4.14 Die Aenar
The Aenar

ent4x14Die Crew der Enterprise hat herausgefunden, dass es sich bei dem Piratenschiff, welches die Gegend unsicher machte, um eine unbemannten Schiff handelt, welches durch Telepathie ferngesteuert wurde. Das Hirnwellenmuster, das mit anderen Daten durch Tucker und Reed aus dem fremden Schiff mitgebracht wurde, kann mit Shran's Hilfe als das der Aenar gedeutet werden. Mit diesen Informationen setzt Archer Kurs nach Andoria um herauszufinden, wer das Piratenschiff kontrolliert.

Fakten

  • Erstausstrahlung USA: 11.02.2005
  • Erstausstrahlung BRD: 14.05.2006
  • Produktionsnummer: 090
  • Story: Manny Coto
  • Drehbuch: Andre Bormanis
  • Musik:
  • Regie: Mike Vejar  
  • Missionsdatum: Unbekannt

Hauptdarsteller

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Gastdarsteller

Wissenswertes

Die Dreharbeiten begannen am Montag, dem 22. November 2004 und endeten am Donnerstag, dem 2. Dezember 2004

Weitere Auftritte der Gastdarsteller

Geno Silva
ENT 4×13 "Vereinigt" – Senator Vrax
Scott Rinker
ENT 4×13 "Vereinigt" – Pilot
Kim Koski
ENT 4×12 "Babel" – Stunt
ENT 4×13 "Vereinigt" – Stunt
ST08 "Star Trek: Der Erste Kontakt" – Stunt

Zusammenfassung

Senator Vrax ist aufgebracht. Admiral Valdores Aktion hat Tellariten, Vulkanier und Andorianer zu Verbündeten gemacht. Der Senat arbeitet bereits daran, das Projekt einzustellen. Valdore will aber noch nicht aufgeben. Er sieht das Problem in der Präsenz der Menschen. Glücklicherweise ist das zweite Drohnenschiff startbereit. Der Romulaner will Jagd auf die Enterprise machen.

Die Enterprise sucht immernoch nach dem Piratenschiff. Shran ist an Bord geblieben, um zu helfen. Im Konferenzraum besprechen er und der Seniorstab der NX-01 die Erkenntnisse aus den Daten, die Trip und Malcolm vom Drohnenschiff mitgebracht haben. T'Pol erklärt, dass das Schiff mittels "Telepräsenz" ferngesteuert wird. Der Pilot kann das Schiff Lichtjahre entfernt bedienen. Shran wirft ein, dass die Andorianer vor Jahren erfolglos damit experimentierten. Offensichtlich war jemand anderes erfolgreicher. T'Pol glaubt, selbst eine Telepräsenz-Einheit bauen zu können, um damit den Piloten zu stören. Zur Bedienung des Geräts braucht man starke thelepatische Fähigkeiten. In Trips Scans findet sich auch ein Hirnwellenmuster des Piloten wieder. Dieses erinnert stark an einen Andorianer. Unterdessen informiert Nijil Valdore über die Schäden am Prototyp. Er macht sich Sorgen um ihren Piloten. Dieser sollte sich erst richtig erholen, bevor er wieder ein Schiff steuert. Zwei Schiffe gleichzeitig zu bedienen, könnte zu viel für ihn werden. Valdore schlägt vor, die Drogendosis zu erhöhen. Nijil befürchtet, dass dies den Piloten töten könnte. Der Admiral will das Erdenschiff vernichten. Der Rest kümmert ihn nicht.

Shran teilt Archer mit, dass die Andorianer das Hirnwellenmuster identifizieren konnten. Es stammt von einem "Aenar". Die Aenar sind eine andorianische Subspezies. Sie sind blind, weißhäutig, leben sehr zurückgezogen in den kalten nördlichen Eiswüsten Andorias – und haben starke telepathische Fähigkeiten. Bis vor Kurzem wurden sie noch als Mythos betrachtet. Allerdings bezweifelt Shran, dass sie für die Angriffe verantwortlich sind. Es gibt nur noch wenige tausend Aenar und diese sind Pazifisten. Archer folgert, dass zumindest einer von dieser Philosophie abgekommen ist. Er befiehlt Kurs nach Andoria. Auf der Krankenstation beginnen T'Pol und Tucker mit dem Bau einer Telepräsenz-Einheit. Dabei versucht Trip, ein Gespräch über ihre Beziehung einzuleiten. Seit er sich auf dem Piratenschiff kürzlich dem sicheren Tod gegenübersah, hat er sein Leben überdacht. Die Vulkanierin versteht Trips Andeutungen aber nicht, weshalb dieser das Thema wechselt.

Einige Zeit später erreicht die Enterprise Andoria. Archer und Shran wollen die Aenar suchen. Reed hat Bedenken, sie alleine gehen zu lassen. In der Eiswüste gibt es ein Dämpfungsfeld, das Funkkontakt zur Enterprise verhindern würde. Shran hält es trotzdem für weiser, ohne Armee hinunterzubeamen. Kurz darauf materialisieren Archer und Shran in der Eiswüste. Wie alle Andorianer, bauen auch die Aenar ihre Siedlung unter der Oberfläche, um die geothermale Energie zu nutzen. Also beginnen die beiden, das umfassende örtliche Höhlensystem zu durchsuchen.

Nijil teilt Admiral Valdore mit, dass der Pilot in zwölf Stunden einsatzbereit sein wird. Valdore ist beruhigt, dass der Techniker die Verpflichtung für sein Volk eingesehen hat. Er beginnt aus seiner Vergangenheit zu erzählen. Einst war Valdore ein Senator. Dann wagte er es aber, öffentlich an der romulanischen Eroberungspolitik zu zweifeln. Während man ihn aus den Senatsräumen führte, schwor Valdore sich, nie mehr einen solchen Fehler zu begehen. Er rät Nijil, aus seiner Geschichte zu lernen. Derweil wandern Archer und Shran durch die Höhlen Andorias. Shran hat wegen des Verlustes einer Antenne noch Gleichgewichtsprobleme, will sich aber nicht von Archer stützen lassen. So kommt es, dass er abrutscht und sein Bein von einem Eiszapfen durchbohrt wird. Archer versorgt das Bein. Die beiden können nicht mehr weitergehen und auch nicht mit der Enterprise kommunizieren. In diesem Moment kommen mehrere Aenar scheu aus Seitengängen hervor und bieten ihre Hilfe an.

Der Bau der Telepräsenzeinheit ist soweit fertig. Phlox würde das Gerät aber gerne noch testen, um Hirnschäden beim Anwender durch Fehlfunktionen zu verhindern. Trip bietet sich als Testperson an. T'Pol lehnt dies ab, da er keine telepathischen Fähigkeiten besitzt. Sie selbst wird die Einheit testen. Trip wendet ein, dass sie der kommandierende Offizier sei. Die Vulkanierin lässt nicht mit sich diskutieren. Archer und Shran haben in der Zwischenzeit die unterirdische Stadt der Aenar erreicht, wo der Andorianer medizinsch behandelt wird. Er wird bald wieder laufen können. Die Aenar Lissan wendet sich an Archer. Sie wurde von ihrem Volk vorübergehend zur Sprecherin ernannt. Um Zeit zu sparen, erlaubt Archer der Außerirdischen, seine Gedanken zu lesen. Sie sieht ein, dass die Beweise recht eindeutig sind und hat auch schon einen Verdacht. Ein Aenar namens Gareb verschwand ein Jahr zuvor. Man vermutete ein Unglück, seine Leiche wurde aber nie gefunden. Lissan glaubt, dass er entführt und ausgenutzt wurde. Die Menschen brauchen einen Aenar, um die Telepräsenzeinheit an Bord der Enterprise zu bedienen. Sie will mit den anderen darüber beraten.

Am Abend trifft Trip im Korridor auf T'Pol. Die Vulkanierin bedankt sich für Trips Sorge um ihre Sicherheit, fürchtet aber, dass seine Gefühle die Arbeit des Ingenieurs beeinträchtigen. Trip versichert knapp, dass er klar kommt und lässt sie stehn. Shran erhält in seinem Zimmer Besuch von Jhamel, einer jungen Aenar. Sie ist die Schwester von Gareb, dem vermissten Aenar. Sie erzählt dem Andorianer von Alpträumen, in denen ihr Bruder um Hilfe ruft. Dieser wird zur gleichen Zeit von den Romulanern wieder in die Telepräsenzeinheit gesteckt. Nijil injeziert ihm schweren Herzens eine weitere Dosis Drogen. Auf der Enterprise startet T'Pol den ersten Test der Telepräsenzeinheit. Das Gerät funktioniert, doch schon nach kurzer Zeit verschlechtert sich T'Pols Zustand. Trip bricht den Test ab. T'Pol will es aber noch einmal versuchen.

Am nächsten Morgen teilt Lissan ihren Besuchern die Entscheidung der Aenar mit: Sie wollen Gareb nicht mit Gewalt helfen. Archer und Shran machen sich wieder auf den Rückweg. Jhamel begleitet die beiden gegen den Willen der Anderen. Sie will ihren Bruder nicht im Stich lassen. In der Zwischenzeit haben die Romulaner alles vorbereitet. Die beiden ferngesteuerten Schiffe starten von Romulus.

In der Krankenstation der NX-01 spricht Trip mit Phlox unter vier Augen. Er hält nichts von einem zweiten Test. Phlox erinnert daran, dass T'Pol die Risiken kennt. Er rät Tucker, nicht einzugreifen. Dieser weiß aber nicht, was er tun soll. Der Doktor hat natürlich bemerkt, dass Trip an Liebeskummer leidet. Allerdings hat er dafür kein Heilmittel. Trip wird den Schmerz durchstehen müssen.

Archer, Shran und Jhamel wandern einige Zeit durch die Höhlensysteme Andorias. Schließlich bemerken sie, dass sie im Kreis laufen. Jhamel erkennt, dass die anderen Aenar sie den Ausgang nicht sehen lassen. Plötzlich erscheint eine Gedankenprojektion von Lissan. Sie fordert Jhamel auf, zurückzukommen und nicht am Krieg der Andorianer teilzunehmen. Die junge Frau möchte aber ihrem Bruder helfen. Sie erlaubt Lissan, ihre Gedanken zu lesen. Daraufhin erkennt diese, dass Jhamel einzig ihrem Gewissen folgt und lässt sie gehen.

Zurück auf der Enterprise erfährt Archer von einem vermissten Frachter. Das Schiff bricht zu dessen letzter Position auf. Unterwegs testet Jhamel die Telepräsenzeinheit. Sie erzielt deutlich bessere Ergebnisse als T'Pol und versucht sich an schwierigeren Trainigsprogrammen. Plötzlich verschlechtert sich aber auch ihr Zustand, als ihre Synapsen überfordert werden. Trip bricht den Test ab und Phlox behandelt Jhamels Zustand.

Einige Stunden später erreicht die Enterprise ein Trümmerfeld. Der vermisste Frachter wurde zerstört, die Besatzung ist tot. Auf der Krankenstation besucht Shran Jhamel. Sie befindet sich auf dem Weg der Besserung, Phlox hält es aber für zu riskant, sie noch einmal in die Telepräsenzeinheit zu setzen. Jhamel hat wieder von Gareb geträumt und glaubt nun, versagt zu haben. Sie befürchtet, dass ihr Bruder sterben wird. Shran muntert sie etwas auf und macht ihr Mut.

Die Enterprise erhält Besuch von einem fremden Schiff, scheinbar ein tellaritischer Frachter. Die Menschen durchschauen die Täuschung aber und eröffnen das Feuer. Der Frachter entpuppt sich als romulanische Drohne. Im folgenden Kampf muss die NX-01 einiges einstecken. Auf der Krankenstation erklärt Jhamel, sie könne Garebs Gegenwart spüren. Gegen Phlox' Einwand setzt sie sich wieder in die Telepräsenzeinheit. Obwohl die Enterprise auch so schon schlechte Karten hat, mischt sich kurz darauf auch die zweite romulanische Drohne in den Kampf ein.

Die Lage der Menschen wird kritisch. Dann gelingt es Jhamel allerdings, in die telepathische Verbindung zwischen den Drohnen und Gareb einzudringen und Kontakt zu ihrem Bruder herzustellen. Als dieser hört, dass sich seine Schwester an Bord des Erdenschiffes befindet, stoppt er den Angriff umgehend. Seine Entführer hatten ihm erklärt, alle anderen Aenar seien umgebracht worden. Gareb erkennt, dass er ausgenutzt wurde und lässt die Drohnen aufeinander feuern. Valdore hält ihm daraufhin eine Waffe an den Hals und befiehlt ihm aufzuhören. Nijil will dem Aenar helfen, wird aber von Wachen aufgehalten. Als eine der beiden Drohnen zerstört wird, drückt Valdore ab. Archer nutzt die Gelegenheit und vernichtet den zweiten Angreifer mit einer Salve Photonentorpedos.

Shran und Jhamel werden von der NX-01 nach Andoria gebracht. Die junge Aenar-Frau bedankt sich bei Archer. Dank ihm, musste ihr Bruder nicht einsam und verlassen sterben. Auch Shran verabschiedet sich. Er bezweifelt, in naher Zukunft ein neues Schiff zu bekommen, hofft aber auf ein baldiges Wiedersehen.

Archer erhält Besuch von Trip. Dieser geht in seinem Missionsreport hart mit sich ins Gericht. Er gibt zu, mit seinen Gedanken nicht bei der Arbeit gewesen zu sein. Archer sieht dies nicht so eng. Unerwartet bittet Tucker dann aber um seine Versetzung auf die NX-02 Columbia. Dort würden erfahrene Leute gebraucht. Archer reicht diese Erklärung nicht. Er kennt Trip besser. Dieser will aber nicht ins Detail gehen und bittet seinen Freund, ihm den Gefallen zu erweisen. Schweren Herzens stimmt Archer der Versetzung zu…

Analyse

"Die Aenar" (Org. "The Aenar") bringt das mittlerweile schon dritte drei Folgen umfassende Abenteuer der Enterprise-Besatzung zum Abschluss, unterscheidet sich dabei aber von den beiden vorherigen Folgen. Als ich die Episode zum ersten Mal sah, war ich zugegebenermaßen etwas irritiert, da ich damit nicht gerechnet hatte: "Die Aenar" ist eine ruhige Folge, die nur wenig Action bietet und sich dafür deutlich stärker auf die Darstellung der Aenar und Trips Kampf mit seinen Gefühlen konzentriert.

In der letzten Zeit haben wir ja schon manch Neues über die Andorianer erfahren. Nun bekommen wir auch noch eine neue Unterspezies von ihnen, die so genannten "Aenar" (sprich: "Inar") zu sehen. Die Autoren nutzen diese Chance auch gleich und spendieren Archer & Co. einen kleinen Ausflug nach Andoria. Die Heimatwelt der blauhäutigen Antennenträger ist ein Mond im Orbit eines großen Ringplaneten und stark mit Schnee und Eis bedeckt. Die Umgebung ist den Designern wirklich gelungen. Sei es die Außenansicht mit der NX-01 im Orbit des Mondes, das Bild der unterirdischen Siedlung oder auch die Begegnung Archers mit den einheimischen "Eiswürmern". Man hat schon das Gefühl, eine fremde Welt zu sehen. Die Aenar passen hier auch sehr gut hinein, denn sie wirken irgendwie mysteriös und fremd. Es hat mich ein wenig irritiert, dass alle Aenar blind sein sollen, denn irgendwie hatte ich nicht sonderlich diesen Eindruck. Bei Jhamel konnte ich darüber aber beruhigt hinwegsehen, denn ihr Zusammenspiel mit Shran war einfach schön anzusehen. Zwischen den beiden gibt es einige wunderbare, ruhige Szenen, in denen auch Shran sehr gut zur Geltung kommt. Der Andorianer ist und bleibt der beste und interessanteste wiederkehrende Charakter von Enterprise. Ich hoffe, dass wir ihn nocheinmal wiedersehen werden.

Das Näherkommen zwischen Shran und Jhamel spielt sich aber eher im Hintergrund ab, denn das "Hauptpärchen" dieser Folge bilden Trip und T'Pol, wobei sich "Die Aenar" hauptsächlich mit Trips Gefühlswelt befasst. Er hat, nachdem er letzte Woche in "Vereinigt" (Org. "United") dem Tod gerade noch so von der Schippe springen konnte, über sein Leben nachgedacht. Nebenbei verwundert es mich ein wenig, dass Tucker erst jetzt diese Zweifel hat, nachdem er ja bereits ein Abenteuer zuvor, in "Beobachtungseffekt" (Org. "Observer Effect"), auch todkrank war (und genaugenommen sogar gestorben ist). Auf jeden Fall will Tucker aber den Status Quo in seiner Beziehung zu T'Pol nicht mehr länger hinnehmen. Ihm ist klar geworden, dass er die Vulkanierin liebt. Seine Chancen stehen allerdings nicht sehr gut und schlussendlich entscheidet er sich für eine Versetzung auf ein anderes Schiff. Der Kampf Trips mit seinem Innenleben ist wirlich gut dargestellt. Man kann den Ingenieur größtenteils recht gut verstehen und sein Handeln auch nachvollziehen. Trotzdem kommt sein Versetzungsgesuch doch etwas überraschend. Vielleicht liegt das aber auch daran, dass ich den Autoren so ein offenes Ende nicht zugetraut hätte. Denn eigentlich ist es klar, dass Tucker der NX-01 niemals endgültig den Rücken kehren würde, immerhin gehört er zu den Stammcharakteren. Warten wir also ab, was da noch passieren wird.

Nachdem wir zwei Folgen lang den Romulanern dabei zusehen durften, wie sie ihre finsteren Pläne schmieden und ausführen, bekommen Nijil und Valdore dieses Mal sogar noch etwas mehr Hintergrund. Schon zuvor hatte man gesehen, dass Nijil eher ein Wissenschaftler ist und weniger dem ideal eines romulanischen Kriegers entspricht. Dieses Mal wird das nur umso deutlicher, als er ganz klar Sorge um den Aenar-Piloten zeigt und diesem eigentlich sogar helfen will. Auch Valdore bleibt kein zweidimensionaler Bösewicht. Vielmehr blickt er auf eine gescheiterte Karriere zurück und hat aus seiner Niederlage offensichtlich die falschen Schlüsse gezogen. Als man ihn aus dem Senat warf, weil er an den romulanischen Grundsätzen der "unendlichen Expansion" zweifelte, schwor er sich, niemals mehr vom Weg des folgsamen Kriegers abzukommen. Das macht ihn vielleicht nicht weniger zum Bösewicht, aber doch ein wenig interessanter. Dies ist wiedermal ein Beweis dafür, dass die Autoren in dieser Staffel deutlich mehr Wert auf interessante und vielschichtige Charaktere legen. Schade ist in diesem Zusammenhang nur, dass Malcolm, Travis und Hoshi in "Die Aenar" mal wieder sehr weit in den Hintergrund treten müssen. Es geht wohl leider nicht immer so vielfältig, wie in "Vereinigt".

Die größte Schwäche der Folge besteht wohl darin, dass ihre Story stellenweise etwas unausgereift wirkt und in manchen Details Fragen aufwirft, die ich ja teilweise schon weiter oben angesprochen habe: Warum brachte Trips Nahtoderfahrung in "Beobachtungseffekt" ihn nicht zum Nachdenken? Warum wirkt es, als seien die Aenar nicht blind? Warum jagt die NX-01 das ferngesteuerte Piratenschiff alleine, nachdem sich dieses in "Vereinigt" gegen mehrere Allianz-Schiffe (die teilweise der NX-01 technologisch überlegen sind) behaupten konnte? Wo waren eigentlich all die Schiffe der Allianzflotte? Warum haben die sonst so schlauen und gut vorbereiteten Romulaner keine Möglichkeit, die Verbindung Garebs zu den Drohnen zu unterbrechen und ihre Schiffe selbst irgendwie nach Hause zu bringen? Man könnte hier wahrscheinlich noch etwas mehr aufzählen. Manche Fragen lassen sich mit den Produktionsbedingungen oder als notwendige Voraussetzung für die Dramatik erklären. Allerdings läuft die Story dadurch weniger rund. Die vorigen Folgen wirkten da einfach besser ausgefeilt.

Positiv:

  • ruhige Folge mit vielen schönen Charakterszenen
  • Ausflug nach Andoria
  • gute Darstellung von Trip
  • romulanische Charaktere bekommen etwas Hintergrund

Negativ:

  • Reed, Sato und Mayweather bleiben außen vor
  • kleinere Logikschwächen in der Story

Wertung

"Die Aenar" (Org. "The Aenar") schließt den Dreiteiler auf eher unerwartete, aber trotzdem zufriedenstellende Art und Weise ab. Die Action-Fans kommen dabei allerdings nicht ganz auf ihre Kosten, dafür haben die Romantiker etwas mehr davon. Nach den beiden Action-geladenen Vorgängerfolgen wirkt die abschließende Vernichtung der romulanischen Drohnen (zumindest optisch) fast schon unspektakulär, was mich allerdings nicht sonderlich stört. Viel mehr schlagen da schon die angesprochnenen kleineren Logikschwächen ins Gewicht, weshalb "Die Aenar" mit acht von zehn Punkten auch nicht ganz an "Vereinigt" (Org. "United") heranreichen kann.

Fehler

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The Aenar

4.15 Die Heimsuchung
Affliction

ent4x15Die Enterprise kehrt zur Erde zurück um dem offiziellen Start der Columbia NX-02 beizuwohnen, die von Captain Erika Hernandez kommandiert wird. Nachdem er sein beliebtes chinesisches Restaurant San Francisco in besucht hat, wird Phlox von Rigelianer entführt. Er findet sich in der Gegenwart von Klingonen wieder, die ihm erzählen, dass das Imperium der größten Bedrohung seit Jahrhunderten gegenübersteht. Nebenbei, während Archer und seine Leute sein verschwinden Untersuchen und ihn verfolgen, kommt heraus, dass einer der Hauptcharaktere eine geheime Vergangenheit hat, die nun ins Spiel kommt.

Fakten

  • Erstausstrahlung USA: 18.02.2005 (UPN)
  • Erstausstrahlung BRD: 21.05.2006 (SAT.1)
  • Produktionsnummer: 091
  • Story: Manny Coto
  • Drehbuch: Mike Sussman
  • Musik:
  • Regie: Michael Grossman  
  • Missionsdatum: 27. November 2154

Hauptdarsteller

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Gastdarsteller

Weitere Auftritte der Gastdarsteller

Ada Maris
ENT 4×03 "Zuhause" – Captain Erika Hernandez
ENT 4×16 "Die Abweichung" – Captain Erika Hernandez
James Avery
ENT 4×16 "Die Abweichung" – General K'Vagh
Terrell Tilford
ENT 4×16 "Die Abweichung" – Marab
Seth MacFarlane
ENT 3×20 "Die Vergessenen" – Techniker
Marc Worden
DS9 6×03 "Söhne und Töchter" – Alexander Rozhenko
DS9 6×07 "Klingonische Tradition" – Alexander Rozhenko
SG1 7×22 "Die verlorene Stadt, Teil 2" – Ronan
Brad Greenquist
DS9 6×12 "Wer Trauert um Morn?" – Krit
VOY 3×10 "Der Kriegsherr" – Demmas
ENT 2×13 "Morgengrauen" – Khata'n Zshaar
SG1 7×19 "Anna" – Dr. Keffler
Tom Dupont
ENT 3×09 "Faustrecht" – Cowboy
Derek Magyar
ENT 4×17 "Die Verbindung" – Kelby
ENT 4×19 "Die dunkle Seite des Spiegels, Teil 2" – Kelby
ENT 4×21 "Terra Prime" – Kelby

Zusammenfassung

Ein klingonischer Gefangener wird in ein klingonisches Labor gebracht. Wachmänner hängen ihn an einen Tropf. Als die grünliche Flüssigkeit in seinen Körper gelangt, beginnt der Sträfling vor Schmerz aufzuschreien.

Die Enterprise kehrt zur Erde zurück, um den Feierlichkeiten zum Start ihres Schwesterschiffes, der Columbia, beizuwohnen. Gleichzeitig wird Tucker auf die NX-02 wechseln. Während er packt, besucht ihn T'Pol. Sie vermutet, dass er sich ihretwegen versetzen lässt. Trip weist dies barsch zurück. Hoshi und Phlox nutzen die Gelegenheit, um das Lieblingsrestaurant des Denobulaners in San Francisco zu besuchen. Auf dem Heimweg erzählt Phlox, dass ihm am Nachmittag von der Leitung des interplanetaren Medizineraustausches eine Führungsposition angeboten wurde. Plötzlich treten den beiden zwei vermumte bewaffnete Außerirdische in den Weg. Nach einem kurzen Handgemenge wird Hoshi niedergeschlagen und Phlox betäubt. Die Unbekannten schnappen sich Phlox und verschwinden.

