert die Kontrolle über sie. Sie verfolgen nun ihre eigenen Pläne und besitzen nun auch noch einen biogenischen Sprengkopf, den sie ohne Skrupel einsetzen würden …

Fakten

  • Erstausstrahlung USA: 12.11.2004 (UPN)
  • Erstausstrahlung BRD: 19.03.2006 (SAT.1)
  • Produktionsnummer: 082
  • Story:
  • Drehbuch: Mike Sussman
  • Musik:
  • Regie: LeVar Burton
  • Missionsdatum: 27. Mai 2154

Hauptdarsteller

[scg_html_ent_cast_2]

Gastdarsteller

Wissenswertes

Weitere Auftritte der Gastdarsteller

[scg_html_brent-spiner][scg_html_richard-riehle]

Alec Newman
ENT 4.04 "Grenzgebiet" – Malik
ENT 4.05 "Cold Station 12" – Malik
Abby Brammell
ENT 4.04 "Grenzgebiet" – Persis
ENT 4.05 "Cold Station 12" – Persis
Adam Grimes
ENT 4.05 "Cold Station 12" – Lokesh

Zusammenfassung

Vierzig Sekunden bevor die Eindämmungsfelder der Cold Station 12 zusammenbrechen, erreicht Archer den primären Verteilerknoten. Es gelingt ihm, den Hauptkontrollraum vom Rest der Station abzuschotten. Während die anderen vor den Krankheitserregern sicher sind, sitzt der Captain aber in der Falle.

Die Enterprise kann Archer nicht mit dem Transporter erfassen, da er sich zu nah am Energiekern aufhält. Daraufhin befiehlt der Captain, mit den Phasenkanonen die Luke am oberen Ende des Wartungsschachts, in welchem er sich befindet, zu zerstören. Gesagt, getan. Archer wird nach oben in den Weltraum geblasen. Dort kann er vom Transporter erfasst und leicht vereist auf die NX-01 gebeamt werden. Derweil ist der Bird of Prey der Verbesserten in klingonischen Raum eingedrungen. Soong stellt zufrieden fest, dass die Enterprise sie nicht verfolgt. Malik erklärt, er sei gezwungen gewesen, Archer aus dem Weg zu räumen. Soong wird wütend. Immerhin hatte er befohlen, niemanden zu töten. Er warnt Malik, nicht nocheinmal seine Befehle zu missachten.

Einige Zeit später ist die Evakuierung der Forschungsstation abgeschlossen. Archer hat sich von seiner Unterkühlung gut erholt und wird in der Krankenstation auf den neusten Stand gebracht. Die Verbesserten wiegen sich im klingonischen Raum in Sicherheit, da Patrouillen die Enterprise bei einem Verfolgungsversuch abfangen würden. Reed schlägt vor, eine klingonische Warpsignatur zu imitieren. Trip macht sich an die Arbeit. Zur gleichen Zeit erklärt Soong den Verbesserten seinen Plan. Er will sich in den Briar Patch zurückziehen, ein unerforschtes Gebiet im klingonischen Raum, wo niemand sie finden wird, und dort die Embryonen groß ziehen. Malik hält nichts vom Wegrennen. Die Sternenflotte werde sie weiterhin suchen. Soong lässt aber nicht mit sich diskutieren.

Trip kann die Warpsignatur der NX-01 so verändern, dass das Schiff wie ein klingonischer Kreuzer aussieht. Allerdings werden die Klingonen den Trick bemerken, sollten sie zu nahe herankommen. Archer lässt Abfangkurs auf das Schiff der Verbesserten setzen. Dort unterhält sich Malik mit Dr. Soong in dessen Labor. Der Genetiker möchte, dass Malik aufhört, ständig seine Autorität offen anzuzweifeln. Dieser lenkt vom Thema ab und erkundigt sich nach den Embryonen. Soong erklärt, dass er deren DNS verändert, um agressives und gewalttätiges Verhalten bei ihnen auszuschalten. Die entsprechende Prozedur kennt er leider noch nicht sehr lange. Malik findet diese Änderungen gar nicht gut. Er glaubt, seine Erschaffer wollten ihn und seine Brüder, so wie sie sind. Persis ruft die beiden auf die Brücke, da ein Schiff näherkommt. Es ist die Enterprise. Archer ruft die Verbesserten und fordert sie auf, anzuhalten. Diese antworten mit Waffenfeuer. Die NX-01 beginnt den Bird of Prey zu beschießen. Soong wird klar, dass sie unterlegen sind. Daher lässt er das denobulanische Frachtschiff mit der Pilotin an Bord in der Atmosphäre eines Gasplaneten aussetzen. Archer bleibt genügend Zeit für eine Rettungsaktion. Soong und die Verbesserten können aber fliehen.

Die Verbesserten beginnen, die schweren Schäden am Klingonenschiff zu reparieren. Außerdem verstecken sie nun ihre Warpspur. Malik schlägt vor, die mitgenommenen Krankheitserreger von Cold Station 12 mit einem Torpedo in die Atmosphäre einer klingonischen Kolonie zu schießen. Dies würde einen Krieg zwischen Menschen und Klingonen auslösen, der die Sternenflotte für Jahre beschäftigen würde. Soong will aber von Massenmord nichts wissen und schickt Malik weg. Auf der Enterprise suchen Trip und T'Pol nach Spuren des Bird of Prey. Die Vulkanierin will wissen, warum Trip sie seit ihrer Rückkehr von Vulkan meidet. Trip erklärt, er müsse sich erst an ihre Ehe gewöhnen. Immerhin ist er stolz darauf, dass T'Pol für ihre Mutter dieses Opfer gebracht hat. Außerdem bezweifelt er, dass er und T'Pol ein gutes Paar abgegeben hätten. Plötzlich entdecken die Sensoren eine Subraumstörung. Trotz der getarnten Warpspur, haben sie die Verbesserten entdeckt.

Malik ruft Persis zu sich. Er teilt ihr mit, dass er das Kommando übernimmt. Die anderen unterstützen ihn. Nun will Malik wissen, wo Persis steht. Diese ist unentschlossen, da Soong ihr viel bedeutet. Malik verspricht, ihren Ziehvater gut zu behandeln. Kurz darauf wird Soong abgeholt und von den Verbesserten in sein Quartier gesperrt. Die Enterprise hat unterdessen ein ganz anderes Problem: ein klingonischer Kreuzer versucht sie abzufangen. Archer ruft diesen und tischt dem Captain eine deftige Lügengeschichte auf. Demnach habe er den Kanzler persönlich an Bord, den er von geheimen Verhandlungen mit den Orionern zurück nach Kronos bringe. Glücklicherweise glaubt der klingonische Captain Archers Geschichte und zieht sich zurück.

Soong wird in seinem Quartier überraschend von Persis besucht. Sie gesteht ihm, dass sie Malik nur vordergründig folgt. Soong will den Verbesserten stoppen, bevor dieser sie alle ins Unglück stürzt. Persis erklärt, dass Malik alle wichtigen Systeme bewachen lässt. Daraufhin will der Genetiker das Schiff verlassen und die Menschen zu Hilfe holen. Persis bringt ihn zu einer Fluchtkapsel und verschleiert deren Abschuss. Einige Zeit später findet die Enterprise die Kapsel und nimmt sie an Bord. Soong wird in die Zelle gebracht. Er erzählt Archer von Maliks geplantem Angriff auf die Klingonenkolonie und bittet den Captain, einzugreifen. Dieser vermutet hinter Soongs Geschichte aber nur ein Ablenkungsmanöver der Verbesserten. Der Genetiker erzählt, dass Malik ohne sein Wissen Krankheitserreger von Cold Station 12 stahl. Archer wird klar, dass Soong Maliks wahre Natur erst erkannte, als er diesen morden sah. Er beginnt dem Doktor zu glauben.

Archer will die Verbesserten stoppen, bevor sie die Klingonenkolonie erreichen. Tucker warnt, dass ihre gefälschte Warpsignatur bei der nötigen Geschwindigkeit den Klingonen auffallen wird. Unterdessen liegen Malik und Persis wieder gemeinsam im Bett. Der Anführer der Verbesserten hat über Soongs Flucht nachgedacht. Jemand muss ihrem Ziehvater geholfen haben und Malik verdächtigt Persis. Daraufhin zieht diese ein Messer. Die beiden kämpfen und schließlich ersticht Malik seine Gefährtin.

Auf der Brücke hilft Dr. Soong Trip und T'Pol bei der Suche nach dem Bird of Prey der Verbesserten. Dabei entdecken sie einen klingonischen D5-Kreuzer auf Abfangkurs. Archer möchte auch dessen Captain täuschen, doch die Klingonen haben die Enterprise bereits erkannt. Kurz darauf greifen sie an. Archer versucht erfolglos, dem klingonischen Captain vom Plan der Verbesserten zu berichten. Also setzt er andere Mittel ein. Die NX-01 bremst ab und deaktiviert ihre Waffen. Im Glauben, die Menschen würden sich ergeben, versucht der Klingonenkreuzer anzudocken. Die Enterprise fixiert den Greifer an einer Warpgondel des Kreuzers und zieht daran, bis der Warpantrieb der Klingonen funktionsuntüchtig ist. Die NX-01 nimmt wieder Kurs auf die Klingonenkolonie.

Die Verbesserten haben inzwischen alles für den Angriff vorbereitet. Kurz bevor sie die Kolonie erreichen, entdecken sie die Enterprise. In deren Maschinenraum versucht Trip, das Letzte aus dem Warpantrieb herauszuholen. Allerdings können sie den Bird of Prey trotzdem nicht rechtzeitig abfangen. Malik lässt den Torpedo abfeuern. Sekunden später trifft allerdings die Enterprise ein. Reed gelingt es, den modifizierten Torpedo der Verbesserten zu zerstören. Nun lässt Malik das Erdenschiff angreifen. Mit Soongs Hilfe kann Reed den Bird of Prey jedoch ausschalten. Durch den entscheidenden Treffer werden einige Verbesserte getötet und die Brücke getroffen. Schwer verletzt schleppt Malik sich zu einer Konsole und will den Schiffskern überladen. Über das Komm-System appelliert Soong an seinen Ziehsohn, sich und die verbesserten Embryos nicht umzubringen. Malik will aber lieber sterben, als auf der Erde in Gefangenschaft zu leben. Dann explodiert das Schiff.

Die Enterprise nimmt wieder Kurs auf die Erde und Archer bringt Soong in ein Quartier. Plötzlich springt Malik hinter einem Schott hervor und schlägt die MACO-Wache und Archer nieder. Dann will er Soong für dessen Verrat töten. In letzter Sekunde kann Archer den Verbesserten aber hinterrücks erschießen.

Schließlich erreicht die Enterprise die Erde. Die Klingonen haben sich mit der Rettung ihrer Kolonie zufriedengegeben und werden die Menschen nicht angreifen. Archer bringt Soong in dessen Gefängniszelle zurück. Dort wurden mal wieder alle Aufzeichnungen des Genetikers von den Wänden entfernt. Archer erklärt, dass diese aber nicht zerstört, sondern an sicherer Stelle gelagert wurden. Eines Tages werden sie der Menschheit vielleicht helfen. Soong teilt dem Captain mit, dass er mittlerweile nicht mehr an die Möglichkeit einer Perfektion der Menschheit glaubt. Die Zukunft liege in Kybernetik und künstlicher Intelligenz. Während Archer geht, macht Dr. Soong sich gedankenversunken an seine neue Lebensaufgabe.

Analyse

Mit "Die Augments" (Org. "The Augments") endet der drei Folgen umspannende Mini-Arc um Dr. Arik Soong und die kleine Gruppe genetisch verbesserter Supermenschen. Dies gibt uns Gelegenheit, rückblickend auch die beiden vorherigen Episoden "Grenzgebiet" (Org. "Borderland") und "Cold Station 12" (Org. "Cold Station 12") noch einmal etwas genauer im Gesamtzusammenhang zu sehen.

Ein konstant positiver Faktor der gesamten Trilogie war natürlich Brent Spiner. Er macht aus Arik Soong einen überzeugenden, lebendigen und vor allem menschlichen Charakter. Im Laufe der Folgen wurde Soong immer vielschichtiger und Spiner wusste dies mit viel Freude am Spiel darzustellen. Neben ihm verblassen die anderen Figuren zeitweise sehr. Immerhin gelingt es Alec Newman allerdings trotzdem ein wenig hervorzustechen, da er seine Arbeit ebenfalls gut macht. Leider ist der Charakter Malik nur als eindimensionaler Bösewicht angelegt und dadurch eben auch weniger interessant als Soong. In diesem positiven Aspekt liegt nun aber auch bereits ein Nachteil der Soong-Trilogie begründet. Entscheidendes Stichwort: die anderen Charaktere verblassen. Wo waren eigentlich die so genannten "Hauptfiguren" der Serie? Außer Archer, der immer wieder am Rande etwas beleuchtet wird, kommt eigentlich keiner aus der Stammcrew in drei Folgen wirklich zum Zuge. In "Cold Station 12" (Org. "Cold Station 12") hat Phlox eine kleine Szene und es gibt zwei kurze Gespräche zwischen Trip und T'Pol, in denen die Entwicklungen aus "Zuhause" (Org. "Home") etwas weiter gesponnen werden. Dies sind aber wirklich nur Kleinigkeiten. Reed, Hoshi und Mayweather werden aber leider beinahe zu Statisten degradiert. Von den bisherigen Folgen dieser Staffel habe ich den Eindruck gewonnen, dass die Autoren etwas mehr auf die Charaktere und deren Ausbau und Entwicklung achten. Allerdings sollten sie dabei alle sieben Hauptfiguren berücksichtigen.

Langzeit-Star Trek-Fans dürften an der Soong-Trilogie ihre Freude haben, denn sie müssten sich endlich wieder heimischer im Star Trek-Universum fühlen. In dieser Hinsicht wurden in den vergangenen vier Folgen deutlich mehr auf Details geachtet und Insider-Anspielungen eingebracht, als in den drei Jahren zuvor. Auch in "Die Augments" (Org. "The Augments") wird dies wieder sehr deutlich. Da möchte Dr. Soong beispielsweise die Verbesserten in den "Briar Patch" bringen, wo die Enterprise-E in Star Trek IX dereinst ein Kinofilm-Abenteuer erleben wird. Eine der auffälligsten Szenen war meiner Meinung nach aber jene, in der sich Malik schwer verletzt über die zerstörte Brücke des Bird of Prey schleppt. Die Anlehnung an die entsprechende Szene in Star Trek II hätte wohl deutlicher nicht sein können. Zudem wurde die NX-01 nach dem Ausflug in die Delphic-Ausdehnung ja etwas aufgerüstet. Dies macht sich an kleineren Veränderungen der Schiffssets bemerkbar. Neben einer neuen, sehr viel vertrauter klingenden Geräuschkulisse auf der Brücke, fällt vor allem der neue Hintergrund der Transporternische auf. Insgesamt wirkt Enterprise nun optisch, wie auch inhaltlich wieder mehr wie eine Serie, die im altbekannten Star Trek-Universum spielt.

Wie funktioniert nun aber "Die Augments" (Org. "The Augments") als einzelne Episode? Da sie die Soong-Trilogie abschließt, sehen wir logischerweise, wie die Crew der Enterprise die zuvor begründeten interstellaren Probleme lösen kann. Im Grunde handelt es sich dabei aber um eine einstündige Verfolgungsjagd, bei der die Enterprise nach mehreren Hindernissen endlich die Verbesserten erreicht und deren Schiff zerstört. Die Story verläuft dabei relativ geradlinig, gegen Schluss kommt sogar etwas Spannung auf, als Malik tatsächlich die Biowaffe abfeuern kann. Allerdings ist der Abschluss des Mini-Arcs recht einfach gehalten und zu einem gewissen Grad auch vorhersehbar. Die NX-01 ist dem Bird of Prey nun mal an Feuerkraft überlegen und gewinnt daher auch. Ich hätte mir vielleicht eine etwas kreativere Lösung erhofft. Beispielsweise hätten die Klingonen bei der Vernichtung der Verbesserten eine Rolle spielen können, denn sie kommen insgesamt etwas kurz. Mit ihrer Hilfe erhält "Die Augments" (Org. "The Augments") zwar noch eine kleine Prise Humor, als Archer nämlich den klingonischen Captain austrickst, doch die von ihnen ausgehende Gefahr für die Erde bleibt zu sehr im Hintergrund. Man hat nicht wirklich den Eindruck, dass die Menschen ernsthaft einen Angriff fürchten müssen und am Ende herrscht wieder Friede, Freude, Eierkuchen. Ein offener Schluss beispielsweise, der zwar verdeutlicht, dass die Klingonen vorerst nicht angreifen, trotzdem aber alles andere als besänftigt sind, wäre da mehr nach meinem Geschmack gewesen.

Positiv:

  • Brent Spiner als Dr. Arik Soong
  • viele kleine und große Anspielungen auf das restliche Trek-Universum

Negativ:

  • die Hauptcharaktere bleiben zu stark im Hintergrund
  • die Auflösung hätte kreativer ausfallen können

Wertung

"Die Augments" (Org. "The Augments") bietet, und das ist schlussendlich entscheidend, eine Stunde gute Fernsehunterhaltung. Man fühlt sich als Star Trek-Fan wieder heimischer und bekommt obendrein eine nette Story serviert. Die Episode erhält daher sieben von zehn Punkten. Vielleicht waren meine Erwartungen an die Soong-Trilogie ja etwas zu hoch, aber ich hätte mir noch ein wenig mehr davon erhofft. Eine "nette" Story ist zwar gut, könnte aber noch besser sein. Hier und da hätten die Autoren das Potential ihrer Grundidee einfach noch besser nutzen sollen. Immerhin geht das Konzept des dreiteiligen Mini-Arcs gut auf und trotz mancher Schwächen macht die Trilogie auch Spaß.

Review von Bernd Paulus

Veröffentlicht unter Guide Enterprise | Verschlagwortet mit , , | Kommentare deaktiviert für 4.06 – Die Augments
The Augments

4.07 – Der Anschlag
The Forge

Staffel 4, Episode 7: Der Anschlag (The Forge)Die Botschaft der Erde auf Vulkan wird bombadiert. Dabei sterben 31 Menschen und 12 Vulkanier. Eine komplexe Ermittlung beginnt und die Beweise deuten auf eine religiöse Gruppierung hin, die unter dem Namen "Syrranniten" bekannt ist. Die Anhänger folgen einer revolutionären Interpretation der Lehren von Surak, dem Begründer der vulkanischen Logik. Nachdem T'Pol einen versteckten Hinweis erhalten hat, bricht sie zusammen mir Archer zu einer gefährlichen Reise durch die vulkanische Wüste auf, die unter dem Namen "Der Glühofen" bekannt ist. Sie folgen dem Pfad, den Surak einst nahm um Erleuchtung zu erlangen.

Fakten

  • Erstausstrahlung USA: 19.11.2004 (UPN)
  • Erstausstrahlung BRD: 26.03.2006 (SAT.1)
  • Produktionsnummer: 083
  • Story:
  • Drehbuch: Judith & Garfield Reeves-Stevens
  • Musik:
  • Regie: Michael Grossmann
  • Missionsdatum: Unbekannt

Hauptdarsteller

[scg_html_ent_cast_2]

Gastdarsteller

Wissenswertes

  • Die Dreharbeiten begannen am 14. September und endeten am 22. September 2004.
  • Produktionsbericht. (28.09.2004)

Weitere Auftritte der Gastdarsteller

[scg_html_vaughn-armstrong][scg_html_gary-graham][scg_html_robert-foxworth][scg_html_michael-reilly-burke]

Zusammenfassung

Vulkan, 2137. Ein Vulkanier durchsucht eine uralte Höhle in der Wüste. In einer Kammer entdeckt er ein antikes Artefakt. Schriftzeichen darauf enthüllen, es stammt von Surak selbst.