Der Sicherheitsdienst der Sternenflotte wird zum Tatort gerufen und wenig später treffen auch Archer und Reed dort ein. Hoshi konnte Phlox' Entführer nicht erkennen, hörte aber, dass sie sich in einer außerirdischen Sprache unterhielten. Leider kann sie sich nicht genau erinnern. Commander Collins, die leitende Ermittlerin, hat noch keine heiße Spur. Allerdings besteht die Möglichkeit, dass die Entführer mit einem Transporter flohen. Archer weist Reed an, die Aufzeichnung der Überwachungssatelliten auf entsprechende Hinweise zu prüfen. Derweil trifft Trip auf der Columbia ein. Zuerst macht er sich mit seiner neuen Ingenieursmannschaft bekannt und gibt ihnen Anweisungen, um den noch nicht funktionierenden Warpantrieb endlich flott zu machen. Captain Hernandez kommt hinzu. Sie ist verwundert, dass Trip noch nicht bei ihr vorgesprochen hat, freut sich aber über seinen Tatendrang.

Archer bestellt T'Pol zu sich. Man hat von Phlox' Entführern noch nichts gehört. Ihre einzige Spur ist der Ausspruch eines Entführers, den Hoshi gehört hat. Archer möchte, dass T'Pol ihr mit einer Gedankenverschmelzung hilft, sich zu erinnern. Derweil will Reed in der Waffenkammer die Satellitenlogbücher prüfen, erhält aber keinen Zugriff. Auf seinen Anruf beim Sternenflottenhauptquartier, meldet sich überraschend ein alter Bekannter: Harris. Dieser will Malcolm persönlich treffen. Wenig später beginnt T'Pol mit der Gedankenverschmelzung. Sie und Hoshi erleben gemeinsam nocheinmal die Entführung und es gelingt ihnen, den fraglichen Ausspruch zu übersetzen. Es ist rigelianisch. Tatsächlich hat ein rigelianischer Frachter die Erde zwei Stunden nach der Entführung verlassen. Archer beordert alle Besatzungsmitglieder zurück aufs Schiff.

Reed trifft sich in San Francisco mit Harris. Dieser ist offensichtlich in Phlox' Entführung verwickelt, liefert Malcolm aber keine Antworten. Stattdessen hat er einen Auftrag für den Lieutenant. Reed merkt an, dass er nicht mehr Teil von Harris' "Sektion" sei. Dieser erklärt aber, dass Phlox' Leben in Malcolms Händen liege.

Phlox befindet sich in der klingonischen Ko'Vath-Kolonie und wird dort in das klingonische Labor gebracht. General K'Vagh und der Wissenschaftler Antaak begrüßen ihn. Der Doktor soll ihnen helfen. K'Vagh drängt auf Ergebnisse und geht. Antaak erklärt dem verdutzen Denobulaner die Lage: Das Imperium wird von einem Virus bedroht, dass sich rasant ausbreitet. Antaak befürchtet die Auslöschung seiner Spezies. Phlox hat vor Jahren auf einer Mediziner-Konferenz bleibenden Eindruck bei ihm hinterlassen, weshalb er auserwählt wurde, den Klingonen zu helfen. Phlox ist von der klingonischen Vorgehensweise nicht sonderlich angetan, lässt sich aber von Antaak überreden.

Am nächsten Morgen macht sich die Enterprise auf die Suche nach dem Rigelianer-Frachter und folgt dessen Warp-Spur. Derweil frühstückt Trip mit Captain Hernandez. Diese spricht ihn auf die Gründe für seine Versetzung an. Trip erklärt, er habe sich auf der NX-01 zu wohl gefühlt. Manchmal sei es einfacher, mit Kollegen zu arbeiten, anstatt mit Freunden. Etwas später meditiert T'Pol. In ihrem Geist begibt sie sich hierfür an einen Ort von scheinbar unendlichem Weiß. Plötzlich taucht Tucker neben ihr auf. Er ist genauso irritiert über seine Anwesenheit, wie sie. Die Vulkanierin schickt ihn weg. Tucker wird im Maschinenraum der Columbia von einem Kollegen aus seinem Tagtraum gerissen. T'Pol erwacht in ihrem Quartier aus der Mediation, als Archer sie auf die Brücke ruft.

Die Enterprise findet den rigelianischen Frachter in mehreren großen Trümmerstücken vor. Die Besatzung ist tot. Immerhin befindet sich Phlox nicht unter den Leichen. Archer will von Reed wissen, wer das Schiff vernichtet hat. Obwohl der Computer die Waffensignatur erkannt hat, entgegnet Malcolm, er müsse zuerst Trümmerstücke untersuchen. Auf Ko'Vath hat Phlox das Virus mittlerweile als mutierten Grippe-Erreger identifiziert. Antaak erklärt, dass alle bekannten Heilmittel wirkungslos waren. General K'Vagh kommt ins Labor und lässt den Sträfling hereinbringen, in dessen Blut zu Beginn der Folge eine Flüssigkeit geleitet wurde. Wie sich herausstellt, wurde er mit dem Virus infiziert, um Phlox als Untersuchungsobjekt zu dienen. Der Doktor ist entsetzt, als K'Vagh den Sträfling kurzerhand erschießt, damit er an die Arbeit gehen kann.

Malcolm ruft von seinem Quartier aus Harris über einen verschlüsselten Kanal an. Er weiß nicht, wie lange er noch verheimlichen kann, dass der Frachter von Klingonen zerstört wurde. Harris rät ihm, die Schuld auf die Orioner zu schieben. Reed will Archer nicht noch einmal anlügen. Harris verbietet ihm aber, die Sternenflotte mit einzubinden. Das Gespräch wird unterbrochen, als ein fremdes Schiff die Enterprise angreift. Kurz darauf beamen vier Männer – äußerlich offenbar Menschen – an Bord. Sie kämpfen sich zu einem Computerterminal durch und manipulieren etwas daran. Dabei unterhalten sie sich auf klingonisch. Dann gehen sie zurück zur Beam-Position. Unterwegs gelingt es einem MACO, einen der Männer zu betäuben. Die anderen können fliehen, das angreifende Schiff geht auf Warp. Als Mayweather auf Verfolgungskurs gehen will, reagiert die Navigationssteuerung nicht.

Der betäubte Eindringling wird auf der Krankenstation an ein Bett gebunden und von Archer verhört. Obwohl er wie ein Mensch aussieht, spricht er klingonisch und auch seine Biowerten entsprechen denen eines Klingonen. Die Seniorcrew bespricht die Lage auf der Brücke. Reed vermutet, dass der Klingone aufgrund von plastischer Chirurgie menschlich aussieht. T'Pol erklärt, dass die Eindringlinge den Warpantrieb sabotiert haben. Die Reparatur wird sechs Stunden dauern. Archer erkundigt sich nach den Daten von der Black Box des Rigelianer-Schiffes. Leider wurde diese aber gelöscht. Malcolm vermutet, dass sie versehentlich eine Sicherung gegen Missbrauch ausgelöst haben. Archer weist T'Pol und Hoshi an, wenn möglich die Daten zu rekonstruieren.

Auf Ko'Vath entdeckt Phlox, dass das Virus DNS der Verbesserten enthält. K'Vagh enthüllt, dass die Klingonen versucht haben, ebenfalls genetisch verbesserte Krieger herzustellen, um der Bedrohung durch eugenische Supermenschen zu begegnen. Antaak erklärt, dass sie aus den Trümmern des Bird of Prey einige Embryonen retten konnten. Deren DNS diente als Grundlage. Unerwartet war sie aber so agressiv, dass sich die Stirnwülste der verbesserten Klingonen zurückbildeten. Auch der Erfolg war nur von kurzer Dauer, da ihre Nervenbahnen zerfielen und sie schließlich starben. Eine Testperson war an der Grippe erkrankt. Die agressive Verbesserten-DNS veränderte das Virus, wodurch die gefährliche modifizierte Version entstand.

Während die beiden Frauen an der Datenrekonstruktion arbeiten, erkundigt sich Hoshi bei T'Pol nach Nebenwirkungen einer Gedankenverschmelzung. Sie hatte in der vergangenen Nacht nämlich einen ungewöhnlichen Traum. Darin traf sie Tucker an einem Ort aus unendlichem Weiß. Das Gespräch wird unterbrochen, als T'Pol am Datenspeicher etwas entdeckt. Dieser wurde offensichtlich absichtlich gelöscht. Die beiden finden das verwendete Gerät in einem Schrank und melden dies Archer. Lt. Reed hatte als Letzter Zugriff zum Schrank. Archer zitiert den Sicherheitschef in seinen Raum. Da nur er, T'Pol und Archer selbst Zugang zur Black Box hatten, deutet alles daraufhin, dass Malcolm die Daten gelöscht hat. Mittlerweile hat T'Pol auch die Sensorlogbücher geprüft und herausgefunden, dass die Rigelianer von Klingonen angegriffen wurden. Archer will wissen, weshalb Malcolm lügt, doch dieser verweigert eine Antwort. Also entlässt der Captain ihn von seinem Posten und wirft ihn in eine Arrestzelle.

Archer besucht Reed im Zellentrakt. Die Enterprise hat Kurs auf klingonischen Raum genommen und wird wohl dort hineinfliegen. Sollte Malcolm etwas wissen, könnte er das Risiko für die Besatzung deutlich senken. Reed kennt den Aufenthaltsort von Phlox aber nicht. Er versichert, nicht für die Klingonen zu arbeiten, will aber auch nichts Näheres über seine Auftraggeber preisgeben. Archer geht enttäuscht. Derweil drängen die Klingonen Phlox zur Eile. Der Hohe Rat hat eine der ersten infizierten Kolonien auslöschen lassen und will auf diese Art die Seuche weiter bekämpfen. Die Flotte wird Ko'Vath in fünf Tagen erreichen, für Phlox deutlich zu wenig Zeit. Antaak schlägt vor, an der Erschaffung klingonischer Verbesserter zu arbeiten. Sofern diese die Grippe überleben, könnte man vom Hohen Rat mehr Zeit verlangen. Phlox weigert sich aber, an der Erschaffung klingonischer Verbesserter teilzunehmen. K'Vagh lässt ihn abführen.

Die Arbeiten an der Columbia sind endlich abgeschlossen. Die NX-02 verlässt das Raumdock und geht auf Warp. Unterdessen bekommt Reed Gesellschaft in der Nachbarzelle: den klingonischen Gefangenen namens Marab. Reed spricht ihn an und versucht Informationen aus ihm herauszubekommen, doch Marab schweigt. Malcolm erklärt, dass sie das gleiche Ziel hätten: ein Heilmittel. Plötzlich wird das Schiff durchgeschüttelt. Mayweather entdeckt eine Fehlfunktion in der Antimaterie-Kammer. Der Innendruck steigt. Wenn das Schiff abbremst, wird der Reaktor brechen. Der Druck kann nur durch mehr Geschwindigkeit verringert werden. Archer befiehlt maximale Geschwindigkeit. Dann versucht er von Marab Informationen über die Sabotage zu erhalten. Der Klingone verweigert jede Hilfe.

Im Maschinenraum entdecken T'Pol und Cmdr. Kelby, dass eine klingonische Subroutine die Computersysteme des Schiffes infiltriert hat. Während sie versuchen, diese zu entfernen, steigt der Druck in der Antimaterie-Kammer weiter an. Travis beschleunigt auf Warp 5.2. Das Schiff wird dies aber nicht lange aushalten.

to be continued…

Analyse

Seit über zwanzig Jahren suchen Star Trek-Fans nach einer sinnvollen Erklärung dafür, dass die Klingonen in der Original-Serie, im Gegensatz zu denen seit "Star Trek: Der Film" (Org. "Star Trek: The Motion Picture"), keine Stirnwülste hatten (mal abgesehn vom geringen Budget der Serie). Nun endlich soll dieses Warten mit "Die Heimsuchung" (Org. "Affliction") ein Ende haben. Alllerdings bereitet die Folge nicht nur die Antwort auf eines der älteten Geheimnisse des Star Trek-Universums vor, sondern bietet darüber hinaus so ziehmlich alles, was das Trekker-Herz begehrt.

Da wir es mit einem Zweiteiler zu tun haben, müssen wir natürlich auf die endgültige Lösung des Mysteriums noch eine Folge warten. Allerdings gibt es bereits einige Hinweise, welche diese Lösung erahnen lassen. Die Klingonen haben bei Experimenten mit DNS der Verbesserten aus dem Soong-Dreiteiler versehentlich ein tödliches Virus erschaffen. Genetisch verbesserte Klingonen können die Krankheit wohl überleben, sehen dafür aber fast aus wie Menschen. Wir bekommen sogar eine kleine Gruppe dieser klingonischen Verbesserten zu Gesicht und die Ähnlichkeit mit den TOS-Klingonen ist mehr als offensichtlich. Die klingonischen Stirnwülste sind aber nicht der einzige Bezug zu anderen Star Trek-Serien. Im Laufe von "Die Heimsuchung" tritt ein alter Bekannter an Reed heran. Malcolm war früher ein Mitglied in dessen Organisation, die allem Anschein nach eine frühe Form der "Sektion 31" sein soll. Deren Motive bleiben vorerst im Dunkeln und ich hoffe, dass der zweite Teil noch etwas mehr Aufschluss geben wird, wer diese Leute sind, was sie wollen und wie Reed da hinein passt.

Wenn wir gerade bei Reed sind, er hat in dieser Folge einen gewaltigen Sprung nach vorne gemacht, direkt in den Mittelpunkt des Zuschauerinteresses. Sein Charakter findet bei den Autoren endlich ausreichend Beachtung und erhält eine unerwartete Tiefe. Dominic Keating bedankt sich bei den Autoren dafür mit einer überzeugenden schauspielerischen Leistung. Allerdings ist Reed nicht der einzige, der etwas mehr Beachtung findet. Im Grunde sind alle Hauptcharaktere mit von der Partie: Phlox muss sich mit den Klingonen rumschlagen, Trip und T'Pol träumen von einander und Hoshi bekommt dies wegen einer Gedankenverschmelzung mit. Einzig Travis bleibt mal wieder ein wenig der Außenseiter, hat aber auch als Steuermann der NX-01 mehr zu tun, als man es von ihm gewohnt ist. Die Handlung macht bisher einen sehr ausgewogenen und spannenden Eindruck. Unterstützt wird die mitreißende Atmosphäre noch von einer gelungenen musikalischen Untermalung. Darüber hinaus wird auch ein wenig fürs Auge geboten, und das obwohl es nicht einmal eine ernsthafte Raumschlacht gibt. Mir haben die Ansicht auf den zerstörten rigelianischen Frachter und allen voran natürlich Antaaks herum streunender Targ sehr gefallen. Das Resultat aus diesen sich wunderbar ergänzenden Elementen ist eine temporeiche und kurzweilige Folge, die es schafft, den Zuschauer bis zuletzt zu fesseln.

Ein Stichwort, dass bei den Autoren in letzter Zeit wohl größer und größer geschrieben wird, ist "Kontinuität". Dies zeigt sich nicht nur an der "äußeren Kontinuität", einem konformen Zusammemspiel mit dem restlichen Star Trek-Universum, sondern auch an der "inneren Kontinuität", der Verflechtung der Folgen innerhalb von Enterprise. "Die Heimsuchung" liefert hierfür ein Paradebeispiel. Wie schon erwähnt, baut die Folge auf die Soong-Trilogie auf. Im Details findet man allerdings noch deutlich mehr Verweise auf frühere Episoden. So kann beispielsweise Phlox Hoshi endlich sein Lieblingsrestaurant zeigen, wozu er in "Zuhause" (Org. "Home") keine Gelegenheit hatte, und Archer verweist auf seine Erfahrungen mit Suraks Kath'ra, um nur zwei Beispiele zu nennen. Viele Dinge werden nur kurz angedeutet, doch der regelmäßige Zuschauer weiß, um was es geht. Diese "Aha-Effekte" sorgen nicht nur für einen deutlich besser vernetzten, umfangreichen Serienhintergrund, sondern – zumindest bei mir – meist auch für eine bessere Identifikation mit der Serie.

Positiv:

  • fesselnde Handlung
  • wunderbares Zusammenspiel der Hauptcharaktere
  • passende musikalische Untermalung
  • interessante Verbindungen zum bekannten Trek-Universum
  • Kontinuität

Negativ:

Wertung

Müsste ich meine persönlichen Top-5 der Enterprise-Folgen aufstellen, "Die Heimsuchung" (Org. "Affliction") wäre mit Sicherheit dabei. Die Folge ist der eindeutige Beweis dafür, dass eine Story gewaltig davon profitiert, wenn das Potential aller sieben Hauptfiguren genutzt wird. Mir persönlich gefällt die Episode aber noch besser, weil endlich wieder etwas mehr von Malcolm Reed, einst mein erklärter Lieblingscharakter, zu sehen ist. Allerdings war dies wohl nicht der einzige Grund dafür, dass die Episode wie im Fluge verging. Ich war regelrecht perplex, als sie plötzlich zu Ende war, da ich absolut nicht damit gerechnet hatte. Nun hat es Enterprise aber endlich geschafft: Heute vergebe ich die volle Punktzahl, zehn von zehn Punkten für eine der allerbesten ENT-Folgen überhaupt, die auch den Vergleich mit den anderen Star Trek-Serien sicher nicht scheuen muss.

Fehler

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Veröffentlicht unter Guide Enterprise | Kommentare deaktiviert für 4.15 Die Heimsuchung
Affliction

4.16 Die Abweichung
Divergence

ent4x16Die Enterprise bemüht sich herauszufinden warum Phlox entführt wurde und wohin er gebracht wurde. Zu beginn der Episode muss sich die Crew mit einer Sabotage an den Schiffssystemen auseinander, die zu einer Explosion des Reaktors führen könnte. Nachdem das Problem mit der Hilfe von Captain Erika Hernandez und der kürzlich gestarteten Columbia NX-02 gelöst werden kann. Archer findet schließlich heraus, dass Phlox sich tief im klingonischen Territorium befindet und so fliegen beide Schiffe genau dorthin. Unterdessen entscheidet sich Phlox dazu, dabei behilflich zu sein, die Krankheit zu identifizieren, welche die klingonische Bevölkerung dahinrafft.

Fakten

  • Erstausstrahlung USA: 25.02.2005 (UPN)
  • Erstausstrahlung BRD: 28.05.2006 (SAT.1)
  • Produktionsnummer: 092
  • Story:
  • Drehbuch: Judith & Garfield Reeves-Stevens
  • Musik:
  • Regie: Dave Barrett  
  • Missionsdatum: Unbekannt

Hauptdarsteller

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Gastdarsteller

Wissenswertes

  • Die Dreharbeiten begannen am Dienstag, dem 14. Dezember 2004 und endeten am Donnerstag, dem 3. Januar 2005. Dazwischen lag eine Zweiwöchige Urlaubspause, die am 17. Dezember begann. (13.01.2005)
  • Judith and Garfield Reeves-Stevens: Es wird der zweite Teil des zweiteiligen klingonischen Handlungsbogens. Wir können im Moment noch nicht viel darüber sagen, aber wir haben eine komplizierte Raumschiff-Action-Sequenz geschrieben, bei der jeder aufgeregt ist diese auf den Bildschirm zu bringen. (06.12.2004)

Weitere Auftritte der Gastdarsteller

Ada Maris
ENT 4×03 "Zuhause" – Captain Erika Hernandez
ENT 4×15 "Die Heimsuchung" – Captain Erika Hernandez
James Avery
ENT 4×15 "Die Heimsuchung" – General K'Vagh
Terrell Tilford
ENT 4×15 "Die Heimsuchung" – Marab

Zusammenfassung

Archer besucht Reed in dessen Zelle. Er hat mit Trip gesprochen und dieser glaubt, die klingonische Sabotage am Antrieb der NX-01 rückgängig machen zu können. Die Columbia ist unterwegs. Das Problem besteht darin, Trip an Bord zu bekommen. Malcolm hat das nötige Verfahren schon in Simulationen trainiert und wird daher gebraucht. Ihnen bleiben 45 Minuten.

Schließlich holt die Columbia auf und setzt sich unter die Enterprise, so dass die beiden Schiffe eng bei einander Bauch an Bauch fliegen. Reed schießt vom Hanger der NX-01 aus ein Stahlseil durch das geöffnete Hangartor der Columbia in deren Hangar. Dort wartet Trip bereits in einem Raumanzug und beginnt damit, am Seil zur Enterprise zu klettern. Plötzlich beginnt das Warpfeld der NX-01 zu fluktuieren und die Schiffe driften auseinander. Glücklicherweise kommt Trip sicher bei Reed an, kurz bevor das Seil reißt. Dann offenbart er seinen Plan: Tucker will die Enterprise ins Warpfeld der Columbia miteinbeziehen, damit sie die Geschwindigkeit hält, und dann den Reaktor neustarten. Dadurch werden die neuen unerwünschten Subroutinen gelöscht. Allerdings kann die Columbia das Warpfeld nur für zwei Minuten so groß halten.

Während Reed wieder in seine Zelle gebracht wird, geht Trip in den Maschinenraum. T'Pol hält seinen Plan für undurchfürbar, doch der Ingenieur geht gleich an die Arbeit. Dann weitet die Columbia ihr Warpfeld aus. Trip schaltet den Reaktor ab und macht sich mit den Technikern fieberhaft an die Reperaturen. In allerletzter Sekunde gelingt ihm der Neustart. Die Enterprise ist gerettet. Sicherheitshalber will Trip aber auf Impuls abbremsen und den Warpantrieb prüfen. Auf Ku'Vath erhält Phlox in seiner Zelle Besuch von Antaak. Der Denobulaner wurde von den Klingonen übel zugerichtet und Antaak will ihm helfen. Außerdem hat der klingonische Heiler in Phlox' Testergebnissen einen Weg gefunden, das Virus zu stoppen, ohne genetisch verbesserte Überklingonen zu schaffen. Phlox wendet ein, dass K'Vagh nicht zustimmen wird, da er keine Superkrieger bekommen würde. Antaak will diesen Umstand, so lange es geht, verheimlichen.

Die Columbia schließt sich der Enterprise bei der Suche nach Phlox an. Gemeinsam durchforsten sie klingonisches Gebiet. Reed wird in sein Quartier gebracht. Dort wartet Archer schon. T'Pol konnte Malcolms gelöschte Daten wieder herstellen und hat dabei auch das Gespräch mit Harris gefunden. Archer hat den Mann überprüft. Dieser war bei der Sternenflottensicherheit, doch seit fünf Jahren gibt es keine Aufzeichnungen mehr. Reed möchte nichts sagen, doch als Archer damit droht, das Sternenflottenkommando einzuschalten, beginnt er zu reden. Leider weiß Malcolm nicht sonderlich viel, doch er kann dem Captain ein Gespräch mit Harris organisieren. Unterdessen erreichen die Klingonen, welche die Enterprise überfallen haben, Ku'Vath. Deren Anführerin Laneth berichte General K'Vagh großspurig von der Vernichtung der NX-01. Marab, K'Vaghs Sohn, sei dabei getötet worden. Wenig später nimmt der General Kontakt zu Flottenadmiral Krell auf und teilt diesem mit, Phlox könne die klingonischen Verbesserten perfektionieren. Es habe daher keinen Sinn, Ku'Vath auszulöschen. Krells Flotte wird die Kolonie in drei Tagen erreichen. Mehr Zeit bekommt K'Vagh nicht.

Trip informiert Archer, dass es eine Weile dauern wird, bis der Warpantrieb wieder normal funktioniert. Er bietet an, dem neuen Chefingenieur, Commander Kelbey, eine Weile auszuhelfen. Archer stimmt zu. Im Korridor unterhält Tucker sich mit T'Pol. Die Vulkanierin erkundigt sich nach seiner neuen Umgebung auf der Columbia. Trip entgegnet, es ginge ihm gut und er habe keinerlei Probleme. Derweil unterhält sich Reed mit Marab. Der Klingone drückt mal wieder sein Missfallen gegenüber den "schwächlichen" Menschen aus, doch Reed erklärt ihm, dass Kraft nicht alles ist. Außerdem beginnt er allmählich an Harris zu Zweifeln. Auf Ku'Vath unterhält sich K'Vagh mit Laneth. In der zweiten Phase des Krankheitsverlaufs verwandelt das Virus Klingonen in Verbesserte, bevor sie in der dritten Phase qualvoll sterben. Laneth hofft, dass Phlox bald ein Heilmittel findet. Sie gesteht K'Vagh, dass sie sich nicht nur äußerlich verändert. Beim Angriff auf die Enterprise hat sie zum ersten Mal seit ihrer Kindheit wieder Furcht empfunden.

Endlich meldet sich Harris bei Archer. Er erklärt, Phlox sei auf einer wichtigen Mission und verrät nichts weiter. Der Captain solle auch nicht zu hart mit Reed ins Gericht gehen, dieser habe nur Befehle befolgt. Harris versichert Archer, dass es schlimme Konsequenzen haben werde, sollte er Phlox' Arbeit behindern. Der Doktor hat inzwischen vier Virenstämme gezüchtet, von denen einer der Plage entgegenwirkt. Die anderen drei würden einen Klingonen infizieren. Leider bleibt Phlox nicht genügend Zeit, um den richtigen Stamm zu identifizieren. K'Vagh zwingt ihn, die Stammkulturen an den verbleibenden vier gesunden Klingonen – dem General selbst, Antaak und zwei Wachen – zu testen. Phlox ist entsetzt, da er drei von ihnen womöglich zum Tode verurteilt, hat aber keine Wahl.

Im Büro des Captains erzählt Reed, wie er als junger Fähnrich der Spezialeinheit von Harris beitrat und an verdeckten Operationen teilnahm. Schließlich verließ er die Gruppe aber und glaubte, damit abgeschlossen zu haben. Vor einigen Tagen meldete sich Harris zum ersten Mal seit Jahren wieder bei ihm. Er berichtete von der Plage und davon, dass Phlox ein Heilmittel finden müsse. Reed sollte die Enterprise ein wenig bremsen. Archer informiert Reed, dass die Plage wohl auf ein schiefgelaufenes Militärexperiment zurückgeht. T'Pol hat in Marabs Genom DNS der Verbesserten gefunden. Harris hat Reed dies vorenthalten. Archer gibt Reed eine Chance zur Rehabilitierung, wenn er sich eindeutig für die richtige Seite entscheidet. Malcolm berichtet Archer von einer genetischen Forschungseinrichtung auf der klingonischen Ku'Vath-Kolonie. Dort könnte Phlox vielleicht sein. Die Enterprise und die Columbia machen sich auf den Weg.

Während Phlox die Klingonen mit den Stammkulturen behandelt, verhören Archer und Reed Marab auf der Krankenstation. Sie wollen die Koordinaten der medizinischen Station wissen. Der Klingone zeigt sich zunächst recht unkooperativ. Etwas später versorgt Phlox Laneth und die anderen Infizierten, denen nicht mehr viel Zeit bleibt. Antaak kommt hinzu und berichtet, dass die beiden Wachen Symptome des Virus zeigen. Ein kurzer Scan zeigt, dass auch der Heiler erkrankt ist. Der General wurde folglich mit dem Heilmittel behandelt. Derweil bekommt Flottenadmiral Krell einen Anruf von Harris. Dieser berichtet, dass sich die beiden Erdenschiffe Ku'Vath nähern. Krell beschließt sie zu vernichten. Da er hat, was er wollte, braucht er Harris nicht mehr als Verbündeten.

Als Phlox das Gegenmittel aus K'Vaghs Blut extrahieren will, stürmt unerwartet Archer ins Labor. Marab ist bei ihm. Phlox erklärt, er brauche noch etwas Zeit, um die Plage zu heilen. Der General ist wütend, als er erfährt, dass der Doktor nicht vorhat, die klingonischen Verbesserten zu perfektionieren. Er lenkt aber ein, als Phlox daran erinnert, dass auch Marabs Überleben von seiner Arbeit abhängt. Wenig später trifft Krells Flotte ein. Archer will der Enterprise mitteilen, dass sie ein Heilmittel haben, doch die Kommunikation wird blockiert. Admiral Krell meldet sich und erklärt, er werde die Kolonie nun vernichten. Außerdem soll sich die Enterprise ergeben. Natürlich geben die Menschen nicht so einfach auf. Als Krells Schiff mit der Bombardierung von Ku'Vath beginnt, greift die Enterprise an. Die Columbia kümmert sich um die beiden klingonischen Begleitschiffe.

Auf der Planetenoberfläche wird die Lage brenzlig. Der Schild der Kolonie wird nicht lange halten, Phlox braucht aber noch Stunden für die Herstellung des Gegenmittels. Er könnte die Prozedur beschleunigen, wenn er einen menschlichen Wirt zur Herstellung der Antikörper hinzuziehen würde. Archer erklärt sich bereit dazu. Phlox injeziert ihm das Virus. Während der Captain sich vor Schmerzen windet, kann Hoshi endlich die Funkblockade der Klingonen überwinden und Kontakt zur Oberfläche herstellen. Phlox informiert die Enterprise, dass er nur noch einige Minuten benötigt. T'Pol befiehlt, das Schiff zwischen Krells Kreuzer und die Kolonie zu steuern. Schließlich kann Phlox Archer etwas Blut entnehmen. Das Heilmittel ist endlich fertig. Antaak beamt einen Kanister mit dem Erreger des Virus auf Krells Schiff. Phlox informiert den Admiral, dass dieser mitsamt seiner Crew infiziert wurde. Er bietet an, alle mit dem Gegenmittel zu behandeln. Dafür muss Krell aber das Feuer einstellen. Dieser lenkt wütend ein.

Das Gegenmittel funktioniert und wird schon wenig später überall im klingonischen Reich verteilt. An Bord der Enterprise untersucht Phlox General K'Vagh ein letztes Mal. Dieser ist gesund, sieht nun aber fast wie ein Mensch aus. Der Klingone ist darüber nicht sehr erfreut, wird sich aber wohl daran gewöhnen müssen, da dieses Aussehen auch an die klingonischen Kinder weitergegeben wird. Auch Archer ist inzwischen fast schon wieder auf den Beinen. Captain Hernandez verabschiedet sich von ihm und macht sich auf den Weg. Trip wird allerdings vorübergehend noch auf der Enterprise bleiben, um bei den Reparaturen zu helfen.

Am Abend erhält Reed einen Anruf von Harris. Dieser ist zufrieden, da alles nach Plan verlief. Das klingonische Reich bleibt stabil und wird wohl für eine Weile die Finger von Experimenten mit genmanipulierten Superkriegern lassen. Harris bedankt sich bei Reed für dessen Beitrag zum Gelingen der Mission. Malcolm entgegnet, dass er von Harris nichts mehr wissen will. Dieser erklärt, dass er nicht so einfach aussteigen könne. Reed stellt klar, dass er nur Archers Befehl gehorcht und trennt die Verbindung.

Analyse

Das Rätsel um die klingonischen Stirnwülste ist endlich gelöst und man kann den Autoren zu dieser kreativen und gut umgesetzten Auflösung eigentlich nur gratulieren. Leider kann "Die Abweichung" (Org. "Divergence") das Niveau von "Die Heimsuchung" (Org. "Affliction") trotzdem nicht erreichen und bleibt etwas hinter den Erwartungen zurück.

Oberflächlich betrachtet ist "Die Abweichung" eigentlich eine recht kurzweilige Folge, die im Vergleich zum ersten Teil deutlich mehr auf Action setzt. Auch an der Optik ist bei Weitem nichts auszusetzen. Die Rettung der Enterprise durch die Columbia zum Beginn der Folge sieht wirklich spektakulär gut aus und ich bin ziehmlich sicher, dass dieses Manöver eine Neuheit im Star Trek-Universum ist. Schaut man aber etwas genauer, offenbaren sich doch ein paar Schwächen. Auf die technischen Hintergründe der Rettungsaktion gehe ich jetzt besser nicht ein. Zum einen habe ich davon so gut wie keine Ahnung, zum anderen hat mich das noch nie übermäßig interessiert. Für micht als Laien wirkte das Ganze aber doch irgendwie schon zu einfach. Als störend empfand ich dabei auch diese ständingen Übertreibungen, von wegen so etwas sei noch nie versucht worden und wäre unmöglich in dieser Zeit durchführbar. Natürlich klappt alles, wie ja auch nicht anders zu erwarten, und – manch einer ahnt es schon – natürlich auch erst in allerletzter Sekunde. Ich fühlte micht da doch ein wenig an Michael Mittermeiers Parodie aus "Zapped – Ein TV-Junkie knallt durch" erinnert: "Scotty, wie lange wird die Reparatur dauern?" – "Mindestens vier Tage." – "Sie haben vier Stunden!" – "Ich mach's in zwei!"…

Während es mich freute, dass die Klingonen Antaak und K'Vagh etwas charakterliche Tiefe erhielten, konnte ich Admiral Krells Auftritt nur wenig abgewinnen. Er wirkte auf mich wie der typische 08/15-Bösewicht, klischeehaft und langweilig. Auch Harris konnte als Bösewicht nicht sonderlich überzeugen. Er wirkte irgendwie unbeholfen und machtlos. Der Eindruck entstand wohl dadurch, dass er die ganze Zeit nur über Subraum-Kommunikation seine Kommentare abgeben konnte und nie wirklich aktiv wurde. Dabei erinnerte er mich aber eher an einen verzweifelten Anführer, dem die Ereignisse aus den Händen gleiten, als an eine graue Eminenz, die alle Fäden fest in der Hand hält. Auch die Tatsache, dass Harris am Ende alles erreicht hat, was er wollte, kann daran nicht viel ändern. Als Anführer von Sektion 31 macht er bisher keine sonderlich gute Figur, einen Vergleich mit Sloan aus DS9 will ich da gar nicht erst in Betracht ziehen. So wie es scheint, werden wir Harris aber nocheinmal wiedersehen und ich hoffe, dass er sich dort noch etwas steigert. Es ist wohl auch davon auszugehen, dass Malcolms Ausstieg aus der Sektion nicht so einfach von statten geht, wie er sich das wünschen würde.

Wie oben schon erwähnt, ist "Die Abweichung" deutlich Action-orientierter als "Die Heimsuchung". Das ist schon etwas schade, bedenkt man, dass die tollen Charaktermomente eine der Stärken des ersten Teils waren. Dort hatte man auch das gesamte Ensemble miteinbezogen, während "Die Abweichung" im Großen und Ganzen fast schon wieder eine klassische "Archer-Show" ist. Einige der anderen, wie Phlox und Reed, tragen zwar auch ihren Teil dazu bei, doch der Captain spielt die tragende Rolle und nimmt den größten Raum ein, was sich nicht immer nur positiv auswirkt. Auf die etwas verwirrenden Ereignisse in der Trip/T'Pol-Beziehung vom letzten Mal wird leider nicht eingegangen. Das hat wohl noch Zeit, da Trip jetzt wieder an Bord der NX-01 zurückgekehrt ist. Warum hat man ihn denn eigentlich versetzt? Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass die Autoren sich aus der Situation herausgemogelt haben. Erst wird Trip großartig auf die NX-02 versetzt, zunächst ein Schock für Protagonisten, wie Zuschauer, nur um dann bereits in der nächsten Folge mit einer etwas fadenscheinigen Begründung wieder an Bord geholt zu werden. Der Sinn dahinter offenbart sich mir noch nicht wirklich. Mal wieder heißt es abwarten, was die nächsten Folgen so bringen.

Positiv:

  • die spektakuläre "Kletterszene"
  • kurzweilige Folge
  • Auflösung des Rätsels um das klingonische Aussehen

Negativ:

  • "Archer-Show" statt Gruppendynamik
  • Trip wird mit fadenscheiniger Begründung zurückgeholt
  • Bösewichter können nicht sonderlich überzeugen

Wertung

Höchstwahrscheinlich war meine Erwartungshaltung nach der grandiosen Vorgängerepisode einfach zu hoch, aber "Die Abweichung" (Org. "Divergence") konnte mich nicht vollkommen überzeugen. Das Weltraummanöver ist zwar ein Augenschmauß, wie man ihn in Star Trek nur selten erlebt hat, doch dafür schwächelt die Folge vereinzelt an anderen Stellen. Insgesamt reiht sich "Die Abweichung" im (zugegeben sehr hohen) Staffeldurchschnitt ein und bekommt 7.5 von zehn Punkten.

Fehler

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Veröffentlicht unter Projekte, Guide Enterprise | Kommentare deaktiviert für 4.16 Die Abweichung
Divergence

4.17 Die Verbindung
Bound

ent4x17Die Enterprise trifft auf einen orionischen Händler mit dem Namen "Harrad-Sar". Er hat ein Angebot, dass die Beziehungen zwischen dem Orion-Syndikat und der Sternenflotte etwas glätten könnte. Er bietet Archer die Koordinaten eines Planeten an, der reichaltige Mineralien enthält. Dafür soll die Sternenflotte Abbau-Fabriken errichten und ihn prozentual beteiligen. Um die Transaktion zu besiegeln, besteht Harrad-Sar darauf, dass Archer ein kleines Geschenk annimmt: drei orionische Sklavenmädchen. Doch kurz nach ihrer Ankunft an Bord beginnen die Reize der orionischen Frauen Auswirkungen auf die Crew zu haben.

Fakten

  • Erstausstrahlung USA: 15.04.2005 (UPN)
  • Erstausstrahlung BRD: 04.06.2006 (SAT.1)
  • Produktionsnummer: 093
  • Story:
  • Drehbuch: Manny Coto
  • Musik:
  • Regie: Allan Kroeker
  • Choreograph: Travis Payne  
  • Missionsdatum: 27. Dezember 2154

Hauptdarsteller

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Gastdarsteller

Wissenswertes

Die Dreharbeiten begannen am Donnerstag, dem 6. Januar 2005 und endeten am 14. Januar 2005. (25.01.2005)

Weitere Auftritte der Gastdarsteller

Cyia Batten
DS9 4×05 "Indiskretion" – Tora Ziyal
DS9 4×14 "Zu neuer Würde" – Tora Ziyal
VOY 7×03 "Das Rennen" – Irina
William Lucking
DS9 3×24 "Shakaar" – Furel
DS9 5×11 "Dunkelheit und Licht" – Furel
DS9 5×19 "Die Überwindung" – Furel
Derek Magyar
ENT 4×15 "Die Heimsuchung" – Kelby
ENT 4×19 "Die dunkle Seite des Spiegels, Teil 2" – Kelby
ENT 4×21 "Terra Prime" – Kelby

Zusammenfassung

Die Enterprise ist unterwegs zu einem verlassenen Sternensystem, in dem womöglich die erste Raumstation der Menschen entstehen soll. Unterwegs treffen sie auf ein orionisches Schiff. Dessen Captain Harrad-Sar meldet sich und bietet Archer ein Geschäft an. Um dies zu besprechen, lädt er den Menschen auf sein Schiff ein. Sollten sie sich einigen, könnten die Beziehungen zwischen der Sternenflotte und dem Orion-Syndikat deutlich besser werden. Auf dem Weg zum Transporter äußert Reed schwere Bedenken. Ihre letzte Begegnung mit den Orionern verlief weniger freundlich. Archer will das Risiko aber eingehn und nimmt zum Schutz Reed und zwei MACOs mit.

Im Maschinenraum trifft Trip unterdessen auf Kelby, den neuen Chefingenieur der Enterprise. Dem gefällt es überhaupt nicht, dass Tucker noch an Bord ist, da er seine Beförderung gefährdet sieht. Trip verspricht, nach Ende der Reparaturen wieder auf die Columbia zu gehen. T'Pol kommt hinzu und bietet ihre Hilfe bei den Arbeiten an. Unter vier Augen fragt sie Trip, ob er in letzter Zeit Tagträume hatte, in der sie vorkam. Trip verneint. Die Vulkanierin geht wieder an ihre Arbeit.

Auf dem orionischen Schiff bietet Harrad-Sar seinen Gästen exotisches Essen an. Archer lehnt ab und will zum geschäftlichen übergehen. Der Orioner erklärt aber, dass bei ihm immer das Vergnügen vor dem Geschäft komme. Drei leicht bekleidete orionische Sklavenmädchen kommen herein und führen einen verführerischen Tanz auf. Die Menschen sind hin und weg. Zurück auf der Enterprise bespricht Archer das Treffen mit T'Pol. Harrad-Sar hat einen Planeten mit reichen Magnacite-Vorkommen entdeckt, einem wichtigen Rohstoff für den Warpreaktorenbau. Leider fehlen dem Geschäftsmann die nötigen Mittel zum Abbau des Rohstoffs. Gegen eine Gewinnbeteiligung will Harrad-Sar die Koordinaten des Planeten preisgeben. Archer hat dem Angebot schon zugestimmt und musste – gezwungenermaßen – ein Geschenk annehmen: Einige Decks tiefer bringt Lt. Reed die drei orionischen Sklavenmädchen zu ihren Quartieren. Malcolm hat gewisse Probleme, sich in Gesellschaft der verführerischen Frauen zu konzentrieren.

Die NX-01 macht sich auf den Weg zum Magnacite-Planeten, um Harrad-Sars Informationen zu überprüfen. T'Pol wendet sich an Archer. Die Crew wird durch die Anwesenheit der Orionerinnen abgelenkt. Der Captain soll mit ihnen sprechen und auch klarstellen, dass sie nicht sein Eigentum sind. Archer will sich darum kümmern. In der Sporthalle trifft Reed Travis. Der junge Ensign stemmt Hanteln, sein altbewährtes Rezept um die verführerischen Frauen aus dem Kopf zu kriegen. Reed schließt sich an. Derweil wirft die Orionerin D'Nesh einen Blick in den Maschinenraum und spricht Kelby an. Der will sie zuerst abwimmeln, erklärt sich dann aber bereit, sie herumzuführen. Hoshi meldet sich mit Kopfschmerzen auf der Krankenstation. Phlox kann keine physische Ursache finden. Als er eine Spritze holt, bricht der Denobulaner zusammen. Er fühlt sich müde, wie wenn er bald wieder eine Schlafphase angehen würde. Sein letzter Winterschlaf ist aber erst eine Woche her.

Im Maschinenraum sieht Trip, wie Kelby und D'Nesh turteln. Er fordert den Offizier auf, wieder an seine Arbeit zu gehen. Kelby weigert sich, woraufhin Trip ihm Hausarrest in seinem Quartier verpasst. Archer besucht Navaar, die Anführerin der Orionerinnen. Er weist sie daraufhin, dass sie seine Gäste sind, nicht sein Eigentum. Allerdings können sie nicht überall auf dem Schiff herumspazieren. Navaar stimmt zu und becirct Archer recht agressiv. Der Captain kann ihrem Charme nicht widerstehen und schließlich küssen sich die beiden leidenschaftlich. Erst ein Funkruf von T'Pol unterbricht das Paar: Das Schiff hat den Planeten erreicht.

In recht aufgeregtem Zustand kommt Archer auf die Brücke. T'Pol entdeckt Magnacite und überraschenderweise auch ein kleines Schiff. Dieses fliegt auf die NX-01 zu und eröffnet das Feuer. Die Waffen sind aber zu schwach, um die Enterprise zu beschädigen. Trotzdem befiehlt Archer den Einsatz der Phasenkanonen. Diese würden das kleine Schiff vernichten. Reed weigert sich. Als Archer die Waffen selbst abfeuern will, ziehen sich die Unbekannten zurück. Zur gleichen Zeit erhält Kelby besuch von D'Nesh. Kurz darauf plaudern die beiden im Bett über Kelbys Probleme mit Trip. Die Orionerin hält ihn für schwach, da er sich nicht einfach nimmt, was er will, und möchte gehn. Kelby hält sie zurück. Er würde alles tun, um sie für immer zu behalten. Etwas später schleicht Kelby sich in den Maschinenraum und löst eine Überladung im EPS-Netz aus. Trip bemerkt den Ingenieur und schlägt ihn bewusstlos. Er verhindert Schlimmeres, das EPS-System ist aber hinüber. Die Enterprise sitzt fest.

Auf die Krankenstation befragen Archer und Trip Kelby. Dieser ist angebunden und außer sich. Er behauptet, Trip würde Lügen verbreiten, um ihn loszuwerden und er wolle nur wieder an seine Arbeit. Phlox erklärt, dass Kelby derzeit keine brauchbaren Antworten liefern kann. Er steht, wie alle an Bord, unter dem Einfluss eines starken orionischen Pheromons, dass die Männer verrückt macht. Trip und T'Pol sind aus ungeklärten Gründen als einzige immun.

Um dem Treiben Einhalt zu gebieten, lässt Archer die Orionerinnen in die Dekontaminationskammer sperren. In Navaars Quartier findet er ein Kommunikationsgerät. Sie hat vor zwei Stunden mit Harrad-Sar gesprochen. Für Archer steht fest, dass ein Angriff auf sein Schiff bevorsteht. Navaar streitet alles ab und versucht, den Captain dazu zu bringen, sie freizulassen. Dank T'Pol scheitert der Versuch. Der Captain schickt T'Pol in den Maschinenraum. Sie soll Trip bei den Reparaturen helfen. Die Vulkanierin würde lieber auf der Brücke bleiben, doch Archer hält den Antrieb derzeit für wichtiger. Also meldet sie sich im Maschinenraum. Tucker hat dort alle Hände voll zu tun, da seine Techniker aufeinander losgehen. Trip fragt sich, warum gerade er immun ist. T'Pol vermutet, dass dies mit ihr zu tun hat. Wenn Vulkanier miteinander schlafen, kann dabei eine psychische Verbindung entstehen. Trip gesteht, dass er doch Tagträume von T'Pol hatte. Dies spricht dafür, dass eine solche Verbindung zwischen ihnen besteht, die T'Pols natürliche Immunität gegen die Pheromone auf Trip überträgt.

Schließlich trifft Harrad-Sars Schiff ein. Der Orioner enthüllt, dass er Archer an das Orion-Syndikat ausliefern will – tot oder lebendig. Da die Enterprise noch nahezu manövrierunfähig ist, hat er leichtes Spiel. Nach einem kurzen Feuergefecht stehn die Menschen ohne Waffen da. Die Orioner bringen ein Schleppkabel am Bug der NX-01 an und ziehen sie hinter sich her. Harrad-Sar meldet sich wieder. Er wird Archer zum Syndikat bringen. Auch wenn er mit dem Captain sympathisiere, sei auch er nur ein Sklave der Frauen. Unterdessen fassen Trip und T'Pol einen Plan zur Rettung des Schiffes. T'Pol geht auf die Brücke, um alles vorzubereiten. Plötzlich tauchen aber die Orionerinnen auf. Die Wachmänner haben sie freigelassen. Navaar überredet Archer, T'Pol einsperren zu lassen. In diesem Moment erscheint Trip und betäubt alle Männer im Raum. T'Pol schickt einen Energiestoß durch das Schleppkabel, der die Systeme der Orioner überlädt. Die Enterprise ist frei und Trip bringt die Frauen wieder in ihre Zelle.

Nachdem die Orionerinnen an Harrad-Sar zurückgegeben wurden, macht sich die Enterprise wieder auf den Weg. Die Lage der Crew normalisiert sich allmählich. T'Pol erkundigt sich bei Trip nach seinen weiteren Plänen. Er erklärt, baldmöglichst wieder auf die Columbia wechseln zu wollen. T'Pol ist davon nicht sonderlich begeistert, weigert sich aber zuzugeben, dass sie Trip bei sich haben möchte. Erst als er sie stehen lassen will, wird die Vulkanierin weich. Mit einem leidenschaftlichen Kuss will sie ihn zum Bleiben überreden. Trip offenbart, dass er bereits vor drei Tagen seine Rückversetzung auf die Enterprise beantragt hat.

Analyse

Orionische Sklavenmädchen kommen auf die Enterprise und sorgen für mächtige Probleme. Ankündigungen und Trailer zu "Die Verbindung" (Org. "Bound") ließen Schlimmes befürchten. Wer nun aber eine niveaulose Fleischbeschau oder gar einen billigen Softporno erwartet, irrt sich glücklicherweise.

"Die Verbindung" (Org. "Bound") ist, mit einem Wort, unterhaltsam. Nicht sonderlich anspruchsvoll oder gar tiefgründig, nicht immer ganz logisch, nicht weltbewegend, aber trotzdem unterhaltsam. Das Verhalten der männlichen Crew unter dem außerirdischen Einfluss gibt manchen Anlass zum Schmunzeln. Humor steht hier ganz klar im Vordergrund. Gegen Ende laufen die Autoren diesbezüglich sogar zu Höchstform auf, denn die Schlussszene in der Krankenstation erinnerte ein wenig an die legendären Schlüsse der Originial-Serie mit Kirk, Spock und Pille. Doch nicht nur am Schluss kam bei "Die Verbindung" (Org. "Bound") ein wenig TOS-Feeling auf. Kein Wunder, wurden doch endlich die orionischen Sklavenmädchen näher beleuchtet, von denen man früher nur sehr wenig gesehen hatte.

Ein weiterer Hauptbestandteil der Folge war natürlich die Trip/T'Pol-Beziehung, die endlich mal einen ernsthaften Schritt nach vorne macht. Die allmähliche Entwicklung im Laufe der Folge ist wirklich gelungen. Noch viel besser gefällt mir aber, dass man diese schon vor zwei Folgen in "Leid" (Org. "Affliction") mit einem Tagtraum von Trip angedeutet hatte. Da zeigt sich doch eine etwas bewusstere und langfristigere Planung. Nun sind die beiden also ein Paar und Trip bleibt auf der Enterprise. Seine Versetzung auf die Columbia wurde damit allerdings ad absurdum geführt. Ich frage mich immernoch, was genau man damit bezwecken wollte. Abgesehn von der spektakulären Kletterszene in "Divergenz" (Org. "Divergence") hat uns die Versetzung eigentlich nichts gebracht. Eine große Menge an kreativem Potential wurde einfach verschenkt. In meinen Augen hätte man mehr daraus machen oder es lassen sollen. Im momentanen Endergebnis wirkt die Versetzungsgeschichte auf mich recht unbefriedigend. Das einzige, was man vielleicht noch herausholen könnte, ist ein ernsthafter Konflikt zwischen Kelby und Trip. Bisher wurde der junge Ingenieur etwas zu unfähig charakterisiert. Natürlich wollen die Autoren auch dem Zuschauer verständlich machen, warum die Enterprise Tucker braucht. Allerdings ist es genauso richtig, dass Kelby einen Grund zum Schmollen hat. Ich finde es gut, dass sich auch im Star Trek-Universum zur Abwechslung mal nicht immer alle Menschen lieb haben. Hiervon bitte noch etwas mehr.