Admiral Forrest besucht Vulkan, um mit dem vulkanischen Oberkommando über gemeinsame Flottenaktivitäten zu sprechen. In der Botschaft der Erde unterhält er sich mit Soval. Der Botschafter weiß über die Entscheidung des Oberkommandos aber nicht mehr als Forrest. Er bittet den Admiral um Verständnis für das Zögern seines Volkes. Die Vulkanier würden aus der Menschheit nicht so recht schlau. Außerdem erinnere sie die Menschheit an ihre eigene Vergangenheit, bevor sie auf dem Pfad der Logik wandelten. Während die Vulkanier aber für den Wiederaufbau fast anderthalb Jahrtausende benötigten, schafften die Menschen dies in nur einem Jahrhundert. Einige Mitglieder des Oberkommandos fürchten dieses große Potential der Menschheit. Plötzlich geht ein großer Knall durch den Raum. Forrest reißt Soval zur Seite, während die Botschaft von einer gewaltigen Explosion erschüttert wird.

Wenig später erhält Archer auf der Enterprise eine Nachricht vom Sternenflottenkommando. Es gab einen Bombenanschlag auf die Botschaft der Erde auf Vulkan. Admiral Forrest kam dabei neben 42 weiteren Personen ums Leben. Die NX-01 macht sich sofort auf den Weg zur vulkanischen Heimatwelt. Archer betraut Commander T'Pol mit den Ermittlungen. Diese ist einverstanden, da ihre Mutter T'Less bisher noch nicht auf ihre Anrufe geantwortet hat. Im Orbit von Vulkan kommt Soval, gemeinsam mit Administrator V'Las, dem Leiter des Oberkommandos, und Stel, dem Chefermittler des Sicherheitsdirektorats, an Bord. Im Konferenzraum informiert Stel Archer über den Stand der Ermittlungen. Hauptverdächtige sind die Syrranniten, eine kleine religiöse Gruppe von Vulkanierin, die einer verfälschten Form von Suraks Lehren folgt. Sie stellen sich gegen die aktuelle Regierung, bisher blieben sie aber gewaltlos. V'Las berichtet von zunehmender Gewalt gegen Außerirdische auf Vulkan. Beweise für eine Verwicklung der Syrranniten stehen aber noch aus. Da sich das Botschaftsgebäude offziell auf Territorium der Erde befindet, wurde der Tatort noch nicht untersucht.

Reed und Mayweather gehen in die Ruine der Botschaft, um sich umzusehen. Unter einem Trümmerstück entdeckt Travis eine weitere Bombe, die offensichtlich nicht gezündet hat. Reed kann sie scannen und findet auf den Kontrollen vulkanische DNS. Allerdings löst er dadurch den Zünder aus. In letzter Sekunde werden die beiden Offiziere in Sicherheit gebeamt. Phlox kann die DNS mithilfe der vulkanischen Datenbank zuordnen. Sie stammt von der jungen Syrrannitin T'Pau. Archer will sich auf die Suche nach ihr machen. Allerdings schließt Stel die Menschen von den Ermittlungen aus. Botschafter Soval werde sie über alle relevanten Entwicklungen informieren.

Archer geht in den Frachtraum, wo die Särge der Opfer untergebracht sind. Soval kommt hinzu und stellt sich neben ihn an Forrests Sarg. Der Vulkanier erzählt, dass der Admiral sein Leben rettete. Er bezweifelt, dass die Syrranniten hinter dem Anschlag stecken und rät Archer, alle Informationen vom Oberkommando anzuzweifeln. Der Captain soll auf der Planetenoberfläche nach der Wahrheit suchen. Soval sichert seine uneingeschränkte Unterstützung zu. Unterdessen erhält T'Pol in ihrem Quartier Besuch von Koss. Sie reagiert sehr abweisend auf ihren Ehemann. Koss berichtet, dass nach dem Anschlag neue Gesetze in Kraft traten, welche die Privatsphäre der Vulkanier drastisch einschränken. Aus diesem Grund hat T'Less Koss gebeten, T'Pol persönlich ein Familienerbstück zu geben, eine kleine Medaille. T'Less selbst musste untertauchen, da sie zu T'Pols Überraschung eine Syrrannitin ist.

T'Pol geht zu Captain Archer. Sie berichtet, dass ihre Mutter, wie alle Syrranniten, untergetaucht ist. Allerdingst hat T'Less ihr eine Medaille zukommen lassen. Diese enthält die holografische Karte einer vulkanischen Wüste, gennant "die Schmiede". Darin ist ein Pfad eingezeichnet, dem Surak einst folgte. Auch die Syrranniten wandeln auf diesem Pfad, um zur Erleuchtung zu gelangen. T'Pol vermutet ihre Mutter irgendwo in der Wüste. Archer hofft, bei T'Less auch T'Pau zu finden. Also bereiten die beiden einen Ausflug in die vulkanische Wüste vor. Trip versucht erfolglos, Archer dies auszureden. Die Wüste ist gefährlich, da dort keine technischen Geräte funktionieren und das Klima sehr feindselig ist. Man kann nichteinmal hineinbeamen. Archer geht trotzdem. Er weist Trip an, weiter zu ermitteln und dem vulkanischen Oberkommando zu misstrauen. Soval beschafft den Menschen die nötigen Informationen, um unbemerkt auf die Oberfläche beamen zu können. Dann machen sich Archer und T'Pol auf, Suraks Pfad durch "den Glühofen" zu folgen.

In der Nacht sehen Archer und T'Pol am Himmel Suchflugzeuge des Oberkommandos, welche die Wüste aus der Luft und ohne Sensoren absuchen müssen. Plötzlich weist T'Pol den Captain an, zu rennen. Ein Sehlat kommt auf sie zu. Die beiden können sich auf einen erhöhten Felsvorsprung retten. Das Raubtier erreicht sie nicht, belagert sie aber vom Boden aus. Im Orbit hat Phlox derweil die sichergestellte DNS von T'Pau genauer untersucht. Die Probe ist aber erst wenige Monate alt. Jeder Vulkanier wird als Baby in einer DNS-Datenbank registriert. Jemand hat offenbar T'Paus Probe benutzt, um falsche Beweise zu plazieren. Leider hat Trip keine Möglichkeit, den Captain davon zu unterrichten. Allerdings verfügen die Menschen über die Aufzeichnung einer Sicherheitskamera. Diese zeigt, dass eine Wache am Eingang der Botschaft den Bombenleger gesehen hat. Die Wache liegt derzeit auf Phlox' Krankenstation schwer verletzt im Koma.

Während Archer und T'Pol darauf warten, dass der Sehlat das Interesse an ihnen verliert, wird das Raubtier unerwartet von einem anderen Vulkanier vertrieben. Dieser stellt sich als Arev vor und erklärt, er folge Suraks Pfad. Archer erzählt, er studiere ebenfalls Surak und die Logik, T'Pol sei seine Lehrerin. Die drei gehen gemeinsam weiter. Nach einem längeren Marsch will Arev schließlich mehr über Archer erfahren. Er prüft dessen Wissen mit einfachen Fragen über die vulkanische Logik. Natürlich hat der Captain keinen blassen Schimmer davon, wodurch Arev dessen Lüge erkennt. Archer zweifelt seinerseits an Arevs Geschichte. Das Oberkommando hat ihm bewiesen, dass auch Vulkanier lügen. Arev entgegnet, die vulkanische Führung folge nicht Suraks wahrem Pfad, und geht weiter. T'Pol teilt Archer mit, dass sie Arev aufgrund seiner Äußerungen für einen Syrranniten hält. Der Captain will das Vertrauen des Vulkaniers erlangen. Plötzlich nähert sich von hinten eine gigantische, von Blitzen übersähte Staubwolke, ein sogenanntes "Sandfeuer".

Trip möchte durch eine Gedankenverschmelzung herausfinden, was der Wachmann in der Botschaft gesehen hat. Er wendet sich an Soval. Der Botschafter hält dies aber für keine gute Idee. Erst alt Trip ihm eröffnet, dass die DNS auf der Bombe plaziert wurde und sie sich offensichtlich einer größeren Verschwörung gegenüber sehen, ändert der Vulkanier seine Meinung und beschließt, die Verschmelzung selbst durchzuführen. Zur gleichen Zeit flüchten sich Archer, T'Pol und Arev vor dem Sandfeuer in eine Höhle und verschließen den Eingang mit Felsbrocken. Arev bermerkt die Medaille um T'Pols Hals. Er erkennt, dass sie T'Less' Tochter ist und Archer ihr Captain. Er berichtet, T'Less sei sicher bei den anderen Syrranniten in einem nahegelegenen Unterschlupf. Arev will die beiden nach dem Sturm hinbringen. Etwas später beginnt Soval auf der Krankenstation der NX-01 mit der Gedankenverschmelzung. Der Vulkanier kann auf die Erinnerung des Wachmanns zugreifen. Als er den Bombenleger erkennt, schreckt Soval erschüttert zurück.

Archer, T'Pol und Arev warten am Lagerfeuer in der Höhle das Ende des Sandfeuer-Sturms ab. T'Pol erzählt Arev, dass das Oberkommando die Syrranniten für den Bombenanschlag auf die Botschaft der Erde verantwortlich macht. Der Vulkanier erklärt, dass seine Leute keine Gewalt anwenden. Das Oberkommando sei von Suraks Lehren abgekommen. Arev erzählt, wie Suraks Körper einst vor der großen Schlacht gegen die Feinde der Logik starb, sein Geist – auf vulkanisch "Kath'ra" – aber weitergegeben wurde. Angeblich trägt noch heute ein Syrrannite Suraks Kath'ra mit sich, da es durch Gedankenverschmelzung weitergegeben wurde. Archer ist überrascht, dass Syrranniten Verschmelzungen durchführen.

Auf der Enterprise konfrontiert Trip V'Las und Stel mit den neuen Ergebnissen. Soval hat Stel als den Bombenleger erkannt. Die vulkanischen Repräsentanten erkennen den Beweis aber nicht an und sind schockiert, dass eine Gedankenverschmelzung durchgeführt wurde. Soval wird sich vor dem Oberkommando dafür verantworten müssen. In der Höhle erzählt Arev derweil, dass das Oberkommando früher einzig für die Erforschung des Weltalls zuständig war. Plötzlich wird der Höhleneingang von einem Blitz freigesprengt. Ein weiterer Blitz trifft T'Pol. Sie bleibt bewusstlos liegen. Arev versucht den Eingang zu verschließen und wird dabei ebenfalls von einem Blitz getroffen. Seine Verletzungen sind aber deutlich schwerer. Sterbend weist er den Captain an, "es" zu den Syrranniten zu bringen. Als Archer sich über ihn beugt, presst Arev seine Finger in dessen Gesicht und murmelt etwas auf vulkansich.

Soval will sich gegen Trips Rat dem Verhör des Oberkommandos stellen. Er hofft dadurch, die Verschwörung, in die V'Las offensichtlich verwickelt ist, aufdecken zu können. Trip befürchtet aber, dass auch die anderen Ratsmitglieder beteiligt sein könnten. Derweil erwacht Archer in der Höhle. Der Sturm ist vorbei, T'Pol geht es gut. Allerdings ist Arev tot. Die beiden begraben den Vulkanier. In der Nacht brechen sie auf, um die Syrranniten zu finden. Über ihnen kreisen die Suchflugzeuge wieder. Archer führt T'Pol zielstrebig in eine bestimmte Richtung, als ob er wüsste, wo sich die Syrranniten verstecken. Schließlich läuft er geradewegs durch eine Felswand hindurch, die sich als holografische Täuschung entpuppt. T'Pol folgt ihm in die Höhle. Während Archer anmerkt, T'Pol solle keinen Widerstand leistern, sind die beiden plötzlich von unzähligen Vulkaniern umzingelt.

to be continued…

Analyse

In den vergangenen Staffeln von Enterprise nahmen viele Gegner der Serie die untypische Darstellung der Vulkanier als Anlass zur Kritik. Das neue Autoren-Team unter Manny Coto hat sich diesem Fakt angenommen und startet nun einen Versuch, die Enterprise-Vulkanier mit den altbekannten Vertretern dieser Spezies in Einklang zu bringen. Hierzu führt uns "Der Anschlag" (Org. "The Forge") zur Heimatwelt der Vulkanier, wo sich das neuste Abenteuer von Archers Mannen abspielt.

Ein Bombenanschlag auf die Botschaft der Erde auf Vulkan setzt die Ereignisse in Gang. Die Autoren wollten den Zuschauer offenbar mit Archers Trauer mitfühlen lassen, denn Admiral Forrest befindet sich unter den Opfern. Zuvor hat er noch eine letzte Szene mit Botschafter Soval. Sicher, Forrests Tod dient der Story recht gut, allerdings finde ich es auch sehr schade. Der Admiral war seit "Aufbruch ins Unbekannte" (Org. "Broken Bow") mit dabei und hat seither sehr viele Gastauftritte absolviert. Im Laufe der dritten Staffel war er dann lange nicht zu sehen, weshalb ich in der neuen Staffel wieder auf vermehrte Gastauftritte gehofft hatte. Leider hat sich das nun erledigt. Andererseits rückt durch Forrests Tod ein anderer Charakter in den Vordergrund und wird zunehmend interessant: Botschafter Soval. Bereits in "Zuhause" (Org. "Home") konnte Archer sich endlich mit dem Vulkanier aussöhnen, nachdem ihre früheren Beziehungen meist stark von Streit geprägt waren. Nun arbeiten die beiden aber ernsthaft zusammen und dies sogar gegen das vulkanische Oberkommando. Soval entwickelt sich allmählich zu einem richtig sympathischen Charakter und ich bin gespannt, wo er am Ende dieses Dreiteilers stehen wird.

Die Geschichte, die in "Der Anschlag" (Org. "The Forge") ihren Anfang nimmt, passt deutlich besser ins Star Trek-Universum, als viele bisherigen Enterprise-Folgen. Außerdem wirkt sie frisch und unverbraucht. Es geht nicht nur um eine Verschwörung in den Reihen der Vulkanier, wir sehen auch etwas mehr von Vulkan und erfahren etwas über die Geschichte des Volkes. Gespickt wird dies erneut mit netten kleinen Details, die auf die Vorgängerserien verweisen. Beispielsweise erzählt Arev in einer Szene von Suraks Feinden, "denen, die unter den Flügeln des Raubvogels marschierten". Eine passende Beschreibung für die Romulaner. Nachdem die Soong-Trilogie aufgrund der genetisch verbesserten Supermenschen verschiedene Verweise auf Khan und Star Trek II enthielt, geht es nun weiter mit Star Trek III. Es ist recht offensichtlich, dass Arev, wie einst Spock, sein Kath'ra an Archer weitergegeben hat. Wie sich das auf den Captain auswirkt, sehen wir dann wohl in der nächsten Folge. Weiterhin scheint es, als nähmen die Autoren im Detail nicht nur Bezug auf die anderen Star Trek-Serien, sondern auch wieder verstärkt auf die aktuellen Entwicklungen in der Gesellschaft. Manchmal sind es nur einzelne Sätze oder Bilder, die, für sich genommen, durchaus gesellschaftskritisch wirken. Wenn Koss beispielsweise von einer verstärkten Einschränkung der Privatsphäre der Vulkanier seit dem Bombenanschlag spricht, muss ich spontan an den "Patriot Act" denken, der in den USA kurz nach dem 11. September verabschiedet wurde und die Persönlichkeitsrechte der Amerikaner ebenfalls beschneidet. Ähnliche Aussagen finden sich bei genauerer Betrachtung auch schon im Soong-Dreiteiler, wenn auch insgesamt etwas versteckt. Es scheint, als sei das neue Autorenteam etwas gesellschaftskritischer eingestellt. Damit kehrt endlich wieder ein grundlegendes Element von Star Trek in die Serie zurück, dass ich lange Zeit doch ein wenig vermisst hatte.

Positiv:

  • interessante Story, die zu Star Trek passt
  • Sovals Entwicklung
  • gesellschaftskritische Details

Negativ:

  • Nichts

Wertung

Insgesamt macht "Der Anschlag" (Org. "The Forge") als Einstiegsepisode für den Mini-Arc einen deutlich besseren Eindruck, als zuvor "Grenzgebiet" (Org. "Borderland"). Die Geschichte baut nach und nach logisch auf, die Spannung entwickelt sich langsam und Potential für die nächsten beiden Folgen gibt es noch zur Genüge. Die Episode verdient sich auf diesem Weg acht von zehn Punkten. Einzig negative Nebenwirkung: "Der Anschlag" (Org. "The Forge") führt uns sehr deutlich vor Augen, was Enterprise hätte sein können, wenn man das Prequel von Beginn an auf die richtige Art und Weise angegangen wäre. Es hätte eine Top-Serie werden können. Allerdings ist das wohl weniger die Schuld dieser Folge. Hoffen wir, dass die Serie die Kurve nun bekommen hat und in der verbleibenden Zeit auf dem Niveau von "Der Anschlag" (Org. "The Forge") aufbaut.

Review von Bernd Paulus

Veröffentlicht unter Guide Enterprise | Kommentare deaktiviert für 4.07 – Der Anschlag
The Forge

4.08 – Erwachen
Awakening

Staffel 4, Episode 8: Erwachen (Awakening)Archer und T'Pol, können nach einer gefährlichen Reise durch eine vulkanische Wüste letztendlich die Syrranniten, eine Gruppe Revolutionärer, die für den Bombenanschlag auf die Botschaft der Erde verantwortlich gemacht wird, ausfindig machen. Die Syrranniten behaupten nach den wahren Lehren von Surak zu handeln. Surak war der Vater der vulkanischen Philosophie, der bereits vor 2000 Jahren die "Zeit des Erwachens" initiierte. Doch Archer und T'Pol bleiben höchst skeptisch angesichts deren Motive des Pazifismus. Unterdessen hat Trip Tucker das Kommando über die Enterprise und muss sich, mit der Hilfe von Botschafter Soval, mit dem starrsinnigen vulkanischen Oberkommando herumärgern, dessen Maßnahmen gegen die Syranniten den Captain und den ersten Offizier in Gefahr bringen.

Fakten

  • Erstausstrahlung USA: 26.11.2004 (UPN)
  • Erstausstrahlung BRD: 02.04.2006 (Sat.1)
  • Produktionsnummer: 084
  • Story:
  • Drehbuch: Andre Bormanis
  • Musik:
  • Regie: Roxann Dawson
  • Missionsdatum: Unbekannt

Hauptdarsteller

[scg_html_ent_cast_2]

Gastdarsteller

Wissenswertes

  • Die Dreharbeiten begannen am Donnerstag, dem 23. September und endeten am Freitag, dem 1. Oktober 2004.
  • Produktionsbericht. (09.10.2004)

Weitere Auftritte der Gastdarsteller

[scg_html_gary-graham][scg_html_robert-foxworth]

Joanna Cassidy
ENT 4.03 "Zuhause" – T'Les
Kara Zediker
ENT 4.09 "Kir'Shara" – T'Pau
Bruce Gray
TNG 7.04 "Der Schachzug, Teil 1" – Admiral Chekote
DS9 2.02 "Der Kreis" – Admiral Chekote
John Rubinstein
VOY 2.01 "Die 37er" – John Evansville
ENT 1.23 "Gefallene Heldin" – Mazariten-Captain
ENT 4.09 "Kir'Shara" – Kuvak

Zusammenfassung

Soval muss sich vor dem vulkanischen Oberkommando für die Gedankenverschmelzung rechtfertigen. Der Botschafter verweist darauf, dass Stel, ein hochrangiger Vulkanier für das Bombenattentat auf die Erdenbotschaft verantwortlich ist. Administrator V'Las erklärt, Stel sei laut neusten Erkenntnissen auch ein Syrrannite. Dann entlässt er Soval aus dessen Posten als Botschafter.

Archer und T'Pol werden von den vulkanischen Wachen tiefer in das Höhlensystem gebracht. Dies sind offenbar die Überreste einer antiken heiligen Stätte. Die Syrrannitin T'Pau kommt den beiden entgegen. Auch T'Pols Mutter T'Less ist anwesend. Archer wirft T'Pau vor, für den Anschlag auf die Erdenbotschaft verantwortlich zu sein, was die Vulkanierin von sich weist. Sie ist überrascht, dass die beiden die Wüste alleine durchquert haben. Archer berichtet von Arev und dessen Tod. T'Pau erklärt bestürzt, dass Arev in Wirklichkeit Syrran, ihr Anführer, war. Archer und T'Pol werden in eine Zelle gesperrt. Der Captain fühlt sich nicht gut. Er glaubt Syrran hat ihm etwas in den Kopf gesetzt, bevor er starb. Draußen tadelt T'Pau T'Less dafür, dass diese ihre Tochter hergeführt hat. T'Less sieht darin aber kein Problem. Sie fordert T'Pols Freilassung. T'Pau will aber erst sichergehen, dass sie den beiden Sternenflottenoffizieren trauen kann. Außerdem hätten sie durch Syrrans Tod deutlich größere Probleme.