Wie eingangs erwähnt hat "Die Verbindung" (Org. "Bound") auch einige Schwächen. Dies fängt bei einer gewissen Vorhersehbarkeit der Ereignisse an und endet bei kleineren logischen Schwächen. Warum zum Beispiel werden die verführerischen Orionerinnen von zwei männlichen MACOs bewacht? Vor allem nachdem wir in der Vergangenheit bereits oft genug weibliche MACOs gesehn haben. Beim Endkampf und dessen Auflösung will auch nicht so recht die große Spannung aufkommen, was wohl hauptsächlich wieder auf die Vorhersehbarkeit zurückzuführen ist.

Positiv:

  • unterhaltsame Folge
  • Entwicklung zwischen Trip und T'Pol
  • stellenweise TOS-Feeling

Negativ:

  • Vorhersehbarkeit
  • kleine logische Schwächen

Wertung

Man muss "Die Verbindung" (Org. "Bound") nicht mögen. Erwartet man aber nur eine Stunde netter Fernseh-Unterhaltung zum Entspannen, dann kommt man sicherlich auf seine Kosten. Trip und T'Pol, sowie die letzten Minuten holen einiges heraus und so bewegt sich die Folge mit sechs von zehn Punkten im besseren Durchschnitt. Vergleicht man mit einigen früheren Folgen (spontan kommt mir da "Kopfgeld" (Org. "Bounty") in den Sinn…), muss wohl jeder zugeben, die Folge hätte deutlich schlimmer ausfallen können.

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Veröffentlicht unter Projekte, Guide Enterprise | Kommentare deaktiviert für 4.17 Die Verbindung
Bound

4.18 – Die dunkle Seite des Spiegels, Teil 1
In a Mirror, Darkly, Part I

ent4x18Im Spiegeluniversum meutert Commander Archer gegen Captain Forrest. Er will ein Schiff aus der Zukunft übernehmen, das in tholianischem Raum gefunden wurde.

Fakten

  • Erstausstrahlung USA: 22.04.2005 (UPN)
  • Erstausstrahlung BRD: 11.06.2006 (SAT.1)
  • Produktionsnummer: 094
  • Story:
  • Drehbuch: Mike Sussman & Manny Coto
  • Musik:
  • Regie: James Conway  
  • Missionsdatum: 13. Januar 2155

Hauptdarsteller

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Gastdarsteller

  • Vaughn Armstrong als Captain Maxwell Forrest
  • Shawn Crowder als MACO-Offizier
  • Yoshio Iizuka als MACO-Offizier
  • Paul Sklar als MACO-Offizier
  • Mickey Cassidy als MACO-Offizier
  • Craig Baxley Jr. als Taktischer Offizier
  • Franc Ross als grauhaariger Mann

Wissenswertes

  • Laut dem Ausführenden Produzenten Manny Coto soll für den Spiegeluniversum-Zweiteiler auch die Titelsequenz geändert werden (09.01.2005)
  • Die Gerüchte um die USS Defiant verdichten sich (25.01.2005)
  • Bilder der Defiant-Kulissen (26.01.2005)
  • Auf der offiziellen Seite kann man einen Audiokommentar (sog. "Podcast") des Autoren und Produzenten Mike Sussman zur Folge kostenlos herunterladen.

Zusammenfassung

Bozeman, Montana, 5. April 2063: Eine kleine Gruppe von Menschen beobachtet gebannt die Landung eines außerirdischen Raumschiffes. Ein Vulkanier kommt heraus und begrüßt sie. Zeframe Cochrane tritt hervor und versucht den Handgruß zu erwidern. Als seine Finger nicht mitspielen, zückt er kurzerhand eine Schrotflinte und erschießt den Außerirdischen. Die Menschen entern das Raumschiff – so verlief der Erstkontakt mit den Vulkaniern im Spiegeluniversum.

Das Flagschiff der terranischen Angriffsflotte, die ISS Enterprise ist unterwegs zum Rendevous mit den restlichen Schiffen. Unterwegs demonstrieren Dr. Phlox und MACO-Major Reed Captain Forrest ihre neuste Erfindung: die Agonie-Zelle, ein hochentwickeltes Folterinsturment. Forrest ist beeindruckt. Im Korridor spricht Commander Archer ihn auf einen zuvor gemachten Vorschlag an. Forrest lehnt ab. Er will die Flotte, wie geplant erreichen. Immerhin müssten sie eine Rebellion niederschlagen. Das Risiko sei außerdem zu groß und die Informationen zu vage. Archer müsse seine Kommandoambitionen ein ander Mal ausleben. Der Commander lenkt zähneknirschend ein.

In seinem Quartier sucht Captain Forrest Entspannung bei seiner aufreizenden Geliebten Hoshi Sato. Sie erkundigt sich nach den letzten Entwicklungen im Krieg mit den Rebellen. Forrest ist ehrlich, entgegen der Propaganda hat das Imperium bei Tau Ceti einen schweren Rückschlag einstecken müssen. Hoshi muntert ihn ein wenig auf. Etwas später wird Forrest in einem Korridor von Archer, Reed und weiteren MACOs überfallen. Reed würde den Captain am liebsten gleich erledigen, doch Archer will ihn lebend in einer Zelle. Dann geht er auf die Brücke und verkündet, dass er den Captain abgelöst hat, um das Schiff für eine wichtige Geheimmission in tholianischen Raum zu bringen. Commander T'Pol glaubt Archer nicht, muss seine Befehle aber befolgen. Er schickt sie in den Maschinenraum, um mit Tucker eine sulibanische Tarnvorrichtung zu installieren.

In seinem neuen Büro bespricht sich Archer mit T'Pol. Mittlerweile befinden sie sich in tholianischem Gebiet. Die Vulkanierin soll nach einer bestimmten Warpsignatur Ausschau halten. Außerdem wird sie zum Ersten Offizier befördert. In seinem Quartier macht Captain Archer den MACO-Seargant Mayweather zu seiner persönlichen Leibwache. Dann lässt er Hoshi zu sich bringen. Als Kommunikationsoffizierin weiß sie, dass Archer keine Geheimbefehle erhalten hat. Er überzeugt sie mit Bildern aus dem Zellentrakt, dass Forrest noch lebt. Sato soll keinen Ärger machen. Außerdem benötigt er ihre Fähigkeiten. Hoshi bietet ihm auch noch andere Fähigkeiten an und beginnt ihn zu küssen. Heimlich zückt sie ein Messer, doch Archer nimmt es ihr ab. In diesem Moment wird er von T'Pol auf die Brücke gerufen. Sie hat die Warpsignatur entdeckt. Die Enterprise nähert sich einem tholianischen Schiff. Archer lässt es kampfunfähig schießen und den Piloten an Bord beamen.

Phlox passt die Atmosphäre in der Dekontaminationskammer an die Bedürfnisse des Tholianers an. Mit Hoshis Übersetzungsfähigkeiten beginnt Archer das Verhör. Er will Informationen über ein terranisches Schiff, dass die Tholianer gekapert haben. Der Pilot zeigt sich zunächst sehr unkooperativ. Als Phlox die Temperatur in der Kammer senkt, gibt er die Position des Schiffes aber preis. Dann gibt der Tholianer einen ungewöhnlichen Laut von sich, offenbar ein natürliches Kurzstrecken-Notsignal. Archer will ihn vorerst noch am Leben lasst. Phlox soll den Piloten aber ruhigstellen. Im Maschinenraum arbeiten Tucker und T'Pol am Einbau der Tarnvorrichtung. Plötzlich gibt es eine Überladung in der Energieleitung. Archer ist gar nicht begeistert, da sie die Tarnvorrichtung bald brauchen. Tucker muss sich mit der Reparatur beeilen. Reed hält es für verdächtig, dass von allen System ausgerechnet die Tarnung beschädigt wurde. Archer weist ihn an, den Saboteur zu finden.

Kurz darauf weist Reed erste Ermittlungserfolge vor. Der Saboteur konnte in einen normalerweise abgeriegelten Bereich eindringen und die Überladung verursachen. Die Alarmsysteme waren abgeschaltet, weil Tucker einen Diagnosescan durchführte. Also wird der Chefingenieur in die Agonie-Zelle gesteckt und verhört. Er streitet aber selbst unter großen Schmerzen sämtliche Anschuldigungen ab. Reed erhält den Auftrag, Tuckers Willen zu brechen.

Hoshi hat sich mittlerweile mit dem neuen Captain abgefunden. Im Bett erkundigt Archer sich, ob sie ein bestimmtes Datenpacket schon an den Flottenadmiral geschickt habe. Hoshi bejaht dies. Archer ist beruhigt, da es sich um eine Rückversicherung für ihn handelt. Gleichzeitig hat er Zweifel, ob Tucker wirklich der Saboteur ist. Hoshi erinnert, dass T'Pol während des Zwischenfalls bei ihm war. Archer will wissen, wo sich die Vulkanierin befindet, doch die internen Sensoren sind ausgefallen. Der Captain zieht sich an, schnappt sich eine Phasenpistole und eilt hinaus. Unterdessen geht T'Pol zusammen mit zwei anderen vulkanischen Offizieren zum Zellentrakt und befreit Forrest. Archer will ebenfalls zu Forrest, muss sich aber aufgrund der gegnerischen Übermacht zurückziehen. Forrest und T'Pol erobern kurz darauf die Brücke. Die Vulkanierin kann den Kurs des Schiffes aber nicht ändern. Die Konsole reagiert nicht. Archer kommt unbewaffnet aus dem Turbolift. Er erklärt, dass der Autopilot erst abgeschaltet wird, wenn sie ihr Ziel erreichen. Daran kann nichteinmal er etwas ändern. Forrest übernimmt wieder das Kommando.

Nun muss Archer in die Agonie-Zelle. Nach zehn Stunden lässt Forrest ihn heraus. Flottenadmiral Gardener hat Archers Daten erhalten. Da die Enterprise den Kurs nicht ändern kann, soll Forrest Archers Hinweise genauer untersuchen. Forrest verspricht aber, dass er Archers Verrat nicht vergessen werde. Eine Stunde später muss Archer die Senioroffiziere über seine Erkenntnisse informieren. Ein humanoider Minenarbeiter, der für die Tholianer arbeitet, hat ihm interessante Daten geliefert. Demnach experimentieren die Tholianer mit Theorien über die Existenz von Paralleluniversen. Sie konnten ein instabiles Tor zu einem anderen Universum öffnen und ein Schiff mit einem Notruf hineinlocken. Der Informant hat auch Bilder vom Hangar im Innern eines Asteroiden geschickt. Darin befindet sich ein Erdenschiff, dass nicht nur aus einem Paralleluniversum, sondern auch hundert Jahre aus der Zukunft stammt. T'Pol glaubt an eine Täuschung, doch Forrest will einen Blick riskieren.

Tucker arbeitet wieder an der Tarnvorrichtung, um sie rechtzeitig fertig zu stellen. T'Pol kommt hinzu und verlangt einen Statusreport. Tucker ist sauer auf sie, da er unschuldig vier Stunden in der Agonie-Kamer zubringen durfte. T'Pol offenbart, dass er durchaus bei der Sabotage geholfen hat. Sie manipulierte ihn mittels Gedankenverschmelzung, so dass er ihre Drecksarbeit ausführte. Anschließend veränderte die Vulkanierin seine Erinnerungen. Tucker verspricht, dass sie das noch bereuen werde. Dann meldet er der Brücke, dass die Tarnvorrichtung einsatzbereit ist und aktiviert sie. Alles funktioniert wie gewünscht und schließlich erreicht die Enterprise ihr Ziel. Tatsächlich finden die Menschen auch den Hangar. Darin befindet sich ein Schiff der Constitution-Klasse, Registrierung: NCC-1764, USS Defiant.

T'Pol scannt das Schiff aus der Zukunft. Die Lebenserhaltung ist abgeschaltet. An Bord befinden sich 35 Außerirdische in der Antriebssektion. Einer davon scheint ein Reptil zu sein. Die menschliche Besatzung wurde wohl getötet. Forrest will ein Team unter Archers Führung an Bord schicken. Er soll möglichst viele Daten sichern und das Schiff dann zerstören. Archer protestiert. Er will das Schiff mitnehmen, doch der Captain hält dies für zu gefährlich. Immerhin befinden sie sich tief in tholianischem Gebiet. Unter vier Augen befiehlt Forrest T'Pol, dafür zu sorgen, dass Archer von der Außenmission nicht zurückkehrt.

Archer, T'Pol, Reed, Tucker und Mayweather beamen in Raumanzügen auf die Defiant. Bei einem toten Sicherheitsmann findet Archer einen Handphaser aus dem 23. Jahrhundert und nimmt diesen an sich. Derweil erwacht der tholianische Pilot in der Dekontaminationskammer der Enterprise und sendet wieder sein Notsignal. Phlox kann ihn nicht ruhigstellen und tötet ihn schließlich. Die Tholianer haben das terranische Schiff aber bereits entdeckt. Mehrere tholianische Schiffe Sammeln sich um die getarnte Enterprise und spinnen in kürzester Zeit ein Netz. Forrest will die Tholianer beschießen, die Torpedos können das Netz aber nicht durchdringen. Die Außeridischen hingegen kennen nun aber die Position des Terranerschiffes und eröffnen ein gnadenloses Kreuzfeuer.

Unterdessen hat das Außenteam die futuristische Brücke des Zukunftsschiffes erreicht. Tucker kann sogar die Systeme wieder aktivieren. T'Pol stellt fest, dass die Enterprise unter schwerem Beschuss steht. Deren Reaktor steht kurz davor, zu brechen, weshalb Captain Forrest die Evakuierung befiehlt. Er selbst bleibt auf der Brücke, um für die anderen Zeit zu gewinnen. Archer versucht, die Waffensysteme der Defiant einzusetzen, wird aber nicht rechtzeitig fertig. Nachdem einige Fluchtkapseln gestartet sind, explodiert die Enterprise.

to be continued…

Analyse

Mit Enterprise werfen die Macher einen Blick in die Vergangenheit des Star Trek-Universums. Bekanntermaßen existiert von jedem Menschen (und natürlich auch Außerirdischen) ein Gegenstück im Spiegeluniversum. Mit "Die dunkle Seite des Spiegels, Teil 1" (Org. "In a Mirror, Darkly, Part I") nutzen die Autoren nun die Gelegenheit, um auch ein wenig aus dessen Vergangenheit zu zeigen.

Die erste Spiegeluniversums-Folge seit DS9 beginnt mit einer beeindruckenden Filmmontage. Wir sehen die Erstkontaktszene aus Star Trek – Der Erste Kontakt, ausnahmsweise aber in der Spiegeluniversumsversion. Wer nicht weiß, um was es geht, wird wohl ziehmlich verdutzt sein, wenn Zefram Chochrane plötzlich eine Schrotflinte zieht und den vulkanischen Gesandten ohne Vorwarnung erschießt. Danach geht es mit einem eigens für diesen Zweiteiler angefertigten Intro weiter, das neben einer anderen Musik auch neue Bilder, hauptsächlich von Waffen und Krieg, zeigt. Diese kleine Spielerei ist wirklich eine nette Idee und gleichzeitig wird dem Zuschauer vermittelt, dass ihm keine übliche Enterprise-Folge bevorsteht.

Bei "Die dunkle Seite des Spiegels, Teil 1" (Org. "In a Mirror, Darkly, Part I") haben die Schauspieler die Möglichkeit, ihren Charakter einmal vollkommen anders zu spielen. Man merkt als Zuschauer richtig, dass sie Spaß daran haben und so kann auch fast die gesamte Crew überzeugen. Meine persönlichen Favoriten sind "Dr. Phloxenstein" und der hinterhältige und sadistische MACO-Major Reed. Allerdings machen auch die anderen in den Rollen ihrer bösen Gegenstücke gute Figuren. Einzig Scott Bakula fällt hier leider ein wenig aus der Reihe. Archer wirkt stellenweise doch etwas hölzern und steif. Im Gegensatz zur dritten Staffel, wo er oftmals ähnlich auftrat, fällt das dieses Mal doch etwas auf, eben weil um ihn herum alle locker wirken.

Natürlich sollte so eine Doppelfolge, die im Spiegeluniversum spielt, auch einen gewissen Bezug zu "unserem" Universum haben. "Die dunkle Seite des Spiegels, Teil 1" (Org. "In a Mirror, Darkly, Part I") bezieht sich ausnahmsweise aber (zumindest bisher) kein bisschen auf die parallelen Geschehnisse von Enterprise. Vielmehr wird nach den klingonischen Stirnwülsten in "Divergenz" (Org. "Divergence") nun ein zweites TOS-Geheimnis gelüftet. Erinnern wir uns zurück an die TOS-Folge "Das Spinnennetz" (Org. "The Tholian Net"): Damals traf die USS Enterprise auf die USS Defiant, welche am Ende in einem ungewöhnlichen Raumphänomen verschwand. Woher dieses Phänomen kam oder wohin die Defiant verschwand, wurde nie geklärt… bis heute. Jetzt wissen wir nämlich, dass die Tholianer des Spiegeluniversums das Phänomen erzeugten und die Defiant hineinlockten. Was aus ihr wird, sehen wir dann wohl in der nächsten Folge. Darüber hinaus hat "Die dunkle Seite des Spiegels, Teil 1" (Org. "In a Mirror, Darkly, Part I") aber noch mehr zu bieten. Nicht nur, dass wir wiedermal auf die Tholianer treffen (ihre Schiffe sahen wir ja schon in "Die Zukunft" (Org. "Future Tense")) und sie zum ersten Mal seit TOS wieder eines ihrer Netze spannen, dieses Mal sehen wir sogar einen echten Tholianer in voller Größe. Die Computeranimation kann vielleicht nicht mit den Insektoiden aus der letzten Staffel mithalten, ist aber trotzdem sehr ansehnlich.

Ein kleiner Wehrmutstropfen bleibt allerdings. Nachdem die Serie mittlerweile abgesetzt wurde und entsprechend nur noch fünf Folgen bis zum Finale bleiben, gehen mit "Die dunkle Seite des Spiegels" (Org. "In a Mirror, Darkly") zwei Folgen verloren, die sich eben nicht um "unsere" Helden drehen. Glücklicherweise bietet zumindest der erste Teil schoneinmal Unterhaltung vom Feinsten. Die Story ist spannend und durchdacht. Es gibt Reibereien zwischen den Charakteren und so manche Detail-Anspielung auf das bekannte Star Trek-Universum. Daher kann ich mich mit der "neuen" Crew auch gut abfinden.

Positiv:

  • spannende Folge
  • hervoragende Einbettung in das bekannte Star Trek-Universum
  • der Tholianer
  • fast durchweg gute Schauspielerleistungen
  • tolle Anfangssequenz

Negativ:

  • Bakula wirkt teilweise hölzern

Wertung

Ein weiteres Mal zeigt Enterprise, dass es die vollen sieben Jahre verdient hätte. Aber selbst in dieser vierten Staffel, wo sich bisher Highlight an Hightlight gereiht hat, sticht "Die dunkle Seite des Spiegels, Teil 1" (Org. "In a Mirror, Darkly, Part I") noch heraus. Man merkt einfach an allen Ecken und Enden, nicht nur auf die Schauspieler bezogen, dass das Produktionsteam großen Spaß an dieser Folge hatte. Diese gute Laune überträgt sich dann auch nahtlos auf den Zuschauer. "Die dunkle Seite des Spiegels, Teil 1" (Org. "In a Mirror, Darkly, Part I") hat sich sicherlich seinen Platz in den höchsten Rängen der Star Trek-Folgen verdient. Dies schreit förmlich nach der Höchstpunktzahl, weshalb ich eben diese ohne Zögern auch vergebe: zehn von zehn Punkten und ich freue mich schon riesig auf die Fortsetzung.

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In a Mirror, Darkly, Part I

4.19 – Die dunkle Seite des Spiegels, Teil 2
In a Mirror, Darkly, Part II

ent4x19Die imperiale Enterprise findet die U.S.S. Defiant, welche in unserem Universum zu Zeiten von Captain Kirk verschwinden wird. Commander Archer kann das Schiff aus der Zukunft übernehmen und steuert es in einen Feldzug gegen rebellische Außerirdische. Doch schon nach kurzer Zeit werden seine Ambitionen deutlich größer…

Fakten

  • Erstausstrahlung USA: 29.04.2005 (UPN)
  • Erstausstrahlung BRD: 18.06.2006 (SAT.1)
  • Produktionsnummer: 095
  • Story: Manny Coto
  • Drehbuch: Mike Sussman & Manny Coto
  • Musik:
  • Regie: Marvin Rush  
  • Missionsdatum: 18. Januar 2155

Hauptdarsteller

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Gastdarsteller

Wissenswertes

  • Laut dem Ausführenden Produzenten Manny Coto soll für den Spiegeluniversum-Zweiteiler auch die Titelsequenz geändert werden (09.01.2005)
  • Bilder der Defiant-Kulissen (26.01.2005)
  • Die Gerüchte um die USS Defiant verdichten sich (25.01.2005)
  • Auf der offiziellen Seite kann man einen Audiokommentar (sog. "Podcast") des Autoren und Produzenten Mike Sussman zur Folge kostenlos herunterladen.

Weitere Auftritte der Gastdarsteller

Derek Magyar
ENT 4×15 "Die Heimsuchung" – Kelby
ENT 4×17 "Bound" – Kelby
ENT 4×21 "Terra Prime" – Kelby

Zusammenfassung

Nachdem die Enterprise von den Tholianern vernichtet wurde, versucht Tucker fieberhaft die Waffen- und Antriebssysteme der Defiant in Gang zu setzen. Immerhin funktionieren Schilde und Manöverdüsen, mit deren Hilfe sich das Schiff von den Andockklammern losreißen kann. Die Tholianer geben aber noch nicht auf und versperren den Eingang des Hangars mit einem Energienetz. Dann erfassen sie die Defiant mit einem Traktorstrahl. Glücklicherweise kann Tucker die taktischen Systeme rechtzeitig reaktivieren. Dank der überlegenen Feuerkraft der Constitution-Klasse hat Major Reed mit den angreifenden Schiffen leichtes Spiel. Kurz darauf verarbeitet er auch die tholianische Station zu Kleinholz.

Die Defiant sammelt die verbliebenen Rettungskapseln der Enterprise ein und macht sich mit Impulsgeschwindigkeit auf den Weg. Den Warpantrieb haben die Tholianer auseinander genommen. Immerhin befinden sich die fehlenden Teile im Hangar. Tucker muss sie nur richtig zusammensetzen. Archer ermahnt ihn zur Eile. Er will schnellstmöglich zur imperialen Flotte stoßen. T'Pol ist dagegen. Sie haben nur ein Minimum an Besatzung und die Sternenflotte sollte die Defiant zuerst studieren. Archers Entschluss steht aber felsenfest. Nach der Dienstbesprechung will er sich noch mit T'Pol unterhalten. Er hat ihren Verrat nicht vergessen. Die Vulkanierin erklärt, dass ihre Loyalität nun sicher bei Archer liege. Captain Forrest ist tot und seine Befehle nicht mehr wichtig. Da Archer ihre Fähigkeiten braucht, lässt er T'Pol am Leben. Er verspricht aber, sie beim kleinsten Anzeichen für einen weiteren Verrat aus der nächsten Luftschleuse zu werfen.

Archer richtet sich im Quartier des Captains ein und lässt Hoshi zu sich bringen. Er hat etwas in der Schiffsdatenbank gestöbert, allerdings keinen Hinweis auf das terranische Imperium gefunden. Stattdessen existiert eine große interplanetare Föderation. Die gesamte Geschichte dieses alternativen Universums ist anders, obwohl scheinbar alle bekannten Personen dort auch existieren. Hoshi ruft den Datenbankeintrag über Archer auf. Darin ist von einem großen Forscher die Rede, der das erste Warp-5-Schiff der Erde kommandierte und mit Ruhm überhäuft wurde. Archer will davon nichts hören. Ein schwacher Entdecker könne nicht mit ihm mithalten. Hoshi beruhigt ihn. Der Imperator wird von der Defiant sicher begeistert sein und Archer ein Kommando geben. Der entgegnet, dass er ja bereits die Defiant kommandiert.

Unterdessen hat Ensign Kelby ein Problem: zwei Plasmaregulatoren, die er bereits installiert hatte, wurden aus einer Jeffreys-Röhre entfernt. In einem darüber gelegenen Wartungsschacht findet der Ensign einen Regulator. Allerdings ist er nicht alleine. Wenig später wird Kelbys Leiche gefunden. Phlox stellt fest, dass er von einem großen Reptil gebissen wurde. Trip erklärt, dass sie den Warpantrieb ohne die Plasmaregulatoren nicht aktivieren können. Archer will einen der humanoiden Sklavenarbeiter, die sie bei der Übernahme gefangen haben, verhören. Nach der entsprechenden Behandlung beginnt dieser zu reden. Der Saboteur ist der Sklavenvorarbeiter. Er versteckt sich wahrscheinlich in einem warmen Abschnitt des Wartungsbereichs, so wie es seine Spezies mag. Er ist nämlich ein Gorn.

Etwas später informiert Reed Archer über die erfolglosen Bemühungen seiner MACOs, den Gorn zu schnappen. Dabei sieht Archer auf dem Kommandantensessel sein Spiegel-Ich. Dieser erklärt, dass er als Captain ernste Probleme lieber selbst in die Hand nimmt. Commander Archer beschließt, selbst ein MACO-Team in die Schlacht zu führen. Plötzlich meldet sich der Gorn über einen Kommunikator. Er verlangt eine Fähre und sicheren Abzug gegen die Rückgabe der Regulatoren. Archer lehnt ab.

Archer, Reed und drei MACOs machen sich auf die Suche nach dem Gorn. In einem Wartungsschacht entdecken sie ein Lebenszeichen. Archer will mit Corporal Scott den Ausgang sichern, während Reed und die anderen beiden MACOs das Reptil in ihre Arme treiben sollen. Leider findet Reed nur einen Kommunikator, der ein falsches Biosignal aussendet. Als ein MACO den Kommunikator abschaltet, zündet der Gorn per Fernsteuerung einen Sprengsatz. Einzig Reed überlebt die Explosion schwer verletzt. T'Pol kann den Gorn mit den internen Sensoren ausmachen. Archer macht sich mit Scott auf den Weg. Die beiden gelangen in einen verwüsteten Korridor, wo sie nichtsahnend vom Gorn beobachtet werden. Schließlich stürzt sich das Reptil auf die beiden. Scott wird getötet, doch Archer kann seinen Plan umsetzen. Er lässt die Gravitation im Bereich des Gorn verzwanzigfachen. Der Außerirdische geht zu Boden und wird von Archer gnadenlos erschossen.

Endlich kann Trip den Warpantrieb reparieren. Die Defiant macht sich auf den Weg zur Flotte. Im Speisesaal unterhalten sich T'Pol und Phlox beim Essen. T'Pol hat in der historischen Datenbank des Schiffes gestöbert. Sie ist vom Konzept der Föderation sehr angetan. Phlox hält derartige Ideen aber für gefährlich. Die beiden werden von Alarmsirenen unterbrochen. Die Defiant hat ihr Ziel erreicht. Allerdings ist nur noch Admiral Blacks Schiff, die Avenger, übrig. Sie wird von vulkanischen, andorianischen und tellaritischen Schiffen angegriffen. Die Defiant kommt hinzu und macht mit den Rebellen kurzen Prozess. Dann lädt Archer Admiral Black an Bord ein, um ihn über die neusten Ereignisse zu informieren.

Der Admiral ist von der Defiant begeistert und verspricht, dass Archer baldmöglichst ein eigenes Kommando erhalten wird. Der Commander möchte aber sofort ein Kommando, das Kommando der Defiant. Black erklärt, dass das Zukunftsschiff von Experten untersucht werden soll. Plötzlich sieht Archer wieder sein Spiegel-Ich. Dieses erzählt, dass Archer die Defiant nicht bekommen wird. Black möchte die Lorbeeren beim Imperator selber einheimsen und Archer zu einer historischen Fußnote degradieren. Mit einem kurzen Blick weist Archer Mayweather an, Blacks Leibgarde auszuschalten, während er selbst den Admiral mit einem Phaser desintegriert.

Im Hangar der Avenger hält Archer eine flammende Rede vor der Crew. Die Angriffsflotte des Imperiums wurde von den Rebellen zerstört. Die Avenger habe nur dank der Defiant überlebt. Schuld an diesem Desaster seien allerdings die verbrecherischen Anführer, die gemütlich auf der Erde in ihren Büros säßen. Archer wolle nicht mit ansehen, wie diese das Imperium zu Grunde richten. Erst wenn auf der Erde Ordnung herrsche, könne man mit Hilfe der Defiant die Rebellion niederschlagen. Einige Zeit später besucht T'Pol Soval, den Wissenschaftsoffizier der Avenger. Sie will etwas gegen Archers Ambitionen unternehmen. Soval zögert allerdings. Er findet, dass Archer nicht ganz unrecht hat. T'Pol fürchtet, dass tausende Vulkanier in den Reihen der Rebellen sterben werden. Um dies zu verhindern, will sie die Defiant vernichten. Soval ist über diesen Vorschlag entsetzt. T'Pol braucht allerdings seine Hilfe, um Erfolg zu haben.

Am Abend redet Archer mit Hoshi. Er ist sicher, dass seine Senioroffiziere nicht hinter ihm stehn, allen voran T'Pol. Hoshi empfielt, die Vulkanierin loszuwerden. Archer beschließt, am besten gleich alle Nicht-Menschen von der Defiant abzuziehen. Hoshi erreicht immerhin, dass Dr. Phlox bleiben darf. Etwas später macht sich T'Pol an der Datenbank der Defiant zu schaffen. Archer erscheint auf der Brücke, lässt sie entwaffnen und zu einem Transporterraum bringen. Dann lässt der selbsternannte Captain sich mit Flottenadmiral Gardener verbinden. Dieser ist über Archers Forderung nach einer bedingungslosen Kapitulation der Sternenflotte gar nicht amüsiert. Archer verweist auf die deutliche Überlegenheit der Defiant. Gardener befiehlt Archer, sich von der Erde fernzuhalten.

Soval und T'Pol rufen Phlox unter einem Vorwand auf die Avenger. Sie erzählen ihm von ihrem Plan, die Defiant zu sabotieren. Phlox ist der einzige Nicht-Mensch, der problemlos an Bord gehen kann. Der Doktor ist von diesem Vorschlag entsetzt. Die Vulkanier reden ihm ins Gewissen und können ihn schließlich überzeugen. Immerhin soll der Imperator einem Mann, der ihm das Leben rettet, alle Wünsche erfüllen – inklusive einem großen Harem. Als T'Pol kurz darauf durch die Avenger eilt, stehen plötzlich Hoshi und ein MACO mit erhobenen Waffen vor ihr. Die Kommunikationsoffizieren hat entdeckt, dass T'Pol heimlich Pläne der Defiant heruntergeladen hat. Es kommt zu einem kurzen Kampf zwischen den Frauen, dann betäubt der MACO T'Pol. Archer verhört die Vulkanierin wenig später. Diese hält aber dicht. Für den Traum von der Föderation ist sie bereit zu sterben.

Während Phlox sich auf den Weg zu den Wartungsschächten der Defiant macht, kapern Soval und eine Gruppe von Nicht-Menschen die Brücke der Avenger. Der Doktor beginnt damit, ein EPS-Relais auseinander zu nehmen. Kurz darauf bemerkt Mayweather auf der Brücke ein Problem mit der Energieversorgung. Trip hält es für eine kleinere Störung und will den Captain deswegen nicht belästigen. Er macht sich auf den Weg, um nachzusehen. Archer schickt unterdessen ein MACO-Team auf die Avenger, um sämtliche Nicht-Menschen festzunehmen. Hoshi redet auf ihn ein, T'Pol doch endlich zu töten. Plötzlich geht ein Ruck durch die Defiant. Phlox hat die Hauptenergie ausgeschaltet, das Schiff fällt unter Warp. Soval lässt das Feuer auf das Zukunftsschiff eröffnen. Trip erreicht in diesem Moment den Wartungsschacht und setzt Phlox außer Gefecht. Er stellt die Energie des Schiffes wieder her, woraufhin Archer das Feuer der Avenger erwidern lässt. Mit einigen gezielten Schüssen vernichtet Seargant Mayweather das angreifende Schiff.

Archer und Hoshi feiern ihren Sieg mit etwas Champagner. Der Captain beschließt, die Datenbank der Defiant zu löschen, damit niemand mehr auf dumme Gedanken kommt. Während Archer von seiner glorreichen Zukunft als Imperator träumt, fällt er plötzlich mit schmerzverzehrtem Gesicht aus dem Bett. Hoshi holt schnell Mayweather herein. In seinen letzten Augenblicken sieht Archer, wie sich sein Leibwächter und seine Konkubine küssen. Sie haben ihn vergiftet. Am nächsten Tag erreicht die Defiant die Erde und nimmt Kontakt mit der Sternenflotte auf. Admiral Gardener erkundigt sich, verwirrt, wen er eigentlich vor sich hat. Hoshi stellt sich vor, als Imperatorin Sato.

Analyse

Es ist wohl recht offensichtlich. Die Absicht hinter "Die dunkle Seite des Spiegels, Teil 2" (Org. "In a Mirror, Darkly, Part II") war es, die Besatzung der Enterprise einmal in TOS-Uniformen und -Kulissen auftreten zu lassen. um dies ohne Kontinuitätsbrüche umzusetzen, hat man die Geschichte gleichzeitig noch ins Spiegeluniversum verlegt. So plump und einfach dieses Konzept nun wohl klingen mag, es funktioniert.

Die Story der Folge ist, ähnlich wie schon in "Die dunkle Seite des Spiegels, Teil 1", nicht gerade weltbewegend. Im Großen und Ganzen geht es in etwa darum, dass jeder gegen jeden intrigiert und heimlich noch zwei weitere Pläne am Laufen hat – genauso, wie man es eben vom Spiegeluniversum erwartet. Das ist eine Weile ganz witzig, für einen Zweiteiler aber vielleicht etwas wenig. Um etwas mehr Action in die Folge zu bekommen, haben die Autoren wiedermal einen alten TOS-Widersacher auferstehen lassen: den Gorn. Natürlich wurde sein Äußeres generalüberholt und der heutigen Zeit angepasst. Der Außerirdische wurde am Computer neu erschaffen. Trotzdem sind die Ähnlichkeiten zum Original aus den 60ern deutlich. Einziger Wehrmutstropfen: Wie schon letztes Mal beim Tholianer, ist der Gorn zwar recht gut gelungen, allerdings sind leider auch die Kürzungen am Episoden-Budget sichtbar. Logischerweise sorgt nicht nur der Gorn für waschechtes TOS-Feeling. Die Original-Kulissen sind richtig gut gelungen und für die optimale Atmosphäre sorgen passende Soundeffekte. Nostalgiker werden sich recht schnell heimisch fühlen.

Leider wird dieses Mal das Ensemble der Hauptcharaktere in seiner Gesamtheit nicht so gut genutzt, wie beim letzten Mal. Reed verschwindet nach dem ersten Drittel in den unendlichen Weiten der Krankenstation, Trip ist hauptsächlich mit Reparaturen abseits der Kamera beschäftigt und Travis verhält sich ähnlich zurückhaltend, wie sein Spiegel-Ich. Dementsprechend dreht sich weider vieles um Archer. Glücklicherweise liefert Scott Bakula dieses Mal bessere Arbeit ab. Die mit Abstand beste Schauspielerleistung kommt aber eindeutig von Linda Park. Sie spielt alles und jeden an die Wand und zeigt ein weiteres Mal, welches Potential die Autoren bei ihr verschwendet haben. Das scheinen diese mittlerweile auch gemerkt zu haben. Das recht überraschende, wie auch sehr passende Ende der Folge zeugt doch von einer gewissen Selbstironie, wenn ausgerechnet Hoshi und Travis, die in unserem Universum kaum Beachtung fanden, nun das Terranische Imperium an sich reißen.

Ansonsten bietet "Die dunkle Seite des Spiegels, Teil 2" (Org. "In a Mirror, Darkly, Part II") viel Kurzweile und macht einfach Spaß. Nebenbei sehen wir mit den Admiralen Black und Gardener zwei Offiziere aus dem Sternenflottenkommando, von denen wir bisher viel gehört aber noch nichts gesehn hatten. Mir gefällt es, dass die Lücke endlich geschlossen wurde. Das Bedauerliche daran ist nur, dass dies nicht in unserem Universum geschehen konnte. Nachdem man die Truppe in diesem Zweiteiler so toll in Aktion erlebt hat, schmerzt es nur noch mehr, dass die Serie in gerademal drei Folgen zu Ende gehen soll. In zwei Folgen hätte man sicher auch noch einiges über "unsere" Helden erzählen können.

Positiv:

  • passende TOS-Atmosphäre
  • Linda Park
  • der Gorn
  • kurzweilige und spaßige Folge

Negativ:

  • zwei Folgen ohne "unsere" Helden
  • Story ist recht dünn

Wertung

Der "Willkommen-zurück-im-Spiegeluniversum"-Bonus wurde im ersten Teil bereits aufgebraucht, dafür heimst "Die dunkle Seite des Spiegels, Teil 2" (Org. "In a Mirror, Darkly, Part II") den "TOS-Nostalgie"-Bonus ein. Würde das erzwungene Serien-Finale nicht so bald vor der Tür stehen, hätte ich die Epsiode vielleicht noch etwas mehr genießen können. So wie die Dinge nun aber stehn, erscheinen zwei Spaß-Folgen hintereinander allerdings etwas verschwenderisch. Der zweite Teil des Ausflugs ins Spiegeluniversum erreicht somit acht von zehn Punkten.

Fehler

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Veröffentlicht unter Guide Enterprise | Kommentare deaktiviert für 4.19 – Die dunkle Seite des Spiegels, Teil 2
In a Mirror, Darkly, Part II

4.20 – Dämonen
Demons

ent4x20Ein Geheimnis um ein Baby mit vulkanischen spitzen Ohren und dem Namen "Tucker" … und eine Romanze zwischen Mayweather und einer alten Freundin.

Fakten

  • Erstausstrahlung USA: 06.05.2005 (UPN)
  • Erstausstrahlung BRD: 25.06.2006 (SAT.1)
  • Produktionsnummer: 096
  • Story:
  • Drehbuch: Manny Coto
  • Musik:
  • Regie: LeVar Burton  
  • Missionsdatum: 19. Januar 2155

Hauptdarsteller

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Gastdarsteller

Weitere Auftritte der Gastdarsteller

Peter Weller
ENT 4×21 "Terra Prime" – John Frederick Paxton
Harry Groener
TNG 3×20 "Der Telepath" – Tam Elbrun
VOY 3×07 "Das Ritual" – Magistrat
ENT 4×21 "Terra Prime" – Nathan Samuels
Tom Bergeron
ENT 1×20 "Schiff der Geister" – D'Marr
Johanna Watts
ENT 4×21 "Terra Prime" – Gannet Brooks
Steve Rankin
TNG 3×07 "Auf schmalem Grat" – Patahk
DS9 1×01/1×02 "Der Abgesandte" – cardassianischer Offizier
DS9 2×04 "Der Symbiont" – Yeto
Peter Mensah
ENT 4×21 "Terra Prime" – Greaves
Adam Clark
ENT 4×21 "Terra Prime" – Josiah

Wissenswertes

  • Die Dreharbeiten begannen am Freitag, dem 04. Februar und endeten am Montag, dem 14. Februar 2005. (18.02.2005)
  • Dem Produktionsbericht zufolge werden wir erneut Colonel Green sehen. Allerdings nur auf einem Bildschirm und in Form von Archiv-Material.

Zusammenfassung

Dr. Mercer führt seinen Auftraggeber John Paxton in ein geheimes Labor. Es gab Probleme mit ihrer Patientin. Glücklicherweise ist sie auf dem Weg der Besserung. Paxton blickt in den Brutkasten und meint, man könnte vor lauter Unschuld fast vergessen, was die Patientin darstelle. Als die Männer wieder gehn, sehen wir, was sich im Brutkasten befindet: ein kleines Baby mit spitzen Ohren und dem Namensschild "Tucker".

Die Enterprise ist zur Erde zurückgekehrt, um einer interplanetaren Konferenz beizuwohnen. Die Menschen haben verschiedene außerirdische Delegationen eingeladen, um Gespräche über die Bildung einer großen Allianz zu führen. Nach der Eröffnungsrede von Minister Nathan Samuels findet ein kleiner Empfang statt, dem auch die Senioroffiziere der NX-01 beiwohnen. Dabei trifft Mayweather die Reporterin Gannet Brooks, eine alte Flamme. Sie schlägt vor, dass sie zusammen etwas unternehmen, solange Travis auf der Erde ist. Der stimmt etwas zögerlich zu. Derweil torkelt eine Frau in den Raum und geht zu T'Pol. Sie drückt der Vulkanierin ein Probefläschchen in die Hand und bricht sterbend zusammen. Sie wurde mit einer Phasenpistole erschossen.

Zurück auf der Enterprise stellt T'Pol Nachforschungen an. Die Frau hieß Susann Khouri und war Krankenschwester. Sie hatte sich vor einem Jahr wegen privater Probleme von ihrer Arbeit beurlauben lassen. Phlox untersucht die Haarprobe, die sich in dem Probefläschchen befand. Sie stammt von einem sechs Monate alten Baby. Die Eltern sind Tucker und T'Pol. T'Pol geht in ihr Quartier, um zu meditieren. Trip stürmt herein. Er will Antworten. T'Pol ist aber genauso ratlos, wie er. Immerhin war sie nie schwanger. Trotzdem ist sich die Vulkanierin sicher, dass das Kind von ihnen stammt.

Archer holt Minister Samuels auf die NX-01, um die Lage zu besprechen. Der möchte die Existenz des Kindes vorerst geheimhalten. Nach dem Xindi-Angriff gab es auf der Erde einen starken Anstieg an Xenophobie. Mittlerweile hat sich dies wieder gelegt, jedoch nicht vollständig. Die Nachricht über einen menschlich-vulkanischen Hybriden könnte den Radikalen neuen Zündstoff liefern. Die Erde ist nach dem Rückzug der Vulkanier aber auf außerirdische Alliierte angewiesen. Archer möchte sich über den Stand der Ermittlungen informieren. Samuels erklärt, es seien noch keine Ergebnisse erzielt worden. Er werde sich gegebenenfalls aber melden. Dem Captain ist das zu wenig, weshalb er Reed einschaltet. Der wird auf die Oberfläche geschickt, um sich mit Harris, dem Chef von Sektion 31, zu treffen. Dieser teilt Reed mit, dass Susann Khouri für "Terra Prime" arbeitete, eine Organisation, die sämtlichen Kontakt mit Außerirdischen stoppen will. Vermutlich wollte Khouri aussteigen. Harris ist sich sicher, dass Terra Prime etwas plant. Antworten wird man wohl nur beim Baby finden können.

In seinem Büro in einer Minenkolonie auf dem Mond unterhält Paxton sich mit Dr. Mercer. Dieser bezweifelt, dass Khouri gefährliche Informationen weitergeben konnte. Sie hat wohl eine zu tiefe Bindung zum Kind aufgebaut. Paxton erkundigt sich nach Mercers Haltung. Der Doktor versichert, dass das Kind für ihn nichts Besonderes sei. Paxton erklärt, dass das Kind abscheulich sei und entsprechend behandelt werde, sobald die Zeit reif ist.

Archer will von Samuels alle Informationen über die laufenden Ermittlungen. Der Chefermittler hat ihm diese verweigert. Der Minister erklärt, dass er nichts für Archer tun könne. Der offenbart, dass Khouri bei Terra Prime war. Außerdem weiß Archer, dass auch Samuels einst der Bewegung angehörte. Der Minister erklärt, dass er als junger Mann einen Fehler machte. Dies liege aber hinter ihm. Offenbar könne Archer aber sehr gut auf eigene Faust ermitteln. Der Minister will ihm alle nötigen Informationen zukommen lassen. Auf der Enterprise bekommt Travis Besuch von Gannet. Sie arbeitet an einem Bericht über die Besatzung der NX-01. Mayweather reagiert wieder sehr abweisend. Sie haben ihre Beziehung vor langer Zeit beendet. Nun scheint Gannet ihre Meinung aber geändert zu haben. Sie kann Travis überreden, sie durchs Schiff zu führen. Trip erkundigt sich bei Phlox über das Kind. Der Doktor versichert, dass Tuckers Tochter gesund ist. Trip äußert den Verdacht, dass T'Pol heimlich schwanger gewesen sein könnte. Phlox versichert ihm, dass dies nicht der Fall war.

Paxton sieht sich in seinem Büro eine Rede von Colonel Green an, als Greaves hereinkommt. Er erklärt seinem Handlanger, dass Green nach dem dritten Weltkrieg unzählige verstrahlte Menschen töten ließ, um zu verhindern, dass sie mutierte Nachkommen zeugen. Für Paxton war Green ein missverstandener Held. Er fragt sich, wie wohl seine eigenen Taten in die Analen der Geschichte eingehen werden. Greaves versichert, dass sie – wie einst Green – das Richtige tun. Zur gleichen Zeit führt Travis Gannet durch die Enterprise. Im Hangar schauen sie sich das Innere von Fähre 1 an. Dabei kommen die beiden wieder auf ihre Beziehung zu sprechen und schließlich beginnen sie sich leidenschaftlich zu küssen.

Im Konferenzraum besprechen Archer, T'Pol, Tucker, Reed und Phlox die bisherigen Ermittlungsergebnisse der Sternenflottensicherheit. Diese hat nicht viel Interessantes über Susann Khouri herausgefunden. Ihr Aufenthaltsort im letzten Jahr ist nicht bekannt. Phlox erklärt, dass in ihrem Blut Rückstände eines Medikaments gefunden wurden, das bei längeren Aufenthalten in Schwerelosigkeit verschrieben wird. Seit der Erfindung von künstlicher Schwerkraft wird es kaum noch benutzt, hauptsächlich noch in Minenkolonien. Die nächste Minenkolonie, namens Orpheus, befindet sich auf dem Mond und Gerüchten zufolge hat Terra Prime dort einen Stützpunkt. Reed glaubt, dass er dort Spione einschleusen kann. Trip und T'Pol melden sich freiwillig. Auf Orpheus wird derweil unter einem Geröllhaufen die Leiche von Dr. Mercer gefunden.

Einige Zeit darauf landen Tucker und T'Pol als Minienarbeiter getarnt auf Orpheus. Während sie den Weg zum Vorarbeiter suchen, spricht T'Pol Trip auf seine Vermutung an, sie sei heimlich schwanger geworden. Trip versichert ihr nocheinmal deutlich, dass er ihr glaubt. Auf der Enterprise unterhält sich Travis im Bett mit Gannet. Der junge Pilot offenbart seiner Freundin, dass er darüber nachdenkt, sich in naher Zukunft auf der Erde niederzulassen. Auf der Brücke repariert Hoshi unterdessen einige Universalübersetzer der Konferenzteilnehmer. Es scheint einen Fehler im System zu geben.

In der Mine trifft Tucker auf den Minenarbeiter Josiah. Die beiden kommen ins Gespräch. Josiah steht Außerirdischen sehr ablehnend gegenüber und Tucker gibt vor, seine Meinung zu teilen. Der Minenarbeiter lädt ihn zu einem Treffen Gleichgesinnter am späteren Abend ein. Auch T'Pol erzielt einen Ermittlungserfolg. Am Vortag wurde die Leiche eines Arztes gefunden. Er war ein früherer Kollege von Susann Khouri. Am Abend untersucht T'Pol den Fundort der Leiche. Plötzlich wird sie aus dem Hinterhalt betäubt. Zur gleichen Zeit besucht Trip die Versammlung. Josiah hält eine flammende Rede gegen Nicht-Menschen und erhält von den Minenarbeitern großen Zuspruch. Er erklärt, man müsse der Regierung eine Botschaft senden, da es so nicht weitergehen könne. Außerdem hätten sie einen Gast, der ihnen dabei helfen werde: Tucker.

Travis und Gannet bekommen unerwarteten Besuch von Archer und Reed. Diese offenbaren Mayweather, dass seine Freundin eine Spionien von Terra Prime ist. Unterdessen wird Tucker in den Kontrollraum des Minenkomplexes gebracht, wo sich auch T'Pol befindet. Paxton kommt hinzu und stellt sich als Drahtzieher der aktuellen Ereignisse vor. Sein Plan hat aber gerade erst begonnen. Paxton will "die Erde wieder den Menschen zurückgeben" und niemand wird ihn von seiner Bestimmung abhalten. Dann weist er Greaves an, zu starten. Der Minenkomplex verwandelt sich in ein Schiff und erhebt sich langsam von der Mondoberfläche. Auf der Enterprise wird Gannet verhört. Sie hat ihren Universalübersetzer umprogrammiert, so dass er die Gespräche aller Übersetzer aufzeichnet. Travis kann trotzdem nicht glauben, dass seine Freundin eine Terroristin sein soll. Archer führt weiter aus, dass Gannet in jüngster Vergangenheit drei Mal auf dem Mond war. Ihre Nachrichtenagentur hat sie aber nie dorthin geschickt. Archer drängt auf Informationen, da sie den Kontakt zu T'Pol und Tucker verloren haben. Gannet verlangt einen Anwalt.