Unterdessen informiert Soval Trip auf der NX-01 von der Entscheidung des Oberkommandos. Seine Karriere kümmert den Vulkanier derzeit aber wenig, denn V'Las plant das Quartier der Syrranniten in der Schmiede zu zerstören. Dort befinden sich bekanntlich auch Archer und T'Pol. Leider gibt es keine Möglichkeit, sie zu warnen.

T'Pol wird für ein klärendes Gespräch zu ihrer Mutter gebracht. T'Less erklärt, dass sie begann, die Regierung zu hinterfragen, als man sie zwang, ihren Posten an der Akademie aufzugeben. In den Syrranniten fand sie Gleichgesinnte, die ihre Zweifel teilten. Als sie T'Pol die Karte zukommen ließ, hoffte T'Less auch, ihre Tochter für die Syrranniten gewinnen zu können. T'Pol will davon aber nichts wissen. In der Zelle hat Archer derweil eine Vision. Er findet sich 1800 Jahre in der Vergangenheit wieder in der "Zeit des Erwachens", jenen Jahren, in denen Surak die Vulkanier zur Logik bekehrte. Der vulkanische Reformator erscheint neben ihm und erklärt, Archer erlebe seine Erinnerungen. Surak fügt hinzu, die Vulkanier seien von den alten Idealen abgekommen. Archer wurde auserwählt, sie wieder auf den richtigen Pfad zu führen. Der Captain ist davon nicht begeistert. Laut Surak bleibt ihm aber keine Wahl.

V'Las teilt den anderen Mitgliedern des Oberkommandos mit, dass der Stützpunkt der Syrranniten in der Schmiede endlich ausgemacht wurde. Der Administrator will das Gebiet bombardieren. Kuvak, ein Mitglied des Oberkommandos, ist dagegen. Er würde die Syrranniten lieber lebend fangen. Die Schmiede verhindert aber den Einsatz einer technologisch überlegenen Eingreiftruppe. V'Las ordnet Vorbereitungen für das Bombardement an. Zur gleichen Zeit berichtet Archer den syrrannitischen Führern von seiner Begegnung mit Surak. T'Pau und T'Less erklären daraufhin, dass Syrann das Kath'ra von Surak mit sich trug und es wohl an Archer weitergegeben hat. Um sicherzugehen, führt T'Pau eine Gedankenverschmelzung mit dem Captain durch. Danach bestätigt sie: Suraks Kath'ra befindet sich in Archer.

An Bord der Enterprise wird eine Rettungsaktion für Archer und T'Pol vorbereitet. Soval zeigt Trip, wie man unbemerkt durch das planetare Satelitennetz schlüpfen kann. Gleichzeitig rüstet Mayweather im Hangar eine Fähre mit chemischen Antriebsraketen aus. Damit sollten sie in die Schmiede fliegen können. In ihrer Zelle zweifelt T'Pol, dass Archer wirklich Suraks Kath'ra mit sich trägt. Wissenschaftler konnten die Existenz von Kath'ras nie beweisen. Vielmehr vermutet T'Pol, dass der Captain Nachwirkungen einer Gedankenverschmelzung mit Syrran erlebt. Archer ist aber überzeugt, dass mehr dahinter steckt. Beispielsweise scheint er sich im Höhlensystem auszukennen, als habe er hier schon früher gelebt. In jedem Fall befindet sich etwas in seinem Kopf, dass er wieder loswerden will. Im Orbit erhält Trip einen Anruf von V'Las. Die Umstände des Anschlags seien annähernd aufgeklärt, das Erdenschiff werde nicht länger benötigt und soll daher Vulkan verlassen.

Im Syrranniten-Lager bespricht T'Pau mit T'Less die Möglichkeit, Suraks Kath'ra aus Archer herauszuholen. T'Less warnt, dass Suraks Geist, wie auch Archers Leben dadurch gefährdet würden. Außerdem könnte Syrran seine Gründe gehabt haben, als er das Kath'ra an den Menschen weitergab. T'Pau will das Risiko trotzdem eingehen und das nötige Ritual durchführen. In der Zelle bemerkt Archer, dass sich T'Pol Sorgen macht. Diese kann nicht verstehen, dass ihre Mutter einem "gewalttätigen Kult" beigetreten ist. Archer zweifelt inzwischen aber, dass die Syrranniten für den Anschlag verantwortlich sind. T'Pau kommt herein und teilt den beiden mit, dass das Kath'ra aus Archer entfernt wird. Allerdings lässt sie ihm keine Wahl, auch wenn die Prozedur für ihn tödlich enden könnte. Der Captain erklärt sich trotzdem bereit.

Die Enterprise wurde inzwischen von Admiral Gardener angewiesen, Vulkan zu verlassen. Trip beschließt, trotzdem zu bleiben. V'Las wird allmählich misstrauisch. Er hat Gardeners Befehl abgefangen und vermutet, dass die NX-01 nicht grundlos im Orbit verweilt. Allerdings kann er keine Zeugen für seinen Angriff auf die Syrranniten gebrauchen. Etwas später beginnt T'Pau mit dem Ritual. Plötzlich hat Archer wieder ein Vision von Surak. Der Reformator offenbart ihm, dass er die Vulkanier davor bewahren muss, sich selbst zu zerstören. Er muss das "Kir'Shara" finden. Wieder in der Realität bricht Archer zusammen. T'Pau erklärt, sie konnte das Kath'ra nicht auf sich übertragen. Surak will in Archers Körper bleiben.

Nachdem Soval von der Enterprise aus einen Überwachungssateliten ausgeschaltet hat, startet die umgebaute Fähre ihren Anflug auf die Oberfläche. Allerdings wird sie von zwei Vulkanierschiffen abgefangen und beschossen. Schließlich ist Travis gezwungen, zur Enterprise zurückzufliegen. Im Orbit nähern sich derweil drei vulkanische Schiffe der NX-01. V'Las kontaktiert Trip wegen des Starts der Fähre. Der Ingenieur muss enthüllen, dass sich Archer in der Schmiede befindet. Soval tritt hinzu und berichtet, dass er die Menschen unterstützt. V'Las fordert Trip auf, umgehend den Orbit zu verlassen. Andernfalls werde er die NX-01 beschießen lassen.

T'Pol kümmert sich um den immernoch bewusstlosen Archer. T'Less erkundigt sich nach seinem Zustand. T'Pol macht ihrer Mutter und den Syrranniten schwere Vorwürfe. Sie meint, die religiöse Gruppe sei nicht besser als das Oberkommando. T'Pol will nichts mehr mit ihrer Mutter zu tun haben. In diesem Moment erwacht Archer. Als er sich umsieht, fällt ihm ein Seiteneingang zu einer Nebenhöhle auf. Der Captain behauptet, dort befände sich das Kir'Shara. T'Pau kommt hinzu und berichtet, dass sich Patrouillen-Schiffe im Orbit über der Schmiede sammeln. Die Syrranniten müssen das Höhlensystem evakuieren.

Im Orbit feuern die Vulkanier erste Warnschüsse auf die NX-01. V'Las meldet sich ein letztes Mal und verspricht, Archer und T'Pol sicher zurückzubringen. Trotzdem will Trip nicht gehen. Soval fürchtet, dass der Administrator nicht blufft. Dessen Geduld ist schließlich erschöpft. V'Las will den Syrranniten keine Zeit zur Flucht geben. Er befiehlt, die Enterprise aus dem Orbit zu jagen. Daraufhin beginnen, die vulkanischen Schiffe, die NX-01 zu beschießen. Zur gleichen Zeit weist T'Pau T'Less an, die Syrranniten in die Wüste zu führen. T'Pau will mit Archer das Kir'Shara suchen. Immerhin hat Syrran seine Leute in die Schmiede gebracht, um genau dieses Artefakt zu finden. T'Pol begleitet die beiden. Die Enterprise ist den Vulkaniern hoffnungslos unterlegen und muss sich schließlich zurückziehen. V'Las befiehlt, die Syrranniten zu bombardieren, sobald die NX-01 außer Scanner-Reichweite ist.

Archer führt T'Pau und T'Pol zielstrebig durch die Gänge. In der Ferne sind schon erste Explosionen zu hören. Der Captain erreicht eine Sicherheitstür. Nachdem er den richtigen Code eingegeben hat, gelangt das Trio in eine Kammer. Dort befindet sich ein pyramidenähnliches Artefakt, das Kir'Shara. Langsam werden die Explosionen lauter und beginnen die Höhle zu erschüttern. Archer schnappt sich das Artefakt und führt die Vulkanierinnen durch einen zweiten Gang in Sicherheit. von einem Felsvorsprung aus müssen sie mit ansehen, wie die uralte heilige Stätte der Vulkanier vernichtet wird. V'Las nimmt dies mit Genugtuung zur Kenntnis. Er lässt die Umgebung weiter bombardieren. Niemand soll überleben. Schließlich ist das Bombardement aber vorbei und Archer, T'Pol und T'Pau machen sich auf den Weg. Unerwartet finden sie T'Less sterbend in den Überresten der Höhlen. Sie war in Sorge um T'Pol zurückgekommen. T'Less verabschiedet sich von ihrer Tochter und stirbt.

Auf der Enterprise grübelt Trip, weshalb V'Las derart hart gegen die Syrranniten vorgeht. Soval erklärt ihm, dass der Administrator die pazifistische Einstellung der Sekte für gefährlich hält. Er plant nämlich einen Angriff auf Andoria. Aufgrund von Berichten über einen andorianischen Plan zum Bau einer Superwaffe wird V'Las das Oberkommando wohl zu einem Präventivschlag bewegen können. Die Folge wäre ein schrecklicher interstellarer Krieg. Trip befiehlt sofort einen Kurs nach Andoria.

to be continued…

Analyse

Im zweiten Teil der Vulkan-Trilogie erhalten wir einen kleinen Einblick in Mythologie und Geschichte der Vulkanier. Gleichzeitig nimmt die Machtgier des vulkanischen Administrators immer größere Ausmaße an. Am Ende droht erneut ein interstellarer Krieg und es liegt in der Hand der Enterprise-Crew, diesen zu verhindern.

Ich weiß nicht so recht, was ich davon halten soll. Die Menschen wurden zu Beginn von Enterprise als junges, unerfahrenes Volk im All eingeführt, das Anleitung durch die Vulkanier nötig hatte. Nun soll aber ausgerechnet Archer auserwählt sein, die Vulkanier wieder auf den rechten Weg der Logik zurückzuführen. Da wittert man im Hintergrund beinahe schon die alte Regel, nach der die Menschen immer die "Guten" sind und den Außerirdischen immer helfen müssten, ihre Probleme in den Griff zu bekommen. Andererseits ist es vielleicht weniger Archers Position als Mensch, als vielmehr die Tatsache, dass er kein Vulkanier ist, die ihn für Surak zu einem perfekten Boten seiner Lehren macht, was sicher auch Sinn ergibt. Wir werden wohl noch abwarten müssen, wie die ganze Sache ausgeht und welche Rolle Archer schlussendlich spielt. In jedem Fall bieten die bisherigen Entwicklungen eine Chance für den Charakter des Captains. Er ist ja bekanntermaßen kein sonderlich großer Fan der Vulkanier. Womöglich ändert sich nach den Ereignissen der Vulkan-Trilogie seine Einstellung. Insgesamt fand ich die Entwicklung von Archer im Laufe von "Erwachen" (Org. "Awakening") durchaus gelungen. Als er zu Beginn T'Pau zum ersten Mal gegenübersteht, begegnet er der vermeindlichen Bombenlegerin sehr feindselig. Kurzzeitig sah man wieder ein wenig den kompromisslosen Archer der dritten Stafel aufblitzen. Mit der Zeit wird er aber ruhiger und – offensichtlich beeinflusst durch Suraks Kath'ra – erkennt, dass die Syrranniten wohl doch nicht die Bösewichter sind. T'Pol lässt sich derweil aber nicht so einfach überzeugen. Sie bleibt lange skeptisch und streitet sich mit ihrer Mutter über deren Entscheidung, sich den Syrranniten anzuschließen. Überraschenderweise stirbt T'Less am Ende der Folge. Ich bin gespannt, wie T'Pol dies in der nächsten Folge verarbeiten wird.

"Erwachen" (Org. "Awakening") befasst sich natürlich recht intensiv mit den Vulkaniern und nutzt die Chance uns ein wenig von der Vergangenheit des Volkes zu zeigen. Dabei sieht Archer in einer Vision sogar den großen Krieg, der einst drohte, die Vulkanier zu zerstören. Ich frage mich dabei zwar, auf welchem technologischen Niveau damals gekämpft wurde, bedenkt man aber, dass die Romulaner anschließend den Planeten verließen, dürften die Konfliktparteien Pfeil und Bogen bereits hinter sich gelassen haben. Neben der vulkanischen Geschichte sehen wir auch einige vulkanische Charaktere. Da wäre zum Beispiel T'Pau. Nach Syrrans Tod hat sie das Kommando über die Sekte und sie ist bereit, für die Rettung ihres Volkes sehr weit zu gehen. Dabei läuft sie aber Gefahr, vom wahren Weg Suraks abzukommen und sich auf ein ähnliches Niveau wie V'Las zu begeben. Allgemein wirken die Vulkanier in der Episode recht emotional. Glücklicherweise ist dies aber nicht einmal unpassend. Einzig Soval, der zu Beginn der Serie das Paradebeispiel für einen unvulkanisch agierenden Enterprise-Vulkanier verkörperte, verhält sich beherrscht, emotionslos und richtig schön vulkanisch.

Der Spannungsbogen der Folge wird zunächst relativ langsam aufgebaut. Die erste Hälfte von "Erwachen" (Org. "Awakening") zeigt uns die Grundlagen für den weiteren Fortlauf. Während V'Las einen großen Schlag gegen die Syrranniten plant und im Oberkommando nur auf minimalen Widerstand trifft, entpuppt Archer sich als Auserwählter von Surak. Im zweiten Teil der Folge steigert sich das Tempo dann recht plötzlich und die Ereignisse überschlagen sich förmlich. Die Höhle der Syrranniten wird zerstört, Archer kann aber kurz zuvor noch ein wichtiges Artefakt retten. T'Less stirbt und die Enterprise wird aus dem Orbit Vulkans vertrieben. Am Ende gibt es dann den bombastischen Knall: V'Las will die Andorianer angreifen. Große Ereignisse bahnen sich an und ich bin schon gespannt, wie die Geschichte schließlich aufgelöst wird.

Neben all den positiven Aspekten, habe ich an "Erwachen" aber auch etwas auszusetzen. Während Archer und T'Pol recht viel zu tun haben, Trip eine Freundschaft zu Soval entwickelt und Reed und Mayweather eine Rettungsmission versuchen dürfen, bleiben zwei Charaktere auf der Strecke: Phlox und (mal wieder) Hoshi. Der Doktor hat dieses Mal keine einzige Szene. Das ist schade, allerdings wüsste ich gerade auch keine Situation, in die er gepasst hätte. Dafür spielte er aber auch letztes Mal in "Der Anschlag" (Org. "The Forge") eine angemessene Rolle. Hoshi allerdings verkommt immer mehr zum Statisten. Sie sitzt die ganze Zeit an ihrer Konsole und darf mit etwas Glück mal zwei oder drei Worte sagen. Dabei sah es Ende der dritten Staffel sehr vielversprechend für sie aus. Im mehrteiligen Finale bekam sie etwas mehr zu tun und durfte endliche eine etwas größere Rolle spielen. In der vierten Staffel wurde diese Entwicklung aber leider wieder korrigiert. Ich würde mir doch sehr wünschen, dass Hoshi etwas mehr Beachtung geschenkt wird. Mayweather darf ja inzwischen auch zur Story beitragen. Warum also nicht auch die sympathische Kommunikationsoffizierin?

Positiv:

  • spannende Story
  • interessante Einblicke in die vulkanische Geschichte
  • Charaktere & Story statt Action & Effekten

Negativ:

  • Hoshi als Statistin, Phlox fehlt völlig

Wertung

Insgesamt knüpft "Erwachen" (Org. "Awakening") sehr gut an den Start der Vulkan-Trilogie "Der Anschlag" (Org. "The Forge") an. Die Geschichte wird interessant weitergeführt und langsam braut sich eine Bedrohung zusammen, die auf einen tollen Abschluss hoffen lässt. Das Niveau der Vorwoche kann gehalten werden, entsprechend erhält "Erwachen" ebenfalls acht von zehn Punkten. Enterprise muss in der vierten Staffel bekanntlich mit einem geringeren Budget auskommen. "Erwachen" (Org. "Awakening") zeigt sehr eindrucksvoll, wie man eine gute Folge auch ohne lange und teure Spezialeffekte gestalten kann. Die Action hält sich hier stark in Grenzen, während der Fokus auf den Charakteren und einer ausgefeilten Story liegt. Die Folge kann davon nur profitieren.

Review von Bernd Paulus

Veröffentlicht unter Guide Enterprise | Kommentare deaktiviert für 4.08 – Erwachen
Awakening

4.09 – Kir’Shara
Kir’Shara

Star Trek Enterprise, Episode 4.09: Kir'Shara (Kir'Shara)T'Pol, deren Mutter T'Les ein Mitglied der syrrannitischen Fraktion ist, wird noch weiter in die Kriegstreibereien verwickelt, als sie von einer Gruppe Soldaten gefangen genommen wird, die aus Regierungstruppen Vulkans besteht. Sie verlangen von ihr den Ort zu nennen, an dem die Syrranniten das Kir'Shara versteckt haben. Wird sich T'Pol auf die Seite der Syrranniten stellen, oder wird sie die Gemeinschaft, deren Mitglied ihre Mutter ist, verraten?

Fakten

  • Erstausstrahlung USA: 03.12.2004 (UPN)
  • Erstausstrahlung BRD: 09.04.2006 (Sat.1)
  • Produktionsnummer: 085
  • Story:
  • Drehbuch: Mike Sussman
  • Musik:
  • Regie: David Livingston  
  • Missionsdatum: Unbekannt

Hauptdarsteller

[scg_html_ent_cast_2]

Gastdarsteller

  • Paul Elliot als "Puppenspieler" der andorianischen Fühler
  • Alan Apone als "Puppenspieler" der andorianischen Fühler

Wissenswertes

  • Die Dreharbeiten begannen am Montag, dem 04. Oktober und endeten am Dienstag, dem 12. Oktober 2004.
  • Produktionsbericht. (19.10.2004)

Weitere Auftritte der Gastdarsteller

[scg_html_gary-graham][scg_html_jeffrey-combs][scg_html_michael-reilly-burke][scg_html_robert-foxworth]

Kara Zediker
ENT 4.08 "Erwachen" – T'Pau
John Rubinstein
VOY 2.01 "Die 37er" – John Evansville
ENT 1.23 "Gefallene Heldin" – Mazariten-Captain
ENT 4.08 "Erwachen" – Kuvak
Jack Donner
TOS 3.02 "Die unsichtbare Falle" – Subcommander Tal
ENT 4.03 "Zuhause" – vulkanischer Priester

Zusammenfassung

Der vulkanische Administrator V'Las hat dafür gesorgt, dass die andorianische Raumflotte von ihrer Heimatwelt weggelockt wurde. Die Flotte der Vulkanier sammelt sich derweil an einem geheimen Ort und bereitet eine Invasion Andorias vor. Minister Kuvak hat Zweifel, ob ein Angriff gerechtfertigt sei. V'Las verweist auf angeblich stichhaltige Beweise für einen andorianischen Planetenkiller auf Basis von Xindi-Technologie. Das Oberkommando stimmt seinem Plan zu.