Paxtons Orpheus führt einen kurzen Warpsprung durch und erreicht den Mars. Dort landet der Minenkomplex auf der Oberfläche nahe des Verteron-Arrays. Dies ist eine automatische Vorrichtung zur Ablenkung von Kometen. Mit einem Greifarm dockt der Minenkomplex an. Dann sendet Paxton eine Nachricht an das gesamte Sonnensystem. Mit dem Verteron-Array kann er auf jeden Punkt im Sonnensystem feuern. Zur Demonstration lässt der Terra Prime-Anführer einen kurzen Schuss auf den Erdenmond abfeuern. Dann fordert Paxton, dass alle Nicht-Menschen das Sonnensystem umgehend verlassen.

to be continued…

Analyse

Enterprise neigt sich immer mehr dem Ende zu. Das letzte Abenteuer führt die Crew der NX-01 zurück zur Erde. Dort beginnen nun die ersten ernsthaften Bemühungen zur Gründung der Föderation. Allerdings sind nicht alle Menschen damit einverstanden.

In "Zuhause" (Org. "Home") hatten wir schon erlebt, dass sich nach dem Xindi-Angriff Xenophobie auf der Erde breit machte. Zum Abschluss der Staffel schließen die Autoren den Kreis und führen unsre Helden wieder zurück nach Hause. Das Ergebnis ist eine interessante Folge, die nicht nur die Vorteile des Prequel-Konzepts ausnutzt sondern auch einige tolle Charaktermomente liefert. Zum einen sehen wir wieder das Trip/T'Pol-Paar in Aktion. So wie es scheint, haben die beiden eine Tochter, was vor allem Trip ziehmlich ratlos macht. Bisher bleibt noch im Dunkeln, was es genau mit dieser Tochter auf sich hat. Doch wofür gibt es bekanntlich den zweiten Teil. Neben den beiden steht aber noch ein ganz unerwartetes Gesicht plötzlich im Rampenlicht: Travis Mayweather! Nachdem Hoshi im Spiegeluniversum endlich mal den Ton angeben durfte, haben die Autoren kurz vor Schluss auch Travis noch eine größere Rolle gegönnt und Anthony Montgomery bekommt noch seine Chance, sich zu beweisen. Damit hatte ich nicht mehr wirklich gerechnet.

Insgesamt ist "Dämonen" (Org. "Demons") sehr charakterbezogen und bietet einige neue Gesichter, wie auch alte Bekannte. Manny Coto hat es tatsächlich noch geschafft, Colonel Green in die Serie einzubinden, nachdem er zuvor schon die ein oder andere Idee hatte verwerfen müssen. Laut einiger Interviews war das ja ein erklärtes Ziel Cotos für die vierte Staffel. Weiterhin gibt es ein kurzes Wiedersehen mit Harris, dem dubiosen Chef von Sektion 31 aus dem Klingonen-Zweiteiler. Leider fällt sein Auftritt ein wenig kurz aus. Allerdings bin ich gespannt, wie die Konsequenzen für Reed aussehen werden. Auf Seiten der neuen Gesichter in "Dämonen" (Org. "Demons") stehen an erster Stelle John Paxton und Nathan Samuels. Während Paxtons Rolle als Anführer von Terra Prime recht klar ist, werde ich aus Samuels noch nicht so recht schlau. Vielleicht liegt es daran, dass ich mit dem Schauspieler Harry Groener immernoch den fiesen Bürgermeister aus der dritten Buffy-Staffel assoziiere, aber ich habe den Eindruck, dass er etwas verbirgt. Wie gesagt, der zweite Teil bringt sicher Antworten.

Obwohl die Stimmung in der ersten Hälfte der Folge recht ruhig ist und die Spannung nur langsam aufgebaut wird, hat man ein wenig den Eindruck, als sei die Handlung etwas überfüllt. Da sehn wir ein vulkanisch-menschliches Baby, das von Trip und T'Pol stammt, eine erste Konferenz zur Bildung einer interplanetaren Allianz, die heimlichen Pläne von Terra Prime, eine kurzen Auftritt von Sektion 31, Colonel Green, einen nicht recht durchschaubaren Minister Samuels und auch noch Mayweathers Begegnung mit seiner alten Flamme. Das kann für zwanzig Minuten doch etwas viel sein. Immerhin erreicht man dadurch schon im Vorfeld, den Charakteren – allen voran Paxton – ein paar Konturen zu geben. Nach einer halben Stunde kommt die Folge dann auch endlich in Fahrt. Travis' Flamme wird als Spionin entlarvt und Terra Prime schnappt sich eine Superwaffe. Vor allem letzteres ist in ein paar eindrucksvollen Bildern umgesetzt. Enterprise war nun schon über mehrere Folgen hinweg in der Lage, trotz Budget-Kürzungen gute Effekte zu liefern. Man erhält den Eindruck, dass die Macher die visuellen Effekte deutlich gezielter, überlegter und dadurch auch sinnvoller einsetzen.

Positiv:

  • Rückkehr zur Erde
  • Travis im Vordergrund
  • weitere Schritte Richtung Föderationsgründung

Negativ:

  • etwas überladener Anfang
  • Folge braucht lange, um in Fahrt zu kommen

Wertung

Als erster Teil eines Mehrteilers funktioniert "Dämonen" (Org. "Demons") recht gut. Die Situation und die wichtigen Charaktere werden vorgestellt und viele interessante Fragen aufgeworfen. Als Einzelfolge steht "Dämonen" (Org. "Demons") leider nicht ganz so gut da, weil sie einfach zu lange braucht, um den Zuschauer wirklich zu fesseln. Daher bekommt "Dämonen" (Org. "Demons") mit sieben von zehn Punkten eine Wertung, die leicht unter dem Staffeldurchschnitt liegt. Trotzdem kann die Episode ihre Aufgabe als Einleitung eines Mehrteilers ingesamt erfüllen. Ich bin schon auf die Fortsetzung gespannt…

Fehler

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Veröffentlicht unter Guide Enterprise | Kommentare deaktiviert für 4.20 – Dämonen
Demons

4.21 – Terra Prime
Terra Prime

ent4x21Während auf der Erde die ersten Schritte Richtung Föderationsgründung gemacht werden, müssen Captain Archer und seine Crew John Paxton stoppen. Der schwerbewaffnete, radikale Isolationsitenführer droht, das Sternenflottenkommando zu vernichten, sollten nicht alle Außerirdischen die Erde umgehend verlassen.

Fakten

  • Erstausstrahlung USA: 13.05.2005 (UPN)
  • Erstausstrahlung BRD: 02.07.2006 (SAT.1)
  • Produktionsnummer: 097
  • Story: Judith & Garfield Reeves-Stevens & Andre Bormanis
  • Drehbuch: Judith & Garfield Reeves-Stevens & Manny Coto
  • Musik:
  • Regie: Marvin Rush  
  • Missionsdatum: 22. Januar 2155

Hauptdarsteller

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Gastdarsteller

Wissenswertes

  • Die Dreharbeiten begannen am Dienstag, dem 15. Februar nachmittags und endeten gegen Mittag am Freitag, dem 25. Februar 2005. (05.03.2005)
  • Am letzten Drehtag demonstrierten Enterprise-Fans mit der "Save Enterprise"-Kampgane vor dem Haupttor der Paramount-Studios (27.02.2005)
  • Die offizielle Seite bietet zur Folge einen Audiokommentar (sog. "Podcast") des Autorenpaars Judith und Garfield Reeves-Stevens zum freien Download an.

Weitere Auftritte der Gastdarsteller

Peter Weller
ENT 4×20 "Dämonen" – John Frederick Paxton
Harry Groener
TNG 3×20 "Der Telepath" – Tam Elbrun
VOY 3×07 "Das Ritual" – Magistrat
ENT 4×20 "Dämonen" – Nathan Samuels
Johanna Watts
ENT 4×20 "Dämonen" – Gannet Brooks
Peter Mensah
ENT 4×20 "Dämonen" – Greaves
Adam Clark
ENT 4×20 "Dämonen" – Josiah
Derek Magyar
ENT 4×15 "Die Heimsuchung" – Kelby
ENT 4×17 "Die Verbindung" – Kelby
ENT 4×19 "Die dunkle Seite des Spiegels, Teil 2" – Kelby
Joel Swetow
TNG 7×21 "Ritus des Aufsteigens" – Yog
DS9 1×01/1×02 "Der Abgesandte" – Gul Jasad

Zusammenfassung

Hoshi versucht erfolglos, Paxtons Durchsage zu blockieren. Terra Prime sendet auf allen Frequenzen. Der Orpheus-Komplex hat seinen Warpreaktor an die Verteron Phalanx gekoppelt. Die Zerstörung der Station würde auch die Utopia-Kolonien verwüsten. Hoshi will Funkkontakt zur Erde herstellen, doch auch dies ist wegen Paxtons Nachricht nicht möglich. Terra Prime zeigt in diesem Moment "die größte Bedrohung für die Menschheit": das Baby von Trip und T'Pol.

Auch im Konferenzsaal auf der Erde wird Paxtons Durchsage von den Delegierten verfolgt. Der Terra Prime-Führer stellt das Hybrid-Baby als "grausige Zukunft" einer interplanetaren Allianz dar. Samuels ist außer sich, kann aber ebenfalls nichts gegen die Durchsage unternehmen. Paxton kündigt unter dessen an, in den kommenden 24 Stunden allen Außerirdischen freien Abzug von der Erde zu gewähren. Sollte sich danach noch ein Nichtmensch im Sonnensystem befinden, wird er die Verteron Phalanx auf die Gebäude des Sternenflottenkommandos richten. Dann endet die Nachricht. Paxton lässt seine Waffe auf die NX-01 richten und feuert einen Warnschuss ab. Archer befiehlt einen Kurs zur Erde. Dort sind die außeriridschen Botschafter aufgebracht. Vor allen Botschaften haben sich Demonstranten versammelt. Soval ist wegen Paxtons großem Rückhalt in der Bevölkerung besorgt.

Minister Samuels begibt sich auf die Enterprise. Die Erdenregierung hat beschlossen, dass Paxton aufgehalten werden muss. Die Enterprise soll den Orpheus-Komplex vernichten. Archer hält dies für keine gute Idee. Abgesehen von den Geiseln T'Pol und Trip würden noch unzählige Kolonisten sterben. Samuels ist sich dessen bewusst. Schlimmer sogar, wurden einige Kometen zum Terraforming auf Kurs gen Mars gelenkt. Ohne die Verteron Phalanx könnten sie nicht auf die Polkappen gelenkt werden und wären unberechenbar. Archer hat eine bessere Idee: Er will mit einem kleinen Team in die Orpheus-Station eindringen und Paxton ausschalten.

Auf dem Mars dürfen Trip und T'Pol ihre Tochter endlich sehen. Die Vulkanierin möchte wissen, wie Terra Prime an ihr genetisches Material gelangen konnte, um das Baby zu klonen. Paxton verrät, dass er an Bord der Enterprise einen Mitarbeiter hat. Nachdem Trip seine Tochter gesehen hat, soll er nun die Zielsysteme der Phalanx einstellen. Erst als Greaves T'Pols Leben bedroht, erklärt sich der Ingenieur bereit. Im Hafen von San Francisco trifft sich Reed ein weiteres Mal mit Harris, um zu erfahren, wie man unbemerkt zur Verteron Phalanx vordringen kann. Der Sektion 31-Chef erklärt, dass das Sensorengitter des Mars wegen des laufenden Terraformings eine Lücke hat. Reeds Team kann sich bis zu einer Höhe von 10 Metern unbemerkt bewegen, sofern es unerkannt die Oberfläche erreicht. Harris bietet Reed wieder ein Anstellung bei Sektion 31 an. Dieser lehnt aber ab. Er will mit seinem früheren Vorgesetzten nichts mehr zu tun haben und verabschiedet sich.

Paxton besucht T'Pol in ihrer Zelle. Er versucht sie von der Gefahr zu überzeugen, die das Hybrid-Baby birgt: Sollten sich die verschiedenen Spezies tatsächlich vermischen, gäbe es irgendwann wohl keine echten Menschen oder Vulkanier mehr. T'Pol sieht in ihrer Tochter aber den Beweis, dass die beiden Spezies mehr gemeinsam haben, als vermutet. Außerdem ist Veränderung des Genoms ein natürlicher Vorgang – Evolution. Für Paxton endet die Diskussion damit. Als er geht, kann T'Pol heimlich einen medizinischen Scan von ihm machen. Die Enterprise macht sich wieder auf den Weg zum Mars. Im Sensorschatten eines Kometen, der die Polkappen des Mars in Kürze erreichen wird, will Archer den Planeten unbemerkt erreichen.

Gannet will dringend mit Travis sprechen. Widerwillig kommt Mayweather an ihre Zelle. Sie offenbart ihm, dass sie für den Geheimdienst der Sternenflotte arbeitet und einen Terra Prime-Spion an Bord des Schiffes entlarven sollte. Travis soll dies für sich behalten, um den Spion nicht zu warnen. Gannet fürchtet, dass Paxton bereits weiß, dass sich die NX-01 auf dem Weg zu ihm befindet. Sie ist um Travis besorgt. Der erklärt, er werde sich nicht nochmal manipulieren lassen, und geht in den Hangar. Dort warten Archer, Reed und Phlox bereits auf ihn. Der Captain gibt Hoshi letzte Anweisungen. Sie erhält das Kommando und soll den Orpheus-Komplex zerstören, falls sein Plan scheitert.

Unterdessen arbeitet Trip an den Zielerfassungssystemen des Orpheus-Komplexes. Dabei unterhält er sich mit Greaves über die Vulkanier. Der Wachmann vertritt eine sehr xenophobische Haltung, hat aber vor T'Pol noch nie einen Vulkanier getroffen. Als er sich auch über Trips Tochter auslässt, wird es dem Ingenieur zu bunt. Er verpasst Greaves einen Kinnhacken und hat dadurch kurz die Möglichkeit, unbemerkt die Zielerfassung zu sabotieren. In einiger Entfernung vom Planeten startet Fähre 1 mit Archers Team an Bord von der Enterprise. Im Schweif des Kometen steuert Mayweather die Oberfläche an. Reed ist von dem sehr unruhigen Flug nicht sehr begeistert. Zum Glück ist Phlox dabei.

Natürlich bleibt Paxton Trips Sabotageversuch nicht verborgen. Der Ingenieur soll sich wieder an die Arbeit machen. Als Trip sich weigert, weist Paxton darauf hin, dass er in zwei Stunden einen Strahl auf das Sternenflottenkommando abfeuern wird. Ohne die Zielsysteme, wird dieser Strahl auch halb San Francisco verwüsten. Trip weigert sich trotzdem. Paxton lässt ihn in eine Einzelzelle sperren. Allerdings hat er nicht mit Tuckers Kreativität gerechnet. In bester MacGyver-Manier öffnet Trip heimlich die Zellentür. In ihrer Zelle scannt T'Pol ihre Tochter und stellt Beunruhigendes fest. Derweil hat die Fähre die Oberfläche fast erreicht. Plötzlich fällt der Antrieb aus, während gleichzeitig auch die Steuerung nicht mehr reagiert. Die Fähre gerät außer Kontrolle. Mayweather wechselt zur manuellen Steuerung und kann Schlimmeres verhindern. Kurz darauf landet er die Fähre in sicherer Entfernung vom Orpheus-Komplex. Das Team muss den restlichen Weg zu Fuß gehen.

T'Pol lässt sich zu Paxton bringen. Unter vier Augen verlangt sie, dass ihre Tochter umgehend in ein Krankenhaus gebracht wird. Andernfalls will sie Paxtons Geheimnis verraten. Der Terra Prime-Anführer leidet an einer Krankheit und wird offensichtlich – immerhin lebt er noch – mit einer außerirdischen Gen-Therapie behandelt. Der Fanatiker sieht kein großes Problem darin, dass er nur dank der Nicht-Menschen, die er von der Erde verjagen will, noch lebt. Paxton vermutet, das Baby sei krank, weil sich menschliche und vulkanische Hälfte bekämpfen. Dann lässt er T'Pol in ihre Zelle zurückbringen.

Während Archers Team den Orpheus-Komplex fast erreicht hat, betritt Minister Samuels die Brücke der NX-01. Paxtons Ultimatum ist abgelaufen. Der Minister will die Verteron Phalanx vernichten. Hoshi weigert sich. Die Waffe benötigt zwei Minuten, um sich aufzuladen, genügend Zeit für Hoshi, um zu reagieren. Samuels ist dieses Risiko zu groß. Leider lässt die junge Offizierin ihm keine Wahl. Auf der Marsoberfläche dringt Archers Team endlich in die Terra Prime-Basis ein und trifft kurz darauf Trip. Sie machen sich auf zum Kontrollraum. Dort unterhält sich Paxton mit Greaves. Die Vulkanier haben die Erde nicht verlassen. Also lässt Paxton die Verteron Phalanx aufladen. Nun muss Hoshi handeln. Sie befiehlt Angriffskurs, zögert aber noch mit dem Feuerbefehl. In diesem Moment stürmt Archers Team den Kontrollraum von Terra Prime. Hoshi erhält endlich Entwarnung.

Archer weist Trip an, die Ladesequenz der Phalanx zu stoppen. Plötzlich zieht Greaves eine Waffe und betäubt Trip. Im folgenden Schusswechsel gehen er und Reed ebenfalls zu Boden. Paxton verschanzt sich hinter einer Konsole. Als ein Querschläger ein Außenfenster beschädigt, weist Archer Travis und Phlox an, Malcolm in Sicherheit zu bringen. Er selbst setzt Trip seine Sauerstoffmaske auf. Dann gelingt es dem Captain, die Feuersequenz abzubrechen. Er glaubt, Paxton nun endlich unter Kontrolle zu haben, doch dann zerbricht das Außenfenster und wirft Archer zu Boden. Paxton kann sich schneller aufrappeln und setzt den Ladevorgang wieder in Gang. Während die beiden Männer mit dem schwindenden Sauerstoffgehalt kämpfen, versucht Archer verzweifelt, die Waffe zu stoppen. Schließlich feuert die Phalanx tatsächlich einen Energiestrahl ab. Unerwartet trifft dieser aber das Meer neben der Golden Gate Bridge. Trip ist wieder wach und hat die Zieleinstellungen geändert. T'Pol hat unterdessen nicht so viel Glück. Ihr Baby liegt im Sterben.

Mit Paxton im Gewahrsam kehrt die NX-01 zur Erde zurück. Das Baby – T'Pol und Trip geben ihm den Namen Elizabeth – befindet sich auf der Krankenstation. Phlox muss den Eltern schweren Herzens mitteilen, dass Elizabeths Zustand genetisch bedingt ist. Vulkanische und menschliche DNS sind nicht kompatibel. Der Doktor kann Trip und T'Pol keine großen Hoffnungen machen. Derweil untersuchen Mayweather und Reed im Hangar die ziehmlich ramponierte Fähre 1. Travis kann sich die Fehlfunktion beim Anflug auf den Mars nicht erklären. Er entdeckt, dass die Fähre sabotiert wurde. Die beiden gehen zu Commander Kelby, der für die Fährenwartung verantwortlich war. Dieser erklärt, dass Ensign Masaro die Wartungen durchführte. Archer wird umgehend über den Spion informiert. Als der Captain zum Turbolift eilt, steht Masaro plötzlich vor ihm mit einer Phasenpistole in der Hand. Zitternd entschuldigt sich der Ensign für seine Taten und richtet die Waffe gegen sich selbst.

T'Pol und Trip weichen nicht von der Seite ihres sterbenden Kindes. Es schmerzt Phlox, dass er nicht mehr für sie tun kann. Gegenüber Archer gibt er zu, dass die Besatzung der Enterprise für ihn eine zweite Familie geworden ist. Am nächsten Tag versammelt Samuels die außerirdischen Delegierten ein weiteres Mal, obwohl die Konferenz schon so gut wie gescheitert ist. Archer erhält die Gelegenheit, sich an die außerirdischen Botschafter zu wenden. Er hält eine bewegende Rede, in der er darauf hinweist, dass die interessantesten Entdeckungen nicht in den Weiten des Alls, sondern im gemeinsamen Miteinander der verschiedenen Spezies zu finden sind. Archer erntet von den Delegierten begeisterten Applaus. Während die Konferenz nun doch fortgeführt wird und auf Ergebnisse historischen Ausmaßes hoffen lässt, holt Mayweather Gannet aus ihrer Zelle. Diese bittet ihn, ihr noch eine Chance zu geben. Travis reagiert zögernd. Als seine Freundin aber ängstlich vor dem Transporter steht, beschließt er, sie mit einer Fähre zur Erde zu fliegen.

Trauernd besucht Trip T'Pol in ihrem Quartier. Die Delegierten der Konferenz möchten an Elizabeths Beerdigung teilnehmen. Außerdem hat er mit Phlox gesprochen. Offensichtlich hat Terra Prime beim Klonen des Babys geschlampt. Vulkanische und menschliche DNS sind doch kompatibel. Menschen und Vulkanier können gemeinsam Kinder haben. Ein kleiner Trost für das vom Schicksal gebeutelte Paar.

Analyse

WOW. Im ersten Moment fiel mir zu dieser Folge wirklich nicht mehr ein. Wow… "Terra Prime" (Org. "Terra Prime") stellt zwei Dinge glasklar: Enterprise endet auf dem absoluten Höhepunkt der Serie, auf einem Niveau, das wir bei Star Trek schon seit Jahren nicht mehr genießen durften. Und Enterprise ist ohne Zweifel und mit absoluter Sicherheit ein Teil des Star Trek-Universum. Nach dieser Folge dürfte daran kein Zweifel mehr bestehen.

Die Story von "Terra Prime" (Org. "Terra Prime") ist deutlich fesselnder, als noch im ersten Teil "Dämonen" (Org. "Demons"). Nachdem die Vorarbeit bereits dort geleistet wurde, steigen wir hier mitten im Geschehen ein. Danach entwickelt sich die Folge spannend, spektakulär und gut nachvollziehbar weiter. Der Einsatz des Kometen bespielsweise ist eine kreative Lösungsmöglichkeit, welche die Story ohne großes Technobabble weiterbringt und ein paar schöne Effektszenen möglich macht. Außerdem ist die Aktion so gelungen unerwartet, wie wir es im vergangen Jahr schon manchmal gesehen haben. Viel wichtiger allerdings ist, dass sich die Folge zu den Wurzeln des Star Trek-Universums begibt. Zum einen geschieht dies inhaltlich, wir sehen praktisch die Gründungskonferenz der Föderation, zum anderen aber auch thematisch, da sich die Folge um die Grundwerte von Star Trek dreht: Toleranz gegenüber Andersartigen, ein friedliches Miteinander und die gemeinsame Überwindung der eigenen Ängste vor dem Unbekannten.

Doch auch das ist längst noch nicht alles. Wie schon so oft in dieser Staffel, dürfen auch in "Terra Prime" (Org. "Terra Prime") alle Mitglieder des Hauptcasts ihren Teil zur Story beitragen. Bisher war es aber auch in diesen Fällen fast immer so, dass zwar alle dabei waren, ein Teil der Charaktere aber trotzdem im Hintergrund blieb. In "Terra Prime" (Org. "Terra Prime") sieht das aber anders aus. Hier gibt es keine Nebendarsteller im Maincast. Wirklich jeder Charakter bekommt seinen Moment. Da haben wir Reed, der nocheinmal mit seiner Sektion 31-Vergangenheit konfrontiert wird, Hoshi muss sich im Kommandantensessel beweisen, Phlox kümmert sich um seine neu gewonnene Familie, Travis Storyline aus "Terra Prime" (Org. "Terra Prime") wird fortgeführt und er darf nocheinmal zeigen, wie man eine Fähre richtig steuert, Archer hält eine bewegende Rede vor den Delegierten der interplanetaren Konferenz und Trip und T'Pol bekommen wegen ihres Babys natürlich die größte Aufmerksamkeit. In dieser Achterbahnfahrt der Gefühle, die von köstlichem Humor (Stichwort "Kotztüte") bis zu hochkarätigem Drama reicht, sind Tucker und T'Pol hauptsächlich für letzteres verantwortlich. Hätte mir zu Beginn der dritten Staffel jemand prophezeit, wo diese sinnfreien Neuropressureinlagen irgendwann enden würden, ich hätte ihn zum nächsten Psychiater geschickt. Allerdings hat das Autorenteam tatsächlich noch die Kurve gekriegt. Das Ergebnis ist wohl einer der bewegendsten Momente in ganz Star Trek. Sanftere Gemüter sollten sich für das Ende der Folge wohl besser ein paar Taschentücher bereit halten.

Nicht nur die Hauptdarsteller können überzeugen, auch der Auftritt der Gastcharaktere ist gelungen. Ich habe schon Kommentare zu diesem Zweiteiler gelesen, wo die Geschichte mit einem James Bond-Abenteuer verglichen wird. Für micht trifft dies vor allem in einem Punkt zu: John Paxton hat an seiner Art doch etwas von einem typischen 007-Gegenspieler. Seine ruhige, überlegte Art und die Überzeugung, mit welcher er seine Weltanschaung vertritt (insbesondere im Bezug auf seine eigene Bestimmung und Colonel Green) lassen den Fanatiker richtig gefährlich wirken. Peter Wellers überzeugende Darstellung tut ihr Übriges, um den Bösewicht glaubhaft zum Leben zu erwecken. Nun gut, Minister Samuels war nun entgegen meiner Befürchtungen doch einer von den Guten. Das kommt eben dabei raus, wenn immer wieder die gleichen Schauspieler in verschiedenen Serien gastieren. Ich habe daher auch vergeblich drauf gewartet, dass der andorianische Botschafter die Erde in "Utopia" verwandeln will. "Terra Prime" (Org. "Terra Prime") markiert auch einen weiteren Auftritt des Sektion 31-Chefs Harris. Allerdings war ich hier, wie bereits in "Dämonen" (Org. "Demons"), etwas enttäuscht, hatte ich doch gehofft, dass er Reed nicht so leicht davonkommen lässt. Zuerst wurde groß darauf hingewiesen, dass Malcolm der Sektion nun etwas schuldig ist, und dann verabschieden sie sich mit einem freundlichen Händedruck. Es war wohl mehr als deutlich, dass Reeds Wunsch, Harris nie wieder zu treffen, nicht in Erfüllung gehen würde. Wenn ich nur daran denke, was man allein aus dieser Story in drei Jahren noch hätte machen können… Zu guter Letzt reihte sich auch noch Commander Kelby zu den Gastcharakteren ein. Er darf sein Image endlich etwas aufpolieren, nachdem er in "Bound" (Org. "Bound") ja fast das Schiff an die Orioner ausgeliefert hätte. Ich fand es gelungen, dass der junge Ingenieur zur Abwechslung mal etwas richtig machte und sich nicht als die unfähige, unsympathische Nummer 2 hinter Trip verabschieden muss, als welche er in "Leid" (Org. "Affliction") vorgestellt wurde. Für kurze Zeit wollte man wohl den Eindruck erwecken, Kelby sei der Spion. Glücklicherweise war dem aber nicht so, wobei ich mit dieser "Ensign Noname"-Lösung auch nicht ganz gücklich bin. Das ist aber problemlos zu verschmerzen und schadet der Folge nicht.

Positiv:

  • gelungene, spannende Story
  • mitreißendes Drama
  • alle Hauptcharaktere bekommen ausreichend Raum zur Entfaltung
  • Folge dreht sich um Grundwerte von Star Trek
  • wir sehen die allerersten Anfänge der Föderation
  • die Gastcharaktere

Negativ:

  • noch eine Folge, dann endet die Serie

Wertung

Ich denke mal, die obige Anaylse lässt keinen Zweifel daran, dass "Terra Prime" (Org. "Terra Prime") nicht weniger als zehn von zehn Punkten verdient. Wir erleben Star Trek in Reinform, gepaart mit TV-Unterhaltung vom Feinsten. Mehr kann man kaum noch verlangen. In mancher Hinsicht hat man bei der Folge auch das Gefühl, bereits ein Finale zu sehen und rein qualitativ, hätte Enterprise hier sogar enden können. Nun liegt die Messlatte für das richtige Finale entsprechend hoch und ich bin schon mehr als gespannt darauf…

Fehler

  • Momentan sind keine Fehler bekannt.
Veröffentlicht unter Guide Enterprise | Kommentare deaktiviert für 4.21 – Terra Prime
Terra Prime

4.22 – Dies sind die Abenteuer
These Are The Voyages …

ent4x22Sechs Jahre in der Zukunft kehren Archer und seine Crew zur Erde zurück, um die Enterprise außer Dienst zustellen und die Charta der neu gegründeten Föderation der Vereinten Planeten zu unterzeichnen.

Fakten

  • Erstausstrahlung USA: 13.05.2005 (UPN)
  • Erstausstrahlung BRD: 09.07.2006 (SAT1)
  • Produktionsnummer: 098
  • Story:
  • Drehbuch: Rick Berman & Brannon Braga
  • Musik:
  • Regie: Allan Kroeker  
  • Missionsdatum: 2161 / Sternzeit 47457.1

Hauptdarsteller

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Gastdarsteller

Wissenswertes

  • Laut Gerüchten soll die ganze Reise der Enterprise NX-01 nichts anderes als eine holographische Simulation sein, welche von Commander Riker und Counselor Troi an Bord der Enterprise-D beobachtet wird. (03.03.2005)
  • Am Ende der Episode soll Trip Tucker sterben, und somit soll jede Chance auf eine Wiederkehr der Serie zerstört werden (03.03.2005)
  • Der NASA-Astronaut Mike Fincke spielte in einer Szene einen NX-01 Ingenieur. Zusammen mit dem russischen Kosmonauten Gennady Padalka machte er Schlagzeilen bei StarTrek.com, als er nach seiner Rückkehr von seiner sechs monatigen Mission auf der Internationalen Raumstation den "Starfleet Award" bekam. Während seines Aufenthaltes im Orbit, hatte Fincke die Gelegenheit mit Scott Bakula mittels einer sehr langen Telefonverbindung zu sprechen. Nun konnte er persönlich mit ihm reden. (12.03.2005)
  • Die Szenen im 24. Jahrhundert spielen zum Zeitpunkt der Folge "Das Pegasus-Projekt" (Org. "The Pegasus") aus der 7. TNG-Staffel.

Zusammenfassung

Wir schreiben das Jahr 2161. Die Enterprise ist unterwegs zur Erde. Dort soll die Gründungscharta der Föderation unterzeichnet (unter anderem von Captain Archer) und die NX-01 außer Dienst gestellt werden. Die Offiziere des Schiffes machen sich Gedanken über ihre Zukunftspläne, während Archer an einer Rede für die Gründungszeremonie schreibt. All dies wird von Commander Riker beobachtet. Als man ihn zur Brücke ruft, unterbricht er das Holodeckprogramm.

Sternzeit 47457.1: Nach der Ankunf von Admiral Pressman an Bord des Schiffes findet Riker sich in einer moralischen Zwicklage wieder. Troi rät ihm, in einer historischen Simulation Antworten zu suchen. Im Zehn Vorne besprechen sie Rikers Fortschritte. Er glaubt nicht sonderlich, dass ihm die Simulation helfen könnte. Troi möchte aber, dass er noch etwas weiter macht. Außerdem soll er in der Küche der NX-01 vorbeischauen. Der Koch war für die damalige Crew immer eine Art Ersatz-Counselor.

Die Enterprise trifft unerwartet auf Shran, den man seit drei Jahren für tot hielt. Er erklärt, dass er mit Jhamel eine Familie gründete, nach seinem Austritt aus der Imperialen Garde aber die falschen Freunde machte. Diese haben nun seine Tochter entführt. Archer, der immernoch in seiner Schuld steht, soll ihm aus der Patsche helfen. Es bleiben noch drei Tage bis zur Zeremonie auf der Erde, genügend Zeit für Shrans Plan. Der Andorianer kommt an Bord und unterhält sich mit Archer. Er erklärt, dass er als Zivilist in üble Kreis geriet. Diese Leute dachten, er habe ihnen einen riesigen Edelstein gestohlen, weshalb er seinen Tod vortäuschte. Leider fanden ihn seine "Freunde" wieder und entführten seine Tochter Talla, um sie gegen den Edelstein zu tauschen. Shran besitzt das Objekt der Begierde aber nicht. Immerhin konnte er herausfinden, dass Talla auf Rigel 10 festgehalten wird. Nun benötigt der Andorianer Unterstützung.

Archer bespricht die Lage mit T'Pol. Diese will auf Kurs zur Erde bleiben. Immerhin ist Shran ein Krimineller. Archer hat etwas mehr Verständnis. Er will seinem alten Freund helfen. Auf dem Weg nach draußen schickt Archer T'Pol in die Küche. Der Koch will für alle ein Abschiedsessen kochen und erkundigt sich daher nach den persönlichen Lieblingsgerichten. T'Pol besucht den von Riker verkörperten Koch. Dieser verwickelt sie in ein privates Gespräch. Als er sich nach ihren Gefühlen für Trip erkundigt, blockt T'Pol ab. Ihre Beziehung endete vor immerhin schon sechs Jahren. Also erkundigt sich Riker nach ihrer Meinung zu Archers Entscheidung, Shran zu helfen. T'Pol erklärt, dass sie es früher gewohnt war, Befehle zu befolgen. Von den Menschen hat sie aber gelernt, dass man hin und wieder auch seinem Instinkt vertrauen sollte und dieser schlägt Alarm.

Im Konferenzraum geht Riker die Besatzungsliste der USS Pegasus durch. Troi kommt hinzu. Sie fragt ihn nach seinen Gefühlen über die unerwartete Entdeckung der Pegasus. Für Riker macht dies keinen großen Unterschied. Er hat vor Jahren 71 Kollegen verloren, viele davon waren Freunde. Troi vermutet, dass ihrem Freund noch etwas anderes an der Entdeckung des Schiffes zu schaffen macht. Der Commander will das Thema wechseln. Also erkundigt sich Troi nach seinen Erfahrungen auf dem Holodeck. Er erzählt von seinem Gespräch mit T'Pol. Troi empfiehlt ihm, auch mit Cmdr. Tucker zu sprechen. Riker lädt sie auf eine Tour durch die NX-01 ein. Deanna lässt sich überreden. Kurz darauf besichtigen die beiden das erste terrane Warp-5-Schiff. Im Maschienenraum unterhalten sich Reed und Tucker. Malcolm hat Sicherheitsbedenken wegen Shrans Bitte. Trip ist sich aber sicher, dass Archer die Gründungszeremonie nicht sausen lassen wird. Deanna beobachtet das Gespräch und bedauert Trip, der seinem baldigen Tod so ahnungslos entgegen lief.

Einige Zeit später muss Deanna das Holodeck verlassen. Riker lässt das Programm alleine weiterlaufen und springt zum Zeitpunkt, als die Enterprise Rigel 10 erreicht. Das Landeteam geht zum Turbolift und Trip spricht den Captain an. Er findet, dass Archer an Bord bleiben sollte. Immerhin werde er in Kürze für einen historischen Moment benötigt. Archer lässt sich aber nicht aufhalten. Mit zwei Fähren begibt sich das Landeteam zur Oberfläche, Riker ist als MACO-Soldat dabei. Unterwegs unterhalten sich T'Pol und Trip. Die Vulkanierin macht sich Gedanken über die Zukunft und fürchtet, Trip nicht wiederzusehen, da sie getrennte Wege gehen werden. Dieser versichert ihr aber, dass sie unter Garantie in Kontakt bleiben werden. T'Pol gesteht, dass sie Trip vermissen wird.

Die Fähren landen auf Rigel 10. Shran und T'Pol gehen zum Treffpunkt mit den Entführern. Talla ist unversehrt. Im Tausch gegen sie übergibt der Andorianer den Edelstein, der in Wahrheit ein auf der Enterprise fabriziertes Dublikat ist. Talla wird frei gelassen und darf mit T'Pol gehen. Shran muss bleiben, bis die Echtheit des Steins bestätigt wurde. Auf einem darüber gelegenen Gerüst sehen die wartenden Menschen endlich ihre Chance gekommen. Trip aktiviert den "Edelstein", der sich als Blendgranate entpuppt. Shran kann fliehen. Die Menschen haben nun freie Schussbahn und nehmen die Außerirdischen ins Kreuzfeuer. Kurz darauf kehren die beiden Fähren sicher auf die Enterprise zurück. Auch wenn die Schiffe der Entführer deutlich langsamer als Shrans Raumschiff sind, besteht Archer darauf, seinen Freund mit der noch schnelleren Enterprise nach Hause zu bringen.

Die Enterprise-D erreicht das Asteroidenfeld. Riker kommt zu Trois Quartier für ein Gespräch. Er offenbart ihr, dass an Bord der Pegasus eine Tarnvorrichtung getestet und damit der Vertrag von Algeron gebrochen wurde. Riker weiß, dass dies falsch war. Nun ist er hin und her gerissen, ob er Picard all dies erzählen oder sich an seine Schweigepflicht halten soll. Deanna kann ihm die Entscheidung nicht abnehmen. Daher geht der Commander wieder aufs Holodeck. In der Rolle des Kochs führt er mit Reed, Hoshi, Travis und Phlox persönliche Gespräche über ihr Verhältnis zu Tucker. Leider bringen diese Will nicht übermäßig weiter.

Trip und Archer trinken in der Offiziersmesse gemeinsam eine ganz besondere Flasche Wiskey. Der Captain hat seine Rede für die Gründungszeremonie immernoch nicht geschrieben. Plötzlich geht ein Ruck durch das Schiff. T'Pol meldet Eindringlinge an Bord. Archer und Tucker eilen gen Brücke, laufen in einem Korridor aber den außerirdischen Entführeren in die Arme. Diese wollen Shran. Der Captain versucht, sie hinzuhalten. Trip hat große Angst um seinen Freund, weshalb er verspricht, die Außerirdischen zu Shran zu bringen, sofern sie Archer in Ruhe lassen. Daraufhin wird der Captain bewusstlos geschlagen. Trip führt die Eindringlinge zu einer Wartungsnische und erklärt, er würde eine Kommverbindung zu Shran herstellen. In Wirklichkeit entzündet der Ingenieur aber eine Plasmaleitung. Archer kommt Sekunden später zu sich, kann aber nur noch seinen sterbenden Freund aus den brennenden Trümmern ziehen. Trip wird sofort auf die Krankenstation gebracht, doch Phlox kann nicht mehr viel für ihn tun.

T'Pol packt in Trips Quartier die persönlichen Sachen des Ingenieurs weg. Archer kommt hinzu. Er hat mit Tuckers Eltern gesprochen. Sie werden trotz des Tods ihres Sohnes zur Gründungszeremonie kommen. T'Pol plant, sie kennen zu lernen. Die Vulkanierin ist, genau wie Archer, niedergeschlagen. Die beiden trösten sich gegenseitig. Riker dreht den Zeitindex des Programms einige Stunden zurück zum Besuch von Trip beim Koch. Die beiden unterhalten sich über Archer. Trip erklärt, dass er nicht viele Menschen kennt, denen er so traut wie Jonathan Archer. Der Captain sei einer der Menschen, von denen er sich sicher sei, dass sie immer zu einem halten, egal was passiert. Auch Riker kennt so einen Captain…

Endlich ist der große Tag gekommen. Malcolm, Hoshi und Travis nehmen ihre Plätze in einer Loge des gigantischen Versammlungssaales ein. Beobachtet von Deanna Troi, unterhalten sich die drei über ihre Zukunftspläne. Derweil befinden sich Archer, T'Pol und Phlox hinter der Bühne. Der Captain geht seine Rede ein letztes Mal durch. Phlox hat sich die Gästeliste der Veranstaltung angesehen und prophezeit aufgrund der vielen außerirdischen Repräsentanten, dass die Föderation womöglich in naher Zukunft noch wachsen könnte. Dann begibt auch er sich auf seinen Platz im Publikum. Archer rät T'Pol, das gleich zu tun, doch die Vulkanierin möchte lieber im Hinterzimmer bleiben. Jonathan verabschiedet sich mit einer herzlichen Umarmung und geht dann nach draußen, um seine Rede zu halten.

Riker geht zu Troi. Er hat sich entschieden, Captain Picard alles zu erzählen. Da er endlich eine Entscheidung getroffen hat, beenden die beiden das Holodeck-Programm und gehen.

Analyse

Nun ist es traurige Realität. Enterprise ist vorbei, die letzte Folge gelaufen. Ich schreibe dabei aber bewusst "letzte Folge". Erwartet hatte ich bei "Dies sind die Abenteuer" (Org. "These are the Voyages…") ein bewegendes Finale, das uns nocheinmal wunderschön die guten Seiten dieser Prequel-Serie vor Augen führt und ihr mit der Gründung der Föderation einen würdigen Abschluss verleiht. Gesehen hab ich leider eine Folge, welche die Bezeichnung "Finale" bei Weitem nicht verdient und sich stellenweise eher wie ein Schlag ins Gesicht eines jeden Fans anfühlt.

Eigentlich halte ich nicht viel von den ständigen verbalen Angriffen vieler Fans auf Rick Berman und Brannon Braga. Sie haben in der Vergangenheit viel für Star Trek geleistet und ohne sie wäre das Franchise wohl nicht so erfolgreich gewesen. Weiterhin ist mir durchaus klar, dass eine Folge nicht nur von demjenigen geschrieben wird, dessen Name im Abspann steht, sondern ein Drehbuch eher das Ergebnis einer Gruppenarbeit ist. Tatsache ist aber, dass Berman und Braga als Drehbuchverfasser aufgeführt sind und damit auch eine gewisse Verantwortung für den Inhalt der Folge auf sich nehmen. Außerdem muss man die Folge nur anschauen, um zu merken, dass die Hauptverantwortlichen für die überagenden Folgen der vierten Staffel wohl nur sehr wenig zu "Dies sind die Abenteuer" (Org. "These are the Voyages…") beigetragen haben. Mit dieser Folge haben Berman und Braga sehr deutlich bewiesen, dass sie als Autoren die veränderten Ansprüche der Gegenwart nicht mehr erfüllen können. Sollten die Beiden bei einer sechsten Serie mitarbeiten wollen, hoffe ich, dass sie dies so konstruktiv wie in der bisherigen vierten Enterprise-Staffel tun, aber nicht als Hauptautoren.

Nun aber genug auf das Produzenten-Duo geschimpft, kommen wir zur eigentlichen Analyse: Grundsätzlich hätte ich das Konzept, im Finale einen Rückblick von TNG-Charakteren auf die "historische" NX-01 zu zeigen, sogar sehr begrüßt. Man hätte einiges daraus machen können. In "Dies sind die Abenteuer" (Org. "These are the Voyages…") bleibt von diesem Potential aber der größte Teil ungenutzt. Hardcore-TNG-Fans (zu denen ich mich selbst allerdings nicht zähle) werden sich über den Auftritt von Riker und Troi womöglich freuen und die Enterprise-D ist als CGI-Modell wirklich ein Augenschmauß. Allerdings war in meinen Augen schon die zeitliche Einordnung der Geschehnisse ein großer Fehler. Es wirkt einfach absolut unglaubwürdig, dass dies alles während der TNG-Folge "Das Pegasus-Projekt" (Org. "The Pegasus") spielen soll. Zum einen sieht man Frakes und Sirtis recht deutlich an, dass seit dem Abschluss der Next Generation bereits über ein Jahrzent vergangen ist, zum anderen passt auch die Stimmung nicht. So weit ich mich an "Das Pegasus-Projekt" (Org. "The Pegasus") erinnere, war Riker damals recht nachdenklich und rang mit seinen inneren Dämonen. Die hier gezeigt eher unbeschwerte Art des Commanders hat damit nur wenig zu tun. Den Ausschlag für seine Entscheiung, Picard aufzuklären, brachte erst eine Außenmission auf die Pegasus, wo er die Leichen seiner Freunde sah, und nicht irgendein Holo-Programm, dass sich um eine vollkommen andere Situation drehte. Diese Probleme wären mehr als vermeidbar gewesen. So wie es aussieht, trauten sich die Autoren aber wohl nicht, zeitlich an den wenig erfolgreichen zehnten Kinofilm Star Trek Nemesis anzuschließen, was kreativ gesehn sinnvoller gewesen wäre. Stattdessen versuchte man krampfhaft an die glorreichen TNG-Zeiten auf der Enterprise-D anzuschließen und scheiterte leider.

Doch wie sieht es mit dem Part auf der NX-01 aus, dem eigentlichen Mittelpunkt der Serie? Hier musste ich die große Enttäuschungen hinnehmen. Die Story von "Dies sind die Abenteuer" (Org. "These are the Voyages…") ist recht unbefriedigent und leidet unter vielen Schwächen, mit denen die Serie schon in den ersten drei Jahren lange zu kämpfen hatte. Die Charaktere werden einer nicht sonderlich ansprechenden Story, die darüber hinaus noch ziehmlich konstruiert wirkt, und ein paar Action-Einlagen geopfert. Hoshi, Reed und Travis bleiben mal wieder vollkommen blass. Sie sind zwar dabei, hätten aber genauso gut durch unbekannte Neulinge ersetzt werden können. Nichteinmal bei Riker in der Küche gewährt man den Charakteren irgendeine Form von angemessener Abschiedsszene. In der letzten Folge wollten uns Berman und Braga mit der Rückkehr von Shran beglücken, doch selbst das ging in die Hose. Das einzig Positive an seiner Biografie war die Hochzeit mit Jhamel aus "Die Aenar" (Org. "The Aenar"). Dass er aber einfach so die Imperiale Garde verlassen haben soll und sogar in kriminelle Kreise geriet, klingt so überhaupt nicht nach dem Ehrenmann Shran, den wir im Laufe der vergangenen vier Jahre kennen gelernt und liebgewonnen haben. Hier wurden sehr deutlich frühere Charakterentwicklungen ignoriert, um die Geschichte in Gang zu bringen. Leider bleibt dies nicht das einzige Beispiel.

Wer gedacht hätte, dass sich das letzte Abenteuer der Enterprise-Crew mit den Grundwerten der Föderation, ihrer Gründung oder irgendetwas Föderationsbezogenem beschäftigt, der irrt. Die NX-01 nimmt Shran auf und hilft ihm dann, seine Tochter aus den Klauen einiger fieser Aliens-of-the-Week zu befreien. Auf irgendeine nicht näher definierte Art gelangen die Bösewichter dann auf die Enterprise und das eigentliche Unheil nimmt nun seinen Lauf. Wie ihnen das so urplötzlich doch möglich war, bleibt im Dunkeln. Weiter oben hatte ich das entscheidende Stichwort ja schon erwähnt: "konstruiert" …und so geht es munter weiter: Natürlich rennen ausgerechnet Archer und Trip den Bösen in die Arme. Zu allem Überfluss scheinen die MACOs auch noch im Turbolift festzusitzen, denn ausgerechnet jetzt, wo man sie am dringendsten bräuchte, taucht zur Abwechslung keiner auf. Also opfert sich Trip und sprengt sich zusammen mit den Bösewichtern in die Luft, um seinem Captain und Freund das Leben zu retten. Ich weiß nicht, welchen Charakter Berman und Braga beim Verfassen dieser Szene, ja eigentlich dem größten Teil der Folge, im Gedächtnis hatten. Trip war es sicher nicht. Diese paranoide Art, mit der er Archer auf Teufel komm raus von allem Unheil fernhalten wollte, passte überhaupt nicht zu ihm, und noch weniger die plötzliche und vollkommen unnötige Entscheidung für ein Selbstmordkommando. Da ist er in der Vergangenheit schon schlimmeren Situationen entkommen. Die Autoren wollten Trip wohl stellvertretend für die Serie den Todesstoß geben. Die dazu führenden Umstände oder ein Sinn dahinter kümmerte sie offensichtlich eher weniger. Ähnlich verhält es sich auch mit den Auswirkungen. Die Besatzung der Enterprise scheint ja nicht sonderlich vom Tod ihres Chefingenieurs und langjährigen Freundes berührt zu sein. Es gibt eine recht kurze Szene zwischen Archer und T'Pol, in der ein wenig angedeutet wird, dass die beiden vielleicht etwas um Trip trauern. Ich hatte aber absolut nicht das Gefühl, dass irgendwem dieser Verlust ernsthaft nahe gehen würde. Wenn man schon unbedingt einen Hauptcharakter umbringen muss, dann will ich zumindest auch sehen, wie seine Freunde um ihn trauern. Die gezeigte "Ist doch gar nicht so schlimm"-"Friede, Freude, Eierkuchen"-Stimmung ist da mehr als fehl am Platz.