In der vulkanischen Wüste besprechen T'Pol, T'Pau und Archer das weitere Vorgehen. T'Pol möchte zur Enterprise zurückkehren. Archer beschließt aber, das frisch entdeckte Kir'Shara in die vulkanische Hauptstadt zu bringen. T'Pau erklärt, dass das Artefakt Originalschriften von Suraks Lehren enthält. Sie hätten enorme Auswirkungen auf Vulkans Gesellschaft. Unterdessen ist die NX-01 unterwegs nach Andoria. Reed unterhält sich mit Trip. Er fragt sich, ob ein Alleingang ohne Einverständnis der Sternenflotte der richtige Weg ist. Außerdem hält er es für falsch die Vulkanier, die engsten Verbündeten der Erde, zu verraten. Trip will aber einen interstellaren Krieg verhindern und hält an seiner Entscheidung fest. Kurz darauf unterhält der Commander sich mit Soval. Um die Andorianer von ihren Erkenntnissen zu überzeugen, schlägt er vor, sich an Shran zu wenden. Dieser hat den Menschen in der Vergangenheit meist vertraut. Glücklicherweise weiß Soval auch, wo Shran zu finden ist.

T'Pol will Archer immernoch davon überzeugen, auf die Enterprise zu gehen. Der Captain weiß aber durch die Gedankenverschmelzung mit Syrann von V'Las' Kriegsplänen. T'Pol bleibt weiter skeptisch, doch der Captain hat seine Entscheidung getroffen. Sie gehen weiter Richtung Hauptstadt. Dort unterrichtet zur gleichen Zeit Kuvak V'Las über die Festnahme einiger syrrannitischer Überlebender. Von ihnen haben die Regierungstruppen erfahren, dass Archer das Kir'Shara finden konnte. V'Las bezweifelt aber die Existenz des Artefaktes. Kuvak ist da deutlich weniger sicher, doch V'Las lässt nicht mit sich diskutieren und schickt den Minister weg. Dann weist er einen Untergebenen an, Archer aufzuspüren und aus dem Weg zu räumen.

Soval führt die Enterprise zu einem Nebel, in dessen Innern sich Shrans Eingreiftruppe versteckt. Der Andorianer kommt an Bord und wird über die vulkanischen Invasionspläne informiert. Shran kann nicht glauben, was er hört und vermutet ein Ablenkungsmanöver. Soval bittet ihn, dafür zu sorgen, dass die vulkanische Flotte von den Andorianern abgefangen wird. Ohne das Überaschungsmoment wird das Oberkommando den Angriff sicherlich abbrechen. Allerdings bleibt ihnen nicht mehr viel Zeit. Shran will sich mit seinen Vorgesetzten in Verbindung setzen.

In der vulkanischen Wüste ruht Archer sich eine Weile aus. T'Pol kritisiert T'Pau, weil diese Archers Handeln unterstützt. Sie macht sich Sorgen um den Zustand ihres Captains. Als T'Pol immer lauter wird, stellt sie fest, dass der Tod ihrer Mutter sie stärker mitnimmt, als erwartet. T'Pau bietet T'Pol an, durch eine Gedankenverschmelzung zu erleben, was sie mit T'Less erlebte. T'Pol lehnt ab, da sie am Pa'nar-Syndrom leidet. T'Pau erklärt, dass die Unheilbarkeit dieser Krankheit eine Lüge des Oberkommandos sei. In Wahrheit wird Pa'nar von schlampigen Verschmelzern verursacht und kann von Meistern des Faches, wie ihr selbst, problemlos geheilt werden. Die Syrrannitin beginnt daraufhin mit der Gedankenverschmelzung. Unterdessen beamen die Andorianer auf Shrans Befehl heimlich Soval auf ihr Schiff in eine Folterkammer.

Shran ist von Sovals Geschichte nicht überzeugt und will aus dem Vulkanier die Wahrheit herauspressen. Die Andorianer haben eine speziell auf Vulkanier abgestimmte Foltermethode entwickelt, die deren emotionale Kontrolle abschwächt und so Schmerzen verursacht. Shran lässt das Gerät aktivieren und appelliert an Soval ihm die wahre Position der vulkanischen Flotte mitzuteilen. Als der Botschafter auf seiner Geschichte beharrt, lässt Shran die Intensität des Folterinstruments erhöhen. Derweil wird auf der NX-01 Sovals Verschwinden bemerkt. Reed entdeckt ihn auf Shrans Schiff. Als Trip den Vulkanier zurückfordert, ziehen sich die Andorianer in den Nebel zurück. Die Menschen versuchen zu folgen, werden aber von den Effekten des Weltraumphänomens zum Rückzug gezwungen.

In der Nacht gehen Archer und die beiden Vulkanierinnen weiter. Unter vier Augen gesteht Archer T'Pol, dass er durch den Einfluss von Suraks Kath'ra die Vulkanier endlich viel besser versteht. Darüberhinaus rät er seiner Ersten Offizierin die Philosophie der Syrranniten etwas aufgeschlossener zu betrachten. T'Pol hält die Sekte aber nur für eine radikale Randgruppe. Bevor die Diskussion hitziger werden kann, unterbricht T'Pau die beiden. Soval wird unterdessen immernoch von Shran gefoltert. Der Andorianer kann nicht glauben, dass Soval sein Volk betrügen würde. Da der Vulkanier immernoch keine neuen Informationen enthüllt, lässt Shran die Folterintensität weiter erhöhen.

In der Schmiede wird Archers Gruppe plötzlich von mehreren vulkanischen Sicherheitskräften umzingelt. Sie fordern die Herausgabe des Kir'Sharas. Natürlich weigert sich der Captain und es kommt zum Kampf. Dabei wird T'Pol niedergeschlagen. Als sie zu unterliegen drohen, stößt T'Pau Archer in einen Tunnel, wodurch ihnen die Flucht gelingt. Archer will T'Pol aber nicht zurücklassen. Diese wird von den Sicherheitsmännern gefangen genommen. Sie gibt sich als Syrrannitin aus und führt ihre Fänger in die falsche Richtung weiter. Um zusätzlich Zeit zu schinden, täuscht sie unterwegs Erschöpfung vor. Der Anführer des Sicherheitsteams lässt sich dadurch aber nur wenig beeindrucken.

Shran bekommt langsam ein Problem, da sein General auf Ergebnisse wartet. Allerdings sträubt sich der Commander dagegen, die drei höchsten Stufen des Foltergeräts zu verwenden. Dadurch würde Soval höchstwahrscheinlich permanenten Schaden davontragen. Die Entscheidung wird Shran abgenommen, als sein Schiff beschossen wird. Dank einiger Modifikationen kann die Enterprise in den Nebel eindringen und die Andorianer aufspüren. Shran beschließt, aus dem Nebel herauszufliegen und Soval frei zu lassen.

Am nächsten Morgen stellt T'Pau anhand von Fußspuren fest, dass der Sicherheitstrupp in die falsche Richtung läuft. Trotzdem will Archer hinterhergehen, um T'Pol zu retten. Derweil wird Soval von Phlox medizinisch versorgt. Der Vulkanier wird sich wieder erholen. Shran kommt an Bord. Soval hat sich durch seine Standhaftigkeit den Respekt des Andorianers verdient. Der Commander hat seine Vorgesetzten überzeugt und so wird die andorianische Flotte die Vulkanier abfangen. Die Andorianer bitten darum, dass die Enterprise sie zum Ort der Konfrontation begleitet.

Archer und T'Pau locken den vulkanischen Sicherheitstrupp in einen Hinterhalt und können die Männer ausschalten. Vom Anführer der Gruppe müssen sie aber erfahren, dass T'Pol bereits in die Hauptstadt zum Oberkommando gebracht wurde. Zur gleichen Zeit wird T'Pol vor eben dieses geführt. V'Las klärt sie schadenfroh darüber auf, dass ihr die Todesstrafe blüht, als Kuvak ihn plötzlich unterbricht. Mehrere andorianische Schiffe haben im Weg der vulkanischen Flotte Position bezogen. Bei ihnen ist auch die Enterprise. Auf deren Brücke befürchtet Reed, dass man sie für Mitstreiter der Andorianer halten und ebenfalls beschießen könnte. Shran meldet sich. 12 vulkanische Kreuzer werden in zwei Stunden eintreffen. Die andorianische Verstärkung wird nicht rechtzeitig hier sein. T'Pau und Archer haben die vulkanische Hauptstadt beinahe erreicht. Sie wollen das Kir'Shara zum Oberkommando bringen und so dessen Unterstützung für V'Las beenden. Um direkt in die Regierungsräume beamen zu können, benötigen sie aber entsprechende Sicherheitscodes.

Zwei Stunden später treffen die vulkanischen Schiffe bei den Abfangkoordinaten ein. Trip lässt die Enterprise zwischen die gegnerischen Flotten bringen, um Zeit zu gewinnen. Auf Vulkan regt Minister Kuvak eine neue Diskussion an. Die Andorianer wissen über ihren Plan bescheid. Außerdem zeigen ihre Schiffe keine Anzeichen für Xindi-Waffentechnologie. Er will den Angriff abblasen. V'Las lehnt ab. Trip wendet sich an die Vulkanier. Er fordert sie zum Rückzug auf. Außerdem hat er der Sternenflotte von den Plänen der Vulkanier berichtet. V'Las lässt die Kommverbindung trennen und befiehlt seinen Schiffen, anzugreifen. Kuvak protestiert, woraufhin der Administrator droht, ihn festnehmen zu lassen. Dann bricht um die NX-01 herum eine Schlacht aus. Trip beschließt, den unterlegenen Andorianern zu helfen. Woraufhin das Erdenschiff selbst in Bedrängnis gerät.

V'Las beobachtet zufrieden den Verlauf der Schlacht auf dem Bildschirm, als unerwartet Archer und T'Pau den Raum betreten. Kuvak nutzt die Verwirrung und überwältigt den einzigen Sicherheitsmann im Raum. Dann lässt er Archer ungestört das Kir'Shara auf den Tisch stellen und aktivieren. Suraks Originalschriften werden holografisch in die Luft projeziert. Kuvak ist begeistert und will das Artefakt genauer untersuchen lassen. V'Las hingegen versucht es zu zerstören. Er wird von Kuvak gestoppt. Dann setzt sich der Minister mit dem Flottenkommandanten in Verbindung. Kurz darauf ziehen sich die vulkanischen Schiffe zurück.

Die Enterprise kehrt nach Vulkan zurück. Dort wird V'Las seines Postens enthoben und seine Rolle im Bombenattentat untersucht. T'Pol erhält Besuch von ihrem Ehemann Koss. Sie bedankt sich für seine Hilfe, er hat Archer die nötigen Transportercodes verschafft. Koss teilt seiner Frau mit, dass er ihre Ehe auflöst. T'Pol hat ihn nur geheiratet, um T'Less zu helfen. Nach deren Tod müssten sie nicht mehr weitermachen. Auf Vulkan entfernt ein Priester Suraks Kath'ra aus Archers Kopf. Der neue Administrator Kuvak verspricht, der Erde gegenüber einen deutlich freundschaftlicheren Kurs zu fahren. Die Vulkanier werden den Menschen nicht mehr ständig auf die Finger schauen. Die Erde darf endlich auf eigenen Füßen stehen.

V'Las trifft sich in einer Höhle mit seinem Kontaktmann. Ihr von langer Hand eingefädelter Plan ist gescheitert. Der Kontaktmann will Vulkan umgehend verlassen, um nicht aufzufliegen. V'Las hingegen muss noch bleiben, um keinen Verdacht zu erregen. Der Kontaktmann entpuppt sich als Romulaner. Er verspricht, die Wiedervereinigung ihrer Völker sei trotz allem nur eine Zeitfrage…

Analyse

"Kir'Shara" (Org. "Kir'Shara") bringt die sehenswerte Vulkan-Trilogie zu Showdown und Abschluss. Insgesamt bieten alle drei Folgen ein hohes Niveau und sehr gute Unterhaltung. Im direkten Vergleich schneidet das Finale aber minimal schlechter als seine Vorgänger ab.

Bereits am Ende von "Erwachen" (Org. "Awakening") wurde bekannt, dass es bei den Ereignissen auf Vulkan nicht nur um das Schicksal der Vulkanier geht. Die Geschichte nahm immer größere Dimensionen an und so stehen wir nun in "Kir'Shara" am Rande eines Krieges zwischen Andorianern und Vulkaniern. Wenn die Andorianer bei Enterprise auftreten, dann darf natürlich auch Jeffrey Combs als Shran nicht fehlen. Auch dieses Mal ist er wieder mit von der Partie, wobei seine bisher recht positive Charakterisierung einige Risse bekommt. Immerhin beschließt Shran, Soval zu foltern, von dem der Zuschauer ja weiß, dass er eigentlich nur Gutes im Sinn hat. Natürlich wird auch Shran dies später bewusst. Allerdings liegt der Vulkanier da schon auf der Krankenstation. Es zeichnet sich zwar ab, dass mit der neuen vulkanischen Regierung auch das gespannte Verhältnis Vulkan-Andoria besser wird, aber ich hoffe trotzdem, dass Shrans Handlungen nicht einfach unter den Teppich gekehrt werden. Regelmäßige Leser meiner Analysen sollten inzwischen ja wissen, dass ich Charaktere mit Ecken und Kanten deutlich bevorzuge… Doch zurück zur Story. Das Spannungslevel kann über weite Strecken sehr gut gehalten werden. Die Dinge ereignen sich Schlag auf Schlag und getreu diesem Motto ist auch für reichlich Action gesorgt. Neben einer Weltraumschlacht, gibt es in der vulkanischen Wüste noch ein paar Faustkämpfe. Aufgrund des dort wirkenden Dämpfungsfeldes müssen die Kämpfe auf altmodische Art und Weise ausgetragen werden, die Vulkanier bringen sogar traditionelle Waffen, die altbekannten Lirpas, mit. Der Stil dieser kurzen Schlägereien erinnert ein wenig an die guten alten Zeiten von Kirk und Co. Insgesamt erhält man inzwischen den Eindruck, dass die neuen Autoren deutlich mehr Ahnung von der bekannten Trek-Geschichte haben und vor allem auf deren Beachtung glücklicherweise viel mehr Wert legen.

Leider bietet "Kir'Shara" (Org. "Kir'Shara") auch etwas Grund zur Kritik. Das Hauptproblem der Folge ist, dass sie deutlich zu voll gepackt wurde. Insgesamt hätte sich genügend Material für eine vierte Folge geboten. So werden manche Elemente recht knapp oder etwas hastig abgehandelt. Bestes Beispiel ist wohl die Weltraumschlacht. Von ihr bekommen wir leider nur wenige Außenaufnahmen zu sehen, wobei die gezeigten Szenen nichtmal schlecht sind. Hier macht sich recht deutlich die Budgetkürzung bemerkbar. Erinnern wir uns zurück an "Countdown" (Org. "Countdown"), wo eine gigantische Weltraumschlacht zwischen den Xindi sehr ausführlich und in überragender optischer Qualität zu sehen war. So etwas hätte dieses Mal wieder sehr gut in die Handlung gepasst. Schade eigentlich. Allerdings gibt es noch andere Beispiele: In "Schandmal" (Org. "Stigma") der zweiten Staffel hatten wir unter anderem erfahren, dass T'Pol wegen ihrer Gedankenverschmelzung in "Verschmelzung" (Org. "Fusion") unheilbar krank ist. Nun klärt T'Pau uns aber darüber auf, dass diese Unheilbarkeit nur eine Lüge des korrupten Oberkommandos sei und heilt T'Pol im gleichen Atemzug. Auch wenn ich es richtig gut finde, wie die früher gemachten Kontinuitätsfehler hier recht kreativ wieder behoben werden, ging mir diese Sache doch etwas schnell. Bei T'Pols vorheriger Skepsis gegenüber den Syrranniten, fand ich es unpassend, dass sie ohne Zögern einer Gedankenverschmelzung mit T'Pau zustimmt. Ein anderes Storyelement, das mir zu rasch abgehandelt wurde, war T'Pols "Scheidung". In "Zuhause" (Org. "Home") hatte T'Pol geheiratet, wodurch sich ihre Beziehung zu Trip grundlegend änderte. Im Laufe des Soong-Dreiteilers gab es kurze Szenen, die diese Veränderung ein wenig anrissen. Insgesamt bekamen wir aber nur wenige Auswirkungen wirklich zu sehen. Nun ist die Ehe aber plötzlich so schnell wieder vorbei, wie sie gekommen war und ich finde dies für die folgenübergreifende Charakterentwicklung ein wenig bedauerlich, auch wenn durchaus eine gewisse Logik hinter Koss' Entscheidung zu erkennen ist.

Eine weitere Episode und somit mehr Zeit, um die Geschichte zu erzählen, hätte wohl auch geholfen, einige kleinere logische Schwächen auszubügeln. Warum zum Beispiel hüpft Archer die ganze Folge über putzmunter durch die Gegend und kann sich sogar mit Vulkaniern in der vulkanischen Wüste erfolgreich prügeln? Noch vor kurzer Zeit (seit "Der Anschlag" (Org. "The Forge") sind maximal wenige Tage vergangen) hatte der Captain von der Erde mit dem feindseligen Klima zu kämpfen und musste sich anstrengen, um mit den Vulkaniern Schritt zu halten. Gegen Ende von "Erwachen" (Org. "Awakening") dann, unterzog Archer sich einem antiken Ritual, infolge dessen er zusammenbrach. T'Pol befürchtete ernsthafte gesundheitliche Folgen und wollte ihn gleich zu einem Arzt bringen. Nun gut, das versucht sie auch – erfolglos – in "Kir'Shara" (Org. "Kir'Shara"). Es zeichnet sich auch ab, dass Archers Persönlichkeit zumindest teilweise mit der von Surak zu verschmelzen scheint. Aber nur, weil der Mensch denkt, er sei ein Vulkanier, ist er es noch lange nicht. Nebenbei wird leicht angedeutet, dass die Ereignisse für Archer kein Zuckerschlecken sind, aber wirklich deutlich wird dies nicht. Auf micht wirkt es, als hätte einfach die nötige Zeit dafür gefehlt. Ähnlich verhält es sich mit Archers und T'Paus Reise zur Hauptstadt. Zuerst erfährt man aus Gesprächen, dass bis zum Regierungssitz ein längerer Gewaltmarsch vor ihnen läge und dann sind sie plötzlich doch rechtzeitig da. Natürlich ist das für den Lauf der Story unvermeidlich, aber mit der Logik hinkt es hier eben ein wenig. Am Ende wirkt auch leider der Schluss gehetzt. Suraks Kath'ra wird ganz nebenbei entfernt, während sich der neue Administrator bei Archer bedankt. Dann erfahren wir noch in einem Nebensatz, dass die Einstellung der Vulkanier zum Weltraumprogramm der Menschen eine 180°-Drehung erfahren hat, was Archer natürlich begrüßt. Auch hier hätte ich mir etwas mehr gewünscht.

Immerhin lässt man sich zumindest mit der allerletzten Szene ausreichend Zeit und die macht vieles wieder gut. Die Idee, dass hinter dem Fehlverhalten der Vulkanier eine Romulanerverschwörung steckt, ist einfach wunderbar. (Manche Fans hatten in der Vergangenheit die Enterprise-Vulkanier immer mit Romulanern gleichgesetzt, weshalb der ein oder andere dieser Entwicklung vielleicht nicht ganz so viel Kreativität abgewinnen kann…) Das Ganze ergibt zu einem gewissen Grad wirklich Sinn und zieht einen würdigen Schlussstrich unter die früher manchmal eher unwürdige Fehldarstellung der Vulkanier. Gleichzeitig stellt diese Entwicklung aber auch einen Anfang dar, weil sie neue Perspektiven für die kommenden Folgen eröffnet und womöglich auch einen Grundstein für den terranisch-romulanischen Konflikt legt, welcher ja laut Trek-Historie in naher Zukunft ausbrechen müsste. Nun wurden die Romulaner nämlich endlich richtig in Enterprise eingeführt, nachdem ihr erster Auftritt in "Das Minenfeld" (Org. "Minefield") nicht wirklich überzeugen konnte.

Positiv:

  • Spannungslevel wird lange hochgehalten
  • gute Action sinnvoll eingebaut
  • ein wenig Zeit für Charaktermomente
  • Kontinuitätsfehler werden kreativ behoben.

Negativ:

  • zu voll gepackt mit Story

Wertung

Obwohl "Kir'Shara" (Org. "Kir'Shara") im direkten Vergleich die schwächste der drei Folgen ist, erhält auch sie acht von zehn Punkten. Die Episode bietet uns eine spannende Story, in welche Action und Charaktermomente gut eingebaut sind. Die Vulkan-Trilogie als Ganzes ist mit Sicherheit gelungen und gehört zum Besten, was ich von Star Trek in den letzten Jahren gesehen habe. Damit hat sich Enterprise in meinen Augen endgütlig im Star Trek-Universum legitimiert. In der Trilogie werden Fehler der Vergangenheit bereinigt und Brücken für die Zukunft geschlagen. Ich bin mir sicher, dass zumindest wir Zuschauer die Romulaner wiedersehen werden, und ich kann es kaum abwarten.

Review von Bernd Paulus

Veröffentlicht unter Guide Enterprise | Kommentare deaktiviert für 4.09 – Kir’Shara
Kir’Shara

4.10 – Daedalus
Daedalus

Star Trek Enterprise, Episode 4.10: Daedalus (Daedalus)Der Erfinder des Transporters, Emory Erickson, kommt an Bord der Enterprise und stellt Captain Archer seinen neuesten Plan vor: eine "Subquantum Teleportation". Er ist überzeugt davon, dass diese Teleportations-Methode Raumschiffe überflüssig machen wird. Aber wie sich im Laufe der Handlung herausstellt, ist der Grund für seinen Besuch mehr als nur Forschung.

Fakten

  • Erstausstrahlung USA: 14.01.2005 (UPN)
  • Erstausstrahlung BRD: 16.04.2006 (Sat.1)
  • Produktionsnummer: 086
  • Story: Manny Coto
  • Drehbuch: Alan Brennert & Ken LaZebnik
  • Musik:
  • Regie: David Straiton  
  • Missionsdatum: Unbekannt

Hauptdarsteller

[scg_html_ent_cast_2]

Gastdarsteller

Wissenswertes

Zusammenfassung

Die Crew der Enterprise erwartet Emory Erickson, den Erfinder des Transporters, an Bord. Dieser ist Trips Idol, weshalb der Ingenieur entsprechend angespannt ist. Archer sieht die Sache deutlich gelassener. Sein Vater war mit Erickson eng befreundet, weshalb die beiden sich sehr gut kennen. Entsprechend innig fällt wenig später die Begrüßung des Wissenschaftlers und seiner Tochter Danica, ebenfalls Wissenschaftlerin, aus.

In der Messe trifft Trip auf T'Pol. Diese liest gerade in der Kir'Shara. Trip hat das Gefühl, die Vulkanierin wolle den Tod ihrer Mutter verdrängen, indem sie sich ins Lesen vertieft, und bietet seine Hilfe an. T'Pol macht ihm aber klar, dass es ihr gut geht. Etwas später erläutert Dr. Erickson seinen Plan. Er arbeitet derzeit an der "Subquanten-Teleportation", einem Transporter dessen Reichweite Raumschiffe überflüssig machen könnte. T'Pol merkt an, dass die Vulkanier sich schon erfolglos mit dieser Technologie befasst haben. Erickson entgegnet, dass er auch bei der Entwicklung des originalen Transporters Schwierigkeiten zu überwinden hatte. Er musste seinen Preis bezahlen und sitzt mittlerweile im Rollstuhl. Doch für ihn war es die Sache wert. Nun will der Erfinder die nächste Stufe meistern.

Schließlich erreicht die Enterprise das "Ödland", ein Raumgebiet, weitab von Zvilisationen und Planetensystemen. Hier sollen die Transportertests durchgeführt werden. Trip und Erickson installieren die experimentelle Transportertechnologie. Diese wird sehr viel Energie benötigen. Nachdem Erickson ein wenig erzählt hat, möchte Trip einen genaueren Blick auf die neue Technik werfen. Der Erfinder lässt dies aber nicht zu. Zur gleichen Zeit führt Archer Danica durch die Enterprise. Aufgrund ihres regen Interesses wundert sich der Captain, dass Danica nicht der Sternenflotte beigetreten ist. Sie erklärt, sie müsse auf ihren Vater aufpassen. Emory habe den Tod ihres Brudes Quinn immernoch nicht überwunden. Dieser war vor 15 Jahren bei einem Transportertest verunglückt. Danica hofft, dass ihr Vater nach dem erfolgreichen Test wieder in die Zukunft blicken kann. Johnathan rät ihr, etwas mehr an sich selbst zu denken.

Danica geht ins Quartier ihres Vaters, wo sie Emory eine Spritze gegen seine Beschwerden gibt. Erickson bemerkt ihre schlechte Laune und versucht, sie aufzumuntern. Ihre Anwesenheit auf der NX-01 sei Grund zum Optimismus. Danica findet es nicht gut, die Leute anzulügen. Emory ist aber überzeugt, dass sie niemandem trauen könnten, nicht einmal John Archer. Danica kann dies nicht glauben, doch Emory macht ihr klar, dass der Captain nicht auf ihrer Seite sei. Unterdessen arbeiten Reed und Ensign Burrows in der Waffenkammer, als plötzlich das Licht ausgeht. Auf der Brücke bemerkt T'Pol eine Anomalie nahe der Waffenkammer. Reed und Burrows sehen sich um. Hinter Burrows taucht ein Energiewesen auf und attackiert den jungen Ensign. Reed kann ihm nicht mehr helfen.

T'Pol und Archer informieren die Ericksons über den Tod des Ensigns. Er starb an einer starken Dosis Delta-Strahlung. T'Pol hofft, dass Emory ihnen bei der Aufklärung helfen kann. Immerhin hat der Erfinder schon früher Zeit im "Ödland" zugebracht. Erickson erklärt aber, er habe noch niemals etwas ähnliches gesehen. Dann lässt er sich von Danica in sein Quartier bringen. Seine Tochter ist aufgebracht. Sie fühlt sich für Burrows Tod verantworlich und will Archer die Wahrheit sagen. Emory erinnert sie daran, dass sie Quinn wieder zurückholen wollen. Er ist überzeugt, dass sein Sohn noch lebt, befürchtet aber, dass Archer sie aufhalten könnte. Immerhin versichert er, dass niemand mehr sterben würde.

Etwas später beginnt der erste Test. Eine Sonde wird 40.000 km weit gebeamt – ein neuer Rekord – und beginnt Daten zu senden. Trip will in die Messe gehen, um zu feiern. Erickson lehnt ab. Er will lieber die eintreffenden Sensordaten auswerten, und zwar alleine.

Trip stattet Archer einen Besuch ab. Er hat bemerkt, dass Ericksons Test deutlich weniger Energie benötigt, als der Erfinder angibt. Archer sieht darin kein Problem, doch Trip befürchtet, dass Erickson nicht ganz ehrlich zu ihnen ist. Der Captain ist ebenfalls besorgt. Laut Sternenflottenaufzeichnung traf Ericksons Forschungsschiff vor fünf Jahren im Ödland ebenfalls auf eine Anomalie. Trotzdem gibt der Erfinder an, nie davon gehört zu haben. In diesem Moment meldet sich T'Pol. Sie hat eine zweite Anomalie auf dem C-Deck entdeckt. Archer geht mit einem Team hinunter und beginnen die Gegend abzusuchen. Schließlich finden er und T'Pol das Energiewesen. Als es an ihnen vorbeischwebt, streift es die Hand der Vulkanierin.

Auf der Krankenstation behandelt Phlox T'Pols Hand. Glücklicherweise ist die Verletzung minimal. Die Vulkanierin konnte das Wesen scannen und Bilder machen. Archer und Trip betrachten diese etwas genauer. Durch ein wenig Bildbearbeitung erkennt der Captain in der Anomalie Quinn Erickson.

Archer geht mit dem Bild zu Emory. Dieser gesteht daraufhin, dass sein einziges Ziel darin besteht, seinen Sohn zu retten. Er hatte dessen Transportersignal bei einem Testlauf des Subquanten-Transporters verloren. Emory musste erkennen, dass der Subquanten-Transporter nicht funktionieren kann. Das Konzept ist ein Fehlschlag. Archer kann nicht glauben, dass Emory seinen Sohn trotzdem einen Test durchführen ließ. Erickson erklärt, dass er an seine alten Erfolge anknüpfen wollte und daher zu unvorsichtig an die Sache ging. Nun sieht er aber eine Chance, seinen Sohn zu retten. Dessen Transportersignal ist im Ödland gefangen und taucht in regelmäßigen Abständen auf. Emory hofft, es auffangen zu können. Archer ist von Ericksons Vertrauensbruch schwer enttäuscht, sieht er in dem Erfinder doch fast schon einen zweiten Vater. Trotzdem kann er dessen Hilfegesuch nicht einfach ausschlagen.

Der Captain informiert Trip und T'Pol über die neue Lage und weist sie an, Erickson nach besten Kräften zu unterstützen. Trip ist dagegen. Er findet, sie sollten das Ödland verlassen, bevor noch mehr Crewmitglieder verletzt werden. Auch T'Pol äußert Zweifel. Archer ist sich des Risikos bewusst, will Emory aber noch einen Tag Zeit geben. Außerdem sind sie nun vor Ort und können Quinn nicht einfach zurücklassen. Nach 15 Jahren wird das Transportersignal bald zu schwach sein, um es wieder aufzufangen. Kurz darauf machen sich Trip und Erickson wieder an den Umbau des Transporters. Tucker macht keinen Hehl aus seiner Ablehnung gegenüber Ericksons Taten. Er hält es für unverantworlich, die Leben der gesamten Crew so leichtfertig zu riskieren.

Unterdessen besucht Danica Captain Archer. Sie entschuldigt sich für ihr vorheriges Verhalten. John macht ihr Mut. Er hofft darauf, ihren Bruder retten zu können. Derweil bringt T'Pol Trip Daten in den Maschinenraum. Der Chefingenieur lädt sie zur nächsten Filmnacht ein, um sie mal wieder auf andere Gedanken zu bringen. Die Vulkanierin lehnt aber ab. Sie will lieber die Kir'Shara weiterlesen. Trip versteht nicht, weshalb sie sich derart von der Crew abschottet. T'Pol blockt die Diskussion aber ab und geht.

Archer bringt Erickson in den Hangar. Wie vorausberechnet, wird es dunkel und die Anomalie erscheint. Emory glaubt seinen Sohn gefunden zu haben. Als das Energiewesen aber durch die Wand schwebt, explodiert dort ein EPS-Knoten. Archer kann Erickson gerade noch zur Seite ziehen. Daraufhin rät Trip dem Captain erneut, die Gegend zu verlassen. Immerhin hätte die Anomalie auch einen Torpedo zur Explosion bringen können. Archer lässt aber immernoch nicht mit sich reden. Er befiehlt Trip im schärfsten Ton, weiterzumachen. Dann geht Archer zu Erickson. Dieser konnte im Hangar immerhin einige Scans durchführen. Wenn Quinn in drei Stunden wieder auftaucht, wird er ihn mit dem Transporter erfassen können. Emory entschuldigt sich für die Umstände, die er Archer bereitet. John entgegnet, dass sie hoffentlich etwas Gutes daraus machen werden.

Drei Stunden später ist es endlich soweit. Die Anomalie erscheint wieder und Erickson kann sie erfassen. Quinn materialisiert sogar allmählich auf der Transporterplattform, doch er ist noch längst nicht zurück. Während Erickson verzweifelt versucht, seinen Sohn zu retten, führt Phlox einen Scan durch. Er erkennt, dass Quinns Zellen stark angegriffen sind. Der Ingenieur wird innerhalb von Sekunden sterben sobald er materialisiert. Emory will dies zunächst nicht wahrhaben, akzeptiert es aber schließlich. Er gibt Energie auf den Transporter und lässt Quinn vollends materialisieren. Dieser bricht zusammen und stirbt in Emorys Armen.

Auf dem Rückweg besucht Archer Erickson in dessen Quartier. Emory ist froh, dass sein Sohn nun nicht mehr irgendwo zwischen Leben und Tod gefangen sei. Immerhin kann er Quinn nun nach Hause bringen. Erickson ist sich auch der Konsequenzen seiner Taten bewusst. Zumindest muss Danica sich von nun an nicht mehr um ihn kümmern.

Phlox untersucht T'Pol auf der Krankenstation. Wie schon eine Woche zuvor, gibt es in ihrem Körper keine Anzeichen für das Pa'nar-Syndrom. T'Pol kann dies nur schwer glauben. Phlox erzählt, dass überall auf Vulkan Pa'nar nun geheilt wird. Dank der Kir'Shara ist die Gedankenverschmelzung nichts Verwerfliches mehr. Die alten Schriften haben offensichtlich einen großen Einfluss auf die vulkanische Gesellschaft. T'Pol geht in den Maschinenraum, um mit Trip zu reden. Sie erklärt ihm, dass sie zur Zeit erst wieder lernen muss, was es heißt, Vulkanier zu sein. Daher braucht sie etwas Zeit für sich selbst. Trip hat Verständnis dafür.

Die Enterprise trifft die S.S. Sarajevo, welche die Ericksons zur Erde bringen wird. Emroy und Danica verabschieden sich und beamen von Bord.

Analyse

Nach den recht aufwändigen letzten paar Folgen war es abzusehen, dass früher oder später auch eine Sparfolge bei Enterprise kommen würde. Grundsätzlich habe ich damit ja kein Problem, denn unter den Sparepisoden gibt es so manchen Diamanten. "Daedalus" (Org. "Daedalus") beweist aber leider, dass der schlechte Ruf dieses Folgentyps nicht unbedingt unbegründet ist.

Wie mittlerweile wohl allgemein bekannt, wurde für die vierte Enterprise-Staffel das Budget pro Folge deutlich gekürzt, weshalb man eigentlich davon hätte ausgehen können, dass der Unterschied zwischen einer Sparfolge und den übrigen Episoden nicht so sehr ins Gewicht fällt. Überdies haben uns die Autoren in der letzten Zeit gezeigt, dass sie das Gewicht der Effekte zurückschrauben können, ohne die Qualität der Folgen wirklich zu beeinträchtigen. Umso mehr verwundert es mich daher, dass "Daedalus" (Org. "Daedalus") insgesamt ziehmlich langweilig daher kommt. Die Story wirkt leider ein wenig zusammengeklaut: Wir haben einen genialen, aber gescheiterten Wissenschaftler, der seinen früheren Erfolgen hinterhertrauert, eine Assistentin (zufällig sogar seine Tochter), die ihn unterstützt, aber ständig am eingeschlagenen Weg zweifelt, ein schiefgegangenes Experiment, welches der geniale Wissenschaftler nun korrigieren will und ein paar sehr persönliche Bande zu einem hochrangigen Crewmitglied (dieses Mal sogar dem Captain selbst). Das sind nur einige Aspekte, die wohl den meisten Zuschauern mehr oder weniger bekannt vorkommen dürften, teilweise sogar in dieser oder einer sehr ähnlichen Konstellation. Immerhin kommen die engen Beziehungen zwischen Archer und den Ericksons recht gut rüber. Überhaupt gefällt mir die Darstellung des Captains in der Folge. Zum einen wird Archer von Erickson, den er als eine Art zweiten Vater sieht, betrogen, hält aber trotzdem an den "Familienbanden" fest. Seine Crew, insbesondere Trip, ist davon aber nicht sonderlich begeistert. Als dem Captain kräftig Gegenwind ins Gesicht bläßt, reagiert er auf eine Art, die wir im Laufe der dritten Staffel nur allzu oft gesehn haben. Er setzt seinen Willen gegen allen Widerstand und mit ziehmlich gereizter Stimme und Mine durch. Dies führt vor allem zu Reibereien mit Trip. Auch wenn ich nach "Cogenitor" (Org. "Cogenitor") mit der Beschwörung möglicher Folgen dieses Streits etwas vorsichtig bin, wirkt Archers Charakterisierung bisher immerhin recht konsequent. Man fühlte sich (mal wieder) teilweise ein wenig an den "dunklen Archer" der dritten Staffel erinnert. Sein Kurs gegen widrige Umstände ist im Vergleich mit den ersten beiden Staffeln auf jeden Fall deutlich härter geworden.

Kurze Lichtblicke erlebt "Daedalus" (Org. "Daedalus") in den wenigen Trip/T'Pol-Szenen. Zum einen wird hier endlich ihre Beziehung wieder etwas ausführlicher thematisiert und weiterentwickelt. Zum anderen sehen wir auch die Auswirkungen der Vulkan-Trilogie. Nachdem in "Kir'Shara" (Org. "Kir'Shara") angedeutet wurde, Suraks Schriften hätten einen enormen Einfluss auf die vulkanische Gesellschaft, zeigt man uns nun glücklicherweise auch, wie diese aussehen: T'Pol verbringt jede freie Minute mit dem Studium der alten Schriften und überdenkt ihre gesamte Lebensphilosophie. Dementsprechend wirkt sie auch etwas verunsichert, vor allem natürlich im Umgang mit Trip. Auch ihre Heilung vom Pa'nar-Syndrom, die T'Pau in der letzten Folge so unerwartet herbeigeführt hatte, kann sie nicht einfach akzeptieren. Deshalb lässt sie sich von Phlox gleich mehrfach untersuchen. Aufgrund dieser Szenen können wir uns auch ein ungefähres Bild davon machen, wie es allen Vulkaniern nach den letzten Enthüllungen wohl gehen wird. Schön, dass das nicht einfach vergessen wird. Trips Reaktion auf T'Pols Verhalten wirkt glücklicherweise recht natürlich und ist auch nachvollziehbar. Er hat logischerweise seine Probleme mit T'Pols Abschottung und zieht zunächst die falschen Schlüsse. Die Szenen zwischen den beiden wirken allerdings niemals kitschig oder übertrieben. Das Ganze entwickelt sich wirklich gut und ich freue mich schon auf die Fortführung dieser Beziehung.

Die schauspielerischen Leistungen der Hauptakteure sind eigentlich durchweg positiv. Die Nebencharaktere haben aber leider keine wirkliche Chance, ihr Können zu beweisen. Einzig Phlox hat eine erwähnenswerte Rolle. Reed hat eine kurze Szene, in der er mit Phasenpistole im Anschlag durch die Waffenkammer pirschen darf, trägt aber nichts Weltbewegendes zur Story bei. Hoshi und Travis wurden nun aber vollkommen zu Statisten degradiert. Dieses Mal hat man ihnen nicht mal eine 08/15-Alibi-Textzeile gegönnt. Sie dürfen nur ein wenig im Hintergrund rumsitzen. So weit ich mich erinnere, gab es das in diesem Ausmaß bisher noch nicht. Für Angehörige der Stammbesetzung würde ich mir da doch bitte etwas mehr wünschen.

Positiv:

  • Archers Charakterisierung
  • Auswirkungen der Vulkan-Trilogie
  • Trip/T'Pol-Szenen
  • schauspielerische Leistungen

Negativ:

  • langweilige Recycle-Story
  • keine Spannungshöhepunkte
  • Hoshi und Travis als textlose Statisten

Wertung

"Daedalus" (Org. "Daedalus") liefert einige gute Charakterisierungen und ein paar nette Szenen zwischen der Stammbesatzung. Die Hauptstory der Folge besticht aber vor allem durch Langeweile. Einen echten Höhepunkt sucht man leider vergebens, da das Schicksal der Ericksons wohl einfach zu wenig echtes Interesse beim Zuschauer auslöst. Es wäre wohl besser gewesen. die Autoren hätten ihr Augenmerk etwas mehr auf unsere Helden gerichtet. Die wenigen guten Szenen, in denen dies passiert, können die Qualität der Episode insgesamt auch nur in geringem Maße anheben. Zusammenfassend verdient sich "Daedalus" (Org. "Daedalus") deshalb gerade mal drei von zehn Punkten. Die Folge ist im Gesamtbild einfach zu belanglos und langweilig. An die Autoren geht daher der Hinweis: "Auch Sparen will gelernt sein." Die Konkurrenz bei Stargate hat das in diesem Serienjahr (8. Staffel SG1 und 1. Staffel SGA) mit ihren Sparfolgen recht eindrucksvoll vorgemacht…

Review von Bernd Paulus

Veröffentlicht unter Guide Enterprise | Kommentare deaktiviert für 4.10 – Daedalus
Daedalus

4.11 – Beobachtungseffekt
Observer Effect

Star Trek Enterprise, Episode 4.11: Beobachtungseffekt (Observer Effect)Trip Tucker und Hoshi Sato kehren von einer Außenmission mit einem furchtbaren Virus zurück, der scheinbar nicht heilbar ist und schnell den Rest der Besatzung infizieren könnte. Unterdessen, unbemerkt von Archer und seinen Leuten, besetzen körperlose Wesen die Körper der Offiziere um die Reaktionen der Menschen auf die virale Bedrohung zu untersuchen. Die Außerirdischen gehen davon aus, das einige der Besatzungsmitglieder, wenn nicht sogar alle, sterben werden.