Trip ist aber nicht der einzige, der in "Dies sind die Abenteuer" (Org. "These are the Voyages…") grundlos und auf fast schon beleidigende Art getötet wurde. Das zweite Opfer war die Trip/T'Pol-Beziehung. Nach allem, was sich da in der vierten Staffel entwickelt hatte, mochte ich diese Storyline wirklich sehr. Dieses Mal bekam man aber irgendwie das Gefühl, dass die vierte Staffel im Bezug auf die Beziehung gar nicht stattgefunden hatte. Am Ende von "Terra Prime" (Org. "Terra Prime") war sich das Paar emotional so nah, wie nie zuvor. Die bewegende Abschlussszene jener Folge verursacht bei mir immernoch eine Gänsehaut. Als Trip T'Pol tränenüberströmt erzählt, dass Vulkanier und Menschen doch gemeinsam Kinder haben können, klang das für mich nach einer Liebeserklärung. Es klang, als wollte er mit der Vulkanierin zusammen sein und auch Kinder haben. An diesem Punkt wäre alles möglich gewesen… Und nun? Die beiden haben sich angeblich noch im gleichen Jahr wieder getrennt. Man erhält den Eindruck, dass es eher eine kleine Liebelei zwischen den beiden war, als eine ernsthafte Beziehung, die sogar ein telepathisches Band knüpfte. Der gesamte ernsthafte Aspekt ist mit einem Mal wie weggeblasen. Das war in meinen Augen einer der größten Fehler an "Dies sind die Abenteuer" (Org. "These are the Voyages…") und sicher auch einer der am wenigsten verschmerzbaren.

Diese ganzen Kritikpunkte haben den Autoren aber offenbar immernoch nicht ausgereichet. Als ob der Schaden nicht schon groß genug wäre, hat man sich entschlossen, den Fans das eigentliche Finale der Folge auch noch vorzuenthalten. Die ganze Zeit über fiebert man der Gründungsstunde der Föderation entgegen. Nachdem die Episode selbst weder sonderlich fesseln, noch überzeugen kann, hofft man als Zuschauer, zumindest mit dem Schluss entschädigt zu werden. Immer wieder gibt es Anspielungen auf eine "große Rede" Archers, die laut Troi sogar in die Analen der Geschichte eingehen wird. Als der Captain dann endlich hinaus auf die Bühne tritt und jeder wissen will, was er denn sagt, hören wir genau den Satz von Riker, den niemand hören will: "Computer, Programm beenden!" Nach allem, was man uns mit "Dies sind die Abenteuer" (Org. "These are the Voyages…") angetan hat, wurde damit der Tiefschlag perfekt. Von der Gründungsfeier sehn wir im Grunde nur das, was wir in leicht anderer Form schon in "Stunde Null" (Org. "Zero Hour") zu Gesicht bekommen haben, und das ist nicht sonderlich viel. Keine Rede von Archer, keine Rede von irgendeinem Diplomaten, keine Diplomaten, keine Charta-Unterzeichnung, nichts, das irgendwie mit der Gründung der Föderation zusammenhängt.

Nach aller Kritik muss ich der Fairness halber aber auch die (leider sehr wenigen) positiven Seiten der Folge erwähnen. Es gibt kurze Momente zwischen den Besatzungsmitgliedern, die doch für ein bisschen Finale-Stimmung sorgen. Allen voran ist mir da die Umarmung am Ende zwischen Archer und T'Pol in Erinnerung geblieben. Auch die letzten Sekunden der Folge sind wirklich wunderbar. Wir sehen einen Zusammenschnitt mit allen drei Serien-Enterprises zu dem der berühmte Einleitungssatz von Star Trek zu hören ist. Gesprochen wird er von Picard, Kirk und Archer.

Positiv:

  • Zusammenschnitt der Enterprises
  • die wenigen Momente mit Finale-Stimmung
  • CGI der Enterprise-D

Negativ:

  • der Mord an der Trip/T'Pol-Beziehung
  • Trips Tod
  • keine Trauer um Trip
  • keine angemessenen Abschiede für die Hauptcharaktere
  • Gründung der Föderation und Archers Rede werden nicht gezeigt
  • unnötige, uninteressante Action-Story, mit lahmen Alien-of-the-Week-Bösewichtern
  • TNG-Szenen passen nicht zu "Das Pegasus-Projekt"

Wertung

Als eine normale Enterprise-Folge wäre "Dies sind die Abenteuer" (Org. "These are the Voyages…") recht durchschnittlich gewesen, als Folge der vierten Staffel ist sie schon eher schwach. Als Serienfinale und letzte Folge vor einer längeren Star Trek-Pause ist die Episode aber nur noch enttäuschend. Die wenigen guten Szenen können für die Folge mit Mühe noch zwei von zehn Punkten retten. In gewisser Weise repräsentiert sie die ersten drei Staffeln der Serie ganz gut: Wir haben ein an sich gutes Konzept mit viel Potential, das aber vollkommen falsch angegangen und verhunzt wird. Dass dabei aber sogar noch all denen, die Enterprise mit viel Hingabe produziert und denen, die es treu verfolgt haben, vor den Kopf gestoßen wird, ist mehr als unnötig. Ich würde mir wünschen, dass "Dies sind die Abenteuer" (Org. "These are the Voyages…") irgendwann revidiert und die darin gezeigten Ereignisse anders dargestellt würden. Die Crew der NX-01 hätte einen würdigeren Abschied verdient…

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These Are The Voyages …

LeVar Burton ist mit Star Trek XI nicht zufrieden

LeVar Burton ist mit dem neuesten Star Trek-Film nicht komplett einverstanden, da seiner Meinung nach dem Film etwas fehlt, etwas sehr Wichtiges.

Von 1987 bis 1994 spielte LeVar Burton in "Star Trek: The Next Generation" die Rolle des Geordi LaForge, durch welche er bei den Fans des Star Trek-Franchise unvergesslich wurde. Seinen eigenen Angaben nach hat er den letzten Film des Franchise nun bereits zweimal gesehen, was aber noch lange nicht bedeutet, dass er auch zufrieden mit dem Film ist.

"Am Ende des Films war es mir wirklich wichtig was mit den einzelnen Charakteren geschehen ist, aber ich vermisse komplett Gene Roddenberry in der [Star Trek-] Interpretation von J.J. Und das ist am Ende nicht in Ordnung für mich."

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Benedict Cumberbatch als Drache Smaug

130613-Smaug

Hier seht ihr das erste Bild des Drachen (Benedict Cumberbatch), der den armen Bilbo Baggins (Martin Freeman) in "The Hobbit: The Desolution of Smaug" bedroht.

Warner Bros. hat nun den ersten Trailer zu “The Hobbit: The Desolation of Smaug” veröffentlicht, dem zweiten Teil von Peter Jacksons Hobbit-Trilogie, in welchem wir auch zum ersten Mal den Drachen Smaug richtig zu sehen bekommen.

130613-Legolas

Willkommen zurück. Orlando Bloom wiederholt seine Rolle als Legolas aus der "Herr der Ringe"-Trilogie

Smaug war im ersten Teil der Trilogie, “The Hobbit: An Unexpected Journey,” als glühendes Auge zu sehen, doch nun darf er zum ersten Mal mit "Zähnen wie Schwerter und Krallen wie Speere" den armen Bilbo bedrohen.

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Evageline Lilly spielt die Elbe Tauriel, welche von Peter Jackson aufgrund der Männerdominanz des Filmes hinzugefügt wurde.

Neu zur Besetzung ist Evangeline Lilly gekommen, der das Fantasy-Franchise nicht ganz fremd ist. Durch alle Staffeln der Serie "Lost" spielte sie die Rolle der Katherine 'Kate' Austen.

130613-Bilbo

Möglicherweise könnte Bilbo ein Kammerjäger helfen?

Allerdings ist Tauriel kein Charakter im Buch von Tolkien!

"Wann wurde das Böse denn mächtiger als wir?"

Diese Frage stellt sie ein paar Sekunden bevor sie mit Pfeil und Bogen in den Angriffsmodus schaltet.

Sechzig Jahre vor den Ereignissen in "Herr der Ringe" zeigt uns "The Hobbit" die Geschichte des gemütlichen Hobbits Bilbo, der von Gandalf (Ian McKellen) rekrutiert wird, um einer Horde von Zwerge, angeführt von Thorin (Richard Armitage), bei deren Reise zum "Einsamen Berg" beizustehen, wo die Zwerge ihr ehemaliges Zuhause zurückerobern möchten, welches von Smaug annektiert wurde.

130613-Thorin

Auch Richard Armitage kehrt als Thorin Eichenschild zurück

Im letzten Jahr sagte Peter Jackson noch kurz vorm Start von “Unexpected Journey,” er war sich nicht sicher gewesen ob er diese Trilogie überhaupt machen solle, aufgrund des gewaltigen Erfolges von "Herr der Ringe."

"Ich war ein wenig besorgt, ob ich mich nicht einfach wiederhole. Ich dachte, ein Blitz wird nur einmal an einer Stelle einschlagen."

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Bilbos Gruppe erreicht den "Einsamen Berg," wo sich Smaug niedergelassen hat.

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Auch Ian McKellen ist wieder dabei.

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Luke Evans kommt im zweiten Teil als Bard dazu, einer der Hauptcharaktere in Tolkiens Roman.

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Auch der Goblin Azog macht sich wieder auf Zwergenjagd.

Jetzt aber genug hier geschrieben, ich denke ihr wollt den Trailer sehen.

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R’ha kommt ins Kino

Der Science-Fiction-Kurzfilm "R'ha", der sich Anfang diesen Jahres zu einer kleinen Sensation im Internet entwickelt hatte, kommt nun auch auf die grosse Leinwand, sprich ins Kino.

Der von Kaleb Lechowski aus Göppingen in sechs Monaten animierte Kurzfilm, wird von keinen Geringeren als Rick McCallum (Star Wars) und Steve Tzirlin (Star Wars: The Clone Wars) für das Kino produziert werden.

130611-RHA

Der Kurzfilm wurde bisher millionenfach im Internet angesehen und auch auf diversen Filmfestivals gezeigt.

Das Drehbuch soll aus der Feder von Matthew Graham (Life on Mars – UK) kommen, Kaleb Lechowski wird auf dem Regiestuhl Platz nehmen. Für den Film möchte man mit vielen verschiedenen Animationsstudios zusammenarbeiten.

Im Film soll kein einziger Mensch zu sehen sein.

Wer den Kurzfilm bisher noch nicht kennen sollte, kann ihn sich nachfolgend ansehen.

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Dreharbeiten zu Episode VII beginnen 2014

Bald geht es los. J. J. Abrams will idealerweise im Januar nächsten Jahres mit den Dreharbeiten zu "Star Wars Episode VII" beginnen.
Bei einer Pressekonferenz in Los Angeles gab der Regisseur und Filmproduzent neue Details zur heißersehnten Fortsetzung des Science-Fiction-Franchises preis.

"Wir werden höchstwahrscheinlich – wenn alles nach Plan verläuft – Ende des Jahres für den 'Star Wars'-Film nach London ziehen"

kündigte Abrams an.

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Dass er für den von Disney umgesetzten Streifen vorübergehend den Wohnort wechseln muss, macht ihn indes "wirklich wahnsinnig", so der Filmemacher. Zudem gestand er, hinsichtlich des hohen Maßstabs, der durch die bisherigen "Star Wars"-Teile gesetzt wurde, unter Druck zu stehen:

"Es ist so ein massives Projekt und vielen Leuten unheimlich wichtig. Ich glaube, das Entscheidende ist, das, was bisher war, zu honorieren und nicht zu verehren."

Das Drehbuch zu "Episode VII" stellt Michael Arndt bereit, der schon an "Die Tribute von Panem 2 – Catching Fire" arbeitete.

In den Kinos erscheint der neue "Star Wars"-Film voraussichtlich 2015, und dann alle zwei Jahre ein weiterer Teil der neuen Triologie.

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David Lindeloff gibt Hinweise zu Star Trek XIII

20130608_DavidLindeloffVor der Filmpremiere von Star Trek Into Darkness in Großbritannien, gab David Lindeloff ein der Seite heyuguys.co.uk ein Interview und ging – gemessen an den üblichen Presseinterviews – sehr in die Tiefe.
Alles begann mit der Frage:


Ohne zu sehr ins Detail zu gehen, zu welchem Zeitpunkt im Entwicklungsprozess, kamen die Ideen die diesen Film ausmachen?

LINDELOFF: "Schon sehr früh. Ich glaube, die grundlegenden Dinge wie 'das wird die Handlung sein', 'dies ist der Bösewicht', 'das werden sie tun müssen', das alles kam sehr früh. Selbst als wir am ersten Film arbeiteten hatten wir Pläne für den zweiten."


Auf Grundlage dieser Logik habt ihr Jungs also schon Pläne für den dritten Film.

LINDELOFF: "Ich denke, das ist eine vernünftige Schlussfolgerung. Sie sollten immer wissen, wo du warst, sollten immer wissen, wo du bist, aber am wichtigsten ist, und das habe ich durch LOST erfahren: Du solltest immer wissen wo du hin willst"

Nach ein wenig drängen …

LINDELOFF: "Man kann nie genug Klingonen sehen, und ich denke, in diesem Film, haben wir dem Publikum einen kleinen Vorgeschmack gegeben. Aber es gibt auch ein Versprechen, dass ein größerer Konflikt kommen wird, und das zu sehen wäre spaßig."


Das ist also die Grundlage für den nächsten Film?

LINDELOFF: "Ziehen Sie Ihre eigenen Schlüsse mein Freund. Ich bestätige nichts und leugne alles."


Star Trek Into Darkness - UK Film PremiereWerden wir Benedict Cumberbatch in zukünftigen Filmen sehen?

LINDELOFF: "Um diese Frage zu beantworten wäre, müsste man erst einmal wissen, ob er tatsächlich diesen Film überlebt: Aber wenn er diesen Film überlebt, denke ich, dass es unglaublich  dumm, um ihn nicht wieder zu verwenden."


Als ich mit vorher mit Bob [Orci] und Alex [Kurtzman] sprach, haben sie erwähnt, sie würden gerne die Borg und Q in dieses Universum bringen. Haben sie das dir gegenüber erwähnt?

LINDELOFF: "Man kann nicht über Trek reden ohne die Borg oder Q zu erwähnen. Sehr legendäre Widersacher aus The Next Generation, die, abgesehen von der Besetzung der Original Serie, mein Einstieg in Star Trek waren und ich wäre nicht dagegen sie zu verwenden. Gegen Ende unserer Reise bei Star Trek, könnte beispielsweise Baby Picard geboren werden. Das eist eine Art von Crossover, an die wir bisher noch nicht denken."


Und schließlich, eine kleine Notiz zu Spoilern:

Was denken Sie: zu welchem Zeitpunkt ist es angemessen dass Leute offen über den Film, seine Drehungen und Wendungen diskutieren können?

LINDELOFF: "Ich würde etwa zwei Wochen warten, und jeden, der den Film wirklich sehen will, den Film sehen, bevor ich anfange anzunehmen jeder hat ihn bereits gesehen. Aber ich denke, dass Diejenigen, die ihn gesehen haben, alle aufgeregt sind das Geheimnis gewahrt zu haben und jetzt werfen wir zusammen eine Überraschungsparty."

Das Original-Interview findet ihr hier bei Hey U Guys.co.uk

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Wallpapers Star Trek: Voyager

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Interview mit Star Trek Into Darkness Co-Star Peter Weller, Teil 2

→ Den ersten Teil des Interviews mit Peter Weller findet Ihr hier: Interview mit Star Trek Into Darkness Co-Star Peter Weller, Teil 1

Star Trek-Fans rund um den Globus haben sicher gelächelt, als sich die Nachricht verbreitete, dass der erfahrene Schauspieler Peter Weller als Co-Star in "Star Trek Into Darkness" unterzeichnet hatte. Immerhin ist er ein Favorite des Genres, u.a. mit Filmen wie ich "Unheimliche Begegnung" (Orig.: "Of Unknown Origin") "Buckaroo Banzai – Die 8. Dimension", "RoboCop", "Leviathan", "RoboCop 2", "Naked Lunch", "Screamers", sowie den Serien "Odyssey 5", "Prey" und "Fringe". Und natürlich hatte er zuvor im Star Trek Universum einen Auftritt in der Rolle als der fremdenfeindliche John Frederick Paxton in den Enterprise-Episoden "Dämonen" und "Terra Prime".

In der Tat dachten ein paar Fans zunächst, dass seine damals noch nicht näher benannte Rolle in "Star Trek Into Darkness" vielleicht irgendwie im Zusammenhang mit Paxton stand. Natürlich spielte Weller tatsächlich Admiral Alexander Marcus, den Leiter der Sternenflotte, und war, unter anderem, der Vater von Carol Marcus, gespielt von Alice Eve, der Mentor von Captain Pike (gespielt von Bruce Greenwood), und der Mann, dessen Aktionen dazu führten, dass Khan (gespielt von Benedict Cumberbatch) Rache sucht. Er war außerdem der Fanatiker, der bereit war die Enterprise und ihre Crew zu opfern, um sowohl eine mehr militärisierte Sternenflotte zu bekommen als auch einen Krieg mit den Klingonen anzuzetteln. StarTrek.com führte dieses ehrliche, umfassende und Spoiler gefüllten Interview mit dem Schauspieler und Regisseur Weller.
DailyTrek.de präsentiert euch hier die Übersetzung des zweiten Teils.

StarTrek.com: Wie empfanden Sie die Arbeit mit Chris Pine, Alice Eve und Benedict Cumberbatch in Star Trek Into Darkness?

Peter Weller (STID: Admiral Alexander Marcus)WELLER: Alice, liebe ich absolut. Chris ist göttlich. Ich hatte nur die eine Szene mit Benedict, aber ich liebte die Zusammenarbeit mit ihm. Sie sind alle höchst intelligent und talentiert. Wenn Sie normalerweise auf ein Set kommen, ist alles worüber die Leute reden  in der Regel ihre Karriere, was sie tun und Los Angeles. Ich sprach unaufhörlich über Italien mit Zach Quinto. Chris kam gerade aus Delphi zurück, vom Besuch der Ruinen des Orakels. Anton war 22 oder 23, und er ist wie ein Gelehrter der Philosophie des 19. Jahrhunderts. Es ist ein Verdienst von J.J. Er engagierte Menschen mit Intelligenz und Leidenschaft, die spaßig sind und Schwung und Begeisterung haben. Ich hatte gerade die beste Zeit. Es gab nicht einen faulen Apfel in der Menge und ich habe die ganze Sache genossen.


StarTrek.com: Eine Menge Leute lieben Sie in "Star Trek Into Darkness", aber viele meinten, es gab nicht genug Motivationen für den Admiral. Also, ein paar Fragen: Mit ihren Gedanken, was waren seine Beweggründe? Hatten Sie das Gefühl, wir sahen genug von seinen Motivationen? Wurde etwas gedreht, was die Dinge besser erklärt hätte, aber herausgeschnitten wurde ?

WELLER: Es wurden keine anderen Szenen gedreht, die die Lücken gefüllt hätten. Für mich, für die Menge an Zeit, die J.J. auf der Leinwnad hatte, nehme ich es als Kompliment, dass die Menschen mehr konkretisieren wollten, weil es mir sagt, dass ich die Rolle wie geschrieben gespielt habe. Aber was Marcus will … Marcus ist nicht anders als Curtis LeMay, mit einem Gewissen. Ich weiß nicht, ob sich die Menschen an Curtis LeMay erinnern, aber er versteckte 18 Atomraketen vor Präsident John F. Kennedy. Er war der Mann, der den Hebel während der Kuba-Krise umlegen wollte. Wenn Sie "Fog of War" sehen, dreht es sich nur um "Erstschlag! Erstschlag!" Das war ein Kriegstreiber. Also diese Kriegstreiber existieren, und LeMay verkörpert so jemanden. Sie waren echt. Sie SIND echt. Die Sache, die Marcus nicht hat ist der Glaube an die pazifistische Haltung dieser besonderen terrestrischen Organisation, weil die Klingonen aggressiv sind. Ein Krieg wird kommen. Sie greifen ein. Und was Marcus denkt, ist will mit aufspringen, wie Curtis LeMay. Jeder der kritisch ist, soll einfach nur den Dokumentarfilm von Errol Morris "Fog of War" anschauen. Er ist aus dem Jahr 2003 und hören Sie den Vortrag (von Robert McNamara) über LeMay.

LeMay dachte, ein Erstschlag wäre der Weg, um die Oberhand zu gewinnen, und das ist, was Marcus fühlt. Hier sind die Fakten, wie Marcus sie sieht: "Die Klingonen kommen. Sie sind aggressiv. Ich glaube nicht an das pazifistischen Whoo-ha, gefühlsduselige, Fünf-Jahre-rausfliegen-und-mutig-neue-Welten-entdecken … Sch***e. Da zieht ein Krieg auf. "Also, was ich tue ist, ich hole ich die Plutonium-Atomwaffen heraus, wenn man so will, Khan genannt. Ich hole sie heraus. Und ich habe einen Fehler gemacht. Ich habe es sogar gesagt. Also ich weiß nicht, was den Leuten fehlt. Er ist ein Kerl, der es mit seinem eigenes Gewissen getan hat, eine von ihm selbst bestimmte Welt zu schützen und dann festgestellt hat, dass er Mist gebaut hat. Nun, die Sache, die ihn schlecht macht, von einer moralischen Sicht ist, dass er bereit ist, Kirk und die Enterprise zu opfern, um diese Sache wieder in den Griff zu bekommen. Und er fühlt, das ist ein kalkuliertes Risiko. "Ich war nie bereit Ihre Mannschaft zu schonen."


StarTrek.com: Und er wird durch die Liebe seiner Tochter davon abgebracht …

WELLER: Das ist richtig. Er wird von seiner Liebe zu seiner Tochter davon abgebracht. Das ist richtig. Ich meine, für 25 Minuten auf der Leinwand denke ich, ist es ziemlich gut ausgearbeitet..


StarTrek.com: Star Trek Into Darkness ist nicht Ihre erste Trek Erfahrung. An was können Sie sich noch von Ihren beiden Enterprise-Episoden als Paxton erinnern?

WELLER: Ich kann mich nicht daran erinnern. Ich kann mich nicht daran erinnern. Ich erinnere mich nur daran, es verdammt genossen zu haben mit LeVar Burton zu arbeiten, der schon sehr lange ein guter Freund von mir ist. Er führte Regie bei der ersten Episode davon. Ich erinnere mich, dass ich eine Menge Spaß hatte als Paxton, aber ich kann mich nicht an das Drehbuch erinnern. Und ich erinnere mich, dass es sehr schnell war, weil es im Zeitrahmen einer Fernsehserie gemacht wurde.


StarTrek.com: Letzte Frage: Was arbeiten Sie?

WELLER: Wenn Sie Regie fürs Fernsehen führen, kommt man mit einigen Serien in Schwung. Und Regie bei einer Episode zu führen dauert einen Monat und ist ein Wechsel in ihrem Leben. Sie beginnen mit den Vorbereitung und das sind 10 Tage. Sie drehen eine, und das kann 10 oder 11 Tage dauern. Bearbeiten kann nochmal drei oder vier Tage dauern. Ich mache sieben oder acht Folgen pro Jahr. Ich mache drei für "Sons of Anarchy". Ich mache "Hawaii Five-0". Ich mache "Longmire". Ich mache "The Mob Doctor and House". Ich liebe es schwere TV-Dramen zu drehen. Ich freue mich über den Dreh für einen Sommer von "Sons of Anarchy". Es gibt 12 Folgen in dieser Staffel und ich werde drei davon machen. Normalerweise mache ich die Nummer zwei, dann Nummer acht, welche der große Staffelpause vorangeht, und die Nummer 11. Paris Barclay, der Ausführende Produzent, dreht in der Regel die Nummer eins und Nummer 12, so folge ich ihm mit Nummer zwei, was schwer ist, und bereite das Finale mit Nummer 11 vor, was ein möglicher Höhepunkt ist. "Sons of Anarchy" ist für mich seit mehreren Jahren eine Heimat. Ich fahre Motorräder. Ich liebe die Serie. Wenn Sie ein Redneck Biker sind, lieben Sie es. Wenn Sie nur ein ganz normaler Biker sind, lieben Sie es. Wenn Sie Shakespeare mögen, lieben Sie das über die Serie. Wenn Sie die Politik des rechten Flügels entdecken wollen, wo das Geschäft sich um Übernahme und Freigaben dreht, werden Sie es lieben. Und das, nebenbei bemerkt, war das fantastische, anthropologische, dauerhafte Thema in "RoboCop". Also, "Sons of Anarchy" ist wirklich klasse. Es hat alles.

Was sonst noch? Ich verbrachte einen Monat in Italien, wo ich für viele Jahre lebte. Ich beende einen Ph.D. Ich muss das im Oktober einreichen. Ich werde auf jeden Fall wieder lehren (Literatur und Kunst) an der Syracuse University, meinen Master alma mater. Ich stelle gerade zwei Klassen an der UCLA Theater-und Film-Abteilung zusammen, die ich zuvor an der Syracuse University unterrichte. Ich werde Regie bei einer weiterer Episode von "Hawaii Five-0" führen. Ich arbeite an einem kleinen Film namens "The Meaning of Nowhere". Es ist ein Thriller über eine sehr schlechte Frau, die durch einen Fehler, die Möglichkeit erhält, ein ganz anderes Leben zu führen. Aber es ist aus Versehen, nicht Wunsch. Und ich habe meine Frau und unseren kleinen Sohn. Ich könnte nicht glücklicher sein.

Das Original-Interview findet ihr hier bei StarTrek.com

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