Fakten

  • Erstausstrahlung USA: 21.01.2005 (UPN)
  • Erstausstrahlung BRD: 23.04.2006 (Sat.1)
  • Produktionsnummer: 087
  • Story:
  • Drehbuch: Judith & Garfield Reeves-Stevens
  • Musik:
  • Regie: Mike Vejar  
  • Missionsdatum: Unbekannt

Hauptdarsteller

[scg_html_ent_cast_2]

Gastdarsteller

  • Keine

Wissenswertes

  • Die Dreharbeiten begannen am Freitag, dem 22. Oktober und dauerten bis zum Montag, dem 1. November 2004.
  • Produktionsbericht. (05.11.2004)

Zusammenfassung

Reed und Mayweather sitzen in der Messe beim Schachspielen. Sie sind von körperlosen Außerirdischen besessen, welche die Crew studieren wollen. Travis wird von einem jungen Schüler auf seiner ersten Mission kontrolliert, während sich in Malcolm ein dienstalter Lehrmeister befindet. Der Schüler fragt sich, wie die Menschen auf das Bevorstehende reagieren werden. Sein Lehrer erklärt in weiser Voraussicht, dass irgendjemand immer sterbe.

Hoshi und Trip kehren mit Raumfähre 1 von der Oberfläche eines Planeten zurück. Dort haben sie nur den Abfall eines klingonischen Landetrupps vorgefunden, der den Planeten vor Jahren besuchte. Kurz bevor die Fähre andockt, hat Tucker plötzlich einen schweren Hustenanfall und bricht zusammen. Hoshi muss die Fähre landen. Die beiden begeben sich in die Dekontaminationskammer, wo Sato kurz darauf ebenfalls Krankheitssymptome zeigt. Phlox kann mit den Standardscans keine Erreger finden. Die restlichen Landeteams sind vollkommen gesund. Daher bittet der Doktor Hoshi und Trip um Blutproben.

Derweil diskutieren die körperlosen Beobachter die Entwicklungen. Der Schüler in Travis' Körper erinnert sich an den Bericht über die Klingonen. Sie hatten die Fähre der Infizierten abgeschossen. Archer ließ die beiden immerhin an Bord. Der Lehrer erklärt, dass die Menschen die Kranken aber in einem isolierten Raum einsperren. Sie meiden, wie die Klingonen, Kontakt zu den Kranken. Er erwartet nicht, dass sich die Menschen von anderen Körperlichen unterscheiden werden. Der junge Schüler will so schnell noch kein Urteil fällen, doch sein Lehrer glaubt nach 800 Jahren Beobachtung nicht an eine Überraschung.

Phlox lässt Medikamente gegen die Symptome der beiden Kranken in die Dekontaminationskammer bringen. Während Trip und Hoshi sich behandeln, kommt Travis an die Kammer. Er möchte die beiden über ihren aktuellen Zustand befragen. Trip ist aber wenig begeistert und schließt das Sichtfenster. Reed versucht auf der Krankenstation, etwas über Phlox' Vorgehensweise bei der Entwicklung eines Heilmittels zu erfahren. Phlox versichert ihm, die Crew sei sicher und schmeißt ihn höflich hinaus. In der Dekontaminationskammer plaudern Trip und Hoshi über ihre Zeit an der Akademie. Hoshi enthüllt, dass sie im zweiten Monat entlassen wurde, nachdem sie einem Vorgesetzten den Arm brach. Beim Start der Enterprise brauchte die Sternenflotte ihre Fähigkeiten als Sprachexpertin, weshalb sie auf Bewährung wieder aufgenommen wurde.

Inzwischen hat Phlox den Krankheitserreger ausmachen können. Es ist ein hochansteckendes Virus auf Silizium-Basis. Es gibt keine Aufzeichnungen über einen vergleichbaren Erreger. Phlox will tun, was er kann, gibt Trip und Hoshi aber noch maximal fünf Stunden zu leben. In der Messe berichtet der körperlose Schüler seinem Lehrer von Phlox' Entdeckung. Allerdings wolle noch niemand die Kranken aufgeben. Der Lehrer vermutet, dass dann wohl mal wieder die ganze Crew sterben wird.

Archer informiert Tucker über das Silizium-Virus. Phlox und T'Pol arbeiten fieberhaft an einem Gegenmittel. Trip ist klar, dass ihm nicht viel Zeit bleibt. Der menschliche Körper basiert auf Kohlenstoff und kann Silizium-basierten Erregern nichts entgegen setzen. Archer bittet seinen Freund, nicht aufzugeben.

Die körperlosen Wissenschaftler streiten sich über die Bedeutung der aktuellen Ereignisse. Der Lehrer sieht seine Zweifel an der menschlichen Intelligenz bestätigt. Archer behält die Kranken immernoch an Bord und hat den Ernst und die Hoffnungslosigkeit der Lage wohl nicht erkannt. Der Schüler weigert sich aber, die Möglichkeit auszuschließen, dass der Captain trotz des Risikos seiner Crew beistehn will. Er schlägt vor, die Wirtskörper zu tauschen, um so an genauere Informationen zu kommen. Der Lehrer hat bedenken, da sie unabsichtlich in die Geschehnisse eingreifen könnten, lässt sich aber überzeugen.

Hoshi und Trip tauschen wieder einige Jugenderfahrungen aus. Plötzlich bemerken sie Phlox und T'Pol am Sichtfenster. Diese warten derzeit auf ihre Testergebnisse und wollten sich ein Bild vom Zustand der Kranken machen. Trip bittet sie, sich wieder an die Herstellung eines Heilmittels zu machen. Die beiden gehen wieder. Auf dem Weg zur Krankenstation bewundert der Schüler in Phlox Körper den Mut der Infizierten. Der Lehrer in T'Pols Körper erinnert, dass sie die Intelligenz der Menschen prüfen. Immerhin gehe es um die Entscheidung, ob ihr Volk einen Erstkontakt mit ihnen herstellen soll oder nicht. Der Schüler meint, man sollte vielleicht auch andere Aspekte bei dieser Entscheidung bedenken.

Auf der Brücke hat Archer überzeugende Indizien gefunden, dass auch ein klingonisches Landeteam vom Virus befallen worden sein muss. Er bittet das Sternenflottenkommando, bei den Klingonen nach einem Heilmittel zu fragen. Auf der Krankenstation treffen die erwarteten Testergebnisse ein. Um Phlox und T'Pol nicht abzulenken, wechseln die körperlosen Beobachter wieder in die Körper von Reed und Mayweather. T'Pol bemerkt, dass das Virus für ionisierte Strahlung anfällig ist. Die nötige Dosis wäre für Menschen zwar tödlich, doch Phlox will auf dieser Erkenntnis aufbauen. In der Dekontaminationskammer erwacht Hoshi aus einem Alptraum. Sie erinnert sich, dass sie sich nie von ihren Studenten verabschieden konnte. Trip verspricht ihr, dass sie diese wiedersehen wird.

Im Orbit des Planeten hat Archer ein kleines Trümmerfeld entdeckt. Es stammt von einer klingonischen Fähre. Die Klingonen haben wohl nie nach einem Heilmittel für ihre Crew gesucht, sondern sie einfach getötet. Die Sternenflotte kann sich ihre diplomatischen Bemühungen sparen. Unterdessen haluziniert Hoshi in der Dekontaminationskammer und spricht in unzähligen fremden Sprachen. Sie versucht, die Tür der Kammer zu öffnen und zu Trips Verblüffen gelingt ihr dies sogar. Hoshi geht nach draußen und versucht eine Luftschleuse zu öffnen. Reed kann sie von der Brücke aus nicht stoppen. Schließlich kommt Trip hinzu und kann die verzweifelte junge Frau beruhigen. Die beiden gehen zurück in die Dekontaminationskammer.

Um einen erneuten Ausbruch zu verhindern, weisen Phlox und Archer Trip an, sich und Hoshi ein sehr starkes Beruhigungsmittel zu spritzen. Der Ingenieur fragt sich, ob er je wieder aufwachen wird und leistet dem Befehl widerwillig Folge. Als die beiden Kranken schlafen, erkundigt sich Archer nach Phlox' Fortschritten. Der Doktor berichtet von der Strahlentherapie. Noch hat er allerdings keinen Weg gefunden, diese umzusetzen, ohne den Patienten zu töten.

Der Schüler bittet seinen Lehrer, das Leiden der Menschen zu stoppen. Sie wollten die Menschen studieren, nicht quälen. Der Lehrer will diese Diskussion aber nicht mitten auf der Brücke führen. Also wechseln die beiden in die Körper von Hoshi und Trip. Der Schüler ist überrascht, welche Schmerzen Tucker ertragen muss und hält dies für unangebracht. Sein Lehrer erklärt, dass die Schmerz eine Spezies dazu bringen können, die Grenzen der körperlichen Welt zu überwinden. So ging es einst auch ihrem Volk. Der Schüler zweifelt an der Universalgültigkeit dieser These. Auf der Krankenstation bemerkt Phlox auf dem Bildschirm, dass Hoshi und Trip wach sind und reden. Durch das Betäubungsmittel ist dies aber unmöglich. Er entdeckt anhand ihrer Gehirnwellenmuster eine außerirdische Präsenz. Den Körperlosen bleibt dies natürlich nicht verborgen. In Gestalt von T'Pol und Archer gehn sie zu Phlox. Die beiden erklären ihm, dass sie nicht für das Virus verantwortlich sind. Obwohl sie es könnten, werden sie sich aber auch nicht einmischen. Dann ändern die Außerirdischen die Erinnerungen des Doktors, um alle Hinweise auf ihre Anwesenheit zu verschleiern. Im Korridor merkt der Schüler an, dass Phlox ein Heilverfahren entdeckt hat. Der Lehrer entgegnet, dass die Strahlentherapie schon von anderen entwickelt, aber niemals rechtzeitig fertiggestellt wurde.

Phlox stellt Archer und T'Pol – inzwischen wieder sie selbst – das Heilverfahren vor. Allerdings müssen die Infizierten für eine Bestrahlung auf die Krankenstation gebracht werden. Archer will alles Nötige veranlassen. Während er und Phlox in Schutzanzüge schlüpfen, wird Hoshis Zustand kritisch. Reed baut eine Quarantänezone auf, dann gehen Archer und Phlox eilig los. Als sie die Dekontaminationskammer erreichen, liegt Hoshi im Sterben. Archer trägt sie zur Krankenstation, während Phlox Trip mitbringt. Dort angekommen, stellt der Captain fest, dass Hoshi nicht mehr atmet. Die Körperlosen beobachten das Treiben über einen Bildschirm. Der Lehrer stellt kühl fest, dass irgendjemand immer stirbt.

Archer und Phlox versuchen, Hoshi wiederzubeleben. Allerdings können sie mit ihren Handschuhen das Equipment nicht benutzen. Also beschließt Archer, seinen Schutzanzug auszuziehen. Der Lehrer ist verwirrt. In seiner 800-jährigen Zeit als Beobachter hat nie jemand so etwas versucht. Leider sind die Bemühungen von Phlox und Archer vergebens. Die Wiederbelebung von Hoshi scheitert. Während der Doktor nun wenigstens Trip der Strahlentherapie unterziehen will, wendet sich der körperlose Schüler wieder an seinen Lehrer. Für ihn ist klar, dass die Menschen sich von anderen Außerirdischen deutlich unterscheiden. Der Lehrer weigert sich aber, das Protokoll zu verletzen. Immerhin besteht noch eine große Chance, dass der Rest der Crew ebenfalls infiziert wird.

Trip wird bestrahlt. Die Therapie zeigt aber keine Wirkung. Phlox kann für den Ingenieur nichts mehr tun. Er will aber weiterarbeiten, um zumindest den Captain zu retten. Diesem bleiben noch einige Stunden. Der Doktor geht auf die Brücke. Archer setzt sich mit T'Pol in Verbindung und überträgt ihr das Kommando. Die Vulkanierin bittet darum, informiert zu werden, sobald Trip aufwacht. Archer geht wieder zum Bett des Ingenieurs und bleibt dort, bis sein Freund kurz darauf ebenfalls stirbt.

Plötzlich beginnt Trip wieder mit Archer zu sprechen. Er wird vom körperlosen Schüler kontrolliert. Dieser stellt sich als ein Organier vor und berichtet von seiner Forschungsmission. Sein Volk kommt regelmäßig zum Planeten, um die Reaktionen verschiedener Völker auf das Virus zu studieren. Er hätte die Menschen gerne vor dem Virus gewarnt, darf dies aber nicht. Unerwartet schnellt nun Hoshi unter der Kontrolle des Lehrers hoch. Der Schüler könne nicht einfach alle Regeln missachten. Archer schaltet sich ein. Auch wenn die Organier nicht in die natürliche Entwicklung einer Spezies eingreifen wollten, hätten sie die Infektion der Menschen verhindern können. Der Lehrer sieht dies aber als einzige Möglichkeit, etwas über die Menschen zu erfahren. Sein Volk sei für eine primitive Kommunikationsart, wie reden, zu hoch entwickelt. Archer wirft den Organiern vor, dass sie ihre höhere Daseinsform auf Kosten der Dinge erreicht hätten, die dem Leben Bedeutung geben. Der Lehrer antwortet nur, dass sie nun gehen würden und Archer noch drei Stunden zu leben hätte. Der Schüler weigert sich aber. Das Verhalten der Menschen war einzigartig. Dies müsse bei einer Entscheidung bedacht werden. Archer schlägt vor, dass die Organier einmal selbst Mitleid erleben sollten.

Kurz darauf meldet sich Archer bei Phlox und T'Pol auf der Brücke. Hoshi und Trip sind quicklebendig, der Captain weiß aber nicht, wie es dazu gekommen ist. Phlox untersucht die drei Infizierten und kann keine Hinweise auf das Virus finden. Er hat keine Ahnung, wie sie geheilt wurden. Archer beschließt, eine Warnboje im Orbit des Planeten abzusetzen, um zukünftige Infektionen mit dem Virus zu vermeiden.

Der organianische Lehrer erinnert seinen jungen Kollegen daran, dass durch ihr Handeln keine weiteren Beobachtungsmissionen mehr möglich sein werden. Der Schüler ist zufrieden. Nach 10 000 Jahren müssten die Regeln endlich geändert werden. Außerdem bezweifelt er, dass die Organier einen Kontakt zu den Menschen auf lange Sicht verhindern können und will ihren Vorgesetzten Vorbereitungen für einen offiziellen Erstkontakt empfehlen.

Analyse

"Beobachtungseffekt" (Org. "Observer Effect") ist die zweite Sparepisode in Folge und stellt in mancher Hinsicht das krasse Gegenteil zu "Daedalus" (Org. "Daedalus") dar. Somit liefert uns Enterprise nur eine Folge nach dem Paradebeispiel für eine miserabel Bottleshow das Paradebeispiel für eine herausragende Sparfolge.

Schon zu Beginn sticht dem aufmerksamen Zuschauer ins Auge, dass bei "Beobachtungseffekt" keinerlei Gastdarsteller mitwirken. Die Folge dreht sich ausschließlich um die sieben Hauptcharaktere der Serie, die auch alle hervorragend in die Story eingebracht werden. Getreu dem alten Sprichwort "Warum in die Ferne schweifen, wenn das Glück doch liegt so nah", dürfen nun einmal alle sieben Stammschauspieler zeigen, was sie auf dem Kasten haben. Insgesamt kann ich beruhigt feststellen, dass jeder in seinem Part überzeugt. Vor allem die Darstellung der körperlosen Organier ist gut gelungen. Auch wenn sie die Körper hin und wieder tauschen, bemerkt man jedes Mal in kürzester Zeit, welcher der beiden Organier gerade in welchem Körper steckt. Schauspielerisch bewegt sich "Beobachtungseffekt" auf hohem Niveau.

Nun gut, die Gastdarsteller bei "Daedalus" (Org. "Daedalus") konnten auch schauspielern, was der Folge aber nicht viel nützte. Glücklicherweise ist auch die Story von "Beobachtungseffekt" mehr als gelungen. Die Folge macht insgesamt einen sehr durchdachten und logischen Eindruck und kann schon recht früh Spannung aufbauen. Mit der Zeit gelingt es der fesselnden Story, den Zuschauer mehr und mehr in ihren Bann zu ziehen. Durch die ständige Präsenz der körperlosen Beobachter und ihrer scheinbar grenzenlosen Macht über Körper und Geist unserer Helden entsteht eine etwas unheimliche und stellenweise bedrückende Atmosphäre. Gleichzeitig gibt es aber auch Szenen zwischen Hoshi und Trip, die wiederum einen deutlich familiäreren Ton anschlagen. Hier erfahren wir etwas mehr über den privaten Hintergrund der beiden Offiziere, was mir vor allem bei Hoshi wirklich gefallen hat. Ihr Charakter rückt endlich einmal etwas weiter in den Vordergrund. Die einzige Szene, die mir nicht ganz so gut gefallen hat, war Archers Ansprache kurz vor Schluss, als er den Organiern einen Spiegel vorhält und sie von der Unrechtmäßigkeit ihres Handelns überzeugt. Die Rede war für meinen Geschmack vielleicht ein klein wenig überzogen. In der Endbetrachtung fällt das aber kaum ins Gewicht.

Ebenfalls recht positiv ist die Tatsache, dass in "Beobachtungseffekt" altbekannte Elemente, wie körperlose Außerirdische, welche die Crew übernehmen, oder ein scheinbar unheilbares Virus, in die Story eingebaut werden, ohne negativ aufzufallen. Hier befinden wir uns endlich mal auf der richtigen Seite der dünnen Trennlinie zwischen "müdem Abklatsch" und "überzeugendem Remake". Wenn man sich nur richtig anstrengt, kann man auch aus alten Elementen noch einiges herausholen.

Positiv:

  • fesselnde Story
  • alle Hauptcharaktere ausreichend miteinbezogen
  • tolle schauspielerische Leistungen

Negativ:

  • Nichts

Wertung

So wie es aussieht war "Daedalus" (Org. "Daedalus") letztes mal wohl nur ein Ausrutscher, denn mit "Beobachtungseffekt" knüpft Enterprise wieder an das gute Niveau der Vulkan-Trilogie an und verdient sich acht von zehn Punkten. Ich bekomme auch den Eindruck, dass das Ehepaar Reeves-Stevens eine große Bereicherung für den Autorenstab darstellt. Die beiden können nicht nur tolle Storys schreiben, sondern auch gelungene Sparfolgen. Immerhin überzeugt "Beobachtungseffekt" durch viel Charaktereinsatz und kommt vollkommen ohne Action aus. Für eine gute Folge muss es eben nicht immer die große Wumme sein…

Review von Bernd Paulus

Veröffentlicht unter Guide Enterprise | Verschlagwortet mit , , | Kommentare deaktiviert für 4.11 – Beobachtungseffekt
Observer Effect

4.12 – Babel
Babel One

Star Trek Enterprise, Episode 4.12: Babel (Babel One)Die Enterprise transportiert Delegationen der Andorianer und Tellariten zu Friedensverhandlungen nach Babel One. Doch dann kommt es zu Spannungen an Bord, als die Andorianer behaupten, die Tellariten hätten eines ihrer Schiffe zerstört. Archer muss schlichten. Doch dann betritt ein weiteres kriegerisches Volk in den Vordergrund …

Fakten

  • Erstausstrahlung USA: 28.01.2005 (UPN)
  • Erstausstrahlung BRD: 30.04.2006 (Sat.1)
  • Produktionsnummer: 088
  • Story:
  • Drehbuch: Mike Sussman & Andre Bormanis
  • Musik:
  • Regie: David Straiton  
  • Missionsdatum: 12. November 2154

Hauptdarsteller

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Gastdarsteller

Wissenswertes

  • Die Dreharbeiten begannen am Dienstag, dem 2. November und dauerten bis zum Mittwoch, dem 10. November 2004.
  • Produktionsbericht. (17.11.2004)

Weitere Auftritte der Gastdarsteller

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Zusammenfassung

Der Andorianer Shran rappelt sich zwischen den Trümmern seiner zerstörten Schiffsbrücke hoch. Er schickte eine Nachricht an die Imperiale Garde, in der er mitteilt, dass sein Schiff von Tellariten attackiert wurde. Als sich ein Warpkernbruch anbahnt, befiehlt der Commander schweren Herzens die Evakuierung.

Die NX-01 ist unterwegs nach Tellar Prime, um eine Delegation der Tellariten aufzunehmen. Diese sollen zum neutralen Planeten Babel gebracht werden, wo die Menschen einen lange zurückreichenden Handelsstreit zwischen Andorianern und Tellariten schlichten wollen. Die NX-01 muss die Tellariten transportieren, da Babel auf der anderen Seite des andorianischen Raums liegt und ein tellaritisches Schiff von den Andorianern nicht durchgelassen werden würde. Hoshi bereitet Captain Archer auf den Umgang mit den Außerirdischen vor, da diese einen sehr rauhen Umgangston pflegen und Nörgeleien als gutes Benehmen ansehen. Schließlich erreicht das Schiff sein Ziel. Der tellaritische Botschafter Gral kommt an Bord und tauscht mit Archer ein paar (Un)Höflichkeiten aus, bevor er zu seinem Quartier gebracht wird.

Während des Flugs wird in der Messe ein Empfang für die tellaritische Delegation veranstaltet. Trip versteht sich unerwartet gut mit den Außerirdischen. Deren offene und sehr direkte Art gefällt ihm. Archer unterhält sich mit Gral. Der Botschafter erkundigt sich nach der Hilfe der Andorianer während der Xindi-Krise. Er zweifelt an den Motiven der Menschen, da sie den Andorianern ihr Leben verdanken. Archer versichert, dass die Erde großes Interesse an einer friedlichen Lösung hat. Außerdem bleiben den Tellariten wenige Alternativen. Da ihm die Argumente ausgehen, beschwert Gral sich kurzerhand über das Essen. Archer wird von Hoshi erlöst, die ihn auf die Brücke ruft. Sie empfängt einen andorianischen Notruf. Wieder einmal befindet sich kein anderes Schiff in der Nähe und Archer befiehlt Kurs zur Quelle des Notrufs.

Zwei Stunden später erreicht die NX-01 ein Trümmerfeld. Es sind die Überreste eines andorianischen Kampfschiffes. Reed entdeckt mehrere Fluchtkapseln, die an Bord genommen werden. Die verletzten Andorianer – unter ihnen Commander Shran – werden auf der Krankenstation versorgt. Archer kommt hinzu, um von Shran mehr über den Angriff zu erfahren. Dieser berichtet, dass sein Schiff den andorianischen Botschafter nach Babel bringen sollte, als es von einem Tellariten-Kreuzer angegriffen wurde. Für Shran steht fest, dass die Tellariten ihren Friedenswillen vortäuschten, um heimlich aufzurüsten. Um seine Anschuldigungen zu beweisen, soll T'Pol nach der Black Box seines Schiffes suchen. Als Shran erfährt, dass eine tellaritische Delegation an Bord ist, will er diese zur Rede stellen. Archer hält ihn zurück. Shran rät dem Captain, Tellariten und Andorianer von einander fernzuhalten.

In der Waffenkammer untersuchen T'Pol und Reed einige Trümmerstücke. Malcolm stellt fest, dass das Andorianerschiff von tellaritischen Partikelwaffen getroffen wurde. T'Pol konnte von der Black Box die letzten Sensorbilder retten. Diese zeigen den Angreifer: ein Tellariten-Schiff. Archer lässt einen Kurs nach Andoria setzen. Dann wendet er sich an Gral. Der Botschafter weißt die Anschuldigungen zurück und vermutet ein Komplott der Andorianer. Immerhin sind diese technolgisch höher entwickelt. Archer fordert von Gral, trotz allem mit seiner Regierung zu sprechen. Als der Tellarite erfährt, dass die Enterprise Andoria ansteuert, um die Verletzten dorthin zu bringen, protestiert er. Gral befürchtet, von den Andorianern festgenommen zu werden. Archer versichert, der Tellarite müsse sich keine Sorgen machen, sollte er unschuldig sein.

Archer und Shran essen zusammen in der Offiziersmesse. Der Andorianer trauert um sein verlorenes Schiff und die Crew, unter der er viele Freunde hatte. Immerhin hat Talas überlebt, mit der er seit kurzem eine romantische Beziehung führt. Shran entschuldigt sich dafür, dass die Enterprise erneut in einen Konflikt seines Volkes verwickelt wird. Allerdings bezweifelt er, dass dieses Mal ein Krieg vermieden werden kann. Archer will keine voreiligen Schlüsse ziehen. Es ergibt für ihn keinen Sinn, dass die Tellariten einen Botschafter senden und gleichzeitig die Andorianer angreifen. Für Shran steht der Schuldige aber bereits fest. T'Pol unterbricht die Diskussion. Ein andorianisches Schiff kommt näher. Archer und Shran gehen auf die Brücke. Der andorianische Kreuzer reagiert nicht auf die Rufe der Menschen und eröffnet plötzlich das Feuer.

Die Enterprise muss auf Impulsgeschwindigkeit abbremsen. Shran schickt eine Botschaft an die Andorianer, doch das angreifende Schiff lässt nicht locker. Daraufhin hilft Shran Reed, auf eine schwachstelle des Andorianer-Kreuzers zu zielen. Trotz eines direkten Treffers bleiben dessen Schilde aber unberührt. Langsam wird die Lage für die Menschen kritisch. Plötzlich ziehen sich die Angreifer allerdings zurück. T'Pol entdeckt eine Fluktuation im Energienetz des Kreuzers. Malcolm ist verwirrt, da er gar nicht auf das Energienetz gezielt hat.

Nun sitzt plötzlich Shran auf der Anklagebank. Gral sieht seine Theorie einer andorianischen Verschwörung bestätig. Shran hingegen versichert, dass seine Regierung nichts mit dem Angriff auf die Enterprise zu tun hat. Die beiden steigern sich immer mehr in gegenseitige Beschuldigungen und wollen sich schließlich sogar an die Gurgel. Die anwesenden MACOs müssen dazwischen gehen.

Gral wird in sein Quartier gebracht. Er teilt seinen Begleitern mit, dass Captain Archer offensichtlich Partei für die Andorianer ergriffen habe. Man könne den Menschen nicht trauen. Unterdessen zeigt Archer Shran auf der Brücke Scans von T'Pol. Das Schiff, welches die Enterprise angegriffen hat, ist laut Energiesignatur identisch mit dem Schiff, das Shrans Kreuzer zerstörte. Der Andorianer will dies aber nicht akzeptieren. Für ihn stecken ganz klar die Tellariten hinter der Sache. Archer sieht dies aber anders. Er will der Warpspur der Angreifer folgen, sobald die Reparaturen beendet sind.

Etwas später essen Archer und T'Pol zusammen in der Offiziersmesse. Der Captain ist nachdenklich gestimmt. Er fragt sich, ob den Menschen klar war, auf was sie sich bei einem Vermittlungsversuch des uralten Konfliktes zwischen Andorianern und Tellariten einlassen. Vielleicht hätten dies doch besser die Vulkanier übernehmen sollen. T'Pol erinnert daran, dass die Andorianer ihrem Volk nicht trauen. Archer wechselt das Thema. T'Pol hat am Morgen eine Nachricht von Vulkan erhalten. Die Vulkanierin berichtet, dass ihre Scheidung nun offiziell ist. Malcolm meldet sich von der Brücke. Sie haben das andorianische Schiff gefunden. Dieses ist aber keineswegs andorianisch. Im Kontrollraum versucht eine Gruppe von Romulanern eifrig, das Energienetz zu reparieren. Der romulanische Kommandant Valdore spornt seinen Cheftechniker Nijil zur Eile an. Dieser arbeitet gerade an einer ungewöhnlichen Konstruktion im Zentrum des Raums. In dieser sitzt der Pilot. Er trägt einen Helm und Handschuhe, aus denen unzählige leuchtende Kabel herausragen. Den Romulanern bleibt der Anflug der Enterprise nicht verborgen.

Die Menschen finden am Ende der Warpspur ein fremdes Schiff unbekannter Bauart vor und sind verwirrt. Dessen primäre Systeme sind abgeschaltet und es wirkt verlassen. Am Bug des Schiffes befinden sich unzählige lange Stäbe, offenbar alles Subraum-Transceiver. Archer beschließt, ein Außenteam hinüber zu schicken. Wenig später materialisieren Trip, Reed und zwei MACOs in Raumanzügen auf dem fremden Schiff. Tucker soll die Lebenserhaltung an Bord reaktivieren. Unterdessen arbeiten die Romulaner im Kontrollraum fieberhaft an den Systemen. Valdore befiehlt sicherheitshalber eine Überladung des Kerns vorzubereiten. Ihr Schiff soll unter keinen Umständen in die Hände der Sternenflotte fallen.

Tucker findet ein Computer-Interface. Als er es benutzen will, werden plötzlich alle Systeme aktiviert. Das Schiff beginnt umherzufliegen und schießt auf die NX-01. Es aktiviert seine Hüllenpanzerung, weshalb die Mitglieder des Außenteams nur einzeln zurückbeamen können. Trip befiehlt, zuerst die MACOs zu holen. Als die beiden Soldaten auf der Enterprise angekommen sind, setzt ein Treffer den Transporter außer Gefecht. Das Erdenschiff hat keine Chance gegen den Angreifer und muss sich zurückziehen. Archer verspricht, Trip und Reed zu retten. Dann tritt die NX-01 die Flucht an. Valdore lässt die Menschen verfolgen. Als das Romulaner-Schiff auf Warp beschleunigt, wird Reed durch den Gang geworfen. Dabei löst sich ein Luftschlauch an seinem Anzug. Trip kann ihn wieder einstöpseln und teilt seine Sauerstoffreserven mit Malcolm. Dann macht er sich wieder auf die Suche nach den Lebenserhaltungssystemen. Die Enterprise muss derweil alles aus ihrem Antrieb herausholen und kann das feindliche Schiff schließlich abschütteln.

Shran unterhält sich in seinem Quartier mit Talas. Er vermutet, dass Gral etwas verbirgt und kann Archers Handeln nicht nachvollziehen. Daher will der Commander das Heft selbst in die Hand nehmen. Im Schiff der Romulaner kann Trip die Lebenserhaltung nicht finden. Er beginnt zu zweifeln, ob das Schiff überhaupt über derartige Systeme verfügt. Reed vermutet, dass es auf der Brücke eine Atmosphäre geben müsste. Die beiden machen sich auf den Weg. Im Kontrollraum muss Nijil feststellen, dass die Enterprise entkommen ist. Er merkt an, dass ihr Schiffsprototyp offensichtlich noch nicht für den Kampfeinsatz ausgereift ist. Valdore befiehlt, das Erdenschiff schnellstmögich zu finden.

Nachdem alle Schäden repariert wurden, macht sich die Enterprise wieder auf die Suche nach dem außerirdischen Schiff. T'Pol hat inzwischen die Sensordaten des unbekannten Raumschiffs analysiert. Die Technologie stammt definitiv weder von den Andorianern, noch von den Tellariten. Sie vermutet, dass es vielleicht die Romulaner gebaut haben. Archer fragt sich, weshalb sich die Romulaner in den Konflikt zwischen Andorianern und Tellariten einmischen sollten. Er kommt zu dem Schluss, dass sie eine friedliche Einigung der beiden Völker verhindern wollen. Da die Verhandlungen vorläufig auf Eis gelegt wurden, können die Romulaner auch einen ersten Erfolg verbuchen.

Trip und Malcolm arbeiten sich von Luke zu Luke durch das fremde Schiff und können keine Brücke finden. Eher zufällig entdecken sie Treibstofftanks einer Manöverdüse. Diese wird chemisch mit Wasserstoff und Sauerstoff betrieben. Die beiden füllen ihre Atemluftreserven wieder auf. An Bord der Enterprise versucht Talas, die MACO-Wache vor ihrem Quartier zu verführen. Als ihr dies mißlingt, schlägt sie den Soldaten bewusstlos. Im romulanischen Kontrollraum bemerkt Nijil ein Problem an den Treibstofftanks. Er entdeckt Trip und Reed. Valdore will verhindern, dass die Menschen die Brücke finden. Er weist den Piloten an, Ausweichmanöver zu fliegen. Daraufhin werden Reed und Tucker durch die Gegend geschleudert. Glücklicherweise tragen sie aber Magnetstiefel.

Shran und Talas befreien weitere Andorianer und schalten einige MACOs aus. Dann stürmen sie bewaffnet das Quartier der Tellariten. Mit geladenem Gewehr fordert Shran Gral auf, ihm endlich die Wahrheit zu sagen. Auf der Brücke haben Hoshi und T'Pol herausgefunden, dass das romulanische Schiff über holografische Projektoren verfügt. Es kann fast jedes Schiff immitieren. Spezielle Waffenemitter sind auch in der Lage, außerirdische Waffensignaturen nachzuahmen. Der Sicherheitsdienst informiert Captain Archer über Waffenfeuer beim Quartier der Tellariten. Archer eilt sofort hinunter, begleitet von mehreren MACOs. Die Soldaten rücken recht erfolgreich gegen die Andorianer vor und wenige später erreicht Archer ebenfalls das Quartier der Tellariten. Er erklärt Shran und Gral, dass die beiden ausgetrickst wurden, weil jemand die Friedensgespräche verhindern will. Der Andorianer senkt seine Waffe. Der Tellarite Naarg nutzt einen unaufmerksamen Moment, entreißt Talas ihre Waffe und schießt auf die Andorianerin. Glücklicherweise ist es nur ein Streifschuss an ihrer Schulter.

Tucker und Reed arbeiten sich weiter durch das fremde Schiff und erreichen schließlich die Brücke. Dort finden sie aber nur einen Haufen Maschinen und ein Gerät zur Fernsteuerung im Zentrum des Raums. Sie wissen nicht, dass sich der romulanische Kontrollraum auf Romulus befindet.

to be continued…

Analyse

"Babel" (Org. "Babel One") läutet den nächsten Mehrteilier dieser Staffel ein und schon nach der ersten Folge steht fest, dass jetzt ein erster Grundstein für die Föderationsgründung gelegt werden wird. Außerdem treten die Romulaner endlich wieder auf den Plan, angesichts des laut Trek-Historie bevorstehenden Krieges mit ihnen, eine längst überfällige Entwicklung.

Der Titel und die Ausgangssituation der Episode erinnern stark an die TOS-Folge "Reise nach Babel" (Org. "Journey to Babel"). Die Enterprise soll Botschafter zu Friedensgesprächen nach Babel bringen. Unterwegs kommt es zu Reibereien zwischen den Spezies und eine unerwartete weitere Partei mischt heimlich mit. Wer nun aber ein Remake der Klassik-Folge erwartet, wird sich wundern. Die Reibereien zwischen Tellariten und Andorianern nehmen zwar einen angemessenen Raum in der Geschichte ein, treten aber zwischendurch recht weit in den Hintergrund. Mit "Babel" werden die Romulaner nämlich endlich richtig in die Serie eingeführt, nachdem ihr Debut in "Das Minenfeld" (Org. "Minefield") nicht ganz so überzeugend verlief. Der Weg, den die Autoren eingeschlagen haben, um die Kontinuität zu wahren, funktioniert bisher auch recht gut. Die Romulaner benutzen ein ferngesteuertes Schiff. Dadurch ist es auch plausibel, dass noch kein Menschen einen Romulaner zu sehen bekommen hat. Wie es in den nächsten Folgen in dieser Hinsicht weitergeht, muss sich erst noch zeigen. Allerdings befürchte ich nicht, dass das Aussehen der Romulaner bekannt wird. Wir Zuschauer bekommen hingegen die Romulaner zu Gesicht. So erfahren wir, wer hinter den Angriffen steckt und am Ende wird uns auch recht eindrucksvoll enthüllt, dass sich der Kontrollraum auf Romulus befindet und nicht an Bord des Schiffes. Insgesamt haben die Autoren in Punkto Romulaner mit "Babel" schon eine interessante Ausgangsbasis für die nächsten Folgen geschaffen. Ihr verstecktes Vorgehen, das heimliche Säen von Zwietracht und der Einsatz einer "Tarntechnologie" (nicht unsichtbar, sondern in Gestalt eines anderen Raumschiffes) passen wirklich gut zu dieser Spezies. Daraus lässt sich einiges machen. Allerdings würden mich auch ihre wahren Motive interessieren und ob da nicht noch mehr dahinter steckt, als Archer bisher vermutet.

Nur kurze Zeit nachdem der Konflikt zwischen Vulkaniern und Andorianern geschlichtet werden konnte, wendet sich die Crew der Enterprise nun dem Streit zwischen Andorianern und Tellariten zu. Auch wenn die Andorianer offenbar recht streitsüchtig sind (immerhin legen sie sich mit so ziehmlich jedem Nachbarn an, den sie haben…) entwickeln sie sich allmählich zu meinen Lieblings-Außerirdischen. Allen voran trägt dazu natürlich Jeffrey Combs in seiner wiederkehrenden Rolle als Shran bei. Zwischen Shran und Archer hat sich inzwischen eine Freundschaft entwickelt, was auch in einigen Szenen dieser Folge gut zu sehen ist. So trinken die beiden beispielsweise zusammen und plaudern über eher private Themen. Die Tatsache, dass sich Archer und Shran ständig gegenseitig aus der Patsche helfen und anschließend einer beim anderen in der Schuld steht (wobei die Rollenvergabe ständig wechselt), kann man inzwischen fast schon als Running-Gag bezeichnen. Mit Hinblick auf die Föderationsgründig ist das aber sogar eher positiv. Die große Allianz beginnt erst im Kleinen zwischen zwei Schiffskommandanten.

Als viertes Gründungsmitglied der Föderation führt "Babel" nun auch die Tellariten ein. Von ihnen war bisher ja noch so gut wie gar nichts zu sehen. In "Kopfgeld" (Org. "Bounty") zeigte man uns nur einen Außenseiter der tellaritischen Gesellschaft und insgesamt neige ich so oder so dazu, jene Folge aus meinem Gedächtnis zu verdrängen. Nun trifft die Crew der NX-01 aber endlich auf offizielle Vertreter des Volkes und kurz zuvor macht sich Archer natürlich mit deren Sitten und Umgangsformen vertraut. Diese sind wirklich herrlich erfrischend und geben der Folge noch eine gute Prise Humor. Ansonsten besticht "Babel" aber hauptsächlich durch Action. Sei es der – optisch recht gut gelungene – Weltraumkampf, Trip und Reeds Aufenthalt auf dem romulanischen Schiff oder der Überfall der Andorianer auf das Quartier der Tellariten. Nachdem in den letzten beiden Folgen kräftig gespart werden musste, lassen es die Enterprise-Macher dieses Mal wieder an allen Ecken und enden Krachen, Schießen und Explodieren. Für meinen Geschmack ist der Action-Anteil fast ein wenig hoch, auch wenn ich noch nicht von einer "Überdosis" sprechen will. Wie schon so oft in der vierten Staffel haben die Autoren glücklicherweise auch noch etwas Zeit für ein paar ruhigere Szenen gefunden. So gibt es beispielsweise wieder etwas Bewegung in T'Pols Privatleben, als ihre Ehe offiziell geschieden wird. Eine Entwicklung in ihrer Beziehung zu Trip gibt es vorerst zwar noch nicht, allerdings kann man da für die nahe Zukunft sicher noch etwas erwarten.

Positiv:

  • Bewegungen in Richtung Föderationsgründung
  • erfrischende Art der Tellariten
  • interessantes Auftreten der Romulaner
  • etwas Zeit für persönliche Momente

Negativ:

  • etwas zu actionbetont

Wertung

Schon wieder fällt es mir verdammt schwer, an einer Folge etwas wirklich negatives zu finden (die Sache mit der Action wäre an sich verschmerzbar). Und doch, sträube ich mich dagegen, die Höchstpunktzahl zu vergeben. Wir erleben drei Gründungsmitglider der Föderation in Aktion, überdies mischen die Romulaner kräftig mit und die Ereignisse fügen sich bisher wirklich gut in das bestehende Star Trek-Universum ein. Was will man mehr? Wie in der Analyse wiederholt anklingt, bereitet "Babel" (Org. "Babel One") die Grundlagen für die kommenden Ereignisse dieses Mini-Arcs vor und dementsprechend habe ich das Gefühl, dass noch ausreichend Steigerungspotential vorhanden ist. Was wollen die Romulaner wirklich? Wie geht es mit ihrem Schiff weiter? Können sich die Andorianern und die Tellariten zusammenraufen? (Würde mich wundern, wenn nicht…) Wird sich der Schuss auf Talas noch auswirken? (Immerhin ist sie Shrans Gefährtin)… Fragen über Fragen, deren Beantwortung noch mehr Spaß machen könnte, als es "Babel" bereits tut. Ich bin also noch eher vorsichtig und vergebe mal wieder acht von zehn Punkten. Wie schon "Der Anschlag" (Org. "The Forge") ist auch "Babel" ein guter Start, der Lust auf mehr macht. Die Grundlage ist gelegt. Jetzt müssen die Autoren nur noch den sprichwörtlichen Sack zumachen…

Fehler

  • Talas wird von Naarg in die rechte Schulter geschossen. Ihre Wunde befindet sich kurz darauf aber Links.

Review von Bernd Paulus

Veröffentlicht unter Guide Enterprise | Kommentare deaktiviert für 4.12 – Babel
Babel One

4.13 – Vereinigt
United

Star Trek Enterprise, Episode 4.13: Vereinigt (United)Die Enterprise stößt auf ein romulanisches Schiff, dessen Captain mit allen Mittelnverhindern will, dass die Verbindung zwischen Romulanern und Vulkaniern bekannt wird. Derweil versucht Senator Vrax die Weidervereinigung zwischen den beiden Völkern einzuleiten …

Fakten

  • Erstausstrahlung USA: 04.02.2005 (UPN)
  • Erstausstrahlung BRD: 07.04.2006 (Sat.1)
  • Produktionsnummer: 089
  • Story: Manny Coto
  • Drehbuch: Judith & Garfield Reeves-Stevens
  • Musik:
  • Regie: David Livingston
  • Missionsdatum: Unbekannt

Hauptdarsteller

[scg_html_ent_cast_2]

Gastdarsteller

Wissenswertes

  • Die Dreharbeiten dauert von Donnerstag, dem 11. November bis zum Freitag, den 19. November 2004
  • Produktionsbericht (24.11.2004)

Weitere Auftritte der Gastdarsteller

[scg_html_molly-brink][scg_html_kim-koski]
Geno Silva
ENT 4.14 "Die Aenar" – Senator Vrax
Scott Rinker
ENT 4.14 "Die Aenar" – Gareb

Zusammenfassung

Die Romulaner versuchen Tucker und Reed auf dem ferngesteuerten Schiff durch ruckartige Manöver außer Gefecht zu setzen. Unerwartet wenden sie sich aber anderen Dingen zu, als ein rigelianischer Transporter in der Nähe auftaucht. Valdore lässt auf die Hülle der Drohne das Aussehen der NX-01 projezieren und befiehlt einen Angriff auf die Rigelianer. Bevor er sie zerstört, gibt er ihnen aber noch Zeit, einen Notruf zu senden.

Die Crew der Enterprise wird von der Erde über den Angriff auf das Rigelianerschiff informiert. Archer wird klar, dass das Piratenschiff die gesamte Region destabilisieren will. Sie müssen es finden. T'Pol hat hierfür auch einen Plan ausgearbeitet. Für das nötige Sensornetz brauchen sie allerdings 128 Raumschiffe. Unterdessen besucht Shran Talas auf der Krankenstation. Er erzählt ihr, dass Nargs Phasenpistole auf "Töten" eingestellt war. Ihre Verletzung sei aber nicht so schlimm. Shran verspricht seiner Gefährtin, sie nach Hause zu bringen. Außerdem will er den Angriff auf sie nicht ungesühnt lassen.

Valdore bekommt unerwartet Besuch von Senator Vrax. Dieser ist aufgebracht, weil ihre Drohne beim Angriff auf die Rigelianer beschädigt wurde. Nun liegt das Schiff hilflos inmitten feindlichen Gebiets. Valdore sieht darin kein Problem. Es wird sich selbst reparieren. Sollte es gefunden werden, wird niemand Romulaner an Bord entdecken. Vrax erinnert daran, dass dieser Prototyp nur ein umgebauter Warbird ist. Die Vulkanier könnten ihn höchstwahrscheinlich zurückverfolgen. Der Senator ermahnt Valdore, die Drohne sicher zurück zu bringen.

T'Pol teilt Archer mit, dass ihr Volk 23 Schiffe herschickt. Auch die Erde sendet alle verfügbaren Schiffe. Diese werden für die Strecke aber Wochen brauchen. Archer bleibt wohl nichts anderes übrig, als Tellariten und Andorianer um Hilfe zu bitten. Ansonsten wird das Piratenschiff fliehen können. T'Pol hat Bedenken. Die Chance, dass die verfeindeten Völker zusammenarbeiten und ihre Aktionen sogar gemeinsam koordinieren, scheint minimal. Archer setzt auf die guten Beziehungen der Menschen zu beiden Völkern. Er will den Romulanern – sollten sie wirklich dahinter stecken – einen Strich durch die Rechnung machen, so lange es noch geht.

Trip und Malcolm untersuchen die Brücke des fremden Schiffes. Allmählich dämmert ihnen, dass es wohl ferngesteuert wird und keine Crew an Bord ist. Reed vermutet, dass es sich um einen Prototyp handelt und daher noch Kontrollkonsolen für eine Crew vorhanden sind. Trip will die Steuerung sabotieren. Unterdessen unterbreitet Archer Gral und Shran seinen Vorschlag. Die beiden sind nicht begeistert und werfen sich Beleidigungen an den Kopf. Archer erklärt, er werde sie dieses Mal nicht zurückhalten. Er erinnert daran, dass sie sich einer gemeinsamen Bedrohung gegenübersehen. Daher sollten sie ihre Differenzen beiseite lassen. Würden sie aufeinander einschlagen, hätten die Betreiber des Piratenschiffes ihr Ziel erreicht.

Die romulanische Drohne setzt sich wieder in Bewegung. Mittlerweile hat Trip auf der Brücke die Lebenserhaltung aktiviert und die beiden Menschen können immerhin ihre Helme abnehmen. Als das Schiff auf Warp beschleunigt, entdeckt Tucker die Schaltkreise der Antriebssteuerung. Er kann die Energie für die Warpkontrollen unterbrechen, das Schiff kommt zum Stehen. Die beiden können anhand eines Diagramms auf einem Bildschirm die Energiekupplung für das Antriebssystem ausmachen und eine Seitenluke öffnen, welche zum passenden Wartungsschacht führt. Die Romulaner bemerken natürlich, dass die Menschen den Antrieb sabotieren. Trip geht in den Schacht und deaktiviert den Antrieb. Daraufhin lässt Valdore die Luke schließen. Trip ist gefangen. Über den Kommunikator kann er mit Malcolm reden. Allerdings beginnt eine Reaktorkühlleitung, die durch den Schacht führt, gefährliche Strahlung auszusenden. Valdore meldet sich über die Lautsprecher. Tucker soll den Antrieb wiederherstellen. Ansonsten wird ihn die Strahlung in sieben Minuten töten.

Shran informiert Archer, dass die Imperiale Garde Schiffe senden wird. Die Tellariten nehmen am Plan der Menschen ebenfalls teil. Der Andorianer kann damit leben. Er will gemeinsam mit Archer etwas bewegen. Derweil versuchen Trip und Reed alles, um die Reaktorkühlung auszuschalten. Leider sitzen die Romulaner am längeren Hebel. Trip will den Antrieb unter keinen Umständen reparieren. Reed kann allerdings nicht einfach tatenlos zusehen. Während Trip bewusstlos zusammenbricht, beginnt Malcolm mit der Reparatur.

Mittlerweile ist alles für das Sensornetz in Position. Unerwartet ruft Phlox Archer auf die Krankenstation. Es gab Komplikationen bei Talas. Die Andorianerin hat nicht überlebt. Wenig später wird das Sensornetz aktiviert. Nun müssen die Alliierten warten. Archer trifft sich mit Gral und Narg im Konferenzraum. Shran kommt hinzu, nach eigener Aussage, um mit den Tellariten zu reden. Er erzählt Narg von Talas und zieht dann ein Fläschchen, gefüllt mit ihrem Blut. Dieses schüttet er unerwartet über Nargs Hand und kündigt an, dass der Tellarite mit seinem Blut bezahlen muss. Gemäß der andorianischen Tradition muss er sich Shran im Zweikampf stellen. Sollte dies nicht passieren, wird die Imperiale Garde ihre Schiffe zurückziehen.

Reed reaktiviert den Antrieb des Romulanerschiffes. Valdore lässt die Strahlung abschalten und öffnet die Luke zum Schacht. Malcolm eilt zu seinem Freund. Hinter ihm schließt sich die Luke aber wieder. Glücklicherweise hat er die Helme mitgebracht und auf der Brücke eine kleine Überraschung hinterlassen: Zwischen den Schaltkreisen klemmt seine Phasenpistole. Sie ist kurz davor zu überladen. Malcolm öffnet eine weitere Luke, zu einem Schacht, der von der Brücke wegführt. Trip kommt wieder zu sich und die beiden Menschen fliehen. Sekunden später explodiert die Phasenpistole und hinterlässt massive Schäden. Die Romulaner verlieren den Kontakt zur Drohne.

Hoshi und T'Pol informieren Archer über das von Shran geplante Ritual: Es handelt sich um ein Duell bis zum Tod, ausgetragen mit einer traditionellen Waffe, dem Ushaan-Tor. Narg wird keine Chance haben. Gral will ihn aber so oder so nicht kämpfen lassen. Ein weiterer Eklat zwischen Tellariten und Andorianern droht. Kurz darauf besucht Archer Shran. Dieser schärft gerade sein Ushaan-Tor. Der Captain versucht erfolglos ihm ins Gewissen zu reden. Shran hat sich aber entschieden. Archer teilt ihm mit, dass er an Nargs Stelle kämpfen wird. Der Andorianer ist bestürzt, gegen einen guten Freund antreten zu müssen. Trotzdem ändert dies für ihn nichts. Das Romulanerschiff ist unterdessen in ziehmlich schlechter Verfassung. Trip und Reed beschließen, in die Nähe der Außenhülle zu gehen und einen Subraumtransceiver zu suchen. Tucker will seinen Kommunikator an eine Antenne koppeln. Derweil können die Romulaner wieder Kontakt zur Drohne herstellen. Die Reparatur wird einige Zeit dauern.

Archer erhält Besuch von T'Pol. Sie zweifelt daran, dass er große Chancen im Kampf gegen den gut ausgebildeten Shran hat. Archer erklärt, dass Andorianer und Tellariten ihre Schiffe abziehen würden, sollte einer ihrer Männer im Duell getötet werden. Er selbst ist als einziger entbehrlich. Archer will das Risiko eingehen. Immerhin bietet sich ihnen die Chance einer größeren interplanetaren Allianz. T'Pol macht sich trotzdem Sorgen um ihn. Am Abend trifft Mayweather Hoshi auf der Brücke. Sie durchstöbert das andorianische Regelwerk nach einem Ausweg für den Captain. Travis kann nicht schlafen und bietet seine Hilfe an. Die beiden machen sich in der Messe an die Arbeit.

Am nächsten Morgen beginnt das Duell im Hangar. Archer und Shran tragen beide einen Metallhandschuh und werden daran mit einem Metallseil aneinander gebunden. Dann beginnt der Kampf. Zunächst sieht es nicht so gut für Archer aus. Die beiden Duellanten schenken sich nichts. Schließlich gelingt es dem Captain aber, Shran das Metallseil, das sie beide zusammenhält, um den Hals zu legen und ihn zu würgen. Dann schneidet er mit dem Ushaan-Tor eine Antenne des Andorianers ab. Shran ist dadurch außer Gefecht. Er wird auf der Krankenstation von Phlox behandelt. Der Doktor versichert, dass die Antenne in wenigen Monaten wieder nachwachsen wird. Shran ist soweit wohlauf, obwohl seine Ego etwas angekrazt ist. Allerdings wurde die andorianische Tradition erfüllt, was er Archer sehr zu gute hält. Der Streit ist damit vom Tisch. T'Pol ruft den Captain zur Brücke. Das Piratenschiff wurde entdeckt.

Tucker stellt an Bord der Drohne fest, dass viele Schiffssysteme wieder repariert wurden. Noch ist der Warpantrieb außer Funktion, doch es bleibt nur eine Frage der Zeit. Die Romulaner bemerken die näherkommende Enterprise und tarnen ihr Schiff als vulkanischen Kreuzer. T'Pol fällt nicht darauf herein. Der Romulaner Nijil stellt fest, dass der Warpantrieb nicht rechtzeitig wiederhergestellt werden wird. Plötzlich betritt Senator Vrax wieder den Kontrollraum. Er hat erfahren, dass die Menschen die Drohne entern konnten, und will nun die Konfrontation mit der Enterprise beobachten. Derweil entdeckt T'Pol die Lebenszeichen von Trip und Malcolm. Das Schiff ist aber noch zu weit entfernt für den Transporter. Immerhin kann Hoshi eine Kommverbindung zu den beiden herstellen. Valdore befiehlt, die NX-01 anzugreifen. Archer lässt zurückfeuern, woraufhin die Holoemitter der Drohne ausfallen. Die Enterprise feuert Torpedos auf das Schiff. Dieses kann mit eindrucksvollen Manövern ausweichen. Tucker und Reed erreichen eine Luftschleuse und springen nach draußen. Weitere Schiffe der Allianz treffen ein, während der Warpantrieb der Drohne wiederhergestellt wird. Die Romulaner treten die Flucht an, verfolgt von Vulkaniern, Andorianern und Tellariten. Trip und Malcolm werden an Bord der Enterprise gebeamt.

Die romulanische Drohne kann entkommen. Bei ihrer Flucht wird ein Tellaritenschiff beschädigt. Die Crew wird von Andorianern gerettet. Narg und Shran sehen an Bord der Enterprise endlich ein, dass Friedensgespräche nötig sind, und reichen sich die Hand. Derweil erreicht die Drohne romulanisches Gebiet. Die Verbindung des Piloten wird getrennt und sein Helm abgenommen. Darunter kommt ein Andorianer zum Vorschein.

to be continued…

Analyse

"Vereinigt" (Org. "United") knüpft natlos an die Geschehnisse von "Babel" (Org. "Babel One") an und stellt in vielerlei Hinsicht einen guten Schritt nach vorne dar.

Der große Vorteil von "Vereinigt" ist der, dass im Verlauf der Folge deutlich mehr Wert auf die Charaktere gelegt wird, als noch vor einer Woche. Dabei stehen aber nicht nur ein oder zwei Figuren im Mittelpunkt, sondern fast alle wichtigen. Zu allererst hätten wir da natürlich wieder Archer und Shran. Dieses Mal wird ihre Freundschaft auf eine harte Probe gestellt. Vor allem Shran-Darsteller Jeffrey Combs darf dabei sein Können präsentieren, denn wir bekommen verschiedenste Facetten des Andorianers zu sehen. Sei es der Liebhaber, der Rächer, der Kommandant oder auch der Politiker. Die Szenen sind mit viel Gespür für den Charakter geschrieben und auch gut umgesetzt. Archer hingegen gibt sich in "Vereinigt" hauptsächlich als Diplomat und macht seine Sache auch ganz gut. Hierbei wird auch die Rolle der Menschen, als sehr junges und unerfahrenes Volk im Weltall gut eingebaut. Mit seiner "kindlichen Naivität" (natürlich im übertragenen Sinne) entwickelt Archer genügend Enthusiasmus und Ausdauer, um die idealistische Vision einer größeren Allianz zwischen den alten Rivalen durchzusetzen, obwohl ihm vorher alle einbläuen wollten, dass Tellariten und Andorianer schon zu lange miteinander hadern würden. Die Autoren erklären nun allmählich, warum ausgerechnet die Menschen das entscheidene Volk für die spätere Gründung der Föderation sind, denn auf diese wird mehr als deutlich hingearbeitet. Wie schon erwähnt, kommen aber nicht nur Archer und Shran zum Tragen. Auch Tucker und Reed haben einige gemeinsame Szenen. Dabei wird endlich wieder einmal näher auf ihre Freundschaft eingegangen. In "Allein" (Org. "Shuttlepod One") hatten wir deren Entstehung gesehen. Seither wurde aber – zumindest für meinen Geschmack – viel zu selten darauf eingegangen und wenn, dann meist nur sehr oberflächlich. In "Vereinigt" sehen wir aber zwei Freunde, die mehr sind als einfache Kollegen. Dies trägt zu einer deutlich besseren, um nicht zu sagen familiäreren Atmosphäre bei. Ähnlich steht es auch mit Hoshi und Travis. Man wird es kaum glauben, aber die beiden haben eine ganze Szene nur für sich! Hoshi bekommt in letzter Zeit ja glücklicherweise wieder etwas mehr zu tun und offensichtlich bemühen sich die Autoren, auch den Herrn Steuermann mit einzubinden. Außerdem werden endlich wieder seine Wurzeln auf dem elterlichen Raumfrachter bei passender Gelegenheit erwähnt. Insgesamt hat man den Eindruck, dass alle Hauptfiguren sinnvoll eingebaut werden. Ihre Charakterisierung ist dabei so passend und ansprechend, wie wir es noch selten in Enterprise erlebt haben. Man bekommt das Gefühl, dass sich die Autoren endlich mal ernsthaft mit ihren Hauptcharakteren auseinandergesetzt haben.

Die Spezial-Effekte muss ich diese Woche auch einmal wieder lobend hervorheben. Trotz Budget-Kürzung haben sich die Macher seit Beginn der Staffel offensichtlich Mühe gegeben. Allerdings hat bisher nicht immer alles geklappt. Am einen oder anderen Ende sah man leider, dass nicht mehr so viel Geld zur Verfügung steht. Über "Vereinigt" kann ich aber wirklich nicht klagen. Die Effekt-Szenen sind vielleicht nicht mehr so lange und ausführlich, wie noch zu Zeiten der dritten Staffel. Dafür sind sie aber mindestens genauso beeindruckend. Ich denke da beispielsweise an den Flug der romulanischen Drohne, welchen wir aus der Verfolgerperspektive sehen. Im Kampf mit der Enterprise hat man wirklich mal den Eindruck, dass die Schiffe den dreidimensionalen Raum ausnutzen. Auch sehr imposant ist die finale Kamerafahrt, die aus dem Konferenzraum der Enterprise durch die Scheibe nach draußen führt und uns schließlich eine große durcheinander gewürfelte Flotte von Tellariten-, Vulkanier- und Andorianerschiffen zeigt.

Ein Manko hat aber leider auch "Vereinigt". Was sollte bitte dieser Zweikampf auf Leben und Tod? Es war ja wohl jedem von vorneherein klar, dass Archer – immerhin die Hauptfigur – nicht sterben wird. Trotzdem wurde von vorneherein angekündigt, dass er der einzige ist, der vielleicht sterben könnte. Weiterhin habe ich bis jetzt noch nicht begriffen, wie Archer Shran schließlich überwältigen konnte. Zuvor hieß es ständig, der Andorianer sei besser trainiert und dem Captain in jedem Fall überlegen. Als Archer dann aber wusste, dass er nur Shrans Antenne abschneiden muss, schien er plötzlich ein ebenbürtiger Kämpfer zu sein… Das Ganze wirkte ein wenig wie ein Lückenfüller, der nebenbei wohl noch etwas mehr Action in die Episode bringen sollte.

Positiv:

  • es wird mehr Wert auf die Charaktere gelegt
  • alle Figuren sind eingebracht und gut charakterisiert
  • überzeugende Spezial-Effekte

Negativ:

  • das Todesduell

Wertung

"Vereinigt" (Org. "United") kann insgesamt wirklich überzeugen und spielt gekonnt die Vorteile aus, welche eine Prequel-Serie mit sich bringt. Genau SO hätte Enterprise schon von Beginn an sein müssen. Für dieses gute Beispiel vergebe ich gerne neun von zehn Punkten. Wenn jetzt der sinnfreie Zweikampf auf Leben und Tod noch weggelassen, oder noch besser, zu einem sinnvollen Zweikampf auf Leben und Tod umgebaut wird, dann vergebe ich beim nächsten Mal auch gerne die Höchstpunktzahl.

Review von Bernd Paulus

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United